Zitat:
Der laufenden Verhandlung nach zu urteilen, muß es sich bei der ganzen Geschichte um einen archaischen Heroenkampf um Leben und Tod gehandelt haben. Da müssen sich schreckliche Szenen abgespielt haben ! Bei Hertha soll wohl JEDER der Gladiatoren geweint haben und nicht nur um sein eigenes Leben, sondern um das der mitgereisten Stammesangehörigen gefürchtet haben. Im Zuge der Traumaverarbeitung muß es danach zu den verständlichen Übergriffen auf den Schiedsrichter gekommen sein. Vermutlich hatte dieser den Herthanern verweigert, Taschentücher von Fremdsponsoren zu benutzen...
Preetz' Aussage soweit: "Als das Spielfeld gestürmt wurde, saß unser Trainer Otto Rehagel neben mir und meinte ruhig: "Gut, das wars. Go go go, Otto, ab in den Urlaub !" Er hatte sich schon die Schwimmreifenente um den Bauch gezottelt und lief hinaus zum Reisebus. Ich rannte hinterher und brüllte ihn auf dem Parkplatz an: "Der Kampf geht weiter ! Wir können ohne Dich nicht das 3:2 schießen ! Wozu hab ich denn die drei anderen Suppenkasper rausgeschmissen um Dich einzustellen ?"
Also bin ich zurück, über Berge von Leichen, Kinder lagen überall, tote Kinder. Und deren Kinder ! Und dann die weinende Mannschaft, die bettelte: "Otto, erlöse uns von dem Bösen !" Ich trieb die Jungs raus auf das Schlachtfeld, das von Kratern zerrissen war; das satte Grün hatten die Flammen der Bengalos vertilgt und über dem Feld lag eine Mischung aus Brandnebel und Leichengeruch.
Ähm, hab ich Bengalos gesagt ? Nein, Bengalos hab ich keine gesehen. Wenn, dann muß das das Sperrfeuer der Düsseldorfer Sturmtruppen gewesen sein...
Jedenfalls....Aasgeier kreisten über der Szenerie. Völlig von Sinnen taumelten Düsseldorfer Jugendliche im Innenraum umher, um sich an den verrottenden Körpern toter Hertha-Söldner zu laben. Ich sage ihnen: Das sind Bilder, die werde ich nie wieder vergessen !
Ein Polizist, der einen halb totgeprügelten Kollegen hinter sich herschleifte, meinte noch spöttisch: "Wir können für die Sicherheit der Spieler garantieren..."
Das Meer der Tränen reichte bis zu den Knien hoch aber ich meinte: "Jungs, fair play ! Wir sind Sportsmänner, wir benehmen uns hier nicht wie Weicheier ! Rauf auf's Feld und das 3:2 gemacht !"
Aber in dem Moment, wo einer unserer Spieler - ich weiß nicht mehr welcher der überlebenden - quasi den Siegtreffer auf dem Schlappen hatte, pfiff der Schiedsrichter ab. Gerade so, als ob er den Untergang Düsseldorfs verhindern wollte !
In Anbetracht dieser unumstoßbaren Fakten bitte ich sie, werte Herren vom DFB, uns den Klassenerhalt zu garantieren und die Meisterschale - umbenannt in "Völkerschlacht-zu-Düsseldorf-Gedächtnisteller" - im Nachhinein zuzugestehen. Ich glaube ganz Deutschland hat gesehen, wie sehr wir diesen Akt der Solidarität jetzt benötigen."
Die klingen schon als wäre da eine epische Schlacht abgelaufen und die armen Herthaner mussten um ihr Leben bangen.