Zitat von Fuxfell
Die letzten Akkorde des Lieds scheinen einen Moment lang in der kleinen, dämmrigen Kneipe zu schweben.
Ein schwacher Lichtstrahl fällt durch das milchige Fenster auf das Gesicht des Barden, der nun seine Stimme erhebt und seinen Zuhörern verkündet:
„Vernehmet nun diese Legende, die von der Trauer und der Liebe eines einsamen Kriegers erzählen möchte…“
Die Finger des Spielmanns beginnen wieder über die Saiten seiner Harfe zu huschen und wie ein schwerer Schleier legt sich die langsame Melodie auf die Gedanken seiner Zuhörer.
„ So lauschet nun meiner sagenhaften Geschichte…“
„Die Kindheit dieses Helden verlief genauso glücklich wie die eines jeden anderen Jünglings.
Und genau so wie die anderen Kinder ihre Väter verehren und als ihre Idole betrachten, so war es auch mit unserem Helden.
Sein Vater war ein ausgebildeter und erfahrener Kämpfer der vom Kriegsorden in dieses kleine Dorf, in dem unsere Geschichte ihren Anfang nimmt, geschickt wurde um die Bewohner dort weiterhin vor Bösem zu bewahren.
Unser Held, der von seinem Vater fasziniert war, übte sich schon früh im Schwertkampf, um eines Tages so zu werden wie sein Vater.
Das Unheil nahm seinen Anfang, als eine seltene aber tödliche Krankheit die Mutter unseres Helden befiel.
Nach und nach schwächte die Krankheit den Körper der Mutter.
In dieser schweren Zeit erreichte ein Brief den Vater des Helden, in welchem dessen baldige Versetzung angekündigt wurde.
Man könne die Soldaten in kleinen Dörfern nicht mehr gebrauchen, da man alle Soldaten auf dem Festland benötige um unter der Führung des Königs Zivilisation und Kultur unter den Barbaren im Westen des Königreichs zu verbreiten.
Dieser Brief stellte den Vater unseres Helden vor eine schwerwiegende Entscheidung, denn er konnte seine Familie unmöglich mit ins Königreich nehmen, da seine Frau die Reise sicherlich nicht überleben würde.
Aus Liebe zu seinem König und tiefer Ergebenheit, beschloss er alleine fort zu gehen und seinen mittlerweile erwachsenen Sohn und seine Frau zurück zu lassen.
Schon wenige Tage nach der Abreise des Vaters erreichte ein weiterer Brief unseren Helden und seine kranke Mutter.
Kummer zeichnete sich im Gesicht der kranken Frau ab, als diese das Schreiben an ihren Sohn weiterreichte.
In dem Brief hieß es, dass das Schiff, auf dem sich der Vater befand, vom Kurs abgekommen sei.
Man habe bereits versucht das Schiff zu finden, doch keiner der Häfen an der Ostküste des Königreichs konnte vermelden, dass das Schiff dort eingelaufen sei.
Des Weiteren habe man die ganze Besatzung und die Passagiere für tot erklärt und man möchte nun den Toten die letzte Ehre erweisen, so wie es der Brauch verlangt.
Noch in der selben Nacht erlag die Mutter dem Schock über den Verlust ihres Mannes und ihrer Krankheit.
Doch nun sollte das sagenhafte Abenteuer unseres Helden erst beginnen….“