deserted-monkey
05.10.2006, 13:22
Würde mich über Feedback zur folgenden Geschichte freuen:
AUSBRUCH
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Die Nacht senkt sich leise und schnell über den Dschungel.
Ein letzter heller Sonnenstrahl fällt durch mein Gitterfenster, Mücken tanzen in seinem Schein, dann ist das Licht vorbei. Dunkelheit umgibt mich nun, neben mir höre ich das hektische Atmen meiner Zellenmitbewohnerin, sie ist krank, ich habe es gesehen. Die Gelbsucht, Malaria und viele Krankheiten mehr gibt es hier im Dschungel. Ein Licht habe ich nicht, Finsternis herrscht um mich, aber schwach erkenne ich die Gestalt, die neben der Pritsche am Boden sitzt. Dann geht die Tür auf, sie knallt an die Wand dahinter. Der Schein einer Taschenlampe tanzt über die Wände und findet ihr Ziel. Das Gesicht meiner Zellenkollegin verzerrt und traurig, gelb und aufgeschunden. Starke Arme packen sie, zerren sie auf die Füsse, die kaum noch ihren Dienst tun. Dann bringt man sie fort, ich kann nicht sehen wohin. Doch ich weiss es, die Kranken und Schwachen sterben immer zuerst. Ein paar Minuten später, höre ich den Hall des Schusses, der wie ein Messer die Stille durchschneidet. Ich fange leise an zu weinen, diese Frau hat mir viel bedeutet. Doch niemand kümmert das hier, im Lager der Kriegsgefangenen.
Ich erwache, als der erste Sonnenstrahl meine Nase kitzelt. Es ist schon brütend heiss, obwohl es noch früh am Morgen ist. Der Schweiss läuft mir den Rücken herunter, der die Mücken und Fliegen in Schwärmen anzieht. Die Klappe meiner Gefängnistür geht auf, ein Glas schmutziges Wasser wird mir vor die Füsse gestellt, mit einem Zug leere ich das ganze Glas. Es schmeckt widerlich, knapp kann ich den Brechreiz unterdrücken. Ein paar Minuten später schwingt die Tür auf, die Sonne flutet herein, doch mit ihr kommt auch ein grosser hagerer Mann mit einer Lederpeitsche. Meine Arbeit beginnt, wenn der Peitschenmann kommt. Ich folge ihm hinaus in die Sonne, im Lager herrscht Hochbetrieb. Ein Jeep fährt mich fast über den Haufen, als ich versuche mit dem Peitschenmann schritt zu halten. Ich bin an meinem Arbeitsplatz angekommen, der schlammige Fluss rauscht vor mir dahin. Ich knie mich nieder und fülle den ersten Behälter mit Wasser, die Augen des Peitschenmannes stechen beinahe Löcher in meinen Rücken. Ich erhebe mich, versuche den Behälter hochzuheben, es gelingt mir auch. Aber er ist zu schwer, weit komme ich nicht, meine Arme geben nach und er fällt zu Boden, das Wasser spritzt und versinkt im Sand. Den ersten Peitschenschlag spüre ich nicht einmal, doch warm ist das Blut, das aus der Wunde am Rücken läuft. Der Peitschenmann schreit, sein Kopf nicht nur rot von der Sonne, sondern auch vor Wut. Ich werde auf die Knie gezwungen und mit der Zeit hört man meine Schreie im ganzen Lager.
Sie zerren mich ins Büro, wie sie es immer nennen, und hinter dem Schreibtisch sitzt ein fettes zigarrenrauchendes Arschloch, das mich angrinst. Ich werde nach vorne gestossen, stolpere auf den Schreibtisch zu. Mein Rücken schmerzt, als hätten sie Säure darüber gegossen. Mein Hemd hängt mir in blutigen Streifen vom Rücken. Dann fängt das fette Arschloch an zu reden: „Holla! Was für eine Schönheit“, grinst es und zieht an seiner Zigarre, die dicke Rauchschwaden im Raum verteilt, die mir in den Lungen brennen. „Was hast du verbrochen?“ – „Diese •••••••• hat einen Behälter mit Wasser fallen gelassen. Gefüllt mit Ihrem Wasser wohlgemerkt.“, sagt der Peitschenmann.
Das fette Arschloch schickt die anderen hinaus. Mürrisch ziehen sie ab, das Schauspiel wird ihnen entgehen. Dann steht er auf, kommt um den Tisch herum und steht vor mich hin, ich bin auf die Knie gesunken, blicke nicht nach oben, will das Gesicht dieses Scheusals nicht sehen. Er öffnet seine Hose, ich wusste das dies kommen würde. Er nimmt sein Glied hervor, das schon ganz steif ist, seine Spitze berührt fast meine Nase. Ich rieche den abscheulichen Geruch von Schweiss und etwas anderem, das ich nicht definieren kann. Verzweifelt schweift mein Blick durch den Raum, sucht nach einer Möglichkeit, dem Bevorstehenden zu entgehen. Mein Blick fällt auf das kleine Armeemesser, das der Fette vor mir am Gürtel trägt. „Fang an zu lutschen, es wird dir schmecken!“, sagt er und grinst zu mir herunter.
Dann handle ich blitzschnell. Ich greife nach dem Messer, mit einem Ruck habe ich es aus seiner Halterung befreit. Das fette Arschloch schreit auf, als ich ihm das Messer in den Oberschenkel ramme. Er torkelt nach hinten, stützt sich am Tisch, sein Glied wippt auf und ab. Er greift nach der Pistole, die auf dem Tisch liegt. Ich springe auf die Füsse, Schmerz fährt durch meinen Körper, aber ich schaffe es, die Pistole vor ihm zu erreichen. Ich nehme sie in beide Hände, ziele auf die Brust des Fetten. Er schaut mich komisch an, irgendwie verdutzt und ungläubig, aber auch ängstlich. Ohne zu Zögern drücke ich ab, die Kugel reisst ein Loch in seinen Leib. Blutüberströmt sinkt er zu Boden. Ich muss schnell handeln, der Schuss war im ganzen Lager zu hören. Ich geh durch eine Tür, schliesse sie hinter mir, ich bin in einer Art Lagerraum, Kisten gefüllt mit Waffen, Munition und Verpflegung stehen herum. Ich höre, wie die Tür des Büros zerbirst und die lauten Schreie eines Mannes. Ich haste zwischen den Kisten hindurch, unterwegs nehme ich mir eine MG aus einer und ein bisschen Munition. Die Tür zum Lagerraum fliegt auf, ich drehe mich nicht um, haste weiter. „Sie ist hier!“, brüllt eine tiefe Männerstimme und dann rattert ein leichtes Maschinengewehr. Kugeln pfeifen an mir vorbei, bald habe ich das andere Ende der grossen Halle erreicht. Eine Holztür versperrt mir den Weg in die Freiheit, sie sieht nicht sehr stabil aus. Mit einem Schrei werfe ich mich gegen sie, und tatsächlich, sie bricht aus den Angeln. Der Länge nach klatsche ich auf den Boden, genau vor zwei nackte Füsse. Ich blicke hoch, sehe eine schwarze Frau, die mich anblickt. Ich sage nichts, sondern werfe ihr einfach die Pistole zu. Sie begreift und schiesst in den Lagerraum hinter mir. Ich rappele mich auf, haste weiter, gebe der Frau ein Zeichen, sie solle mir folgen. Doch für sie ist es zu spät, ein Kugelhagel kommt aus dem Lagerraum und fetzt mehrere Löcher in ihren Körper. Ich habe nicht mehr weit, dann bin ich im schützenden Dickicht des Unterholzes. Hinter mir das Geschrei meiner Verfolger. Mit einem Satz springe ich ins Gebüsch, gefolgt von heulenden Kugeln. Jetzt habe ich es fast geschafft, nun bin ich fast frei. Ich renne weiter durch den dichten Dschungel, bis ich vor Erschöpfung ohnmächtig zusammenbreche.
Als ich meine Augen öffne, herrscht Dunkelheit um mich herum.
Ich spüre den kalten Stahl des MG. Langsam erhebe ich mich, mein Rücken schmerzt immer noch höllisch, doch es geht schon besser. Ich versuche, in der fast vollkommenen Schwärze etwas zu erkennen, doch es bleibt bei einem Versuch. Ein Licht habe ich keines, wo ich bin, weiss ich auch nicht. Von weit her höre ich das Rauschen eines Flusses, sonst ist es abgesehen von ein paar Tierlauten still. Ich beschliesse, den Fluss aufzusuchen, einfach hier schlafen ist zu gefährlich, erst noch ohne ein Feuer. Ich gehe los und verlasse mich nur auf mein Gehör. Nach endloser Zeit und einigen Schürf- und Kratzwunden, sowie tausender Mückenstiche, erreiche ich im Morgengrauen den Fluss. Ich bin müde und völlig fertig, lege mich ans feuchte Ufer des Flusses und trinke ein wenig des recht klaren Wassers. Sobald mein Kopf den Boden berührt, schlafe ich ein.
Etwas weckt mich.
Schlaftrunken blinzle ich ins Sonnenlicht, das MG schussbereit in der Hand. Ein Krokodil liegt nicht weit entfernt von mir am Ufer und sein riesiges Maul öffnet und schliesst sich, klick-klack, öffnet und schliesst sich. Ich habe noch nie ein wildes Krokodil gesehen, weshalb mich der Anblick des ca. 4 Meter messenden Tieres nicht gerade beruhigt. Ich stehe auf, achte darauf, das ich mich nicht zu schnell bewege, halte das MG immer vor mich und auf das Tier gerichtet. Ich lasse meinen Blick nicht von ihm ab und plötzlich passiert etwas. Die Augen des Tieres verändern sich, ihre Farbe wechselt von schwarz zu gelb. Die nun gelben Augen scheinen mich zu mustern, ich kann ihren Blick fast spüren. Befreie sie, sagt es in meinem Kopf. Ich zucke zusammen, doch verspüre ich keine Angst. Du kannst es. Sie werden es dir danken. Ich blicke das Krokodil an, hatte es zu mir gesprochen? Oder war ich schon am halluzinieren? Plötzlich schiebt sich das Krokodil in den Fluss zurück, ein letzter Blick, die Augen sind wieder schwarz, dann ist es verschwunden. Ich weiss nicht, ob das Ereignis vorher real war oder nicht, aber ich weiss, das ich nichts zu verlieren habe. Entweder versuche ich die anderen zu retten und zu fliehen, oder ich geh elendlich und alleine in diesem Dschungel zu Grunde. Ich packe das MG fester und beginne, zum Lager zurückzugehen.
Der Peitschenmann kommt am nächsten Morgen von der Patrouille zurück. Die Luft ist sonderbar kühl an diesem Morgen, er schnuppert wie ein Pferd, in der Luft liegt ein markanter Geruch, wie nach verbranntem Fleisch. Als er aus dem Dickicht herausbricht, sieht er auch wieso. Das ganze Lager ist zerstört, hie und da brennt etwas, Tote liegen quer über den ganzen Platz verstreut, ihre Augen blicken den Peitschenmann an. Wie in Trance geht der Mann zwischen den Leichen hindurch, mit ungläubigen Augen, die nach Überlebenden suchen. Plötzlich finden sie eine lebende Person. Doch diese zielt mit einem grosskalibrigen MG auf ihn, ein Lächeln im Gesicht. Er will etwas sagen, doch sie lässt ihn nicht. Ein Schuss peitscht und ein rotes Loch erscheint zwischen den Beinen des Peitschenmannes. Gequält und mit einem lauten Schmerzensschrei fällt er zu Boden. Er blickt hoch, sieht ihr dreckiges Gesicht und das vieler anderer Frauen, alle sehen entschlossen aus. Und als sie anfangen, ihn mit den nackten Füssen zu Tode zu treten, schliesst er die Augen und betet.
AUSBRUCH
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Die Nacht senkt sich leise und schnell über den Dschungel.
Ein letzter heller Sonnenstrahl fällt durch mein Gitterfenster, Mücken tanzen in seinem Schein, dann ist das Licht vorbei. Dunkelheit umgibt mich nun, neben mir höre ich das hektische Atmen meiner Zellenmitbewohnerin, sie ist krank, ich habe es gesehen. Die Gelbsucht, Malaria und viele Krankheiten mehr gibt es hier im Dschungel. Ein Licht habe ich nicht, Finsternis herrscht um mich, aber schwach erkenne ich die Gestalt, die neben der Pritsche am Boden sitzt. Dann geht die Tür auf, sie knallt an die Wand dahinter. Der Schein einer Taschenlampe tanzt über die Wände und findet ihr Ziel. Das Gesicht meiner Zellenkollegin verzerrt und traurig, gelb und aufgeschunden. Starke Arme packen sie, zerren sie auf die Füsse, die kaum noch ihren Dienst tun. Dann bringt man sie fort, ich kann nicht sehen wohin. Doch ich weiss es, die Kranken und Schwachen sterben immer zuerst. Ein paar Minuten später, höre ich den Hall des Schusses, der wie ein Messer die Stille durchschneidet. Ich fange leise an zu weinen, diese Frau hat mir viel bedeutet. Doch niemand kümmert das hier, im Lager der Kriegsgefangenen.
Ich erwache, als der erste Sonnenstrahl meine Nase kitzelt. Es ist schon brütend heiss, obwohl es noch früh am Morgen ist. Der Schweiss läuft mir den Rücken herunter, der die Mücken und Fliegen in Schwärmen anzieht. Die Klappe meiner Gefängnistür geht auf, ein Glas schmutziges Wasser wird mir vor die Füsse gestellt, mit einem Zug leere ich das ganze Glas. Es schmeckt widerlich, knapp kann ich den Brechreiz unterdrücken. Ein paar Minuten später schwingt die Tür auf, die Sonne flutet herein, doch mit ihr kommt auch ein grosser hagerer Mann mit einer Lederpeitsche. Meine Arbeit beginnt, wenn der Peitschenmann kommt. Ich folge ihm hinaus in die Sonne, im Lager herrscht Hochbetrieb. Ein Jeep fährt mich fast über den Haufen, als ich versuche mit dem Peitschenmann schritt zu halten. Ich bin an meinem Arbeitsplatz angekommen, der schlammige Fluss rauscht vor mir dahin. Ich knie mich nieder und fülle den ersten Behälter mit Wasser, die Augen des Peitschenmannes stechen beinahe Löcher in meinen Rücken. Ich erhebe mich, versuche den Behälter hochzuheben, es gelingt mir auch. Aber er ist zu schwer, weit komme ich nicht, meine Arme geben nach und er fällt zu Boden, das Wasser spritzt und versinkt im Sand. Den ersten Peitschenschlag spüre ich nicht einmal, doch warm ist das Blut, das aus der Wunde am Rücken läuft. Der Peitschenmann schreit, sein Kopf nicht nur rot von der Sonne, sondern auch vor Wut. Ich werde auf die Knie gezwungen und mit der Zeit hört man meine Schreie im ganzen Lager.
Sie zerren mich ins Büro, wie sie es immer nennen, und hinter dem Schreibtisch sitzt ein fettes zigarrenrauchendes Arschloch, das mich angrinst. Ich werde nach vorne gestossen, stolpere auf den Schreibtisch zu. Mein Rücken schmerzt, als hätten sie Säure darüber gegossen. Mein Hemd hängt mir in blutigen Streifen vom Rücken. Dann fängt das fette Arschloch an zu reden: „Holla! Was für eine Schönheit“, grinst es und zieht an seiner Zigarre, die dicke Rauchschwaden im Raum verteilt, die mir in den Lungen brennen. „Was hast du verbrochen?“ – „Diese •••••••• hat einen Behälter mit Wasser fallen gelassen. Gefüllt mit Ihrem Wasser wohlgemerkt.“, sagt der Peitschenmann.
Das fette Arschloch schickt die anderen hinaus. Mürrisch ziehen sie ab, das Schauspiel wird ihnen entgehen. Dann steht er auf, kommt um den Tisch herum und steht vor mich hin, ich bin auf die Knie gesunken, blicke nicht nach oben, will das Gesicht dieses Scheusals nicht sehen. Er öffnet seine Hose, ich wusste das dies kommen würde. Er nimmt sein Glied hervor, das schon ganz steif ist, seine Spitze berührt fast meine Nase. Ich rieche den abscheulichen Geruch von Schweiss und etwas anderem, das ich nicht definieren kann. Verzweifelt schweift mein Blick durch den Raum, sucht nach einer Möglichkeit, dem Bevorstehenden zu entgehen. Mein Blick fällt auf das kleine Armeemesser, das der Fette vor mir am Gürtel trägt. „Fang an zu lutschen, es wird dir schmecken!“, sagt er und grinst zu mir herunter.
Dann handle ich blitzschnell. Ich greife nach dem Messer, mit einem Ruck habe ich es aus seiner Halterung befreit. Das fette Arschloch schreit auf, als ich ihm das Messer in den Oberschenkel ramme. Er torkelt nach hinten, stützt sich am Tisch, sein Glied wippt auf und ab. Er greift nach der Pistole, die auf dem Tisch liegt. Ich springe auf die Füsse, Schmerz fährt durch meinen Körper, aber ich schaffe es, die Pistole vor ihm zu erreichen. Ich nehme sie in beide Hände, ziele auf die Brust des Fetten. Er schaut mich komisch an, irgendwie verdutzt und ungläubig, aber auch ängstlich. Ohne zu Zögern drücke ich ab, die Kugel reisst ein Loch in seinen Leib. Blutüberströmt sinkt er zu Boden. Ich muss schnell handeln, der Schuss war im ganzen Lager zu hören. Ich geh durch eine Tür, schliesse sie hinter mir, ich bin in einer Art Lagerraum, Kisten gefüllt mit Waffen, Munition und Verpflegung stehen herum. Ich höre, wie die Tür des Büros zerbirst und die lauten Schreie eines Mannes. Ich haste zwischen den Kisten hindurch, unterwegs nehme ich mir eine MG aus einer und ein bisschen Munition. Die Tür zum Lagerraum fliegt auf, ich drehe mich nicht um, haste weiter. „Sie ist hier!“, brüllt eine tiefe Männerstimme und dann rattert ein leichtes Maschinengewehr. Kugeln pfeifen an mir vorbei, bald habe ich das andere Ende der grossen Halle erreicht. Eine Holztür versperrt mir den Weg in die Freiheit, sie sieht nicht sehr stabil aus. Mit einem Schrei werfe ich mich gegen sie, und tatsächlich, sie bricht aus den Angeln. Der Länge nach klatsche ich auf den Boden, genau vor zwei nackte Füsse. Ich blicke hoch, sehe eine schwarze Frau, die mich anblickt. Ich sage nichts, sondern werfe ihr einfach die Pistole zu. Sie begreift und schiesst in den Lagerraum hinter mir. Ich rappele mich auf, haste weiter, gebe der Frau ein Zeichen, sie solle mir folgen. Doch für sie ist es zu spät, ein Kugelhagel kommt aus dem Lagerraum und fetzt mehrere Löcher in ihren Körper. Ich habe nicht mehr weit, dann bin ich im schützenden Dickicht des Unterholzes. Hinter mir das Geschrei meiner Verfolger. Mit einem Satz springe ich ins Gebüsch, gefolgt von heulenden Kugeln. Jetzt habe ich es fast geschafft, nun bin ich fast frei. Ich renne weiter durch den dichten Dschungel, bis ich vor Erschöpfung ohnmächtig zusammenbreche.
Als ich meine Augen öffne, herrscht Dunkelheit um mich herum.
Ich spüre den kalten Stahl des MG. Langsam erhebe ich mich, mein Rücken schmerzt immer noch höllisch, doch es geht schon besser. Ich versuche, in der fast vollkommenen Schwärze etwas zu erkennen, doch es bleibt bei einem Versuch. Ein Licht habe ich keines, wo ich bin, weiss ich auch nicht. Von weit her höre ich das Rauschen eines Flusses, sonst ist es abgesehen von ein paar Tierlauten still. Ich beschliesse, den Fluss aufzusuchen, einfach hier schlafen ist zu gefährlich, erst noch ohne ein Feuer. Ich gehe los und verlasse mich nur auf mein Gehör. Nach endloser Zeit und einigen Schürf- und Kratzwunden, sowie tausender Mückenstiche, erreiche ich im Morgengrauen den Fluss. Ich bin müde und völlig fertig, lege mich ans feuchte Ufer des Flusses und trinke ein wenig des recht klaren Wassers. Sobald mein Kopf den Boden berührt, schlafe ich ein.
Etwas weckt mich.
Schlaftrunken blinzle ich ins Sonnenlicht, das MG schussbereit in der Hand. Ein Krokodil liegt nicht weit entfernt von mir am Ufer und sein riesiges Maul öffnet und schliesst sich, klick-klack, öffnet und schliesst sich. Ich habe noch nie ein wildes Krokodil gesehen, weshalb mich der Anblick des ca. 4 Meter messenden Tieres nicht gerade beruhigt. Ich stehe auf, achte darauf, das ich mich nicht zu schnell bewege, halte das MG immer vor mich und auf das Tier gerichtet. Ich lasse meinen Blick nicht von ihm ab und plötzlich passiert etwas. Die Augen des Tieres verändern sich, ihre Farbe wechselt von schwarz zu gelb. Die nun gelben Augen scheinen mich zu mustern, ich kann ihren Blick fast spüren. Befreie sie, sagt es in meinem Kopf. Ich zucke zusammen, doch verspüre ich keine Angst. Du kannst es. Sie werden es dir danken. Ich blicke das Krokodil an, hatte es zu mir gesprochen? Oder war ich schon am halluzinieren? Plötzlich schiebt sich das Krokodil in den Fluss zurück, ein letzter Blick, die Augen sind wieder schwarz, dann ist es verschwunden. Ich weiss nicht, ob das Ereignis vorher real war oder nicht, aber ich weiss, das ich nichts zu verlieren habe. Entweder versuche ich die anderen zu retten und zu fliehen, oder ich geh elendlich und alleine in diesem Dschungel zu Grunde. Ich packe das MG fester und beginne, zum Lager zurückzugehen.
Der Peitschenmann kommt am nächsten Morgen von der Patrouille zurück. Die Luft ist sonderbar kühl an diesem Morgen, er schnuppert wie ein Pferd, in der Luft liegt ein markanter Geruch, wie nach verbranntem Fleisch. Als er aus dem Dickicht herausbricht, sieht er auch wieso. Das ganze Lager ist zerstört, hie und da brennt etwas, Tote liegen quer über den ganzen Platz verstreut, ihre Augen blicken den Peitschenmann an. Wie in Trance geht der Mann zwischen den Leichen hindurch, mit ungläubigen Augen, die nach Überlebenden suchen. Plötzlich finden sie eine lebende Person. Doch diese zielt mit einem grosskalibrigen MG auf ihn, ein Lächeln im Gesicht. Er will etwas sagen, doch sie lässt ihn nicht. Ein Schuss peitscht und ein rotes Loch erscheint zwischen den Beinen des Peitschenmannes. Gequält und mit einem lauten Schmerzensschrei fällt er zu Boden. Er blickt hoch, sieht ihr dreckiges Gesicht und das vieler anderer Frauen, alle sehen entschlossen aus. Und als sie anfangen, ihn mit den nackten Füssen zu Tode zu treten, schliesst er die Augen und betet.