Zitat:
In einer Gesellschaft, in der weder die Rhetorik noch das Gespräch als Fähigkeit gelehrt werden, mag es nicht wundern, dass nichts über den Palaver hinaus kommt. Die Leute haben ganz banal keinen Schimmer, wie sie eine Frage anständig formulieren und ein Argument aufbauen könnten. Ihre Gegenüber im Dialog wiederum können weder zuhören noch auf die Argumente eingehen. Das die Versuche in der Philosophie dementsprechend scheitern und Frust hervorbringen, ist voraussehbar. Ist in etwa so, als würde man annehmen, dass jeder, der einen Bleistift halten kann allein dadurch automatisch alles, was er sieht mit einiger Genauigkeit auf einem Stück Papier niederzeichnen könnte.
Ich versteh den Zusammenhang jetzt nicht ganz. Das ist die normale Unzufriedenheit aller Intelektuellen, wenn sie sich mit dem "ungebildeten Pöbel" auseinandersetzen müssen, die übliche Kritik an "der Kultur". Eine Binsenweisheit wie die Behauptung älterer Menschen, dass früher alles Besser war. Mit der Unzufriedenheit der Philosophen meinte ich die Unzufriedenheit über die Ergebnisse ihres Denkens, wenn sie (wieder einmal) mit der Realität kollidieren und sich ganz lapidar fragen: Muss das wirklich so sein und wieso ist es nicht so wie ich es gerne hätte?
Zitat:
Wie weit links muss ich denn stehen, um Unglücklich zu sein? Reicht Amerikanisch-Links schon aus oder muss ich französischer Kommunist werden? Und wo Rechts muss ich stehen, um Zufrieden zu sein? Rechts wie im Rechten Rand in der Schweiz, oder muss es der Deutsche Ständestaat oder südamerikanisches Nazitum plus konservativer Katholizismus sein?
Setzt diese Statistik nicht konservative und progressive Gesinnungen unsachgemäß ausschließlich mit politischer Überzeugung gleich? Die Nazis waren mal mindestens so progressiv wie die Linken, darf man nicht vergessen.
Ich meine mich zu erinnern, dass es um die sozio-ökonomische Position ging. Ich habe aber nur von den Ergebnissen der Studie gelesen, nicht aber die Studie selbst.