Zitat von Enkidu
Auch wenn das die Idee dahinter war, hätte man es unter Beibehaltung des "Schocks" sehr viel besser gestalten können. Den Spieler bewusst und ernsthaft anpissen zu wollen, sollte eigentlich nie ein Teil der Story-Überlegungen sein. Es war vielleicht mal was anderes in seiner Radikalität, aber das alleine macht es für mich nicht positiv. Ich hätte zum Beispiel viel weniger Probleme damit gehabt, wenn am Ende klar gesagt worden wäre, dass die Gefahr des "Stecker-Ziehens" nicht länger bestünde und sich das "Spiel" wie auch immer verselbstständigt hat. Der Vergleich mit dem Meteor ist hier kein guter. Das sind natürliche Faktoren, auf die keine Individuen einen Einfluss haben. In SO3 hingegen ist das gesamte Universum, die Realität selbst, permanent einem Völkchen von Idioten völlig ausgeliefert, die den Menschen trotz großer Macht gesellschaftlich, ethisch oder moralisch offenbar in keiner Weise überlegen sind und sich nur ihre Zeit vertreiben wollen (oder so ähnlich). Diese Abhängigkeit ist es, die mich so ankotzt, da besagte Figuren so erbärmlich dargestellt wurden, was es unglaubwürdig macht. Hätte es sich um etwas Abstrakteres wie etwa die Occuria aus Final Fantasy XII gehandelt, wäre es halb so wild gewesen.
Der Schock bestand für mich insofern weniger in der Überraschung (war allerdings schon vorgewarnt, dass da irgendeine kontroverse Wendung auf mich zukommt), als viel mehr in der Enttäuschung der Präsentation. Bei dieser Konstellation muss man gottgleiche Wesen erwarten dürfen, aber stattdessen haben sie lieblos so ein paar lahme Figürchen hingerotzt, die den Menschen und anderen in-game Rassen in mancher Hinsicht sogar unterlegen sind, sodass ich mich gegen Ende ständig gefragt habe "Das ist alles, was ihr mir storymäßig zu bieten habt?" Habe denen das einfach nicht abgekauft.