Ohne dringenden Handlungsbedarf ist das aber eben nicht zu machen.
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Irgendwie tun meine Eltern jetzt so, als wäre nie was passiert, nur mein Vater ist immer noch penetrant nervig wie immer mir gegenüber. Ich traue dem Frieden allerdings nicht.
Und jetzt habe ich erstmal die Aufgabe per ebay aus 200 Euro mehr Geld zu machen.
Das wirste schon überstehen. Meistens ist das nur Impulsiv und von "Kaputter Familie" zu sprechen ist sowieso over the top. Bei uns hat es auch zeitweise 2 mal im Jahr so oder so ähnlich gekracht. Am Ende hat sich dann eh der Vater entschuldig und nach 2 Wochen war die Sache so gut wie vergessen. Manchmal hatten wir danach etwas weniger Porzellan im Schrank aber das wars dann auch schon. Also wenn du hier mit Polizei und Psychologe und wasweißich kommst wird es erst richtig ernst und dann gibts wohl auch kein Zurück mehr und das willst du dir auch nicht antun.
Muss aber nicht heißen, dass es bei ihm auch so ist.
Ich kann nicht sagen, ob es nicht eine normale Familienstreitphase ist, aber ich kann zumindest sagen, dass ich diesen Eltern weniger verbunden bin als andere Kinder. Das Argument "sie haben dich ja aufgezogen" funktioniert hier nicht. Meine Eltern haben mich zugunsten ihrer Arbeit in die Hände deutscher Pflegegroßeltern gegeben. Von den 18 Jahren meines Lebens habe ich nur knapp 6 mit meinen Eltern verbracht. Früher hatten wir noch mehr Geld oder es war alles billiger, ich weiß es nicht, aber meine frühe Kindheit war aus meiner Sicht ziemlich luxoriös. Ich hatte da meine beiden Pflegegroßeltern, die den ganzen Tag für mich Zeit hatten, mit mir was unternahmen oder verreisten und dann meine Eltern die dann und wann mal vorbeikamen und Geschenke brachten. Vermutlich in dem Glauben Kinderliebe ist erkäuflich, habe ich ziemlich viel Spielzeug bekommen, was ich wollte. Das war die Zeit von einem Jahr bis zum Ende der Grundschule.
Danach hatten meine Eltern wieder Bock auf eines ihrer Kinder (ja, meine Eltern haben beide ihre anderen Kinder in jungen Jahren in Vietnam zurückgelassen um nach Deutschland zu kommen. Sie sind übrigens beide geschieden). Und zum Beginn des Gymnasiums bin ich mit meinen Eltern auf ein Dorf gezogen wo sie eine Pension mit Gaststätte führten. Und da kamen etliche Probleme auf. Kulturelle, sprachliche und soziale Unterschiede wurden schnell deutlich und ein Problem. Meine Eltern wussten nicht so recht, wie man mit einem pubertierenden Kind umgeht und leider war das gerade die Phase wo es anfing. Meine Leistungen in der Schule waren mies, weil mir die Hilfe und liebevolle Arschtreterei meiner Großeltern fehlte. Meine Eltern waren der Meinung, mir alle Ressourcen (Nahrung, Geld für Lehrmaterial, Hobbyzeug) bereitzustellen würde genügen, damit ich ein super awesome Musterschüler werde. Weit gefehlt. Irgendwie lebten wir dann ein paar Jahre vor uns hin. Aber ich wurde nicht nur immer fauler, sondern auch immer ängstlicher. Mein Vater ist relativ unheimlich, wenn er sauer ist. Und so hatte ich eine gefälschte Unterschrift (mit der ich erwischt wurde) und eine Flucht nach Berlin hinter mir, bevor meine Mutter dann irgendwann genug von meinem Vater hatte. Zuvor hat sie immer nur gedroht oder ist nicht weit gekommen. Aber mit meiner Schwester (mütterlicherseits) die inzwischen nach Deutschland gekommen ist, um zu studieren, floh sie dann irgendwo hin. Dann bin ich zum Jugendamt, um mich von meinem Vater loszulösen. Ich merkte sehr schnell, was meine Mutter für ein Problem mit ihm hatte. Er ist herrisch, jähzornig und hat eine Vorliebe für Alkohol. Was man macht ist falsch, was er macht ist richtig. Er hat auch sehr viel auf meine Mutter geschimpft und sie für alles verantwortlich gemacht. Hat versucht, mir die Mutter madig zu machen.
Nach Monaten Jugendamt bin ich dann mit deren Hilfe zu einem Freund gezogen. In der Zeit von diesem einen Jahr hat mein Vater dann meine Mutter irgendwie wieder überzeugt, nachdem er ihre Nummer hatte. Ich weiß, dass eines seiner Hauptargumente ich war. Hat meiner Mutter immer eingetrichtert, dass sie sich doch um ihren Sohn kümmern muss. Ich habe dann irgendwann eingestimmt zu meiner Mutter zu ziehen, allerdings hatte sie sich da schon mit meinem Vater vertragen, so dass ich jetzt hier in Hamburg sitze und mich über die Situation wundere.
Ich kann nicht einschätzen, ob sich meine Familie im emotionalen Rahmen der Normalität befindet oder nicht, aber ich bin definitiv unzufrieden.
Wenn Leute geistig überfordert, emotional und gestresst sind sagen sie oft Sachen die sie nicht wirklich denken. Zumindest kenne ich das so. Ohne deine Eltern wirklich zu kennen ist es auch schwer die Situation zu beurteilen, aber so wie es scheint wollte dein Vater ja letztendlich wieder deine Mutter zurück haben und hat sich (wahrscheinlich) auch entschuldigt. Vielleicht entschuldigt er sich ja diesmal bevor es wieder so weit kommt.
So lange niemand handgreiflich wird wäre es vielleicht Sinnvoll keine voreiligen Schritte zu treffen, sondern erst ein mal abzuwarten. Aber letztendlich musst du deine Situation schon selber einschätzen.
Mein Vater entschuldigt sich nur, wenn sie schon verloren hat. Es hat auch einen Grund: Meine Mutter ist ne ziemlich billige Arbeitskraft.
Was dir da widerfahren ist oder widerfährt ist sicherlich nicht normal -- es ist alles andere als wünschenswert und ich bin denke ich nicht der einzige, der gut nachvollziehen kann, wie es dir momentan geht und dass du allen Anlass zur Wut auf deinen Vater hast. Aber gerade in solchen nicht normalen Situationen sind die Auswege meistens am engsten. Deswegen wie gesagt, beiß die Zähne zusammen, so dumm es auch ist.
Es ist dabei natürlich klar, dass das was dir passiert (ist) relativ einzigartig ist. Aber es ist sehr gut vergleichbar mit dem, was anderen so widerfährt oder widerfahren ist. Es hat bei dir noch kein Maß erreicht, wo Maßnahmen wirklich etwas bringen würden oder diese Maßnahmen werden durch bestimmte Umstände (e.g. Sprachkenntnisse deiner Eltern, Haltung deines Vater) ziemlich nutzlos. Sollte es in irgendeiner Form noch schlimmer werden, dann ist natürlich Handeln durchaus geboten. Es sollte aber keiner hoffen, dass es so weit kommt, denn dann ist es eigentlich für alle Beteiligten zu spät.
Das Bild, das du von deinem Vater hast, ist sicherlich begründet. Aber lass ruhig den Gedanken zu, dass das alles eine tiefere Ursache hat, für die er nichts kann. Das wird dir persönlich zwar nicht weiterhelfen und die akuten Situationen nicht entschärfen, aber irgendwann, wenn du dich von dem Haushalt gelöst hast, lässt das wenigstens die Chance offen, dass sich eure Beziehung irgendwo hinentwickelt, was positiver ist, als die momentan echt beschissene Situation. Ich will das jetzt nicht besingen oder verallgemeinern, aber einfach die Chance offen zu lassen halte ich für wichtig.
Kann ich so unterzeichnen.
Habe oft festgestellt, dass das Verhalten meiner Mitmenschen und besonders meiner Eltern, egal wie seltsam und bescheuert und unlogisch es ist, einen erklärbaren Ursprung hat. Das hat mir die Wut und den Hass auf sie genommen, da ich Verständnis für sie hatte. Was ich aber trotzdem gemacht hab war, die nächste Gelegenheit zu ergreifen, mich von diesen Menschen zu lösen und seitdem ich weiß, dass sie nur noch ein Teil meines Lebens sind, wenn ich es zulasse, sind auch meine Empfindungen ihnen gegenüber positiver.
Aber es kann natürlich keiner so genau in die Situation schauen, so wie du und ich wünsche mir, dass sich das für dich auch so positiv entwickelt.
Was anderes als ausharren könntest du nicht, es sei denn, du machst nen radikalen Schnitt und ziehst weg.
Ausziehen war bei mir auch dringend nötig danach hat sich die Beziehung zu meiner Mutter dramatisch...verbessert.
Ich hasse Windows und C# und das Rechtesystem von WinVista/7 und Manifestdateien von C#. Linux ist viel cooler. Das Rechtesystem dort ist viel cooler und vor allem richten sich dort die User nach dem entsprechenden Programm und nicht andersherum.
Ich frag mich, wie man ein so verhunztes Rechtesystem auf die Beine stellen kann, wie Microsoft es getan hat.
@ Karl: Naja... in meinem Fall hat der Auszug von dort, wo ich aufgewachsen bin (Ein "Zuhause", wie ichs definiere, hatte und habe ich nicht, weil ich mich im Grunde nirgendwo heimisch fühle, aber das ist eine ganz andere Geschichte), im Grunde nur positiv auf die Beziehung zu meinen Stiefeltern gewirkt. Allerdings ist ein Auszug kein Patentrezept dafür, dass eine in Scherben liegende Beziehung zu den Eltern wieder heile wird. Da müssen beide Seiten daran arbeiten, allerdings muss einer (!) den Anfang machen UND du musst dir dann im Klarem darüber sein, dass das Zeit erfordert. In meinem Fall hat es 4 Jahre gedauert, bis ich nach meinem Auszug wieder Kontakt zu meinen Stiefeltern haben wollte (hatte auch eine Reihe von Gründen, die nicht zwingend hier her gehören) und jetzt ist die Beziehung zu ihnen... "halbwegs normal" würd ich sagen. Für Beziehungsprobleme (da gehört auch die Beziehung von Kindern zu ihren Eltern und umgekehrt dazu) gibts eben keine Patentlösung. Im Grunde bleibt dir nichts weiter übrig, als "etwas" zu versuchen. Genau so gut könnte ein Auszug auch den endgültigen Bruch mit der Familie zur Folge haben, was einen Rückweg nach Hause verwehrt, wenn das mit der eigenen Wohnung (und deren Finanzierung) nicht funktionieren sollte. Klingt jetzt negativ, geb ich zu... nur... bei solchen Sachen musst du dir selbst darüber im Klarem sein, was du eigentlich willst und was dir wichtig ist. Und... ob die gegenwärtige Situation so noch einen Sinn hat. Ich habe absolut keine Ahnung, ob dir das auch nur ansatzweise irgendwie hilft... nur... lass dir das alles und etwaige Folgen einmal durch den Kopf gehen und mach nichts überstürztes.
Ich hasse meine Schlafstörungen -.- so gut wie ich die ja schon unter Kontrolle bekommen habe, sonst würde ich wohl auch meine Wechselschicht nicht schaffen, dennoch ist es nervig, wenn Urlaub habe und nicht durchschlafen kann bzw. nach kurzer Unterbrechung wieder einschalfen tue....
Ja, Auszug kommt definitiv nicht in Frage. Ich habe in keinsterweise die finanziellen Möglichkeiten dazu.
Und ich bin mir schon bewusst, dass mein Vater keine Existenz ist, die allein dafür da ist mir auf den Geist zu gehen - ich meine immerhin hat er ja tatsächlich 18 Jahre lang mehr oder weniger finanziert. Mein Vater ist jedoch ziemlich selbst zentriert und der Meinung, er wäre der Einzige ders schwer hat und er wäre der Einzige, der etwas ordentlich tun würde. Und dazu hat er noch einen ziemlich dünnen Geduldsfaden (eines der Dinge, die ich leider Gottes von ihm geerbt habe). Und ironischerweise ist er als bekennender Sozialist und wir-wollen-unsere-schöne-DDR-zurück-Traurer ziemlich auf Geld fixiert.
Ach und mein Vater ist auch der Erste der mit beigebracht hat, dass man Menschen nicht vertrauen kann. Direkt. Er hat simpel Versprechen gebrochen und auf Nachfrage dann gesagt "Du darfst Menschen nicht alles glauben". Danke, Vater, du bist sehr hilfreich. Sicher gibt es Gründe, aber ich bin nicht Freud oder Ericson und selbst das Wissen dazu würde ihn wohl nur wenig sympathischer machen. Er regt inzwischen durch bloße Präsenz auf (und ich ihn wohl auch).
Jedenfalls sehe ich gerade keine Auflösung des Status Quo, es sei denn ich bekäme plötzlich viel Geld.
Aber danke für eure Antworten :)
(sorry, ich kann meine Beiträge nicht editieren.)
Es geht auch nicht darum, dass er dir sympathisch wird oder ihr auf einmal die engste Beziehung seit den Erlkönig-Opfern entwickelt. So dumm es klingt, aber dieses Fenster offen zu lassen, wird dir später helfen, dich über eure Beziehung hinwegzutäuschen. Was glaubst du, wie lange ich mit meinen Eltern nicht geredet habe, als ich ausgezogen war. Ich habe nicht mal meine Mutter zu ihrem Geburtstag angerufen und mich monatelang verkrochen. Mein Plan war eigentlich irgendwann, nie wieder oder nur noch seltenst mit ihnen zu sprechen. Aber es ist Familie. Und ich glaub, über das Finanzielle hinweg wirst auch du deine Familie ein ganzes Stück weit brauchen. Auch deinen Vater. Denn so verbohrt und unfair und irrational er ist, er wird das nicht aus reicher Boshaftigkeit tun, er ist nur eben sehr ... "beschränkt" in der Bewertung seiner Handlungen.
Ich will das jetzt wirklich nicht gleichsetzen, es kann bei dir alles ganz anders sein und vielleicht läuft dein Vater wirklich nicht so ganz rund. Allerdings ist diese stussig wirkende Selbstbegründung "Es ist doch Familie." meistens tatsächlich wahr; und dann braucht es nicht mehr als diese stussige Selbstbegründung. Wie gesagt, das Verhältnis wird sicher nicht rosig und paradiesisch, aber sobald du auf eigenen Beinen stehst, könnte es wenigstens annehmbar werden und du könntest irgendwann mal an dem Punkt angelangen, dass du für eine kurze Zeit gern mit deinen Eltern verkehrst. Zumindest glaube ich das. Deshalb halt das Fenster offen. Wenn es später schief geht, kannst du es ihm immer noch vor der Nase zuknallen und wütend davonstampfen. Momentan hockt ihr aufeinander und prallt permanent aneinander. Dass das Konflikte vorprogrammiert, ist - vor allem beim Wesen deines Vaters - absolut klar.
Ich hasse es, wenn ich Abends zum Lesen Licht anschalten muss. Kuenstliches Licht ist so ungemuetlich … das versaut einem total die Atmopshaere in der Wohnung. :\
Ja, diese äh. Photonenkanonen! Habens voll auf die Atmo abgesehen!
Naja, hier eher Frust. Lernen zieht sich, keine Motivation und mittlerweile bin ich bei der 8. Dose Rhino's angekommen. Hab auch schon so wenig Bock gehabt mir Kaffe zu machen, sodass ich mir einfach 2 Kisten Energy Drinks besorgt habe. Ach fu.