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Thema: Gaming-Fachpresse - Wege aus der Nische

  1. #21
    Zitat Zitat von Waku Beitrag anzeigen
    Ich glaube nicht das sich Werbe Pamplets für die man zahlen muss sich hier zu lande durchsetzen könnten.
    Abgesehen von dem Werbemüll und der typisch japanischen Total-Überladung mit Schriftzügen und buntem Schnickschnack gibts manchmal ziemlich umfassende Interviews und Berichte. Länger und detaillierter zumindest als alles, was ich bis jetzt in Deutschland gesehen habe. Nimm noch sowas wie die Jump dazu und du hast dort einfach Magazine, die an der Quelle sitzen. Macht schon massiv was aus, wenn es ein Printmagazin ist, das als allererste ein neues Spiel oder bis dahin völlig unbekanntes Material zu langerwarteten Titeln enthüllen. Bei uns hinken die manchmal mehrere Wochen hinterher, oder schlimmer.

    Nebenbei bemerkt sind die japanischen Zeitschriften teilweise produktionstechnisch imho viel schöner/hochwertiger. Hat ne ganz andere Wirkung, wenn man so ein dickes Ding in den Händen hält. Wenn ich in Deutschland bei der Zeitschriftenecke gucke, sind die gängigen Videospiele-Magazine was zum einmal Durchblättern und dann Futter für die Mülltonne. Da heb ich mir ne Dengeki schon eher auf und verstau sie im Schrank.

    Soll jetzt aber auch nicht heißen, dass ich ein großer Fan von den genannten Magazinen aus Japan wäre.

  2. #22
    das größte dilemma der gaming-fachpresse ist doch ihre komplette abhängigkeit von der werbung der produkte, die sie bewerten sollen. also sind die urteile ungefähr so verlässlich wie die normaler rating-agenturen.
    in den 90ern ging das ja noch einigermaßen liberal zu, aber seitdem wurden die daumenschrauben an allen seiten angezogen. konkurrenz durch internetplattformen, bedeutungsverlust geschriebener berichte gegenüber videomaterial, embargos noch und nöcher. wo leben wir denn, dass unabhängiger journalismus seine meinung erst zig tage nach dem veröffentlichungsdatum preisgeben darf, weil die sonst keine finanzierungsgrundlage haben?


    an dem marketing hat sich im großen zum glück nichts verändert. vielleicht etwas viraler, aber der hype wird doch nur noch von den idioten im internet selbst generiert und bis ins unendliche gesteigert, bis der fertige mist nur noch enttäuschen kann. spieleentwickler haben ohnehin schon immer das blaue vom himmel versprochen. wenn einem da nicht irgendwann ein schema auffällt, sollte man kein mitleid mehr haben.


    was die reviews an sich angeht, gibt es durchweg alles. von unterhaltsamen, sprachlich interessanten, kritischen (das letzte ist ehrlich gesagt schon etwas her) bis hin zu den eher üblichen lieblos hingerotzten standardphrasen. besonders gehässig reagiere ich darauf, wenn man marketingtexte der firmen unreflektiert ins review einbaut.
    das pervertierte bewertungssystem ist ohnehin nicht mehr zu retten. alles was früher ne 8 war, ist heute ne 9. wenn man es ganz seriös machen wollte, müsste man auf so eine skala gänzlich verzichten und an die eigene urteilskraft des lesers appellieren. zum glück ist das dank des comebacks von (noch) kostenlosen demos recht gut möglich.

    die aufmachung eines artikels oder einer zeitschrift geht mal wieder komplett am grundproblem vorbei, obwohl die leute mit genug marketing eigentlich alles fressen. die soziale akzeptanz von gaming an sich ist ein ganz anderes schlachtfeld. das wird sich auch erst großflächig mit den generationswechseln ändern.

  3. #23
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Abgesehen von dem Werbemüll und der typisch japanischen Total-Überladung mit Schriftzügen und buntem Schnickschnack gibts manchmal ziemlich umfassende Interviews und Berichte. Länger und detaillierter zumindest als alles, was ich bis jetzt in Deutschland gesehen habe. Nimm noch sowas wie die Jump dazu und du hast dort einfach Magazine, die an der Quelle sitzen. Macht schon massiv was aus, wenn es ein Printmagazin ist, das als allererste ein neues Spiel oder bis dahin völlig unbekanntes Material zu langerwarteten Titeln enthüllen. Bei uns hinken die manchmal mehrere Wochen hinterher, oder schlimmer.

    Nebenbei bemerkt sind die japanischen Zeitschriften teilweise produktionstechnisch imho viel schöner/hochwertiger. Hat ne ganz andere Wirkung, wenn man so ein dickes Ding in den Händen hält. Wenn ich in Deutschland bei der Zeitschriftenecke gucke, sind die gängigen Videospiele-Magazine was zum einmal Durchblättern und dann Futter für die Mülltonne. Da heb ich mir ne Dengeki schon eher auf und verstau sie im Schrank.

    Soll jetzt aber auch nicht heißen, dass ich ein großer Fan von den genannten Magazinen aus Japan wäre.
    Für sowas haben wir Gamasutra mit ordentlichen Post Mortems und Interviews mit richtigen Devs die auch mal mehr quatschen als das übliche PR Powow. Ansonsten haben diese Magazine wirklich nur den exclusivitäts Faktor dadurch das Japanische Devs absolut schrecklich in Community Relations sind und mit Publikationen ausserhalb Japans weniger zu tun haben wollen als mit einer Lepra-kranken Prostituierten, was ich verständlich finde wenn man sich Famitsu Interviews z.b. durchliest. Gegen die Fragen die dort gestellt werden wirken westliche Interviews wie KZ-Verhöre, sie haben zum großteil nur vage Fragen mit noch vageren Antworten und die vereinzelten tatsächlichen Neuigkeiten die dabei manchmal raustropfen sind häufig so lächerlich das ich mir an den Kopf fassen muss.

    Die exclusivität verschiebt da glaube ich das Gesamtbild ein wenig, einfach weil J-Devs zum großteil wie Einsiedlerschildkröten agieren. Sieht man grad auch schön wieder an der aktuellen Game Informer Cover Story. Bei Portal und anderen Titeln gab es hier Behind the Sceen, Interviews mit mehreren verschiedenen Devs und einige wirklich interessante und vor allem neue Dinge. Was haben wir hier? Lächerliche Retrospektiven, einige Marketing Videos (sogar eine Retrospektive ÜBER MARKETING VIDEOS ) und die Millardse Top Ten Liste. Und das für die preminente Nintendo Serie schlechthin. Einfach lächerlich.

    Geändert von Waku (08.09.2011 um 06:05 Uhr)

  4. #24
    gibts die famitsu auch auf english oder kann waku japanisch?

  5. #25
    Weil ich so Anti-Mainstream bin oute ich mich jetzt einfach mal: Ich lese regelmäßig eine Spielezeitschrift!

    (Pause, damit ihr euren Schock verdauen könnt)

    Um genau zu sein die Gamestar, die unsere Bücherei praktischerweise aboniert hat. Käme ich nicht mehr kostenlos dran, würde ich ihr aber vermutlich auch nicht nachtrauern. Seit ich angefangen habe, sie zu lesen, hat sie ziemlich nachgelassen...

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