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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ausbruch



deserted-monkey
05.10.2006, 13:22
Würde mich über Feedback zur folgenden Geschichte freuen:

AUSBRUCH
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Die Nacht senkt sich leise und schnell über den Dschungel.
Ein letzter heller Sonnenstrahl fällt durch mein Gitterfenster, Mücken tanzen in seinem Schein, dann ist das Licht vorbei. Dunkelheit umgibt mich nun, neben mir höre ich das hektische Atmen meiner Zellenmitbewohnerin, sie ist krank, ich habe es gesehen. Die Gelbsucht, Malaria und viele Krankheiten mehr gibt es hier im Dschungel. Ein Licht habe ich nicht, Finsternis herrscht um mich, aber schwach erkenne ich die Gestalt, die neben der Pritsche am Boden sitzt. Dann geht die Tür auf, sie knallt an die Wand dahinter. Der Schein einer Taschenlampe tanzt über die Wände und findet ihr Ziel. Das Gesicht meiner Zellenkollegin verzerrt und traurig, gelb und aufgeschunden. Starke Arme packen sie, zerren sie auf die Füsse, die kaum noch ihren Dienst tun. Dann bringt man sie fort, ich kann nicht sehen wohin. Doch ich weiss es, die Kranken und Schwachen sterben immer zuerst. Ein paar Minuten später, höre ich den Hall des Schusses, der wie ein Messer die Stille durchschneidet. Ich fange leise an zu weinen, diese Frau hat mir viel bedeutet. Doch niemand kümmert das hier, im Lager der Kriegsgefangenen.

Ich erwache, als der erste Sonnenstrahl meine Nase kitzelt. Es ist schon brütend heiss, obwohl es noch früh am Morgen ist. Der Schweiss läuft mir den Rücken herunter, der die Mücken und Fliegen in Schwärmen anzieht. Die Klappe meiner Gefängnistür geht auf, ein Glas schmutziges Wasser wird mir vor die Füsse gestellt, mit einem Zug leere ich das ganze Glas. Es schmeckt widerlich, knapp kann ich den Brechreiz unterdrücken. Ein paar Minuten später schwingt die Tür auf, die Sonne flutet herein, doch mit ihr kommt auch ein grosser hagerer Mann mit einer Lederpeitsche. Meine Arbeit beginnt, wenn der Peitschenmann kommt. Ich folge ihm hinaus in die Sonne, im Lager herrscht Hochbetrieb. Ein Jeep fährt mich fast über den Haufen, als ich versuche mit dem Peitschenmann schritt zu halten. Ich bin an meinem Arbeitsplatz angekommen, der schlammige Fluss rauscht vor mir dahin. Ich knie mich nieder und fülle den ersten Behälter mit Wasser, die Augen des Peitschenmannes stechen beinahe Löcher in meinen Rücken. Ich erhebe mich, versuche den Behälter hochzuheben, es gelingt mir auch. Aber er ist zu schwer, weit komme ich nicht, meine Arme geben nach und er fällt zu Boden, das Wasser spritzt und versinkt im Sand. Den ersten Peitschenschlag spüre ich nicht einmal, doch warm ist das Blut, das aus der Wunde am Rücken läuft. Der Peitschenmann schreit, sein Kopf nicht nur rot von der Sonne, sondern auch vor Wut. Ich werde auf die Knie gezwungen und mit der Zeit hört man meine Schreie im ganzen Lager.

Sie zerren mich ins Büro, wie sie es immer nennen, und hinter dem Schreibtisch sitzt ein fettes zigarrenrauchendes Arschloch, das mich angrinst. Ich werde nach vorne gestossen, stolpere auf den Schreibtisch zu. Mein Rücken schmerzt, als hätten sie Säure darüber gegossen. Mein Hemd hängt mir in blutigen Streifen vom Rücken. Dann fängt das fette Arschloch an zu reden: „Holla! Was für eine Schönheit“, grinst es und zieht an seiner Zigarre, die dicke Rauchschwaden im Raum verteilt, die mir in den Lungen brennen. „Was hast du verbrochen?“ – „Diese •••••••• hat einen Behälter mit Wasser fallen gelassen. Gefüllt mit Ihrem Wasser wohlgemerkt.“, sagt der Peitschenmann.
Das fette Arschloch schickt die anderen hinaus. Mürrisch ziehen sie ab, das Schauspiel wird ihnen entgehen. Dann steht er auf, kommt um den Tisch herum und steht vor mich hin, ich bin auf die Knie gesunken, blicke nicht nach oben, will das Gesicht dieses Scheusals nicht sehen. Er öffnet seine Hose, ich wusste das dies kommen würde. Er nimmt sein Glied hervor, das schon ganz steif ist, seine Spitze berührt fast meine Nase. Ich rieche den abscheulichen Geruch von Schweiss und etwas anderem, das ich nicht definieren kann. Verzweifelt schweift mein Blick durch den Raum, sucht nach einer Möglichkeit, dem Bevorstehenden zu entgehen. Mein Blick fällt auf das kleine Armeemesser, das der Fette vor mir am Gürtel trägt. „Fang an zu lutschen, es wird dir schmecken!“, sagt er und grinst zu mir herunter.
Dann handle ich blitzschnell. Ich greife nach dem Messer, mit einem Ruck habe ich es aus seiner Halterung befreit. Das fette Arschloch schreit auf, als ich ihm das Messer in den Oberschenkel ramme. Er torkelt nach hinten, stützt sich am Tisch, sein Glied wippt auf und ab. Er greift nach der Pistole, die auf dem Tisch liegt. Ich springe auf die Füsse, Schmerz fährt durch meinen Körper, aber ich schaffe es, die Pistole vor ihm zu erreichen. Ich nehme sie in beide Hände, ziele auf die Brust des Fetten. Er schaut mich komisch an, irgendwie verdutzt und ungläubig, aber auch ängstlich. Ohne zu Zögern drücke ich ab, die Kugel reisst ein Loch in seinen Leib. Blutüberströmt sinkt er zu Boden. Ich muss schnell handeln, der Schuss war im ganzen Lager zu hören. Ich geh durch eine Tür, schliesse sie hinter mir, ich bin in einer Art Lagerraum, Kisten gefüllt mit Waffen, Munition und Verpflegung stehen herum. Ich höre, wie die Tür des Büros zerbirst und die lauten Schreie eines Mannes. Ich haste zwischen den Kisten hindurch, unterwegs nehme ich mir eine MG aus einer und ein bisschen Munition. Die Tür zum Lagerraum fliegt auf, ich drehe mich nicht um, haste weiter. „Sie ist hier!“, brüllt eine tiefe Männerstimme und dann rattert ein leichtes Maschinengewehr. Kugeln pfeifen an mir vorbei, bald habe ich das andere Ende der grossen Halle erreicht. Eine Holztür versperrt mir den Weg in die Freiheit, sie sieht nicht sehr stabil aus. Mit einem Schrei werfe ich mich gegen sie, und tatsächlich, sie bricht aus den Angeln. Der Länge nach klatsche ich auf den Boden, genau vor zwei nackte Füsse. Ich blicke hoch, sehe eine schwarze Frau, die mich anblickt. Ich sage nichts, sondern werfe ihr einfach die Pistole zu. Sie begreift und schiesst in den Lagerraum hinter mir. Ich rappele mich auf, haste weiter, gebe der Frau ein Zeichen, sie solle mir folgen. Doch für sie ist es zu spät, ein Kugelhagel kommt aus dem Lagerraum und fetzt mehrere Löcher in ihren Körper. Ich habe nicht mehr weit, dann bin ich im schützenden Dickicht des Unterholzes. Hinter mir das Geschrei meiner Verfolger. Mit einem Satz springe ich ins Gebüsch, gefolgt von heulenden Kugeln. Jetzt habe ich es fast geschafft, nun bin ich fast frei. Ich renne weiter durch den dichten Dschungel, bis ich vor Erschöpfung ohnmächtig zusammenbreche.

Als ich meine Augen öffne, herrscht Dunkelheit um mich herum.
Ich spüre den kalten Stahl des MG. Langsam erhebe ich mich, mein Rücken schmerzt immer noch höllisch, doch es geht schon besser. Ich versuche, in der fast vollkommenen Schwärze etwas zu erkennen, doch es bleibt bei einem Versuch. Ein Licht habe ich keines, wo ich bin, weiss ich auch nicht. Von weit her höre ich das Rauschen eines Flusses, sonst ist es abgesehen von ein paar Tierlauten still. Ich beschliesse, den Fluss aufzusuchen, einfach hier schlafen ist zu gefährlich, erst noch ohne ein Feuer. Ich gehe los und verlasse mich nur auf mein Gehör. Nach endloser Zeit und einigen Schürf- und Kratzwunden, sowie tausender Mückenstiche, erreiche ich im Morgengrauen den Fluss. Ich bin müde und völlig fertig, lege mich ans feuchte Ufer des Flusses und trinke ein wenig des recht klaren Wassers. Sobald mein Kopf den Boden berührt, schlafe ich ein.

Etwas weckt mich.
Schlaftrunken blinzle ich ins Sonnenlicht, das MG schussbereit in der Hand. Ein Krokodil liegt nicht weit entfernt von mir am Ufer und sein riesiges Maul öffnet und schliesst sich, klick-klack, öffnet und schliesst sich. Ich habe noch nie ein wildes Krokodil gesehen, weshalb mich der Anblick des ca. 4 Meter messenden Tieres nicht gerade beruhigt. Ich stehe auf, achte darauf, das ich mich nicht zu schnell bewege, halte das MG immer vor mich und auf das Tier gerichtet. Ich lasse meinen Blick nicht von ihm ab und plötzlich passiert etwas. Die Augen des Tieres verändern sich, ihre Farbe wechselt von schwarz zu gelb. Die nun gelben Augen scheinen mich zu mustern, ich kann ihren Blick fast spüren. Befreie sie, sagt es in meinem Kopf. Ich zucke zusammen, doch verspüre ich keine Angst. Du kannst es. Sie werden es dir danken. Ich blicke das Krokodil an, hatte es zu mir gesprochen? Oder war ich schon am halluzinieren? Plötzlich schiebt sich das Krokodil in den Fluss zurück, ein letzter Blick, die Augen sind wieder schwarz, dann ist es verschwunden. Ich weiss nicht, ob das Ereignis vorher real war oder nicht, aber ich weiss, das ich nichts zu verlieren habe. Entweder versuche ich die anderen zu retten und zu fliehen, oder ich geh elendlich und alleine in diesem Dschungel zu Grunde. Ich packe das MG fester und beginne, zum Lager zurückzugehen.

Der Peitschenmann kommt am nächsten Morgen von der Patrouille zurück. Die Luft ist sonderbar kühl an diesem Morgen, er schnuppert wie ein Pferd, in der Luft liegt ein markanter Geruch, wie nach verbranntem Fleisch. Als er aus dem Dickicht herausbricht, sieht er auch wieso. Das ganze Lager ist zerstört, hie und da brennt etwas, Tote liegen quer über den ganzen Platz verstreut, ihre Augen blicken den Peitschenmann an. Wie in Trance geht der Mann zwischen den Leichen hindurch, mit ungläubigen Augen, die nach Überlebenden suchen. Plötzlich finden sie eine lebende Person. Doch diese zielt mit einem grosskalibrigen MG auf ihn, ein Lächeln im Gesicht. Er will etwas sagen, doch sie lässt ihn nicht. Ein Schuss peitscht und ein rotes Loch erscheint zwischen den Beinen des Peitschenmannes. Gequält und mit einem lauten Schmerzensschrei fällt er zu Boden. Er blickt hoch, sieht ihr dreckiges Gesicht und das vieler anderer Frauen, alle sehen entschlossen aus. Und als sie anfangen, ihn mit den nackten Füssen zu Tode zu treten, schliesst er die Augen und betet.

Liferipper
06.10.2006, 09:38
Ich erwache, als der erste Sonnenstrahl meine Nase kitzelt.

Wenn jemand daheim friedlich im Bett schläft, kannst du das gerne schreiben, hier passt es eindeutig nicht zur Atmosphäre.


Ich haste zwischen den Kisten hindurch, unterwegs nehme ich mir eine MG aus einer und ein bisschen Munition.

Schonmal ein MG gesehen? Die Dinger sind groß, unhadlich, schwer und sperrig, also bestimmt nichts, was man dabeihaben will, wenn man um sein Leben rennen muss, besonders, wenn man schon zu schwach ist, einen "Behälter" (gehts nicht etwas genauer? Ein Glas, ein Eimer oder ein 50-Liter-Kannister?) Wasser zu tragen. Von den ganzen Schwächen, die man nicht auf den ersten Blick sieht, ganz zu schweigen. Ein Sturmgewehr oder eine handliche MP wäre in so einem Fall wohl eher erste Wahl.

deserted-monkey
06.10.2006, 11:57
Schonmal ein MG gesehen? Die Dinger sind groß, unhadlich, schwer und sperrig, also bestimmt nichts, was man dabeihaben will, wenn man um sein Leben rennen muss, besonders, wenn man schon zu schwach ist, einen "Behälter" (gehts nicht etwas genauer? Ein Glas, ein Eimer oder ein 50-Liter-Kannister?) Wasser zu tragen. Ein Sturmgewehr oder eine handliche MP wäre in so einem Fall wohl eher erste Wahl.

Hi! Erst mal danke für deine Rückmeldung/Kritik.
Das mit dem MG stimmt schon, ich habe zuerst auch MP geschrieben, aber aus irgendeinem Grund habe ich es dann zu MG geändert... :rolleyes:



Von den ganzen Schwächen, die man nicht auf den ersten Blick sieht, ganz zu schweigen.

Was meinst du genau damit?

NeoInferno
06.10.2006, 14:03
Also hier zu könnte ich ziehmlich - und an sich erstaunlich - viel schreiben. Aber ich versuchs kurz zu halten.

Rein inhaltlich finde ich die Geschichte ganz gut. Die Thematik ist recht interessant und hat viel Spannungspotential, was du teilweise auch ausnutzt. Das ganze ist leider etwas vorhersehbar und irgendwie einfach gehalten, es gibt zu wenige Details und es passiert zu wenig, was nicht direkt an den Ausbruch gekoppelt ist. Ich hätte mir einfach mehr Tiefe gewünscht. Vielleicht Gespräche mit anderen Frauen. Gerade das Innere eines Menschen in solch einer Situation ist interessant, doch du lässt die wenigen Charaktere sehr eindimensional bleiben.

Stilistisch ist die Geschichte wie Müsli - ein Mischmasch von allem. Der Stil ist größtenteils solide, keine Formulierung ist wirklich verpatzt, jedoch fühlen sich die Worte nur als Mittel zum Zweck an, irgendwie den Inhalt rüberzubringen. Die Worte stelle ich mir in diesem Text vor als kleine, gelangweilte Sklaven, die das tun was sie sollen, aber das nicht besonders elegant oder interessiert. Du musst versuchen sie *bewusst* zu verwenden, um auch Botschaften zwischen den Zweilen zu hinterlassen.

Was ich sagen will: Du reduzierst die Sprache auf ein Minimum ihrer Möglichkeiten, der reinen Informationsübermittlung. Und damit nimmst du dir selbst stilistisch jeglichen Wind aus den Segeln. Worte können mehr als Dinge benennen.

Was aber stilistisch wirklich der größte Nervtöter ist: Andauernd beginnen Sätze mit "Ich". Lies mal den Text durch und schau mal selbst..sowas ist der absolute Stilkiller. Die einzige Abwechslung besteht in anderen Pronomen oder Artikeln: Sie, Er, Es, Das, Ein, Eine. Oh mein Gott, es gibt nun doch wirklich soo viele Möglichkeiten, elegant einen Satz einzuleiten. *Darauf* solltest du bei deiner nächsten Geschichte am meisten achten.

Dann noch eine Sache zum allgemeinen Sprachniveau, also die Sprachebene, in der Erzähler und Figuren reden. Die ist hier nämlich recht inkonsistent, variiert also unsinnigerweise an einigen Stellen. Das ist, als würde Shakespeare zwischen archaischem Englisch und Gossensprache wechseln. So extrem ist es bei dir natürlich nicht, aber hier einige Stellen, die einfach nicht zum Rest passen oder sich einfach doof anhören:
"dann ist das Licht vorbei" - Oha?
"Der Peitschenmann" - Seeehr doofe Bezeichnung für nen Mann mit ner Peitsche..
"steht vor mich hin" - Bestimmt nur ein Vertipper
"er schnuppert wie ein Pferd" - Soll das ein Vergleich sein oder meinst du einfach dass er stinkt wie ein Pferd? Bei ersterem: Für ein Vergleich sehr unklug, wie sieht denn so ein typisches Pferd aus, wenn es riecht?
"völlig fertig" und "fettes Arschloch"
- Die Protagonistin erzählt ansonsten recht ruhig, teilweise fast poetisch oder bildhaft. Soetwas würde die Frau aus *dieser* Geschichte nie sagen, weil es einfach eine ganz andere Spracheben ist, als die, in der sie ihre Geschichte erzählt.

Was du aber gut gemacht hast, war - obgleich ich denke, dass du das gar nicht bemerkt hast - erst in der Mitte zu erwähnen, dass der Prot eine Frau ist. Ehrlich, ich bin von Anfang an von einem Mann ausgegangen, einen Soldaten in nem Kriegsgefangenenlager oder so. War für mich ein angenehmer Twist.

Gegen Ende hin kommt auch noch etwas feines: Der Perspektivwechsel im letzten Absatz zu einem anscheinend auktorialen Erzähler, der also über den Dingen steht und nicht als Person im Text vorkommt. Ist wirklich eine gute stilistische Idee und bringt Abwechslung. ABER - und leider gibt es wie du siehst zu viele abers - du hälst das wiedermal nicht konsequent durch. Mitten in diesem Absatz wechselst du wieder die Perspektive grundlos zur Frau. Einfach so, ohne Überleitung. Und zwar genau hier:
"Doch diese zielt mit einem grosskalibrigen MG auf ihn, ein Lächeln im Gesicht."
[PerspectiveChangeToFirstPerson]
"Er will etwas sagen, doch ich lasse ihn nicht."
Dabei hätte der Abschluss so schön sein können...aber du kannst es ja noch nacheditieren oder so, falls du dem Kritikpunkt zustimmst.

Fazit:
Ja, eine recht solide Geschichte - inhaltlich sowieso, stilistisch leider leider nur Mittelmaß. Ich glaube ich habe erst wenige oder keine von deinen anderen Texten gelesen, aber dieser zeigt mir - trotz aller Kritik - dass du auf einem guten Weg bist. Du solltest dir einfach nur mehr Gedanken machen, *wie* du etwas präsentieren willst.
Ach ja und anscheinend ist die Kritik doch etwas länger geworden. Hoffentlich bringt sie dir was.

Freu mich schon auf deine nächste Geschichte :)
Neo

deserted-monkey
06.10.2006, 14:27
Hey! Danke. Das nenne ich eine gute Kritik ^^



Was aber stilistisch wirklich der größte Nervtöter ist: Andauernd beginnen Sätze mit "Ich". Lies mal den Text durch und schau mal selbst..sowas ist der absolute Stilkiller. Die einzige Abwechslung besteht in anderen Pronomen oder Artikeln: Sie, Er, Es, Das, Ein, Eine. Oh mein Gott, es gibt nun doch wirklich soo viele Möglichkeiten, elegant einen Satz einzuleiten. *Darauf* solltest du bei deiner nächsten Geschichte am meisten achten.

Ich^^weiss, das war bei meinen anderen Geschichten leider auch so, oder jedenfalls grösstenteils. Darauf sollte ich wirklich achten, denn ich habe, wie du mir geraten hast, die Geschichte noch einmal aufmerksam durchgelesen und es ist wirklich so, dass fast jeder zweite Satz mit einem "ich" beginnt. Nächstes mal achte ich wirklich darauf...



"dann ist das Licht vorbei" - Oha?


Wie könnte man es sonst ausdrücken? Dann schwindet das Licht, oder so ähnlich?



"Der Peitschenmann" - Seeehr doofe Bezeichnung für nen Mann mit ner Peitsche..


Also ich dachte eigentlich, dass das ne gute Bezeichnung wäre, da ich ja keine Namen in der Geschichte verwende.



"er schnuppert wie ein Pferd" - Soll das ein Vergleich sein oder meinst du einfach dass er stinkt wie ein Pferd? Bei ersterem: Für ein Vergleich sehr unklug, wie sieht denn so ein typisches Pferd aus, wenn es riecht?


Also ich dachte da eher an einen Vergleich. Wenn ein Pferd schnuppert, dann tut es das mit seinen Nüstern. Also zum Vergleich, ich wollte das irgendwie so beschreiben, das der Mann halt schnuppert, seine Nasenlöcher sich öffnen und so... :D kA



"völlig fertig" und "fettes Arschloch"
- Die Protagonistin erzählt ansonsten recht ruhig, teilweise fast poetisch oder bildhaft. Soetwas würde die Frau aus *dieser* Geschichte nie sagen, weil es einfach eine ganz andere Spracheben ist, als die, in der sie ihre Geschichte erzählt.


Na ja, ich wollte den fetten Mann im Büro halt irgendwie so darstellen, das er wirklich ein Scheusal ist und mir fiel irgendwie keine bessere (oder milder ausgedrückte) Beschreibung für so einen Menschen ein.



Dabei hätte der Abschluss so schön sein können...aber du kannst es ja noch nacheditieren oder so, falls du dem Kritikpunkt zustimmst.


Dem Kritikpunkt stimme ich zu. Werde es noch ändern.



Ja, eine recht solide Geschichte - inhaltlich sowieso, stilistisch leider leider nur Mittelmaß. Ich glaube ich habe erst wenige oder keine von deinen anderen Texten gelesen, aber dieser zeigt mir - trotz aller Kritik - dass du auf einem guten Weg bist. Du solltest dir einfach nur mehr Gedanken machen, *wie* du etwas präsentieren willst.


Bei meinen anderen Geschichten, war auch die Hauptkritik wegen meinem Stil. Ich sollte wirklich in Zukunft darauf achten, denn ich merke es meistens erst im Nachhinein, das der Stil zum Teil nicht so das Wahre ist. Danke das du mich noch einmal darauf aufmerksam gemacht hast. Und das ich mir mehr Gedanken machen sollte stimmt auch, denn meistens ist es so, dass mir eine Idee für eine Geschichte kommt, und ich schreibe dann einfach drauflos, meistens ohne gross zu überlegen, was vor allem bei längeren Geschichten nicht gut kommt, weil es dann zum Teil Ungereimtheiten gibt...



Ach ja und anscheinend ist die Kritik doch etwas länger geworden. Hoffentlich bringt sie dir was.


Die bringt mir was, ja.



Freu mich schon auf deine nächste Geschichte :)
Neo

Ich mich auch :D

Peace

NeoInferno
06.10.2006, 14:40
"Wie könnte man es sonst ausdrücken? Dann schwindet das Licht, oder so ähnlich?"
- Du bist der Autor, sag du es mir ;)

"Also ich dachte eigentlich, dass das ne gute Bezeichnung wäre, da ich ja keine Namen in der Geschichte verwende."
- Vorsteher, Vorarbeiter, usw. Und dann erwähnen, dass er ne Peitsche hat, muss ja nicht im Namen stehen wie du siehst.

"Wenn ein Pferd schnuppert, dann tut es das mit seinen Nüstern."
- Achso, verstehe. Genau das wird aber aus dem Vergleich nicht ganz klar. Du hättest direkt seine Nasenhöhlen beschreiben können, wie sie sich aufblähen, die Luft gierig inhalieren, suchend nach...oder so.

"Na ja, ich wollte den fetten Mann im Büro halt irgendwie so darstellen, das er wirklich ein Scheusal ist und mir fiel irgendwie keine bessere (oder milder ausgedrückte) Beschreibung für so einen Menschen ein."
- Dann musst du deine Charaktere auch so anlegen. Du musst die Figuren immer wie richtige Menschen behandeln. Und als solche sind sie eben an ihre Charaktereigenschaften gebunden, sie würden also nicht alles tun oder sagen.
Naja, die Frau ist sehr dünn charakterisiert, obwohl mir sehr gefällt, dass du sie nirgends direkt beschreibst. Indirekte Charakterisierung (durch Gespräche, Taten,..) rockt mehr.

Zum Beispiel hättest du am Anfang mehr darauf eingehen sollen, wie sie diesen Ort und den Mann hasst, durch Monologe oder Gespräche mit anderen. Bei letzterem würde man endlich sehen, *wie* sie spricht und würde sich darauf einstellen.

Bye,
Näö

Liferipper
06.10.2006, 16:29
Was meinst du genau damit?

Hab jetzt keine Lust, es genau aufzuzählen, aber geh davon aus, dass ein MG in ihrer Situation keine gute Wahl ist ;).

qed
10.10.2006, 09:02
Moin

Das Thema ist nicht schlecht, fands auch gut, dass der Protagonist eine Frau war, bzw. war überraschend. Allerdings ist mein Favorit immer noch Richard bei dir, obwohl ich da nicht mehr ganz in Erinnerung habe, wie die Geschichte stillistisch ist.



Er öffnet seine Hose, ich wusste das dies kommen würde.


Und nicht nur du, also wenn es schon so sein muss, dann bitte ein wenig subversiver und subtiler, denn das hier war wirklich qed.



Der Peitschenmann kommt am nächsten Morgen von der Patrouille zurück.


Wo war der denn solange auf Patrouille? Meinst du nicht irgendwie auf der Suche nach der Entflohenen? Bisschen Klischeehaft irgendwie so, dass er noch der letzte Überlebende ist und der Sündenbock, aber es erfüllt seinen Zweck, was?



"Doch diese zielt mit einem grosskalibrigen MG auf ihn, ein Lächeln im Gesicht."
[PerspectiveChangeToFirstPerson]
"Er will etwas sagen, doch ich lasse ihn nicht."


Hab die Geschichte letzten Freitag gelesen, aber das hast du ja anscheinend schon geändert; gut so.

Ansonsten kann ich eigentlich nicht mehr viel sagen, da ja Neo schon sehr auführlich dazu geantwortet hat. Wie gesagt, die Thematik ist nicht schlecht, und ein paar gute Ideen hast du auch gehabt, zb. das der Prot eine Frau ist, aber Schade halt, das du immer noch diese Fäkalausdrücke wie fettes Arschloch und so verwendest, denn die Stören, kann man auch anders Formulieren. Aber ich warte gespannt auf deine nächste Geschichte.

Sir Wolfsword
10.10.2006, 11:49
Echt eine gute Story nur hat sie ihre Macken z. B. wird sie 1000 mal von Mücken gestochen, etwas extrem viel oda;) ?
Alles im allen ne ganz akzeptable Story nur halt manchmal zu pervers.
So, das war meine Kritik.
~Wolfi~

deserted-monkey
10.10.2006, 12:06
Echt eine gute Story nur hat sie ihre Macken z. B. wird sie 1000 mal von Mücken gestochen, etwas extrem viel oda;) ?
Alles im allen ne ganz akzeptable Story nur halt manchmal zu pervers.
So, das war meine Kritik.
~Wolfi~

Danke danke :D
Das mit dem 1000 mal von Mücken gestochen soll nur bedeuten, das sie halt VIELE Mücken gestochen haben. Also ich finde die Geschichte überhaupt nicht pervers, aber Meinungen und Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Freut mich, das dir die Story zusagt :D

Bye

MoNkEy