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General
Alphabetisch geordnet, die Filme, die (AFAIK) auch wirklich aus diesem Jahr stammen. Babel z.B. wird mein Lieblingsfilm 06 bleiben und hat hier nichts zu suchen.
300 - 1-2/10
Hachja, MTV-Optik, sülzende Weltmusik, nackte Bronze-Haut und ein wirklich ekelhaftes Menschenbild bestimmen diesen miesen Film, der so ungriechisch ist, dass Drama für ihn ein unverständliches Fremdwort ist.
The Assassination of Jesse James by the Coward Robert Ford - 8/10
Sehr aussergewöhnlicher Post-Western mit einem herausragenden kleinen Affleck-Bruder. Da blies anno 07 der Prairie-Wind zwischen den Kinostühlen hindurch.
Auf der anderen Seite - 7-8/10
Ein Iñarritu-artiger Stoff wird hier möglichst versucht zu entwirren, was drei in sich linear verlaufende Kapitel ergibt. Zum Teil einfach nur grossartig.
Blades of Glory - 4/10
Jenna Fischer macht alles Leiden erträglich. Ein paar gute Gags und auch ein Film, bei dem spürbar wird, dass die Macher ihren Spass daran hatten.
California Dreamin' (Nesfarsit) - 7-8/10
Einer meiner Geheimtipps, wo ich mir wünschen würde, dass ihn auch ausser mir noch wer zu sehen kriegt. In einem kleinen rumänischen Dorf hält ein Bahnhofsvorsteher einen Zug mit amerikanischen NATO-Soldaten mit erst unverständlicher Hartnäckigkeit ein. Der folgende Culture Clash ist mit grossartiger Selbstironie unheimlich witzig und trägt seine Moral darin, dass schlussendlich vor allem eine Seite auf der Strecke bleibt. Der Film ist auch eine der Tragödien des Jahres, das Nesfarit (=ohne Ende) bedeutet nicht, dass der Song im Film auf Endlosschleife läuft, sonder steht da, weil der junge Regisseur Cristian Nemescu noch vor Fertigstellung des Films tödlich verunglückte.
Death at a Funeral - 6-7/10
Riesige Massen an schwarzem Humor kaschieren hier eine fehlende Story äusserst erfolgreich. Grosser Spass für zwischendurch.
Death Proof - 4-5/10
Tarantino kopiert sich selbst immer schlechter. Irgendwie aber auch eine reizvolle Idee, mit diesen zwei so ähnlichen und doch so gegensätzlichen Geschichten, die mit dem bescheurt abrupten Ende auch wirklich schön kompromisslos durchgesetzt wurde. Eine halbe Stunde Kürzung und weniger lahme Dialoge hätten den Film noch retten könnten.
The Good Night - 6-7/10
Nettes Filmchen mit meinem verpeilten Office-Liebling als Luzid-Traum Süchtigen. Eine Art Vanilla Sky als Indie-Romanze angelegt.
Hostel: Part II - 1/10
Oh Gott, der Unfilm des Jahres. Wirklich selten sowas mies Zusammengeflicktes gesehen. Und dann waren auch Idee und Inhalt schon viel mieser, als dass sich eine Umsetzung je gelohnt haben könnte.
Hot Fuzz - 8/10
Allein der Showdown in der Miniatur-Stadt! Wirklich selten lustiger und charmanter Film und eine klassikerverdächtige Parodie des Krimi-Genres.
Kantoku · Banzai! - 5/10
Gute erste Hälfte. Leider scheint Takeshis Schaffenskrise echt zu sein, der zweite Teil wirkt dann erst recht wie ein Haufen zerknüllte Blätter mit Ideen drauf. Aber hauptsächlich mit solchen, die besser im Müll gelandet werden.
Knocked Up - 6/10
Hübsch, ja. Könnte aber noch viel mehr Biss und Schärfe vertragen.
Live Free or Die Hard - 4/10
Irgendwie nett, konnte ich mir gut ansehen. Erwartungen ungefähr erfüllt.
Persepolis - 8/10
Ein unglaublicher Film, der mich gerührt, bewegt und verblüfft hat, wie selten ein Film. Leider wurde gegen Ende (nach Wien) die Erzählart etwas weniger packend und es wurde auch die Wiederholung mancher Elemente spürbar.
Planet Terror - 7/10
Wahnsinns Spass. Ein Film, der sich selbst das Gehirn amputiert und an dessen Stelle eine monströse Knarre anbringt.
Ratatouille - 6/10
An sich hübsch. Nur leider auch ein Beispiel dafür, dass man sich bei den Animations-Riesen vor allem auf den technischen Fortschritt konzentriert und sich nicht wirklich für neue Filmideen interessiert.
Lust... Caution - 7-8/10
Ein langer, stimmiger Film, bei dem auch die Details wunderschön passen. Ein fantastisches Debüt der Hauptdarstellerin, die sogar neben Tonys Meisterleistung nicht verblasst.
The Simpsons Movie - 5-6/10
Hans Zimmer, ich könnte kotzen. Aber ich mag die Simpsons einfach immer noch und wenn eine Folge vierfach aufgeblasen wird, geht davon die Welt ja auch nicht unter.
War - 2-3/10
So ein richtig belangloser Action-Streifen, der mit grosser Feinfühligkeit das absolut bescheuertste Ende für sich gefunden hat.
Year of the Dog - 5-6/10
Eigentlich ist der Film viel zu flauschig und sanftmütig für sein Thema. Man kann sich davon aber ziemlich erfolgreich in eine angenehm melancholische Stimmung versetzen.
Zodiac - 7-8/10
Die Intensität einiger Szenen nähert sich dem Unerträglichen. Fincher weiss echt, wie man eine solche Geschichte inszenieren muss. Erinnerte mich irgendwie auch sehr stark an All The Presidents Men, der ja einen ähnlich mysteriösen historischen Stoff bearbeitet.
Insgesamt bin ich mit meiner Filmauswahl recht zufrieden. Das Jahr an sich hat wohl ziemlich gerockt, wenn ich bedenke, dass noch sowas wie No Country for Old Men, Control, There Will Be Blood, Before The Devil Knows You're Dead, Darjeeling Limited, I'm not There aussteht.
Und man wird jawohl auch weiterhin auf einen Release von Rescue Dawn träumen dürfen, oder?
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