Zitat:
Zitat von
Zhanior
In der Tat: Schwäche 1, der Anfangsheld. In meinen Augen allerdings deswegen, weil man aus irgendeinem Grund aus dem neutralen Allerwelts-Typen einen Bullen mit pseudo-coolem, grimmigen Gesicht gemacht hat.
Das auch noch, obschon ich das mehr unter "Geschmack" einordne. Mit dem Helden aus den ersten Teilen hat er ja leider nicht mehr die allergrößte Ähnlichkeit :(.
Zitat:
Das Problem mit dem Nahkampfsystem ist m.E., dass es fast ausschließlich auf das Spielergeschick ankommt und die Charakterwerte fast schon zur Bedeutungslosigkeit verkommen, so scheint es zumindest mir bis jetzt.
Sicherlich wird dadurch mein Eindruck noch mehr verstärkt. Das war auf jeden Fall, in meinen Augen, die total falsche Richtung. Klaro, um mehr Massenmarkttauglichkeit zu erlangen, mußte eine Alternative zum alten Kampfsystem geschaffen werden. Aber statt mal bei erfolgreichen Kombinationen aus Action- und Rollenspielelementen sich was abzuschauen, was keine Schande gewesen wäre, kam da leider dann sowas raus.
Zitat:
Blutfliegen und Warane kann man nämlich problemlos ohne jeglichen LP-Verlust dahinmetzeln - das Problem ist nur, dass man es offenbar mit dem Gedanken, dass auch der größte Held von einem Wildschwein zerfleischt werden kann, wenn er sich zu blöd anstellt, übertrieben hat.
Zufallskämpfe.
Zitat:
Und wer sagt denn, dass 100 Stärke in G3 100 Stärke aus G1 entsprechen?
Konsistente Welt, wer braucht denn sowas? Anders ausgedrückt: Dann können die 100 Stärke genauso 20 Stärke aus G1 sein, womit wir wieder am Anfang wären...
Zitat:
Mit dem Unterschied, dass man in den Vorgängern zu Beginn vor einem Waran Reißaus nehmen musste, Wölfen tunlichst aus dem Weg gehen sollte und Blutfliegen in G1 zu Beginn in der Tat Killerbestien waren.
Ja, da machte es auch Sinn und war verständlich. Nicht so wie mit dem jetzigen "erster Treffer = Kampfergebnis"-System. Anders ausgedrückt: Wer sagt denn, daß Mister Drachentöter und Orkarmeebesieger eine Chance gegen die Viecher hätte, wenn die Mechaniken nicht so kaputt wären? Weiß man nicht. Das ist, was mir aufstößt: Wie in BG2 soll man einen erfahrenen Helden spielen (und der Namenlose hat ja eine Menge durchgemacht und erreicht), aber spüren kann man davon nichts. Genauso könnte man irgendeinen namenlosen niedrigrangigen Milizionär aus G2 spielen - kein Unterschied. Ja, Fortsetzungen mit übernommenen Helden sind verdammt schwierig. BG2 zeigt, wie es geht. Gothic 2 und Gothic 3 sind beides imho Paradebeispiele, wie es nicht sein sollte.
Zitat:
Jetzt erzählt Gothic 3 eben die Situation auf dem Festland nach dem Krieg, die Konflikte zwischen den einzelnen Fraktionen, während die Haupthandlung zu Beginn eher im Dunkeln bleibt - das muss nichts Schlechtes bedeuten. Ein Urteil kann ich mir dann bilden, wenn ich Gothic 3 durch habe, aber ganz sicher nicht nach 20 Stunden.
Das ist wiederum eine Geschmacksfrage - wobei ich hier ganz klar sagen muß: "Bitte?!"
Mit allen, mit denen ich bisher sprach (teilweise schon 30+ Stunden am spielen - siehe unter anderem das Interview mit James Bond), suchten nach der Geschichte. Klaro, in Morrowind *konnte* man die Geschichte verlieren - aber der rote Faden war vorhanden, auch wenn er ein bißchen dünn war. Hier existiert er aber nicht. Das einzige verbindende Element ist "mache in jeder Stadt das exakt gleiche".
Die vorigen Gothicteile lebten von ihrer sehr gut präsentierten Geschichte (wobei nur in G1 die Geschichte selbst gut war, imho). In G3 ist sie schwerer zu finden als in Morrowind. Das gibt mir schon einn bißchen zu denken.
Zitat:
"Einsteigerfreundlichkeit" ist so ein Wort, mit dem man viel kaputt machen kann.
Wer bei Rollenspielserien irgendwo mittendrin einsteigen will, muss beim Hintergrundwissen m.E. eben Einbußen inkauf nehmen, alles andere würde dann zu einer Enttäuschung für diejenigen werden, die seit dem ersten Teil dabei sind.
Das ist bei Büchern nicht anders.
Natürlich kann man mit Einsteigerfreundlichkeit viel kaputt machen. Das war inhaltlich schließlich einer der Hauptgründe, weswegen Gothic 2 international ein Megaflop war. Wir sind hier nicht in der Buchwelt, wo man sagen kann "ja, es ist in Wirklichkeit nur ein Werk, aber weil Bücher mit 5000 Seiten zu lang zu lesen sind, haben wir es eben auf mehrere Bände aufgeteilt". Will man seine Fanbase vergrößern (was ja PBs Ziel war), dann muß der Titel einsteigerfreundlich sein. Allein mit den Verkäufen eines G1 ist PB nicht am Leben zu erhalten. Und wenn man also schon Leute braucht, die mittendrin einsteigen, dann sollte man auf die auch Rücksicht nehmen.
Zudem kann eine gut gemachte Einführung allen Spaß machen - da dort zum Beispiel für Kenner des Vorgängers eine Menge Insider plaziert werden können.
Zitat:
Bist Du sicher, dass wirklich die ganze Welt im Speicher liegt? Das kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen, selbst wenn da ultra-niedrig aufgelöste MipMaps oder was weiß ich verwendet werden, passt das doch nie und nimmer in heute übliche Arbeitsspeichergrößen?
Ich bin mir sicher. Es handelt sich nur um die Welt - nicht um die Texturen, die werden nachgeladen. Insgesamt belegt G3 etwas über 1Gig an Speicher gleichzeitig, was völlig übertrieben ist. Hätte man da auf Streaming gesetzt, hätte das (a)deutlich bessere Perfomance und (b)deutlich kürzere Ladezeiten bedeutet. Aber nein, weil die Welt in G1 und G2 komplett im Speicher lag, muß sie das in G3 auch wieder. Huzzah!
Zitat:
Solche einfachen Quests braucht aber jede Welt, sonst wirkt sie unglaubwürdig. Ein Rebellenversteck, das mit Wildtieren zu kämpfen hat, Waffen und einen Schmied braucht, das ist authentisch, auch wenn die Quests letztendlich sehr einfach gestrickt sind.
Übrigens bin ich in Baldur's Gate auch oft genug mit "Hole meinen Gürtel vom bösen Oger im Süden", "Hole mein Schwert von den Gnollen im Westen", etc. beschäftigt. Ist das Spiel deshalb schlecht?
Und weißt du, warum von den allermeisten Spielern Baldur's Gate 2 als absolut überlegen gegenüber dem Vorgänger angeführt wird? Weil es inhaltlich massiv verbessert wurde, und dazu gehören auch die Quests. BG1 ist nicht schlecht, keineswegs, aber Zwerg im Vergleich zum in allen spielerischen Bereichen weitaus überlegenen Nachfolger. Die Quests spielten dabei auch eine große Rolle. Die waren in BG2 richtig gut. In BG1 überwiegend so meh, daß sich darauf im Nachfolger sogar eine Parodie befindet ("hole den Teddybär").
Zitat:
In Gothic 3 sind die Quests m.E. (wie es schon immer in der Gothic-Reihe war) perfekt in die Welt eingepasst, so dass sie auch als Teil der lebendigen Welt und nicht als "Quests" wahrgenommen werden. In Oblivion ist das nicht der Fall, da fühlt man sich immer als Spieler, nicht als Charakter.
Einspruch. In G3 sind sie wiederholend und einfallslos, fühlen sich gerade deshalb wie Quests und nicht wie Geschichten an. Sicher, in Oblivion wirds wieder übertrieben, das ist dann das andere extrem. Aber daß gut in die Welt eingepaßte und gleichzeitig nicht absolut sich wiederholende Aufträge möglich sind, zeigt ja BG2 sehr gut. Auch Gothic 1 - da gabs zwar auch vom Schema her einfach gestrickte Aufträge, die aber mir persönlich qualitativ einfach besser vorkamen. So gab es nur einmal "hole mir 3 Fleischwanzen und 5 Höllenpilze für meinen Eintopf" und nicht in jeder Stadt wieder.
Zitat:
Tjo, irgendwie fühle ich mich an Sacred erinnert. Während im offiziellen Forum teilweise sogar die Entwickler beleidigt wurden und das Spiel (angeblich ?) aufs übelste verbuggt war, hatte ich praktisch keinen einzigen.
Hier scheine ich auch bei G3 Glück zu haben - ein Absturz ganz am Anfang (beim Wegklicken des ersten Tutorial-Kastens) und ein Mal ein Ork, der kurz mit dem Unterkörper im Boden einer Hütte verschwand, nach einem Treffer aber sofort wieder draußen war. Das war's.
Jo, mit Sacred im SiPl hatte ich in der Releaseversion auch keine Probleme (die kamen aber mit den Patches - 1.5.5 war imho die reinste Unspielbarkeit im SiPl). Dennoch würde ich nie soweit gehen und zu behaupten, Sacred wäre zu Release bugfrei gewesen.
Zitat:
Was an der KI jetzt genau so saumäßig sein soll, kann ich auch nicht nachvollziehen.
Contra principia negantem non est disputandum.
(sorry, was ich von G3 sah, war eine Aneinanderreihung von KI-Aussetzern sondergleichen. Entweder es tritt nur selektiv auf, oder da ist die Einschätzung gänzlich unterschiedlich. Ich kann von mir behaupten, lange nicht mehr eine so schlechte KI gesehen zu haben. Selbst die in den Vorgängern oder Morrowind war da imho deutlich besser)