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Ein eigentlich eher philosophisches und politisches Thema, aber dennoch gab es bisher keinen Sozialismus auf der Welt, der weder sich nicht mit kapitalistischen Ländern zu arrangieren brauchte, noch von machtbessesenen Diktatoren ausgenutzt wurde. Sprich, alle Sozialen System waren nur als solche getarnte Diktaturen, wie ich das im Gedächtnis habe. Das nur als Standpunkt, denn so stehen lassen und unumstösslich als wahr gelten lassen kann man das auch nicht.
Zugegeben, diese Diskussion würde aber auch etwas weit führen. Ich halte den Sozialismus für eine Gesellschaftsform die theoretisch und auf dem Papier zwar sehr toll ausschaut, die aber letztendlich an der Realität scheitern wird. Kann man natürlich geteilter Meinung sein, daß der Kapitalismus sich aber gegenüber dem Sozialismus durchgesetzt hat, kann man doch als Faktum stehen lassen, oder? Unabhängig davon welche Ursachen das hat.
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Bezüglich Egoismus, so beschränkt sich diese Wesensart nicht nur auf materiellen Eigentum und Machtfantasien. Egoismus kann sich auch in Form von Selbstlosigkeit äussern. Damit die Umstände zu rechtfertigen halte ich auch nicht für korrekt.
So habe ich den Begriff aber nicht gemeint. Egoismus ist für mich eine Verhaltensweise wo ich von anderen Leuten Hilfe annehme, aber selber keine Hilfe gebe, was der genaue Gegensatz zum Altruismus (Selbstlosigkeit) ist. Ich kenne die Theorie, daß auch Selbstloses Verhalten an sich "egoistisch" ist, aber so habe ich das hier nicht gemeint. Natürlich liegen wir dank unserer gesellschaftlichen Erziehung irgendwo zwischen Egoismus und Altruismus.
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Auch deine Aufzählung der Punkte halte ich für mangelhaft. Mehrere Personen können sich einen Maker teilen. Dies würdest du ja für Wirtschaftsschädigend und damit verächtlich halten, wenn ich dich recht verstanden habe. Sich hierbei vertrauensblind auf Gesetze und Paragraphen zu stürzen, die das ausleihen von Dingen rehtfertigen, halte ich, damit in Verbindung gebracht, für Doppelmoralisch.
Wieso würde ich dies als verächtlich halten? Streng genommen ist es Wirtschaftsschädigend, aber das Recht Software auf mehreren PCs zu installieren und damit auch von mehreren benutzbar zu sein, kann ja durchaus ein Verkaufsargument für diese Software sein. (Also von der Firma mit einkalkuliert worden sein) Das Enterbrain nur 1 Kopie des Makers erlaubt darf man ja ruhig kritisieren. Ich habe ja nichts dagegen wenn man kritisiert, daß der eigentliche Leistungsumfang im Vergleich zum propagiertem Wert zu gering ist.
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Strenge Aussagen von der einen Seite, die Verzicht und Enthaltung auf die andere predigen, wobei "Verzicht und Enthaltung" in diesem Zusammenhang nicht dafür steht, auf etwas verzichten "zu müssen", sondern anderen den Verhaltensdoktrin aufzudrücken, gefälligst verzichten "zu wollen", schürt ganz selbstverständlich Argwohn und Missgunst der Leute, die ebenjener Schicht angehören die keine andere Wahl als den illegalen Bezug haben und somit nur "zusehen" dürften. Die Motivation hinter dem Kauf und dem Klau ist derselbe: Denn Gegenstand gebrauchen zu wollen. Und um das zu erreichen stehen mehrere Methoden zur Verfügung. Klar ist der "Arme" verärgert darüber, dass man sein fehlen der finanziellen Mittel auf so indirekte Weise auch noch anprangert, unter denen er es verhältnismässig auch so schon schwer hat. Dies wird aber auch der Grund sein, warum dieses Thema immer Diskussion sein wird und man somit jeden Thread und jeden Beitrag auch auf ein Stück Klopapier schreiben und die Toilette runterspülen könnte.
Also hier hast du mich anscheinend missverstanden. Es geht nicht darum verzichten zu wollen, sondern verzichten zu können. Wer kein Geld hat den Maker zu kaufen hat eben nicht nur die Wahl des raubkopierens sondern auch die des Verzichtes, aber diese wird heutzutage kaum noch wahrgenommen, weil Kinder in unserer Überflussgesellschaft kaum noch beigebracht kriegen, daß man ab und an auch mal auf etwas verzichten MUSS, weil eben kein Geld da ist.
Wer wenig Geld hat, hat es in unserer Gesellschaft deutlich schwieriger, das ist korrekt, aber man kann es mir nicht zum Vorwurf machen, wenn ich auf dieses Faktum hinweise und die Leute darum bitte das auch zu akzeptieren. Es ist auch eine Frage der Prioritäten. Der Maker ist aus meiner Sicht ein Luxus-artikel, wie jedes andere Computerspiel auch und wer wenig Geld hat muss sich halt genau überlegen welchen Luxus er sich leistet und welchen nicht.
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Ich bezweifle dass Menschen, die genug Geld hätten, den Maker zu kaufen, sich grossartig über Supportverweigerung und dergleichen aufregen würden.
Möglich, aber es gibt sicherlich genug Menschen die Raubkopien benutzen obwohl sie sich das Orginal leisten könnten. Raubkopieren ist recht lange in unserer Gesellschaft kultiviert worden, das läßt sich nicht einfach abschalten. Im übrigen zielt die ganze Geschichte mit der Support-Verweigerung hauptsächlich auf Neulinge ab um eben diesen ein gesundes Verständnis beizubringen.
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Halte ich für grenzwertig, wenn ich mir insbesondere Desmonds Post auf Seite 3 anschaue. Für "Spiel und Spaß"-Produkte würde ich zustimmen. Da doch gerade heute alles etwas kostet, ist da nicht das Vorhandensein von Geld die erste Vorraussetzung, Geld überhaupt machen zu können?
Es gibt gewisse Grundgüter, die ein Mensch einfach braucht und es gibt Güter, die "Luxus" sind. Jeder Mensch hat ein Anrecht auf eine Grundversorgung mit wichtigen Grundgütern. Wir haben hier ein recht gutes (wenn auch marodes) System um jenen, die sich aus eigener Kraft nicht versorgen können, eine Grundversorgung mit Wohnung, Essen und Kleidung zu ermöglichen. Unabhängig davon ob man der Ansicht ist, daß diese staatliche Hilfe ausreicht oder nicht, haben wir ein solches System. Theoretisch hat also jeder die Chance sich hochzuarbeiten. (Natürlich ist das System alles andere als perfekt und es gibt sicher genug Einzelfälle wo dies nicht möglich ist, aber hier geht es um den theoretischen Aspekt, nicht um die praktische Umsetzung des Staates)