Final Fantasy IV #2: Trauer, Machtlosigkeit und der Mut zur Veränderung
Spielfortschritt: Mysidia (nach Cecils Paladinprüfung)
Spielzeit: [2:56]
Die Reise geht weiter. Kurz bevor Cecil, Rydia und Tellah Schloss Damcyan erreichen, erscheinen am Himmel Luftschiffe Barons, die das Schloss bombadieren und komplett zerstören. Als die drei im Schloss ankommen, gibt es fast keine Überlebenden. Sie entdecken Tellahs Tochter Anna, die ebenfalls leblos am Boden liegt. Da erscheint Edward, Annas Geliebter, der mit der Situation überfordert ist.
Tellah gibt Edward die Schuld für Annas Tod, da diese nur wegen ihm nach Damcyan ausgerissen ist. Er ist kurz davor, Edward zu töten, doch dann richtet Anna mit letzter Kraft einige Worte an Tellah und Edward: Sie entschuldigt sich dafür, ohne die Erlaubnis Tellahs nach Damcyan gereist zu sein und bittet ihn, nicht Edward die Schuld zu geben. Dann nennt sie noch den Namen des neuen Anführers der Rotschwingen: Golbez.
Von Zorn ergriffen, schwört Tellah Rache und macht sich auf der Stelle auf, um Golbez zu töten. Derweil beklagt Edward seine eigene Machtligkeit und Feigheit: Seine Eltern und auch Anna haben ihn während des Bombardements beschützt, doch er konnte nichts für sie tun. Cecil redet auf Edward ein: Er habe als Prinz und Führer seiner Nation seinem Volk gegenüber eine Pflicht zu erfüllen. Dann fragt er Edward nach der Sandperle für Rosas Rettung.
Gemeinsam begeben sich Edward, Rydia und Cecil auf dem Luftkissenboot zur Höhle des Ameisenlöwen. Beim Ameisenlöwen angekommen stellen sie fest, dass das normalerweise friedliche Tier aggressiv geworden ist und müssen es bekämpfen. Mit der Sandperle im Inventar kehren sie nach Kaios zurück, um Rosas Wüstenfieber zu heilen. Rosa besteht anschließend darauf, die drei zu begleiten – und zwar nach Fabul, das nächste Angriffsziel Barons.
In dieser erscheint Annas Geist und spricht Edward Mut zu. "Du musst für dein Volk kämpfen", sagt sie ihm. Am nächsten Morgen begeben sich Cecil und die anderen zum Berg Hobs, der nach Fabul führt. Doch Eis blockiert den Weg. Rydia weigert sich, einen Feuerzauber einzusetzen – Feuer ruft schreckliche Erinnerungen in ihr wach. Mit beschwichtigenden Worten kann Rosa sie aber letztlich überzeugen.
Auf dem Berg treffen sie den Kampfmönch Yang, der gegen die Schergen Barons kämpft – als letzter Überlebender seiner Gruppe von Mönchen. Cecil und die anderen helfen ihm und begleiten ihn nach Fabul, wo sie den König vor dem bevorstehenden Angriff warnen – und der folgt sehr bald.
Doch die Mönche und Cecils Gruppe können die Burg nicht lange verteidigen und werden schnell zurückgedrängt. Doch dann erscheint ein alter Bekannter: Kain. Aus irgendeinem Grund stellt sich dieser aber gegen Cecil und auf die Seite Barons. Steht er unter Golbez' Kontrolle? Nur Rosas Worte können ihn davon abhalten, Cecil zu töten. Empfindet er etwa etwas für Rosa?
Während alle bis auf Rosa verletzt am Boden liegen, nimmt Kain den Kristall Fabuls mit und übergibt ihn Golbez. Auch Rosa wird von ihnen mitgenommen. Als Cecil und die anderen wieder auf den Beinen sind, beschließen sie, sich nach Baron aufzumachen, um dort mit Hilfe von Cid ein Luftschiff zu entwenden.
Mit dem Schiff reisen sie in Richtung Baron, doch unterwegs treffen sie auf Leviathan, der das Schiff angreift. Rydia fällt ins Wasser, Yang springt hinterher. Chaos. Cecil verliert das Bewusstsein. Als er wieder zu sich kommt, befindet er sich allein an einem Strand, von seinen Gefährten keine Spur.
Offenbar befindet sich Cecil in der Nähe von Mysidia. Als er in Mysidia ankommt, begegnen die Bewohner in feindselig. Kein Wunder, immerhin hat er viele Mysidianer auf dem Gewissen. Der Älteste schlägt Cecil vor, dass, wenn er sich wirklich ändern will, eine Prüfung auf dem Berg der Tortur (Mount Ordeal) abhalten und so zum Paladin werden soll. Begleitet wird Cecil von den Geschwistern Palom und Porom, die polare Gegensätze sind. Während Palom ein frecher Bengel mit scharfer Zunge ist, ist seine Schwester Porom höflich und verantwortungsbewusst.
An der Spitze des Berges treffen Cecil, Palom und Porom auf Tellah, der nach dem Zauber Meteor sucht, um Golbez zu besiegen. Die drei müssen gegen einen von Golbez' Schergen und einen der vier Dämonen (Fiends) kämpfen: Scarmiglione. Nach dem Kampf beginnt Cecils eigentliche Prüfung: Er muss sich seinem alten Selbst stellen, um zum Paladin zu werden. Paladin Cecil konfrontiert den Dunkelritter Cecil. Ein Kampf, doch ein Kampf ohne Gewalt. Die Tugend eines Paladins ist nicht das Töten. Nur so kann er sein altes Selbst bezwingen. Und das schafft Cecil. Derweil hat auch Tellah Erfolg: Er erinnert sich an all die mächtigen Zauber, die er vergessen hatte, und lernt zudem noch den Zauber Meteor. Doch wem gehörte die Stimme, die Cecil "Sohn" nannte und ihm sagte, dass er Golbez besiegen muss?
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Die Stelle mit dem Kampf gegen den Dunkelritter Cecil war die Stelle, die mir bei meinem ersten Durchgang Probleme bereitet. Zwar deuteten die Kampfexte es an, dass man nicht angreifen, sondern sich verteidigen soll, aber damals hat sich mir diese Denkweise irgendwie nicht erschlossen. (Zumal man auch nicht nur einmal abwehren muss.)
In Mysidia fand ich es übrigens sehr charmant, wie die Leute, mit denen man gesprochen hat, einen teilweise in ein Schwein oer einen Frosch verwandelt oder einen sogar vergiftet haben. Palom und Porom zähle ich zu den blassesten Charakteren im Spiel. Ich weiß nicht, ob da noch viel kommt. Ich erinnere mich an die Versteinerungsszene, aber nicht an viel mehr. Abgesehen davon haben aber alle Charaktere ihre Rollen, Motive und Beweggründe.
- Cecil hat es geschafft, über sich hinauszuwachsen und seine Vergangenheit hinter sich zu lassen.
- Rosa will Cecil nach Kräften unterstützen und für ihn da sein – deshalb ist sie auch zur Weißmagierin geworden.
- Edward muss lernen, stark zu sein und Verantwortung zu übernehmen.
- Yang muss ebenfalls für sein Volk und seine Familie stark sein und als Kampfmönch seine Pflicht gegenüber der Welt erledigen. (Auch wenn seine Persönlichkeit zugegebenermaßen auch nicht allzu gut ausgearbeitet ist.)
- Und über Kain weiß man noch nicht so viel. Er scheint Rosa zu lieben, aber auch unter Golbez' Kontrolle zu stehen, was einen Konflikt in ihm auslöst. Wie genau sich das auflöst, weiß ich gar nicht mehr. Ich kenne zwar den Ausgang, aber nicht, wie genau es dazu kommt.
Die Kämpfe waren bisher noch immer sehr leicht, aber bisweilen war es etwas nervig, dass Cecil quasi der einzige kampftaugliche Charakter im Team ist. Yang ist physisch erheblich Schwächer, Edward kann eh nichts und Rosa, Rydia, Tellah, Palom und Porom bringen nur etwas gegen magisch anfälige Gegner, und selbst dann meist nicht mehr als Cecil. Porom und Rosa haben aber auch noch ihre Bogen-Angriffe.
Bisher macht es weiterhin Spaß. Ich habe das Gefühl, sehr schnell voranzukommen und die Geschichte steht weiterhin stark im Vordergrund. Das "ABC ist nicht böse, sondern wird nur kontrolliert"-Klischee ist allerdings extrem lahm, muss ich sagen, und war es schon immer.
Ab hier weiß ich nicht mehr so genau, wie es weitergeht. Ich bin gespannt!
Weiterer Eindruck: Sehr positiv.
Höhepunkte: Tellahs Kampf gegen Edward sowie Edwards Gespräch mit Anna. Rydias Angst vor Feuer (ich liebe solche subtilen Details, die viel zur Lebendigkeit der Charaktere beitragen; gerade hier, weil Rydia noch ein Kind ist), Cecils Kampf gegen sein Dunkelritter-Selbst.
Zitat:
Zitat von Lynx
Der Mittelteil vom Spiel ist mir auch weniger im Gedächtnis geblieben, aber ich glaube das liegt auch daran, wie die Erzählung fortgeführt wird. Spätestens nach dem ersten Aufeinandertreffen mit Kain passiert so viel in der Geschichte (vor allem bei den Charakteren gibt es da ja regen Austauch und ein ewiges Hin und Her) dass tendenziell weniger "Großes" hängenbleibt. Zumindest habe ich das für mich so begründet. :D
Das könnte tatsächlich sein. Ich erinnere mich an die Orte (z.B. die Zwergenwelt), die Wendungen (Cecil/Golbez/FuSuYa, die Sache mit Kain), das Ende auf dem Mond und einige Details, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass da noch viel mehr ist. ^^ An Edges Geschichte kann ich mich beispielsweise kaum noch erinnern. Vielleicht ist das Spiel auch einfach sehr viel kürzer als ich es in Erinnerung habe. ^^
Wegen des neuen Farbschemas kann man übrigens deine Backloggery-Signatur kaum lesen. :D
Final Fantasy IV #3: Mysidia → Ende
Ich wollte ja eigentlich regelmäßig was zu meinem Fortschritt schreiben, aber da ich vorgestern und gestern das Spiel durchgespielt habe, wird daraus wohl nichts mehr. ^^ Final Fantasy IV ist wirklich kurz! 15 Stunden saß ich nur an dem Spiel, und habe sogar einige optionale Sachen macht, darunter auch einige der Dungeons. Dass ich ziemlich schnell gespielt habe, habe ich aber gemerkt, als ich auf dem Mond ankam, denn dort waren die Gegner plötzlich heftig stark und ich kam mir ziemlich unterlevelt vor. Kurz danach habe ich auch einige optionalen Sachen gemacht, aber das richtige Grinding kam erst im letzten Dungeon. Glücklicherweise habe ich in der Magnethöhle entdeckt, dass man in der PSP-Version per Select den "Auto Battle"-Modus aktivieren kann, der die Kampfgeschwindigkeit erhöht. Meiner Meinung nach das beste Feature der PSP-Version, wenn auch recht versteckt. Gerade als die Kämpfe anfingen, nervig zu werden, bin ich darauf gestoßen, was meiner Motivation sehr zuträglich war. Ich habe jetzt keine Lust, den Rest des Spiels auszuformulieren, deshalb kopiere ich einfach mal meine strichpunktartigen Notizen:
Baron
- Weg von Mysidia nach Baron
- Yang wieder im Team
- Unterwasser-Weg ins Baron-Schloss
- Kampf gegen Cagnazzo
- Palom und Porom versteinern sich, um Wand aufzuhalten
- Kain will im Austausch für Rosa Erdkristall von Cecil haben
- Flugschiff im Schloss versteckt
Troia
- Schwarze Chocobos, Frauenherrschaft
- Wiedersehen mit Edward (verletzt in Bett) → Get Whisperseed
- Dunkelelfen haben Troias Erdkristall geklaut
- Magnethöhle: Keine Eisengegenstände tragen
- ENTDECKUNG: SPEED-UP/AUTO BATTLE
- Kristall wiedererlangt und an Kain übergeben
- Rosa aus Tower of Zot retten
- Tellah stirbt im Kampf gegen Golbez
- Kain wurde nur kontrolliert und ist nun frei
- Golbez braucht auch vier "dunkle Kristalle", die in der Unterwelt sind
- Abstecher: Tierdorf Mythril, wo Wichte, Frösche und Schweine leben
Unterwelt
- Schiff stürzt ab, Cid verlässt Gruppe
- Treffen mit Zwergenkönig
- Golbez fehlen nur noch zwei Kristalle
- Präventivangriff auf den Tower of Babil, um Kristalle zurückzuerlangen
- Tower of Babil soll zum Mond führen
- Yang opfert sich, damit die anderen entkommen können
- Cid kommt mit Luftschiff zu Hilfe, opfert sich ebenfalls
- Greifhaken an Luftschiff gebaut, mit dem Luftkissenboot transportiert werden kann
Eblan
- verlassenes Schloss mit vielen Schätzen
- Höhle in der Nähe: Versteck der Einwohner des Königreichs
- Treffen mit Edge, der gegen Golbez verliert
- Edge will seine Eltern rächen
- durch eine Höhle wieder in den Tower of Babil
- Kampf gegen Rubicante
- Kampf gegen Edges Eltern, die in Monster verwandelt wurden
- wieder in der Unterwelt, diesmal mit Luftschiff
- Cid lebt! Er baut das Luftschiff so um, dass es über Lava fliegen kann.
Erkundung der Unterwelt
- Schmiede eines legendären Schmieds, der jedoch seinen Antrieb verloren hat
- das Zwergendorf Tomra
- Sylph Cave
- Passage of the Eidolons / Feymarch (dort hat Rydia die "Jahre" verbracht)
- Kampf gegen Asura und Leviathen, die danach beschworen werden können
- Sealed Cave: letzter Kristall
- viele Trap Doors
- Kampf gegen die Zeit: Demon Wall
- Kain wird wieder von Golbez kontrolliert und klaut Kristall
- Cid baut Bohrer an Luftschiff, Rückkehr an die Oberfläche
- Rattenschwanz / Adamantit / Exkalibur
Auf zum Mond
- Mysidia: Lunar Whale taucht aus dem Meer auf
- Flug zum Mond
- Höhle der Namingway / Hummingway
- Bahamuts Höhle
- Kristallpalast: Treffen mit FuSoYa
- KluYa ist Cecils Vater und Golbez sein Bruder
- Giant of Babil verwüstet Erde
- Feststellung: Ich bin unterlevelt
Giant of Babil
- Palom, Porom, Edward und Yang leben alle!
- sie helfen, den Giganten zu stoppen
- Cecil und die anderen dringen in den Giganten ein (durch den Mund)
- Kampf gegen die vier Fiends
- Maschine gestoppt, Kain kommt wieder zu sich und Golbez auch
- Cecil und Golbez stehen sich als Brüder gegenüber
- wahrer Bösewicht ist Zemus; Golbez schwört Rache
Finale auf dem Mond
- letzter Dungeon ist unter der Oberfläche des Mondes (coole Idee!)
- starke Gegner, viel Grinding notwendig
- viele der besten Waffen/Rüstungen im letzten Dungeon
- viele Bosse
- letzter Kampf: Golbez und FuSoYa gegen Zemus
- Cecil und die anderen kämpfen anschließend gegen Zeromus
- auf Level 55 ein nicht allzu schwerer Kampf
Das Ende
- Zeromus ist besiegt, Golbez verlässt mit FuSoYa die Welt
- Cecil kehrt zu Erde zurück, wird König von Baron und Rosa die Königin
- alle Charaktere sind zur Krönungszeremonie eingeladen
- Edge scheint Interesse an Rydia zu haben
- klassisches "Happy End"
Mein Gesamteindruck von Final Fantasy IV ist recht positiv. Erzählerisch hat das Spiel auf Charakterebene dem Genre quasi ganz neue Dimensionen eröffnet. Allerdings ist die gesamte Präsentation im Großen und Ganzen doch sehr "roh". Szenen wie Charaktertode werden in fünf Dialogzeilen abgehandelt und viele Elemente der Handlung wirken recht klischeehaft, was man so einem alten Spiel natürlich nicht anlasten kann, aber im Gegensatz zu Final Fantasy VI fühlt man noch nicht so richtig mit den Charakteren mit. Die Handlung selbst ist zwar nicht allzu interessant, hat aber ein paar coole Elemente. Ich fand zum Beispiel den Tower of Babil, der bis zum Mond gebaut werden sollte, von der Idee her sehr cool, und noch cooler finde ich es, dass man den Mond tatsächlich besuchen kann und dass der letzte Dungeon unter der Oberfläche des Mondes ist. Tatsächlich war der Dungeon selbst auch ziemlich cool, weitaus besser als das, was die drei Vorgänger bisher geboten haben.
Unterm Strich spielt sich Final Fantasy IV auch weitaus angenehmer als die NES-Teile (gerade in der PSP-Version^^) und ist unterm Strich auch erheblich leichter, auch wenn gegen Ende der Schwierigkeitsgrad stark anzieht. Gestorben bin ich allerdings tatsächlich fast nur im letzten Dungeon. Musikalisch kann Final Fantasy IV leider nur ein paar richtig gute Stücke bieten (Weltkartenmusik, Battle Theme, Theme of Love, Red Wings), der richtige Höhepunkt der FF-Musik beginnt für mich erst mit Final Fantasy V. Insgesamt gibt es leider keinen Punkt, in dem Final Fantasy IV wirklich hervorsticht. Das Spiel ist in allen Bereichen eher durchschnittlich bis gut.
Bemerkenswert finde ich übrigens, wie sehr Final Fantasy IV auch das Gameplay erzählerisch nutzt. Damit meine ich primär die Kämpfe, die oft zu Storyzwecken genutzt werden. Das ist schon sehr toll gewesen. Und es ist generell sehr beachtlich, wie das Spiel versucht hat, über die Charaktergrafiken Emotionen auszudrücken. Die vielen Tänzer sind dafür ein nettes Beispiel. ^^
Die PSP-Version ist unterm Strich sicherlich die beste Version des Spiels, abgesehen vielleicht von dem DS-Remake, das für mich aber schon wieder fast ein "anderes" Spiel ist, weil es sich so anders anfühlt. Vielleicht probiere ich es aber trotzdem irgendwann mal aus.
Story |
6.0 |
|
Charaktere |
6.5 |
Gameplay |
6.5 |
|
Kämpfe |
6.0 |
Optik |
7.0 |
|
Musik |
7.5 |
Atmosphäre |
7.5 |
|
Spielzeit |
14:30h |
|
|
|
Gesamt |
7.0 |