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Erst letztens sah ich einen Bericht über den Gaza Konflikt in den Nachrichten. Dort hieß es, dass Israelische Soldaten mutwillig auf Zivilisten zielten. Gezeigt wurde ein kleiner Junge, der offenbar von einem Scharfschützen niedergeschossen wurde.
Bei solchen Bildern dreht sich mir der Magen um und obwohl ich weiß, dass dies die Bundeswehr nicht zu verantworten hat, kann ich mich, nachdem solche Berichte höre, nicht in einer Soldatenuniform sehen.
Erster Fehler: Beispiel Gazakonflikt. Die Leute dort unten haben eine Moral des Hasses entwickelt (schau auf Youtube nach!), die sich in keinster Weise mit den Aufgaben der Bundeswehr deckt, die sich ja faktisch auch nicht mal als Kriegsorgan sieht.
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Denn die Ausbildung zum Soldaten ist eine Verwandlung. Eine Verwandlung der Moralvorstellung, eine Verwandlung der Menschlichkeit, eine Verwandlung in jemanden, der bereit ist zu töten.
Zu wenig ausgeführt. Letztendlich dient die Ausbildung an der Waffe primär dazu, sich zu verteidigen, bzw. autoritär auftreten zu können. Beides ist mit bloßem Dastehen oder einer Verwundung des "Ziels" auch getan, ohne, dass du jemanden tötest. Mehr dazu weiter unten.
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Da stellt sich für mich die Frage, ... Eine Maschinerie, die nur zu einem Zweck entwickelt wurde: dem Töten.
Das ist populistisches Gekrame. Natürlich wurde das alles erstmal fein zum Töten entwickelt, aber gerade deshalb hat die Bundesrepublik ja keine Nuklearwaffen.
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Oft höre ich von Freunden über neuartige Videospiele in denen Kriegssituationen unglaublich realitätsnah dargestellt werden ..., dass er im Krieg gefallen ist.
Das hat leider keinerlei Themenbezug mehr.
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Wenn ich mir dann noch vorstelle, ich hätte diesen Mann umgebracht und hätte all die Trauer, die mit seinem Tod ausgelöst würde, zu verantworten, sehe ich entgültig keinen Grund den Kriegsdienst auch nur in Erwägung zu ziehen.
Ein driftiger Grund, wenn halt aus deiner Vorüberlegung heraus auch schon wieder zu verallgemeinert: Du tötest nicht immer.
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Man sagt die Aufgabe eines Soldaten sei, den Frieden zu bewahren. Doch ich sehe das als eine Aufgabe an, die uns allen aufgetragen ist und der beste Weg diese zu erfüllen ist ohne Waffen und ohne Gewalt.
Womit du im Übrigen alle weiteren Bundeswehrfunktionen außen vor stellst.
Hier mal ein paar Auszüge aus meiner Kriegsdienstverweigerung (und um das etwas zu qualifizieren: ich trete im Juli meinen Zivildienst an):
Erster Punkt: Eigene Erfahrungen kommen immer gut. Wenn du dein Wissen nur aus Computerspielen hast, ist das leider wenig glaubwürdig.
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Ich habe den Tod meiner Großeltern väterlicherseits miterlebt und weiß nicht nur dadurch, wie sich der Verlust eines Menschen für die Angehörigen anfühlt. Ich sehe mich so nicht im Stande, diesen Schmerz auch anderen zuzufügen.
Zweiter Punkt: Die Waffe ist nicht nur zum Töten da. Wenn du aber schon die Vorstellung, dich durch die Waffe über einen Menschen zu stellen, ablehnst, hat das durchaus moralisches Gewicht. Dahinein fällt dann auch dein freier Wille, ob du tötest oder nicht (ich persönlich habe immer noch die Vorstellung, dass mir als Soldat niemand vorzuschreiben hat, wen ich erschießen soll). Da die Menschenwürde auch rechtlich verhaftet und damit Teil unserer demokratischen Identität ist, ist das von vornherein ein wichtiger Beweggrund.
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Auch wehre ich mich gegen die Vorstellung, das Leben eines Menschen aufgrund weniger Sekunden bewerten zu können, beziehungsweise diese Einschätzung erst gar nicht zu treffen. Ich kann es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, ein Leben auszulöschen, welches nicht weniger Wert hat als das meinige, gar widerstrebt es mir, einen Menschen willentlich zu verletzen, oder nur eine Waffe auf ihn zu richten, denn jede dieser Taten verstößt grundsätzlich gegen meine Auffassung von menschlicher Würde.
Begründe vielleicht auch, warum du für den Zivildienst eher infrage kommst.
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Wie dem ausführlichen Lebenslauf zu entnehmen ist, sehe ich meine Zukunft und meine Begabungen eher im sozialen Umgang mit Menschen, vor allem mit Älteren und Kranken. Diese Auffassung legt mir den Zivildienst näher als den Wehrdienst, [...] denn ich kann den Menschen direkt und guten Gewissens helfen; eine Chance, die mir während meines Grundwehrdienstes verwehrt bliebe.
Letztendlich kannst du deine pazifistischen Ansichten auch noch irgendwo direkt unterbringen, letztendlich aber bist du im Wehrdienst nichts weiter, als ein Verteidigungssoldat bzw. Fluthelfer und ähnliches und kein Organ zur Kriegsführung.