1. Was verstehst du unter dem Begriff "Virtuelle Welt"?
Eine virtuelle Welt bezogen auf Computerspiele ist für mich eine nicht real existierende Umgebung, die aber eine reale Welt simuliert. Sie muss echt und glaubhaft wirken und dem Spieler das Gefühl vermitteln, dass sie eben doch existent ist, und sei sie noch so abgefahren dargestellt. Sie muss in sich glaubhaft wirken.
2. Wieviel Zeit verbringst du mit Computerspielen die eine Welt simulieren (z.B. RPGs und MMORPGs) durchschnittlich pro Tag?
Mit den Spielen selbst:
Unter der Woche täglich ca. 2 Stunden, am WE auch mal 3-4 Stunden.
(Forentätigkeit, Basteln im Construction Set (Modifikationen) etc. erhöhen aber die tägliche Beschäftigungsdauer mit den Spielen indirekt erheblich.)
3. Was macht für dich Atmosphäre in einem Pc-Spiel aus und welche Komponenten braucht es (z.B. Grafik, Musik etc.)?
Das Zauberwort für mich persönlich betreffs einer guten Atmosphäre in einem PC-Rollenspiel ist "Freiheit". Das Spiel muss mir die Möglichkeit geben, meinen Spielercharakter nach meinen Wünschen möglichst frei gestalten und austatten zu können, ein bisschen "eigene Abenteuer", die in meinen Gedanken entstehen, erleben zu können, mich frei in der Spielwelt bewegen zu dürfen etc.
Außerdem muss das Spiel komplex sein. Ein Shooter oder Hack&Slay-Titel wird mich darum in der Regel nie wirklich in den Bann ziehen können. Neben Rollenspielen schaffen das höchstens noch Strategiespiele.
Weiterhin muss die Spielwelt, wie bereits oben erwähnt, glaubhaft wirken.
Grafik ist für mich zweitrangig, wenngleich ich mich natürlich freue, wenn ein Spiel, das mir inhaltlich gefällt, auch über eine ausgezeichnete Grafik verfügt. Und die Grafik muss die Glaubhaftigkeit unterstützen. Darum kann ich mich z.B. nicht richtig mit vielen Ost-RPGs anfreunden, wo oftmals alles quietschbunt dargestellt ist, und die Charaktere im Spiel seltsame Körperproportionen haben und Waffen tragen, die größer als sie selbst sind.
Musik halte ich für sehr wichtig. Sie muss zur Spielwelt passen und von guter Qualität sein. Bei einem Fantasy-Rollenspiel oder einem Strategiespiel in einer mittelalterlich anmutenden Welt erwarte ich z.B. eine gute orchestrale Musikuntermalung und kein Synthesizergedudel oder Hardrock-Konzert. Weiterhin muss die Musik zur jeweiligen Spielsituation passen und die Atmosphäre verstärken (unheimliche Musik in Dungeons, leise Töne bei traurigen Passagen, dramatische Musik in Kämpfen etc.).
Und last but not least: Die Story. Sei es ein Rollenspiel oder ein Strategietitel, die Spielhandlung muss von einer guten, abwechslungsreichen, spannenden Geschichte umrahmt sein, in deren Verlauf auch die Missionen möglichst abwechslungsreich und interessant gestaltet sind.
4. Kannst du dich in eine Spielewelt hineindenken, oder bleibst du immer der neutrale Spieler vor dem PC?
Es ist für mich sogar maßgeblich, dass ich mich in die Spielwelt hineinversetzen kann.
Als Rollenspieler erwarte ich das. Ich will eine Rolle spielen und nicht nur Zuschauer sein oder neutral und emotionslos vor dem Monitor sitzen.
5. Ist dein Avatar (deine Figur im Spiel) dir irgendwie nachempfunden( z.B. Aussehen) ? Kannst du dich mit ihm/ihr identfizieren?
Für mich persönlich ist das ebenfalls ein wichtiger Punkt. Ich muss mich mit meinem Spielercharakter identifizieren können, weshalb ich, wo dies möglich ist, ihn immer möglichst an meinem wirklichen Aussehen orientiert erschaffe. Deshalb wähle ich z.B. nie Elfen, Tierrassen usw. für meinen Avatar.
6. Experimentierst du mit verschiedenen Avataren, Berufen, Kampftechniken etc. oder spielst du ein Spiel nur ein einziges Mal durch und lässt es dann links liegen?
Ich spiele Games, die mir gefallen, immer wieder durch und experimentiere dabei hauptsächlich mit unterschiedlichen Klassenentwicklungen, also quasi den Berufen und Kampftaktiken. Und bei Spielen, wo dies möglich ist, werden natürlich auch alle Arten von Modifikationen mit ausprobiert.
Bei Spielen, die mir sehr gut gefallen, zögere ich auf diese Weise das Durchspielen bis zum Abspann sogar bewusst hinaus.
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Zitat
"Virtuelle Welten oder Die Suche nach der eigenen Identität"
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Der zweite Teil des Titels impliziert da aber schon eine Deutung, der ich nicht ganz zustimmen kann.
Wäre es nach dem Abi eventuell möglich, dass Du Dein Dossier hier reinstellst, Ikarus?
Das würde mich sehr interessieren.