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  1. #1
    Zitat Zitat von Dimtrij Beitrag anzeigen
    *seufz*
    hast du das buch überhaupt gelesen?
    und wenn ja, hast du überhaupt den sinn kapiert von newspeak?
    scheint nich so:
    [...]
    Ich habe das Buch gelesen und auch verstanden.
    Aber selbst wenn du den Teufel auf Krampf an die Wand malen willst, geht die These einfach über das Ziel und den Rahmen des Realistischen hinaus.
    Zumal: hier geht es nicht darum, den Sprachgebrauch von gewissen Worten zu befreien, sondern lediglich, gewisse Gruppen nicht zu diskriminieren, indem man eben halt "schwul" oder "behindert" als Schimpfwort benutzt (ich meine, vom Prinzip her wäre es das Selbe, als wenn man zu jemanden als Beschimpfung "Du Jude" sagt. Nur so als krasses, verdeutlichendes Beispiel).

    Und irgendwie bist du (zumindes mir) noch die Quelle für deine Theorie schuldig, dass man jetzt anstatt "Behinderter" "Anders Begabter" sagen muss oo

    Zitat Zitat von Motorradcop68 Beitrag anzeigen
    Weil ich nicht den genialen Fortschritt von Mohr zu Neger, von Neger zu Schwarzer, von Schwarzer zu Farbiger, von Farbiger zu Afro-Amerikaner, von Afro-Amerikaner zu "dunkelpigmentierte Mitbürger" mitgemacht habe?
    Exakt

    Zitat Zitat von Don Cuan Beitrag anzeigen
    Die Vereinfachung zielt dort auch nicht darauf ab, dass du besser mit der Sprache klar kommst, sondern dass eine tiefere Diskussion als "Big Brother is doubleplusungood" unmöglich gemacht werden soll, weil alles andere nicht mehr im Sprachgebrauch ist.
    Na ja, nicht ganz; so eine Diskussion wäre schon möglich, auch mit dem im Buch beschriebenen Stadium der Sprachbearbeitung, weil sie noch immer Ausdrücke wie "Minusgut" haben, um etwas Negatives auszudrücken. Und da geht's nämlich los, weil an diesem Punkt die Gedankenpolizei ins Spiel kommt, DIE ist es nämlich, die so eine Diskussion unmöglich macht, denn ansonsten hätten der Protagonis und Julia ja nie im "Geheimen" ihre Unterhaltungen führen können, oder?

  2. #2
    Wenn Behinderte nicht mehr behindert, sonder "anders begabt" sind, ist es dann immernoch politisch inkorrekt, "Behinderter" als Schimpfwort zu benutzen, oder ist das Wort dann sozusagen zur allgemeinen Verfügung freigegeben?

    Ansonsten zwingt einen ja niemand dazu, die neuen, frisch erdachten Begriffe auch anzuwenden. Wenn die Mehrheit der Menschen die Begriffe nicht akzeptiert, d.h. anwendet, dann werden sie sich auch nicht durchsetzen.

  3. #3
    Also zu der Sache mit "behindert" und "anders begabt". Der größte Schwachsinn ist ja, dass so etwas dann auch noch universell für "behinderung" benutzt wird.
    Ich kenne viele Rollifahrer und ich hab auch einige Freunde die im Rollstuhl sitzen.
    "Anders begabt" ist irgendwie das dümmste Wort was ich jemals in dem Zusammenhang gehört hab.
    Und einige hingegen sind auch genauso Struwweldämlichlich wie Leute die nicht "anders begabt" sein sollen.
    Es ist einfach herrlich anzusehn, wie unsere tolle Sprache versucht, bloß niemandem auf die Füsse zu treten
    und so immer wieder für schallendes Gelächter sorgt (oder für laute "d'ohs")
    Und würd ich mir noch die Haare schneiden lassen, würde ich zu ner Friseuse gehn! Friseurinen halte ich für unseriös! So. xD
    Naja, aber ich glaub auch bei den Amis ist dieser Sprachquatsch auch noch nen Tick extremer.
    Kennt da eigentlich jemand paar Beispiele? Mir fällt grad keins ein
    Und wieso gibts eigentlich noch Zigeunerschnitzel?


  4. #4
    Zitat Zitat von derBenny Beitrag anzeigen
    Wenn Behinderte nicht mehr behindert, sonder "anders begabt" sind...
    ..., was können sie dann plötzlich?


    Ach ja, sie haben eine "einmalige Perspektive" auf das Leben. Wow.

  5. #5
    Zitat Zitat von Trigaram Beitrag anzeigen
    Na ja, nicht ganz; so eine Diskussion wäre schon möglich, auch mit dem im Buch beschriebenen Stadium der Sprachbearbeitung, weil sie noch immer Ausdrücke wie "Minusgut" haben, um etwas Negatives auszudrücken. Und da geht's nämlich los, weil an diesem Punkt die Gedankenpolizei ins Spiel kommt, DIE ist es nämlich, die so eine Diskussion unmöglich macht, denn ansonsten hätten der Protagonis und Julia ja nie im "Geheimen" ihre Unterhaltungen führen können, oder?
    zu dem zeitpunkt, an dem das buch spielt ist die newspeak aber auch noch nicht komplett eingeführt. wird doch am ende alles erklärt. wenn "der plan" komplett umgesetzt ist, ist es nicht mehr möglich, sich negativ über die partei (oder überhaupt etwas) zu äussern, afair. und selbst wenn so wird man keine gründe vorbringen können, niemanden überzeugen können. also besteht keine gefahr. man kann ja selber nicht mal sagen, warum etwas schlecht ist, wenn man nur einen minimalen wortschatz hat, der negative begriffe ausklammert.

  6. #6
    Zitat Zitat von es Beitrag anzeigen
    man kann ja selber nicht mal sagen, warum etwas schlecht ist, wenn man nur einen minimalen wortschatz hat, der negative begriffe ausklammert.
    Und genau das ist der Punkt, an dem die These von steel seine Schwachstelle hat, weil es uns auch mit Begriffen wie "anders begabt" noch immer möglich ist, das "warum" zu nennen und zu begründen.

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