Einmal kostenlos um die Welt, bitte. - Trampen

Moie!
Da ich am Samstag eine Doku auf zdf neo gesehen habe, in der ein Reporter ohne Geld bis ans Ende der Welt gereist ist, von Deutschland in die Antarktis, hat mich das Thema trampen sehr interessiert, sodass ich mich darüber mal genauer informiert habe.
Nach allem, was ich im Internet gelesen habe, kommt man ja mit den richtigen Techniken ziemlich gut voran und auch ziemlich weit, nicht nur in Deutschland sondern auch international.
Deswegen wollte ich hier im Forum mal fragen, was ihr so vom Trampen haltet.
Natürlich gibt es in Deutschland viele Vorteile, man kriegt ja schon von klein auf beigebracht, keine Fremden mitzunehmen und die Vorstellung vom Tramper als psychopatischen Axtmörder hängt ja auch noch etwas in den Köpfen fest;)
Wenn ich ehrlich bin, habe ich aber auch noch nicht viele Tramper mitgenommen, zum einen, weil sie mir seltsam oder unsympathisch erschienen, z.B so einen trampenden Typen in Assihopperkleidung, obwohl das gerade auch das Schöne am Trampen ist. Man kommt mit Leuten in Kontakt, mit denen man normalerweise nie reden würde, sowohl als Tramper als auch als Fahrer.
Habt ihr schonmal getrampt? Wie weit war die Strecke?
Würdet ihr als Autofahrer einen Tramper mitnehmen?
Was haltet ihr im Allgemeinen vom Trampen? Günstiges und umweltbewusstes Reisen oder eher nur ein Schmarotzerakt?

mfg Turgon

Ich halte Trampen immer für eine gute Notlösung, das ist auch die einzige Variante, in der ich es selbst schon gemacht hab (Versuch mal, jemanden zu finden, der dich und dein Fahrrad mitnimmt, hab sicher ne halbe Stunde den Daumen rausgestreckt); die Strecke hatte aber nur ein paar Kilometer. Eine Reise, die komplett auf Trampen basiert, wäre für mich nix, zumindest nicht ohne "Zweitmöglichkeit", also bspw. Geld für den Zug. Vielleicht bin ich einfach nicht sozial genug für sowas, ich fühl mich auch blöd, wenn ich da auf dem Beifahrersitz schnorre und der Fahrer/die Fahrerin nicht gerade ein absolut sympathisches Persönchen ist. Wenns um den Kontakt geht, übernachte ich lieber in Jugendherbergen, dort trifft man zwar "nur" verschiedene spezielle Clientels, aber beim Trampen nimmt dich am Ende auch nicht jeder mit.

Könnte ich Auto fahren, würde ich Tramper sicher mitnehmen, wenn ich die Zeit hab und sie nicht absolut zwielichtig aussehen.

Ich trampe grundsätzlich nicht. Habe ich noch nie gemacht und werde es auch nie tun. Aber ich war bereits mal neben einem dabei, der getrampt hat, als wir von einer Party kamen. Nicht betrunken, wohlgemerkt......war eine Unter-16-Party, aber dann doch irgendwie ganz witzig. Als er trampen wollte und Erfolg hatte, wollte ich eigentlich auch......aber ich komme mir da immer so doof vor. Außerdem hasse ich es wie die Pest, andere um soetwas bitten zu müssen.
Ob ich Tramper mitnemen würde, ist eine gute Frage. Das kommt für mich, ähnlich wie bei Turgon, darauf an, wie der aussieht. Mit 500 Piercings und 200 Tatoos hat jemand bei mir z.B. eher schlechte Chancen. ^^

ich kann dir den film "into the wild" empfehlen. er handelt von dem jungen erwachsenen christopher mccandless, welcher all seine besitztümer aufgibt und nach alaska trampt um den wahren sinn des lebens zu erkennen.

ohja, into the wild. trampen ist gut, aber nicht so krass wie da bitte.

Ich hab noch nie einen Tramper mitgenommen (hatte aber auch noch nicht oft die Gelegenheit dazu).

Als ich kürzlich mit nem Kumpel selbst getrampt hab (hat ewig gedauert, kann ich aber auch nachvollziehen), war das eigentlich ganz witzig. Danach hab ich mir fest vorgenommen, den nächsten Tramper, den ich mal sehe, mitzunehmen. :)

Das wollt ich immer schonmal machen :)
Und wenn ich mal Autofahren kann nehm ich gelegentlich auch wen mit wird schon nichts passieren ist die Devise ^^

Mich interessiert auch dieses Thema und besonders in den fernen Osten würde ich gerne 1 mal im Leben trampen. Gibt ja genug Möglichkeiten wie mit der transsibirischen Eisenbahn bis nach China zu fahren und während der Fahrt einfach mal aussteigen und dort die Umgebung erforschen und das Panorama im Zug geniessen, welche Landschaften Asien zu bieten hat aber da fehlt mir noch das Geld und trauen würde ich mir das momentan auch nicht. Jedenfalls sollte das auch gut vorgeplant sein.

Zitat:

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Zitat von Leon der Profi

ich kann dir den film "into the wild" empfehlen. er handelt von dem jungen erwachsenen christopher mccandless, welcher all seine besitztümer aufgibt und nach alaska trampt um den wahren sinn des lebens zu erkennen.

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Leier zerstoert das -- korrigierte -- Ende die Romantik der Geschichte ein wenig. Kein Wunder, dass der Film noch mit dem alten Ende verfilmt wurde.

Bei dem Buch ist noch einmal herauszusteigen, dass es sich um eine Reportage handelt. Krakauer ist dafür berüchtigt, sich so wenig Freiraum, wie möglich, zu gestatten.

Also man sollte das nicht so einseitig sehen, dass man nur nimmt und nicht gibt.
Ich habe mir darüber früher eigentlich nie Gedanken gemacht, da ich oft angetrunken war, als ich mal getrampt bin, weil ich einfach dankbar war und meine Dankbarkeit auch immer gezeigt habe.
Somit vermittelt man dem Mitnehmer ja auch, dass er eine gute Tat vollbracht hat. Andererseits freuen sich auch manche Leute über Gesellschaft, die ihnen die langweilige Fahrt etwas interessanter macht oder allein durch Gespräche beschäftigt und so vor dem Schlaf bewahrt, während dem Fahren.
Man gibt also schon was als Tramper, wenn man offen ist und mit den Leuten redet.

Zitat:

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Zitat von Turgon

Also man sollte das nicht so einseitig sehen, dass man nur nimmt und nicht gibt.
Ich habe mir darüber früher eigentlich nie Gedanken gemacht, da ich oft angetrunken war, als ich mal getrampt bin, weil ich einfach dankbar war und meine Dankbarkeit auch immer gezeigt habe.
Somit vermittelt man dem Mitnehmer ja auch, dass er eine gute Tat vollbracht hat. Andererseits freuen sich auch manche Leute über Gesellschaft, die ihnen die langweilige Fahrt etwas interessanter macht oder allein durch Gespräche beschäftigt und so vor dem Schlaf bewahrt, während dem Fahren.
Man gibt also schon was als Tramper, wenn man offen ist und mit den Leuten redet.

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Naja. Ganz so richtig ist das meiner Meinung nach mit Sicherheit nicht. Du sagst gerade, du warst angetrunken und hast getrampt. Du meinst, wenn man offen ist und mit dem Fahrer redet, macht das einen besseren Eindruck. Ich weiß nicht so recht. Ich habe von einem Kumpel erfahren, der auch betrunken getrampt hat. Er hat dann, so sprach er, den Fahrer zugelallt, dass der ihm sagte, er möge bitte mal ruhig sein, da es nacht war und er sich deswegen auf den Verkehr konzentrieren müsse. Ich bin mal ehrlich. Ich würde als Tramper kein Gespräch mit dem Fahrer anfangen, schon gar nicht, wenn ich betrunken bin.

Trampen stelle ich mir zwar lustig vor, aber selbst würde ich es nicht machen. Ich mag es nicht Leuten Umstände machen zu müssen. Aber Hut ab vor Leuten, die so die Welt bereisen.

Habe es bislang noch nicht nachgerechnet (müsste dafür ein paar Chatlogs rekonstruieren), aber ich kratze sicher schon an der 1. Weltumrundung (40 000km).
Weiteste Strecke am Stück (= ohne Umsteigen) Litauen nach Frankfurt/Oder. 12 Stunden polnische Landstraße mit russischem/litauischen/deutschen Schlager für ü50er.

Diese "um die Welt"/Antarktis-Trips sind zwar sehr medienwirksam aber wenn du schon im Zelt Zustände bekommst sollte man sich so was 2x überlegen. Da gehört noch einiges mehr dazu als "nur" zu trampen (auch wenn das ein wichtiges Standbein ist). Außerdem gibt es auch andere Herausforderungen: Europa für 0,47€ anyone?
Die große Freiheit gibt es nirgendwo und direkt vor deiner Haustür...

Edit:
Und Schwanz auf den Tisch, denk über die Risiken nach.
http://findingemil.blogspot.com/


>> Ich bin mal ehrlich. Ich würde als Tramper kein Gespräch mit dem Fahrer anfangen
made my day

@Laterna: Eisenbahnticket Moskau - Vladivostok (Fähre Japan) ca. 250€ und für 50€ sogar mit Verpflegung (Preise aus dem Gedächtnis)

"Ein richtiger Abenteurer steigt nicht auf Berge, er klettert
über den Zaun des Nachbarn". gilbert keith.

soll heissen, dass es oft genügend essentielle begebenheiten im eigenen umfeld gibt und man nicht immer zu weit reisen muss. oft ist das bedeutende, in der nähe, nur realisiert man es nicht.

Zitat:

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@Laterna: Eisenbahnticket Moskau - Vladivostok (Fähre Japan) ca. 250€ und für 50€ sogar mit Verpflegung (Preise aus dem Gedächtnis)

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Puh, das Internet hat mir damals aber was anderes gesagt, da war jeder Flug billiger. Oô

Grade nochmal über die russische Webseite geguckt: 150€ mit der Holzklasse. (Aber da würde ich das auch wörtlich nehmen).

Also sagen wir du kommst unter 400 locker an die Küste, aber wenn du echt nach Japan weiter willst geht die Fähre nochmal jut ins Geld. Letztlich geht es hier aber ums hitchen und net ums Bahnfahren. Und wenn du wirklich dahin willst geht das auch alles mitm Daumen. Nur eine Frage der Zeit =)

Cool. *geistiger Vermerk*

Trampen würd ich allein deswegen nicht tun, weil ich Angst davor hätte, das mich irgendwer auf dem nächsten Parkplatz vergewaltigt. oO"
Vielleicht könnte sich für sowas Twitter + Handy lohnen - man gibt Via Twitter immer das nummernschild und Fahrernamen an, wann man das auto besteigt und wann verlässt.
Dann wäre man auf einer etwas sichereren Seite. Vor allem, wenn du dann plötzlich vermisst wirst... :S


Ausserdem glaube ich, dass einen am ehesten LKW Fahrer mitnehmen würden; denn die haben sonst keinen Beifahrer mit dem sie sich unterhalten könnten.

Wobei Trampen sicherlich interessant, schön und spannend sein kann. Wenn man Erfolg hat. Und keine Termine. ;)

Aber man weiß ja nie, wer einen so aufnimmt.

Du brauchst nicht mal Twitter wenn du Personen kennst die sich um dich kümmern - ne SMS reicht. (Solltest du diese nicht kennen ist auch Twitter recht sinnlos).

Bei LKW-Fahrern kommt es häufig auf das Geschlecht an. Hab schon oft den Mädels hinterher gewunken die innerhalb von 3 Minuten jemanden gefunden haben. Ab und an hat man aber doch n Glücksgriff (Schneechaos im Winter, mitten im dänischen nirgendwo hält n deutscher Trucker) aber ich würde sagen die Tendenz ist eindeutig eher PKW als LKW.

Als Frau würde ich nicht trampen, nur als Notlösung. Aber das muss natürlich jeder selbst entscheiden, todgefährlich ist es bestimmt auch nicht.

Zitat:

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Zitat von Wencke

Vielleicht könnte sich für sowas Twitter + Handy lohnen - man gibt Via Twitter immer das nummernschild und Fahrernamen an, wann man das auto besteigt und wann verlässt.

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Genau der Tipp steht auch auf der Seite, wo ich Tipps zum Trampen gefunden hab. Man soll immer den Fahrer fragen, ob er was dagegen hat, wenn man das macht und falls er was dagegen hat, soll man gar nicht erst einsteigen.

Hier ist der Link zu der Seite:
Klick

Irgendwo stand auch, dass man als Frau nie alleine trampen sollte.

Ich bin bis jetzt nur sehr kurze Strecken getrampt.
Das lustigste Erlebnis war es mit einer Freundin von einer Party nach Hause zu trampen. Wir standen an der Straße und haben getrampt, niemand hat angehalten. Also zieht sie den Reisverschluss ihrer Jacke runter, damit man etwas von ihrem Ausschnitt sieht und zack hält das erste Auto an:D

"Irgendwo stand auch, dass man als Frau nie alleine trampen sollte."
Von abgefahren? Dann ist der Verein doch wohl net so pralle. Dein Link hat ja auch ne Referenz zu Hitchwiki: "Always trust your instincts".

Klar ist die Hemmschwelle bei Frauen vielleicht geringer aber anscheinend probierne es viele auch einfach in schlechten Situationen die für Anfänger ziemlich ungeeignet sind.
Siehe Turgons Freundin: Nach ner Party, also ziemlich sicher nachts, dunkel, einsam und wahrscheinlich auch angetrunken. Mädel zeigt was sie hat - zack, Triebtäter, whipe.

Ich empfehle auch Hitchwiki+Hitchbase für den Anfang - der Rest ist Erfahrung und/oder Kontakte.

@Todesgefahr: Trampen kann auch gefährlich sein ohne das dir jemand ans Leder will. Die Rumänen die ich bisher hatte fuhren recht... ... enthemmt.

Ich war ja dabei, ich glaube, alleine hätte sie das nicht gemacht;)

Wie gehst du denn beim Trampen vor Yoshi? Und wie oft machst dus?

Hm, das wichtigste ist natürlich ein guter Standort. Seiten dafür wurden ja schon angesprochen. Dann muss man sich überlegen was man auf's Schild schreibt.
Wenn ich von Düsseldorf nach Kopenhagen will schreibe ich vielleicht erstmal Hamburg drauf.
Wichtig ist es erstmal auf die Autobahn zu kommen, hier in Berlin kann ich dafür direkt an den Tankstellen fragen, in Dänemark trampe ich 25km über die Landstraße um direkt an der Auffahrt zu stehen.
Mach dich mit den Gesetzen vertraut: Trampen ist in Deutschland erlaubt, aber du darfst nicht hinter dem Schild stehen, das den Beginn der Autobahn anzeigt (Personen auf der Fahrbahn verboten).
Tja, ansonsten einfach Geduld haben und freundlich bleiben. Die Autofahrer immer direkt angucken, lächeln. Vermumme dich nicht und sieh nicht abgewrackt aus. Würdest du nen Penner mitnehmen?
Ich glaube mein großer Rucksack hilft. Ein Schild auf jeden Fall. Letztens ging die Statistik rum, dass ein Schild die Wartezeit um ca. 50% reduziert. Letztendlich ist es aber auch Glückssache.
Vertrauen wie gesagt deinen Instinkten. Einmal hielten 2 Typen und ich dachte: Boah ne. Dann haben die aber wirklich ehrlich gelächelt und gemeint spring rein. War ne lustige Fahrt mit 2 Profimusikern (Top Ten Erfolge mit spanischen Bands) und ich hab in die Demo des neuen Albums gehört.
Tja, und sieh es als ein Spiel an. Ich stand mal mitten in der "Wildnis" an nem echt beschissenem Spot und auf einmal hält n Holländer und nimmt mich bis zur Haustür mit. (Das gleiche mit besagtem LKW-Fahrer während des Schneechaos im Winter).

Wie oft? Ehm, ich würde sagen ca. alle 2 Wochen bin ich los. Kleine Wochenendausflüge zur Freundin und so. Radius: 400-500km


Edit: Wie gesagt es ist auch echt ne Frage der Einstellung. Meine Freundin ist viel zu ungeduldig fürs Trampen - ich habe sehr viel dadurch gelernt.

Für mich scheint Trampen etwas traumhaftes zu seien!
Ich würde es zu gern mal machen, aber wenigstens bisschen Geld würde ich das nie im Leben machen! Einfach zu riskant!
Woher soll man z. B. an Essen kommen (bin ja schließlich noch kein
Überlebenskünstler :D )? Schlafplatz ist ja jetzt net so schwer!
Würde es aber gerne irgendwann probieren!
Das wär schon was tolles. Ein Erlebnis das einen Menschen bestimmt enorm verändert.

MfG

*Sir Sarias*

EDIT

@ La Cipolla
Hab halt an "Into the wild" gedacht !
Da hat der Protagonist schließlich sein Geld verbrannt und hat es ja auch irgendwie geschafft!
Hat der sich durchgeschnorren oder was? ^^

Zitat:

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Woher soll man z. B. an Essen kommen (bin ja schließlich noch kein
Überlebenskünstler )? Schlafplatz ist ja jetzt net so schwer!

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Also im Normalfall kauft man es sich, für wahrscheinlich weniger Geld als in Deutschland. Trampen heißt ja nicht, dass man kein Geld mit hat, das ist dann wieder was anderes.

Ne Flasche Wasser (kannste überall auffüllen) und n kleines Brot solle man sich wohl einpacken. Den Rest entweder kaufen im Supermarkt (ist halt wie Festival) oder beim Schlafplatz kochen.
Generell würde ich eher sagen schlafen ist schwieriger als futtern, wenn du irgendwo hängen bleibst.

@Anhang: Mein neuer Rekord.
250km/h Berlin - Hamburg xD

Nachdem ich vor ein paar Monaten die 125 Kilometer von Göttingen nach Hannover getrampt bin, um einfach mal zu schauen, ob das etwas ist, was mir gefallen könnte, oder doch nicht, und dieses Hineinschnuppern sehr erfolgreich verlief (schnell mitgenommen, freundliche Fahrer erwischt etc.), war es dieses Wochenende so weit: Meine erste weite Reise wollte ich nur trampend antreten.
Der Plan war es, von Hannover nach Wien zu kommen - also gesagt, getan, und in Hannover am Freitag losgetrampt... doch die erste Person, die mich aufgegabelt hat, hat mich gleich eine Ausfahrt weiter wieder rauslassen wollen, und dämlicherweise war mir das mit dem Autobahnschild noch nicht so ganz bewusst, wohl ebensowenig wie ihr, weshalb sie mich offiziell auf der Autobahn herausließ; eine halbe Minute später kam natürlich, wie soll es anders sein, eine Polizeistreife vorbei und sammelt mich auch gleich ein. Nach ermahnenden Worten und bösen Blicken geht es weiter.
Ich kam dann recht zügig bis nach Nürnberg, von wo aus aber nun wirklich überhaupt niemand in meine Zielrichtung weitergefahren ist, sodass ich nach ein paar Stunden den Plan geändert habe und mit sehr netten Salzburgern nach Salzburg gefahren bin.
Dort dann ein schönes Wochenende verbracht und anschließend wieder zurück: Bis nach Nürnberg kein Problem, dort aber ewig keinen guten Spot gefunden (erst eine Raststätte von der aus alle nur nach Berlin wollten, dann 10 km gewandert, von dort aber auch niemand in meine Richtung, dann nochmal ein kleines bisschen mit der S-Bahn gefahren), dann aber schließlich gleich bis nach Kassel mitgenommen worden und von da aus dann auch von einem Transporter bis nach Hannover.

Alles in allem muss ich sagen, dass das Trampen sehr viel Spaß gemacht hat und ich eine Menge Menschen kennengelernt habe - manche, die sich daran noch aus ihren Kindertagen erinnern, aber auch andere zum Beispiel, die ich an einem Rasthof angesprochen habe, und die von der ganzen Angelegenheit noch nie in ihrem Leben etwas gehört haben. ^^
Wichtig ist aber wirklich, nicht dumm auf der Autobahn rumzustehen, sondern immer schön vor dem Schild, eine Karte dabeizuhaben, um, wenn man an einem schlechten Spot ist (an dem man erst gar nicht ankommen sollte am besten), nachsehen kann, wo es einen besseren gibt (also einen Rasthof mit Tankstelle an der Autobahn oder eine Auffahrt in Großstadtnähe) und ganz wichtig: Immer lächeln und freundlich sein - dann klappt das schon. =)

Ah Leute, seid doch nicht so engstirnig.
Ich trampe seit ich 16 bin und es ist noch NIE etwas passiert.
Zurzeit bin ich in Irland unterwegs und meine letzte grosse Reise war an's Meer per Autostop fahren.
Bin von Stuttgart nach Kroatien in 10 Stunden gekommen, dort insgesamt mit 29 Autos unterwegs gewesen und habe so die komplette Kroatische Kueste gesehen.
Musste nie laenger als eine Stunde warten, hatte IMMER super Fahrer und mit den meisten hatte ich auch tolle Gespraeche.
Da ich im Zelt auf gut Glueck irgendwo geschlafen habe, hatte ich oft Probleme eine Uebernachtungsmoeglichkeit zu finden und einige waren sogar so nett, dass sie uns bei der Suche geholfen haben.

Ich fahre nie mit dem Zug, selbst Strecken von nur 40 oder 50 Kilometer trampe ich.An Tankstellen kannst du einfach Leute anquatschen und zu mir hat auch noch nie jemand nein gesagt. So bist du einfach viel flexibler und um erlich zu sein die deutsche Bahn ist ja auch nicht gerade die guenstigste.

Das trampen ist fuer mich einfach die schoenste Form des Reisens und falls alles nach Plan verlaeuft werde ich in 2 1/2 Jahren meine Weltreise mit dem ausgestreckten Daumen antreten!!

Dann mal viel Spaß! :)

Die Thematik auf "engstirnig" zu reduzieren ist aber etwas selbst-zentriert. Letztendlich ist jeder Mensch anders, und jeder muss selbst entscheiden, was er gern tun möchte und wie er mit sowas umgeht. Gibt ja auch genug Leute, die aus Prinzip nur mit Auto und nicht mit der Bahn fahren. Und dass nie was passiert ist, ist ja auch besser so - wenn es dermaßen schlecht um die Statistik stehen würde, hätten wir hier wohl einen ganz anderen Diskussionston angeschlagen. ;) "Flexibel" ist bei der Thematik auch ein mutiges Wort, denn wenn du nie länger als eine Stunde warten musstest, hattest du meiner Erfahrung nach durchaus Glück.

Generell gebe ich dir aber in so weit recht, dass Trampen ein typisches Thema ist, bei dem es so einigen gut tun würde, etwas "aus ihrer Haut" zu kommen. Bin sehr froh, dass ich es ein paar Mal mitgemacht habe, auch wenn meine Hemmschwelle inzwischen größer wäre (keine Geldnot, Freundin macht sich Sorgen usw).

Welche grobe Richtung hast du angeplant und wie löst du das Ozean Problem? Auf nem Schiff anheuern, Flugzeuge trampen oder dann doch nen billigen Flieger?

Das zu dir noch nie jemand nein gesagt hat halte ich für ne grobe Lüge :P

Wie kommt man via Trampen zur Antarktis?

>> Wie kommt man via Trampen zur Antarktis?


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