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Für Columbine als Spiel würde ich daher sagen, dass sich hier kein erzieherisches Ziel unterbringen läßt. Wie gesagt: Moral- und Wertvorstellungen werden im persönlichen Umfeld gebildet. Wäre es anders, wäre ich längst ein kleines, pillenfressendes, gelbes Etwas, das begleitet von repetetiver Musik durch irgendwelche Labyrinthe tappt und nach Monstern Ausschau hält. Schließlich habe ich auch mal begeistert Pacman gespielt.
Hier kann ich dir nicht ganz zustimmen. Spiele können durchaus Moral - und Wertevorstellungen wiedergeben. Sieht man sich den Großteil der Rollenspiele an, so ist es in (wirklich gut gemachten mit viel Freiheiten) Spielen einfacher zu "gewinnen", wenn man den friedvolleren Weg geht, bzw. passiert etwas richtig gemeines wenn man es nicht tut (siehe die Baldurs Gate - Reihe; Planescape Tournament).

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Anders gesagt: Ich glaube kaum, das jeder RPG-Spieler im wirklichen Leben permanent nach unverschlossenen Türen sucht um das (fremde) Haus im Erfolgsfalle nach Geld, Items und sonstigen Nützlichkeiten zu durchsuchen, während der Besitzer wortlos danebensteht. Warum würden sich wohl die Wenigsten hier sich so verhalten? Wieviele von euch rennen im wirklichen Leben umher und erledigen alles, was sich in den Weg stellt, mit der Waffe?
Die Realität mit einer RPG - Welt zu mischen ist auch nahe zu unmöglich. In diesen Welten ist einfach alles viel zu idealistisch und fantasievoll, wie der Name Fantasy - Game schon sagt. Andererseits gibt es RPG's wie Fable, die zwar nicht das Gefühl einer realen Welt vermitteln, aber "böse" Handlungen belohnen.

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Auch wenn ich selbst eher vom Typ "Lone Ranger" bin, denke ich, es wäre an der Zeit, sich auf den Weg zu machen - zurück von den Ansammlungen von Individuen, hin zu einer funktionsfähigen Gesellschaft, die bei extremen Auswüchsen eine Chance hat, rechzeitig korrigierend einzugreifen und auch gewillt ist, das zu tun.
In glaube eher, dass sich die Gesellschaft insofern ändern sollte, als das solche "Ausgestoßenen" nicht mehr mit Verachtung gestraft werden und man, als gut - bürgerlicher Mensch aus gutem Haus, nicht mehr auf diese herabsieht. Obwohl man Toleranz heutzutage groß predigt, wird sie sehr oft nicht gezeigt und ich denke nicht, dass man sich deswegen selbst ändern sollte, sondern viel mehr versuchen sollte das System an sich zu ändern.

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Von daher sollten Spieleentwickler sich bei der Integration von erzieherischen Inhalten darauf beschränken, Schulwissen zu vermitteln. Mathe, Physik, Chemie, vielleicht auch noch Geschichte, Politik oder was auch immer, aber die Vermittlung von moralischen Vorstellungen, sozialen Werten etc. wird weiterhin nur auf persönlicher Ebene zu vermitteln sein.
Finde ich nicht, es ist sehr wohl möglich anzudeuten was man tun soll oder nicht. Wenn man in einem Spiel für jüngere Leute (zu denen ich selbst auch zähle) den Helden auf eine bestimmte Weise in Szenen setzt, wenn er gutes tut, ist es doch viel cooler einen strahlenden Helden zu besitzen, als einen hässliche Bösewicht den niemand liebt, oder?

btw. Netter Text, finde ich immer gut wenn jemand soviel schreibt, auch wenn ich mich dann immer durch Unmengen von Text arbeiten muss.

mfg luo