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FFIII ist in dem Sinne ein schlechtes Beispiel, weil es im Westen nur wenige gespielt hatten, aber das Spiel hat sich bei den Veränderungen sehr dicht am Original gehalten, worüber sich kaum jemand beschwert hat.
Vielleicht kein guter Vergleich, aber als Beispiel ist FFIII für den DS interessant. Ich kannte das Original zu der Zeit schon und habe mich sehr darüber gefreut, wie nah sie mit dem Remake an der Vorlage geblieben sind. Selbst bei den wenigen größeren Veränderungen (besonders die Story der Charaktere am Anfang), blieben sie zumindest dem Geiste der Urversion treu. Und dabei würde ich genau dieses Remake für einige Altlasten (wie etwa die hohe Rate der Zufallsbegegnungen) kritisieren. Es hätte mit mehr bzw. größeren Änderungen ein besseres Spiel werden können, aber das wäre es nicht wert gewesen, weil es dann immer weniger mit FFIII zu tun gehabt hätte. Zumal es so viele Spieler im Westen noch nicht kannten und zumindest ansatzweise so erleben sollten, wie es war.
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Liegt es also ganz speziell an FFVII, das man viel mehr verändern möchte, als einfach nur ein Feinschliff von dem, was da war mit gepimpter Grafik? Oder liegt es daran, weil es ein Blockbuster 3D Game ist, das man im Gegensatz zu 2D Games nicht einfach mit sowas "davonkommen" würde? Ehrlich gesagt, mir fällt es schwer zu verstehen, warum es viele Leute für völlig selbstständig halten, dass es massive Änderungen geben könnte, wenn es durchaus viele Remakes gibt, die eben nur Feinschliffe betreiben und die Grafik aufmotzen. Vielleicht liegt es aber auch einfach an SE, von denen man einfach nichts anderes erwarten kann, als dass sie das Spiel einer starken Überholung unterziehen?
Es liegt definitiv an Square Enix Philosophie, die völlig dem konzeptuellen Innovations- und Experimentierwahn verfallen ist. Sie können die beste und genialste Gameplay-Mechanik erfinden, die von allen Spielern und Kritikern in den Himmel gelobt wird, und trotzdem könnte man sich sicher sein, dass im nächsten Spiel nichts mehr davon zu sehen ist, weil wäre ja dann schon "alt". Und dieser Wahn macht inzwischen offenbar nicht einmal mehr vor Remakes Halt. Ich denke, dass gerade FFVII massiv von dem von dir erwähnten Feinschliff mitsamt Grafik-Upgrade profitieren würde und das auch das ist, was sich ein großer Teil der Fans all die Jahre gewünscht hat. Kein totales Umkrempeln, selbst in Bezug auf grundlegende Spielelemente. Oben schrieb ich, dass die Entwickler bei FFIII zumindest dem Geist der Urversion bei den Änderungen treu blieben. Ich denke, das können wir bei dem sehr viel komplexeren und bedeutenderen FFVII gänzlich ausschließen, nachdem sie bereits mit der Compilation so übel versagt haben. Das Spiel wird nicht in erster Linie moderneren technischen Gegebenheiten unter Beibehaltung der alten Ästhetik angepasst, sondern dem, was sich Square Enix inzwischen unter dieser fiktiven Welt vorstellt, und das haben wir mit Advent Children, Crisis Core & Co bereits gesehen. Ich will damit nicht sagen, dass FFVII nur im Kontext seiner Zeit funktionieren würde, doch glaube ich einfach nicht, dass Square Enix die richtige Einstellung hat, um heute das herüberzubringen, was den Titel damals im Kern ausmachte.