Hey, ich finde sogar mal etwas gut von dem, was Tonkra sagt.

Spaß beiseite, auch mir fällt es wesentlich leichter, mich in ein älteres Spiel reinzufinden, das auf Textboxen und 2D-Maps oder vorgerenderten Hintergründen basiert, und wo der Soundtrack atmosphärisch Teil des Gespräches ist, und nicht leiser oder stumm geschaltet wird. Vielleicht liegt es daran, dass ich damit "aufgewachsen" bin, aber ich finde, dass zumindest SE es nicht schafft, das Voice Acting und die ganzen Cutscenes gut zu nutzen und zur Tiefe des Spieles beitragen zu lassen.
Bei FFX sind es diese langweiligen, teils unsinnigen bis dämlichen Kamerawinkel (Ass Count), bei FFXII das Gefühl, dass die Gespräche in einem separaten Raum außerhalb des Spieles stattfinden, und bei FFXIII... ok, da ist es handwerklich besser, aber die effekthaschenden Dialoge gehen schnell auf die Nerven. Davon mal abgesehen, dass das Spiel eh rüberkommt wie ein mittelmäßiger Hollywood-Streifen mit Abschnitten, in denen man von A nach B laufen und unterwegs Monster verdreschen darf.

Ehrlich gesagt denke ich, es wäre auch nicht mehr zeitgemäß, heute noch Textboxen zu verwenden, oder vorgerenderte Hintergründe. Wahrscheinlich würde ich mich sogar darüber beschweren, weil es so aus der Mode gekommen ist und einfach nicht mehr zu der Grafik- und Soundqualität passt (gesetzt dem Fall, dass Grafik und Sound auch top sind), aber ich habe nicht das Gefühl, dass jeder mit solchen Cutscenes richtig gut umgehen kann, oder mit Voice Acting. Aus der MGS-Reihe gefällt mir unter anderem deswegen der erste Teil immer noch mit am besten, weil die meisten Gespräche via Codec stattfanden. Das sieht zwar billig aus und es ist auch nicht sehr realistisch, das Snake sich in einer Lagerhalle mit sechs patroullierenden Soldaten einfach mal eine halbe Stunde irgendwo hinsetzt und plaudert, aber die Gespräche finden ohne viel Schnickschnack statt. Es wirkt nicht so hastig, nicht so überladen, es macht (zumindest mir) Spaß, zuzuhören. Auch wenn kein FF der jüngeren Vergangenheit wirklich kurz war und nur wenig Text hatte, blieb mir immer der Eindruck, dass die Gespräche kurz gehalten da reingequetscht wurden. Vielleicht liegt es auch daran, dass nur die Cutscenes gesprochen werden und der ganze Rest verglichen damit ziemlich lieblos und unbedeutend wirkt.

Wenn Dialoge auch außerhalb vorgegebener Kamerawinkel und Textabfolgen stattfinden würden, wie es FFXIII teilweise macht (Charaktere, die sich unterwegs unterhalten), nur noch mit vertonten NPCs (die dann natürlich auch erstmal da sein müssen) und solchen Situationen, wie es sie in den alten FFs reichlich gibt, dass die Charaktere irgendwo zusammen sind und man die Wahl hat, mit wem man redet und mit wem nicht (was FFX wenigstens teilweise bot); wenn überhaupt insgesamt etwas mehr Ruhe in die Sache reinkäme, dann wäre das schon ein riesiger Fortschritt.

Und ganz bestimmt will ich auch nicht nochmal sowas erleben wie die zweite CD von Xenogears. Ehrlich, da kann man sich gleich ein illustriertes Buch nehmen. So interessant es teilweise auch war (das Ende hat mir nicht so gefallen).