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Thema: Brauchen wir Feuchtgebiete?

  1. #21
    Zitat Zitat
    sondern schlichtweg mit der Tatsache, dass mal wieder gezeigt wird, dass alle Welt von Sachen und Praktiken hören und darüber reden will, bei denen sich die meisten nicht mal trauen, mit ihrem Ehepartner oder Freund darüber zu reden, wenn nur ordentlich geschickt die Werbetrommel gerührt wird.
    Dann kann man der Frau Roche wenigstens das zugute halten: Ein ansonsten Tabu-Thema wird zur Sprache gebracht, was prinzipiell gut ist, mMn.
    Diese "Ohhh, so sexualthemen sind was ganz privates und gehören aus dem Alltag unbedingt raus" (was trotz der allgemeinen und von vielen verteulfelten "Versexung" (den begtriff hab ich tatsächlich mal irgendwo gelesen...) noch überwiegt)

  2. #22
    Zitat Zitat von Freierfall Beitrag anzeigen
    Dann kann man der Frau Roche wenigstens das zugute halten: Ein ansonsten Tabu-Thema wird zur Sprache gebracht, was prinzipiell gut ist, mMn.
    Wenn die Leute sich nur noch dann trauen, übers ficken zu reden, wenn irgendeine imo halbirre Tussi mit einem rosa verpackten Pervers-Manuskript daherkommt, ist die Gesellschaft wahrlich tief gesunken, und noch dazu außerordentlich feige geworden.

  3. #23
    Mir war das Buch schon zu ekelhaft, als es damals bei TV Total vorgestellt wurde xD

    Der einzig nützliche Zweck dieses Buches wäre als Bestandteil eines Lagerfeuers

  4. #24
    Zitat Zitat
    Wenn die Leute sich nur noch dann trauen, übers ficken zu reden, wenn irgendeine imo halbirre Tussi mit einem rosa verpackten Pervers-Manuskript daherkommt, ist die Gesellschaft wahrlich tief gesunken, und noch dazu außerordentlich feige geworden.
    Dann sei ihr dankbar, dass sie das Niveau der gesunkenen Gesellschaft wieder anhebt.

    Ich denke, mit Tabu waren eher die dazugehörigen Körperfunktionen gemeint, speziell die ... Säfte. Warum man dieses Tabu (ohne Grund) brechen sollte, ist mir schleierhaft. Ich mag aber Dessous & Co auch lieber als Tentakelhentai.

  5. #25
    Zitat Zitat von Mio-Raem Beitrag anzeigen
    Wenn die Leute sich nur noch dann trauen, übers ficken zu reden, wenn irgendeine imo halbirre Tussi mit einem rosa verpackten Pervers-Manuskript daherkommt, ist die Gesellschaft wahrlich tief gesunken, und noch dazu außerordentlich feige geworden.
    Nee, über Romantic Novels und Historic Romance Novels redet man nicht. Obwohl besonders zweitere voller romantischer Analvergewaltigungen und ähnlicher Späße sind.

    Der ganze Rummel kommt doch wesentlich davon, dass hier jemand aus dem Fernsehen ein Buch geschrieben hat, nicht vom revolutionären Inhalt, oder weil jetzt plötzlich alle Frauen offen über die Pickel an ihrem Anus und das Smegma an ihrer Klitoris sprechen.
    Aber was ist das überhaupft für eine Gesellschaft, die einer Revolution bedarf um über käsig riechende Ausdünstungen zu sprechen? Und wer waren die Vollidioten, die dafür gekämpft haben?

  6. #26
    Ich finde das Buch schlicht weg schlecht

  7. #27
    Zitat Zitat von schattenrose Beitrag anzeigen
    Ich finde das Buch schlicht weg schlecht
    Na, das ist doch fachmännisch

  8. #28
    Ich behaupte ja immer noch, dass das alles gar nich so unharmlos ist. Ich finde auch, unsere Gesellschaft ist schon weitaus tiefer gekommen als Feuchtgebiete - anderenfalls würde man "Wichsen" nicht in Anführungsstriche setzen müssen, um zu beklagen, dass es seine ursprüngliche Denotation vollkommen verloren hat.

    Die Frau vertritt damit eine Lebenseinstellung, das machen heutzutage nich mehr so viele Leute mit ihren angeblich bahnbrechend tabubrüchigen Auswürfen, wenn wir allein mal an Katie Perry und ihr "Ich habe ein Mädchen geküsst, aber ich bin dermaßen hetero, dass ich gleich mal dazusagen muss, dass ich eigentlich einen Freund habe und es sowieso alles nur unter Alkoholeinfluss und aus Spaß heraus passiert ist! SO, jetzt habe ich ein Tabu gebrochen! Bujah!"-Geplärre denken.
    Dann haben wir da noch Heino, der mit 70 noch ein paarmal die Woche Sex hat, oder Dieter Bohlen und seine 5 Penisbrüche und letztendlich findet sich doch alle paar Wochen mal ein Schönheitschirurg im Interview, der genau bestätigt, dass Schauspielerin XY Implantate hat und RTL hält sowieso immer fein mit der Kamera drauf, wenn beim Fettabsaugen dieser eklig-lange Stab, der nie sonderlich steril aussieht, unter die Bauchdecke geschoben wird.
    Und wie viele Messie-Wohnungen sieht man bitteschön in den Doku-Soaps am Tag? Wie viele hyperextremst fettleibige Menschen hat jeder handelsübliche Fernsehbesitzer schon gesehen? Mal ganz abgesehen von diesen "Funny Clips", wo Menschen synchron mit eingeschalteten Kettensägen vom Baum fallen und Kinder bei Erlebnissen, die sie erstmal zum Weinen bringen, gefilmt werden (nicht, dass das entwürdigend wäre, nein) oder den täuschend echt präpariert halbverwesten Leichen in amerikanischen Mainstreamkrimiserien.

    Schockierende/Eklige/Verspottende/Hundsintime Sachen sind schon lange nich mehr privat und vor allem ist die Gesellschaft sensationsgeil genug, um noch mehr Zeug weniger privat zu machen und Profit daraus zu schlagen. In Großbritannien konnte man jüngst einem todkranken Mann bei der Selbsttötung zuschauen, Splatterfilme verkaufen sich nicht gerade schlecht, Pornographie ist die wohl einzige Industrie, der es nie schlecht gehen wird und es gibt nich umsonst den Begriff des "sexuellen Drucks unter Jugendlichen".

    Und Fräulein Roche sagt: "Hallo Frau, schäm dich mal nich für deinen Körper und vor allem mach damit, was du willst, nich, was dir irgendwelche Normen vorschreiben." Bof. Die Kuh!
    Ich will nich mal sagen, dass ihr das gelungen ist (obwohl ihr Schreibstil doch schon besser ist als der von so manchem Billig-Fantasy-Roman), aber wenn man gerade an der Stelle mit dem Fremdschämen anfängt, ist das irgendwie etwas heuchlerisch, zumal ich mal behaupte, dass der Geschlechterzwang eine der letzten großen Bastionen des großkollektiv Spießertums ist.

    Es ist ein Buch. Es geht um medizinisch mehr oder weniger bekannte Tatsachen und die leicht beschränkte Gedankenwelt eines Teenagers.

    "Zeig' mir ja nich, dass du genauso ein Mensch bist wie ich, der furzt, an den Nägeln kaut und manchmal zu faul ist, die Unterwäsche zu wechseln! Ich könnte erkennen, dass ich auch ein bisschen eklig bin."

  9. #29
    Zitat Zitat von Eynes'Prayer Beitrag anzeigen
    In Großbritannien konnte man jüngst einem todkranken Mann bei der Selbsttötung zuschauen, [...]
    Hierzu sei angemerkt, dass die primäre Intention dahinter keineswegs darin bestand, die Sensationsgeiheit der Konsumenten zu befriedigen, sondern die Gesellschaft ein Stück offener für die freiwillig gewählte Sterbehilfe zu machen. Sicher haben auch viele eingeschalten weil, boah, da einer stirbt. Wenn du allerdings damit ausdrücken willst, dass die Macher alleine dieses Ziel verfolgt haben, liegst du daneben.

    Ansonsten gebe ich dir allerdings Recht. In "Feuchtgebiete" geht es nicht ausschließlich darum, irgendwelche Ekel-Tabus zu brechen und möglichst viele abstoßende Dinge in einen Roman zu packen. Es geht darum, eine neue Offenheit zu etablieren, die aber nicht zwangsläufig in medial verpackten Exhibitionismus enden muss. Es gibt immer noch genug Menschen, die es trotz oder vielleicht sogar wegen des in der Öffentlich gefeierten Themas "Sex" nicht schaffen, über ihre persönlichen Tabus hinaus zu kommen und danach womöglich ein glücklicheres Leben zu führen. Zu stark sind von Gesellschaft und Erziehung auferlegte Moralvorstellungen, die in manchen Fällen zwar recht nützlich sein können, oft aber auch nur behindernd wirken.
    Nicht, dass Roches Buch das jetzt mit einem Schlag überwinden könnte. Aber wenn man fragt ob es gut ist, dass es "Feuchtgebiete" gibt, würde ich deswegen auf jeden Fall "Ja" sagen - und wenn's nichts nützt, hat man immerhin ein bisschen Zeit vertan.

  10. #30
    Ich denke, am Ende gab es in die Richtung schon Millionen andere Bücher, die nur nicht so erfolgreich waren, was ich tatsächlich ausschließlich auf Vermarktung, und auch darauf, dass jene Bücher es meistens subtiler getan haben, schieben würde.
    Imho also eher "es ist gut, dass sich mal so ein Buch verkauft hat", als "dass es das gibt". Wenn man jene Tabus für brechenswert befindet. Aber ja, klar, dadurch, das das extreme (imho nicht wirklich brechenswerte) angetastet wird,sinkt natürlich auch die Hemmschwelle für die weniger abstoßenden Sachen. A la "wenn die Frau ihre Körpersäfte beschreibt, darf ich auch über Sex reden".

    Zitat Zitat
    "Zeig' mir ja nich, dass du genauso ein Mensch bist wie ich, der furzt, an den Nägeln kaut und manchmal zu faul ist, die Unterwäsche zu wechseln! Ich könnte erkennen, dass ich auch ein bisschen eklig bin."
    Ich verstehe die Philosophie hinter dem Satz. Die Praxis sieht in meinen Augen aber anders aus: Wieso sollte man diese Ekligkeit offen vorführen? Du beschreibst sie ja selbst als Ekligkeit, und schon das Wort impliziert irgendwo, dass es nichts angenehmes ist. Und das hat mit Tabus ebenso viel zu tun wie mit Zivilisation, Tabus zu brechen ist nicht immer eine Selbstverständlichkeit. Ich kann schon verstehen, warum Leute selten vor eine Parkbank kacken.
    Aber wie oben erwähnt, durch das Ansprechen der extremen Tabus sinkt natürlich auch die Hemmschwelle für überflüssige Tabus. Ob wir dafür die Roche-Brachialmethode brauchen, oder ob HipHop und Internet nicht auch reichen, ist eine andere Frage.

  11. #31
    Angenommen alle Menschen wären wie die Autorin dieses Buches... wie sähe die Welt aus?

    Also ich bin für ein dickes PRO für gewaschene Menschen mit Manieren.

  12. #32
    Zitat Zitat von Darkrei Beitrag anzeigen
    Angenommen alle Menschen wären wie die Autorin dieses Buches... wie sähe die Welt aus?
    Ich finde nicht, dass das eine Annahme ist, von der man ausgehen kann, denn letztendlich ist es sehr gut und erstrebenswert, dass alle Menschen vollkommen unterschiedliche Auffassungen von jeder noch so kleinen Lebenslage haben.

    Zitat Zitat
    Also ich bin für ein dickes PRO für gewaschene Menschen mit Manieren.
    Hast du noch nie an den Nägeln gekaut oder mal gepupst?
    Es geht auch nicht darum, dass die Menschen ihre Manieren vergessen und sich nich mehr waschen sollten, sondern um den Kampf gegen geradezu aufoktroyierte Wertevorstellungen.
    Warum muss frau sich die Beine bis hin zum Schambereich rasieren? Warum sollte man sich über Verletzungen/Krankheiten im unteren Bereich mehr schämen, als für einen Schnupfen oder ein gebrochenes Bein? Das hat alles nichts mit Sauberkeit und Manieren zu tun, sondern mit natürlichen Vorgängen, die es eben nur in die Fachzeitschriften und nicht in die GEOlino geschafft haben.

    Im Übrigen ist man nach 12 Stunden nunmal nicht mehr überall frisch, ich denke, wir hatten alle schonmal Schweißfüße oder haben unangenehm aus dem Mund gerochen (um das mal etwas breiter zu spannen). Das ist natürlich, nicht böswillig oder asozial; darum gehts.

    Zitat Zitat von Broken Chords Can Sing A Little Beitrag anzeigen
    Hierzu sei angemerkt, dass die primäre Intention dahinter keineswegs darin bestand, die Sensationsgeiheit der Konsumenten zu befriedigen, sondern die Gesellschaft ein Stück offener für die freiwillig gewählte Sterbehilfe zu machen. Sicher haben auch viele eingeschalten weil, boah, da einer stirbt. Wenn du allerdings damit ausdrücken willst, dass die Macher alleine dieses Ziel verfolgt haben, liegst du daneben.
    Das war tatsächlich etwas schlecht in den Zusammenhang eingebettet. Ich fand nur, wenn man Leuten schon beim Sterben zuschauen darf, sollte das mit der Analfissur nich mehr so das Problem sein. Ich bin mir über die Intention des Filmes durchaus im Klaren. Vielleicht sollte ich das nächste Mal nich einfach stupide und pauschal aufzählen, was gerade so im Fernsehen kam =3.

    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Ich verstehe die Philosophie hinter dem Satz. Die Praxis sieht in meinen Augen aber anders aus: Wieso sollte man diese Ekligkeit offen vorführen? Du beschreibst sie ja selbst als Ekligkeit, und schon das Wort impliziert irgendwo, dass es nichts angenehmes ist. Und das hat mit Tabus ebenso viel zu tun wie mit Zivilisation, Tabus zu brechen ist nicht immer eine Selbstverständlichkeit. Ich kann schon verstehen, warum Leute selten vor eine Parkbank kacken.
    Naja, es geht hier eben um ein recht explizit einschränkendes Tabu. Roche hat beispielsweise in einer Talkshow (irgendwas Öffentlich-Rechtliches) angesprochen, dass die Werbung so und so viele Stunden Frische bei Damenbinden verspricht (noch so ein Tabubruch übrigens, warum darf die Werbung über sowas reden?), aber keine Frau mehr nach so und so vielen Stunden untenrum frisch ist, ihr also suggeriert wird, dass sie unnormal und eklig ist. Wieviel "Böswilligkeit" man der Werbung da jetzt tatsächlich unterstellen darf, sei mal dahingestellt, aber man muss ihr schon rechtgeben, wenn man das mit dem sexuellen Druck unter Jugendlichen gleichsetzt.
    Es soll ja jetzt auch keiner öffentlicher mit seinem Körper umgehen, als das nötig ist, und in die Fußgängerzone kacken; nur im Grunde ist diese tatsächlich ein wenig abstoßend-eklige Analfissur-Sache der Rückschlag gegen die Gleichmacherei der Medien oder von schießmichtot wem, die einem ständig erzählt, wie minderwertig man doch eigentlich ist. Denn über die Periode, Warzen, Damenrasierer und Klopapier wird in der Werbung tatsächlich ziemlich frei geredet - warum darf man nich auch die etwas ehrlichere Seite zeigen, wenn auch leicht übertrieben und in literarisch eher niederer Form? Blut und Innereien sind übrigens auch eklig, aber Medizin findet jeder toll, weil sie Leben rettet. Jetzt versucht man halt mal das gesunde Selbstwertgefühl zu retten.

    Geändert von Mordechaj (12.12.2008 um 22:23 Uhr)

  13. #33
    Nun ja, ich denke man braucht es nicht zu Lesen, wenn man nicht will.
    Ich habe auch mal Radio von Charlotte Roche selbst die ersten 3 Seiten vorgelesen gehört, das reicht mir. Nein, mehr brauche ich nicht.

    Dennoch verlangt es schon viel Mut so offen über ziemlich intime Themen zu schreiben und das erkenne ich ihr auf jeden Fall an.

  14. #34
    Ich bin da der Meinung, alle arten von "unterbewussten" Tabus gehören gebrochen, also alles, was unter "das macht man nicht" läuft*. Für sowas ist das Buch eigentlich hervorragend geeignet, auch wenn das vermutlich bei den allermeisten Menschen nicht so ankommt, und alle schmutzigen Witze schmutzig bleiben.

    Unter dem Aspekt von Eynes'Prayer hab ich das noch gar nicht gesehen, stimme dem aber zu. Auch wenn ich nicht glaube, dass die Autorin sich solche Gedanken gemacht hat...


    Gerade fällt mir aber noch ein Argument ein, warum dieses Buch gut ist:
    Es gibt Leute, die es kaufen, es gibt Leute, die es lesen. -> Es gibt _überhaupt_ Leute die es lesen. Und wenn es auch nur die kleinste Chance gibt, jemanden dazu zu bringen, in einen Laden zu gehen und sich dort ein Buch zu kaufen (was ein Großteil der in Dt. lebenden Menschen nur sehr selten praktiziert) dann ist das schon ein Erfolg. Auch wenn es "Nichts als die Wahrheit", "Die Bibel" oder eben "Feuchtgebiete" ist.
    Erstmal muss man die generelle Bereitschaft zu lesen wecken, dann kann man daran arbeiten, die Leute auch zum konsumieren etwas anspruchsvollerer Literatur zu bewegen.



    *Im Gegensatz zu "Tabus", die auf rational begründbaren Argumenten beruhen.

  15. #35
    Ihr könnt mir sagen, was ihr wollt. Dieses Buch hat nur einen Zweck und zwar der Autorin möglichst viel Geld zu bringen... Von wegen Emanzipation hier und da. Das ist Schwachsinn. Es soll schocken und eklig sein, damit es Einnahmen bringt. Die Frau ist von VIVA! Dieses Buch wurde in Medien so angepriesen, es kann gar keinen anderen Zweck haben.
    Zudem finde ich, dass das, was im Bett passiert mal schön dort bleiben soll. Bin nicht verklemmt, bin sogar für vieles offen, aber man nimmt der Menschheit etwas besonderes, wenn Sexualität zu offen wird... Aber bei immer größeren Jobentfernungen, Wochenendarbeit und längeren Wochentagen etc.... Tja, da kann man halt so etwas wie ein intimes Privatleben nicht gebrauchen... Ich sag nur Oh Brave New World!!!
    Ist schon schlimm genug wie viele Leute sich von Trieben leiten lassen...
    Aber wer argumentiert, dass das alles ja ganz natürlich sei, dem kann dann gesagt werden, dass Dinge wie Gewalt und z.B auch natürliche Auslese vom Menschen bekämpft werden und dass der Mensch sowieso gegen das Tier in sich vorgeht... (Er schafft es zwar nicht immer, aber trotzdem reißen sich einige immerhin so weit zusammen, so dass zumindest ein gesittetes Miteinander möglich ist). Wenn man jetzt mal eine Emanzipation des Menschen befürworten würde, tja dann würde der Stärkere gewinnen, sich jeder nehmen was er kriegen kann und jeder würde jeden gnadenlos von hinten den Schädel einschlagen... Es gibt schon einen Grund für die Erziehungseinrichtungen wie Schule und Knast...
    Für mich sind also solche Gesellschaftstrends pseudo aufklärerisches Denken. Und Leute die so etwas verfallen meisten auch totale Trendopfer oder Pseudo-intellektuelle möchtegern Punks. Schon allein die Kombination: Moderatorin von Viva und aufklärerisches Denken ist wie Zahnpasta auf Schokolade schmieren... Nämlich absoluter Schmarrn!

    Allein wie das Thema Liebe immer mehr aus unserem Leben verdrängt wird...
    Da wird Ficken mal als Liebemachen bezeichnet... Tja... Der schnelle Spaß zählt ja (lässt sich besser verkaufen und sex sells sowieso). Bin aber auch großer Feind der 68er Generation und der freien Liebe Gedanken...

  16. #36
    Zitat Zitat
    Ihr könnt mir sagen, was ihr wollt. Dieses Buch hat nur einen Zweck und zwar der Autorin möglichst viel Geld zu bringen... Von wegen Emanzipation hier und da. Das ist Schwachsinn. Es soll schocken und eklig sein, damit es Einnahmen bringt. Die Frau ist von VIVA! Dieses Buch wurde in Medien so angepriesen, es kann gar keinen anderen Zweck haben.
    Das schließt doch nicht aus, dass es auch einen Positiven Effekt haben kann bzw man dem Buch auch etwas positives abgewinnen kann?

    Zitat Zitat
    Zudem finde ich, dass das, was im Bett passiert mal schön dort bleiben soll. Bin nicht verklemmt, bin sogar für vieles offen, aber man nimmt der Menschheit etwas besonderes, wenn Sexualität zu offen wird...
    Das Thema hat einen eigenen Thread verdient. Wieso genau wird es ihnen genommen? Was ist an Sexualität objektiv besser, wenn sie heimlich und geheim geschieht, wenn man sich den gesellschaftlichen Druck wegdenkt? Wenn man offen darüber reden kann, ändert sich doch nichts an der Beziehung zwischen den Sexualpartnern?

    Zitat Zitat
    Aber bei immer größeren Jobentfernungen, Wochenendarbeit und längeren Wochentagen etc.... Tja, da kann man halt so etwas wie ein intimes Privatleben nicht gebrauchen... Ich sag nur Oh Brave New World!!!
    Da siehst du den Zusammenhang falsch: Wenn die Tabuisierung von z.B. Sex (und da bestimmten Praktiken) nicht gegeben wäre, hätte man keinen Grund, sie zu verbergen. Dann hätten diejenigen, die immer schreien "Ich bin unschuldig, ich habe nichts zu verbergen!" (mit Bezug auf Öffendliche Sicherheit usw.) endlich mal ein Argument

    Zitat Zitat
    Ist schon schlimm genug wie viele Leute sich von Trieben leiten lassen...
    Wieso genau, wenn es keinem schadet?

    Zitat Zitat
    Aber wer argumentiert, dass das alles ja ganz natürlich sei, dem kann dann gesagt werden, dass Dinge wie Gewalt und z.B auch natürliche Auslese vom Menschen bekämpft werden und dass der Mensch sowieso gegen das Tier in sich vorgeht... (Er schafft es zwar nicht immer, aber trotzdem reißen sich einige immerhin so weit zusammen, so dass zumindest ein gesittetes Miteinander möglich ist).
    Du sagst es. Wo es ein Gesellschaftliches Miteinander behindert, sollte das unreflektierte Triebverhalten bekämpft werden, aber inwiefern trifft dies auf Sexualität bei beiderseitigem Einverständnis zu?

    Zitat Zitat
    Wenn man jetzt mal eine Emanzipation des Menschen befürworten würde, tja dann würde der Stärkere gewinnen, sich jeder nehmen was er kriegen kann und jeder würde jeden gnadenlos von hinten den Schädel einschlagen... Es gibt schon einen Grund für die Erziehungseinrichtungen wie Schule und Knast...
    Was hat das mit dem Thema zu tun? Ein beseitigen von Gesellschaftlichen Tabus, durch die niemand zu Schaden kommt hat nichts mit körperlicher Gewalt oder dem Recht des Stärkeren zu tun?
    Abgesehen davon, dass die Schule alles, nur keine Erziehungseinrichtung ist/sein sollte. Für sowas ist das Elternhaus zuständig. Ob Gefängnisse überhaupt in der Lage sind, irgend eine Erziehungsfunktion zu erfüllen, ist selbst in der Wissenschaft umstritten.

    Zitat Zitat
    Allein wie das Thema Liebe immer mehr aus unserem Leben verdrängt wird...
    Wenn man es mal Gesellschaftsgeschichtlich betrachtet, gab es niemals eine Zeit, in der "Liebe" mehr Stellenwert zugemessen wurde als heutzutage.
    Abgesehen davon müsstest du, als jemand der Triebhaftes Verhalten prinzipiell verteufelt, auch gegen Liebe sein, die letzenendes auch nur auf Biologischen Vorgängen im Gehirn beruht, die dazu dienen, einen möglichst guten Sexualpartner zu finden und die eigenen Gene an Kinder mit diesem weiterzugeben.

    Zitat Zitat
    Da wird Ficken mal als Liebemachen bezeichnet...
    Besser, als es als Ficken zu bezeichnen, findest du nicht auch?

    Zitat Zitat
    Bin aber auch großer Feind der 68er Generation und der freien Liebe Gedanken...
    Die waren wenigstens nicht so oberflächlich und auf schnellen Sex aus, wie die von dir kritisierten Menschen der heutigen Zeit.

  17. #37
    Ich hab zu dem ganzen Thema eigentlich keine Meinung, da ich das Buch nicht gelesen habe, aber hierzu möchte ich was "qualitativ hochwertiges" sagen:
    Zitat Zitat
    Besser, als es als Ficken zu bezeichnen, findest du nicht auch?
    Nein, definitiv nicht. Wenn es wirklich nur ficken ist - also ohne Liebe mal schnell rein und raus, dann würde ich die Aussage Liebe-Machen damit nicht beschmutzen wollen. Dann ist das auch nur ficken und mehr nicht. Da sollte man schon trennen.

    So, das war der geistige Erguss meinerseits zur späten Stunde.

  18. #38
    @brucenight: FF hat es schon gesagt, Konsumgedanke und "Hintergrund" müssen sich heute nicht mehr ausschließen, da sind wir gott sei dank drüber hinweg. Man kann mit solchen Sachen gut Geld machen, also warum sollte man es nicht tun? Wenn man dabei noch überholte Klischees in den Boden tritt, um so besser.
    Was die Frau wollte, ist außerdem egal, es geht um die Wirkung, die sie erzielt hat.
    Und du befriedigst übrigens einen Trieb, indem du hier postest. Wahrscheinlich meinst du eher das "exessive" Ausleben von Trieben, ohne einen Gedanken auf das, was danach kommt. Naja, ich neige persönlich auch nicht dazu, aber wo ist das Problem? Wenn die Leute Spaß dran haben, lass sie doch.

    Zitat Zitat
    Moderatorin von Viva und aufklärerisches Denken ist wie Zahnpasta auf Schokolade schmieren... Nämlich absoluter Schmarrn!
    Ein klares NEIN! Nur weil jemand bei Viva arbeitet, heißt das nicht, dass er unfähig ist, aufklärerisch zu sein. Hallo? Was ist das für eine Logik? Du glaubst gar nicht, wie viele heute selbstverständliche (damals bahnbrechende) Ideen aus Kreisen kamen, denen du wahrscheinlich nicht mal ein einen klaren Gedanken zurechnen würdest. Nicht, dass das jetzt bei Roche der Fall sein muss, das ist eine andere Frage. Aber grundlegend ist die Aussage erstmal schlichtweg Unsinn.
    Zitat Zitat
    Allein wie das Thema Liebe immer mehr aus unserem Leben verdrängt wird...
    Da wird Ficken mal als Liebemachen bezeichnet... Tja... Der schnelle Spaß zählt ja (lässt sich besser verkaufen und sex sells sowieso). Bin aber auch großer Feind der 68er Generation und der freien Liebe Gedanken...
    Das gleiche wie bei Roche. Man spricht ein extremes Tabu an, aber die naheliegenderen Tabus verändern sich stattdessen. Die 68er wie Roche sind im weitesten Sinne Sündenböcke, sie nehmen das soziale "Buh!-Geschreie" auf sich, und im Ergebnis (!!) darf Frau dann auch selbst einen Mann aussuchen und den Platz hinter dem Herd verlassen. Nicht, dass das einzig die Errungenschaft der 68er gewesen wäre, und nicht, dass die 68er oder auch Roche das geplant hätten (beiden ging es wohl mehr um Aufmerksamkeit respektive Geld), aber die Hemmschwelle geht nach oben. Damit zählt wieder das Ergebnis, nicht die Intention.
    • "Wenn die da freie Liebe machen, darf ich ja wohl einen Mann heiraten, den ich liebe!"
    • "Wenn die da beschreibt, wie sie ihre Säfte nach außen kehrt, darf ich ja wohl über Sex reden."


    Zitat Zitat
    nur im Grunde ist diese tatsächlich ein wenig abstoßend-eklige Analfissur-Sache der Rückschlag gegen die Gleichmacherei der Medien oder von schießmichtot wem, die einem ständig erzählt, wie minderwertig man doch eigentlich ist. Denn über die Periode, Warzen, Damenrasierer und Klopapier wird in der Werbung tatsächlich ziemlich frei geredet - warum darf man nich auch die etwas ehrlichere Seite zeigen, wenn auch leicht übertrieben und in literarisch eher niederer Form?
    Vorsichtig. Baut dieses Buch nicht genau so Druck von der anderen Seite aus auf? Wenn sich 11-jährige Mädchen aus naheliegenden Gründen auf dem Schulhof darüber unterhalten, wird es bald zu Szenen a la "Pöh, du hast ja noch nicht mal das gemacht" kommen. Dazu kommt noch, dass die ehrliche Seite meistens nicht nur aus Tabugefühl heraus, sondern auch aus reinem Ästhetikgefühl her, nicht besonders ansehlich ist. Wie oben erwähnt, es gibt immer eine Grenze zwischen "gesellschaftlich überholte Tabus brechen" und "einfach mal Tabus brechen".
    Aber ich sehe den Punkt. Der "Perfektionswahn" ist heute sicherlich ungleich fataler als die "Entartung" der Ästhetik. Man muss trotzdem vorsichtig sein mit sowas.

    Zitat Zitat
    Blut und Innereien sind übrigens auch eklig, aber Medizin findet jeder toll, weil sie Leben rettet. Jetzt versucht man halt mal das gesunde Selbstwertgefühl zu retten.
    Wieder vorsichtig... Ich find Gedärme auch eklig. Ist das jetzt schlimm? Oô
    Oder krieg ich jetzt deinen Punkt nicht? Hä? Nochmal deutlich bitte. ^^''


    Also schaden kann das Buch am Ende wohl nicht. Niemand wird, wie ich vorher zynisch gemeint habe, jetzt ständig auf die Straße kacken. Ob die Leser alle offener mit ihren Intimitäten umgehen, nur weil sie das Buch gelesen haben, ist natürlich auch zu bezweifeln. Aber es ist bestimmt ein Tropfen auf dem heißen Stein, der bekanntlich irgendwann das Fass zum Überlaufen bringt. Oder so.

    Zitat Zitat
    Erstmal muss man die generelle Bereitschaft zu lesen wecken, dann kann man daran arbeiten, die Leute auch zum konsumieren etwas anspruchsvollerer Literatur zu bewegen.
    Pff... Naja... Es gibt seit gut zehn Jahren einen anhaltenden Buchtrend. Harry Potter, Herr der Ringe, "Wer bin ich, und wenn ja, wie viele?", Der Schwarm, "Ich bin dann mal weg", jetzt die Biss-Bücher. Alles keine schlechte Literatur, aber viele Leser lesen die und dann hat es sich wieder. Ich weiß nicht, ob man "die meisten" sagen kann, und ich finde das auch nicht unbedingt schlecht. Es spricht nur gegen das Argument. Bei Feuchtgebiete (mit einer Zielgruppe, die den Fernseher dafür kurz abschaltet und kauft, weil Roche vorn drauf ist und die Freunde es auch gelesen haben) ist das wohl erst recht nicht der Fall.

  19. #39
    Zitat Zitat von Freierfall Beitrag anzeigen
    Das schließt doch nicht aus, dass es auch einen Positiven Effekt haben kann bzw man dem Buch auch etwas positives abgewinnen kann?


    Das Thema hat einen eigenen Thread verdient. Wieso genau wird es ihnen genommen? Was ist an Sexualität objektiv besser, wenn sie heimlich und geheim geschieht, wenn man sich den gesellschaftlichen Druck wegdenkt? Wenn man offen darüber reden kann, ändert sich doch nichts an der Beziehung zwischen den Sexualpartnern?


    Da siehst du den Zusammenhang falsch: Wenn die Tabuisierung von z.B. Sex (und da bestimmten Praktiken) nicht gegeben wäre, hätte man keinen Grund, sie zu verbergen. Dann hätten diejenigen, die immer schreien "Ich bin unschuldig, ich habe nichts zu verbergen!" (mit Bezug auf Öffendliche Sicherheit usw.) endlich mal ein Argument

    Wieso genau, wenn es keinem schadet?


    Du sagst es. Wo es ein Gesellschaftliches Miteinander behindert, sollte das unreflektierte Triebverhalten bekämpft werden, aber inwiefern trifft dies auf Sexualität bei beiderseitigem Einverständnis zu?


    Was hat das mit dem Thema zu tun? Ein beseitigen von Gesellschaftlichen Tabus, durch die niemand zu Schaden kommt hat nichts mit körperlicher Gewalt oder dem Recht des Stärkeren zu tun?
    Abgesehen davon, dass die Schule alles, nur keine Erziehungseinrichtung ist/sein sollte. Für sowas ist das Elternhaus zuständig. Ob Gefängnisse überhaupt in der Lage sind, irgend eine Erziehungsfunktion zu erfüllen, ist selbst in der Wissenschaft umstritten.

    Wenn man es mal Gesellschaftsgeschichtlich betrachtet, gab es niemals eine Zeit, in der "Liebe" mehr Stellenwert zugemessen wurde als heutzutage.
    Abgesehen davon müsstest du, als jemand der Triebhaftes Verhalten prinzipiell verteufelt, auch gegen Liebe sein, die letzenendes auch nur auf Biologischen Vorgängen im Gehirn beruht, die dazu dienen, einen möglichst guten Sexualpartner zu finden und die eigenen Gene an Kinder mit diesem weiterzugeben.


    Besser, als es als Ficken zu bezeichnen, findest du nicht auch?


    Die waren wenigstens nicht so oberflächlich und auf schnellen Sex aus, wie die von dir kritisierten Menschen der heutigen Zeit.
    Mit ficken habe ich kein Problem, wieso versteht da snie einer! Aber da sieht man ja schon, in wie weit Leute das gar nicht mehr raffen...

    Der sexuelle Druck wird wesentlich stärker durch solche Bücher...
    Ich meine ich hab ja auch was gegen kahle Intimzonen, einparfümieren und 3 mal am Tag duschen... Abe rhier sollten einfach mal Tabus gebrochen werden, mit dem Sinn Geld zu machen... Und außerdem schließt sich gerade in der heutigen Welt alles Aufklärerische aus, da die Wirtschaft stärker denn je versucht irgendeinen Schund möglichst vielen Leuten zu verkaufen. Und da sich gerade eine von Viva dagegen "auflehnt" ist auch verständlich:
    Es gibt Leute, die können sich halt nicht mit den "perfekten" Stars identifizieren und freuen sich dann über solche Literatur. Im Endeffekt ist es aber nur das Ansprechen eine anderen Zielgruppe. Mit der kann man ja auch Geld machen... Man will halt aus der gesamten Gesellschaft das Geld quetschen...

    Wenn ihr Literatur lesen wollt, geht in Abteilung Geisteswissenschaftliche Bücher und guckt da mal rein. Feuchtgebiete braucht die Welt nicht!

  20. #40
    Zitat Zitat von Freierfall Beitrag anzeigen
    Abgesehen davon müsstest du, als jemand der Triebhaftes Verhalten prinzipiell verteufelt, auch gegen Liebe sein, die letzenendes auch nur auf Biologischen Vorgängen im Gehirn beruht, die dazu dienen, einen möglichst guten Sexualpartner zu finden und die eigenen Gene an Kinder mit diesem weiterzugeben.
    Na na, ist das nicht ein bisschen zu rational geschlussfolgert? Ich wollte noch nie Kinder haben, war aber schon verliebt.

    Manchen Dingen sollte man die Magie nicht mit allzu erzwungenen biologischen Erklärungen rauben.

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