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Unterwerf dich oder stirb. Ist halt so in Deutschland auf der Welt heutzutage. Anpassung ist wichtig.
Ey, der Satz ist sogar dümmer als der Eröffnungs-Posting. nton:.

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Wenn sie nicht gerade in Vietnam waren, waren die amis ganz ok
Du weißt schon, dass in den 60ern vor allem wegen Vietnam alle abgedreht sind? Da haben die Studenten einen ganz schönen Terror veranstaltet. Oder meinst du das sogar und drückst es falsch aus?

Wir haben durchaus genug Gründe mal wieder Revolte zu starten. Was damals Vietnam war, kann heute Irak sein. Wir könnten uns dagegen auflehnen, dass die Jugend zum Zwecke politischer Ablenkung als Abgrund der Menschheit dargestellt wird. Auch Benzinpreise könnten ein Grund sein. Schließlich ist so etwas abstraktes wie Globalisierung offensichtlich auch ein Demonstrationsgrund. Da findet man schon einiges, wenn man einfach mal hartnäckig drüber nachdenkt, was einen in diesem Land stört. Oder sogar weltweit.

Aber die Situation ist wirklich nicht mehr wie damals. Heutzutage verkriecht man sich gerne zum stillen Protest hinter den PC, von wo aus man Petitionen startet und unseriöse Protest-Mails verschickt. Oder man zeigt seinen Missmut durch Rumprügeln und Saufen. Und wenn das nicht, dann schließt man sich eben einer Randgruppe an, bei der man quasi optisch seine eventuelle politische Meinung kundtut... oder einfach den Missmut. Nur ist man diesbezüglich so tolerant geworden, das ist im Prinzip eh jedem Käse. Wir müssen nicht mehr sonderlich darum kämpfen um so zu leben wie wir wollen. Außerdem müssen wir uns nicht gegen die total generationsfremde Eltern auflehnen. Dennoch haben wir einfach andere Probleme. Meine Generation ist geplagt von Zukunftsängsten, was einfach daran liegt, dass bei der Jobsuche einem bei jeder Möglichkeit ein Brett mit der Aufschrift "KEINE ÜBERLEBENSCHANCE" an den Kopf geknallt wird. Außerdem stinkt es mir zumindest, dass wir öffentlich alle als Komasäufer und Fettsäcke dargestellt werden. Den einzig wahren Protest, den ich erlebt habe, war an meiner Uni. Da ist eine ganze Fakultät auf die Barrikaden damit sie nicht geschlossen wird. Es gab Diskussions-Runden, Aufmärsche, Boykott... Nur war das was, was nicht wirklich die Politik in irgendeiner Weise bewegte. Doch komischerweise kriegt man bei so einem "Kleinscheiß" immer den Arsch hoch. Aber, hey, immerhin!

Man kennt mich, ich bin eine Hippie-Tochter. 1969 ist so mein Jahr schlechthin und ich bin quasi mit einer Mutter großgeworden, die mir schon schnell klar gemacht hat, dass das alleinige Wohlbefinden ein Grund ist für sich zu kämpfen. Dennoch sag ich nicht "BOAH STÜRMT ALLE ZERG RUSH!", nur ist es mittlerweile schade, dass die Jugend ihre Laune nur damit zeigt, dass sie sich dem politischen Geschehen immer mehr abwendet und einfach sagt "Is' halt so.". Wenn man eben nicht gleich auf die Straßen gehen will, kann man sich so sehr auch anders Gehör schaffen. Aber darauf kommt auch keiner. Man redet überall nur noch von "Abfinden". Haben wir das etwa aus den 60ern gelernt? Kein Wunder, dass Uschi Obermaier sich langweilt.

Ich dachte, der deutsche Michel wäre out. Aber was sag ich, ich schreib das ja schließlich in ein Forum.