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Im Jahr 2000 machte sich Regisseur Bryan Singer auf, uns die populäre Comicreihe der „X-Men“ filmisch näher zu bringen. Der Film war hochkarätig und hatte für eine Comicverfilmung schöne Tiefe und interessante Charaktere. In der Fortsetzung von 2003 konnte der gleiche Regisseur nochmals einen drauf setzen und die Geschichten wurden noch vielfältiger und anspruchsvoller. Trotzdem wurde nie vergessen auch ein grosses Augenmerk auf die Action und den Humor zu legen. Für „X-Men: The Last Stand“ hat nun Brett Ratner („Red Dragon“, „Rush Hour“) das Kommando übernommen, um der Trilogie einen würdigen Abschluss zu verleihen. Und das ist ihm definitiv gelungen.
Im Gegensatz zu anderen, hauptsächlich auf Action getrimmten und dementsprechend oberflächlichen Comicverfilmungen, sind die Abenteuer der „X-Men“ auch im dritten Film Nahrung fürs Hirn und für anschliessende Diskussionen. Die Grundfrage, wer über jemanden anderen bestimmen darf, wird hier einmal mehr zum Thema gemacht. Die Storyline mit dem Serum ist hervorragend umgesetzt und hat mehr als nur einmal spannende und interessante Momente zu bieten. Parallel läuft die von den Fans lange erwartete Geschichte über Jean Grey alias Phoenix. Auch hier schaffen es die Verantwortlichen den Figuren Charaktertiefe und Persönlichkeit zu geben und schrecken (für viele sicher überraschend) auch nicht davor zurück, für die Story dann ein paar Hauptcharaktere zu opfern. Wer allerdings wie den Löffel abgibt, sollte jeder selber angucken.
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Zu den bereits bekannten und auch hier wieder hervorragend eingesetzten Schauspielern, gesellen sich viele neue Namen und Figuren. Die „alten“ Recken wie Hugh Jackman (cool wie eh und je), Patrick Stewart (sehr intensiv), Ian McKellen (Teufel mit Engelsaugen), Halle Berry (neue Frisur und mehr Screentime), Famke Janssen (uiuiui, böööse) oder Rebecca Romjin (sexy) sind gut in ihren Rollen aufgehoben und lassen den neuen Gesichtern genügend Platz zur Entfaltung.
Bei diesen „Neuen“ handelt es sich vor allem um „Frasier“ Kelsey Grammer als blaufelliges „Beast“, der nicht nur diplomatisch sehr überzeugend ist, sondern auch kämpfen kann, wie es seinem Äusseren entspricht. Der Iceman Bobby Drake wird zum vollwertigen Mitglied und sein Endkampf gegen Pyro ist sehr fein inszeniert. Ebenfalls guten Eindruck hinterlassen haben Vinnie Jones (Sprüche zum schreien) oder Daniel Cudmore als Colossus (darf Wolverine in der Gegend rumschmeissen…).
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„X-Men: The Last Stand“ beweist eindrücklich, warum diese Serie, vielleicht noch neben „Spiderman“, die besten Comicverfilmungen sind. Die Probleme sind „real“, die Charaktere exzellent umgesetzt und die Geschichten wie immer spannend und packend. Dazu kommen viele schöne Actionszenen, herrliche Konfrontationen von Wolverine mit so ziemlich jedem, sowie Special-Effects die einfach reinknallen. Wahrhaftig ein Highlight des Kinojahres und wer die ersten zwei Filme gesehen hat, darf sich diesen Abschluss um nichts in der Welt entgehen lassen.