Draven
Rasse:
Bretone
Alter:
41
Sternzeichen:
Atronach
Gilde und Position:
Erzmagister des Fürstenhauses Telvanni auf Vvardenfell
Klasse
Kampfmagier - Ein Kämpfer, der sich sowohl mit einhändigen und beidhändig geführten Schwertern wie auch mit Zaubern seiner Haut zu erwehren weiß. Andere Waffengattungen beherrscht er weniger gut, seine Kenntnis im Umgang mit Schilden ist durchschnittlich, so dass er gelegentlich auf sie zurückgreift. Seine bevorzugten Zauberschulen sind Zerstörung, Illusion und Veränderung. Da er eine gute Ausbildung bei den Zauberern der Telvanni genoss, ist er auch in den anderen Zauberschulen mäßig bis durchschnittlich bewandert. Diebesfertigkeiten hingegen liegen ihm überhaupt nicht.
Aussehen:
Draven ist um die 1,87 m groß, hat blaue Augen und trägt sein langes schwarzes Haar meist zu einem Zopf zusammengebunden.
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Vorgeschichte
Die Sonne schien matt durch ein paar Wolken hindurch und schickte warme Strahlen gen Boden, während eine kühle Brise die organisch anmutende Form des Pilzturmes sanft umwehte. Ein kleines Dorf, welches aus demselben Material wie der imposante Turm selbst errichtet worden war, befand sich ganz in der Nähe und erstreckte sich bis zu der Küste, wo gerade ein großes Segelschiff an einem Dock festgemacht hatte. Um dieses kleine Dorf und den Telvanniturm Tel Uvirith herum befand sich nichts weiter als karge Steinwüste, welche von vielen Kreaturen wie Cliffracern und Kagoutis bevölkert wurde, die größtenteils durch die in regelmäßigen Abständen über das Land fegenden Aschestürme an diversen Krankheiten litten. Dies jedoch machte die Wesen nur noch gefährlicher als sie es sonst schon waren. An diesem Tag jedoch war kein Aschesturm zu erwarten und die gesamte Szenerie wirkte friedlich, wenn man von den zwei Kagoutis absah, welche in einiger Entfernung miteinander kämpften. Würden sie sich zu nah an den Turm heranwagen, so würden sie die unten postierten Dwemer Zenturios oder die Wachen des Dorfes um sie kümmern.
Ein paar Personen verschiedener Rassen liefen bereits zu dieser frühen Morgenzeit durch das Dorf, welches den Namen Mora Uvirith trug. Zwei dunmerische Frauen unterhielten sich, während sie zwei kleine quengelnde Kinder an der Hand hielten, ein argonischer Sklave lief mit einer schwer anmutenden Warenkiste aus einem Laden, ein paar Minenarbeiter machten sich auf zur Arbeit in der nahegelegenen Ebenerzmine und ein Altmermagier übte am Rand des Dorfes die Beschwörung einiger kleiner Feuerbälle, welche er gegen einen großen Stein schleuderte. Dies jedoch musste er sofort unterlassen, nachdem er von einer der telvannischen Stadtwachen, von denen mehrere rund um die Uhr durch die Gassen patroullierten, auf die Gefährlichkeit der Aktion hingewiesen wurde.
Sie alle wurden von Tel Uvirith aus beobachtet, um genau zu sein vom Rand einer Aussichtsplattform hoch oben auf dem Telvanniturm. Dort stand ein Mann mit langem schwarzen Haar, das im Nacken mit einem schwarzen Band zu einem Zopf zusammengebunden war. Er trug eine schwarz-rote Robe mit einigen wenigen Verzierungen, welche die Robe nicht übermäßig prunkvoll erscheinen ließen, und blickte mit seinen blauen Augen nostalgisch auf das Dorf sowie dessen Umgebung hinab. Dies war sein Turm und sozusagen der Kern seines Herrschaftsgebietes, denn es handelte sich bei dieser Person um den Erzmagister des Fürstenhauses Telvanni. Nicht er hatte sich diese unwirtliche Gegend für seinen Turm ausgesucht, sondern der Bauplatz war ihm damals mehr oder weniger aufgezwungen worden. Über die Motive konnte Draven nur spekulieren, aber nicht unwahrscheinlich war es, dass der damalige Erzmagier Gothren den jungen Telvannizauberer damit in seine Schranken weisen wollte, weil ihm sein schneller Aufstieg in den Rängen des Hauses Telvannis nicht gefiel und er Gefahr witterte.
Meister Aryon hatte damals vor vielen Jahren das enorme magische Potential des jungen Bretonen erkannt und nahm ihn unter seine Fittiche. Etwas besseres hatte dem damals 17-jährigen nicht passieren können, denn bis zu diesem Zeitpunkt war er nur ein kleiner Bote gewesen, welcher von Telvannimeister Neloth für Besorgungen und Botengänge ausgenutzt wurde. Die Belohnungen waren mehr als mäßig und seine Unterkunft war ein einzelnes Zimmer im hintersten Winkel von Tel Naga, dem Turm von Neloth in der Stadt Sadrith Mora, gewesen. Aryon jedoch nutzte ihn nicht aus, sondern förderte seine magischen Fertigkeiten mit Unterricht und hartem Training. Sechs Jahre später wurde er zu Aryons Sprecher im Rathaus der Telvanni befördert, eine verantwortungsvolle Aufgabe für eine so junge Person, welche er jedoch nach anfänglichen leichten Schwierigkeiten zur vollsten Zufriedenheit seines Meisters erfüllte. Zehn Jahre später nach seinem Aufstieg vom Zauberkundigen zum Zauberer hatte Draven mit Edd Theman, welcher ursprünglich aus Balmora stammte, bereits seinen eigenen Sprecher im Rat und besaß die erste Stufe seiner Festung, welche jedoch sehr weit vom Festland abgeschnitten war. Normalerweise war dies für einen Zauberer der Telvanni nicht zumutbar, aber Erzmagister Gothren begründete dies damit, dass leider kein geeigneterer Bauplatz für einen neuen Turm zur Verfügung stünde, was zweifellos eine nicht sehr kreative Lüge gewesen war. Überhaupt schien Gothren ihn so gut es nur ging aus allen wichtigen Entscheidungen raushalten und seinen Einflussbereich immer weiter verkleinern zu wollen, allerdings sehr subtil und für Außenstehende nicht ohne weiteres erkennbar. An seinem 40. Geburtstag sollte Draven einen weiteren Rang aufsteigen, so sehr Erzmagister Gothren dies auch zu verhindern versucht hatte. Viele der anderen Telvannimeister hatten keine Meinung dazu, wie es bei den Telvanni allgemein häufiger mal der Fall ist, so dass Gothren der Argumentation Aryons - inzwischen ein guter Freund und Vertrauter Dravens - unterlag und der Beförderung des Bretonen zähneknirschend zustimmen musste.
Tiefe Nacht war es gewesen, als Draven - damals 39 Jahre alt - aus schweißgebadet aus einem Albtraum erwachte und nicht wieder einschlafen konnte. So beschloss er, in seinem Alchemielabor an einem Trankrezept zu arbeiten, welches er in der Woche zuvor begonnen hatte. Als er seinen hoch gelegenen Schlafraum mit Levitation verließ, bemerkte er einen schwarzen Schatten am Boden der Vorhalle seines Residenzraumes und hielt inne. Gerade rechtzeitig, denn in der nächste Sekunde schlug ein daedrischer Pfeil knapp vor seinem Gesicht in die Wand des Pilzturmes ein. Sofort sprach er geistesgegenwärtig den Spruch Magie bannen, welcher den Levitationsvorgang beendete und ihn zu Boden fallen ließ. Der Aufprall war schmerzhaft, aber er schwebte vorher zu langsam durch die Luft, so dass der nächste Pfeil gesessen hätte. Da er nur seine Schlafgewänder und keinerlei Waffe trug, zauberte der Magier die fünfte Barriere und einige beschworene Rüstungsteile, die zumindest kurzzeitig ein wenig Schutz gewährten. Der Zeitpunkt für den Angriff war ideal, denn er als Atronach würde im Schlaf kein Mana regenerieren und hätte nun keine Chance gehabt, wenn er nicht am Abend zuvor eine Spende an einem Tribunalsschrein in Sadrith Mora getätigt hätte, da er sich ohne magische Reserven immer unwohl fühlte. Sofort sah er eine Person in pechschwarzer Rüstung, welche wieder unter einem schwarzen Umhang verborgen war, auf sich zustürmen, während er aus den Augenwinkeln gerade noch wahr nahm, wie ein Bogen ein weiteres Mal gespannt wurde. Er wich blitzschnell einen Schritt zurück und ein weiterer Daedrapfeil steckte in der Wand seiner Festung. Er konzentrierte seine magischen Kräfte und formte einen großen Feuerball, welchen er dem Bogenschützen entgegenschleuderte. "Verdammt, er hat doch noch Mana übrig" waren die letzten Worte dieses Attentäters gewesen, der andere jedoch erwischte ihn voll mit seinem Silberlangschwert. Wäre nicht noch der Schild der fünften Barriere und der beschworene Brustpanzer vorhanden gewesen, so wäre Draven getötet worden. Der zweite Attentäter zögerte nicht und trat mit aller Kraft zu, so dass der Bretone zu Boden geworfen wurde. Als er die Beschwörung eines Dremoras begann, sah er wieder das Schwert des Gegners auf sich zukommen. Trotz seines Ausweichmanövers wurde sein linker Arm verletzt und rotes Blut tropfte auf den Boden, während der Gegner ein weiteres Mal ausholte. Draven konnte sich jedoch unter dem schwingenden Schlag hinwegducken und trat nun seinerseits zu. Die Zeit reichte aus, um mit dem letzten verbliebenen Mana ein Langschwert zu beschwören und damit den nächsten Angriff zu parieren. Kurz bevor der Zauber nachließ und das Schwert wieder verschwand, was ihn wehrlos gemacht hätte, konnte er den zweiten Attentäter mühevoll niederstrecken und so sein Leben retten. Wäre dieser Albtraum nicht gewesen, so hätten sie ihn wahrscheinlich lautlos im Schlaf getötet, genau wie sie die Wachen seines Turmes getötet hatten, die er seit damals in ihrer Anzahl verdoppelt hat. Niemand konnte Gothren nachweisen, dass er für den Anschlag verantwortlich war, aber jeder wusste es. Er fürchtete, dass Draven nach seiner Beförderung nicht Meister werden wollte, sondern Magister. Damit erhob er öffentlich Anspruch auf den Posten von Gothren und es würde einen Kampf geben, vor dem der derzeitige Erzmagister scheinbar Angst hatte, so dass er das "Problem" auf andere Art lösen wollte. Zugegebenermaßen hatte Draven schon seit einiger Zeit überlegt, ob er Magister oder Telvannimeister werden sollte, da er ja bereits seit vielen Jahren von Gothren schikaniert wurde, aber dieser Anschlag auf sein Leben hatte den endgültigen Ausschlag für seine Entscheidung gegeben. Er wählte die Position des Magisters und es gab daraufhin einen großen Kampf in der Arena von Vivec. Auch noch heute erinnerte Draven sich an das Auftreten Gothrens, der seine zwei beschworenen Dremoras mitgebracht hatte, an sein zunächst unsicheres und später hasserfülltes Gesicht. Der Kampf selbst gleich einem Inferno und er dauerte seinem Empfinden nach ewig, aber am Schluss gab es einen neuen Erzmagister des Fürstenhauses Telvanni - Draven. Die Ära Gothren war damit beendet und nun war das ganze ungefähr ein knappes Jahr her.
"Verzeiht, Erzmagister", hörte Draven hinter sich, während er langsam wieder aus den Tiefen seiner Erinnerungen in die Realität und somit die Aussichtsplattform von Tel Uvirith zurückkehrte. Er drehte sich zu der Person um und sah einen Dunmer in grüner Robe, welcher ein ihm bekannter Bote Aryons war.
"Ihr seid zu einem Treffen nach Vivec gerufen worden, die beiden anderen Häuser Hlaalu und Redoran werden ebenfalls vertreten sein. Genaueres ist Meister Aryon nicht bekannt, aber er bat mich, Euch dies auszurichten und Euch vorzuschlagen, dieses Treffen selbst wahrzunehmen, da es scheinbar um eine wichtige Sache geht."
Nun gut, ein wenig Abwechslung konnte nicht schaden und zudem war er schon seit einiger Zeit nicht mehr aus dem Einflussgebiet der Telvanni herausgekommen, also würde er dies selbst erledigen, zumal er auf den Rat Aryons vertraute.