Zitat:
Es ist gefährlich so menschlichen Gefühlen wie Liebe eine heilige Bedeutung zu geben, weil dadurch eine Perfektion impliziert wird, die die Realität nie verwirklichen kann. Das heißt aber nicht, dass die unperfekte Realität weniger Wert wäre, ganz im Gegenteil sogar! Aber kann man das dann noch erkennen, wenn die Diskrepanz von abstrakter Vorstellung und Wirklichkeit nur noch Enttäuschung mit sich bringt?
Ich mag Klischees und Kitsch. Ich mag Geschichten, die von hingebungsvoller, alles überdauernder, ewiger Liebe erzählen. Aber doch mag ich das Konzept von jun ai nicht wirklich, welches du anscheinend hier vertrittst (Clannad, Narcissu und True Remembrance gehören glaube ich dazu, auch wenn ich alle nicht gespielt habe), denn es impliziert, dass die Gefühle von denen hier erzählt werden, so perfekt und heilig sind, dass sie nicht von dieser Welt sein können. Denn sie unterliegen nicht einmal niederen menschlichen Verlangen... wie zum Beispiel gesagt bekommen zu wollen, dass man geliebt wird.
Das „heilig“ von mir klang vielleicht etwas übertrieben. Ich habe kein Bild von der Wirklichkeit oder Nichtwirklichkeit, das Perfektion darstellt. Ich kenne die Defitition von jun ai jetzt nicht, aber ich kann nicht abstreiten, dass ich solche „perfekte“ Liebe, wenn gut und nicht zu aufdringlich dargestellt, durchaus mag. (True Remembrance gehört nur bedingt dazu, und Narcissu gar nicht, weil letztes wirklich nur die letzte Zeit im Leben zweier einander unbekannter Menschen darstellt, ohne irgendeiner Form von Liebe.) Das ist es aber auch nicht, worauf ich mich mit meinem ursprünglichen Statement bezog. Um nochmal darauf zurückzukommen: