Ihr wollt bewegte Bilder?
Bitte:
http://www.youtube.com/watch?v=1Fg5iWmQjwk
Wes Anderson did it again. Gestern hab ich diesen Film gesehen und was soll ich sagen? Ich war komplett begeistert.
Erzählt wird wie folgt: Eine junge Frau liest ein Buch, dessen Autor eine Geschichte rezitiert, die ihm ein alter Mann aus dessen Jugend erzählt hat. Zwar stellen über 90% des Films die Erzählung dar, man merkt aber, dass die Darstellung immer kurioser wird, je tiefer in die Handlung eingetaucht wird. Die Bilder drücken quasi die verzerrte Darstellung der Stillen Post aus... glaube ich.
Und das ist eine der Stärken des Films: Es wird nicht einfach nur eine Handlung dargestellt und irgendwie mit der Kamera festgehalten, nein, die Kulissen, Kamera, Licht, Soundtrack und Schnitte sind perfekt aufeinander abgestimmt, sodass der Film sich anfühlt als würde man ein bewegtes Bilderbuch sehen. Auf schäbige Steadycam-Einlagen wurde (Gottseidank) verzichtet, die Kamera wird nicht bewegt, solange es keinen Grund dafür gibt. Das macht den Film auch angenehm zu betrachten. Sein Tempo bezieht er aus Verflechtungen verschiedener Handlungsstränge, aus Wortgefechten und aus einer flotten, aber nicht gehetzten Erzählweise.
Klingt artsy? Ist es aber eigentlich nicht. Es wurde einfach nur wahnsinnig viel Mühe und Überlegung in die Ausarbeitung der Optik gesteckt. Für den eher gemäßigten Kinogänger ist der Film auch eine sehr gelungene, gut erzählte Komödie. Der Film drückt sich nicht komplett über Symbolik aus und zwängt sich dem Zuschauer auch nicht auf. Und wer genau hinsieht wird sehen, dass sogar George Clooney 2 Sekunden Screentime bekommen hat.
Fazit: Ganz Großes Kino für Leute, bei denen es durchaus auch ein bisschen abgedrehter sein darf. Für Arthaus-Puristen wird er aber wahrscheinlich enttäuschend sein.
Hat den noch jemand gesehen?