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Anhang 20934
Robocop (Reboot)
Ich gebe es zu: das letzte mal, als ich das Original gesehen habe, ist schon ziemlich lange her. Daher kann ich jetzt nicht so richtig die direkten Vergleiche zwischen Original und Reboot ziehen.
Den Film jedoch nur darauf zu reduzieren, dass es sich hierbei um eine modernere Auflage eines Klassikers handelt, wäre aber auch etwas eindimensional gedacht. Denn auch wenn die Story nicht unbeding Original ist, so hat die Umsetung doch ihren eigenen, nicht zu verleugnenden Reiz. Besonders gut gefallen jedoch haben mir in dem Streifen die Leistungen von Gary Oldman der mal wieder beweist, was für ein großartiger Charakterdarsteller er ist - und von Michael Keaton, der für mich auf immer und ewig Batman sein wird. Die Rolle des skrupellosen Konzernchefs, dem so ziemlich alles scheißegal ist außer seinem Profit hat er mit einer unheimlichen Brillianz gespielt. Und die kleinen Sequenzen, in denen Samuel L. Jackson seine Propaganda raushauen durfte, waren ebenfalls aller Ehren wert. Ein wirklich feiner Actionstreifen für Zwischendurch.
8/10
Anhang 20935
Total Recall (Reboot)
Okay, ich liebe das Original. Wirklich, ich halte den Streifen für einen grandiosen Actionfilm ohne große Kompromisse und für mich ist es einer der besten Filme mit Schwarze••••••.
Entsprechend gespannt war ich bei dem Reboot mit Colin Farrell in der Hauptrolle. Denn er ist wohl so ziemlich einer der Wenigen, die ich in der Rolle von Douglas Quaid nicht erwartet hätte.
Erfrischender Weise versucht der Film nicht lediglich, eine Neuauflage zu sein, sondern möchte schon etwas Eigenständiges sein. So werden nur einige wenige Fixpunkte und Schlüsselszenen aus dem Original übernommen, der Rest bleibt zum großen Teil eigenständig, auch wenn hier und da immer wieder mal kleine Anspielungen aufblitzen (die Prostituierte mit den 3 Brüsten zum Beispiel oder die Tatsache, dass Quaid zum Mars will, der in diesem Film nicht zur Handlung gehört).
An und für sich ist der Reboot recht gelungen und auch die eigenständige Interpretation der Originalgeschichte macht sich sehr gut, so dass Jessica Biel (ihre Rolle spielt sie einfach grandios!) und Kate Beckinsale nicht mal zur optischen Aufwertung herhalten müssen. Cool ist übrigens auch Bryan Cranston als Cohaagen. Einzig den schönen Satz "Come on Cohaagen, give these people air!" habe ich vermisst :D
8/10
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Wow, Byder schafft es mal wieder, trotz meines SEHR überschaubaren Filmregals zwei meiner Lieblingsfilme in einem einzigen Post mit "Okay" abzuspeisen. Aber geht schon klar ... "auch wenn der Film mir nachhaltig nichts gibt" :| ... ;D Guck wenigstens den zweiten Hellboy, da weiß er nämlich noch viel deutlicher, in welche Richtung er will. :A
Anhang 21000
Der Lego Film war Wahnsinn. Hat mich in seiner positiven Hyperaktivität ganz stark an Scott Pilgrim erinnert, weil einfach so verdammt viel passiert. Und es ist eigentlich extrem selten, dass ich selbst diese seltsamen, unpassenden, aufgezwungenen, "überraschenden" Realszenen irgendwie passend und cool finde. :A Gerade auch die Auflösung mit Lord Business war klasse. Für mehr Blümchen in meinen Kinderfilmen, so geht Werbung für Spielzeug! ^__^ Man darf nur nicht über Wild Styles Rolle nachdenken - aber hey, nach Drachenzähmen 2 war das ja fast schon fortschrittlich.
Anhang 20997
God Bless America hat praktisch zwei große Punkte: Moral und Charakter.
Zweiteres funktioniert, irgendwie, vor allem in den letzten dreißig Minuten; ER ist zwar das laufende Klischee des gesellschaftlichen Absturzes gone amok schlechthin und SIE mehr eine eskapistisch angehauchte Antifantasie, aber die Schauspieler schaffen es durchaus, den beiden ein bisschen Leben einzuhauchen. Am Ende hat man das Paar also schon irgendwie gern.
Die Moral ... schwierig. Zuerst macht es sich der Film zu einfach. Er beginnt mit 30 Minuten stumpf-moralischer Holzhammer-Exposition, bei der man fast einschläft. Das moralische Konstrukt ist also erstmal über-ein-eindeutig, viel zu viel, und vor allem viel zu viel Holzhammer. Als das Mädchen ins Spiel kommt, löst sich das Ganze dann aber ganz langsam auf, zumindest zwischen den Zeilen, wird zunehmend vage, die Ideen entblößen sich als offensichtlich zweifelhaft, veraltet oder noch häufiger viel zu simpel, als dass man rational voll dahinter stehen könnte. Und das ist vielleicht auch schon der große moralische Mehrwert des Films: Die interessanten Szenen sind nicht die, in denen reale Zweifelhaftigkeiten angeprangert werden, sondern die, in denen die sehr unterschiedlichen Erfahrungen und vor allem Ansichten (!) der Hauptfiguren aufeinandertreffen, in denen also klar wird, dass die beiden mehr eine romantische Antihaltung gegen alles "Falsche" zusammenführt. Was genau das ist, oder wie man dagegen vorgehen sollte, da würden sie wohl kaum auf einen Nenner kommen. Die Beweggründe sind sowieso ein uneindeutiger Hotchpotch aus Lebenswelt, kulturellen Ideologien, spontanen Emotionen und Kram aus dem Off. Spielt aber auch keine Rolle, denn trotz allem Philosophie-Bla-bla werden doch vorrangig Arschlöcher erschossen.
Und so MUSS man den Film auch sehen, wenn man ihn irgendwo wertschätzen will. Als klare Gesellschaftkritik taugt er nicht im Geringsten, mit seinen offen sexuellen Innuendos für den Mann hinter der vierten Wand, der cineastisch inszenierten Gewalt mit netter Musik, dem Abtöten Fremder aufgrund von Oberflächlichkeiten, der Glorifizierung von allem Möglichen und so weiter und so weiter ... wer hier nach Moral sucht, findet fast schon eine Selbstparodie. Als dekonstruktivistischer Charakterfilm ohne klare Message, mit vielen Ansätzen und Widersprüchen dagegen kann God Bless America durchaus was. Eine Offenbarung sollte man trotzdem nicht erwarten, dafür bleibt das Ganze zu "in Genre", zu berechenbar, wie eigentlich auch schon beim Titel zu erwarten war. Da haben mir Super (durch das Gesamtbild) und selbst Wanted (durch das Drumherum) erheblich besser gefallen. Und doch, aller Kritik zum Trotz, ist nach dem Gucken so ein schwer erklärbar positiver Vibe aus den Credits gekrochen. Vielleicht ist der Film einfach ein stumpfes "aus Prinzip!" in allen seinen Daseinsformen, und das muss ja hin und wieder auch mal sein.