Der Film ist aber eine Kunstform und keine reines Unterhaltungsmedium - wenn das auch manche leider anders sehen mögen. Dass heißt die Philosophie und speziell die Ethik gehört genauso ins Medium Film wie ins Medium Literatur.
Dennoch besteht zwischen Action- und Kriegsfilmen noch einmal ein Unterschied, denn da der Kriegsfilm auf realen Konflikten basiert und diese immer auch kommentiert, hat er der Geschichte und der Politik gegenüber eine besondere Verantwortung. Ein undurchdachter Kriegsfilm wird sofort zu einem Propaganda-Film, während ein undurchdachter Action-Film eben menschenverachtend ist - aber auf einer nihilistischen Art und Weise und nicht auf einer rassistischen.
Letzteres ist inzwischen mehr als nur gesellschaftlich anerkannt und gebilligt, natürlich kann (und muss) man auch diesen unreflektierten Voyeurismus kritisieren und bewusst machen (und das ist eine der großen Leistungen Michael Hanekes); doch es ist ein Unterschied, ob ich in einem Action-Film nun fiktive Personen als wertlos und undifferenziert schlecht darstelle, oder ob ich real existierende Völker, die womöglich in ungerechtfertigten Kriegen brutal umgebracht wurden, durch Filme weiter diffamiere und als seelenlos darstelle. Und genau wegen letzterem empfinde ich Filme wie bspw. "The Deer Hunter" ("Die durch die Hölle gingen"), obwohl sie filmisch sehr gut gemacht sind, als absolute moralische Katastrophe und als eine Schande für die Filmindustrie.