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Thema: Twilight: Der Lionsgate-Boss will weitere Filme

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  1. #1
    Zitat Zitat
    Es hatte doch auch dieses wunderschöne (wenn auch NETT AUSGEDRÜCKT simplifizierte) Zitat die Runde gemacht: "Harry Potter is all about confronting fears, finding inner strength and doing what is right in the face of adversity …. Twilight is about how important it is to have a boyfriend." - Ich persönlich würde zwar auch in Twilight mehr sehen (und bei HP Sachen zu kritisieren haben), aber der Vergleich ist so völlig daneben nicht und trifft das Problem.
    Was du meinst ist welchen Effekt das haben könnte auf jüngere Leserinnen, den pädagogischen Wert (oder in dem Fall Unwert). Darüber sollte man natürlich reden. Bei HP war in die Richtung die einzige Kritik ( und das auch nur aus fanatisch religiösen Kreisen) es könne zum Satanismus verführen.
    Etwas Anti-Feminismus seh ich jetzt nicht so schädlich an.

  2. #2
    Zitat Zitat von Mivey Beitrag anzeigen
    Was du meinst ist welchen Effekt das haben könnte auf jüngere Leserinnen, den pädagogischen Wert (oder in dem Fall Unwert). Darüber sollte man natürlich reden. Bei HP war in die Richtung die einzige Kritik ( und das auch nur aus fanatisch religiösen Kreisen) es könne zum Satanismus verführen.
    Etwas Anti-Feminismus seh ich jetzt nicht so schädlich an.
    Dass HP zum Satanismus verführen könnte ist mir gänzlich neu. o.O
    Was den Anti-Feminismus angeht, so ist Meyers Werk aber nun bei Weitem nicht das einzige, welches in eine solche Richtung geht (egal ob gezielt für Erwachsene oder Jugendliche, Bücher mit einer solchen 'Botschaft' gibt es in Massen und werden auch zahlreich gelesen).
    Was mir jedoch 'Freude' macht (ich wage es mal so zu nennen), ist die Tatsache, dass auch jüngere Leser nicht beim Anblick eines dickeren Buches zurück schrecken - denn das ist bei vielen ein Punkt, sich gar nicht erst mit der Geschichte beschäftigen zu wollen.

  3. #3
    Zitat Zitat
    Dass HP zum Satanismus verführen könnte ist mir gänzlich neu. o.O
    http://en.wikipedia.org/wiki/Religio..._Potter_series

  4. #4
    Hm...ich habe das jetzt zwar nur eher quer gelesen, aber ist das nicht alles wieder ein bisschen übertriebenes Verhalten von Seiten der kirchlichen Fraktion? Zumindest habe ich kein explizites Beispiel gesehen, wo ein Kind/Jugendlicher Leuten tatsächlich Schaden zufügte WEIL er durch die HP-Bände beeinflusst wurde. Und eine (gesunde) Neugier auf schwarze und weiße Magie ist denke ich ganz normal in der Entwicklung. Viele Kinder beschäftigen sich früher oder später mal mehr oder weniger intensiv damit.
    Und auch da ist HP nur das berühmteste Beispiel, einige Jugenbuchreihen beschäftigen sich genauso intensiv mit Magie ("Der geheime Zirkel", "Der magische Zirkel"). Und diese führen Leser noch einfacher an die Materie heran weil die Geschichte da nicht ZU phantastisch ist sondern noch ein wenig realitätsnäher.

    Geändert von luckyless (30.01.2012 um 11:58 Uhr)

  5. #5
    Ja, diese Kritik kann man als aufgeklärter, nicht-fundamentalistischer Mensch eigentlich nicht so wirklich ernst nehmen. Aber wird reden ja auch von AMERICA. In Deutschland waren das wohl eher kleine Minderheiten-Stimmen aus dem Kaffeesatz der religiösen Republik. Allerdings gibt es auch zu Harry Potter ernst zu nehmende Probematiken - wieder mal ist der Wiki-Artikel ein guter Start-Punkt.

    +Jack Chick... immer da, wenn du ihn brauchst.

    Dazu kommt halt, dass die Bücher erfolgreich sind, wie auch Twilight. Das heißt, a) dass sie wirklich viel Einfluss auf wirklich viele Menschen haben und dementsprechend ein besseres Diskussionsobjekt sind als der Sparten-Anime, und, b) dass sie sich wunderbar eignen, um die eigene Agenda zu profilieren. Wie gesagt, du hast eigentlich bei fast jedem Medien-Hype Kritiker, und zwar aus beiden Gründen.
    Hier übrigens der interessante Kontroverse-Artikel zu Twilight. Die sprechen noch direkt die Art von "abusive Relationships" an, die die Bücher anpreisen.
    Zitat Zitat
    The books have also been widely critiqued as promoting, normalizing, and idealizing an emotionally and physically abusive relationship. Sci-fi website i09 noted that Bella and Edward's relationship meets all fifteen criteria set by the National Domestic Violence Hotline for being in an abusive relationship.[69] L. Lee Butler of Young Adult Library Services Association commented how he was unusually hesitant to stock the Twilight books in his library because he felt the books were "robbing [teen girls] of agency and normalizing stalking and abusive behavior."[70] Many female-oriented and feminist media outlets, like Jezebel,[71] The Frisky,[72] and Salon.com have decried Twilight as promoting an anti-woman message.[73] Bitch magazine stated the novels "had created a new, popular genre of "abstinence porn", concluding that, "In reality, the abstinence message—wrapped in the genre of abstinence porn—objectifies Bella in the same ways that 'real' porn might. The Twilight books conflate Bella losing her virginity with the loss of other things, including her sense of self and her very life. Such a high-stakes treatment of abstinence reinforces the idea that Bella is powerless, an object, a fact that is highlighted when we get to the sex scenes in Breaking Dawn."[74] Ms. declared that Twilight promotes a physically abusive relationship and an anti-abortion message.[75]
    Various psychology experts have come out in agreement with the assessment of the relationship as abusive.[76] Melissa Henson, Director of communication and public education for the Parents Television Council, stated:
    "To impressionable teens, domestic violence is almost romanticized. We’ve made great strides in recent years in clearly communicating the message that is never okay to hit a woman...Today, the hidden message in the entertainment consumed by many impressionable teens is that if he hits you, it is out of love – which is absolutely wrong."[77]
    Many entertainment and media outlets have made similar comments on the abusive nature of Bella and Edward's relationship, including Entertainment Weekly,[78] Movieline,[79] and Mediabistro.com.[80]

    Meyer has dismissed such criticisms, arguing both that the books center around Bella's choice, which she perceives as the foundation of modern feminism, and that Bella's damsel in distress persona is due only to her humanity.[81] Meyer also added, "Just because [Bella] doesn't do kung fu and she cooks for her father doesn't make her worthy of that criticism".[82] Shannon Simcox of The Daily Collegian has similarly dismissed the criticism surrounding Bella, commenting, "While Bella plays the perfect damsel in distress that gets herself into sticky situations, she is also very in control of herself. She chose to move to Forks and be in a new place; she constantly faces a bunch of people who want to suck the life right out of her, and she is constantly pleading to become a vampire, too, so she can take care of herself and Edward."[83]
    Abstinence Porn. Yeah.

    Zitat Zitat
    Ich hätte nie erdacht, dass dieser Thread sich zu so einer Diskussion entwickeln würde. Finde ich echt unglaublich stark und die Positionen und Argumente echt interessant zu lesen!
    Ohne Scheiß? Damit sind wir ganz ehrlich besser als der übliche Uni-Studiengang...
    Da is das Thema ja ein rotes Tuch ohnegleichen. ~__~

  6. #6
    Ich habe Twilight weder gelesen noch gesehen, deshalb kann ich im Grunde nicht wirklich etwas zu dieser Diskussion beitragen.

    Aber ich möchte doch mal in den Raum werfen, dass ich die soziale Kritik an Buch und Autorin nicht nachvollziehen kann. Hat die Autorin irgendeine pädagogische Verpflichtung ihrer Zielgruppe gegenüber?
    Soll sie doch schreiben, was sie will und was sie gut findet. Das tut doch jeder Künstler. Und das kann man dann gerne auch aus persönlicher Sicht kritisieren.
    Aber wenn das dazu führt, dass irgendwelche jungen Menschen "falsche" Vorstellungen oder Ideale entwickeln, dann ist das doch nicht des Autors Problem sondern viel eher das der Gesellschaft, die anscheinend viel zu leicht formbar ist und eine viel zu konkrete Vorstellung von richtig und falsch hat.

  7. #7
    Zitat Zitat von Tyr Beitrag anzeigen
    Ich habe Twilight weder gelesen noch gesehen, deshalb kann ich im Grunde nicht wirklich etwas zu dieser Diskussion beitragen.

    Aber ich möchte doch mal in den Raum werfen, dass ich die soziale Kritik an Buch und Autorin nicht nachvollziehen kann. Hat die Autorin irgendeine pädagogische Verpflichtung ihrer Zielgruppe gegenüber?
    Soll sie doch schreiben, was sie will und was sie gut findet. Das tut doch jeder Künstler. Und das kann man dann gerne auch aus persönlicher Sicht kritisieren.
    Aber wenn das dazu führt, dass irgendwelche jungen Menschen "falsche" Vorstellungen oder Ideale entwickeln, dann ist das doch nicht des Autors Problem sondern viel eher das der Gesellschaft, die anscheinend viel zu leicht formbar ist und eine viel zu konkrete Vorstellung von richtig und falsch hat.
    Sofern die Zielgruppe Kinder/Jugendliche betrifft, gibt es meiner Meinung nach schon Grenzen für Autoren. Diese sind aber weder festgelegt, noch nimmt ein Verlag ja jedes Manuskript an, besonders dann nicht, wenn die Botschaft des Buches ein absolutes No-Go ist.
    Allerdings halte ich die Gesellschaft (insbesondere die Jugendlichen) da auch gar nicht für so formbar. Natürlich, wenn so ein Hype drumherum gemacht wird (und dann auch noch die 'Gefahren' eines Buches angepriesen werden), vergrößert das die Leserschaft. Aber letztlich glaube ich nicht daran, dass Bella und Edward dafür gesorgt haben, dass sich ein gängiges Männer- und Frauenbild festgesetzt hat. Und selbst wenn - dann ist Twilight da nicht allein dran Schuld. Film, Fernsehen, Musik tragen da gehörig (imo noch mehr) dazu bei.

  8. #8
    Gesellschaft und Medien stehen, wie auch alles andere in einem solchen Diskurs, in einer extrem starken Wechselwirkung. Das heißt, du kannst die Aussage der Medien natürlich auf die Gesellschaft schieben, aber die Gesellschaft wird erst dadurch bestätigt und verfestigt, dass ich ihre Ideale an jeder Ecke wiederfinden - und deshalb kann man auch als Autor (wenn auch nur als ein Teil von vielen) die Gesellschaft durch Medien verändern. Die Kirche wird dir ein Lied davon trällern, wie der Buchbetrieb zu ihrem Machtverlust beigetragen hat.

    Nein, ich glaube auch nicht, dass Kinder wegen Twilight sexistisch werden. Aber ich glaube, dass es als wichtiger Hype unter Aufwachsenden einen relevanten Einfluss auf viele Jugendliche hatte - in diesem Alter orientiert man sich nun mal an Dingen, die man toll findet, und ich persönlich finde, dass Autoren etwas Großartiges schaffen, wenn sie einen "tragbaren", nicht total reaktionären Hype entfesseln, der vielleicht sogar noch einige Punkte anspricht, die man in der Gesellschaft zweifelhaft findet (man kann sich streiten, ob Harry Potter darunter fällt - besser ist es jedoch in dieser Hinsicht allemal).
    Angucken kann man sich Twilight trotzdem; ich würde es sogar in die Lehrpläne aufnehmen - aber nicht zuletzt, um es in genannter Art und Weise kritisch zu beleuchten.

  9. #9
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Gesellschaft und Medien stehen, wie auch alles andere in einem solchen Diskurs, in einer extrem starken Wechselwirkung. Das heißt, du kannst die Aussage der Medien natürlich auf die Gesellschaft schieben, aber die Gesellschaft wird erst dadurch bestätigt und verfestigt, dass ich ihre Ideale an jeder Ecke wiederfinden - und deshalb kann man auch als Autor (wenn auch nur als ein Teil von vielen) die Gesellschaft durch Medien verändern. Die Kirche wird dir ein Lied davon trällern, wie der Buchbetrieb zu ihrem Machtverlust beigetragen hat.

    Nein, ich glaube auch nicht, dass Kinder wegen Twilight sexistisch werden. Aber ich glaube, dass es als wichtiger Hype unter Aufwachsenden einen relevanten Einfluss auf viele Jugendliche hatte - in diesem Alter orientiert man sich nun mal an Dingen, die man toll findet, und ich persönlich finde, dass Autoren etwas Großartiges schaffen, wenn sie einen "tragbaren", nicht total reaktionären Hype entfesseln (man kann sich streiten, ob Harry Potter darunter fällt - besser ist es jedoch in dieser Hinsicht allemal).
    Okay, natürlich sind Autoren nicht unfähig, Einfluss auf die Gesellschaft zu nehmen. Es müssen aber bestimmte Vorstellungen und Ideale bereits in den Köpfen der Menschen vorhanden gewesen sein, damit die Darstellung in Twilight dermaßen fruchten und so viele ansprechen konnte. Allerdings nehmen viele das sicher gar nicht so ernst bzw. verinnerlichen das dermaßen und die Aufregung um die Bücher ist imo überzogen.

    Und/Aber natürlich gibt es viel bessere Rollenbilder, an denen sich gerade Jugendliche (wenn schon) orientieren sollten statt an einem solchen Hype. Allerdings ist Twilight nun mal hauptsächlich das: Ein Hype. Und der wird wieder nachlassen, vergehen, zahlreiche Menschen, die in vllt. ein paar Jahren das 20. Lebensjahr erreichen, werden über sich selbst den Kopf schütteln (oder darüber lachen, wie 'süchtig' sie waren) und ein Haufen Geld dafür ausgeben, sich Tattoos entfernen zu lassen.
    Ich denke, spätestens wenn der 2. Teil von Breaking Dawn in den Kinos lief, wird das ganze in der Versenkung verschwinden. Und irgendetwas neuem Platz machen.

    Geändert von luckyless (30.01.2012 um 12:51 Uhr)

  10. #10
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    in diesem Alter orientiert man sich nun mal an Dingen, die man toll findet
    Das toll-Finden ist aber eine persönliche Sache. Die Affinität zu einem Konzept, sei es gut oder schlecht, war schon vorher im Menschen und seinem Weltbild vorhanden.
    Das Medium Buch/Film/Irgendwas macht doch keine Meinung im Konsumenten, es liefert nur verschiedene Konzepte, die jeder individuell nach seinem eigenen Wertesystem beurteilt und bewertet.
    Und wenn Twilight erfolgreich ist, dann muss es irgendetwas ansprechen, was dem Publikum gefällt und nicht umgekehrt; also dass es dem Publikum gefällt, weil es Twilight ist.

    Insofern sehe ich da keine Grenzen, die der Autor einhalten müsste. Schon gar nicht bei Büchern, die ja nicht mal einer Altersfreigabe unterliegen und demzufolge keine gefährliche Auswirkung auf den Leser haben können(!).


    Edit:
    Zitat Zitat
    Aber natürlich gibt es viel bessere Rollenbilder, an denen sich gerade Jugendliche (wenn schon) orientieren sollten
    Ich finde diese Aussage an sich auch etwas gefährlich, da ich es wie schon erwähnt für sehr schwierig halte, in "gute" und "schlechte" Rollenbilder oder allgemein Ansichten zu kategorisieren.

    Geändert von Tyr (30.01.2012 um 12:57 Uhr)

  11. #11
    Zitat Zitat von Tyr
    Insofern sehe ich da keine Grenzen, die der Autor einhalten müsste. Schon gar nicht bei Büchern, die ja nicht mal einer Altersfreigabe unterliegen und demzufolge keine gefährliche Auswirkung auf den Leser haben können(!).
    Gnnn~...mit dieser Aussage kann ich mich nun im Gegenzug auch nicht anfreunden. Befreit von Altersfreigabe muss noch lange nicht bedeuten, dass keine gefährliche Auswirkung möglich ist.

    Zitat Zitat von Tyr
    Ich finde diese Aussage an sich auch etwas gefährlich, da ich es wie schon erwähnt für sehr schwierig halte, in "gute" und "schlechte" Rollenbilder oder allgemein Ansichten zu kategorisieren.
    Deswegen auch mein (wenn schon). Schön wäre es, wenn Jugendliche weniger beeinflusst werden und keiner bestimmten Rolle nacheifern würden. Das ist aber so gut wie unmöglich. Ich meinte nur, dass Twilight nicht das Beste Ideal ist, welches man verfolgen sollte, aber wie ich schon sagte, ich glaube auch nicht, dass sich das dermaßen festsetzen wird.

  12. #12
    Zitat Zitat
    Und der wird wieder nachlassen, vergehen, zahlreiche Menschen, die in vllt. ein paar Jahren das 20. Lebensjahr erreichen, werden über sich selbst den Kopf schütteln (oder darüber lachen, wie 'süchtig' sie waren) und ein Haufen Geld dafür ausgeben, sich Tattoos entfernen zu lassen.
    Und zehn Jahre später kommt die Nostalgie und das Ganze wird unreflektiert mit rosa Bille gesehen. Es geht ja weniger um das, was man bewusst davon mitnimmt, sondern mehr um Ideale und vor allem Selbstverständlichkeitsvorstellungen (!), die da verfestigt werden. Oder wie du sagst, natürlich muss davor schon was im Mädchenkopf sein, wenn die Bücher so erfolgreich sind - die Frage ist nur, ob man diese Ideen bestätigt oder eher dagegen ankämpft.
    Prinzipiell hast du aber recht.
    Zitat Zitat
    Das Medium Buch/Film/Irgendwas macht doch keine Meinung im Konsumenten, es liefert nur verschiedene Konzepte, die jeder individuell nach seinem eigenen Wertesystem beurteilt und bewertet.
    Das ist pädagogisch gesehen viel zu vereinfacht. Bist du nie in einer fünften Klasse gewesen?
    Für erwachsene Menschen und auch schon Jugendliche finde ich die Herangehensweise, Rollenbilder skeptisch zu betrachten, total notwendig, für Kinder allerdings gelten andere Regeln. Du sagst den Fünftklässlern auch nicht akzentuiert, was Hitler für sein Volk getan hat (Godwin-Time, yeah), weil das tatsächlich noch überfordern kann. Schwarz-weiß ist bei Aufwachsenden ganz groß angesagt; der Zeitpunkt, bei dem man von Unterstützen zu in Frage stellen übergehen muss, ist fließend. Twilight bei Zehnjährigen ist übrigens kein Sonderfall, sondern normal.
    Sonst siehe Antwort oben.

    Ich denke übrigens auch nicht, dass der Autor Grenzen einhalten muss, wie auch schon erwähnt. Aber es sollte einen gesellschaftlichen Diskurs geben, wenn Grenzen überschritten (oder NICHT überschritten) werden - oder anders gesagt, es muss reflektiert werden, VOR ALLEM, wenn es erfolgreich bei Aufwachsenden ist.

  13. #13
    Zitat Zitat von Tyr Beitrag anzeigen
    Das Medium Buch/Film/Irgendwas macht doch keine Meinung im Konsumenten, es liefert nur verschiedene Konzepte, die jeder individuell nach seinem eigenen Wertesystem beurteilt und bewertet.
    Noch nie was von Subtext gehoert? Oder den tollen Spruch, "Die Feder ist maechtiger als das Schwert"? Oder vielleicht schonmal Werbung gesehen?

    Aber ganz sicher kann ein Medium eine Meinung bilden, und das sogar ganz bewusst. Klar ist, dass das natuerlich nicht bei jeder einzelnen Person funktioniert, und einige weniger anfaellig auf Medium A und mehr anfaellig auf Medium B sind, und einige Leute generell eher auf so was ansprechen als andere. Mit Subtext kann man (sowohl bewusst als auch unbewusst) eine ganze Menge erreichen. Wie gesagt, Werbung und Propaganda arbeiten ganz direkt mit so was, indem sie versuchen, eine Meinung im Konsumenten zu bilden, aber auch Belletristik tut das, ob bewusst oder unbewusst.

    Ich behaupte mal ganz dreist, dass Stephanie Meyer ganz bewusst in eine subtextuelle Kerbe schlaegt, um ihre Buecher zu verkaufen. Und diese Kerbe ist die kranke Fantasie des Fandom. JK Rowling beispielsweise hat sich oft genug kritisch gegenueber Harry-Potter-Fanfiction geaeussert, wenn diese nicht ihre eigene Welt repraesentiert, sondern irgendwelche Charaktere vollkommen umdreht. Hast Du mal von Draco In Leather Pants, Ho Yay oder Self Fanservice gehoert? Kurz gesagt: Yaoi Fangirls sind der lebende Alptraum eines jeden Autors. Ausser natuerlich fuer Autoren wie Stephanie Meyer, die ihre ganze Welt genau um solche Sachen aufbauen ... und wenn Leute sagen, dass Twilight nichts anderes ist als 'ne Fanfic in Buchform, dann liegt das genau daran. Der Subtext hier ist halt, "Guck! Ich befriedige eure Fangirl-Needs auf primitivster Ebene! Egal, welche abgefuckten Sachen ihr fanfict, sie passen, wenn ihr genau so seid wie ich, immer noch in mein Universum."

    Twilight hat signifikant weniger off-character Fanfics als so ziemlich jeder andere Fandom, den ich kenne.

    Inwiefern bildet so was Meinung? Nun, erstmal natuerlich gar nicht, denn Twilight ist keine politische Schrift oder so was (zum Glueck ). Aber auf den zweiten Blick ... YMMV, aber wenn ich sehe, was einige Fangirls so an Fanfiction fabrizieren (ich erinnere mich da dunkel an einige Perlen, die ich vor Jahren mal auf godawful.net gesehen habe ... mit Shippings wie Harry Potter und die Leiche seines Vaters oder Sailor Moon und ihre drei Jahre alte Tochter) frage ich mich ernsthaft, ob man als Autor, der ernstgenommen werden moechte, wirklich in diese Kerbe schlagen will oder sollte und diese Leute bestaetigen. Man fuettert damit ein teilweise ernsthaft sehr krankes Weltbild. Und wie Cipo schon sagt, in der fuenften Klasse ist man nicht wirklich in der Lage, sich kritisch damit auseinanderzusetzen; man nimmt es in sich auf, und so koennte jemand, der vielleicht vorher mit der ganzen Fandom-Szene nichts zu tun hatte, in diese Richtung geschoben werden. Aber, na ja, das ist auch nur meine Interpretation, und die muss nicht zwingend mehr oder weniger korrekt sein als die, dass Twilight reinster Pulp ist, den sowieso keiner ernst nimmt.

  14. #14
    Zitat Zitat von Ranmaru Beitrag anzeigen
    Aber ganz sicher kann ein Medium eine Meinung bilden, und das sogar ganz bewusst. Klar ist, dass das natuerlich nicht bei jeder einzelnen Person funktioniert, und einige weniger anfaellig auf Medium A und mehr anfaellig auf Medium B sind, und einige Leute generell eher auf so was ansprechen als andere. Mit Subtext kann man (sowohl bewusst als auch unbewusst) eine ganze Menge erreichen. Wie gesagt, Werbung und Propaganda arbeiten ganz direkt mit so was, indem sie versuchen, eine Meinung im Konsumenten zu bilden, aber auch Belletristik tut das, ob bewusst oder unbewusst.

    Ich behaupte mal ganz dreist, dass Stephanie Meyer ganz bewusst in eine subtextuelle Kerbe schlaegt, um ihre Buecher zu verkaufen. Und diese Kerbe ist die kranke Fantasie des Fandom. JK Rowling beispielsweise hat sich oft genug kritisch gegenueber Harry-Potter-Fanfiction geaeussert, wenn diese nicht ihre eigene Welt repraesentiert, sondern irgendwelche Charaktere vollkommen umdreht. Hast Du mal von Draco In Leather Pants, Ho Yay oder Self Fanservice gehoert? Kurz gesagt: Yaoi Fangirls sind der lebende Alptraum eines jeden Autors. Ausser natuerlich fuer Autoren wie Stephanie Meyer, die ihre ganze Welt genau um solche Sachen aufbauen ... und wenn Leute sagen, dass Twilight nichts anderes ist als 'ne Fanfic in Buchform, dann liegt das genau daran. Der Subtext hier ist halt, "Guck! Ich befriedige eure Fangirl-Needs auf primitivster Ebene! Egal, welche abgefuckten Sachen ihr fanfict, sie passen, wenn ihr genau so seid wie ich, immer noch in mein Universum."

    Twilight hat signifikant weniger off-character Fanfics als so ziemlich jeder andere Fandom, den ich kenne.

    Inwiefern bildet so was Meinung? Nun, erstmal natuerlich gar nicht, denn Twilight ist keine politische Schrift oder so was (zum Glueck ). Aber auf den zweiten Blick ... YMMV, aber wenn ich sehe, was einige Fangirls so an Fanfiction fabrizieren (ich erinnere mich da dunkel an einige Perlen, die ich vor Jahren mal auf godawful.net gesehen habe ... mit Shippings wie Harry Potter und die Leiche seines Vaters oder Sailor Moon und ihre drei Jahre alte Tochter) frage ich mich ernsthaft, ob man als Autor, der ernstgenommen werden moechte, wirklich in diese Kerbe schlagen will oder sollte und diese Leute bestaetigen. Man fuettert damit ein teilweise ernsthaft sehr krankes Weltbild. Und wie Cipo schon sagt, in der fuenften Klasse ist man nicht wirklich in der Lage, sich kritisch damit auseinanderzusetzen; man nimmt es in sich auf, und so koennte jemand, der vielleicht vorher mit der ganzen Fandom-Szene nichts zu tun hatte, in diese Richtung geschoben werden. Aber, na ja, das ist auch nur meine Interpretation, und die muss nicht zwingend mehr oder weniger korrekt sein als die, dass Twilight reinster Pulp ist, den sowieso keiner ernst nimmt.
    Das gehoert mit Abstand zu den besten Beitraegen die ich im MMX bisher gelesen habe.

  15. #15
    Es sollte ein Regel in der Nettiquete geben auf TVtropes zu verlinken...
    Die Seite macht einfach süchtig.

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