Ich habe gestern Swiss Army Man gesehen. Super gut!! Sehr lustiger, aber auch sehr schöner, tiefgründiger Film. Kann ich wärmstens weiterempfehlen.
Das Setup ist, dass ein junger Schiffsbrüchiger auf einer einsamen Insel ist. Er verdurstet und ihm ist langweilig. Also will er sich umbringen. Doch bevor das klappt, wird eine Leiche an den Strand gespült. Und er stellt fest, dass diese Leiche so stark furzt, dass er sie als Jetski benutzen kann, im von der Insel zu fliehen. Um zurück in die Zivilisation zu kommen, die er so sehr zu vermissen glaubt.
Auf seiner Reise zurück in die Zivilisation wird er immer wieder neue Wege finden, mit der Leiche Probleme zu lösen. Er ist sich dabei relativ bewusst, dass er wahrscheinlich verrückt ist. Aber die Leiche ist sein Freund. Und in seinen Gesprächen mit ihr geht es um das Leben, um die Angst alleine zu sein, um anerzogenes Schamgefühl, um Liebe und Gesellschaft.
Ich möchte nicht zu viel verraten, weil der Film einige schöne Twists hat - nicht unbedingt "Plot Twists", eher angenehm frische Ideen und die angesprochene überraschende Tiefe. Letztendlich ist das große Thema, wie man mit Gefühlen umgehen sollte und ob man seinen eigenen Körper und dessen Bedürfnisse ignorieren sollte.
Ein wunderschöner, träumerischer Indiefilm, mit grandiosen Performances von Paul Dano und Daniel Radcliffe (er ist die Leiche). Der Soundtrack ist wunderschön. Die Story ist zunächst grotesk, aber sehr schnell äußerst berührend. Wie gesagt, wärmste Empfehlung!
04.07.2018, 15:58
Cutter Slade
Jurassic World: Das gefallene Königreich Ohne Witz Leute, ich fand den echt richtig gut. Beim ersten Teil ging mir die etwas holprige Charakterzeichnung und die ein oder andere doch etwas dämliche Szene (Moped-Raptoren) auf die Nerven. Dennoch ein guter „Jurassic Park“. Der zweite Teil der neuen Trilogie hat vom Feeling her aber mal so richtig gepasst und die bestehende Franchise echt toll ergänzt. Die Darstellerriege hat sich eingespielt, die Jungdarstellerin von der kleinen Lockwood reiht sich in die Garde „smarter Kids, wie ich sie auf der Leinwand sehen will“ ein und die Action war richtig, richtig gut. Es gab wenig, dafür wohl getimte Verschnaufpausen, richtig guten Horror-Suspense (im Rahmen der Altersfreigabe) in der zweiten Hälfte, gut durchdachte Erweiterung mit dem neuen Raptor, was in meinen Augen auch die „Mimimi, die Velociraptoren waren mal Jäger, jetzt sind sie Schosshündchen“ zum schweigen bringen sollte (Extrem starker Jäger!) und generell hat man wieder wunderbar mit alten Elementen gespielt.
Einzig der Großwildjäger hat mir nicht gefallen, zu viel Klischee, zu böse und vor allen Dingen: zu blöd!! Fairerweise muss man sagen, Jurassic World 2 ist in gewisser Weise das zu Jurassic Park 2 der Reihe, was Episode 7 zu Episode 4 der Star Wars Reihe ist. Beide Vergleiche tun sich gefühlsmäßig nicht wirklich viel, zumindest gibt es einige Schnittpunkte. Aber dennoch: Hola die Waldfee, ein echt guter Jurassic Film.
Mein neuer liebster Teil. Nach dem allerersten natürlich, denn der hatte wenigstens ein bisschen mehr Jeff Goldblum!! :A
06.07.2018, 22:26
Ὀρφεύς
- A Quiet Place
Ein Wort: Klasse! Mehr folgt bald in der Rocky Horror-Challenge.
- Batman: Gotham By Gaslight
Kann man sich ruhig anschauen, aber da gibt es weitaus stärkere Batman Animationsfilme.
- Black Lightning Folge 1-2
Die Serie gibt mir nichts nach zwei Folgen und lege die wieder auf Eis.
- Chewing Gum Folge 1-3
Ganz witzig und die letzten paar Folgen werden folgen.
- Cloak and Dagger Folge 1-3
Könnte nach Gotham und Daredevil die dritte Serie einer Comicverfilmung werden, mit der ich etwas anfangen kann.
Großer Pluspunkt bisher ist der ruhigere Ablauf.
Man lernt die beiden Protagonisten sowie deren Umfeld gut kennen und nichts drängelt, schiebt und quetscht sich dazwischen.
Dafür fühlt sich Cloak and Dagger noch nicht wie eine Comicverfilmung an.
- Deadpool 2
Hätte nicht gedacht das mir Deadpool 2 besser gefallen wird, aber der zweite Teil hat es echt geschafft.
Die beiden Neuzugänge Domino und Cable gefallen mir zusammen mit diesen leicht ernsteren Ton richtig gut und dabei bleibt genügend Zeit für viel Action und derber Humor.
Von mir aus kann Deadpool so weitergehen und was liebe ich die Actionszenen, da können sich so einige Marvelfilme der letzten Jahre was von abschauen.
- Dirk Gentlys Folge 1
Ja... nein. Auf mich wirkt Dirk Gentlys gezwungen lustig und wenn ich eines Tages Langeweile habe - also in ca. 2-3 Menschenleben später - würde ich mir die restlichen Folgen antun.
- Get Down Folge 1-2
Joa, nicht schlecht.
Wird definitiv weiterverfolgt.
- Looper
Mir hat der Film echt Spaß bereitet, man darf nur nicht über deren Logik grübeln.:D
- Mein Leben als Zucchini
Kurzweiliger netter Film, wo mir das gewisse Etwas fehlt.
- Outcast Staffel 2 Folge 1-3
Was habe ich Staffel 1 geliebt?
Voller Freude die ersten 3 Folgen gesehen und bin jetzt leicht ernüchtert.
Der Spannungsbogen ist dahin und strecken sich die ersten Folgen extrem.
Hoffentlich werden die kommenden Folgen wieder spannender.
- The Dangerous Book for Boys Folge 1
Wieder nichts.
- The Shannara Chronicles Staffel 2 Folge 1-2
Staffel 1 war bereits so lala, woran Staffel 2 in den ersten beiden Folgen nichts ändern konnte und somit gilt die Serie für mich als beendet.
Eine ganze Ecke weniger Teenie-Drama von wegen wer mit wem würde hier ganz gut tun.
- Tote Mädchen lügen nicht Staffel 2
Nach wie vor eine starke Serie, die mich mit der letzten Folge regelrecht schockiert zurückgelassen hat.
Nicht nur das man leider kein Ende gefunden hat, sondern auch die mal eben ganz beiläufig gezeigt Szene von sind dafür verantwortlich.
Eine letzte Folge in Spielfilmlänge wäre mir persönlich am liebsten, doch Staffel 3 wurde bereits angekündigt.
- Trolljäger Folge 1-25
Was für eine geile Animationsserie.
Tolle Charaktere mit Entwicklung, interessante Mythologie, ein guter Handlungsstrang, der von Folge zu Folge besser wird und trotzdem genügend Spielraum für alltägliches lässt und gerne mehr davon.
Hach, selten etwas so stimmiges gesehen und habe über die Hälfte noch vor mir.:A
08.07.2018, 10:42
Cutter Slade
Get Out: In meinen Augen ein richtig langweiliger Film. Das gelobte „Spiel mit den Vorurteilen“ war weder clever noch überraschend, der Kniff hinter dem ganzen einerseits extrem abstrus, anderseits recht fix erkennbar (wenn man auch nicht gedacht hat, dass es genau so funktioniert, dafür war die Idee einfach zu doof) und der Punkt, dass man so einen Film für den Oscar normiert einfach nur lächerlich. Tut mir Leid, ich hab mir irgendwie extrem viel versprochen von dem Film. Gerade im Hinblick auf das Genre. Aber da können andere Genrevertreter einfach mehr, zumal viele der "Ach deswegen war das so!"-Momente teilweise nicht wirklich gezündet haben… oder ich hab nicht genug zwischen den Zeilen respektive Bildern pro Sekunde die große, tiefgreifende Botschaft entschlüsseln können. Zwischendurch wusste der Film auch nicht wirklich, was er sein wollte. Es gab natürlich das Psychospielchen zwischen den Figuren und die "WTF"-Momente, bei denen man im ersten Moment nicht genau wusste, was soll das jetzt alles mit Bitte um "interessante" Auflösung. Aber dann gab es auf der einen Seite wieder den TAS-Bro, der das ganze etwas zuuuuu lächerlich interpretiert hat (kam dann wieder einer Komödie gleich...). Eine Riesenenttäuschung für mich!
15.07.2018, 13:26
Ὀρφεύς
Zitat:
Zitat von Schattenläufer
Ein wunderschöner, träumerischer Indiefilm, mit grandiosen Performances von Paul Dano und Daniel Radcliffe (er ist die Leiche). Der Soundtrack ist wunderschön. Die Story ist zunächst grotesk, aber sehr schnell äußerst berührend. Wie gesagt, wärmste Empfehlung!
So gehen die Meinungen auseinander.
Für mich war Swiss Army Man der größte Quatsch, den ich letztes Jahr gesehen habe und nach 15 Minuten hatte ich bereits genug von all der Furzerei.
Dennoch bis zum Ende durchgehalten und anscheinend ein Film den man entweder liebt oder abgrundtief hasst.
- Hereditary – Das Vermächtnis
Nach all der guten Kritik wollte ich mich selber überzeugen und habe den ersten diesjährigen "Flop" im Kino erlebt, was jetzt vielleicht zu negativ klingt.
Hereditary ist so typisch wie ein Horrorfilm nur sein kann und verstehe all die positive Kritik nicht?
Viel wird nicht erklärt, der Anfang zieht sich und wirken die 128 Minuten stark gestreckt.
Dafür haben mir die Schauspieler gut gefallen und man merkt förmlich wie die Spannungen innerhalb der Familie ein neues Maß erreichen.
Leider ist das Ende dann unnötig abgedreht und vielleicht hätte man besser die Zeit vom schwachen Anfang in ein besseres Ende gesteckt?
Ein Totalausfall ist das zwar nicht, aber das gruseligste im Kino war die Vorschau von The Nun und ist Hereditary für mich durchschnittlichste Horrorkost schlechthin, wovon ich nicht der größte Fan bin.
- Trolljäger - Geschichten aus Arcadia Folge 26-52
Was für ein Finale und was für eine fantastische Serie.
Hier hat man die mit Abstand beste mir bekannte amerikanische Animationsserie (abseits von Marvel & DC) seid Avatar abgeliefert.
Komme aus der Schwärmerei gar nicht mehr raus und würde am liebsten sofort die beiden angekündigten Ableger 3 Below und Wizards starten.
Habe nur die Befürchtung, dass sich zumindest 3 Below nicht gut ins Trolljäger-Universum einbinden lässt, denn Außerirdische neben Trolle? Ob das gut gehen kann?
Nicht zu vergessen hat man die Protagonisten aus 3 Below glaub ich bereits kennengelernt und die sollen eine Serie stemmen? Fragwürdig.
Ansonsten wäre eine vierte Staffel von Trolljäger eines Tages wünschenswert, da die Geschichte kein Ende gefunden hat, aber tippe vielmehr darauf, dass spätestens mit Wizards die losen Pfade wieder aufgenommen werden.
Und jeder der eine packende Animationsserie mit viel Herz und Witz sucht sollte unbedingt auf Netflix gehen und Trolljäger eine Chance geben.
Lost in Oz Folge 1
Und hier ein Beispiel wie eine neue Serie nicht anfangen sollte und werde mir keine weitere Folge mehr anschauen.
Hier poltert man direkt drauflos und innerhalb von 10 Minuten wechselt man die Welt, findet sich dort zurecht, lernt Freunde und Feinde kennen und weiß was man machen muss.
Seichte Unterhaltung halt und eben das genaue Gegenteil von Trolljäger, die sich schön Zeit lässt und sogar kleinere Rollen genug Beachtung schenkt.
Preacher Staffel 3 - Folge1-2
Endlich geht die Suche nach Gott weiter und Preacher ist eine Serie, wo ich ständig das Gefühl habe, die wurde einzig und alleine für mich produziert.:herz:
16.07.2018, 17:08
Enkidu
Ghostbusters: Answer the Call (2016)
Hier stimmte echt so gut wie gar nichts. Wo soll ich da nur anfangen? Erstmal was Grundsätzliches: Was von den Machern und insbesondere Regisseur und Drehbuch-Co-Autor Paul Feig fundamental nicht verstanden wurde ist, dass der Originalfilm keine reine Komödie war, sondern mindestens zu ebenso großen Anteilen ein Supernatural-Mystery-Thriller und Science-Fiction-Abenteuer, und zwar eines mit deutlichen Horror-Elementen bei denen man sich noch gruseln und erschrecken konnte. Der vorhandene Humor war meist clever, beißend, zynisch und charakterbasiert - überhaupt funktioniert der Film vor allem deshalb, weil er durch die anderen gerade erwähnten Elemente einen realistisch-glaubwürdigen Grundton hat, der den Zuschauern dabei hilft, sich in diese Welt hineinzudenken. Wer eine unnötige Neuauflage produziert, der muss sich den Vergleich gefallen lassen.
Nun haben sie im Reboot einen over-the-top Live-Action-Cartoon draus gemacht, der bloß noch gezwungen lustig und poppig sein bzw. den kleinsten gemeinsamen Nenner ansprechen will. Die Figuren verhalten sich fast niemals so, wie sich normale Menschen in den entsprechenden Situationen verhalten würden, das gilt sowohl für die vier Heldinnen als auch für die ausnahmslos inkompetenten und nervigen Nebencharaktere. Natürlich zwingt niemand die Macher, sich enger an das Original zu halten. Aber es wäre vielleicht ein guter Einfall gewesen, sich an dem zu orientieren, was besagten Film aus den 80ern zu so einem Kult hat werden lassen. Und davon findet sich leider gar nichts in Paul Feigs schlechter Möchtegern-Version, man hat völlig ahnungslos daran vorbei geschrieben. Wenn sie eh einen stilistisch vollkommen anderen Film drehen wollen, der tonal (!) kaum noch etwas mit dem Klassiker von damals zu tun hat und nur unkreativ die grundlegende Struktur und das Konzept daraus kopiert, dann hätten sie den Film auch gleich anders nennen können. Es fehlt der Neuauflage schlicht von Anfang bis Ende an Glaubwürdigkeit und Erdung.
Die Hauptfiguren empfand ich als extrem unsympathisch. Wiig geht noch so grade - als einzige! - bleibt aber ebenfalls sehr blass. Ich muss zugeben, dass ich schon immer eine Abneigung gegen Melissa McCarthy hatte und so gut wie alle Filme mit ihr hasse, aber hier ist es besonders heftig, da auch die Art und Weise wie ihr Charakter geschrieben wurde unausstehlich und ätzend vorlaut, überheblich, rücksichtslos, dreist und arrogant ist, natürlich ohne dabei auch nur den Hauch des augenzwinkernden Charmes eines Bill Murray zu haben. Das Tolle am Team des Originals war, um was für eine auf liebenswerte Art durchgeknallte, nerdy (Versager-)Truppe es sich handelte. Mit denen aus der Reboot-Version würde ich nichts zu tun haben wollen, völlig unabhängig vom Geschlecht. Sympathische Figuren sind mir in solchen Geschichten besonders wichtig. Wenn ich mir die ganze Zeit wünsche, dass ihnen was zustößt, weil sie mich so ankotzen, läuft eindeutig was falsch.
Ich denke die Schauspielerinnen haben daran neben dem grauenvoll undurchdachten Drehbuch einen großen Anteil. Im Vorfeld war irgendwo mal die Rede von Mindy Kaling. Die hätte ich echt gerne dabei gehabt, denn ihr nehm ich die Verpeilerin viel eher ab als diesen abgehalfterten Saturday Night Live Stars die kaum ernsthaft schauspielern können und oft auch keine spürbare Chemie miteinander haben, bei der durch das Zusammenspiel was Besonderes entsteht. Sarah Silverman wäre auch noch cool gewesen.
Das Product Placement war wirklich heftig und voll in die Fresse. Jeder Film, der das so krass betreibt wie hier etwa mit den Pringles, der verdient in meinen Augen automatisch schonmal einen gehörigen Punktabzug. Etwas subtil in die Handlung einzubauen oder im Hintergrund auftauchen zu lassen, sodass es niemanden stört, der nicht darauf achtet, meinetwegen. Aber ganze Einstellungen und Szenen nur um Werbung für ein Produkt zu machen, das nicht im Entferntesten etwas mit dem Film zu tun hat? Schwach, ganz schwach.
Knallig-buntes, aufdringliches Design mit vielen flashy Lichtern. Dazu die Geister alle schlecht und offensichtlich computeranimiert, die Darsteller ständig am overacten als wären sie in einem Sketch, da kann für mich keine Atmosphäre geschweigedenn Spannung aufkommen. Besonders das Finale war wieder einmal eine uninspirierte, digitale, vollkommen unecht aussehende CGI-Scheiße. Auch noch eine ermüdende halbe Stunde lang, und das sollte dann das große Highlight sein, auf das man bei dem Aufbau im Schneckentempo zuvor so sehnlichst gewartet hat.
Beim Humor ist das Timing das A und O. Doch der Film ist so seltsam und sprunghaft geschnitten und die Performance so lahm und gestellt, dass die Gags einfach niemals zünden. Zumindest nicht bei mir. Konnte nicht ein einziges Mal lächeln geschweigedenn lachen. 80% davon waren zum Fremdschämen. Ich verachte Slapstick und auf diese Art von Szenen verlässt sich das Ghostbusters-Reboot leider viel zu sehr. Nicht zu vergessen die dümmlichen Dialoge mit Niveau von Furtz- und Fäkalwitzen. Wow. Das ist wirklich peinlich. Die Darsteller spielen alle, als wären sie in den Joke eingeweiht. Vor allem Holtzman, die mit ihrem ultracoolen Gehabe wie aus einem anderen Film bzw. einer anderen Welt importiert wirkt, sowie Hemsworths "Kevin", der so übertrieben dumm ist dass es schon als starke geistige Beeinträchtigung klassifiziert werden muss. Anders gesagt, keine Menschen sondern Karikaturen! Die Scherze und Sprüche sind viel zu zahlreich wenn man bedenkt, wie wenige davon halbwegs funktionieren. Als würden sie alles an die Wand werfen und hoffen, dass irgendetwas davon kleben bleibt. Dadurch bleibt aber viel zu wenig Zeit für Charakterentwicklung, Story-Momentum und dringend benötigte Exposition.
Wiigs Figur erzählt beispielsweise an irgendeiner Stelle kurz ihre Hintergrundgeschichte, auf die dann nicht mehr weiter eingegangen wird. Als sie ein Kind war starb im Nachbarhaus eine alte Dame und die stand dann fast ein Jahr lang jede Nacht als Geist vor ihrem Bett und niemand wollte ihr glauben. Was ist eigentlich aus diesem guten, alten Prinzip von "show, don't tell" geworden? Mir gefällt die Idee und daraus hätte man echt was machen können. Etwa als dramatisch-unheimliche Eröffnungssequenz oder wenigstens als gefilmte Rückblende an der Stelle im Film, wo nur erzählt wird. Aber nope, es bleibt alles ganz billig und einfach gehalten. Im Zusammenspiel machen diese Aspekte mit dem Look aus dem Film einen weiteren Scooby Doo Teil. Einfach nur albern.
Da das meiste hiervon schon nach den Trailern absehbar war, war es sowas von klar, dass sie damit so oder so eine gewaltige Protestwelle auslösen würden. Sicher sollten sich die Macher nie allzu sehr oder ausschließlich auf die Wünsche der Fangemeinde verlassen. Deren "Besitzansprüche" mögen in dem Sinne vielleicht nicht zutreffen, aber sie haben jene Werke erst so groß und langfristig einflussreich und erfolgreich gemacht. Die Filmemacher haben normalerweise den Anspruch, zu unterhalten und die Leute möglichst zufriedenzustellen. Doch wer aktiv und hochmütig selbst die offensichtlichsten Zuschauerwünsche und kreativen Hinweise alteingesessener Kollegen (insbesondere von Ivan Reitman als Produzent und an der Entwicklung ursprünglich mal stärker beteiligter Ghostbusters-Veteran, der sich, soweit ich mich erinnere, für eine Beibehaltung der alten Kontinuität einsetzte) völlig ignoriert und stattdessen lieber sein eigenes Ding durchzieht, der braucht sich nicht über eine äußerst schwache Performance an den Kinokassen wundern.
Der Bösewicht war ebenfalls eine an Oberflächlichkeit kaum zu überbietende Katastrophe und Zumutung. Das hätte ernsthaft jeder hier im Forum besser schreiben können. Er erfährt praktisch null Entwicklung, hat ein lächerliches und ausgelutschtes Motiv für seine Taten, führt Selbstgespräche und guckt in die Kamera, damit das Publikum überhaupt etwas von ihm mitbekommt. Das Original baute behutsam eine mysteriöse, gefährliche, einschüchternde Macht auf, die unseren Horizont übersteigt. Eine sumerische Gottheit! Im Reboot dagegen nur ein Facepalm-würdiger, wütender Hampelmann, der sich missverstanden fühlt und anscheinend auch als irgendein Meta-Kommentar dienen sollte. Die emotionalen Einsätze sind gering oder nicht vorhanden und die konstruiert wirkende Handlung und die Dialoge servieren alles auf dem Silbertablett bzw. nutzen den Holzhammer für jede Kleinigkeit, damit es auch der letzte Idiot versteht. Es gibt keine Subtilität.
Dabei ist die dargestellte Welt alles andere als durchdacht. Wie man zum Beispiel die Geister einfängt oder gleich ganz erledigt, da ist der Film mit seinen eigenen Konventionen total inkonsistent. Einmal lässt sich das sogar auch mit nem Taschenmesser machen, wenns grade in die gewünschte Szene passt -__- Muss keinen Sinn ergeben, nur cool rüberkommen. Das ist der Inbegriff von amateurhaftem lazy writing. Wie soll man ohne klar definierte Regeln (auf welche die 80er-Version viel Wert legte) mitfiebern können?
Die Cameos sind nicht flüssig und natürlich eingearbeitet worden, sondern stechen so deutlich hervor als wenn der Film sagen will "Seht her! Hier ein Schauspieler von damals den ihr noch kennt! Ganz toll, oder? Genau was ihr immer wolltet!" Wie ein Fremdkörper, der da nicht reinpasst und jedes Mal komplett das Tempo rausnimmt bzw. die Haupthandlung pausiert. Autsch. Alle wesentlichen Story-Beats wurden wie gesagt lieblos aus dem Klassiker recycelt, zu wenig neue Ideen um auf eigenen Beinen zu stehen. Quasi das selbe nochmal in schlecht. Warum dann überhaupt ein Reboot? Sowas sollte man tun, wenn eine Vision dahinter steht, und nicht nur aus Geldgeilheit bzw. wegen Sonys verzweifeltem Versuch, mehr Franchises auf Abruf zu haben. Wenn schon, dann sollte man auch etwas Neues und Aufregendes zu bieten haben. Dafür, dass das Reboot nichtmal im Ansatz versteht, was den Kult von einst ausmachte, verbringt es unheimlich viel Zeit damit, sich in jenem Erbe zu verheddern. Ich kam in die Erzählung einfach nicht rein und hab mich irgendwann nur noch gelangweilt und gehofft dass es schnell vorbei geht. Erinnerte mich stilistisch teilweise ein wenig an Filme von und mit Adam Sandler oder Kevin James.
Ein Ghostbusters III, der sich ein wenig ernster nimmt und eine Staffelübergabe an die nächste Generation zum Inhalt hat, wäre mir bedeutend lieber gewesen. Das haben meinem Gefühl nach in den Jahren vor der 2016er Fassung auch ungefähr 98,5% des Fandoms so oder so ähnlich gesehen, nachdem Murray so lange einen regulären dritten Teil verhindert hatte und Harold Ramis 2014 leider gestorben ist. Selbst ohne die beiden hätte eine neue Geschichte in der gleichen Timeline eindeutig besser funktioniert und mehr Interesse beim Publikum geweckt. Hier haben Amy Pascal, Katie Dippold und ganz besonders Paul Feig einen fast schon unverschämten Mangel an Einschätzungsfähigkeit, Auffassungsgabe und Talent bewiesen. Dieser Film hätte was werden können, wenn nicht schon die auf den ersten Blick völlig falschen Leute den Job aus bloßen Freundschafts- und Vetternwirtschaftsgründen bekommen hätten, sondern stattdessen kreative Köpfe mit einer Leidenschaft für das Material, die diese Geschichten nicht nur als albernen Klamauk sondern als spaßiges aber cleveres Abenteuer mit psychologischen Untertönen begreifen.
3/10 Prädikat "geistlos".
Was um den Film herum passierte, darauf möchte ich nicht mehr allzu umfassend eingehen. Da haben sich nicht nur einige frauenfeindliche Spinner im Schutze der Anonymität des Internets daneben benommen, sondern auch einige der Verantwortlichen inklusive Feig und McCarthy mit ihren abwertenden Kommentaren, welche berechtigte und ehrliche negative Meinungen und Kritiken - die von Seiten der Zuschauerschaft zigtausendmal häufiger vorgebracht wurden als die eine Ausnahme darstellenden, erwähnten Misogynisten-Spackos - mit Trollen in einen Topf warfen und beleidigt haben bzw. überhaupt nicht zuhören wollten, um was es eigentlich ging; wie auch das Studio selbst mit einer extrem dreisten und irreführenden Marketing-Strategie, die auch vor Zensur im Netz (negative YouTube-Kommentare unter Sony Videos zum Film etwa wurden systematisch gelöscht, das habe ich aus erster Hand erlebt) nicht zurückschreckte.
Irgendwann ging das so weit, dass jede Form von Kritik automatisch als "frauenfeindlich" abgeschmettert wurde. Selten etwas so unprofessionelles gesehen und traurig, dass da viele Blogs und Filmkritikerseiten noch mit einstimmten. Wenn es einen gewaltigen Fan-Aufschrei gibt, dann sollte man von offizieller Seite entweder die Klappe halten und die Qualität des Werkes (sofern vorhanden!) für sich sprechen lassen, oder man sollte Appeasement-Politik betreiben, relativieren und beschwichtigen, während man den eigenen Kram lobt. Was man tunlichst unterlassen sollte ist, einem großen Teil der potentiellen Zuschauerschaft immer neue Gründe für weitere Aufschreie zu liefern und ihnen sinnbildlich den Mittelfinger entgegenzustrecken, doch das ist hier über Monate hinweg immer wieder geschehen. Dass der Film so ein finanzieller Reinfall für das Studio wurde, das haben sie sich weitgehend selbst zuzuschreiben und nicht irgendwelchen engstirnigen Fans. Hätten die Verantwortlichen ihre Arbeit gut gemacht, wären laute kritische Stimmen schnell verstummt und das Reboot wäre zum mindestens finanziell tragfähigen Selbstläufer geworden. Sie haben gemerkt, dass das fertige Produkt nicht den Nerv der meisten Leute der Zielgruppe treffen wird und dann durch permanente Betonung und Wiederholung bewusst versucht, eine gesellschaftspolitische Angelegenheit daraus zu provozieren, um sich dahinter verstecken zu können.
Ich hätte kein Problem mit einem *guten* Film gehabt, der die Sache mit dem Gender-Swap probiert, wofür bessere Darstellerinnen und ein besserer Regisseur und Drehbuchautor natürlich von Vorteil gewesen wären. Der Haken an der Sache ist, auf was für dünnes Eis man sich mit so einem Schritt begibt. Das kann klappen, aber auch sehr sehr leicht daneben gehen, gerade wenn es sich um solche einflussreichen Popkultur-Ikonen aus Kindheitstagen handelt und schon an sich niemand nach einem Reboot gefragt hat. Denn im vorliegenden Fall war es nichts weiter als ein ganz billiges Gimmick. Eine oberflächliche Änderung in einem Film, der sich sonst gar nichts traut und als seichte, niveaulose, generische Standard-Unterhaltung gedacht ist. Eine Änderung, die inhaltlich nichts beiträgt, außer vielleicht einen ungeheuerlich schlechten Queef-Joke -__-
Warum eigentlich nicht einfach ein gemischtgeschlechtliches Team (siehe Extreme Ghostbusters)? Das wäre zeitgemäß gewesen und dann hätten sich die übertrieben kritischen Stimmen zu dem Thema auch nicht so aufgeregt (und wir könnten besser shippen xD). Das, was wir hier gesehen haben, wird Frauen in Hollywood meiner Ansicht nach nicht gerecht. Im Gegenteil. Warum braucht es erst einen storymäßig von Männern dominierten Klassiker, wenn sie Jahrzehnte später bloß das Geschlecht austauschen und eine in jeder Hinsicht schwächere Version davon machen? Sind Ensemble von Schauspielerinnen nur für sowas gut genug? Können nicht für sich stehen sondern sind bei größeren Studio-Blockbustern von einem durch Kerle etablierten Markennamen abhängig? So lese ich den Subtext von diesem Projekt. Wäre es nicht viel sinnvoller gewesen, mit einer neuen, genialen Geschichte um eine Gruppe von Wissenschaftler*innen* ein Zeichen zu setzen? Eine die es nicht nötig hat, einen alten Kultfilm dafür offenkundig zu instrumentalisieren? Dort, wo die Verantwortlichen eine progressive Agenda wirklich effektiv vorantreiben könnten, scheuen sie stets jedes absehbare Risiko und jede Investition. Ist ja auch viel einfacher, aufkommende und eindeutig selbstverursachte Probleme auf wütende Fans zu schieben.
18.07.2018, 22:40
La Cipolla
@Ὀρφεύς: Du hast ja recht mit Trollhunters, aber wir haben auch einen Cartoon-Thread. :D
Oh, wow, ich hab lange nicht mehr gepostet. ^^ Shit, ich hätte gern Bilder rausgesucht, aber das ist mir doch etwas zu viel. Los geht's!
The Book of Life ist sehr liebenswert, hat ein klasse Design, ist unter diesem Design klassischer als man erst annimmt und strukturell ziemlich chaotisch, aber letztendlich, ja, einfach liebenswert und macht Spaß. Gegen Coco kann es aber nicht anstinken, vor allem kulturell. Es freut mich so oder so endlos, dass es mehr Dia-de-los-Muertos-Medien gibt.
Coco ist Wahnsinn, was die emotionale Seite angeht, konzeptuell dicht und Designtechnisch ebenso Wahnsinn. Eigentlich ist es all-around Wahnsinn, und es freut mich noch endloser, dass ein Dia-de-los-Muertos-Medium so erfolgreich war. Alleine schon die Eier, den Film SO zu nennen! :D
Spirited Away ist direkt mein Lieblings-Ghibli-Film geworden. :A Feenscheiß geht immer, aber das ist halt so RICHTIG Feenscheiß, und zwar gut gemachter, und zwar durchgezogen. Auch sehr gut gewählte Horroraspekte, als Kind hätte ich mir die Augen aus dem Kopf geheult.
Mein Nachbar Totoro war wieder einer dieser "süßen" Ghibli-Filme, bei denen ich mir denke, dass ich sie gerne meinen Kindern zeigen werde, sie aber nicht mehr uuunbedingt selbst sehen muss. Dabei war es aber definitiv einer der stärkeren, weil er so eine starke Identität hat. Und holy fuck, ich hätte nicht gedacht, dass der SO alt ist. Kein Wunder, dass Totoro Merchandise-Liebling Nummer 1 ist.
In Bruges musste ich mir angucken, weil ich im Urlaub auch in Bruges war. :D Und ja, sehr eigenes Ding, sehr überraschend, sehr alltäglich-witzig und sehr, SEHR menschlich. Das ist der absolute Punkt hier. Von der Stadt hat man zwar nicht so viel mitgekriegt (im Film wirkte Bruges interessanter als in echt :p), aber hey, Tourismus.
Godzilla (2016) war unterhaltsamer als erwartet, ziemlich ehrfurchtgebietend als Katastrophenfilm. Nicht großartig und vielleicht nicht das, was man von Godzilla erwartet, aber ich weiß auch nicht, ob ich das, was man von Godzilla erwartet, heute noch haben will. Ich war gut unterhalten. Allerdings habe ich meine Zweifel, ob noch mehr Viecher das Sequel nicht eher belasten als verbessern. Kong habe ich nicht gesehen und werde ich wahrscheinlich auch nicht sehen, weil Affen. *kopfschüttel*
Außerdem hatte ich in England die Gelegenheit, ein paar ältere Filme billig im Kino zu sehen. :A Bei den zwei folgenden hatte ich davor das Gefühl, sie schon in- und auswendig zu kennen, weil ich so viele Metavideos gesehen habe. xD'
Im Fall von The Iron Giant lag ich damit völlig falsch. Sowohl die grundlegende Story als auch die liebevollen Animationen und das Script haben so viele interessante und überraschende Details ... großartiger Film, im Gesamtbild. Nicht 100% gut gealtert, weil er sich nicht nur nach den 50s, sondern auch etwas nach den 90s anfühlt, aber sagen wir mal 95% gut gealtert. ^^ Brad Bird sollte echt mal einen Superman-Film machen. Der würde das Konzept wegrocken wie nix.
Bei Get Out lag ich richtig, aber es hat dem Film keinen Abbruch getan, gerade auch, weil er ja sehr extensiv mit dem arbeitet, was man schon weiß und erwartet und befürchtet. :A Vor dem Kinosaal hatte ich kurz den Gedanken "Shit, ich weiß nicht, wann ich den letzten Horrorfilm im Kino gesehen habe...!", aber der Horror ist hier ja eher so ein creepiger, und der Film lockert sich auch immer mit seiner eigenen Obskurität auf. Ebenfalls eine sehr runde Erfahrung! Krasse Schauspielleistungen, so viele comichaft schreckliche Menschen. xD
Letztendlich gab es da noch Rushmore, von dem ich nichts außer Wes Anderson wusste, und mannomann, was ein Film. :D Noch nicht "peak Anderson", was diesen sehr eigenen Regie-Stil angeht (zum Glück), aber auch hier eine Meeeenge liebevolle Obskurität in den Charakteren. Außerdem war ich beim Gucken der festen Überzeugung, der Film wäre aus den 80ern, und war dadurch auch sehr nah dran, ihm seinen teilweise recht unangenehmen Chauvinismus zu verzeihen – well played, Mister Anderson. Trotz allem absolut sehenswert!
03.08.2018, 13:51
Ὀρφεύς
Fack ju Göhte 3
Nach wie vor gute Unterhaltung und genügend Lacher sind vorhanden, doch waren die Vorgänger stärker.
Wirkten auf mich halt runder während Fack ju Göhte 3 sehr viele Themen und Gags in zwei Stunden abdecken möchte und somit das Ziel für ein perfektes Ende verfehlt.
Jurassic World 2 & Mission: Impossible – Fallout
Zwei Reihen die immer gehen.
Qualitativ oberer Durchschnitt mit Luft nach oben und von Anfang bis Ende beste Popcorn Unterhaltung, wobei ich gerade Jurassic World 2 mit zu den stärksten Teilen der Reihe zähle, da gerade
3D werde ich mir in Zukunft aber so gut es geht schenken.
Zum einen fallen mir kaum Szenen auf, denen dieser Preisaufschlag rechtfertigt, die Brillen bei uns in den Kinos sind unbequem und oft sind viele Szenen komplett verschwommen.
Once Upon a Time Staffel 6
Besser als Staffel 5 und bin immer wieder überrascht wie gut mich die Serie unterhält.
Liegt wohl an die Idee an sich, die sich angenehm von all diesen Krimi- und Arztserien abhebt.
I Kill Giants
Hat mich sehr stark an Sieben Minuten nach Mitternacht erinnert und wird ein wenig schwerfällig vorangetrieben.
Ansonsten ein netter Film für 1x anschauen.
Dietland Folge 1-2
An sich sehr guter Stoff für eine Serie und die erste Folge bis kurz vorm Ende quillt über vor schwarzen Humor.
Leider schmeckt mir diese mordende feministische Gruppierung nicht, die mir die Serie direkt kaputt gemacht hat.
Irgendwie passt diese Gewalt für mich nicht zusammen und wäre mir eine schwarzhumorig erzählte "Alltagstrott-und-jetzt-ändere-ich-mein-Lebe"-Serie rund Plum viel lieber gewesen.
Happy! Folge 1-2
Ist mir viel zu albern und in zwei Folgen passiert mir zu wenig abseits der vielen Gewaltszenen.
Happy empfinde ich zudem als extrem nervig.
Red Dog - Mein treuer Freund
Langweiliger Hundefilm für den ich leider Geld ausgegeben habe.
Paddington 2
Der beste ausgeliehene Film seit Monaten.
Ein durch und durch charmanter gute Laune Film der mich zu keiner Minute gelangweilt hat und den Vorgänger ein gutes Stück hinter sich lässt.
Visuell glänzt Paddington 2 mit tollen Ideen und der Soundtrack passt perfekt, da kann man nur auf einen dritten Teil hoffen, der dann garantiert wieder im Kino gesehen wird.
Gefühlt Mitte Zwanzig
Mein erster Film nach Jahren, den ich wieder im TV gesehen habe und ja, war okay.
Bleibt die ganze Zeit über sehr ruhig und verpasst man hier nichts.
Gute Horrorfilme gibt es selten, der letzte der mir gefallen hat war A Quiet Place. Und dann habe ich hier einfach so Stephanie liegen, einen Film, bei dem ich wirklich, aber echt absolut nichts erwartet habe und mich sehr positiv überrascht hat (der Film hat nur 3 Schauspieler!). Ich mag diese Art von Filmen, wo der Zuschauer zu Beginn nicht weiß worum es überhaupt geht. Stephanie führt sogar den Zuschauer knapp 1 h (!) im Unwissenden herum (der Film geht knapp 85 Min), aufmerksame Zuschauer kommen dem Rätsel etwas früher auf die Schliche. Wer also solche Art von Filmen etwas abgewinnen kann, dürfte viel Spaß mit dem Film haben.
Ich weiß sonderlich viel nach Kritik oder Feedback klingt das nicht, aber mehr möchte ich nicht sagen, ohne dass der Film seinen Zauber verliert. Dieser Film funktioniert halt nur sehr gut, wenn man nichts über ihn weiß, lest euch nichtmal die Inhaltsbeschreibungen durch. Selbst der deutsche Zweittitel ist ein Spoiler, also wenn möglich diesen irgendwie außen vorlassen. Keine Ahnung welcher Vollhonk sich diesen einfallen hat lassen. Doch selbst mit dem Zweittitel (ich wusste ihn auch, dachte mir aber etwas komplett anderes), kann der Film fesseln und auch teils gruseln. Doch der Horror ist nicht so das Tolle , eher die gesamte Prämisse und die Auflösung worum es geht. Zwar verliert er meiner Meinung nach etwas an seiner Magie nach dem weiß worum es geht, unterhaltsam bleibt Stephanie allemal. Ein kleiner Indiefilm, der mir gut gefallen hat und ich jedem Mystery/Horrorfan weiterempfehlen kann.
09.09.2018, 04:23
Enkidu
I Kill Giants hat mir nicht sonderlich gefallen. Die Prämisse hat Potential und anders als manch andere Online-Rezensenten habe ich nach dem teils irreführenden Marketing kein Fantasy-Spektakel mit Action erwartet (WTF?). Es war klar, dass das hier in erster Linie ein psychologisches Drama wird. Aber selbst als solches zieht sich die Handlung wie Kaugummi, ohne dass viel passiert. Lange Einstellungen und eine entsättigt-bläuliche, kalte Farbpalette sollen eine bedrückende Stimmung erzeugen, während sich die Dialoge in Grenzen halten. Manche von letzteren schienen mir unglaubwürdig oder konstruiert und gewollt.
Vor allem aber kann ich es nicht leiden, wenn mir als Zuschauer so viele offensichtlich zentrale Informationen so lange künstlich vorenthalten werden! Es war von Anfang an ersichtlich, dass irgendetwas an der Situation der Familie der Hauptfigur nicht stimmt, aber was genau, da wird drum herum geredet als handle es sich um ein Geheimnis. Bei der Protagonistin und ihren phantasievollen Bewältigungsstrategien kann ich das ja noch verstehen (wenn ich mich recht erinnere sagt sie der Schulpsychologin sogar direkt, dass Familie ein Tabuthema ist), aber warum spricht sonst niemand darüber? Die Schwester, die Freundin? Ich hatte mir schon alle möglichen schlimmen Szenarien ausgemalt. Dagegen wirkte das, was dem Publikum als große dramatische Enthüllung verkauft wird (Die Mutter hat Krebs und liegt im oberen Stockwerk im Sterben) beinahe ein wenig abgedroschen. Es wird nicht dadurch besser, dass dazu der Soundtrack schön laut auf manipulative Tränendrüsenmusik und High Drama umschaltet, ohne das zu diesem Zeitpunkt wirklich "verdient" zu haben.
Es war imho auch nicht von Vorteil, dass die junge Hauptfigur bisweilen sehr unsympathisch und arrogant rüberkommt. Das hätte man trotz ihrer Probleme ambivalenter lösen können. Die von Zoe Saldana gespielte Psychologin war mit Abstand der interessanteste Charakter, doch die Szenen mit ihr sind viel zu kurz und wie auch sonst alles nicht übermäßig aussagekräftig. Ich hatte mir von dem Film insgesamt mehr Story, mehr Dialoge, mehr Drama und Charakterentwicklung erhofft. Wenn man den ganzen Filler- und Fantasy-Kram mal rausrechnet, bleibt nur eine extrem simple und winzig kleine Geschichte übrig, die sich zu viel Zeit lässt und unterm Strich bei mir schnell Langeweile hervorgerufen hat. Der schmalzige Schlusspart entschädigt dafür nicht genug.
Habe gelesen, dass der Film auf einem Comic basiert. Kann mir lebhaft vorstellen, dass jene Vorlage bei Weitem besser ist als die Adaption. Diese Art von Erzählung bietet sich für stilisierte Darstellungsformen an, weniger gut für Live Action. Gerade in einem Animationsfilm hätte man alleine schon dadurch gepunktet, dass die phantastischen Elemente und die Realität viel fließender ineinander übergehen, während sie im Realfilm als zweitklassige Computeranimationen aufgrund des geringen Produktionsbudgets von 15 Millionen USD cheesy hervorstechen. 5/10
Deutsche Filme sind scheiße. Deutsche Kriegsfilme sind scheiße. Solche und andere Sätze findet man in YouTube unter jedem deutschen Filmtrailer. Ich bin auch einer, der so denkt, der deutsche Film ist in meinen Augen sehr zurückgeblieben. Aber hier und da findet auch ein blindes Huhn ein Korn und im deutschen Film glänzen auch ein paar hervor. Der Hauptmann ist ein solcher Film. Ein Film, der von einem Gefreiten handelt, der eine Offiziersuniform findet und sich fortan als einer ausgibt. Schnell schart er sich eine kleine Gruppe um sich und sicher und langsam löst er dadurch eine Lawine von Ereignissen aus. Diese fallen manchmal brutal, unmenschlich aus, oder auch urkomisch (der echte Hauptmann Herold soll ja noch brutaler gewesen sein). Die schwarzweiß Optik passt wie die Faust aufs Auge, der Ton ist minimalistisch, doch teilweise sehr bedrückend. Und die Schauspieler spielen wirklich hervorragend, vor allem der Hauptcharakter gespielt vom schweizerischen Jungdarsteller Max Hubacher hat mir gut gefallen und dürfte eine schöne Zukunft erwarten (sofern er nicht dranbleibt, man weiß ja nie). Und dann gibts noch solche wie Frederick Lau, die gewohnt ihr schauspielerisches Talent zeigen. Alles in einem ist Der Hauptmann wieder ein deutscher Film geworden, der mir sehr gefallen hat. Ein Film der unter die Haut geht. Der deutsche Film ist tot - lang lebe der deutsche Film. ;)
@Enkidu: Allein das Covers des Films suggeriert bewusst, ein komplett falsches Bild. Ich habe den Film regelrecht gehasst, vor allem die Protagonistin. Wer Giants sehen will, ist mit Jack and the Giants besser aufgehoben.
14.09.2018, 21:29
Enkidu
Ich und Earl und das Mädchen (Me and Earl and the Dying Girl, 2015) war gut. Und traurig. Greg und sein Freund Earl verbringen die meiste Zeit außerhalb der Highschool damit, schlechte Parodien zu bekannten Filmklassikern zu drehen. Sein Leben und seine Einstellung verändern sich, als er sich mit einer Klassenkameradin anfreundet, bei der gerade Leukämie diagnostiziert wurde. Ich finde es immer furchtbar, wenn solche Geschichten zu melodramatisch werden oder sogar in Kitsch abdriften. Deshalb hatte mich das hier damals angesprochen, weil es nach einem etwas auflockernderen Ansatz aussah.
War dann überrascht, dass der Film stimmungstechnisch ganz und gar nicht gleichmäßig bleibt, sondern einen gefühlt ziemlich krassen Wandel durchläuft. Denn am Anfang wirkt alles noch eher wie eine Komödie mit leichten dramatischen Untertönen. Die meisten Charaktere sind wunderbar verpeilt. Jon Bernthal war herrlich ungewohnt als unkonventionell-cooler Lehrer und Nick Offerman als Gregs Vater bleibt trotz weniger kurzer Auftritte auch irgendwie im Kopf hängen. Der von Thomas Mann gespielte Greg selbst ist angenehm verkorkst. Ich mag solche Figuren. Darüber hinaus hat Olivia Cooke die krebskranke Rachel echt klasse dargestellt.
Irgendwann weicht die Lockerheit zum Ende hin aber dann doch immer mehr bitterem Ernst. Ich bin mir noch nicht so ganz im Klaren darüber, was ich davon halte. Es ist sowohl manipulativ, als auch clever und nachdenklich stimmend, dass man hier erst über diese Charaktere und mit ihnen schmunzeln konnte, denn das macht den späteren Schlag in die Magengrube umso schmerzvoller und - das ist für mich bisher glücklicherweise nur eine reine Hypothese - vielleicht auch realistischer. Obwohl der Film zu weiten Teilen eher als eine (Tragi)Komödie durchgehen könnte, hat er mich am Ende gefühlsmäßig mehr aufgewühlt als manche "Hardcore-Melodramen", in denen permanent alles den Bach runtergeht.
Gelungen ist ferner, wie Ich und Earl und das Mädchen bewusst mit Klischees spielt bzw. wie das Fehlen von diesen in Form von Gregs Nacherzählung aus dem Off augenzwinkernd (und letztlich tragisch) kommentiert werden. Nope, das hier ist erfrischenderweise mal keine romantische Liebesgeschichte, und kommt auch deshalb bedeutend glaubwürdiger und authentischer herüber als der übliche Hollywood-Kram. Ist kein Streifen, den ich mir öfters reinziehen würde, aber für das was er erreichen wollte durchaus sehr wirkungsvoll. 7/10 Erwähnte ich schon, dass Olivia Cooke toll ist?
Ich habe jetzt fast alle Folgen von Black Mirror gesehen (Staffel 1 bis 4) und muss sagen, dass ich nach dem schier grenzenlosen Hype von allen Seiten doch etwas enttäuscht bin. Wusste vorher nur, dass es eine düstere Anthologie-Serie ist, die mit Sci-Fi-Elementen spielt. Versteht mich nicht falsch, ich finde Black Mirror nicht schlecht, aber mehr als okay ist nicht drin. Die Folgen sind von sehr unterschiedlicher Qualität, und wenn einige meiner Kritikpunkte generell immer wieder auftauchen und mich nur ca. jede dritte Episode wirklich überzeugt, dann ist das ein ziemlich mittelmäßiger Schnitt.
Ein großes Plus, das schnell ins Auge springt, ist das ganze Drumherum. Die Verantwortlichen können sehr oft richtige berühmte Filmstars für die Folgen engagieren, die selbst schwächere Geschichten ganz einfach durch ihr schauspielerisches Talent aufwerten. Auch Aspekte wie Kamera, Ausstattung, Musik usw. sind auf hohem Niveau.
Grundsätzlich finde ich den thematischen Ansatz dieser Serie allerdings schwierig, weil viel zu eingeschränkt. Es sind nicht einfach nur düster-kritische Sci-Fi-Geschichten; die komplette Serie dreht sich ausschließlich um die unmittelbar nahe Zukunft und darum, wie die Gesellschaft mit der Technologie von morgen (bzw. heute) umgeht. Das hat zur Folge, dass sich bestimmte Aspekte und Ideen ständig wiederholen, es wird nicht genug auf Abwechslung geachtet. Zum Beispiel ist selten mal eine Folge dabei, in der wir kein Tablet- und Smartphone-Getippe oder Verweise auf Social Media sehen. Und andauernd taucht der Sci-Fi-Ansatz auf, dass die menschliche Wahrnehmung durch Implantate in den Augen verändert wird. Was genau damit gemacht wird ist zwar minimal unterschiedlich, aber als Einfall in einer Serie, die laut Werbetrailer vorgibt, in jeder Folge neue mögliche Zukunfts-Welten /-Realitäten zu zeigen, erscheint mir das sehr unoriginell und phantasielos. Das Gleiche gilt für die Möglichkeit, digitale Kopien von menschlichem Bewusstsein zu erstellen. Dass da im Raum mit den Drehbuchautoren niemand Veto eingelegt und gesagt hat "Hey, sowas ähnliches hatten wir doch letztens schonmal. Lasst uns das irgendwie anders machen." wundert mich dann doch ein bisschen.
Durch das ständig urbane Setting entsteht ebenfalls ein Mangel an Variation. Futuristische Konzepte, die mal ein paar Schritte weiter denken (fernere Zukunft, andere Wesen, andere Welten, und wie wir jeweils als Menschen darauf reagieren), sucht man vergeblich. Da waren vergleichbare Shows wie Twilight Zone oder Outer Limits (damit meine ich jeweils sowohl die klassischen Originale als auch die späteren Revivals) weitaus breiter gefächert und aufgestellt. Solche Erzählungen sind doch meist als Warnung zu verstehen, die zum Nachdenken anregen soll. In Black Mirror bekommt man aber nur wenig Input, weil sich immer alles um das selbe Thema dreht und im Kern immer die selben Aussagen getroffen werden.
Ein weiterer, damit zusammenhängender Unterschied besonders zu Outer Limits besteht darin, dass Black Mirror bis jetzt praktisch ohne Ausnahme fies und deprimierend ist. Jede Story endet mehr oder weniger schlecht und fast immer frei von Hoffnung. Die gezeigten Welten sind alle irgendwie im Arsch. Das macht die Message für mich wesentlich schwächer, weil sie schließlich niemals irgendwelche Verbesserungsvorschläge macht, sondern bloß wie ein erhobener Zeigefinger wirkt. Als ernsthafte Diskussion um die heutige Technologie und was daraus in naher Zukunft werden könnte, eignet sich das meiner Ansicht nach wenig, weil dazu immer zwei Seiten gehören. In Black Mirror werden niemals die Chancen und Vorteile angesprochen, nur die Versuchungen und Sackgassen. Und das finde ich schade, denn wenn sie beides gleichzeitig machen würden, ist die Wirkung der Geschichten, die dann trotzdem daneben gehen, umso härter.
Die Serie ist oft übertrieben zynisch und zeigt manchmal das reinste Ethik/Moral-Vakuum. Einige Folgen scheren sich nichtmal um logische Exposition, welche die gezeigte neue Technologie erklären und nachvollziehbar machen könnte (egal wie unglaubwürdig), so lange sie dazu taugt, das Leben der Figuren zur Hölle zu machen. Das ist mir zu simpel und einseitig gedacht und keine gute Sci-Fi, sondern wirkt bisweilen sehr konstruiert. Mir fehlt da der Aha-Effekt, die überraschende Wendung. Ich erwarte auch keine süßen Happy Ends, aber selbst in solchen Crapsack Worlds ab und zu mal den Figuren ihre persönlichen Triumphe zu lassen macht schon eine ganze Menge aus (irgendwie ist mir sowas wie das hier über die Jahre gut in Erinnerung geblieben ^^).
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Laufzeit der Folgen. Von den Kreativen hört man stets positive Rückmeldungen über die Freiheiten, die Netflix den Filmemachern einräumt und die es bei herkömmlichen Sendern nicht gibt. Dazu zählt auch die extrem variable Episodenlänge. Ich hab nichts gegen mal fünf bis zehn Minuten mehr oder weniger, aber den Leuten ist nicht klar, dass so etwas auch Nachteile haben kann und das gilt umso mehr für eine Anthologie, die mit jedem Teil eine neue Geschichte erzählt. In Black Mirror reichen die Folgen von 40 Minuten bis hin zu anderthalb Stunden. Letztere sind regelrechte Spielfilme, kann man nicht anders sagen. Eine zeitliche Beschränkung hat oft aber eine ordnende Funktion die dafür sorgt, dass überflüssiger Filler rausfliegt und dass die Erzählungen zugänglicher und konziser sind. Schneller auf den Punkt kommen.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich bei mehreren Episoden zwar das Konzept mochte, aber mich trotzdem zwischendrin gelangweilt habe, weil so viel um den heißen Brei herumgeredet oder für inhaltlose, gemächliche Establishing Shots auf die Bremse getreten wurde, ohne dass viel von Bedeutung passierte. "Ausufernd" ist hier das passende Wort. Würde sich jeder Teil auf das Wesentliche konzentrieren, wäre es wesentlich angenehmer. Für größere Geschichten (Weiße Weihnachten, Von allen gehasst, USS Callister) könnte man immer noch Doppelfolgen draus machen. Die möchte ich anhand der Länge dann halt auch als Spielfilme werten, und da schneiden sie im Vergleich zur Konkurrenz selten gut ab. Hätte man lieber als vollwertige Filme ausbauen und ins Kino bringen sollen. Doch selbst die Einstünder hätten imho oft von 15 Minuten weniger stark profitiert!
Letztlich kommt es aber auch darauf an, was man sich von so einer Show erwartet. Ich mag zwar in Maßen Herausforderungen für meine Sehgewohnheiten, aber eine Serie die den Zuschauer nur permanent deprimiert und dabei eine Techno-Paranoia anheizt, die voll von widerlichen Charakteren ist und bloß immer und immer wieder das Schlechte im Menschen hervorhebt, das habe ich noch nie als gute Unterhaltung empfunden. Erinnert sich noch irgendjemand an die Community-Folge "App Development and Condiments", in der Menschen über eine neue App mit MeowMeowBeenz bewertet wurden xD ? Es will schon was heißen, wenn eine Comedyserie dieses Thema mit Humor tausendmal besser und erinnerungswürdiger in schlappen 22 Minuten rüberbringen kann, als zweieinhalb Jahre später die Black-Mirror-Episode "Abgestürzt", die mit identischem (man möchte fast sagen: geklautem) Inhalt über eine Stunde zugebracht hat aber sich selbst super ernst nahm und dazu noch auf die Starpower von Bryce Dallas Howard und Alice Eve zählen durfte.
Würde Black Mirror derzeit vielleicht 6/10 Punkten geben. Ein paar Folgen waren ziemlich spannend und gut, die meisten aber nicht. Als Alternative möchte ich dringend Philip K. Dick's Electric Dreams auf Amazon empfehlen. Die Serie ist Black Mirror zumindest meiner persönlichen Meinung nach in jeder Hinsicht weit überlegen und vor allem viel kreativer und abwechslungsreicher. Die Geschichten basieren auf den Werken von Philip K. Dick (vor allem seinen Kurzgeschichten) und regen einerseits zum Nachdenken an, machen aber auch mal schauerlichen Spaß oder sind angenehm seltsam. Die Wendungen hier sind viel prägnanter und oft doppelbödig, die ganze Realität wird dekonstruiert und nicht bloß bezüglich aktueller Entwicklungen der Teufel an die Wand gemalt.
Jumanji – Welcome to the Jungle ist absolut kein perfekter Film, aber so spaßig und vor allem liebenswert gemacht, dass man gerne darüber hinwegsieht. Die Videospiel-Regeln sind mindestens wonky, das exposition-gewichtige Pacing nichts Besonderes und das Gesamtbild etwas wechselhaft, aber die Schauspieler, ihre Charaktere und ihre Interaktionen machen das schon alleine wett. Dazu kommt, dass sich das Liebenswürdige nicht nur in niedlichen Szenen, die überraschend viel Zeit kriegen, sondern auch in einer echt stumpf-schönen Coming-of-Age-Metapher niederschlägt. Wenn man einfach nur Bock auf süße Unterhaltung hat, empfehle ich den Film.
Der größte Nachteil, der beim Schauen mitschwingt, ist tatsächlich, dass der erste Jumanji-Film trotz nicht ganz dummer ""Adaption"" seitens des Neuen (Doppel-Anführungszeichen) und gelungener Anspielungen ein komplett anderes Konzept verfolgt hat, das heute immer noch sehr unverbraucht ist und eine "richtige" Fortsetzung oder Neuauflage durchaus hätte vertragen können ... was aber natürlich wenig mit den Qualitäten des neuen Films zu tun hat, weshalb ich gerne über meine Nostalgie hinwegsehe.
Außerdem habe ich immer noch nicht Zathura gesehen, also sollte ich mal schön die Klappe halten und meine Watchlist aktualisieren. :<
22.09.2018, 21:15
Enkidu
Zitat:
Zitat von La Cipolla
Außerdem habe ich immer noch nicht Zathura gesehen, also sollte ich mal schön die Klappe halten und meine Watchlist aktualisieren. :<
So toll war der imho nicht ^^ Man merkt sehr, dass bei Zathura der gleiche Autor am Werk war - zu sehr. Das Setting ist begrenzter und die Star Power von Jumanji fehlt (Josh Hutcherson ist kein guter Hauptdarsteller und das war er auch nicht in jungen Jahren), gleichzeitig werden diverse Plot-Punkte speziell in Bezug auf die Mechanismen des Spiels aus dem spirituellen Vorgänger erneut durchgekaut. Das Sci-Fi-Thema sorgt für etwas Abwechslung, aber alles fühlte sich etwas billiger an. Wie ein lauer Aufguss oder Spin-Off zu Jumanji.
Soll nicht zu negativ klingen, denn als kurzweiliger Kinderfilm für einen verregneten Sonntag funktioniert Zathura immer noch einwandfrei - erst recht wenn man Jumanji (1995) nicht kennt oder wenigstens schon lange nicht mehr gesehen hat - aber da wäre einfach bedeutend mehr drin gewesen. Der Klassiker mit Robin Williams war nicht nur abenteuerlicher, sondern hatte meiner Ansicht nach weitaus tiefergehende Untertöne bzw. Themen rund ums Erwachsenwerden angesprochen, sodass die ganze Familie was davon hat, wo Zathura nur an der Oberfläche bleibt. Habe letzteren damals mit 6/10 auf IMDb bewertet.
07.10.2018, 22:03
Pacebook
Hereditary
Ich will nicht viel dazu sagen, außer, dass es in meinem lieblingsgenre der erste film seit langer, langer, langer, langer zeit ist, bei dem ich am ende nur noch wollte, dass er endlich aufhört. Das ist positiv für den film zu verstehen. Für mich hat er über weite strecken mit tropekäse zu kämpfen, und die ersten 30 minuten muss man durchstehen, aber ich finde hereditary hat mit seiner cinegrafie, seiner kameraarbeit und seinem soundtrack viel altem einen neuen dreh verliehen. Und die letzte halbe stunde ist alles davor ohnehin wert. Toller horrorfilm, nicht perfekt, aber das ist selten etwas in diesem genre.
Unbedingte guckempfehlung für jeden, der auch nur ansatzweise etwas mit horror anfangen kann und starke nerven hat.
Euch einen schönen Abend
12.10.2018, 10:26
Ὀρφεύς
Ferdinand – Geht STIERisch ab!
Unspektakulärer Animationsfilm.
Habe viel mehr erwartet von ... ja, allem halt.
Alles nichts neues, selbst wenn ich die Altersfreigabe ganz witzig finde, wenn man gewissen Szenen im Hinterkopf behält, die vielleicht für Fragen der ganz kleinen Zuschauer führen könnte.:D
Ansonsten ist Ferdinand seichte Unterhaltung, für die sich ein Kinobesuch echt nicht lohn (Glück gehabt).
Élite
Kurzweilige Serie die man sich gut anschauen kann.
Gut, abgehobenes Teenie-Drama der reichen Kids ist halt allgegenwärtig, doch wie sich die Beziehungen untereinander über die Folgen entwickeln und Enden fand ich ganz interessant. Schön das Netflix nach Haus des Geldes eine weitere spanische Serie anbietet und sollen die diesen Kurs ruhig beibehalten.
Da ich momentan unter einem Berg von Arbeit Stein lebe, hab ich von der Produktion der Serie gar nix mitbekommen. Da der Trailer ganz nett war, hab ich mal reingeguckt... war aber erstmal sehr skeptisch, da die Romanvorlage von Shirley Jackson ja einmal richtig gut ("The Haunting" 1963) und einmal wirklich total grottig ("The Haunting" 1999) verfilmt wurde. Die Serie geht allerdings recht kreativ mit der Vorlage um. So geht es nicht mehr um einen Aufenthalt in einem Spukhaus, bei dem mehrere Erwachsene Teil eines "Gibt es Geister wirklich oder sind wir alle nur verrückt?"-Experiments sind, sondern die Hauptcharaktere sind alle ein Teil einer Familie, die mehrere Wochen in dem Haus gelebt hat. Und das nicht ohne Folgen.
Ich habe nicht erwartet, dass ich die Serie in einem Rutsch durchschauen würde. Noch weniger hab ich erwartet, dass es ziemlich weit oben auf der Liste meiner Lieblingsserien landet.
Grob geht es darum, dass eine Familie mehrere Wochen in dem Haus der verstorbenen Hills gelebt hat. Eines Nachts stimmte irgendetwas nicht mit der Mutter, der Vater weckte seine Kinder und brachte die Kinder in Sicherheit. Als er Stunden später zu ihnen zurückkehrte, war die Mutter tot. Angeblich war es Selbstmord, doch der Vater erzählt den Kindern bis ins Erwachsenenalter nichts. Jahre später sind die Kinder erwachsen... doch das Haus lässt sie nicht ruhen.
Es vermischt die Original-Geschichte mit Stephen Kings "It", was erstaunlich gut funktioniert. Ähnlich wie bei "It" müssen die Erwachsenen mit einem traumatischen Erlebnis in ihrer Kindheit klar kommen und die Serie springt non-stop zwischen verschiedenen Zeitpunkten hin und her. So wird das Mysterium um das Haus richtig spannend erzählt. Auch wie bei "It" geht es eigentlich gar nicht mal so um den Horror (der wirklich gruselig ist, weil Flanagan weiß, wie unangenehm Stille sein kann), sondern um die dramatischen Momente, die die Hauptcharaktere durchleben müssen. Diese sind auch durch die Bank weg sehr menschlich dargestellt, weshalb mir wirklich verdammt oft die Tränen gekommen sind. Einziger Kritikpunkt: Das CGI ist großteils eeeeetwas naja, aber da die Atmosphäre so dicht ist, hat es mich doch hin und wieder gekriegt.
Ich bin echt voll weggeblasen. :A
13.10.2018, 18:37
Linkey
Mir wurde die Serie heute Morgen, als ich angefangen habe Broadchurch mit meiner Frau zu gucken, empfohlen. Den Trailer fand ich jedenfalls gut genug, um die Serie direkt auf die Liste zu setzen.
Jetzt wo ich deinen Beitrag gelesen habe ("bei Grob geht es darum" habe ich allerdings aufgehört, falls Spoiler drin sind :D ), hab ich noch mehr Lust auf die Serie.
13.10.2018, 19:41
Wonderwanda
Zitat:
Zitat von Linkey
Jetzt wo ich deinen Beitrag gelesen habe ("bei Grob geht es darum" habe ich allerdings aufgehört, falls Spoiler drin sind :D ), hab ich noch mehr Lust auf die Serie.
Keine Sorge, Spoiler markier ich immer. :D Es ist wirklich nur das, was direkt am Anfang passiert.
14.10.2018, 12:37
Enkidu
Zitat:
Zitat von Wonderwanda
Da der Trailer ganz nett war, hab ich mal reingeguckt... war aber erstmal sehr skeptisch, da die Romanvorlage von Shirley Jackson ja einmal richtig gut ("The Haunting" 1963) und einmal wirklich total grottig ("The Haunting" 1999) verfilmt wurde. Die Serie geht allerdings recht kreativ mit der Vorlage um.
Ah, über das Original von 1963 hatte ich vor Kurzem ein paar Zeilen in meinem Vintage-Thread geschrieben. War filmisch kompetent gemacht aber hat mich inhaltlich nicht so wirklich überzeugt, wahrscheinlich weil ich eine Gruselgeschichte erwartet aber den Film viel mehr als eine Art gemächliche psychologische Charakterstudie der Hauptfigur empfunden habe (die mir mit ständig erzählendem Voiceover irgendwie die Immersion kaputt gemacht hat). Von der Version aus dem Jahr 1999 hab ich nur den Trailer gesehen und fand das so grottig, dass ich den Film niemals angerührt habe ^^
Was du über die neue Serie und vor allem die Änderungen gegenüber der Vorlage erzählst, klingt allerdings interessant. Scheint ja auch generell grade ziemlich gut anzukommen. Vielleicht guck ich mir das auch mal an. Danke für die Eindrücke!
25.10.2018, 09:45
Ὀρφεύς
I Feel Pretty
Zwar folgt I Feel Pretty die altbekannte Formel und war mir Renee zum Ende hin ein wenig ZU begriffsstutzig, aber nett gemacht und witzig genug.
Daredevil Staffel 3
Nach einer schwächeren Staffel 2 und der Ankündigung, dass der Kingpin wieder vorkommt, sind meine Erwartungen für Staffel 3 ein wenig gestiegen.
Das selbst die starke erste Staffel sich der neuen Staffel geschlagen geben muss habe ich wiederum nicht erwartet.
Besonder Vincent D'Onofrio ganz eigene Darstellung vom Kingpin überzeugt mich immer wieder auf's neue und hat man hier eine ernst zunehmende Bedrohung, die besser zu Daredevil passt, als die Yakuza oder Die Hand aus Staffel 2.
Der Spannungsbogen baut sich über die 13 Folgen kontinuierlich auf und hält einige Überraschungen parat, die für mich eine kompromisslose Erweiterung von Staffel 1 darstellen.
Isle of Dogs
Habe den leider im Frühjahr im Kino verpasst und gestern endlich nachgeholt.
Sehr schräge Unterhaltung, doch irgendwie fehlte mir das gewisse Etwas.
Der fantastische Mr. Fox hat mir um einiges besser gefallen, womit ich Isle of Dogs zwar nicht schlecht reden möchte, habe aber anscheinend zu viel erhofft.
29.10.2018, 22:29
~Jack~
Halloween (2018) ... beziehungsweise Halloween 2 ... Nummer 3 :% Echt tolle Namensgebung :-O
Den Anfang des Films fand ich ein bisschen langatmig, zumal er sich auf Charaktere fokussiert hat die im Großen und Ganzen keine wirkliche Rolle spielen (und auf einen Michael ohne Maske, auch wenn sie versucht haben sein Gesicht aus dem Bild zu halten). Das steigert sich im Laufe vieler Morde aber immer mehr, wenngleich es leider dazu führt, dass so gut wie kein Nebencharakter Zeit hat sich irgendwie zu entfalten. Selbst bei einem Charakter wo ich irgendwie gedacht hätte, dass dieser eine größere Rolle spielen würde. Aber dadurch wirkt Michael auch tatsächlich wie ein brutales Monster das einzig und allein von der Lust am Morden angetrieben wird. Und es gibt glücklicherweise auch keine Versuche ihn irgendwie menschlicher darzustellen.
Es wäre für die Story allerdings echt besser gewesen wenn zumindest ein paar der Sequels tatsächlich stattgefunden hätten. Lauries Paranoia dass Michael irgendwann zurückkehren könnte wirkt nach 40 Jahren ohne auch nur einen Zwischenfall nämlich ein bisschen übertrieben. Die finale Konfrontation war aber trotzdem echt spannend. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass sie endlich einen Schlussstrich unter die Reihe ziehen anstatt die Möglichkeit für weitere Sequels offen zu lassen. Laurie's Haus nicht nur in Brand zu setzen sondern komplett in die Luft zu sprengen hätte mir was das angeht schon vollkommen gereicht. Stattdessen sieht man halt nur wie das Feuer sich immer weiter ausbreitet, aber von Michael keine Spur. Und gut, das wäre dann nicht das erste Mal gewesen dass sie die Reihe scheinbar engültig beenden, aber diesmal wäre es echt an der Zeit gewesen. Schon damit kein Sequel erscheint das wieder richtig schlecht ist.
Insgesamt würde ich den Film aber trotzdem zu den besseren Halloween Teilen zählen.
02.11.2018, 10:15
Ὀρφεύς
Marvel's The Defenders Staffel 1
Angeschaut obwohl ich nur Daredevil und eine Folge von Iron Fist kenne.
Iron Fist finde ich zudem furchtbar langweilig und wurde trotzdem gut von The Defenders unterhalten.
Defenders versus The Hand war mir in solch einem Format viel lieber als in Daredevil und hat man sich meiner Meinung nach gute Schauspieler gesichert.
Yutaka Takeuchi, Wai Ching Ho und allen voran Sigourney Weaver sind sehr überzeugend.
Als nächstes ist Luke Cage und Jessica Jones dran und vielleicht gebe ich Iron Fist eine zweite Chance.
Maniac hat mir SEHR gut gefallen. Allem voran: Es ist abgeschlossen und 100% so lang wie es sein sollte, in 10 Folgen oder so. Das verdient schon mal einen dicken Daumen. :A Generell mag ich aber auch dieses Mini-Genre von surrealen "Kurzgeschichten", deren narrativer Rahmen eine wunderschöne Gesamtgeschichte "über alle Welten hinweg" erzählt, auf der Basis einer tatsächlichen Psychologie. (Ich denke da bspw. auch an Millenium Actress oder The Fall. Tolle Dinger.) Maniac ist außerdem gut und eigen gemacht, wunderbar obskur und hat wahnsinnig tolle, vielseitige Charaktere – wie die alle eingeführt werden, ist HAMMER. Gab sogar ein paar nette Überraschungen am Ende.
The Chilling Adventures of Sabrina ist 100% genau das, was ich erwartet habe: Gut gemachter Teenager-Edeltrash. ^^ Ich weiß nicht, ob ich es ohne meine Freundin fertig geguckt hätte, ich weiß nicht, ob ich S2 auch noch sehen werde, aber ein großer Spaß war es definitiv. Teilweise will ich nicht so genau darüber nachdenken, welche großen, schwierigen Fragen hier mit ziemlich stumpfen Witzen und Phrasen abgetan werden, aber diese fast schon dummdreiste Herangehenweise – Sabrina ist ja praktisch der Messias eines christlichen Kults, PRAISE SATAN! – hat natürlich auch etwas sehr Erfrischendes, positiv Störendes. Interessante Ausnahme war für mich die Feast of Feasts Folge, da sie am ehesten an eine ernsthafte Auseinandersetzung mit einem tatsächlichen Thema herankam; bin gespannt, wie sich das in S2 entwickelt!
Die Hauptdarstellerin ist großartig gecastet, was man gerade an ihrer Dualität in den ersten Folgen und gegen Ende merkt, aber ich hätte mir gewünscht, man hätte ihr noch ein bisschen mehr Non-Teenie-Persönlichkeit geschrieben. Ich mag sie deutlich mehr, wann immer sie dieses krasses Ausmaß an EDGE rausholt, das da in ihrem unauffälligen Äußeren schlummert (und für das man sie offensichtlich gecastet hat!), aber das bleibt dann eben doch die Ausnahme.
Was mir aufgefallen ist: Die Serie hat sehr flexibel und passend mit dem Episodenformat gearbeitet. Es gab durchaus richtige (und richtig gute) "Einzelfolgen", ein paar größere Arcs, aber nicht mal ansatzweise ein Monster-of-the-Week-Feeling. Gute Sache, gerade für Netflix, die damit ja gern mal etwas struggeln.
Außerdem Missy bzw. Michelle Gomez? Holy fuck. :D
06.11.2018, 01:12
Byder
Ich habe mir ebenfalls The Haunting of Hill House angeschaut und war die meiste Zeit sehr begeistert. Wonderwanda hatte den Kern der Serie schon sehr gut beschrieben und ich muss ihr da beipflichten, dass das Familiendrama wirklich sehr gelungen ist und es stellenweise schwer war, Tränen zurückzuhalten. Die Horroraspekte fand ich auch sehr angemessen. Für einige mag das vielleicht etwas billig wirken, aber ich war vollkommen bedient. Sehr empfehlenswert, auch wenn das Ende bei weitem nicht so stark ist wie die Mitte. :A
Maniac hab ich letzte Woche auch geschaut und ich fands auch ganz gut, auch wenn ich die ersten beiden Episoden stärker als den Rest der Serie fand. Der Mittelteil dümpelte mir da etwas zu sehr vor sich hin und das Ende war auch etwas zu unspektakulär, auch wenn ich es nicht schlecht fand. Ich glaub, ich hab noch nie eine Serie gesehen, die so gut das Thema "Einsamkeit" verpacken konnte. Und dieses futuristische Retrosetting ist absoluter Hammer! :D
06.11.2018, 20:00
Linkey
Zitat:
Zitat von Wonderwanda
Keine Sorge, Spoiler markier ich immer. :D Es ist wirklich nur das, was direkt am Anfang passiert.
Habe es mittlerweile auch geschaut. Bin auch richtig begeistert gewesen - leider ein wenig zu begeistert. Als am Sonntag nun die neuen Fälle X-Faktor zum Jubiläum gelaufen sind, fand ich die sowas von schlecht. Die Stimmung vom Original kam nicht auf und zusätzlich war ich so von The Haunting verwöhnt, was Spannung angeht.
14.11.2018, 22:26
~Jack~
Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen
Durchaus kein schlechter Film, aber dank des Wechsels zur Grindelwald Storyline ist er auch sehr viel ernster als der Vorgänger. Ein paar lustige Momente gibt es zwar trotzdem, diese halten sich aber in Grenzen. Wie zu erwarten war, hat dieser Fokuswechsel den Namen der Filmreihe außerdem direkt für schwachsinnig erklärt. Weil es kommen zwar ein paar fantastische Tierwesen vor, diese haben aber keinerlei Bezug zur Grindelwald Storyline. Als Untertitel für den ersten Film hätte das also irgendwie besser funktioniert.
Entgegen meiner Erwartungen hat Johnny Depp als Grindelwald aber eine gute Performance abgeliefert. Aber da er direkt so eine große Rolle spielt, ist der Film quasi ein einziger großer Teaser für den Rest der Reihe. Und ich bin mir nicht sicher was ich vom Ende halten soll. Ich kann aber zumindest sagen, dass ich eine der Verbindungen zu Harry Potter komplett schwachsinnig fand. Da wird nämlich etwas erklärt das absolut keine Erklärung benötigt hätte. Nagini war mal eine Frau die irgendwann für immer in ihrer Schlangenform gefangen war. Mag insgesamt keine große Rollen spielen, aber dadurch wirkt diese Enthüllung erst recht unnötig.
Die Actionsequenzen fand ich außerdem ein bisschen chaotisch. Das zeigt sich schon in den ersten paar Minuten, wo ich kaum mitbekommen habe was zum Henker eigentlich passiert. Die stürmische Szenerie hat da in keinster Weise geholfen.
No, no, no, no, no, no, NO! Ich bin mir nicht sicher, ob Lockout schon als Trash durchgeht ... Holy fuck, ist das ein mittelmäßiges, fragwürdiges Klischeefest. Das Ausmaß ist wirklich absurd, aber ich kann mich nicht entscheiden, ob es schon absurd genug ist, um eine Daseinsberechtigung zu haben. Joseph Gilgun hilft allerdings ein wenig, wie immer.
Kay. Bleach ist ne Manga-Adaption, und genau das sollte man auch erwarten: Dinge, die keine dramatische Relevanz haben, kriegen viel zu viel Fan Service, wichtige Dinge bleiben trotz eines recht klug gesetzten Fokusses unterrepräsentiert und das Charakterdesign funktioniert in zwei Dritteln der Fälle nicht wirklich oder überhaupt GAR NICHT. Interessant fand ich allerdings das krasse Ende: Für mich als Fan des Mangas hat es nicht so recht funktioniert, aber ich hätte es ernsthaft interessant gefunden, den Film ohne dieses Wissen zu sehen – denn unklug oder uninteressant ist es nicht, es passt sogar irgendwie zu der Core Story, die der Film aufbaut. Es ist in diesem Moment dann aber halt auch eine KRASS andere als im Original. In dem Sinne definitiv eine der interessanteren Adaptionen, aber keinesfalls eine wirklich gute.
Josie and the Pussycats ist ein Teenie-Musikfilm, in dem die Bösewichte geheime Nachrichten in die Musik schmuggeln, um Dinge zu verkaufen, und es ist ein Film voll (echtem) Product Placement. Und diese zwei Dinge sagen eigentlich auch schon alles aus, was man darüber wissen muss. :D Ich hatte eine Menge dummen Spaß, weil der Film einfach so early-2000-tropey ist, aber auch, weil er eine Menge an dumm-kreativen, stumpfen Ideen und Lines in die Umsetzung packt, die jeder bessere Film kopfschüttelnd abgeschmettert hätte. Selbst der Kitsch und die Scheinheiligkeit machen eine Menge Spaß. Also ja, der Film ist eine Menge.
Zitat:
Zitat von Byder
Maniac hab ich letzte Woche auch geschaut und ich fands auch ganz gut, auch wenn ich die ersten beiden Episoden stärker als den Rest der Serie fand. Der Mittelteil dümpelte mir da etwas zu sehr vor sich hin und das Ende war auch etwas zu unspektakulär, auch wenn ich es nicht schlecht fand. Ich glaub, ich hab noch nie eine Serie gesehen, die so gut das Thema "Einsamkeit" verpacken konnte.
Total! zum letzten Satz! Ersteres ging mir aber eher andersrum: Am Anfang wusste ich nicht so recht, wo die Serie hin will (und die Richtung, mit der ich gerechnet habe, schien mir sehr unsympathisch), aber je mehr passiert ist, desto runder ist das Ganze geworden. Deshalb fand ich das Ende dann auch ziemlich perfekt.
19.11.2018, 17:31
Ὀρφεύς
Mama
Stellt für mich einen guten Gruselfilm da.
Von Horror kann nicht die Rede sein, da ich beim Geist eher schmunzeln musste und waren die Kinder gruseliger.:p
Alles im allen dennoch ein überraschend runder Film, mit ordentlicher Auflösung, was untypisch fürs Gerne ist.
Mehr fällt mir zum Film auch nicht mehr ein, die Schocker, die Darsteller usw. laufen alle nach Schema F ab und bleibt ein guter Film übrig
10 Cloverfield Lane
Sehr interessanter Film mit einigen wenigen Momenten, in denen zu wenig passiert ist.
Dabei hat man in beiden Abschnitten eine Menge zu erzählen und bleibt dann leider vieles offen.
Spannend ist der Film trotzdem und fies wie
Für mehr Hintergrundwissen wären vielleicht diese anderen beiden Cloverfield Filme nicht verkehrt?
Creeped Out
Gruselgeschichten für Kinder, die ich größtenteils unterhaltsam fand und mich etwas an Eerie Indiana erinnert haben.
19.11.2018, 17:56
~Jack~
Zitat:
Zitat von Ὀρφεύς
Für mehr Hintergrundwissen wären vielleicht diese anderen beiden Cloverfield Filme nicht verkehrt?
Höchstens The Cloverfield Paradox ... wenn du eine furchtbar erzwungene Erklärung für all das haben willst. Der Film ist ansonsten aber einfach nur random und es absolut nicht wert Zeit mit zu verschwenden.
Cloverfield ist da schon sehr viel sehenswerter, wenn du was mit Found Footage und Monsterfilmen anfangen kannst. Mit 10 Cloverfield Lane hat er aber nichts zu tun.
19.11.2018, 20:29
Enkidu
The Ballad of Buster Scruggs
Von den Coen Brüdern. Sollte mal irgendwann eine Western-Anthologie-Serie werden, doch dann haben sie stattdessen einen Anthologie-Western-Film für Netflix draus gemacht. Eigentlich liebe ich solche filmischen "Kurzgeschichtensammlungen" (besonders im Horror-Genre), aber von Buster Scruggs hatte ich mir leider wesentlich mehr erhofft :-/
Die meisten der sechs Geschichten haben so gut wie keine Handlung sondern wirken eher wie Momentaufnahmen, als hätte man random Szenen aus anderen Filmen entnommen und zusammengeschnitten. Dazu hätte für meinen Geschmack auch gerne mehr tonale Abwechslung rein gekonnt. Zwar schaffen sie es, einen großen Teil der gängigen Western-Klischees darin zu verbraten (Revolverheldenduelle, Planwagen-Trek, Indianer, Bankraub, Galgen, Goldrausch, Kutschfahrt usw.), aber bis auf ein einziges Segment (und selbst darüber kann man sich streiten) gehen die alle schlecht aus und ziehen stimmungsmäßig runter. Das hätte nicht sein müssen und ist natürlich auch nicht die nostalgische Darstellung des augenzwinkernden Querschnitts der USA jener Zeit, obwohl das Drumherum gerne diesen Anschein erwecken würde - es gibt keine Rahmenhandlung aber der Film wurde so gestaltet, dass jemand durch ein Buch mit den sechs Erzählungen blättert, inklusive rührseliger Musik - und auch der Trailer nach weitaus mehr Spaß aussah.
Dass bei Anthologien die einzelnen Segmente von sehr unterschiedlicher Qualität sein können ist bekannt. Mit einigem Abstand meine Lieblingsgeschichte war die längste von allen (glaube ich) und hatte Zoe Kazan in der Hauptrolle als semi-verlobte Reisende und Siedlerin auf dem Oregon-Trail, die ihren Bruder verliert. Davon hätte ich liebend gerne einen Film in voller Länge gehabt und das war auch das einzige Mal, wo gelungene Charakterentwicklung zu spüren war, mit interessanten und gefühlvollen Dialogen. Jedoch hat das krasse Downer-Ending für mich viel davon wieder kaputt gemacht -__-
Es spielen massig bekannte Darsteller mit, unter anderem Liam Neeson und James Franco. Aber viel hat das für mich nicht mehr rausreißen können, zumal sich deren Screentime stark in Grenzen hält (und Liam Neeson bis auf einen Satz und ein bisschen Gesang nichtmal ne Sprechrolle hat). Kann man sich angucken, war mir unterm Strich aber zu einseitig und deprimierend. Von den Coens bin ich eigentlich weitaus originellere und atmosphärischere Werke gewohnt, die in Erinnerung bleiben. Von Buster Scruggs hingegen habe ich mindestens fünf Sechstel morgen schon wieder vergessen.
06.12.2018, 07:35
Enkidu
Erste Staffel Chilling Adventures of Sabrina hat wirklich Spaß gemacht. War auch relativ nah dran an dem was ich erwartet hatte ^^ Da drin wird ja echt jeder okkulte Satanistenkram frei interpretiert verbraten xD Machmal wirds schon etwas cheesy, aber auf eine seltsam angenehme Art. Die Hauptfigur mit den typischen Teen-Drama-Tropes im Mittelpunkt hält das alles zusammen. Der Start ist ein bisschen gemächlich, aber in den späteren Folgen dieser ersten zehn tauchen dann doch einige ganz schön düstere Handlungselemente auf. Trotzdem wird die Serie nie so richtig Horror-mäßig, aber das braucht sie auch nicht und war wohl auch nicht die Intention. Viel mehr wird mit jenen Aspekten thematisch gespielt.
Etwas schade finde ich, dass Salem praktisch nicht mehr spricht. Und mindestens anderthalb Filler-Episoden waren dann doch dabei - der Möchtegern-Freddy Traumdämon war irgendwie lächerlich lame meiner Meinung nach. Klasse gefallen hat mir, wie diese erste Staffel einen kompletten Handlungsbogen spannt bzw. einen Arc für die meisten wichtigen Charaktere bereithält (vor allem effektive Auseinandersetzung mit der Unschuld). Das Ende ist kein fieser Cliffhanger, der den Zuschauer mitten im Geschehen allein lässt (vgl. Disenchantment), sondern der etwas abschließt, das zuvor begonnen wurde. Könnte als interessanter Schluss glatt so stehenbleiben, aber durch wichtige Veränderungen bei den Protagonisten will man trotzdem sofort wissen, wie es weitergeht.
Dazu müssen wir auch gar nicht allzu lange warten. In gut einer Woche erscheint ein Weihnachtsspecial und im April 2019 schon die zweite Staffel :A Das geht so schnell, weil die ersten und die zweiten zehn Folgen ohne nennenswerte Unterbrechung in der Produktion direkt hintereinander gedreht wurden.
10.12.2018, 15:28
Enkidu
Pocahontas (1995) *rant-mode activated*
Einer der wenigen Disneyfilme, die ich noch nicht (ganz) gesehen hatte. Autsch, war der schlecht. Probleme auf so vielen verschiedenen Ebenen. Habe ja schon grundsätzlich Schwierigkeiten damit, wenn man wahre Geschichten - noch dazu halbwegs gut dokumentierte, mitsamt Personen, die wirklich gelebt haben - so krass frei interpretiert und noch dazu mit Fantasyelementen "aufpeppt", dass sie mit der Wirklichkeit nichts mehr gemein haben. Ich erwarte wahrlich keine historische Exaktheit, nicht von einer romantischen Dramatisierung und schon gar nicht von einem Disneyfilm, aber reale Ereignisse hierfür so krass umzudeuten und zu verzerren und das in einer völlig ernst gemeinten Erzählung (bei einer Parodie oder satirischen Elementen wäre das was anderes), das halte ich für unangemessen und unpassend. Ich weiß echt nicht wer von denen darauf kam, dass das eine gute Idee sei, nachdem sich das Studio zuvor immer und meistens erfolgreich um Adaptionen von populärer Fiktion gekümmert hatte... Lustig, haben sie dem Werk in der deutschen und französischen Version deshalb den Untertitel "Eine indianische Legende" verpasst, um sich jeder Verantwortung zu entziehen?
Ein magischer, sprechender Baum mit Gesicht, yay. Viel übler fand ich die Sache mit der Sprache: Klar, man muss nur mal kurz auf den Wind hören und versteht sofort eine komplett fremde Ausdrucksweise! *cringe* Hier haben es sich die Autoren viel zu einfach gemacht. Peinlich, denn gerade das gegenseitige Verstehen ist eines der Schlüsselelemente in allen Geschichten dieser Art, wenn Kulturen aufeinandertreffen. Das hätte man sehr viel behutsamer und mit mehr Klasse lösen können, ohne dass es für die Handlung zu Problemen kommt. Hätte aber ein wenig mehr Zeit gekostet, und die glaubten die Macher anscheinend nicht zu haben. Pocahontas ist mit nur 75 Minuten Laufzeit (ohne Abspann) mal wieder sehr kurz geraten. Ein Film muss nicht lang sein, um zu funktionieren, aber in diesem Fall ist es unverzeihlich, dass die erste halbe Stunde praktisch nichts von Bedeutung passiert.
Die Story ist langweilig und ereignisarm, beschränkt sich auf die Basics und behandelt obendrein Zeugs, das wir auch vor 1995 schon tausendfach anderswo besser gesehen hatten. Von der Kultur dieses Indianerstammes oder dem harten Alltag der frühen Siedler sehen wir wenig bis gar nichts. Wäre den Machern wohl zu viel Aufwand gewesen, denn da hätten sie sich um Authentizität bemühen müssen. Verpasste Chancen. Die Charaktere? Alle unsympathisch und kaum ausgearbeitet! Schwierig auch, wie sehr der Film Inbegriff von "safe" und kommerziell auf Mainstream ausgerichtet ist. Warum sich überhaupt ein bitteres Thema aussuchen, wenn man damit auf kreativer Ebene nichts anzufangen weiß? Political Correctness wird hier groß geschrieben, und zwar auf eine äußerst herablassende, bevormundende Art, die dem Zuschauer ihre Botschaften mit dem Holzhammer eintrichtert. Ohne moralischen Spielraum, ohne Beweggründe über die aller flachesten Schablonen hinaus.
Das Pacing aus der Hölle ist bei alledem einfach der größte Knackpunkt. Der ganze Film fühlt sich an als wären zwischendrin immer wieder große Batzen von zehn Minuten und mehr herausgeschnitten worden. Die Zeit vergeht unnatürlich. In der Handlungslogik müssten immer wieder Tage, Wochen, vielleicht sogar Monate vergangen sein, aber der Inhalt des ganzen Streifens wirkt so als fände das Geschehen innerhalb von ein paar Stunden statt. Das hätte man leicht mit ein paar Montagen korrigieren können, die verdeutlichen, dass zwischendurch etwas passiert und Zeit vergangen ist. Aber nope. Genau dies bricht auch den beiden Hauptfiguren das Genick. Vom Publikum wird auf einmal erwartet zu glauben, dass Pocahontas und John Smith so mirnichts dirnichts Gefühle füreinander entwickeln, ja nicht mehr ohne den anderen leben können (was in der Form übrigens nie passiert ist). Jedoch gibt es keine einzige Szene im Film, die so eine Darstellung auch nur im Ansatz rechtfertigen würde! Das ganz nebenbei mit einem vagen Traum der Titelheldin erklären zu wollen scheint mir wirklich erbärmlich.
Ein wichtiger Nebencharakter stirbt? Egal! Wir kannten ihn so gut wie gar nicht und der Film tut ohnehin so, als sei das zehn Minuten später bereits vergessen. Ganz genauso gerushed kommt das Love-will-save-us-all-Ende herüber, welches den potentiell spannenden Konflikt halbherzig und unglaubwürdig auflöst. Als der Abspann lief, musste ich mich ernsthaft fragen: "Wie, das war es jetzt schon?" Was wollte dieser Film eigentlich erreichen, was aussagen? 75 Minuten purer Filler-Fluff, der sich irgendwie nach überhaupt gar nichts anfühlt, weil keine der Entwicklungen Gelegenheit bekommt, zu atmen, und absolut nichts dauerhafte Konsequenzen hat. Ein zusammengekürzter erster Akt, ohne Höhepunkte, ohne zufriedenstellendes Ende. Das ist alles.
Was diesen Umstand so tragisch macht ist die Tatsache, dass Pocahontas Leben eigentlich verdammt interessant war, also das komplette Gegenteil vom Film. Ein gutes, dramatisiertes Biopic in animierter Form mit ein paar Zeitsprüngen, und zwar von jungen Jahren (sie war ca. zehn als sie John Smith traf!) bis zu ihrem frühen Tod als verheiratete Christin 1617 in England (oder meinetwegen bis kurz davor, der Aufbruch mit dem Schiff zurück nach Virginia wäre ein toller Schluss, Disney-Hauptcharaktere sterben schließlich nicht) - Mann, das hätte was werden können! Ambitioniert, ja, aber abwechslungsreich und nicht die Hälfte verschoben auf eine drittklassige Direct-to-Video-Fortsetzung, überhaupt tausendmal besser als der unausgegorene und minimalistische Schund, den wir bekommen haben.
Ich bin kein Riesenfan von Musicals und auch bei den Disneyfilmen hatte ich ab und zu meine Probleme mit dem übertriebenen und manchmal unnötigen Gesinge. Aber ich muss zugeben, wenn das gut klappt, dann klappt es so richtig und wird selbst zum Kult, der einem für den Rest des Lebens nicht mehr aus dem Kopf geht. Die Lieder aus Arielle, König der Löwen, Aladdin & Co begleiten uns nicht ohne Grund und erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit, werden überall erkannt. Ferner bringen sie als Teil der Filme den Plot voran, sind also ein zentrales erzählerisches Element, welches uns unter anderem die Charaktere näher bringt oder sogar zentrale Handlungspunkte spielerisch rüberbringt. Nicht so in Pocahontas, dort ist das alles ins Gegenteil verkehrt. Die Songs sind nichtssagend, nicht erinnerungswürdig, weder in Text noch in Melodie, und tauchen an Stellen auf, wo sie nicht viel zur Story beitragen. Jedes Mal wenn wieder jemand damit anfing, schaltete mein Hirn praktisch auf Durchzug, in der Hoffnung, dass es bald endlich weitergehen würde.
Die Disney-Klischees sind alle mit voller Kraft vorhanden, so sehr dass es weh tut. Und ich rede nicht nur davon, dass die Titelfigur mal wieder mindestens einen Elternteil verloren hat. Als Comic-Relief gibt es süße Tierchen, die ihren Schabernack treiben, das war zu erwarten. Dass es gleich drei waren (Waschbär, Kolibri, Mops), die nicht übermäßig amüsant sind, vergleichsweise eine Menge Screentime und stellenweise mehr Aufmerksamkeit bekommen als die oberflächlich bleibenden Protagonisten und Nebenfiguren, das ging mir gegen den Strich. Eine Sache, die diesmal nicht vorhanden war, aber mit der Disney sonst immer super punkten konnte, war ein eindrucksvoll böser Schurke. Der Gouverneur, dessen Name ich schon wieder vergessen habe, war kaum mehr als eine dünkelhafte Witzfigur. Nicht auszudenken, wie viel besser die Geschichte hätte sein können, wenn wenigstens der was getaugt hätte.
Das einzige, was ich Pocahontas zugute halten kann, sind Animation und Design. Das war wie gewohnt auf hohem Niveau. Die realistischeren und geradlinigeren Figuren waren zwar nicht so ganz mein Ding, aber das ist eher eine Geschmacksfrage. Die Hintergründe und Umgebungen hingegen sehen teilweise atemberaubend schön aus! Alles in allem landet der Film als Enttäuschung ganz weit unten auf meiner (noch nicht ernsthaft vorhandenen - aber vielleicht sollt ich das mal machen) Disney-Appreciation-Liste. Gibt nur sehr wenige, die ich noch schwächer fand.
13.12.2018, 16:08
Narcissu
Like Father, Like Son (2013) / そして父になる
Ich war schon länger an den Filmen von Hirokazu Koreeda interessiert und hatte immer das Gefühl, dass sie mich von ihrer Machart und Thematik sehr ansprechen würden. Endlich habe ich es auch mal geschafft, einen seiner Filme zu schauen.
Like Father, Like Son befasst sich mit der Frage, welche Bedeutung Blutsverwandtschaft hat – oder eben auch Familien ohne Blutsverwandtschaft. Die Geschichte dreht sich um zwei Familien, die herausfinden, dass ihre Kinder bei der Geburt vor sechs Jahren vertauscht wurden und nun mit der Frage konfrontiert sind, ob sie ihre Kinder „tauschen“ wollen.
Der Quasi-Protagonist, einer der beiden Väter, der diesem Tausch zugeneigt ist, ist dabei wohl die interessanteste Figur im Film. Er ist keineswegs jemand, das sein (bisheriges) Kind nicht liebt, aber durch viele seiner Äußerungen und Handlungen wird klar, dass sich doch sehr wünscht, seinen leiblichen Sohn bei sich zu haben, vielleicht auch, weil er sich selbst nicht in seinem nicht-leiblichen Sohn sieht. Zunächst für ein Wochenende, später auch länger verbringen die Kinder Zeit bei der jeweils anderen Familie. Die Familien sind sich dabei auch nicht unbedingt feindlich gesonnen. Besonders der Kontrast des Workaholic-Ehemanns, der der Protagonist ist, zum „Slacker“, aber leidenschaftlichem Vater der anderen Familie, ist sehr interessant.
Die Beschreibung mag ein relativ einseitiges Bild vermitteln, doch das ist im Film gar nicht der Fall. Auch wenn der Protagonist zweifelsohne sehr viel Unsympathie auf sich zieht, wird sein Konflikt und auch sein eigenes „Wachstum“ mit sehr viel Feingefühl dargestellt. Darin ist der Film nämlich generell sehr gut. Statt in richtig und falsch zu unterteilen, schafft der Film eher ein sehr realistisches Grauspektrum, in dem jede Figur nachvollziehbar wirkt, aber niemand perfekt ist.
Von der Machart ist Like Father, Like Son sehr ruhig. Ein minimalistischer Klavier-Soundtrack – darunter viele klassische Stücke – begleitet den Film sehr behutsam, und die dramatischen Höhepunkte sind von der Regie her so geschickt umgesetzt worden, dass sie sehr erinnerungswürdig sind, obwohl sie in puncto Musik, Kameraführung und Dialoge sich niemals darin schuldig machen, emotional zu manipulativ zu wirken. Entsprechend ist das auch kein Film, der einen hochemotional stimmt, aber durch seine Machart dennoch einen bleibenden Eindruck hinterlässt.
Ich bin auf jeden Fall ziemlich angetan von meinem ersten Koreeda-Film. Wer etwas mit Filmen der ruhigeren Machart anfangen kann, die auf sehr menschliche Weise darstellen, wie emotional kompliziert ein logisch doch sehr simples Problem sein kann, sollte ruhig mal einen Blick riskieren. Ich werde mir nun jedenfalls definitiv weitere Filme des Regisseurs anschauen.
13.12.2018, 17:22
Ὀρφεύς
Empire Season 3
Immer wieder witzig wie eine Serie völligen Quatsch raushauen und trotzdem dabei unterhalten kann.
In Empire werden nämlich dermaßen viele Probleme innerhalb der Familie aufgeführt und nur ein Bruchteil dessen geklärt.
Der Rest verläuft sich so ins Leere oder wirkt weniger wichtig, dabei reden wir hier von (geplanten) Mord und Handgreiflichkeiten am Stück.
Unterhalten kann Empire dennoch und schaue die Folgen echt gerne, woran die Kulisse von Empire Entertainment einen Großteil dazu beiträgt.
19.12.2018, 15:27
Narcissu
Train to Busan (2016)
Bin ja eigentlich kein großer Freund von Zombie-Filmen, aber Train to Busan hat mir ziemlich gut gefallen. Es war sehr charakternah, hatte einige sympathische Figuren im Cast und hat die Spannung durchgehend gut gehalten. Mit der Tragik wurde vielleicht etwas übertrieben, aber das war kein Dealbreaker. Die letzte Szene war noch mal richtiger Nervenkitzel.
Shigatsu Monogatari (April Story, 1998)
Ich wollte schon länger mal in die Realfilme von Shunji Iwai reinschauen. Zwei bekannte haben mir bei einem Filmabend diesen Film präsentiert. Es ist eine sehr alltägliche Geschichte über ein Mädchen, das zum Studieren von Hokkaido nach Tokyo zieht. Dort entpuppen sich ihre Mitmenschen zunächst als unsympathisch und etwas schräg, aber mit der Zeit legt sich dieser Eindruck. Der Film ist sehr gemächlich und behutsam, die Musik beruhigend, die Kamera bleibt oft sehr lange auf einer Szene hängen, ohne dass viel passiert. Dazu das Setting mit den ganzen Kirschblüten im April. Das alles sorgt für die wunderschöne Atmosphäre des Films, seine gerade zu „heilende“ Qualität, wenn man so will. Leider hatte ich etwas Schlafmangel und bin stellenweise leicht weggedöst, weshalb ich auch verwundert war, dass der Film schon zu Ende war. Nach 68 Minuten, wo japanische Filme doch oft so lang sind. Ich will den Film aber definitiv noch einmal sehen und mir auch andere Werke Shunji Iwais zu Gemüte führen, dessen einzigartigen Stil ich schon bei The Case of Hana & Alice zu schätzen gelernt habe.
24.12.2018, 19:01
Knuckles
In den letzten Wochen war ich wieder vermehrt im Kino, daher hier eine kleine Zusammenfassung:
Peppermint: Angel of Vengeance
Ich hatte zu diesem Film 1-2x den Trailer vor anderen Filmen gesehen, wusste aber nicht was ich davon erwarten sollte. Daher bin ich kurzentschlossen an einem Freitag rein und wurde wirklich mehr als positiv überrascht. Im Trailer wird Jennifer Garner meiner Meinung nach fast als unbesiegbar gezeigt, doch der Film zeigt das Gegenteil. Gerade weil sie noch so verletzlich ist, macht es Spaß ihren Rachefeldzug zu sehen. Leider scheint der Film allgemein nicht gut angekommen zu sein, denn in meines Stadt ist er schon glaube ich nach ein oder zwei Wochen aus dem Programm geflogen.
Spider-Man: A New Universe
Hier hatte ich auch schon mehrfach den Trailer gesehen, so dass der Kinobesuch bei mir schon klar wie Kloßbrühe. Der Film hat mich ebenfalls gut unterhalten, doch was sich die Macher bei Peni Parker gedacht haben, würde mich da schon interessieren. Selbst Spider-Ham hat besser in das Universum gepasst. Der Anfang war schon grandios und die Anspielungen auf die Realität oder Memes war ebenfalls sehr lustig. Hier sei besonders die Szene im Abspann erwähnt, die bei Kennern für einige Lacher gesorgt hat.
Mortal Engines: Krieg der Städte
Ich kenne die Vorlage nicht, daher bin ich auch hier blind ins Kino gegangen (ein Film von Peter Jackson muss ja gut sein!). Ganz überzeugt bin ich von dem Gesehenen nicht, denn die Fixierung auf London als Raubstadt war viel zu extrem und gleichzeitig gab es zu dieser Thematik kaum etwas zu sehen. Wieso sind die Städte mobil geworden? Was genau ist bei dem damaligen Krieg passiert? Wieso gibt es nicht mehr solch riesiger Städte, die sich bekämpfen? Fragen über Fragen. Der beste Gag war jedoch schon zu Beginn des Films zu sehen, als über die amerikanischen Gottheiten gesprochen wurde. Dass muss man gesehen haben! :D
Bumblebee
Die letzten beiden Transformers-Teile waren der größte Bockmist überhaupt, weshalb ich hier skeptisch war. Hailee Steinfeld in der weiblichen und John Cena in der männlichen Hauptrolle haben mich aber überzeugt, dem Film eine Chance zu geben. Besonders Hailee ist ein toller Charakter, so dass mir der Film insgesamt sehr gut gefallen hat. Positiv muss man auch anmerken, dass auf andere Transformers so gut es ging verzichtet wurde und Bumblebee wirklich im Mittelpunkt steht. Zudem ist sein Charakter für einen Roboter verdammt liebenswert.
Und zwischen den ganzen Kinobesuchen habe ich auch zwei Klassiker nachgeholt, die ich bisher nicht gesehen habe: Alien und Aliens. Beide Filme könnten nicht unterschiedlicher sein, aber genial sind sie jeweils auf ihre Art. Wobei mir der zweite Teil wesentlich mehr zugesagt hat, obwohl da viel zu viel beknackte Charaktere mit dabei waren. Und wieso sind immer die Wissenschaftler solche Spinner? Nach dem für mich mittelmäßigen Prometheus und dem echt beschissenen Alien: Covenant waren die beiden Filme eine Wonne.
26.12.2018, 13:36
Rusk
Hereditary - Das Vermächtnis
IMDB Wertung von 7,3, überall Lob sowohl von normalen Leuten als auch von Kritikern. Manche beschreiben ihn als besten Horror-Film des Jahres, doch leider kann ich all diese positiven Aussagen nicht bestätigen. Der Film ist zu lang geraten, sehr zäh, in der ersten Hälfte sogar nur langweilig, welches sich als seichtes Familiendrama präsentiert. Und als der "Horror" dann so richtig beginnt, ist er auch schon wieder vorbei. Gegruselt habe ich mich nie, die Charaktere waren durch die Bank unsympathisch und nervig (das kleine Mädchen!!!). Die letzten 30 Minuten sind zudem das Schlechteste was ich seit langem gesehen habe. Als die Credits begannen, dachte ich "What, das kann es nicht gewesen sein. Ich muss den Film irgendwie falsch verstanden haben". Doch nach ersten Recherchen war Hereditary genau das, was er schlichtweg war. keine versteckten Zusammenhänge oder so. An sich habe ich nichts gegen Filme, die anders sein wollen, aber dafür müssen sie es auch gut können. Da gönne ich mir doch lieber nen Horrorfilm nach Schema F, welches aber auch funktioniert. Für mich nach A Ghost Story der größte Fail des Jahres, absoluter Schwachsinn.
26.12.2018, 20:54
snikerfreak83
Kino die lebenende Leindwand
4 Könige
Zu dem Film hat uns ein Verein eingeladen, zunächst hab ich von dem Film nicht viel gehalten.
Irgendwie hat mich der Film dann doch überzeugt vor allem durch Jella Haase und den anderen Darstellern. Mit den Charakteren kann man sich identifizieren.
Bohemian Rhapsody
Queen kannte ich vorher schon, hatte mich bloß nicht zu befasst mit den Sängern.
Der Film war gar nicht mal so schlecht, die Musik nochmal zuhören war sehr schön.
@Mortal Engines: Krieg der Städte
Ist dann wohl ein muss.
Für "Girl and her Horse" Fans wie mich ist Bumblebee definitiv der beste Genrefilm des Jahres! :p Nicht herausragend, aber einfach sympathisch und unterhaltsam, eigentlich gänzlich rund, nachvollziehbar (selbst ... DIE KÄMPFE?!) und am Ende des Tages ein stabiler Film – also deutlich mehr als man von dem Franchise erwartet, und imho auch besser als der erste Teil. Wenn man nicht zu viel erwartet, ist das mal wieder ein Transformers-Film, auf den man Geld werfen kann, ohne den Untergang des Abendlands herbeizuführen und sich dafür schlecht zu fühlen. :A
31.12.2018, 13:20
Knuckles
Aquaman
Zum Glück lief der Film bei uns nochmal in der OV, so dass ich ihn gestern noch nachholen konnte. Nach Wonder Woman ist das der zweite Film aus dem DCCU, welcher mich vollends überzeugt hat. Zu Beginn war ich etwas skeptisch, aber der Film beinhaltet so viele geniale Szenen und selbst die lustigen Parts, die Warner sonst nie gelungen sind, passen hier richtig gut rein. Die gewählten Schauspieler sind ebenfalls genial. Einzig die Logikfehler haben etwas genervt (mal konnten die Leute aus Atlantis an Land atmen, ein anderes Mal nicht. Besonders beim Bruder von Arthur war das echt verdammt merkwürdig, so dass es nicht mit der Herkunft oder dem Status eines Person zusammenhängt. Keine Ahnung, was die da getrieben haben. Und das gab es bei x Charakteren, die sich immer wieder anders verhielten, wenn es um ihren Aufenthalt an einer bestimmten Stelle ging.
01.01.2019, 15:22
Ὀρφεύς
Über die Feiertage The Equalizer 2 gesehen.
Hat mich nett unterhalten, aber The Equalizer hat mir besser gefallen.
Teil 2 wirkt so, als wollte man unbedingt eine Fortsetzung raushauen.
10.01.2019, 04:19
Enkidu
Ich versuch mich mal an einer Kurzfassung.
Falls ich zu Hereditary noch nichts gesagt hatte, stimme ich Rusk da weitgehend zu. War wenig Horror, spielte mehr mit fiesen und unangenehmen Ideen und Bildern, und hatte zudem einen sehr langsamen und langweiligen Anfang - die Geschichte brauchte ewig um in Fahrt zu kommen. Fühlt sich lange eher wie ein heillos übertriebenes Familiendrama an. Das Ende empfand ich dann auch als ziemlich lächerlich. Ist ohnehin nicht so mein Genre, aber nachdem den alle so toll fanden hatte ich viel mehr davon erwartet.
Epic - Verborgenes Königreich (2013) war ganz nett aber nichts besonderes. Und schon gar nicht "epic". Die Schnecken als Comic Relief haben mich tierisch gestört. Die zentrale Vater-Tochter-Beziehung war halbwegs effektiv, aber dem besagten Mini-Reich im Wald mit kleinen Leafmen mangelte es an brauchbarem World Building. Über alles dort erfährt man viel zu wenig, als dass es mich wirklich gekümmert hätte. Der Schruke war auch nicht gut, trotz oder vielleicht gerade wegen Christoph Waltz, der diesem sowohl in der deutschen wie englischen Fassung seine Stimme lieh.
Die Handlung wirkt an ein paar Stellen zu gehetzt mit ständigen Ortswechseln und ein paar sehr lahmen Tropes à la "Jag dem wichtigen MacGuffin hinterher, den ihr gerade schon in sicherer Verwahrung hattet aber der durch Blödheit der Charaktere und weil es die Geschichte grade so will (wir haben schließlich 100 Minuten zu füllen!) wieder mal eben so geklaut wurde und welcher bis zu diesem einen bestimmten Zeitpunkt an diesem einen bestimmten Ort sein muss!".
Hmm. Musik von Danny Elfman ging klar. Das von den Proportionen her minimal realistischere Charakterdesign (verglichen mit dem üblichen Look der gängigen CGI Animationsstudios) war zunächst ein wenig gewöhnungsbedürftig. Am Anfang fand ich den Film eher öde aber gegen Ende bin ich damit doch noch so halbwegs warm geworden. Kann man sich angucken, muss man aber nicht. Durchschnitt.
Manolo und das Buch des Lebens /The Book of Life (2014) hat mir mehr Spaß gemacht. Die Erzählung mit diesen stilisierten Holzpuppen darzustellen hat mir unheimlich gut gefallen. Man merkt dem Film manchmal an, dass er eine kleinere Produktion war, aber das beeinträchtigt nicht den Unterhaltungswert. Die Charaktere sind liebenswert, die Geschichte später ziemlich überdreht aber nicht im negativen Sinne.
Merida - Legende der Highlands /Brave (2012), einer der Pixar-Filme, die ich noch nicht kannte. Hatte damals eher durchwachsene Meinungen gehört. Zu recht. Der Anfang ist so vielversprechend und animationstechnisch wie gewohnt top (die roten lockigen Haare der Heldin sind das Highlight), da hätte man so viel draus machen können! Aber die Handlung verrennt sich nach kurzer Zeit in den denkbar uninteressantesten Irrungen und Wirrungen mit einem Hexenfluch, der Leute in Bären verwandelt. Im Kern sollte es hier um die Mutter-Tochter-Beziehung gehen, aber ich fand der Film enthält diesbezüglich einige sehr zweifelhafte Botschaften. Merida ist ein verdammt mieses Vorbild für junge Zuschauer, wenn man mal so drüber nachdenkt - es geht nur darum, dass sie ihren Willen bekommt und dafür ist sie bereit, anderen, selbst engen Familienmitgliedern, zu schaden. Die Wiedergutmachung fällt mager aus und trotzdem ist alles sofort vergeben und vergessen.
Es hätte eine Million Möglichkeiten gegeben, wie man die Geschichte hätte verbessern können. Warum sind zum Beispiel alle männlichen Charaktere cartoony, dumm und inkompetent? Mit der einen Ausnahme, die als unterentwickelter, mystischer Schurke ein paar sehr kurze Auftritte hat. Dieser verräterische Clan-Obermacker aus der Legende, der selbst verflucht zum Bären wurde, der hat nichtmal ne Sprechrolle bekommen. Wäre es nicht viel spannender gewesen, diese Figur zu entwickeln und mit Merida interagieren zu lassen? Die Handlung des Films erweckt fast den Eindruck, die Autoren hätten drei oder vier halbgare Versatzstücke von Erzählungen genommen, die nicht zusammen passten, in den Mixer geworfen und das Ergebnis danach einfach immer weiter gesponnen, während sie schon dabei waren, den Anfang zu animieren. Schwach.
Mogli: Legende des Dschungels ging noch grade so. War Andy Serkis erste große Regie-Arbeit. Lobenswert, dass sich diese Version endlich mal wieder etwas enger an die Literaturvorlage hält und anders als die Disney-Varianten auch das "Gesetz des Dschungels" eine Rolle spielt. Aber die Handlung plätschert so gelangweilt vor sich hin und nimmt im späteren Verlauf einige unnötige und überhastete Wendungen die wie auf den letzten Drücker reingequetscht scheinen. Bis dahin hatte ich geistig aber glaube ich bereits abgeschaltet. Die CGI-Tiere, in denen man noch die Gesichtszüge der bekannten Schauspieler erkennen kann, die sie verkörpern, sahen zum Teil recht seltsam aus.
Bei dem interaktiven Film Black Mirror: Bandersnatch handelte es sich um ein interessantes Experiment, aber ich fand das zentrale Narrativ und die Charaktere darin leider einfach relativ wenig überzeugend. Es wurde stellenweise auch einfach etwas zu meta und abgedreht anstatt die im Grunde super spannenden Themen von freiem Willen und Schicksal tatsächlich mal tiefer zu ergründen. Und in typischem Black Mirror Stil resultiert praktisch jeder mögliche Handlungsverlauf in entweder einem erbärmlichen oder einem gewalttätigen und fiesen Ende. Trotz der Auswahlmöglichkeiten und nachdem ich diverse Kombinationen ausprobiert hatte, bekam ich dennoch das Gefühl, dass sich der Einfluss des Zuschauers auf die Geschichte stark in Grenzen hält bzw. zu einem großen Teil immer die gleichen Szenen nur in unterschiedlicher Reihenfolge abgespielt werden.
Ich muss gestehen, dass ich wegen der meiner Meinung nach übertrieben pessimistischen Weltsicht, die sich fast immer auf die Gefahren der jetzigen und zukünftigen Technologie für unsere Gesellschaft konzentriert, anstatt in gleichem Ausmaß ebensosehr die Chancen und Möglichkeiten zu repräsentieren (wie sie es ausnahmsweise mal mit "San Junipero" machten, wahrscheinlich meine Lieblingsfolge bisher!), kein übermäßig großer Fan von Black Mirror bin. Durch die interaktive Natur des Spin-off-Filmes Bandersnatch hatten sie die perfekte Gelegenheit, beide dieser Aspekte gleichzeitig unterzubringen, aber das haben die Verantwortlichen entweder gar nicht erst realisiert oder sich bewusst gegen diese Route entschieden, was ich wirklich als Schande empfinde.
Das Drama funktionierte zudem nicht, die Haupthandlung wurde nicht sehr überzeugend umgesetzt, zumindest nicht für mich. Wahrscheinlich hielten sich die Drehbuchautoren für wahnsinnig clever, eine interaktive Story über eine interaktive Story zu machen, aber es entgleist oder (manchmal) endet alles so verdammt schnell und früh, dass wir gar nicht die Gelegenheit bekommen, die Charaktere kennenzulernen. Und weil viel davon entweder hoffnungslos übertrieben ist (die Szenen, die die vierte Wand durchbrechen und alles was danach kam fand ich extrem lächerlich und hat die Immersion kaputtgemacht, danach konnte ich den ganzen Film nicht mehr ernst nehmen... und ich hasse es, wenn sich Netflix in seinen Produktionen per Schleichwerbung selbstreferentiell beweihräuchert, das hat mich bereits in Lemony Snicket damals angekotzt, so etwas hat dort nichts zu suchen!) oder auf der anderen Seite nicht weit genug ging (anstatt zwei einsame Jumpscares einzubauen, hätte ich es geliebt wenn irgendein Pfad tiefer in die Mythologie rund um das Bandersnatch-Abenteuerbuch eingetaucht wäre, etwa mit diesem Löwenmonsterdämon oder dem wahnsinnig gewordenen Autor, um für ein paar waschechte Horror-Vibes zu sorgen), endet das Feature bloß als oberflächliches Gimmick.
Vielleicht hätte es als reguläre Folge der Serie ohne interaktive Optionen ja sogar besser funktioniert. Ich glaube da gab es bereits einige Episoden die besser zu diesem Konzept gepasst hätten. In Bandersnatch haben die Auswahlmomente nicht wirklich meine Immersion oder Unterhaltung gesteigert, sondern eher im Gegenteil diese noch gemindert. Es hat für eine kurze Weile Spaß gemacht, aber die Neuartigkeit nutzt sich extrem schnell ab. Ich verstehe ja, dass es bestimmt unheimlich aufwändig und kompliziert war, etwas mit so vielen möglichen Entscheidungspfaden zu produzieren, aber da wäre gerade thematisch viel mehr drin gewesen. Ich wollte es mögen, unter anderem auch weil ich das 80s Setting mochte, aber Bandersnatch zählt dann doch eher zu den schwächeren Black Mirror Auswüchsen. Bin offen dafür wenn sie so etwas nochmal versuchen wollen (gerne auch bei anderen Serien), aber dann doch bitte mit einem besseren Konzept und interessanteren Charakteren.
Lemony Snicket's A Series of Unfortunate Events Staffel 3 war ein brauchbarer Abschluss der Reihe, der sich glücklicherweise nicht mehr ganz so unerträglich lange mit langgezogenem Filler-Kram aufhält (jedes Buch hätte in einer Folge umgesetzt werden sollen und nicht in zweien - der Film von 2004 hatte zu wenig Zeit, aber die Serie lässt sich generell zu viel davon). Für meinen Geschmack blieben zum Abschluss zu viele Fragen offen, aber so war das eben auch schon in den Büchern und ich schätze beim Thema Geheimorganisationen passte das eigentlich gar nicht schlecht. Wenigstens wurde die Geschichte diesmal zu Ende erzählt.
Mortal Engines, au Mann. Macht mich traurig weil ich gehofft hatte, dass im unwahrscheinlichen Erfolgsfall nicht nur eine Franchise draus wird (es gibt inklusive der Prequels sieben Bücher), sondern dass uns in Zukunft eine ganze Welle von Steampunk-Adaptionen erwartet. Denn ich liebe solche Geschichten und Welten und es gibt nichtmal ansatzweise genug davon repräsentiert im Kino und Fernsehen, mit nur einer Handvoll vorhandenen Filmen, die alle nicht überragend gut waren. In diese Liste reiht sich Mortal Engines nun leider ein. Es war nicht absolut furchtbar, aber weit entfernt von gut. Was die Sache noch schlimmer macht ist der Umstand, dass sie dem Buch überhaupt nicht gerecht geworden sind. Verstehe wirklich nicht wie man das für eine Adaption so offensichtlich verschlimmbessern konnte.
Das World Building war flach und oberflächlich - nicht weil diese Zukunftsvision langweilig wäre, sie ist im Grunde super interessant! - sondern weil die Charaktere bloß mit willkürlicher Exposition um sich werfen ohne dass sich dies wie ein Teil eines natürlichen Voranschreitens der Handlung anfühlen würde. Die beste Exposition ist jene, die man nicht gleich wahrnimmt, und Mortal Engines hatte nur sehr wenig davon, wenn überhaupt. Denn stattdessen sehen wir fantastische Orte wie sie einer nach dem anderen fünf Minuten nach Ankunft der Hauptcharaktere vernichtet werden. Boah. Warum sollte es mich kümmern, dass diese schicke und/oder interessante Umgebung dort in Flammen aufgeht oder explodiert oder absäuft, wenn wir dort überhaupt keine Zeit mit den Figuren verbracht haben und kaum etwas über die Bedeutung erfahren? Man spürt dann einfach keine Verbindung.
Die Charaktere bekommen nur wenig Entwicklung spendiert und der Film rast von einer großen Actionszene zur nächsten ohne die nötigen Pausen, um das mal alles sacken zu lassen. Im fliegenden Wechsel werden wichtige neue Charaktere eingeführt ohne dass das Publikum eine Gelegenheit bekommt, sie wirklich kennenzulernen. Deshalb kümmert es dann später auch wenig, wenn jemand von ihnen in Gefahr ist oder höchst theatralisch stirbt. All das während andere Nebenfiguren gemessen an ihrer äußerst geringen Bedeutung für den Handlungsverlauf viel zu viel Screentime bekommen. Und manche Elemente der Erzählung werden so schnell und aus dem Nichts eingeworfen dass sie völlig out of place wirken und tonal kaum zum Rest passen. Dabei sieht man oft, dass die zugrundeliegenden Ideen viel Potential hatten, das aber nicht genutzt wurde. Die Dialoge waren ebenfalls oft eher schwach und cheesy.
Ich kapiers nicht. Adaptionen sind oft tricky, aber in diesem Fall hätte es einfach sein müssen. Das Buch spielt sich beim Lesen bereits ab wie ein Film im Kopf. Geradeheraus, unkomplizierte Handlung, simples Zeugs. Aber all die kleinen und großen Veränderungen die sie vornahmen waren zum Nachteil der Qualität des Ergebnisses. Um nur ein Beispiel zu nennen: Protagonist Tom Natsworthy ist in der Vorlage eigentlich fünfzehn Jahre alt, zunächst eher schüchtern, ein drittklassiger Historiker-Lehrling der noch nie London verlassen hat und in dieses riesige Abenteuer und in die größere Außenwelt hineinstolpert. Klassisches, altbewährtes Monomyth-Gedöns. Vergleiche Luke Skywalker. Aber in der Filmversion ist er nicht nur offensichtlich schon eine ganze Ecke älter, sondern wird von einem fehlgecasteten Schauspieler verkörpert, weiß bereits viel mehr über die Dinge die in der Welt und in London so vor sich gehen, kann gut genug auf sich selbst aufpassen und Fieslingen so selbstbewusst die Stirn bieten, dass es im Grunde schon an Arroganz grenzt. Zum Ende des Romans ist Tom eine andere Person als zu Beginn. Das habe ich im Film überhaupt nicht feststellen können, was von seinem vorgesehenen Arc blieb wurde allenfalls halbherzig umgesetzt. Ähnliche Dinge treffen auch auf andere Figuren zu.
Der eine Pluspunkt, den der Film zu bieten hat, sind die faszinierenden visuellen Eindrücke die man sonst in keinem anderen Hollywood-Werk zu sehen bekommt. Normalerweise bin ich kritisch was ein Übermaß an CGI angeht, aber wenn die Verwendung wenigstens originell ist... Riesiege sich bewegende Städte und Konstruktionen, stylishe Luftschiffe (ich liebe Luftschiffe!), alles eingefangen mit waghalsigen Kamerafahrten und kombiniert mit einem postapokalyptischen Setting, das clever mit Elementen aus der Vergangenheit (bzw. unserer Gegenwart) spielt, sowohl um für den einen oder anderen Lacher zu sorgen oder eben in großen Tönen als Teil der Hauptgeschichte. In seinen besten Momenten bekommt Mortal Engines die korrekte Atmosphäre hin, sieht klasse aus und unterhält. Es ist was ganz anders als alles, was es sonst in den letzten Jahren zu sehen gab, was anderes als der zigste Superheldenfilm.
An der Umsetzung haben sie es jedoch leider vergeigt. Das Storytelling, die Charakterentwicklung, das Drama. Diese Dinge hätten der fleischige Kern des Films sein müssen aber traurigerweise sind das genau die Punkte, bei denen alles auseinanderfällt. Die finale Schlacht sollte dieses epische Setpiece in der Luft sein, aber zu der Zeit hat es mich ehrlich gesagt schon längst nicht mehr gekümmert. Ich hatte mir so viel mehr von Mortal Engines erhofft und erwartet aber war dann doch wirklich enttäuscht von dem, was sie draus gemacht haben. Einen völlig unerfahrenen Regisseur zu engagieren hat bestimmt auch nicht geholfen. Der Film ist Style over Substance und bestenfalls mittelmäßig.
10.01.2019, 12:56
Ὀρφεύς
Aquaman
Vorfreude war da und meine Erwartungen lagen irgendwo zwischen Justice League (ja, ich mag den Film) und Wonder Woman.
Momentan würde ich den mit Wonder Woman gleichsetzten und eventuell sogar ein paar Zentimeter höher stellen.
James Wan und Jason Momoa haben aus Aquaman einen richtig coolen Film gemacht.
Am Anfang wirkt die Vorgeschichte wie ein Märchen und direkt danach geht die Post ab.
Momoa hinterlässt finde ich einen ganz eigenen Eindruck und wirkte Atlantis wie ein Star Wars unter Wasser mit Riesenseepfed(chen?), was sehr geil rüberkam.
Man hat richtig gemerkt wie groß deren Welt ist und hat man etwas geschafft, was noch keine einzige Comicverfilmung hingekriegt hat. Und zwar das Gefühl zu vermitteln, dass man eine Abenteuerreise erlebt.
Fand das interessant, wie Arthur & Mera Orte besuchten, um das Rätsel um den Dreizack von Atlan zu lüften.
Die Actionszenen wurden dabei gut platziert und gerade in Sizilien geht übelst die Post ab.:A
Black Manta dürfte außerdem mehr Profil haben als ca. 90% aller Gegner, der bis dato bekannten Marvel/DC-Filme und überlebt der sogar.
Ansonsten hat Aquaman so viele gute Szenen.
Direkt nach Sizilien hauen die die Trench raus, die mir bis dahin gar kein Begriff waren und voll an einen Horrorfilm erinnern.
War schon alles sehr Bildgewaltig, bis dann zum Ende hin alle aufeinander losgehen.:D
Zum Thema Humor, wo wieder munter fröhlich mit Marvel verglichen wird und man DC direkt bescheinigt, die Filme wären jetzt bunter und an die Marvelfilme angepasst, frage ich mich immer wieder, ob man es den Kritikern gar nicht mehr recht machen kann?
Erst heißt es die DC-Filme sind Mist und wenn die gut sind, ist alles bei Marvel geklaut.
Aquaman hat einige witzige Szenen, aber wenn ich das richtig in Erinnerung habe nutzt man in erster Linie Situationskomik, während ich mir gerade bei Thor 3 manchmal vorkam wie in einem Blödelfilm.
Humor ist vorhanden, aber DC und Marvel grenzen sich finde ich schon gut genug von einander ab.
Wenn ich in einem DC Film albernen Unsinn erwarte, dann in Shazam sowie Plastic Man.
Fazit: Aquaman ist ein starker DC-Film, der das DCEU hoffentlich ordentlich auf Kurs bringt.
Henry Cavill sollte DC besser auch nicht vergessen, eine bessere Superman-Darstellung ist mir bis heute nicht untergekommen.
@Knuckles
Mir sind da keine Logiklöcher aufgefallen. Ocean Master konnte beim 1x nicht sofort atmen, da er nie am Land war und erst Wasser gespuckt hat.
Beim Endkampf war das dann vom Tisch und ansonsten ist da mein ich keiner aus der Reihe getanzt, oder?
Waren nur Adelige, die Luft atmen konnten.
15.01.2019, 18:35
Itaju
Ich hab mir gerade "You" gegeben, die wohl am schwierigsten zu googlende Serie der Welt und hat mich dann doch um einiges mehr gefesselt als ich gedacht habe.
Es geht um einen Stalker im Instagram-Zeitalter, der sich "verliebt" (das ist kein Spoiler, in der ersten Szene ist bereits alles angelegt).
Funktioniert durchweg als hochspannender Thriller mit einigen guten Drehbucheinfällen. Nebenbei muss man feststellen, dass das ganze auch noch als Gesellschaftskritik (Umgang mit neuen Medien) und auch als Satire auf Twenty-Something-New-York-Romcoms funktionert. Das Ganze dekonstruiert sehr viele moderne Romantik-Tropoi, trifft dabei genau ins Herz von dem was mich interessiert und erzählt dabei auch noch ein paar Takte darüber, inwiefern Gefühle durch unser Umfeld im Guten wie im Schlechten manipuliert werden.
Der Großteil der Spannung erwächst - ähnlich Breaking Bad -, dass man Joe dabei zusieht, wie er durchs temporäre Lösen der Problemen einfach nur noch mehr Probleme verursacht, um die er sich dann kümmern muss. Allerdings ist er dabei deutlich ungeschickter, wodurch sich kein "ich weiß zwar noch nicht wie, aber irgendwie finden die Autoren schon noch nen originellen Weg, wie er aus der Situation wieder rauskommt"-Modus beim Zuschauen einstellt und alle Krisen unberechenbar dargestellt werden.
20.01.2019, 20:39
~Jack~
@Itaju
Danke für die Empfehlung. Hab die Serie jetzt innerhalb weniger Tage durchgesuchtet und kann sie ebenfalls absolut empfehlen :A Bin gespannt wie das jetzt weitergeht, und hoffe natürlich, dass sie die Qualität halten können. Zumal ich gerade gelesen habe, dass das zweite Buch scheinbar nicht so gut angekommen ist, aber die zweite Staffel sich nur teilweise dran halten soll.
21.01.2019, 10:29
The Fool
Für mich hat sich You fast eher wie ein Guilty Pleasure angefühlt, relativ viel ist dann doch ziemlich unglaubwürdig und man muss dabei doch eher mal abschalten, um wirklich sich weiterhin auf die Welt da einlassen zu können. Trotzdem hatte ich unglaublich viel Spaß mit der Serie, gerade da doch eben einige Wendungen dabei sind, mit denen man so nicht wirklich gerechnet hätte (ich denke da zB an die Beziehung von ihm zu seinem Ziehvater, von dem ich eigentlich dauerhaft ausgegangen bin, dass er bereits umgebracht worden wäre. Stattdessen die Beziehung später so bittersüß darzustellen hat mich extrem positiv überrascht). Vorallem Beck fand ich sehr interessant geschrieben, da man zu etlichen Zeitpunkten auch sie stark für ihr Verhalten fast schon verachtet hat, anstatt sie als das einfache "Opfer" dazustellen.
Leider muss ich aber sagen, dass ich extreeem enttäuscht bin, dass die Serie nicht einfach beendet wurde, prinzipiell wäre es nämlich ein perfekter Abschluss gewesen, wenn sie die letzten 5 Sekunden weggelassen hätten. Aber einen potenziellen Erfolg kann man ja nicht einfach so abschließen, sondern muss es weiter milken :/
21.01.2019, 11:20
~Jack~
Zitat:
Zitat von The Fool
Leider muss ich aber sagen, dass ich extreeem enttäuscht bin, dass die Serie nicht einfach beendet wurde, prinzipiell wäre es nämlich ein perfekter Abschluss gewesen, wenn sie die letzten 5 Sekunden weggelassen hätten. Aber einen potenziellen Erfolg kann man ja nicht einfach so abschließen, sondern muss es weiter milken :/
Es mag zwar stimmen dass man die Serie da theoretisch hätte beenden können, das hätte ich schlussendlich aber sehr unbefriedigend gefunden. Immerhin würde Joe dann einfach so mit all diesen Morden davonkommen obwohl er im Falle von Peach sogar vergessen hat das eine Beweisstück zu entfernen das eventuell auf ihn zurückgeführt werden könnte. Er ist also nun wirklich kein kriminelles Genie und sollte dementsprechend früher oder später irgendwie aufliegen. Und ich hoffe, dass es schlussendlich tatsächlich darauf hinausläuft. Wäre auf jeden Fall befriedigender als dieses Holzfällerende einer bestimmten anderen Serie... Und es basiert schlussendlich auf einem Buch das auch noch ein Sequel bekommen hat, von daher ist es nur verständlich, dass sie das noch fortführen wollen.
21.01.2019, 11:47
Narcissu
Good Bye, Lenin! (2003)
Hatte den Film vor etlichen Jahren schon mal gesehen, womöglich nicht komplett und wohl auch in einem zu jungen Alter, als dass ich mich ernsthaft für die Thematik interessiert hätte. Letzten Dienstag dann mit ein paar Japanern, die einen deutschen Film sehen wollten, noch mal gesehen und für richtig gut befunden. Die Mischung aus (sehr jungem) Geschichtsfilm, Drama und Komödie geht imo voll auf. Es gibt echt etliche Momente, die durch die Absurdität der „Simulierung“ der DDR und den ganzen Ausreden des Sohns, einfach zum Brüllen komisch sind. Dass sich das Ganze nicht immer komplett ernst nimmt und sehr charmant inszeniert ist, hat mich ein bisschen an Amelie erinnert – mag auch dran liegen, dass Yann Tiersen auch an Bord war (ein Stück wurde sogar in beiden Filmen verwendet). Zugleich steckt aber auch ein interessanter gesellschaftlicher Kern im ganzen, weshalb der Film sicher aus mehreren Perspektiven interessant ist. Auf jeden Fall ein toller Film, bin froh, ihn noch mal gesehen zu haben. :A
29.01.2019, 09:32
Enkidu
Bumblebee
Wollte das auch mal wertschätzen und honorieren, weil der Film von Travis Knight und somit automatisch schonmal ungefähr eine Million mal besser ist als die (imho) hirnlosen Michael Boom Bay Transformers-Teile. Schon peinlich für letztere, wie so ein bescheidenes Spin-off die mit Abstand besten Kritiken der Reihe bekommt ^^ Hier endlich mit ein paar vernünftigen Drama-Szenen und Gefühl, nicht bloß Explosionen und schlechte Witze. Und - Schock! - in den Kämpfen konnte man sogar erkennen was eigentlich passiert! Auch die Verwandlungsszenen usw. sahen viel besser und logischer aus als dieses Durcheinander bei Bay. Da merkt man eben auch einfach die Animationsexpertise von Knight, der kommt schließlich aus genau dem Bereich.
Der Film hatte sehr viel von "Der Gigant aus dem All" und übernimmt tonnenweise uralte Tropes aus dem E.T.-Baukasten. Das muss aber nichts Schlechtes sein, hat immerhin seine Gründe warum diese Art von Geschichte immer wieder neu aufgelegt wird. Möchte damit nur sagen, dass Bumblebee gewiss nicht das Rad neu erfindet und man das alles irgendwo schonmal so ähnlich gesehen hat. Das ist mein größter Kritikpunkt. Wenn ihr den Trailer geschaut habt, wisst ihr ziemlich genau, worauf ihr euch einlasst. Allerdings ist das alles schon sehr souverän umgesetzt, und darauf kommt es an. Das 80s-Setting hilft hier ungemein, auch mit einer angenehmen Musik-Auswahl. Hailee Steinfeld ist als Teenager mit Problemen sympathisch und John Cena bekommt ein paar wunderbar trockene Sprüche spendiert xD Die ersten paar effektreichen Minuten des Streifens zeigen den Krieg auf Cybertron und alles sieht nach klassischen Transformers der ersten Generation aus, das dürfte den Hardcore-Fans als Leckerbissen gefallen. Sogar den Original-Verwandlungs-Soundeffekt haben sie beibehalten!
Als Kurs-Korrektur ein einwandfrei funktionierender Film, der sich zwar eng an etablierte Plotpunkte und Schablonen hält, aber eben auch Spaß macht. Glaube das war das erste Mal, dass mich die Charaktere in einem live-action Transformers-Film einigermaßen gekümmert haben. Nachdem die Messlatte durch die vorherigen Teile so unglaublich tief gelegt wurde, wäre fast alles als eine Steigerung verbucht worden, aber hier haben die Verantwortlichen noch ein wenig mehr drauflegen können. Bumblebee macht genau das, was er sich vorgenommen hat und konzentriert sich ganz auf die Titelfigur - nicht mehr und nicht weniger. Ich hoffe, die Produzenten machen ihre Ankündigung wahr, dass es sich hier um einen ersten Schritt handelte, um bei zukünftigen Abenteuern dieser Franchise ganz andere Schwerpunkte als unter Bays Führung zu setzen. Der längst überfällige Wechsel des Regisseurs und der Autoren hat Wunder gewirkt.
Hat mich positiv überrascht, obwohl nicht mehr wie im Vorgänger Denis Villeneuve Regie führte, sondern jemand den ich nicht kannte. War fast genauso gut wie der erste Film. Teilweise ziemlich hart. Geht wieder um den krass und dreckig geführten Kampf gegen mexikanische Drogenkartelle. Hoffe die machen irgendwann noch einen dritten Teil. Die hängen bisher nicht soo eng zusammen. Tauchen zwar wichtige Charaktere wieder auf, aber kann man gut einzeln schauen ohne den anderen zu kennen. Benicio Del Toros Figur ist soo ein Bad-ass xD Isabela Moner hat in der Fortsetzung die entführte Tochter eines Drogenbarons auch gut gespielt. Und mit ein paar Handlungsentwicklungen und dem Ende habe ich echt überhaupt nicht mehr gerechnet. Sowas ist heutzutage auch selten geworden und immer wieder schön, macht die Dinge gerade in einem Thriller spannend. Die Welt, die diese Filme darstellen, ist düster und weit entfernt von gängigen Moralvorstellungen (erlaube mir kein Urteil, wie realistisch das Ganze ist, aber es kann einem schon echt Sorgen bereiten), sodass auch kein Hauptcharakter vor einem frühzeitigen Leinwandtod absolut gefeit wäre. Das macht es so interessant, weil man weiß, dass diese Art von Film sich sowas tendenziell traut. Schaffen sie es lebend da raus?
Ein richtig geiler Film, der wie aus dem Nichts kam und mich bis zum Schluss vollends überzeugt hat. Ein unverbrauchtes Setting, mit einer spannenden Rache-Story und guten Charakteren (übrigens der Mainchar sieht Tom Hardy extrem ähnlich ^^) machen diesen Film zu einem wirklich guten Sci-Fi-Film. Selbst das Ende hat mich sehr zufriedengestellt, auf das ich gar nicht näher eingehen will. Wer wie ich von Filmen wie Blade Runner 2049 enttäuscht war oder wieder mal einen brutalen u. knallharten Cyperpunk-Film sehen will, der sollte sich unbedingt Upgrade ansehen. Volle Empfehlung meinerseits!
03.02.2019, 09:53
Ὀρφεύς
You – Du wirst mich lieben war eine kleine Überraschung.
Würde jetzt nicht von einer geilen Serie sprechen, aber man wird gut unterhalten.
Leider kommt eine zweite Staffel, dabei war das Ende okay so und wäre mal was anderes gewesen, wenn die letzten Sekunden nicht wären.
03.02.2019, 23:23
Itaju
Hab gerade Glass geguckt und bin nicht wirklich enttäuscht, weil ich nicht viel erwartet habe, aber auch nicht begeistert.
Aber McAvoy ist mal wieder eine Offenbarung. Jede Szene ein Gedicht.
08.02.2019, 20:49
Ὀρφεύς
London Has Fallen
Hurra Amerika Teil 2!!!
So könnte man London Has Fallen auch nennen und die Dialoge sind scheußlich dämlich.
Aber ich schaue mir den Film nicht aufgrund seiner Handlung an, sondern einzig und alleine wegen der vielen Action.
Das war halt wieder so ein Abend, wo ich wilde Schießereien und Prügeleien sehen wollte, was gut funktioniert hat.
Love, Simon
Weiß gar nicht so recht, was ich erwartet habe?
Der Film war mir letztes Jahr ein Begriff und war der Trailer witzig genug, dass ich den irgendwann mal sehen wollte.
Itunes kann anscheinend Gedanken lesen und hat Love, Simon letzte Woche prompt für 1,99 Euro zum leihen angeboten.
Gut, Film geliehen und gestern gesehen.
Joa, neben Aquaman der stärkste Film im noch recht jungen Jahr.
Eigentlich ist Love, Simon ein ziemlich klischeehafter gute Laune Coming of Age/Out Film, worin Schauspieler Nick Robinson nach Kings of Summer und einige bekannte Gesichter aus 13 Reasons Why bereits ihre Erfahrungen mit haben sollten.
Doch was macht Love, Simon so besonders? Für mich die Tatsache, dass alles so normal bleibt.
Simon könnte normaler nicht sein und wirken seine Probleme deswegen nicht weniger schlimm, als in ähnlichen Filmen.
Dabei sind die Witze und die ernsten Momente gut platziert, was zusätzlich von einem guten Soundtrack unterstützt wird.
Gleichzeitig erschafft man eine typische kleine heile amerikanische Vorstadtfamilie aus Vater, Mutter, Bruder & Schwester, was mich aufgrund der Schauspieler so gar nicht störte und ich positiv hervorheben möchte, da so extremer der Eindruck von einem Feel-Good-Film entsteht. Wenn dann später im Film Simons Geheimnis gelüftet wird, reagiert sein Umfeld nicht überwiegend Homophob oder auf Unverständnis, sondern die Probleme wirken menschlicher, da es mehr um Vertrauensbruch den eigenen Freunden gegenüber geht, Cyber-Mobbing (was auf dieser einen Seite jeden treffen kann) sowie um Akzeptanz, Veränderungen hin zu nehmen, selbst wenn diese unangenehm sind.
Dabei wird so schön deutlich, womit Simon und seine Eltern sich schwer tun.
Simon will sich nicht der ganzen Welt erklären, was überhaupt nicht mehr nötig sein sollte (besonders nicht in der heutigen Zeit) was die Szene, wo das genaue Gegenteil gezeigt wird vortrefflich aufgreift und wenn er schon davon erzählt, dann wie er es will und nicht weil man ihm dazu genötigt hat.
Auf der anderen Seite die Eltern, die nicht mit dem Thema an sich Probleme haben, sondern weil die nicht gemerkt haben, was genau mit ihrem Sohn nicht stimmt und genau das nagt an denen, was ich als Idee an sich wahnsinnig gut und noch besser vom Vater (Josh Duhamel) geschauspielert finde.
Bleibt ein Film, der zwar auf Nummer sicher geht und wahrscheinlich den Mainstream anspricht, aber das ist mir egal.:p
Love, Simon hat mich richtig geflasht, was ich einen solchen Film nicht zugetraut habe.
09.02.2019, 10:46
Itaju
Ich fand Love-Simon wirklich sehr sehr liebenswert. Ich hatte nur ein Problem mit
Auf der anderen Seite sind die Leute ja alle um die 16 und da ist man nicht so reflektiert, wenn ich da so an meine eigene Zeit in dem Alter zurückdenke. :D Werde definitiv noch das Buch lesen.
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Ich habe mit der ersten Staffel Haus des Geldes angefangen und bin etwa die Hälfte rum. Das ganze soll eine Heist-Serie sein, allerdings habe ich so langsam meine Probleme damit, dass die Kriminellen erst so als die Mega-Genies auf ihren Gebieten dargestellt werden und dann so absolut unprofessionell und der Sache nicht gewachsen scheinen, dass ich mich frage, was das alles soll. Irgendwie wirken auch die vielen Liebesgeschichten bzw. Flirts so sehr gewollt, dass ich den Eindruck habe, man wollte hier noch schnell vermeintlich ein paar Frauen mit ins Boot holen (ich wüsste zumindest ein paar, die solche Einsprenkler in einer Serie jeden Genres verlangen).
Kann mir jemand sagen, ob es sich lohnt weiterzugucken? Sind ja immerhin bisher zwei Staffeln und meine Lebenszeit ist begrenzt. :D
Climax ist einer der am schwierigsten zu bewertenden Filme meiner jüngeren Cinografie, und darum hatte ich das bedürfnis etwas darüber zu schreiben. Da ich meine gedanken dazu möglichst ungefiltert in den spoiler packen möchte, sage ich noch folgendes: Falls in diesem kleinen, spezifizierten filmforum jemand, der interesse an Noes Filmen hat Climax aus irgendeinem grund doch noch nicht gesehen hat, sollte er das tun, wenn er harte, fordernde und rauschartige erfahrungen verträgt. Am besten auf einem möglichst großen bildschirm und mit lauten, dröhnenden boxen, falls er nicht mehr im kino läuft. Damit komme ich zum spoilerhaltigen teil.
Ein mehr als sehenswerter Film, ein Film den ich noch oft sehen werde, aber viel hängen bleibt nicht.
Staffel 1 wurde von mir beendet. Nachdem ich vor längerer Zeit The Terror als eine der besten und eindrücklichsten Serien meiner Erfahrung wahrgenommen habe und auch spiele dieser Zeit, sei es Sherlock Holmes oder die Allreise sehr schätze, habe ich mit der ersten Folge von PD festgestellt, dass ich eine große Schwäche für diese Zeit habe. Auch wenn sicherlich nochmal einiges zwischen der viktorianischen Zeit und der von The Terror liegt, mag ich die Premoderne, wenn man so möchte. Leider konnte mich Penny Dreadful über den Verlauf der 8 Folgen nicht mehr fesseln, nach etwa drei Folgen flachte mein Interesse ab und ich sah den Rest unregelmäßig. Eva Green und Harry Treadaway als Frankenstein haben die Staffel getragen mit ihren hervorragenden Performances und ihrer Aura, der Rest war in Ordnung. Die Musik war sehr gut wie es nicht anders von Abel Korzeniowski zu erwarten ist, er war auch in Nocturnal Animals uneingeschränkt großartig. Die bilder wirken wertig, aber irgendwie hat das Pacing der Serie, oder auch die vielen Charaktere dafür gesorgt, dass ich ausgestiegen bin. Ich mochte Frankensteins Monster las Charakter überhaupt nicht, und obwohl Dorian Gray gut gespielt wird, nutzt sich die Quintessenz seiner Szenen recht schnell ab. Man bekommt ja geradezu das Gefühl, er wäre nur zur Kopulation in der Serie. Am meisten Spaß gemacht haben mir Eva Greens 'Furien'Szenen, und die emotionaleren Dialoge. Die spannung, die einem in der ersten Folge mit den Vampiren suggeriert wird, kann PD aber leider nicht halten, und obwohl mir das Serienfinale nun doch noch einmal eine Unze Interesse injiziert hat, würde ich mich sehr freuen, wenn mir jemand der vielleicht alle drei Staffeln gesehen hat verraten könnte, ob es besser wird? Lohnt es sich, weiterzugucken? Ansonsten würde ich die erste Staffel als befriedigend einordnen und mit etwas anderem weitermachen, etwa der zweiten Staffel der Handmaids Tale. So wäre Penny Dreadful bei mir bei einer wackeligen 6/10.
Euch noch einen schönen sonntag
11.02.2019, 05:22
~Jack~
Time Trap
Time Trap ist Scifi Adventure Film der offensichtlich kein besonders hohes Budget gehabt haben kann, da das Setting extrem limitiert ist (es spielt fast ausschließlich in einem Höhlensystem) und die Effekte gerade so noch durchgehen, aber das Konzept fand ich richtig cool, auch wenn es durchaus mit Logikproblemen daherkommt. Klingt von der Beschreibung her vielleicht nicht so interessant, weil es von einer Gruppe Studenten handelt die ihren verschollenen Professor in einem Höhlensystem suchen, aber es gibt da einen kleinen Twist: Und zwar dass die Zeit innerhalb der Höhle aus irgendeinem Grund anders verläuft als in der Außenwelt. Und das fand ich echt gut umgesetzt, auch wenn die Charaktere teilweise ein bisschen begriffstutzig wirken und ich mich an einer Stelle fragen musste, ob eine von den Frauen nicht blind ist. Hat mich aber trotzdem gut unterhalten und würde ich dementsprechend durchaus empfehlen.
14.02.2019, 18:34
Ὀρφεύς
Suicide Squad: Hell to Pay Bin nicht der größte Suicide Squad-Fan und war Assault on Arkham damals bestenfalls nett.
Hell to Pay hat dank größerer Rahmenhandlung im Vorfeld mein Interesse geweckt.
Das man Batman und Gotham hinter sich gelassen hat ist zusätzlich ein dickes Plus.
Zwar kann die Suicide Squad meiner Meinung nach trotzdem nicht an die Qualität der anderen DC-Animationsfilme heranreichen, wofür ich in erster Linie die fast vollständig austauschbaren Antihelden verantwortlich mache, aber es bleibt ein ganz guter Film.
Und alleine der Zoom-Part bekommt von mir eine glatte 1.
So geil, dass die Jahre später eine Verbindung zu Justice League: The Flashpoint Paradox konzipiert haben.
Auf solch eine Idee muss man erstmal kommen.
Doctor Who Staffel 11 - Folge 1-2
Dieses neue frische Setting sagt mir voll zu.
Neue Optik, weiblicher Doctor, drei Companions (männliche + ältere Unterstützung) und Chris Chibnall als neuer Showrunner.
Jodie Whittaker fängt den Doctor in etwa so gut ein wie Matt Smith damals und wie kann man sich über diese Änderung nur aufregen?
Die Companions sind nach langer Zeit endlich wieder interessant genug (sofern man das nach zwei Folgen beurteilen kann) und konnte mich zuletzt das Dreiergespann Amy, Rory & River Song so flashen.
Junge Frauen hatte der Doctor schon ausreichen, wobei Donna Noble sie alle schlägt.:p
Das war mal ein toller Companion und so schön britisch.
Freue mich schon auf die nächsten Folgen.:A
Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime Welt
Nach neun Jahren ist die Trilogie endlich abgeschlossen.
Für mich war jeder Teil besonders und hätte damals nach Teil 1 nie mit einer solch langen Zeit gerechnet.
Knapp ein Jahrzehnt über konnte DreamWorks Animation die Qualität halten, was ich nicht für selbstverständlich halte.
Von der Reihenfolge her tendiere ich zwar wie folgt:
Platz 1: Drachenzähmen leicht gemacht Platz 2: Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime Welt Platz 3: Drachenzähmen leicht gemacht 2
Doch alles im allen eine äußerst starke Trilogie mit viel Witz, ohne albern zu wirken und einigen Momenten, wie ich sie gerne öfters in Computeranimationsfilme sehen würde. Stichwort: Verlust & Handicaps
Und ist mir der Antagonist positiv ins Auge gestochen.
Wie ein umgekehrter bzw. verdrehter Hicks in zwanzig Jahren.
Animation & Soundtrack waren wie gewohnt auf sehr hohem Niveau und wirkte das Ende schön rund.
Nicht erzwungen oder hektisch, sondern perfekt, so wie es ist.
Doch eine Frage bleibt: Wann bekomme ich meinen eigenen Ohnezahn?:hehe:
Mensch, dass diesjährige Filmjahr ist nach knapp sieben Wochen überdurchschnittlich gut.
Mal sehen wie lange das anhält?
16.02.2019, 12:00
Knuckles
Battle Angel Alita
Nachdem der Film schon ewig in Entwicklung war, habe ich wirklich alles erwartet. Es freut mich aber, dass ich in diesem Fall echt positiv überrascht wurden (außer bei der Stimme von Alita, die mich etwas genervt hat bzw. ich sie ein bisschen unpassend fand). Leider springt der Film manchmal etwas zu schnell hin und her und manche Szenen hätten ruhig etwas länger bzw. ausgiebiger sein können, aber dafür gibt es danach meistens richtig gute Action zu sehen. Leider (?) kenne ich die Vorlage nicht, weshalb ich nicht weiß, wie gut / schlecht der Manga tatsächlich umgesetzt wurde. Da ich das Eintrittsgeld aber nicht bereue, ist denke ich alles i.O. und der Film zu empfehlen.
16.02.2019, 12:25
fedprod
Die Tage die neue Jack Ryan Serie auf Amazon angeschaut. Ist nicht schlecht für sich selbst genommen, aber sowas von ein Bruch von den ganzen Charakteren zur vorlage... hrrm... Ich mag ja durchaus moderne Takes auf alte sachen, aber huff... danach brauchte ich definitiv ne erholung und bin über Future Man gestolpert und hab direkt beide Seasons geschaut. Season 1 ist frei für Amazon Prime User, Season ist grade erst auf Hulu rausgekommen und durchaus ein reinschauen wert.
Als nächstes ist Into the Badlands auf meiner Watchlist. Sieht nach nem netten post-apokalyptischen crossover zwischen Mad Max und John Woo Filmen aus ^^ https://www.youtube.com/watch?v=ZF-SOC49ofw
16.02.2019, 20:49
Enkidu
The Lego Movie 2: The Second Part
Irgendwie war für mich ein wenig die Luft raus. Vielleicht wäre es besser gewesen, den Ninjago-Film (nicht gesehen) und Lego Batman (war okay aber hat mich ein wenig enttäuscht) nicht vorher zu veröffentlichen. Die Einspielergebnisse bleiben für das Studio ja weit hinter den Erwartungen zurück. Möglich, dass die Leute, gerade auch die erwachsenen Zuschauer, nicht mehr so viel Lust drauf haben. Der erste Teil wirkte noch frisch und neu und überraschte mit Qualität, wo alle nur ein Spielzeug-Cash-in erwarteten (wobei ich dazu sagen muss, dass ich den ersten nur gut aber nicht überragend fand, den Hype hatte er nicht verdient; außerdem kann ich Will Ferrell nicht leiden). Diesen Bonus genießt die Fortsetzung jedenfalls nicht mehr. Fühlte sich häufig nach more of the same an.
Die Idee mit den Geschwistern und ihrer individuellen Perspektive fügte eine schöne Erzähl-Ebene hinzu und verleiht dem Film genug Tiefe. Also als oberflächlich würde ich die Geschichte nicht bezeichnen, jedoch geht dieser interessante Ansatz völlig auf Kosten der Kohärenz. Alles wird sehr wild und konfus erzählt und dann mit Scherzen und Musical-Nummern aufgebauscht. Manches davon funktioniert gut, anderes not so much. Charakterentwicklung kommt zu kurz, gerade aus den Freunden des ersten Teils (Benny, Batman, Unikitty, Metalbeard), aber auch aus den neuen Figuren der Königin und ihrer Untergebenen hätte man so viel mehr herausholen können. Die Popkultur-Anspielungen fielen ein wenig einseitiger aus; konzentriert sich jetzt merklich stärker auf DC-Comichelden, während die Mischung im ersten Teil noch richtig bunt war. Hab mich zwar die meiste Zeit unterhalten gefühlt, aber letztenendes war Lego Movie 2 für mich eher Durchschnitt. Kann man sich mal geben, aber hätte im Nachhinein lieber kein teures Kino-Geld dafür ausgegeben und stattdessen auf Streaming-Optionen gewartet. 3D hat sich übrigens wie so oft nicht gelohnt.
Was ich von Kim Possible (2019) erwartet habe, ist Edeltrash auf den Spuren von Disney's Descendants. Und das habe ich bekommen, also an der Stelle schon mal Daumen hoch. :A
Über den Trash-Part müssen wir denk ich auch nicht viel reden, von wunderbar schlechten Effekten über die Schauspielkünste des Ron-Darstellers (What the actual fuck? xD) bis hin zu Patton Oswalt, der seine Nazi-Sprechrolle aus der Serie wieder aufnimmt ... einwandfrei!
Interessanter ist der "Edel"-Part. Einerseits war ich echt positiv überrascht von der Adaptionsleistung: Kim, Ron (Ja, selbst und vielleicht gerade mit diesen Schauspielkünsten!), überhaupt die Genre-Mischung des Originals und allem voran Drakken und Shego als Schurken sowie ihr Zusammenspiel? Das war so richtig passend umgesetzt, hat mir gut gefallen und mich streckenweise auch schon mal wie ein kleines Mädchen kichern lassen. :D Selbst der Humor hat überraschend oft den Tonfall des Originals getroffen. Der Höhepunkt war da wohl die After-Credits-Scene und "I want to go home so I can get out of these clothes and into a sensible leather bodysuit." definitiv das Lustigste, was ich heute gehört habe. :p Einzige Ausnahme: Rufus. Ein echter Nacktmull war scheinbar zu hässlich für Disney, und ein digital "aufgehübschter" Nacktmull ist nicht nur MINDBOGGLING, sondern auch ein handfester Adaptions-Fail, weil es der ganze Witz dieses Charakters ist. Nun ja, Kleinkram.
Andererseits war alles, was der Film irgendwie neu gemacht hat, ernsthaft schlecht. Athena als neuer Charakter – vor allem in ihrer AUFDRINGLICHEN Rolle als Fan Insert – war zum Fremdschämen (Und das nicht im guten Sinne, wie etwa Rons Schauspielkünste!), die Story um sie war nicht nur dumm, sie war auch ziemlich unpassend für Drakken und Kim Possible generell, und die Konstruktion des Films hat dazu geführt, dass das alles nicht nur hart vorhersehbar war, sondern auch noch verhindert hat, dass wir am Ende den obligatorisch coolen Endkampf bekommen haben.
Insgesamt kommt für mich auf der Edeltrash-Skala ein "Nett, aber schade!" raus. Als trashige Adaption kann es nämlich wirklich was, aber sie hätten einfach irgendeine Story aus der Serie umsetzen oder einen der alten Autoren anstellen sollen. Vorteil daran: Ich habe gewisse Hoffnungen für einen zweiten Teil, sollte er denn kommen! Und ich möchte Duff Killigan, Monkey Fist oder einen anderen Zweitschurken.
Edit zu Enkidus nächstem Post: Das ist natürlich ärgerlich. Würde mich interessieren, was da schiefgelaufen ist. :|
08.03.2019, 15:14
Enkidu
Zitat:
Zitat von La Cipolla
aber sie hätten einfach irgendeine Story aus der Serie umsetzen oder einen der alten Autoren anstellen sollen.
Die Showrunner und Autoren der Serie (Mark McCorkle und Bob Schooley) haben das Drehbuch für den Live-Action-Disneychannel-Trashfilm selbst geschrieben, zusammen mit Josh Cagan. Macht das Ergebnis umso trauriger. Ich finds immer noch schade, dass Disney der Marke trotz vieler Fans nicht mehr zugetraut bzw. das Ganze nicht ernst genommen hat. Kim Possible hätte ein klasse Kinofilm und Franchise-Starter werden können. Auf den knalligen live-action Fernseh-Müll, den der Sender so produziert, vergeht mir immer schon nach wenigen Sekunden die Lust. Was ich in Vlog-Reviews zu dieser Adaption sah, wurde der Vorlage nicht gerecht :-/
15.03.2019, 15:24
Ὀρφεύς
Alita: Battle Angel
Wie schon im besagten Thema erwähnt: Ganz guter Film, nur die Stimme von Alita war völlig daneben.
Alpha
Über weite Strecken ziemlich langatmig und bin froh Alpha nicht im Kino gesehen zu haben.
Denn das gesamte Schauspiel ist so extrem seicht ausgefallen, hätte sich nicht gelohnt.
Batman: The Animated Series Staffel 1 - Folge 1-5
Komme zwar nur schleppend voran, doch für sein Alter (27 Jahre!!!) sehr unterhaltsam.
Habe irgendwie mit weniger gerechnet.
Besonders die Folge Christmas with the Joker präsentiert den Joker wie er leibt und lebt.
Beyond the Lights
Vom Thema interessant genug, um ihn mir für 0,99 Euro auszuleihen.
Der Anfang und das Ende waren das was ich erwartet habe und der gesamte Mittelteil hat mich leider nicht so sehr angesprochen.
Habe mehr Wumms rund um das Thema Kinderstars erwartet, dabei verkommt der Film dann leicht zur Liebesschnulze.
Doctor Who - Sechster Doktor - Volume 1
Was für ein Auf und Ab.
Ich liebe Doctor Who seit 2005.
Die älteren Staffeln dienen mir wohldosiert als Bildungslücke innerhalb des Who Universums.
Diesmal war der sechste Doktor dran und in seinen besten Momenten steht die Serie den neueren Folgen in nichts nach.
So hat mich die Revolte auf Varo zu keiner Sekunde gelangweilt.
Im Gegenteil, so sieht eine typische und leicht abgedrehte Doctor Who Folge aus. Angriff der Kybermänner war über weite Strecken ebenfalls das was mir an der Serie so gefällt, leider kann die Qualität nicht gehalten werden. Zweimal Einstein hat seine guten Momente und Die Rache des Meisters halte ich für kompletten Unsinn.
Der ganze Part ist völlig wirr, schlecht geschauspielert und Peri dürfte die dämlichste Begleitung sein, die der Doctor jemals hatte.
Colin Baker als der sechste Doktor ist bereits ein zweischneidiges Schwert.
Auf der einen Seite verrückt und arrogant und auf der anderen Seite manchmal unausstehlich und der Gewalt nicht abgeneigt.
Doch Peri ist ein Totalausfall.
Vielleicht liegt das mitunter an ihrer deutschen Synchronstimme, aber die rennt wie ein kopfloses Huhn durch die Gegend, jammert ständig und wird oft als... na ja, nicht die Hellste deklariert.
Natürlich hat die Reihe viele Jahrzehnte auf dem Buckel und erkennt man gut, wie die sich weiterentwickelt hat, nur manche Folgen gehen gar nicht.
Doctor Who Staffel 11 - Folge 3-7
Wenn die letzten Folgen der Staffel die Qualität halten können, dann wird das einer der stärksten Staffeln die ich kenne.
Jodie Whittaker gefällt mir in der Rolle des Doktors besonders gut.
Diese positive lebensbejahende Einstellung, gepaart mit diesem britischen Humor hat zuletzt Matt Smith so gut ausgestrahlt.
Die Companions sind eine Bereicherung, da mir Bill & Clara zu sehr dieses Klischee der kleinen süßen Begleitung entspricht, die den erfahrenen Doctor zu Seite stehen.
Die jetzige Konstellation bietet sich regelrecht an, an vielen Orten gleichzeitig den roten Faden voranzutreiben.
Mit Graham wird das oben erwähnte Klischee zudem endlich durchbrochen.
Und was mir in den bisherigen Folgen aufgefallen ist, dass die Bedrohung öfters von den Menschen ausgehen, was in diesem Ausmaß eine kleine Bereicherung darstellt.
Außerdem sind die Folgen geschichtsträchtiger.
Folge 3 & 6 stechen da besonders hervor und zähle die mit zum Besten, was die Serie je hervorgebracht hat.
Chris Chibnall als neuen Showrunner war eine gute Entscheidung.:A
edit: Und die restlichen Folgen gesehen.
Ganz starke Staffel mit super Schauspieler.
Freue mich auf das Christmas Special.
Captain Marvel
Die Comicverfilmung, von der ich dieses Jahr am wenigsten erwartet habe.
Auch sonst war mir Brie Larson als Carol Danvers optisch irgendwie zu lieb und barbiehaft.
Für eine Kriegerin ist die mir viel zu typisch amerikanisch durchgestylt.
Trotzdem hat mir Captain Marvel gefallen.
Der Mittelteil hat seine Längen, doch sonst ein typischer Marvelfilm, der für sich alleine stehen kann.
Viele Lacher, interessantere Gegner als sonst und bekommt man einen schönen Eindruck vom Gesamtbild.
Das Marveluniversum besteht eben nicht nur aus der Erde.
Der Prinz der Drachen: Staffel 2
Gleiche Anzahl der Folgen, mit weniger Handlung.
Jedenfalls kam mir das so vor, was nichts schlechtes sein muss.
Fazit bleibt somit identisch.
Nichts wirklich Neues, dafür verdammt gut umgesetzt.
Disenchantment Staffel 1
Brauchte drei Folgen und sechs Monate zum reinkommen.
Dieses 30 Minuten-Format ist gewöhnungsbedürftig, konnte mich danach umso mehr packen.
Richtig geiler Cartoon, wo der schwarze Humor allgegenwärtig ist.
Meine Lachmuskeln wurde heftigst strapaziert und die Animationen + Soundtrack überzeugen auf ganzer Linie.
Matrjoschka Staffel 1
Hey, endlich eine Serie die man sich schnell ansehen kann.
Matrjoschka kam aus dem Nichts und fällt es mir schwer die zu beschreiben.
Es fließen unheimlich viele Stimmungen zusammen, die einen Brei kreieren, der nach einer durchzechten Nacht schmeckt.
Ja, mir hat Matrjoschka zugesagt (ab Folge 3) und würde gerne eine zweite Staffel sehen.
Polar
Comic + Action = :herz:
Hier darf man nicht nachdenken, sondern muss sich an all den verrückten Ideen ergötzen.
The Umbrella Academy: Staffel 1
Hui, eine Serie, dessen Handlung mich zu 100% überzeugen konnte.
Konnte das Finale kaum abwarten, was natürlich für die Serie spricht.
The Umbrella Academy war mir wenige Wochen zuvor kein Begriff und wer ein Heroes erwartet, sollte besser einen großen Bogen machen.
Denn hier ist keiner normal oder heldenhaft.
The Umbrella Academy ist vielleicht an einigen Stellen leicht dämlich, was einzig und alleine an manchen Charakteren und ihr handeln liegt, dafür wird eine tolle Spannung erzeugt, die mich bereits auf die Comics schielen lässt.
Viele Fragen sind unbeantwortet geblieben und freue mich mega auf Staffel 2.:A
Den Schauspieler hinter Nummer 5 musste ich zudem googeln und war überrascht, wo Aidan Gallagher zuvor mitgespielt hat.
Fand seine schauspielerische Leistung stark für einen 15-16-jährigen.
Crazy Rich
Joa, war nett.
Halt Reich & Schön in China.
After Life
Verdammt, Netflix haut dieses Jahr mächtig viele gute Serien raus.
After Life trifft genau meinen Humor und habe Tränen gelacht.:D
Ricky Gervais schafft es in jeder Szene alles rauszuholen.
Zwar bleibt der ernste Kern intakt und ruhige nachdenkliche Momente kommen reichlich vor, nur die Dialoge sind allererster Güte.
Soviel Input in sechs Folgen, von jeweils einer Spielzeit von ca. 30 Minuten, habe ich selten gesehen und würde eine zweite Staffel begrüßen.
Und der heimliche Star der Serie: Schäferhündin Brandy.:A
Love, Death & Robots
Wieder Netflix. Diesmal mit 18 Kurzgeschichten.
Jede Folge hat seinen eigenen Stil und Thema.
Funktioniert erstaunlich gut und könnte jede Folge für sich einen ganzen Film füllen.
Hier wurde wirklich jedes Genre in den Mixer geschmissen und hat mich zwei Tage gefesselt.
Auf solche Ideen muss man erstmal kommen und möchte die jeden hier ans Herz legen (der Volljährig ist).;)
Into the Woods
Der schlechteste Film im noch jungen Jahr.
Was hat man sich bei diesen ganzen Quatsch gedacht?
Die Handlung stolpert ohne Unterlass durch den Wald, wirkt wirr und in die Länge gezogen.
Am Ende bastelt man sich mit Mühe und Not ein Ende zusammen und die einzelnen Songs sind gähnend langweilig.
Diese 2 Stunden meines Lebens hätte ich gerne wieder zurück (plus die 99 Cent für die Leihgebühr).
Mamma Mia! Here We Go Again
Hier geht es noch schlimmer als in Into the Woods zu.
Teil 1 war spaßig, aber Teil 2 ist der größte Mist überhaupt.
Das ganze Drehbuch ist ein Alptraum und die Songs reichen nicht an den Vorgänger ran.
Man wollte anscheinend schnell Geld mit einer Fortsetzung machen und werden Ansätze einige Szenen weiter direkt wieder fallen gelassen.
Ehekrise? Singt ein Lied. Verflossene Liebe? Singt ein Lied. Die Großmutter ist ne Schreckschraube? Singt ein Lied.
Argh, es ist SO schlecht geworden, geht gar nicht.
Shazam!
Bin kein Fan von Shazam an sich und bewundere DCs Mut, öfters unbekanntere Helden den Vortritt zu lassen.
Die Trailers sahen witzig aus und letzte Woche dann im Kino gewesen.
Joa, war der reinste Spaß.:A
Der Humor ist köstlich und werden einige Superhelden-Gegebenheiten voll ins lächerliche gezogen, wo auf der anderen Seite mit Doctor Sivana ein mir sympatischer Schurke für den ernsteren Part zuständig ist.
Irgendwie erwarte ich oft nichts mehr von den großen bösen Gegenspieler, doch DC hat mich dieses Jahr gleich 2x überrascht.
Gleichzeitig bleibt der Film meistens recht familienfreundlich und hat seine ernsten Momente, wo es um Familie und Freundschaften geht.
Wenn war schon bei der Familie sind, Freddy und Co. hauen einen Brüller nach dem anderen raus.:D
Einzig und alleine der Endkampf hatte eine Szene, die mir etwas zu lächerlich war, aber das lässt sich verschmerzen.
Ich mag diese Solofilme meistens ne ganze Ecke lieber als die Großen, wo alle aufeinander treffen, selbst wenn ich diese nicht in ihrer Faszination schmälern möchte.
Hoffentlich bleibt Shazam! insgesamt erfolgreich genug für einen weiteren Film.
19.04.2019, 13:40
Knuckles
Hellboy: Call of Darkness https://i.imgur.com/ccJOsbS.png
Zu Beginn sollte ich vielleicht erwähnen, dass ich die ersten beiden Filme aus dem Hellboy-Universum noch nicht gesehen habe. Mir wurde aber inzwischen mehrfach gesagt, dass das "Original" mit Ron Perlman um einiges besser ist. Ich werde die beiden Filme daher früher oder später nachholen (eher später, da ich keine Plan habe, in welchen Kisten meine Blu-rays davon liegen :D). Hellboy: Call of Darkness kommt aktuell weder bei den Kritikern, noch bei den Fans gut an. Um ehrlich zu sein, kann ich das gar nicht versehen. Der Film ist kurzweilig, hin und wieder lustig und eigentlich perfekt für einen Abend, an dem man sein Hirn nicht anstrengen will. Ich war zudem überrascht, wie brutal der Film für einen 16er-Titel eigentlich war.
Einer der besten deutschen Filme seit Jahren. Hätt ich echt nicht gedacht, wo ich eig. zur Gruppe "Der deutsche Film ist tot" gehöre, aber von Donnersmarck hat mich mit Werk ohne Autor eines besseren belehrt. Obwohl der Film ne satte Laufzeit von über 3h hat, kamen bei mir nie unnötige Längen auf. Konstant unterhaltsam verging die Zeit wie im Flug; kein Vergleich zu dem sehr mühseligen Suspiria mit "nur" 2 1/2 h Laufzeit. Man muss sich nicht einmal für die Kunst interessieren (sowie ich), um diesen Film genießen zu können. Wer also "wieder" *hust* mal nen guten deutschen Film sehen will und dem 3h egal sind, kann sich mit ruhigem Gewissen Werk ohne Autor antun.
20.04.2019, 08:43
Liferipper
Doctor Strange gesehen. Gedanke nach dem Eröffnungskampf: Endlich der Film, den ich mir ausgemalt habe, als ich das erste mal von Inception gehört habe.
Gerade die zweite Staffel beendet und das ist weiterhin ein überraschend gutes Sequel zu The Karate Kid, zumal das Finale sehr viel actiongelader war als ich erwartet hätte. Die Mitglieder von Cobra Kai mochte ich diese Staffel zwar so gut wie gar nicht, aber die Show schafft es weiterhin zu zeigen dass jeder seine guten und schlechten Eigenschaften hat und es nicht einfach nur darum geht dass die Guten die Bösen besiegen. Und die Rückkehr von Kreese hat das ganze noch sehr viel interessanter gemacht. Mit 10 Folgen war die Staffel aber erneut viel zu kurz, zumal jede Folge nur so 30 Minuten geht.
Auch wenn ich den Film schon zig mal gesehen habe und er schon 18 Jahre auf den Buckel hat, muss ich den Film hier mal würdigen - besonders weil ich nach etlichen Jahren es geschafft habe, den Directors Cut zu sehen. Dieser ist um fast 20min länger und macht die Handlung "offener", heißt man versteht ihn leichter. Denn jeder der Donnie Darko das erste Mal gesehen hat, weiß, dass der Film kein leichter ist und ziemlich komplex wirken kann. Doch auch wenn ich den Film bereits komplett verstehe, übt er immer noch eine starke Faszination aus, sei es vom genial gespielten Donnie alias Jake Gyllenhaal, der Atmosphäre oder dem düsteren Sound. Als Mystery-Film gehört er zu den oberen in der Liga und für mich ist und bleibt der Film ein richtiger Kult-Klassiker, der zu meiner früheren Jugend gehört. Eine kleine Perle, die ihren Platz weit abseits des Mainstreams gefunden hat und ich mir immer zukünftig auch weiterhin öfters anschauen werde. Tipp: Wer ihn überhaupt das erste Mal sehen will, zuerst die Kinofassung und dann erst (falls man will) den DC ansehen.
Bonding war ein sehr nettes kleines Comedy-Ding über eine Domina-Studentin, ihren schwulen Schulfreund-Assistenten und die Beziehung der beiden. Es startet unterhaltsam, wird ernster (ohne den Unterhaltungswert zu verlieren) und die letzten zwei Folgen haben mich dann emotional ernsthaft getroffen. <3 Nur der angeploppte Aufhänger für die zweite Staffel war so richtig hart grottig. Zwischenzeitlich habe ich auch überlegt, warum das mit seinen knappen zwei Stunden Laufzeit überhaupt eine Serie mit sieben kurzen Folgen und nicht einfach ein Film ist, aber dann wiederum ... hätte ich es als Film wahrscheinlich nicht gesehen, also hey. :< So oder so sollte man ein bisschen Toleranz für Fäkalhumor und Explizites mitbringen, sonst wird das wahrscheinlich nix.
26.05.2019, 16:27
Linkey
Violet Evergarden
Nachdem mich Prinz der Drachen (Staffel 1&2) positiv auf Netflix überrascht hat, habe ich am Donnerstag spontan mal Violet Evergarden ausprobiert.
Den Trailer dazu hatte ich vor einiger Zeit schon gesehen: sehr hübsche Visualisierung, von der Story/vom Genre her wirkte es eher nicht so, als würde ich es sehr gut finden.
Da ich im Zug eh nichts besseres hatte, hab ich also reingeschaut und kann nur sagen, dass es für mich eine der besten Serien ist. Selten sind mir bei Filmen/Spielen Tränen gekommen, bei dieser Serie musste ich mir aber einige Male über die Augen reiben.
Der schöne Zeichenstil mit dieser gefühlvollen Erzählung ist einfach nur Weltklasse. Die letzten 4 Folgen werde ich in den nächsten Tagen noch in Ruhe schauen.
Ich fand den neuen Aladdin voll okay, so als gewaltiger Fan des alten Films, der weiterhin mein Disney-Liebling bleibt. Schönes Spektakel-Kino, und wenn alles so gut funktioniert hätte wie die ersten zehn Minuten und Will Smith als Genie, wäre der der absolute Wahnsinn geworden. Die Darsteller von Aladdin und vor allem Jasmin (!) waren perfekt, die notwendigen Modernisierungen manchmal gut durchdacht, manchmal leicht cringy, der Humor hat auch nicht immer komplett gesessen (viel Fremdschämen), aber oft genug. Der Affe war cringy animiert, aber der Papagei war klasse "übersetzt". Richtig schade ist, dass Jafars Casting so richtig. schön. schrecklich. den Sweet Spot zwischen "cheesy böse" und "langweilig böse" trifft; keine Ahnung, was sie da geritten hat, zumal die Idee mit seiner zusätzlichen Back Story imho eine wahnsinnig coole ist (die neue Szene vor der Cave of Wonders fand ich klasse). Durch die neue Langweile hat er aber eine Menge Schwung und Spaß verloren, weil auch die ausgespielten Konflikte nicht so wahnsinnig spannend waren wie im Original. Trotz allem voll okay, ich hatte meinen Spaß.
Das war übrigens die erste "harte" Neuverfilmung, die ich gesehen habe, und hat mich jetzt auch nicht unbedingt überzeugt, die nächsten zu sehen. Dafür war es dann doch zu "okay". Ich bin aber gespannt auf die Trailer für Hunchback und Mulan. Ersterer wird alleine schon spannend, weil ... wie?!, zweiteren kann ich mir einfach sehr gut als Live Action vorstellen.
13.06.2019, 13:02
Ὀρφεύς
Broadchurch Staffel 1-3
Zwar behandelt die Serie in jeder Staffel einen Fall, dennoch steht im Vordergrund wie eine Familie/Gemeinde mit Verluste umgeht und in wie weit Straftaten das weitere Leben beeinflussen.
Hat mir über alle drei Staffeln außerordentlich gut gefallen und lässt ein öfters als einen lieb ist erstmal schlucken bei dem, was die da darstellen.
Das Zusammenspiel zwischen David Tennant & Olivia Colman könnte nicht besser funktionieren (Ellie hat in jeder Staffel genau einen Ausraster, wo jeder in Deckung geht :hehe:) und auch sonst ist der gesamte Cast stark ausgefallen.
Die Sch’tis in Paris – Eine Familie auf Abwegen
Willkommen bei den Sch’tis habe ich als gute Komödie in Erinnerung, weswegen ich diesen Film hier relativ blind ausgeliehen habe.
Tja, was für ein Fehler. Die Sch’tis in Paris ist ein richtig mieser Blödelfilm.
Die Handlung ist grausam schlecht umgesetzt worden und könnte man meinen, die Familie kommt nicht ausm Norden, sondern aus der Klapse.
Selbst zum Ende hin, als man denkt, jetzt wird es langsam besser, ruiniert das zügige Ende diesen kleinen und positiven Abschnitt.
In Zukunft können die Sch’tis im Norden bleiben.:B
Die Unglaublichen 2
Kenne Teil 1 nicht und bin sehr unvoreingenommen an Die Unglaublichen 2 ran gegangen.
Hat außerordentlich gut unterhalten mit diesen Spagat zwischen Superheldenalltag und Familienleben.
Godzilla 2: King of Monsters
Godzilla war okay, aber King of Monsters ist schon verdammt cool gemacht.
Manchmal wirkten einige Dialoge erzwungen, als wollen man den Film irgendeine Tiefe vermitteln, da dieser sonst rund um Godzilla zu actionlastig ausfällt.
Denn wenn King Ghidorah ausbricht und die Soldaten doof in den Abgrund blicken und sich fragen was da gerade passiert, obwohl die alle wissen was gleich kommt oder Madison im zerstörten Boston sich nach Hause flüchtet und man auf Teufel komm raus eine gefühlvolle Familienszene vorbereitet, ist das für mich unnötiges Beiwerk.
Gefallen haben mir dafür die Hintergründe rund um Godzilla & Co., lassen die doch ausreichen Spiel nach oben für Fortsetzungen.
Die Action kann sich sehen lassen und in solch einer Größenordnung konnte mich zuletzt Pacific Rim ähnlich begeistern.
Gotham Staffel 4
Habe ca. 2 Jahre gewartet und dann e-n-d-l-i-c-h Staffel 4 gesehen.
Hat mir besser gefallen als Staffel 3, die Entwicklung von Bruce Wayne und dem Joker (Cameron Monaghan ist wie geschaffen für diese Rolle) nimmt die richtigen Ausmaße an und das Stafffelfinale erst, mein lieber Scholli. (*_*)
Ein Wiedersehen mit Scarecrow gab es endlich auch und hoffentlich zeigt Netflix die fünfte Staffel relativ zeitnah.
It's Bruno! Staffel 1
Und ich dachte nach After Life könne mich nichts mehr auf Netflix überraschen.
It's Bruno! ist von der Episodenlänge ähnlich kurz ausgefallen und fange an dieses Format zu mögen.
Kurze 8 Episoden lange Staffeln, dessen Folgen 12-20 Minuten dauern.
Reicht bei solchen Komödien völlig aus und so hat Netflix erneut eine völlig schräge Serie veröffentlicht, wo man sich bloß fragt, was die Verantwortlichen geraucht haben?
Dabei ist die Handlung schnell erzählt: Malcolm Bartello lebt mit seinen über alles geliebten Hund Bruno in Bushwick, Brooklyn, wo er die unterschiedlichsten Abenteuer erlebt.
Dabei schlägt er sich regelmäßig mit den skurrilen Einwohner im Viertel rum, die z.B. seinen Hund nicht den nötigen Respekt erweisen.
Und von diesen Begegnungen lebt die Serie, wo sich ein Lacher an den nächsten reiht.:A
John Wick: Kapitel 3
Von Kapitel 3 habe ich am wenigsten erwartet (von wegen jetzt lässt die Reihe bestimmt nach), doch meine Fresse, was für ein geiles Actionkino wurde hier denn abgeliefert?
Alleine die Szene mit den beiden Malinois dürfte einmalig in einem Film gewesen sein.
Was hier für ein Aufwand betrieben wurde, rechne ich Chad Stahelski enorm hoch an.
Einfach nur eine außerordentlich coole Szene in einen ohnehin schon starken Actionstreifen.
Keanu Reeves mag ich als Schauspieler zusätzlich noch sehr gerne und dann kommt der Typ noch in Cyberpunk 2077 vor.
Besser konnte all das nicht zusammenpassen.
The Night Comes for Us
Hirn ausschalten und Play drücken.
When They See Us
Harter Tobak, was damals passiert ist.
Sehr interessante Umsetzung vom Central Park Five-Fall.
X-Men: Dark Phoenix
Habe X-Men erwartet und X-Men bekommen.
Für mich war die Reihe immer so etwas wie die gute Verfilmung einer Comicreihe, die nie an die Marvel/DC-Filme anknüpfen konnte und seine Höhen und Tiefen hat.
Dark Phoenix zähle ich aber zu den leicht besseren X-Men Filmen, dessen Höhepunkt Days of Future Past und The Last Stand das Schlusslicht darstellten.
Dark Phoenix wiederum hat seine Schwächen in den Dialogen und speziell beim Gegenspieler.
Die gesamte Szene im Zug hat dafür viel gerettet und ja, gute Kinounterhaltung, dessen Kritik ich leicht überzogen finde.
Jetzt, wo die X-Men wieder bei Marvel sind, bin ich auf die nächsten Jahre gespannt.
14.06.2019, 17:01
Linkey
Broadchurch kann ich ebenfalls sehr empfehlen. Ich hatte die Serie schon länger auf der Watchlist gehabt, wobei meine Frau sich immer dagegen gesträubt hat, weil sie vermutete, dass sich diese Serie voll auf die Relegion fokussieren würde.
Als wir es letztes Jahr dann einfach mal probiert haben, waren wir wirklich froh.
Violet Evergaden hatte ich auch noch zuende geschaut (inklusive der Bonusfolge) und muss bei meinem ersten Eindruck bleiben: für mich ist es mit Abstand die beste (animierte) Serie seit vielen Jahren.
Ja. Danke dafür, Noé. Ich wusste schon vor dem Sehen viel über den Film, da ich neuerdings aber viele Gaspar-Filme durchgehe musste der auch sein. Wie sie es sein sollten, waren die ersten 20 Minuten anstrengend, erschöpfend und zäh. Nach Climax und Enter the Void ist mir Noés Liebe für wacklige, herumwirbelnde, verdrehte Kameras nicht fremd, aber ich hatte das Gefühl, dass das hier am wenigsten gut funktioniert hat. Ich konnte es nicht so recht wertschätzen, auch wenn ich sofort wusste, was Noé damit bewirken möchte. Dann die Szene. Wie für die meisten wohl war das wirklich Schlimme, genau zu wissen, was und wie es passiert. Ich wusste vor dem Film, dass es eine solche szene gibt. War dennoch nicht bereit dafür. Habe mich dennoch gezwungen, sie ohne Unterbrechung anzusehen. Was still not prepared. Dabei habe ich mich beobachtet:
Die ersten zehn Minuten waren furchtbar, schier unerträglich, ich hab meine Augen zusammengekniffen und die Fäuste geballt und mir war übel. Dann hat das irgendwann aufgehört und ich lag nur nochl leblos da, hab auf meinen Bildschirm gestarrt und gewartet, dass es aufhört, ganz ähnlich der scheinbar endlosen Finalszene von Climax, nur noch deutlich schlimmer. Mir fehlte irgendwann wohl die Kraft oder der Wille, noch angewidert zu sein.
Und wie es wohl ebenfalls gedacht ist, war die verbleibende Stunde nach der Szene außerordentlich anstrengend, zäh und schwerfällig anzusehen, ich hatte keinerlei Motivation mehr den Film noch zu beenden. Das Ende ist dann in Ordnung. Epilepsie-Lichter, klassischer Noé. Das war diesmal aber noch spürbar schwieriger und anstrengender anzusehen als die Epilepsie in Enter the Void und Climax.
Mein Hauptproblem mit Irreversibel ist, dass ich den Film nicht wirklich wertschätzen kann. Climax weiß ich mittlerweile wirklich, wirklich zu schätzen, Enter the Void bis zu einem gewissen Punkt auch, weil diese Filme Dinge haben die sie sehenswert machen. Und während Irreversible verstörend, ehrlich, realistisch und schreckenerregend sein soll, empfinde ich den film nur als widerwärtig. Ich sehe da keine Message oder einen künstlerischen oder stilistischen Wert den ich mitnehmen könnte, da ist nichts Ikonisches das ich jetzt auch endlich gesehen habe, da ist keine interessante Idee oder eine Ergänzung zum R-Thema, abgesehen von der zugegeben raffinierten umgekehrten Reihenfolge die den Film deutlich besser macht als er es chronologisch gewesen wäre. Und ganz bestimmt ist da nicht dieses Gefühl einer grauenvollen aber unbedingt sehenswerten Filmerfahrung, wie ich sie etwa Filmen wie Eden Lake, The Divide oder auch mit Einschränbkungen Climax attestieren würde.
Ich würde Irreversible niemals irgend jemandem weiterempfehlen, weil alles, was scheinbar darin enthalten ist, eine viel, viel zu lange R-Szene ist, die zwar realistisch sein mag - Aber warum ansehen? Ich will mir keine realistische V für zwanzig Minuten ansehen, und warum sollte ich auch? Es hat sich als Film-Enthusiast nicht angefühlt, als hätte ich 90 Minuten Lebenszeit verschwendet, jetzt kenne ich auch diesen Gaspar-Film, aber ich will ihn im Gegensatz zu Climax, den ich schon vier Mal gesehen habe, sicherlich nicht noch mal schauen. Nicht, weil er so schwer zu ertragen ist, sondern weil ich keinen Wert in ihm sehe.
Als nächstes dann vielleicht Love, wobei meine Erwartungen dabei auch unglaublich niedrig sind...
Sehr viel verschwendetes Potential wurde mit Big Fish & Begonia liegen gelassen. Es ist zwar ein chinesischer Animefilm, der stark an die Ghibli Filme erinnert (vielleicht sogar will), aber nie dessen Qualität erreicht. Grundsätzlich ist die Geschichte interessant und würde viel guten Stoff hergeben, ist es ja auch der Stoff, aus den Ghibli Filme sind. Leider krankt der Film an sehr vielen unnötigen Stellen. z.B. lässt die musikalische Untermalung zu wünschen übrig; nur ganz selten ist sie gut. Die Animationsqualität ist ebenfalls purer Durchschnitt, manchmal sogar schlecht, sehr selten mal gut. Mein Verdacht liegt nahe, dass da Budget nicht besonders hoch war. Wäre mir auch egal gewesen, wenn wenigsten die Inszenierung und die Charaktere ordentlich wären. Der Film gibt auf dem Papier eine gute Story ab, aber am Ende war davon nicht viel mehr als heiße Luft. Viel passieren tut nichts, die Regie hat leider keine gute Arbeit geleistet. Auffallend war auch, dass die Charaktere oft aus unerklärlichen Gründen handelten, die für mich als Zuschauer nicht klar waren. Das i-Tüpfelchen bildet schlussendlich die extrem unsympathische Protagonistin. Insgesamt sehr schade für den Film, da hier und da ein kleiner Lichtblitz durchblickte und man das Potential dahinter erkannte. Aber am Ende bleibt leider nur ein durchschnittlicher Animefilm zurück, den man schnell wieder vergessen hat. Viele Kritiken und Bewertungen im Netz sind jedoch sehr begeistert von dem Film, eine Warnung spare ich mir daher. Am besten selbst ein Bild machen.
24.06.2019, 22:02
noRkia
Die grauenvollen EVA Untertitel bei Netflix brauche ich wohl nicht thematisieren. Nachdem ich mich gestern Nacht fast davon erholt hatte, habe ich mal Dunkirk eingeworfen, da ja von Nolan.
Was ne Kacke. Da kamen kaum Nazis drin vor und ich hab mich echt durch diese gefühlten drei Stunden gequält. Wieso hat der auch noch gute Bewertungen 0_o
Ich kann euch jedenfalls nur warnen. Wenn ihr gute Kriegsfilme sehen wollt, dann bleibt bei Platoon oder Full Metal Jacket.
25.06.2019, 12:27
Liferipper
Zitat:
Die grauenvollen EVA Untertitel bei Netflix brauche ich wohl nicht thematisieren.
Bezieht sich auf 3.0, aber lässt sich auch auf die neue Übersetzung (Dub und Sub) anwenden. Im Endprodukt hat man dann so Sachen wie "children" statt "child" ("He is the First Children" oder so) und noch viel mehr.