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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Final Fantasy I Romanfassung



Squall2k
10.12.2004, 23:14
Hi erstmal, ich bin neu hier und wollte mal fragen, was ihr von meinem derzeitgen Projekt haltet. Es ist, glaube ich, schon zu gross, als dass ich damit aufhören würde, also bemüht euch erst gar nicht :D . Es ist meine erste selbstgeschriebene Geschichte und hat die Story von FFI als GRUNDLAGE. Wundert euch nicht, falls Chocobos, CId oder andere Elemente aus späteren FFs drin vorkommen. Es ist nämlich ziemlich frei nach der Geschichte geschrieben, aber seht selbst...hier ist erstmal der Prolog und das erste kapitel...wenn es euch gefällt kommt bald mehr...wenn nicht... :o

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PROLOG

Vor langer Zeit wurde die Welt Gaya in einen Schleier der Dunkelheit gehüllt.


Das Feuer beginnt zu erlischen,


einst fruchtbare Erde beginnt zu verrotten,


das Wasser der Meere haucht all sein Leben aus,


und der Wind scheint all seine Bewegung zu verlieren.


In dieser Zeit haben die Menschen nur eine einzige Hoffnung. Und zwar eine Prophezeiung.


Es werden vier Krieger kommen, jeder von ihnen im Besitz eines magischen Kristalls


und die Welt wieder zum Licht führen...


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Kapitel I - Und so beginnt ihre Reise...klassisch

Die Sonne stand auf ihrem höchsten Punkt und in der glühenden Hitze des Mittags schienen weder Kobolde noch Räuber oder andere Gefahren den Weg zum Schloss des Reiches Coneria zu versperren. Auf einem gelb gefiedertem Reittier, einem Chocobo, ritt ein blonder Junge in einer bunten und teuren Kriegerrüstung über den Waldboden. Nachdem Cayn nun einige Tage unterwegs war und er das Schloss schon deutlich aus dem Wald heraus erkennen konnte, begann er nachzudenken, ob es damals wirklich die richtige Entscheidung war, loszuziehen. Die Gründe für sein Fortgehen lagen schon weit zurück. Vor drei Jahren entschloss er sich, seine Heimat zu verlassen und hinaus in die Welt zu wandern. Er schämte sich für seine Schwäche damals. Erst Recht, da ihn vor ein paar Tagen ein Telegramm erreicht hat, welches ihm die Nachricht brachte, seine Schwester sei in Gefahr. Es war ihm nicht gesagt worden, was genau geschehen ist. Nur, dass Prinzessin Sarah etwas zugestossen sei und dass man ihn bat auf schnellstem Wege nach Coneria zu kommen. Er war sich sicher, dass er diese Rettungsaktion alleine durchziehen würde. Die lächerlichen Memmen, aus welchen die Armee seines Vaters bestand, würden ihn bloss aufhalten. Er zog das fein gearbeitete Schwert aus der Scheide und begann es mit einem Lappen zu putzen. Nicht, dass es nötig gewesen wäre, aber die Reiterei wurde ihm langweilig und beinahe hoffte er, aus dem Dickicht würde ein Kobold oder ein Räuber springen und ihn bedrohen……danach würde es sich wenigstens lohnen, sein Schwert zu putzen. Während er den Lappen mehrmals über die markelose Klinge seiner Waffe streifte, legte er den Kopf etwas zurück um die warmen Sonnenstrahlen in seinem Gesicht zu spüren. Es lag eine Ruhe in der Luft, doch irgendwo tief in seinem Herzen spürte Cayn, dass diese Ruhe nicht von Dauer sein würde.

Er ahnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass sich, nur wenige hundert Meter von ihm entfernt, eine weitere Person auf dem Weg nach Coneria befand. Es war ein Mädchen, ungefähr so alt wie er, welches auf den Namen Setis hörte. Sie war gänzlich in schwarz gekleidet und eine Spitzhut verbarg ihr Gesicht. Sie hatte kein Reittier sondern stützte sich auf einen langen Stab, während sie sich durch das Dickicht des Waldes schlug, die Augen auf dem riesigen, prachtvollen Schloss von Coneria ruhend. Sie dachte an gar nichts. Sie versuchte angestrengt Erinnerungen zu unterdrücken, die ihr bei der Aufgabe, welche ihr bevorstand nur hinderlich wären, welche sie jedoch, sobald sie ihre Augen schloss, wie ein wildes Tier verfolgten. Zielstrebig setzte sie ihren Weg fort. Genau wie Cayn verspürte sie das Bedürfnis sich im Kampf zu beweisen...ihrer eigenen Stärke bewusst zu werden. Seit der Ausbildung zu Schwarzmagierin fühlte sie sich tatsächlich sehr stark. Sie beherrschte die einfachen Feuer- und Eiszauber bereits fast perfekt und sie war fest entschlossen, noch sehr viel mehr zu lernen. Die Gründe für ihre Wissbegierigkeit konnte sie fühlen und auch wenn sie versuchte niemals auch nur ein Zeichen der Schwäche nach Außen dringen zu lassen, machte ihr ihre Abhängigkeit von der destruktiven Magie sehr viel Angst...aber zugleich Mut, denn nur durch sie war sie in der Lage ihren grössten Traum zu erfüllen.

Zwei weitere Gestalten befanden sich in unmittelbarer Nähe. Ein Mädchen, in einem weissen Mantel. Auch sie hatte einen Stab, doch stützte sie sich nicht auf ihn, sondern hielt ihn andächtig vor ihren Körper, während sie versuchte nicht vom Weg abzukommen. Im Gegensatz zu Cayn und Setis machte sie ein beinahe heiteres Gesicht. Sie war sich sicher nach Coneria zu gehen um den Menschen dort zu helfen, denn als Weiss-Magierin beherrschte sie die Kunst, Wunden und Krankheiten heilen zu können. Mina suchte niemals den Kampf……sie wollte den Menschen nur helfen. Aus diesem einfachen Prinzip und Wunsch heraus, schöpfte sie die Kraft, selbst in den gefährlichen Wäldern von Coneria zu lächeln. Der letzte Wanderer, der kurz vor Coneria war, war ein junger Mann, etwas älter als die anderen drei Abenteurer. Sein Name war Barrow. Er sah nicht sehr kräftig aus und er schien aus sehr einfachem Zuhause zu stammen. Das einzige, was er mit den anderen drei Wanderern gemeinsam hatte, war eine Kette, die er, gut versteckt, um den Hals trug und in die ein Kristall gefasst war. Wie auch die Kristalle der anderen drei, spiegelte er kein Licht, wie man es von einem Kristall eigentlich erwartet. Selbst bei strahlendem Sonnenschein, würde man nicht die geringste Reflexion erkennen. Lediglich ein blasses, inneres Scheinen war zu sehen, wenn man genau hinschaute. Barrow war sich unsicher ob der Weg, den er ging, der richtige für ihn war. Schon die ganze Zeit fragte er sich, ob er nicht lieber zu Hause, in seinem Dorf hätte bleiben sollen. Sofie, eine Freundin, die er schon fast seit seiner Geburt kennt, wollte ihn eigentlich nicht gehen lassen. Vielleicht hätte er auf sie hören sollen. Er hat es ihr nie gesagt, aber ihm war, als würde der Kristall ihn zwingen den Weg zum Schloss Coneria zu gehen. Bei jedem Anflug von Unsicherheit schien der Kristall eine ungeheure Macht auf ihn auszuüben, der er nicht widerstehen konnte. An das Ablegen des Kristalls hatte er nie gedacht und er tat es auch jetzt nicht. Und so ging er immer weiter auf das Schloss zu, dessen Türme und Dächer majestätisch über den Wipfeln der Bäume des Coneria Waldes thronten.

Die Dämmerung brach allerdings bereits ein und er musste sich ein wenig beeilen, um einen geeigneten Schlafplatz zu finden. Plötzlich bemerkte er in der Ferne ein Licht, wie von einem Lagerfeuer. Er wusste, dass es im Coneria Wald vor Räubern nur so wimmelt, aber der Gedanke, bei stockfinsterer Nacht durch den Wald zu stolpern wollte ihm gar nicht gefallen. Er näherte sich also vorsichtig der Lagerstelle. Als er bereits die Silhouetten von drei am Lagerfeuer sitzenden Gestalten sehen konnte, bemerkte er einen Chocobo, der am Wegrand graste. Da Barrow es für unwahrscheinlich hielt, dass ein Räuber einen gestohlenen Chocobo einfach so herumgrasen lässt, näherte er sich der Feuerstelle und fragte, ob er sich vielleicht dazu setzen könne. „Klar, setz dich ruhig.“, antwortete ein Mädchen in einem weissen Mantel. Sie war wunderschön. Sie hatte lange schwarze Haare, welcher über die Schultern ihres Mantels lagen und dunkle Augen, doch höchstwahrscheinlich rührte die Faszination die sie auf Barrow ausübte daher, dass sie die einzige in der Runde war, die lächelte. Neben ihr, saßen ein blonder Junge in einer sehr feinen Kriegerrüstung und eine finstere Gestalt, die einen Spitzhut weit vors Gesicht gezogen hatte und am Lagerfeuer in einem mysteriösen Buch las. „Willst du auch nach Coneria?“, fragte der Junge ungeduldig. Man merkte ihm an, dass er besseres gewohnt war, als mit drei Unbekannten an einem Lagerfeuer zu sitzen und auf den Tag zu warten. „„Ähm……ja.““, antwortete Barrow und hoffte inständig, dass niemand ihn nach dem Grund seiner Reise fragte. Was solle er auch antworten……„„Wenn du vorhast mir bei der Rettung meiner Schwester zu helfen, dann schmink dir das besser ab. Ich hab Setis hier schon klar gemacht, dass es unnötig von meinem Vater war, Abenteurer zu engagieren. Ich schaff das auch ohne euch……ihr wärt mir sowieso nur im Weg.““, sagte der Junge mit einer kalten Stimme……welche höchstwahrscheinlich Setis ein wenig zu kalt war, denn ehe Barrow sich versah schoss ein Feuerball an ihm vorbei und verbrannte die Erde, direkt vor den Füßen, des blonden Jungen. „„Ich sag’’s dir noch einmal Cayn, ich werde den Auftrag ihrer Majestät annehmen, sofern sich dabei eine gute Summe Gold verdienen lässt.““, sprach eine Mädchenstimme aus dem Spitzhut heraus. Beim Anblick von Cayns Ausdruck, fing das Mädchen im weissen Mantel plötzlich an, laut zu lachen. Auch Barrow konnte es sich nur schwer verkneifen, selbst als Cayn, deutlich gekränkt, ein „„Halts Maul, Mina!““, knurrte und sich in seinen Schlafsack verzog. Auf Minas Entschuldigungen, reagierte der Sturkopf nicht. Barrow merkte, dass es Mina nahe ging, auch wenn er nicht wirklich verstand warum.„„Er kann nicht ewig schmollen……““, sagte er um sie aufzuheitern. Sie nickte kurz und schien sich dann plötzlich an etwas zu erinnern……„„Hey, warum möchtest du eigentlich nach Coneria?““, fragte sie und blickte Barrow neugierig an. Er, allerdings fand sich nun in einer ziemlich peinlichen Lage. Was sollte er sagen……„„……mein Dorf liegt nur etwa eine Tagesreise von hier entfernt und ich dachte, vielleicht finde ich einen Job in der Stadt.““, log Barrow. Sein Dorf war wirklich nicht weit entfernt, es lag gleich hinter den Coneria Wäldern, aber in Wahrheit, wusste er nicht, wie es weiter gehen sollte, nachdem er in Coneria angekommen ist. Wie dumm war er, einfach drauflos zu wandern……hatte er etwa gehofft, es würde plötzlich jemand kommen und ihm sagen, was er zu tun habe?! Er schüttelte sich bei dem Gedanken und schämte sich etwas, als Setis plötzlich das Wort ergriff: „„Du kannst ja mit uns gehen und beim König um die Erlaubnis bitten, Prinzessin Sarah zu helfen. Cayn wird sich sicherlich freuen……je mehr desto besser.““ Nachdem sie Cayns verächtliches Schnauben abgewartet hatten, legten auch sie sich schlafen.

Sie lagen nur wenige Minuten, als Barrow aufschreckte……irgendetwas hatte er gehört. Er stand auf um herauszufinden, wo das Geräusch herkam. Das schwache Licht des Lagerfeuers beleuchtete nur wenige Meter des Rastplatzes. Doch dann bemerkte er erneut ein Rascheln im Gebüsch neben Setis. Er schlich sich leise an das Gebüsch heran. Auf halber Strecke, hörte er einen lauten Schrei, der ganz offensichtlich von Mina stammte. Sie war ebenfalls von den Geräuschen geweckt worden und sah sich nun von mehreren Kobolden umzingelt. Kobolde sind nicht stark, aber sie sind bekannt für ihre Hinterlist und ihre Eigenschaft, nicht einen einzigen schmutzigen Trick im Kampf ungenutzt zu lassen. Allerdings hatten sie nicht viel Zeit dazu, denn während sich Cayn auf seiner Seite durch Unmengen von Kobolden schnetzelte, schien sich Setis partout nicht entscheiden zu können, ob sie die Angreifer lieber einfrieren oder verbrennen sollte. Nachdem die Plage beseitigt war, legten sich Setis und Cayn sichtlich zufrieden wieder schlafen. Barrow ging noch einmal ungläubig zu Cayns Schlafsack und als er ein breites, selbstzufriedenes Lächeln auf Cayns Gesicht sah, schüttelte er den Kopf und wünschte sich, mit ein paar weniger morbiden Gestalten zusammen gestossen zu sein. Ein Blick zu Mina verriet, dass sie ungefähr dasselbe dachte, was für Barrow eine ungemeine Erleichterung darstellte……wenigstens einen normalen Weggefährten zu haben. „„Was dem einen seine Keule, ist dem andern seine Beule……““, sagte Mina wie beiläufig, dann legten auch sie sich gleich wieder in ihre Schlafsäcke und schliefen ein.

Für Setis wurde es allerdings eine unruhige Nacht. Der Geruch von Feuer und Schwefel verfolgte sie in ihren Träumen. Solange sie wach war, versuchte sie die Erinnerungen an die Geschehnisse von vor vier Jahren zu vergessen oder zumindest zu unterdrücken. Doch im Traum verfolgten sie die Bilder von ihrem verbrannten Dorf, ihrer toten Familie und Freunden. Sie stand hilflos in ihrem Haus, umzingelt von der unbarmherzigen Hitze der Flammen. Ein Glitzern oder vielmehr ein Leuchten auf ihrem Nachttisch, veranlasste sie schnell den Kristallanhänger zu schnappen und nach unten zu rennen. Und dann die Flucht aus dem Dorf....in die Nacht hinein, wo Monster und Menschen, mindestens genauso erbarmungslos wie das Feuer in ihrem Dorf, lauerten. Mit das schlimmste war, dass sie keine Ahnung hatte, wer verantwortlich für den Horror war. Es war kein Krieg und es waren vor den Toren ihres Dorfes in jener Nacht keine Menschen zu sehen. Wie konnte es also sein, dass mit einem Mal ihre ganze Heimat abbrannte. Sie wünschte sich nichts sehnlicher als den Schuldigen zu finden und ihn für seine Verbrechen leiden zu lassen. Als Setis’’ 14 Jahre altes Ich in der Dunkelheit verschwand, auf der Flucht vor den Flammen, wachte Setis auf……es war Morgen……

Während Cayn, der neben seinem Schlafsack auch seine Kriegerrüstung verstaut hatte, seinen Chocobo besattelte und Mina ihren Schlafsack zusammenrollte, lag Setis noch einen Moment da und starrte auf die morgendlichen Sonnenstrahlen, die durch das Laub fielen und wunderschön glitzerten. Durch die Blätter der Bäume konnte man einen blauen, wolkenlosen Himmel erkennen. Überhaupt war der Morgen die schönste Tageszeit für Setis, da es die Zeit war, welche am weitesten von ihren Albträumen entfernt war. Letztendlich raffte sie sich doch auf und machte sich daran ihren Schlafsack zu verstauen. Als sie sich umblickte konnte sie nirgends Barrow sehen. Cayn schwang sich auf seinen Chocobo und wollte gerade los reiten, als Mina ihn stoppte.„„Cayn, wollen wir nicht auf Barrow warten?““, sagte sie, sichtlich enttäuscht.„„Wer sagt, dass ich mit euch reise……wenn ihr unbedingt bei meinem Vater um Kohle betteln wollt, dann tut das, aber mischt euch nicht in meine Mission ein.““, sagte Cayn, kühl.„„Der Hochmut geht zum Chocobo aus und kehrt zu Fuß heim.““, antwortete Mina. Das Streitgespräch ging noch einige Zeit weiter und als Setis endlich ihr Gepäck fertig verstaut hatte, mischte auch sie sich ein. „„Dankst du es so demjenigen, der dir im Kampf beigestanden hat? Man sollte meinen, ein Mann mit deinem Status sollte bessere Manieren gelernt haben. Aber anscheinend wirst du nicht mal einen halb so guten König abgeben, wie dein Vater!““, sagte Setis und bemerkte dabei gar nicht, wie Barrow aus dem Wald kam, seinen Gürtel anlegend. Er stellte sich ebenfalls vor Cayn, denn er wollte um jeden Preis verhindern, dass er, wie er schon befürchtet hatte, letztendlich planlos und alleine in Coneria sitzt. Er bewunderte den schönen Chocobo von Cayn, welchen er schließlich bis jetzt nur bei Dämmerungslicht gesehen hatte. Sein gelbes Gefieder glitzerte nicht minder als seine, fast menschlichen, Augen und so wie man Barrow gesagt hatte, waren es die stärksten Reittiere, die man finden konnte. „„Halt’’ deine Klappe. Ich hab die Kobolde alleine erledigt...ich schulde euch GAR nichts!““, schrie Cayn, welcher übrigens morgens noch nie sonderlich gut drauf war und nach einer Nacht mit drei Freaks erst recht nicht……allerdings hätte er seinen Mund nicht so voll nehmen dürfen, denn Setis, Barrow und Mina warfen bedeutungsvolle Blicke zu den, von Setis eingefrorenen Kobolden, welche wie Statuen an den Büschen der Lichtung standen. „„Tja, scheint, als hättest du auf deine Gegner dieselbe Wirkung wie auf ……Frauen““, sagte Setis mit einem hämischen Grinsen, schob ihren Spitzhut weit vors Gesicht und ging voran. Mina und Barrow folgten ihr und Cayn knurrte noch ein paar Mal vor sich hin bevor er seinem Chocobo einen behutsamen Stoss gab und ebenfalls der Gruppe hinterher ritt.

Nach einer halben Stunde lag der Coneria-Wald hinter ihnen und vor ihnen lag nur noch ein kurzer Pfad zur Stadt Coneria, der durch eine durch Arbeiterplantagen bebaute Steppe verlief. Während in einigen anderen Königreichen eine große Armut in solchen Plantagen herrschte, waren die Bauern in Coneria sehr geachtet. Man respektierte ihre Arbeit und es erging ihnen nicht schlechter als den Handwerkern und Händlern hinter den Stadtmauern. Barrow dachte, dass Cayn, selbst wenn er nur ein halb so guter König wie sein Vater werden würde, immer noch einen fantastischen Herrscher abgeben würde. Nicht, dass es viele Könige gäbe……die meisten Menschen lebten in Dörfern oder kleinen Städten und regeln interne Angelegenheiten selber. Auch er wuchs in solch einem Dorf auf, hinter den Wäldern von Coneria. Trotz der rechtschaffenen Herrschaft des Königs, Cayns Vaters, hat man sich entschlossen unabhängig zu bleiben und sein eigenes Ding zu machen. Wie rechtschaffen Cayns Vater wirklich ist, zeigt sich in der einfachen Tatsache, dass er diese Einstellung respektiert. Plötzlich wurde Barrow aus seinen Gedanken gerissen. Laute Schreie waren im Hintergrund zu vernehmen und mehrere Bauern liefen fluchtartig über die Felder. Die Ursache war ein riesiges Iguana, welches scheinbar nicht nur Geschmack auf die Früchte der Ernte hatte, sondern auch auf ihre Erzeuger. Cayn, Setis und Mina reagierten sofort. Während Mina auf die Felder rannte um Verletzte zu heilen, ritt Cayn sofort auf das Monster los und griff es an. Es überragte ihn um ca. einen Meter und Cayns Schwertstreich schien nicht die geringste Wirkung zu haben. Nun lief auch Barrow auf das Insekt zu, allerdings nicht ohne seinen Bogen zu bespannen und sich seinen Köcher zu schnappen. Das Monster hatte, kurz nachdem Barrow auf wenige Meter Entfernung stehen blieb, Setis ins Auge gefasst und marschierte mit grossen Schritten auf sie zu. Kurz bevor es sie schnappen konnte, feuerte Barrow einen gezielten Schuss auf das rechte Auge des Iguana ab……und traf. Das Insekt wand sich vor Schmerzen, was Setis genügend Zeit gab um ihren Feuerzauber vorzubereiten. Das Iguana reagierte extrem empfindlich auf die Flammen und war binnen weniger Sekunden tot. Setis feuerte noch einen Eiszauber auf den toten Körper, um einen Brand des Feldes zu verhindern.

Während Barrow und Setis sich erschöpft niederliessen, liefen die Bauern zum eingefrorenen Kadaver und bedankten sich bei Cayn, Setis und Barrow. Auch Mina wurde gefeiert, denn sie hatte vier Bauern, welche von den Klauen des Rieseninsektes verletzt wurden, das Leben gerettet. Einer der Geretteten lies das übliche Gerede von wegen, „„……wie können wir euch jemals danken……““, ab und verneigte sich vor Cayn. Dieser empfand es als seine Pflicht den Danksagungen standzuhalten und seiner Rolle als Prinzen gerecht zu werden……was bedeutete dass er von Mina und Setis zu seinem Chocobo zurück gezerrt werden musste um nicht in stundenlange hoheitliche Reden zu verfallen. Er persönlich fand diese Aktion aufs Äußerste beleidigend und warnte Setis ihn nicht noch einmal so vor seinen Untertanen zu behandeln. Setis hätte darauf gerne etwas erwidert, wurde aber von Mina durch eine deutliche Geste glücklicherweise davon abgehalten. Mina interessierte etwas anderes viel mehr…… „„Woher hast du gelernt, so gut mit dem Bogen umzugehen?““, fragte sie Barrow, der wie immer tief in Gedanken versunken neben Setis spazierte. „„Schon seit ich vier bin, hab ich angefangen, mit Pfeil und Bogen zu schiessen……Ich hab sehr oft mit Sofie trainiert.““, erklärte er, nachdem er kurz überlegt hat. Mina drehte daraufhin den Kopf wieder weg auf die Strasse vor ihr: ,,Ist Sofie……deine Freundin?““, fragte sie. „„……wir kennen uns schon seit ich denken kann……wir sind quasi zusammen aufgewachsen……““, antwortete Barrow. Er wusste nicht, warum ihm die Frage komisch vorkam……wahrscheinlich, weil einige es für unwahrscheinlich halten, mit einem Mädchen „„nur““ befreundet zu sein. Aber damit musste er sich schon im Dorf auseinandersetzen. Schon bald verfiel er wieder in einen träumerisch, nachdenklichen Zustand. Abermals wurde er von Geschrei geweckt……diesmal war es allerdings das Geschrei von Cayn, der die Wachen anwies, das Tor zu öffnen. Ein Blick nach oben verriet Barrow, dass sie die Stadt Coneria erreicht haben.

Vor Cayn, Mina, Setis und Barrow öffneten sich nun die riesigen Pforten, welche die Stadt Coneria vor äußeren Feinden schützen sollte. Die Stadt war atemberaubend. Es war gerade Markt-Tag und während Cayn gemächlich auf das Schloss zuritt, konnten die anderen gar nicht anders, als von Stand zu Stand zu laufen um die Kostbarkeiten und Kuriositäten zu bewundern. Es gab so viele verschiedene Geschäfte, die die unterschiedlichsten Sachen kauften und verkauften. Von ganz alltäglichen Dingen angefangen, wie Geschirr und Werkzeuge über Waffen, Schmuck und Nahrungsmitteln zu den Künsten der Conerischen Handwerker, welche sich allesamt für wahnsinnig tolle Erfinder hielten. So durfte es praktisch keinen Schreiner in Coneria geben, der keine Scheide mit automatischen Schwert-Auswurfmechanismus oder einem Selbstbetriebenden Schmiedehammer entworfen hatte. Wie man sich unschwer vorstellen kann, ist die Rate der Arbeitsunfälle bei conerischen Handwerkern realtiv hoch. Mina blieb einige Zeit vor einem, sehr gut riechenden, Stand stehen, in dem ein freundlich aussehnder Mann stand und kleine Fleischstücke von einer senkrecht stehenden und sich um die eigene Achse drehende Fleischrolle abschnitt. Leider hatten sie so gut wie kein Geld, so dass sie Cayn weiter zum Schloss folgten und dem Treiben von weitem zusahen. Schon bald kamen sie zu der ersten Schausteller Tribüne. Feuerspucker und Schlangenbeschwörer führten hier ihre Fähigkeiten vor der begeisterten Masse vor, während daneben ein kleines Orchester fröhliche, anregende Musik spielte. Auf der anderen Seite gab es einen Schwertschlucker, der einen kleinen Jungen gerade das Schwert aus seinem Rachen ziehen liess und an der nächsten Ecke war eine Theaterbühne……allerdings musste man bezahlen um einzutreten, weshalb Mina wieder einmal traurig neben Cayn weiterspazierte. „„Man kann ein Fest auch ohne Schlemmerei feiern.““, ergänzte sie leise. Nach ein paar Metern, hatte Barrow allerdings nur noch Augen für das Schloss von Coneria. Er hatte bereits die Spitzen der Türme aus dem Coneria Wald sehen können, so gross war es. Es war das grösste Gebäude, das er jemals in seinem Leben gesehen hatte……und das prunkvollste. An allen Türmen und Ecken flackerten Fahnen mit dem Coneria Emblem. Cayn hatte dafür kein Auge……er schämte sich noch, wegen des Vorfalls vor den Bauern und er war ein wenig aufgeregt, nach so langer Zeit seinen Vater wieder zu sehen. Sie traten die grossen steinernen Stufen zu de Schlosstüren herauf.

Cayn nahm einen der großen Messingringe in die Hand und klopfte mit aller Kraft an der Tür. Nur Sekunden später öffnete sich die Pforte und ein Diener verneigte sich vor dem Prinzen. „„Vielen Dank, ich bringe Choco, schnell in seinen Stall, bringe du unsere Gäste doch bitte in den Wartesaal……““, sagte Cayn bevor er Mina einen kurzen Blick zuwarf und mit „„Choco““, das war ganz offensichtlich der Name seines Chocobos, hinter einer Hecke neben dem Schloss verschwand. Der Diener verneigte sich nun auch vor Barrow, Mina und Setis, welche sich vollkommen überrascht ebenfalls verneigten. Daraufhin machte der Diener eine kurze Handbewegung und wies die drei Wanderer an, ihm zu folgen. Barrow, Mina und selbst Setis staunten bei all dem Reichtum, der sich in den Fluren und Gemächern befand. Es ging mehrere Wendeltreppen herauf. An den Wänden hingen dutzende von Gemälden von wichtig aussehenden Personen. An einigen der Bilder hingen Schilder mit Namen, die jedoch keiner der drei lesen konnte, da der Diener sehr flink die Treppen emporstieg und sie keine Lust hatten sich in dem riesigem Schloss zu verlieren. Barrow hatte bereits aufgehört die Stufen zu zählen und er war völlig erschöpft, als der Diener nach einer Treppe plötzlich stehen blieb und eine riesige Tür öffnete hinter der sich ganz offensichtlich ein Saal befand, in dem Bankette und ähnliche Festivitäten abgehalten werden. Einen so grossen Saal hatte keiner der drei jemals gesehen, geschweige sich in einem befunden. An einer Seite waren riesige Fenster und auf der anderen wieder dutzende von Bildern. Diesmal allerdings Gemälde, welche ausschließlich Menschen in Ball-Kleidung zeigten, die tanzten, sich unterhielten oder sich einfach nur am Buffet den Wanst voll schlugen. Der Diener wies Barrow, Mina und Setis an, sich zu setzen. Er brachte ihnen Sake mit Eis und einige Snaks, von denen keiner der drei wusste, aus was sie wirklich bestanden.

Cayns Getrampel, war schon von weitem zu hören. Schließlich schlug er die Tür auf und wies die anderen drei an, ihm zu folgen. Barrow, Mina und Setis hatten es schwer mit Cayn schritt zu halten und jeder von ihnen wusste auch warum. Natürlich wollte Cayn schnellstmöglich wissen, was geschehen war und seinen Vater hatte er auch lange nicht mehr gesehen. Deswegen verkniff sich Setis auch das Kommentar, als er breitbeinig in der Tür des Saals stand und nur mit einem Fingerzeig deutlich machte, dass sie im folgen sollen. Er sprintete eine Wendeltreppe hoch, ging geradeaus in einen schmalen Flur und rannte dann nach rechts, auf eine grosse Tür zu. Im Raum war nicht viel Mobiliar. Einige Bedienstete saßen im Raum verteilt an Tischen und spielten Karten. Am nördlichen Ende des Raumes allerdings saß der Vater von Cayn, schlaftrunken in seinem Thron und träumte sich insgeheim auf den riesigen Marktplatz mit den Tänzerinnen, Schwertschluckern und Musikanten. Cayn liess, nachdem Barrow, Mina und Setis den Raum betreten hatten, die Tür mit einem lauten Knall zu fallen. Der König schreckte hoch und suchte mit verschlafenden Augen den Saal ab. Dann entdeckte er Cayn, sprang von seinem Thron herunter und rannte auf seinen Sohn zu, der sofort einen Schritt zurückging. Das bewahrte ihn jedoch nicht vor der stürmischen Umarmung seines Vaters. Letzen Endes konnte er sich losreißen und fragte nach, was mit seiner Schwester geschehen sei. Der König ging langsam auf seinen Thron zurück, als würde er sich nach einem kurzen Anflug des Glücks wieder an etwas sehr Trauriges erinnern. „„Deine Schwester, Prinzessin Sarah, wurde vom Ritter Garland entführt.““, erklärte er bedrückt. „„Phew, sag bloss, der alte Spinner Lukhan hatte Recht behalten.““, sagte Cayn, der daraufhin sofort betroffen zum Boden schaute, da er wusste, dass sein Vater derartige Äußerungen über seine Berater nicht ausstehen konnte. „„Lukhan stand schon deinem Ur-Großvater als Berater zur Seite und er hat geholfen das Königreich Coneria zu einem gerechten Staat zu führen……““, wetterte Cayns Vater entrüstet. Allerdings merkte man sofort, dass er seine Entrüstung nur spielte. Wahrscheinlich war er es gewöhnt, dass Cayn Witze über seinen Berater Lukhan machte.„„……deinem Ur-Grossvater?! Wie alt ist dieser Lukhan?““, flüsterte Setis, Cayn zu, der darauf aber nicht reagierte, um seinen Vater etwas Wichtigeres zu fragen…… „„Lukhans Prophezeiung nach, soll Garland meine Schwester in den Tempel der Fiends, nordwestlich von Coneria entführen……ich denke ich werde mich dort einmal umschauen……““, sagte Cayn, während er eine Faust machte, den Arm neben seinem Brustkorb anwinkelte und schnell nach unten zog. „„Was ist mit deinen Freunden……sind das die Abenteurer, die dir bei deiner Suche helfen werden?““, fragte Cayns Vater, als er merkte, dass Barrow, Setis und Mina sich sichtbar fehl am Platze fühlten. „„Ähm……ja……die kommen mit, aber ich habe nicht behauptet, dass sie meine Freunde sind. Der Junge heisst Barrow, die, im weissen Mantel heisst Mina und die andere, Setis……““, antwortete Cayn, „„……jetzt aber los……wir werden Garland, mächtig den Arsch versohlen……““. Auf die überraschten Blicke der kartenspielenden Bediensteten, achtete Cayn nicht, jedoch durchaus auf den gebieterischen Ton, seines Vaters: ,,Ihr solltet euch in den Läden der Stadt ausrüsten, bevor ihr euch auf den Weg macht.““

Und das taten sie auch……mit 400Gil, die ihnen Cayns Vater gab kauften sie sich anständige Ausrüstung während Cayn, Choco aus dem Stall holte. Sie hatten ausgemacht sich am Stadttor zu treffen, sobald sie alles erledigt hatten. Nachdem Mina, Barrow und Setis sich also zum Stadttor aufmachten, sprach plötzlich eine unsichtbare Person zu ihnen: ,,Die Prinzessin suchte nach euch!““ Die vier voll gepackten vermeintlichen Helden sahen sich um, doch da war keine Person an der Stelle……sie drehten sich zu allen Seiten, doch die anderen Menschen auf dem Platz schienen nichts gehört zu haben. So beschlossen sie die Sache zu vergessen und zum ungeduldig wartenden Cayn am Stadttor zu gehen. Er begrüsste sie kurz mit einem „„Hi!““ und schwang sich auf Choco um sich sogleich auf den Weg zu machen. Nachdem er einige Meter geritten war, schaute er sich kurz um, und sah seine drei Helfer in eine völlig andere Richtung gehen. Glücklicherweise war Setis so freundlich im zuzurufen, dass Nordwesten in ihrer Richtung war und so wanderten Barrow und Mina der ortskundigen Setis hinterher, während Cayn ein paar unverständliche Worte vor sich hin grummelte und sie mit Chcco so schnell es ging ein holte.

Der Weg führte sie durch einen relativ friedlichen Wald in dem es nur einige Kobolde gab, welche aber aufgrund des extrem grellen Fackelzaubers von Setis von einem Angriff abgehalten wurden und somit vor dem Tod verschont blieben. Sie mussten kurz danach durch einen Gebirgspass wandern, für den sie den Rest des Tages brauchten. Feinde, gab es in dieser Gegend scheinbar keine, weshalb sie beschlossen gleich nach dem Gebirgspass eine Rast einzulegen. Was sie nicht wussten war, dass sich nur wenige hundert Meter entfernt ein Sumpf befand, der hervorragende Unterschlüpfe für ein Monster barg dessen Eleganz und Schönheit, nur noch von ihrer Gefährlichkeit übertroffen wurde. Während Setis, Mina und Cayn in ihren Schlafsäcken schliefen, war Barrow daran, für die letzten Stunden der Nacht Wache zu halten.

Er war noch ziemlich verschlafen und beinahe übersah er das Leuchten, welches vom Horn des Wesens ausging, das sich ihrem Lager näherte und das Blut in den Adern der Wanderer witterte. Hufgetrappel und ein kurzes Schnauben wie das eines Pferdes reichten aus um Barrow von der drohenden Gefahr zu überzeugen. Schnell feuerte er einen Warnpfeil ab, der pfeifend durch die Luft flog und raschelnd im Geäst der Bäume verschwand. In dem Moment sprang das Madpony aus dem Dunkel des Waldes hervor und das blendende Licht seines Hornes weckte sofort Cayn und die anderen. Das glänzend weisse Madpony...ein Pferd mit einem glühendem Horn auf der Stirn machte sich zum Angriff bereit. Sie hatten kaum genug Zeit ihre Schlafsäcke und vorgepackte Ausrüstung zu nehmen und in Richtung Sumpf zu verschwinden. Cayn war natürlich auf seinem Chocobo am schnellsten und entschloss sich das Madpony von Setis, Mina und Barrow abzulenken. Er drehte instinktiv um und ritt auf das Monster los. Barrow und die anderen liefen weiter in Richtung Sumpf. Sie hörten, wie Cayn sein Schwert aus der Scheide zog und das Madpony angriff. Wild, vor Zorn verfolgte es Cayn, der in Richtung des Bergpasses verschwand. Mina sagte noch leise vor sich hin: „„Fliehende sind immer auf dem Laufenden““, als Setis das Wort ergriff.

„„Wir werden am „„Tempel der Fiends““ auf ihn warten.““, rief sie und rannte weiter. Barrow und Mina folgten ihr. Der Sumpf war sehr schwer ohne Reittier zu durchqueren und jedes Mal, wenn sie ein Licht zwischen den Bäumen sahen, rannten sie in Todesangst vom Ursprung des Lichtes weg……als sie bereits knietief im Morast steckten, war es Barrow schon völlig egal um seine Sehne und bespannte den Bogen. Immer einen Pfeil angelegt suchte er nach einem Anzeichen für ein Madpony oder eines ähnlich gefährlichen Wesens, das nur darauf wartete ihn und seine Begleiter zu zerfleischen. Doch bis auf ein paar Kobolde, die von Setis gegrillt wurden, zeigten sich keine Feinde und sie erreichten ohne weitere Vorkommnisse, die andere Seite des Sumpfes, wo sie auf Cayn trafen, der an einen Baum gelehnt, einen Teil seines Proviantpakets dezimierte.

Schon von weitem sah er sie aus dem Schlamm kriechen und ging auf sie zu. „„Ich braucht mir nicht zu danken. Ich lasse nie jemanden, mir anvertrautes, im Stich. Passt das nächste Mal nur auf, dass ihr uns nicht schon wieder in solchen Verzug bringt.““, sagte er, während er sich breibeinig vor ihnen aufstellte, die Hände in die Hüften gelegt. „„In Verzug?! Du hast einen Chocobo, verdammt nochmal! Ohne ihn hättest du unsere Strecke nicht mal in der doppelten Zeit geschafft.““, keifte Setis zurück, worauf sich Cayn beleidigt seinem Chocobo zuwandte. Mina legte eine Hand auf Setis Schulter und rief Cayn hinterher: ,,Vielen Dank, dass du das Madpony abgelenkt hast!““. Setis warf ihr zwar einen ernsten Blick zu, begriff aber, dass sie ohne Cayn diese Situation wirklich niemals überlebt hätten. „„Wir müssen durch den Wald……auf der anderen Seite liegt der Tempel der Fiends……wenn wir jetzt aufbrechen, sollten wir ihn noch vor Sonnenuntergang erreichen können.““, erklärte sie, nicht ohne vorher mit einem entnervten Seufzer ihren Missmut klarzumachen. Cayn, allerdings war wieder voller Tatendrang. Er schwang sich auf den Rücken seines Chocobos und ritt in den Wald hinein, der weitaus düsterer war, als der letzte Wald, den sie hinter sich gebracht hatten, da er im Schatten des Tempels der Fiends lag.

Die ersten Meter waren noch sehr angenehm zu gehen. Vielleicht waren sie auch einfach nur froh die Strapazen der Flucht vor dem Madpony hinter sich gebracht zu haben. Doch je näher sie dem Tempel der Fiends kamen, desto dichter wurden der Wald und das Laub über ihnen. Es wurde immerer finsterer. Irgendwann fiel das eigentlich sehr helle Mondlicht nur noch sehr schemenhaft durch die Blätter die Bäume. Setis konnte noch ein: ,,Mir gefällt das überhaupt nicht!““ murmeln, als Mina plötzlich anfing zu schreien. Hinter Barrow und Setis seilte sich eine ca. drei Meter lange Spinne hinab, die von Vögeln und Eichhörnchen die Nase gestrichen voll zu haben schien. Alle vier wichen sofort zurück und Setis bereitete einen Feuerball vor, den sie sofort auf die Spinne abschoss. Diese wich ihm geschickt auf, indem sie sich an ihrem gesponnen Faden hinaufzog. „„Verdammt, wie kann etwas so fettes, so schnell sein?!““, schrie Cayn. „„War ja klar, dass das von dir kommt!““, erwiderte Setis, als sie einen neuen Feuerball vorbereitete, „„Hey, Barrow, schieß auf den Faden, ich grill sie, wenn sie auf den Boden aufkommt……““. Barrow folgte der Aufforderung und traf den klebrigen Faden, der sogleich von der Eisenspitze des Pfeils durchschnitten wurde. Die Spinne landete wie geplant auf den Boden und Setis schoss ihren Feuerball auf das Monster ab. Für einen Moment schien es, als hätten sie gesiegt, doch langsam richtete sich die Spinne wieder auf und sonderte am ganzen Körper eine braune Flüssigkeit ab, die die Flammen sofort versenkte. Für ein paar Sekunden blickten sich 16 irritierte Augen gegenseitig an, bevor die vier Helden unter lautem Geschrei auf den Tempel zuliefen bzw. ritten. Cayn erreichte ihn als erster und öffnete die Pforten um die anderen einzulassen. Mina, Barrow und Setis sprangen alle auf einmal in den Saal woraufhin Cayn mit Choco die Türen schloss und versiegelte. Ein dumpfes Knallen und eine kurze Vibration der Türen verrieten, dass die Spinne nicht ganz so wendig und flink war, wie Cayn geglaubt hatte.

Es war stockfinster im Tempel und Verwesungsgeruch stieg den vier Helden in die Nase. „„Stinke wem Gestank gegeben““, flüsterte Mina leise, als der Verwesungsgeruch stärker wurde. Niemand konnte seine eigene Hand vor den Augen erkennen. Das änderte Setis mit einem weiteren Fackelzauber. Der Tempel war zwar heruntergekommen, aber man erkannte selbst in seinem verwahrlosten Zustand die architektonische Schönheit des Gemäuers. Der Tempel war lange nicht so hoch wie das Schloss von Coneria. Es war sogar nicht viel höher als die Coneria-Plantagen vor der Stadt, doch jede Wand, jede einzelne Säule war reich verziert mit Bildern und unbekannten Schriften und Symbolen. Hätten sie die Bedeutung dieser erkennen können, wären die vier nicht gerade begeistert gewesen, denn sie erzählten die Geschichte einer bevorstehenden Katastrophe, die bereits vor 400 Jahren ihren Anfang nahm und sich bald schon zu ihrem ultimativen Ende neigen sollte. Doch zu diesem Zeitpunkt hatten die Helden weniger ein Problem mit den Säulen und noch weniger, was auf ihnen geschrieben stand. Sorgen machten sie sich eher um die Untoten-Krieger welche „„hinter““ den Säulen waren. „„Garland ist ein Nekromant.““, ächzte Mina ungläubig als auch sie die wandelnden Leichen näher kommen sah. „„Ich hasse Totenbeschwörer……““, sagte Setis und versuchte mehrere Gegner einzufrieren. Diese schienen jedoch keinerlei Schaden davon zu tragen Auch Cayns Schwert konnte gegen die Krieger nichts ausrichten. Die Gebeine der Toten setzten sich immer wieder von neuem zusammen. Choco „„warkte““, als er einen Fluchtweg entdeckt hatte. Im Prinzip war es nichts anderes als eine Stelle, die noch nicht völlig von Untoten wimmelte. Während sie also vor den Kriegern davonliefen, bekam Mina plötzlich die rettende Idee. Sie „„heilte““ die Untoten mit ihrer Weiss-Magie. Die ersten zerfielen zu Staub. Ununterbrochen zauberte sie „„Heilungs-Zauber““ auf die Untoten und immer mehr Krieger fielen. Cayn, Barrow und Setis staunten als überall helle Funken der Heilungs-Zauber sprühten und ein Krieger nach dem anderen starb. Nach einer halben Stunde war der gesamte Tempel Untoten-frei.

Während Cayn, Choco einige Süßigkeiten in den Mund schob, klopften Cayn und Setis, Mina anerkennend auf die Schulter und fragten sie, woher sie wusste, dass Untote gegen Weiss-Magie derartig anfällig sind. „„Meine Mutter hat mir alles beigebracht, was man über die Weiss-Magie wissen muss. Sie hat mir von dem Krieg gegen die Nekromanten-Bruderschaft erzählt und dass dafür eine Armee von Weiss-Magiern der gesamten Welt zusammengerufen wurde. Meine Mutter hat in ihm gegen die Kreaturen der Nekromanten Bruderschaft gekämpft. Sobald ihre Verteidigung zerstört war, der Kampf dauerte viele Wochen, da die Totenbeschwörer immer neue Kreaturen heraufbeschworen, stürmten die Armeen des Königs die Festung und schlachteten alle Nekromanten.““, erklärte Mina, deutlich geschmeichelt durch die Anerkennung der anderen. „„Aber wieso wurden die Nekromanten bekämpft?““, fragte Barrow nach einer kurzen Pause. „„Damals glaubten die Menschen, in den Toten wäre noch ein Teil ihrer ehemaligen spirituellen Energie, ihrer Seele. Sie glaubten durch die Totenbeschwörung würde dem Planeten wichtige Energie geklaut werden.““, antwortete Mina, „„aber heute weiss man, dass die Untoten sich nur nach dem Willen des Nekromanten richten, also keine eigene Seele und schon gar keine eigene spirituelle Energie besitzen……““
„„Dass muss ich jetzt nicht verstehen, oder?““, fragte Barrow, ein wenig verwirrt und sein Gewicht, stark auf dem linken Bein verlagernd. „„Die „„Gaya Theorie““ lässt du dir am besten von jemand anderes erklären, Fakt ist, dass die Nekromanten gegen die Gesetze der Kirche und des Königs verstossen haben und diese Gesetze haben ihren Grund. Die Gebeine von Verstorbenen nach dem eigenen Willen agieren zu lassen ist den Hinterbliebenen gegenüber respektlos und abgesehen davon absolut unnötig……die Entscheidung die Beschwörer zu vernichten war richtig……““, knurrte Cayn, während er sein Schwert säuberte und seine schwere Rüstung anlegte…… „„Ich nehme an, Garland ist irgendwo hier……wir sollten ihn suchen gehen……““

Die anderen drei folgten Cayn und Choco schweigend. Nach einiger Zeit fanden sie, mit Hilfe des Lichtzaubers von Setis eine Tür, in der einige Bilder von Untoten eingraviert waren. „„Also wenn das mal nicht einladend aussieht……““, knurrte Cayn sarkastisch und öffnete die Tür, nachdem er Choco angewiesen hat, draussen zu warten. Nötig war dies allerdings kaum, denn der Verwesungsgeruch innerhalb der Kammer war so bestialisch stark, dass nicht mal er große Lust hatte sie zu betreten. Da hätte er beinahe froh sein können, als ihm ein magischer Windstoss entgegenkam und ihn gegen die nächstgelegene Säule schleuderte. Mina rannte sofort zu ihm hin um ihn mit einigen „„Heilungs-Zaubern““ wieder auf die Beine zu helfen. Barrow und Setis wollten jedoch lieber ein Wörtchen mit dem Erzeuger des Windstosses (und des Gestankes) reden. Dieser war ganz ohne Zweifel Garland. In einer dunklen Rüstung und einem riesigen Helm schien er fast furchteinflößender zu sein, als der Vertreter der arachniden Rasse vor den Toren des Tempels. Das Schwert mit einer schwarz, glänzenden Klinge, in seiner linken Hand machte es auch nicht viel besser. „„Ihr impertinenten Idioten! Habt ihr wirklich geglaubt ihr könntet Garland besiegen. Ich bin das mächtigste Wesen dieser, dem Untergang geweihten, Welt!““, schrie Garland wahnsinnig und mit diesen Worten stürzte er sich auf Setis, welche gerade noch seinem Schwertstreich ausweichen konnte und einen Feuerball abschoss. Dieser prallte jedoch an Garlands Rüstung einfach ab. Auch Barrows Pfeile waren vollkommen wirkungslos. Als Garland sah, dass sie ihm nichts entgegenzusetzen hatten, lachte er und packte Barrow mit seiner rechten Hand am Hals und hob ihn mehrere Zentimeter über den Boden des Tempels. Diese Übermütigkeit kam ihm teuer zu stehen, denn schon hatte sich Cayn mit Minas Hilfe erholt und rammte sein Schwert in den Körper von Garland. Dieser krümmte sich und Cayn stellte einen Fuss auf Garlands Rücken um sein Schwert aus dem Körper des Schurken zu ziehen. Dieser röchelte nur noch ein paar Worte, bevor sich sein Blick verklärte und er starb: ,,Unser gab es zwei...doch nun regiert nur noch CHAOS!““

Weder Cayn, noch die anderen wussten etwas mit diesem Satz anzufangen, weshalb sie sich der Prinzessin zuwandten. Sie saß auf einer kleinen Bank in der Kammer in welcher sich Garland aufgehalten hatte. Sie stand lächelnd auf und schritt zu den Helden rüber. Alle fünf (inklusive Choco) stellten sich vor ihr auf und verneigten sich. Prinzessin Sarah allerdings legte eine Hand auf Cayns Schulter: „„Ich wusste, dass du kommst!““, flüsterte sie zu ihm. Cayn sah grinsend zu ihr auf und stellte sich dann wieder normal hin. Er überragte sie um mehr als einen Kopf. Plötzlich fing die Prinzessin an einige merkwürdige Bewegungen zu machen und Worte zu murmeln, welche Cayn aus irgendeinem Grund wahnsinnig nervös machten. Schließlich wurde es den Helden schwindelig. Es war als würden sie sich mit unglaublicher Geschwindigkeit im Kreis drehen. Barrow sah alles nur noch schemenhaft an ihm vorbeifliegen, die Säulen, die Gemälde, Cayns Mittagessen……alles flog an ihm vorbei, bis er die Augen schloss und einschlief.




Ich weiss, ich weiss...der Aufbau ist ziemlich mühselig. Im Original ist die direkte Rede noch mit blauer Farbe hinterlegt, aber das fand ich im Forum etwas umständlich...aber wenn sich eier die Mühe macht es durchzulesen...postet einfach mal wie es ist und ob es sich lohnt weiter zu machen.....

...ach by the way...ich frag nmich schon die Ganze Zeit, ob es nicht schon so eine ROmanfassung vom ersten Teil gibt...liegt ja schließlich ziemlich nahe...

Kamui
11.12.2004, 11:14
@Squall2k

Also ich bin gern bereit den Text zu lesen, aber eine Bitte vorweg... könntest du ein paar mehr sichtbare Absätze einbauen? .__. Sonst laufe ich Gefahr, von der gepressten Textmasse erschlagen zu werden. :p
Überhaupt denke ich mal, dass du mehr Leser davon überzeugen könntest deine Geschichte zu lesen, wenn sie etwas übersichtlicher gestaltet wäre. -_^

Squall2k
11.12.2004, 12:31
Danke für den Hinweis....ich hab jetzt ein paar Absätze eingebaut, nach bestimmten Passagen...

Liferipper
12.12.2004, 16:43
So, habs jetzt mal durchgelesen (hat ne Weile gedauert). Insgesamt ganz gut, aber die Kampfszenen (besonders gegen Endgegner wie Garland) hätten etwas länger sein können.
Hätte nicht gedacht, dass die Story von FF1 so viel hergibt. Und sogar an den Bug aus der NES-Version (oder war er in der PS-Version auch noch drin?) hat du gedacht (zumindest nehme ich mal an, dass das der Unsichtbare war). Warte schon auf die Fortsetzung.
Nur eine Frage noch: Welcher Klasse gehört Barrow eigentlich an? Kann mich nicht daran erinnern, dass in FF1 irgendwer Bögen benutzt. Oder ist der Gute eine Eigenkreation?

Squall2k
12.12.2004, 18:13
Vielen Dank Liferipper...yo...den Bug meinte ich...hat aber nichts mit der Story zu tun, fands einfach nur witzig :D Barrow ist eine Eigenkreation...und das er nicht einer der Originalklassen entspricht ist ein wichtiger Hinweis auf den weiteren Verlauf der Geschichte ;) aber dazu mehr...hier jetzt das zweite Kapitel. Stellenweise hab ich bei Gesprächen sehr oft Absätze gemacht. Im Original sind die stattdessen in ner blauen Schriftfarbe

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II
LUKHANS PROPHEZEIUNG

Als Barrow erwachte, lag er in einem Gästebett in einem der wunderschönen Gemächer des Schlosses von Coneria. Die Bilder an den Wänden zeigten feine Damen und Herren, welche ebenfalls schon einmal Gäste im Schloss waren. Das Fenster war weit aufgerissen und die Vorhänge an den Seiten wehten ganz leicht mit dem Wind. Es war ein fast so schöner Morgen wie ihn Setis erlebt hat, nach der ersten Nacht mit ihren neuen Freunden im Coneria Wald. Es war strahlend blauer Himmel und einige weisse Wolken zogen am Schloss vorbei. Nach der stickigen Gruft in der sich Barrow am Tage zuvor befand, war dies das reinste Paradies. Er zog sich schnell an und schaute nach seinem Gepäck und er fand es, gut in seinem Rucksack verstaut, am Fussende seines Bettes. Er richtete sich auf, zog sich an, strich sich kurz noch einmal durch seine schwarzen Haare und nahm den Rucksack an sich.

Als er, noch ein wenig verschlafen, auf den Gang heraustrat, sah er ein Mädchen, wohl etwas jünger als er, auf dem Balkon des Schlosses stehen. Sie liess den Blick über die Wälder und Steppen des Reiches Coneria schweifen und bemerkte erst gar nicht, dass Barrow den Balkon betrat. Er erkannte sie sofort. Es war Cayns Schwester, Prinzessin Sarah, die sie vor Garland gerettet hatten. Er stand einige Zeit in der Balkontür, bevor sie sich zu ihm herumdrehte. Als sie lächelte, begann Barrow zum Geländer zu gehen, seine Arme abzustützen und seinen Blick ebenfalls über die Ländereien des Reiches schweifen zu lassen.

„„Vielen Dank, für die gelungene Rettung.““, fing Prinzessin Sarah an, „„Garland hatte meine Macht versiegelt, so dass ich nicht zaubern konnte……““.

Sie schaute nun Barrow ganz offen mit ihren tiefen, braunen Augen an und lächelte weiterhin sanft, aber ihre Worte klangen doch sehr nach einer Entschuldigung.

„„Dann warst du es, die uns aus dem Tempel hinausbrachte……““, murmelte Barrow, nicht sonderlich überrascht,

„„Ich glaube Cayn ist der Zauber nicht so gut bekommen……““

„„Stimmt, Cayn hasst den Exit-Spruch. Er meint immer, wenn man schon mutig genug ist, in eine Gefahrenzone einzudringen, sollte man auch mutig genug sein, sich den Weg wieder frei zu kämpfen……aber in Wirklichkeit, wird ihm nur von der ganzen Dreherei schlecht.““, lachte Sarah und wandte sich wieder dem wunderschönen Ausblick zu.

„„Warum glaubst du, wollte dich Garland entführen……““, fragte Barrow, als wenn ihn das schon die ganze Zeit beschäftigen würde, „„an einem Lösegeld schien er nicht interessiert zu sein.““

Sarah seufzte, als wenn sie die Frage bereits erwartet habe. Schließlich begann sie zu erzählen: „„Garland war früher ein Ritter aus Vaters Armee……er war sehr stark und hatte gute Führungsqualitäten. Bald schaffte er es zum Oberbefehlshaber, kurz bevor der Nekromantenkrieg begann……““

„„Und dann hat er die Seiten gewechselt.““, ergänzte Barrow.

„„Nicht sofort……wie wir später aus diversen Schriften und Briefen erfuhren, war Garland in meine Mutter verliebt. Sie gab ihm keinen Grund zu jeglichen Hoffnungen, aber er schien in dieser Hinsicht zu schwach zu sein, um es zu akzeptieren. Einen Monat vor dem letzten Grossangriff der Weiss-Magier und Vaters Armee gegen die Nekromanten-Bruderschaft, wurde unser Schloss von fliegenden Untoten angegriffen……einer davon tötete meine Mutter……““, erklärte Sarah weiter.

Barrow merkte, dass es ihr immer noch nahe ging und sprach sein Beileid aus, doch Sarah fuhr schnell fort:
„„Im wahnsinnigen Glauben, mit der Magie der Nekromanten könne er Mutter wieder zu neuem Leben erwecken, raubte Garland ihren Leichnam und floh damit zu der Festung der Nekromanten und verbündete sich mit ihnen unter der Bedingung, dass sie ihn, in ihre Kunst einweihen. Nach dem Sieg über die Nekromanten und der Stürmung der Festung verschwand der Leichnam meiner Mutter spurlos und der geflohene Garland war seiner letzten Hoffnung beraubt worden. Deshalb beschloss er ihre spirituelle Energie, die Seele meiner Mutter dem Planeten zu rauben und ihn in meinen Körper zu transferieren. Ihr habt dies verhindert.““

Sarah beendete ihre Erzählung mit einem weiteren Seufzer und starrte wieder in die Welt hinaus. Barrow wusste nicht ganz, was er von dem ganzen esoterischem Gerede halten sollte……spirituelle Energie, die zum Planeten zurückkehrt……die Gaya Theorie, wurde schon einmal von Mina und Cayn angesprochen…

„„Cayn, weiss davon, oder?““, fragte er Sarah.

„„Natürlich weiss er es! Er hat mir die Geschichte erzählt. Er wollte mich nie belügen und hat aus mir einen starken Menschen gemacht. Cayn ist älter als ich und hat die Sache mit Mutter noch bewusst miterlebt. Als ich ihn vor ein paar Jahren dabei überrascht habe, wie er heulend Mutters Bild ansah, reagierte er ziemlich wütend und verließ schnell das Zimmer. Kurze Zeit später hat er sich entschlossen auf Reisen zu gehen……das war vor 3 Jahren. Seitdem weiss ich, wie er gesehen werden will und deswegen versuche ich nun auch aus ihm, einen starken Menschen zu machen.““, erklärte Sarah.

Barrow fand ihre Ansichten ein wenig konfus, verkniff sich aber ein Kommentar, da er merkte, dass es auch für sie nicht leicht war und es ihr gut tat, ihre Gedanken, jemandem mitzuteilen. Plötzlich stand Cayn in der Tür und befahl Barrow in den Thronsaal zu gehen, da dort eine Versammlung stattfände. Nachdem Barrow sich auf den Weg gemacht hatte, ging Cayn zum Geländer des Balkons und sprach mit Sarah: „„Ist alles in Ordnung?!““, fragte er, obwohl es eher, wie der zähe Versuch klang, eine Konversation zu beginnen. „„Ja……Lukhan ist gekommen, oder?““, antwortete Sarah, ohne Cayn anzuschauen……. „„Er befindet sich im Thronsaal……scheinbar hat er etwas für uns.", berichtete Barrow, ebenfalls ohne einen Blick von der friedvollen Landschaft vor ihm zu werfen. Er hatte große Zweifel ob er es schaffen würde ein so guter König wie sein Vater zu werden und das, was Setis ihm im Coneria Wald gesagt hatte, hat ihn härter getroffen, als er zuerst glaubte. „„Seine Prophezeiung erfüllte sich und...seine gesamte Art machen mir ein wenig Angst. Hältst du es für möglich, dass er bei seinem Gerede über eine nahe und riesige Bedrohung falsch liegt?““, fragte Sarah während sie sich endlich, mit sorgenvollem Blick ihrem älteren Bruder zuwandte. „„Nicht wirklich...es scheint alles irgendwie miteinander zusammenzuhängen, wenn auch die Entführung durch Garland wohl eher ein Zeichen dafür sein sollte, dass sich Lukhans Prophezeiung bewahrheiten wird……ich nehme an, dass dies der Grund unserer kleinen Besprechung ist……““. Mit diesen Worten wandte sich Cayn ab und machte sich auf den Weg zum Thronsaal.

Langsam stieg er die Wendeltreppe herab und betrachtete dabei die Bilder der verstorbenen Könige Conerias und wieder stiegen Zweifel und Zukunftsängste in ihm auf. Auf der vorletzten Stufe, sah er das Bild seinen Ur-Großvaters, welches in einer noch größren Schönheit als alle anderen davor gemalt wurde. Es war die Zeit in der Lukhan sich als Berater vorstellte und seitdem allen Königen des Reiches Coneria zu einer segensreichen und gerechten Herrschaft verhalf. Wenn Lukhan auch an seiner Seite stehen würde, hätte er eigentlich nichts zu befürchten, beruhigte sich Cayn und ging die letzten Meter bis zum Thronsaal deutlich beschwingter.

Als er die Türen des Thronsaales öffnete, hatte die Versammlung bereits angefangen. Neben seinem Vater saß ein sehr alter Mann. Er war kreidebleich und wenn seine Augen nicht so lebendig in die Runde geblickt hätten, hätte man ihn womöglich für tot gehalten. Nachdem sich Cayn neben Mina gesetzt hatte, war sein Vater es, der das Wort ergriff: „„Ihr habt wirklich eine fabelhafte Arbeit geleistet““, sagte er anerkennend zu Barrow, Mina und Setis, „„……ich möchte, dass ihr vier euch nach Pravoka begebt. Piraten haben die, unter unserem Schutz stehende, Stadt besetzt und beuten die Bewohner bis aufs letzte aus.““, berichtete er und warf einen gebieterischen Blick auf Cayn welcher gelangweilt den Blick in Richtung Decke wandte.
„„Wieso schickst du nicht deine Armee……mit den paar Piraten, werden sie doch wohl noch fertig werden.““, wandte Cayn ein, der sich gewünscht hatte noch einige Zeit im Schloss zu verbringen um sich über ein paar Dinge klar zu werden.
„„Unsere Armee befindet sich bereits auf dem Vormarsch, doch……ich wünsche trotzdem, dass ihr geht. Pravoka ist nicht die einzige Stadt, die in Gefahr ist.““, antwortete Cayns Vater und legte eine Hand auf die Schulter des alten Mannes, welcher sie daraufhin hob und mit zitternder Stimme anfing zu sprechen...es war ganz offensichtlich Lukhan:

„„Die Entführung der Prinzessin war nur der Anfang der Prophezeiung. Der Verfall unserer Welt wurde bereits vor 400 Jahren eingeleitet. Ihr müsst euch so schnell wie möglich auf den Weg machen um die Kristalle, welche ihr alle um den Hals tragt wieder mit Licht und Energie zu füllen. Es gilt die Seelen der Elemente zu retten.““. Barrow, Mina, Setis und Cayn zogen ihre Kristalle aus dem Oberteil und schauten sich verwirrt an……Noch bevor jemand etwas fragen konnte, fuhr Lukhan nach einem langen Seufzer fort:
„„Die Erde wird verrotten und das Feuer erlischen. Das Wasser wird sein ganzes Leben verlieren und irgendwann wird auch die Luft ihre ständige Bewegung aufgeben. Wenn das geschieht, ist unsere Welt dem Untergang geweiht!““ Zuerst schien es, als wollte Lukhan noch etwas sagen, aber er setze sich schnell hin und machte deutlich, dass er für heute genug schlechte Nachrichten offenbart hatte.
Allerdings warf er Barrow noch einen sehr intensiven, beinahe fragenden Blick zu, als wenn er völlig überrascht wäre ihn zu sehen.

„„Ihr seht also, unsere Lage ist sehr ernst. Ich bitte euch deshalb nach Pravoka zu reisen um dort etwas herauszufinden, was mit Lukhans Prophezeiung zusammenhängt bzw. wie man sie aufhalten kann……““, sagte Cayns Vater ernst. „„Hier, geht damit in die Läden der Stadt und erneuert eure Ausrüstung. Brecht danach sofort nach Pravoka auf. Ihr drei, könnt euch im Stall einen Chocobo aussuchen……wenn ihr in Pravoka angekommen seit, lasst sie einfach frei……sie werden ohne Schwierigkeiten den Weg nach Hause auch alleine finden.““, befahl er Barrow, Mina und Setis, während er ihnen einige Gil in die Hand drückte. Man wünschte sich gegenseitig viel Glück und verabschiedete sich. Barrow hätte gerne noch einmal mit Prinzessin Sarah darüber gesprochen, aber Cayn hetzte sie. Er hatte bemerkt, dass sein Vater wirklich großes Vertrauen in Lukhans Aussagen hatte und nach allem was er für ihn, seiner Schwester und Coneria getan hatte, sah er keinen Grund, ihm seines nicht auch zu schenken.

Sie gingen schnell durch die Läden der Stadt, kauften Proviant ein und Dinge, die sie auf den letzten Reisen verloren hatten. Es war eh nichts los in der Stadt. Ein paar Leute waren noch damit beschäftigt, Dinge vom Markttag abzubauen, ansonsten war niemand auf der Straße. Cayn führte die anderen, nachdem sie alle ihre Besorgungen in der Stadt erledigt hatten, in das Chocobo Gehege. Momentan war keiner der Chocobos in ihren Ställen, sondern sie liefen in der riesigen Wiesenanlage des Schlosses herum. Barrow, Mina und Setis wurden jeweils die Zügel ihres Chocobos in die Hand gedrückt und schon ging es los. Ein paar Gehilfen mussten ihnen helfen überhaupt ertsmal auf die Chocobos zu kommen. Doch insgesamt schienen sie fantastisch dressiert worden zu sein und sie reagierten auf jede Richtungsänderung folgsam. Bis zum Stadttor, ritten sie noch mehr oder weniger gemächlich auf ihren gefiederten Reittieren.

Doch sobald Cayn aus der Stadt heraus war, preschte er nach Norden und die anderen hatten größte Schwierigkeiten mit ihm mitzuhalten. Nach einer halben Stunde war es aber auch für sie kein Problem mehr. Barrow war es nicht gewohnt, so schnell zu reisen und seine Augen tränten, aufgrund des starken Fahrtwindes. So konnte er kaum die wundervollen Landschaften geniessen durch die sie reisten. Berge, Felder, Steppen und Wälder liessen sie hinter sich, während die drei Chocobos, Lloyd und Choco hinterherrannten. Wenn sie dieses Tempo beibehalten würden, wären sie wohl noch vor Sonnenuntergang in Pravoka. Und so kam es dann auch. Cayn stieg als erster von Choco, klopfte ihm kurz auf den Hals und wies ihn an, nun nach Hause zu laufen. Auch die anderen kamen mehr oder weniger unbeholfen von ihrem Chocobo runter und liessen sie gehen.

Vor ihnen lag das altertümliche Stadttor von Pravoka. Als sie die Stadt betraten, schien sie wie ausgestorben……die Bewohner hatten sich wohl in ihren Häusern verbarrikadiert aus Angst vor den Piraten. Allerdings war auch von diesen keine Spur zu sehen. Plötzlich öffnete eine Frau das Fenster und sah Cayn an. „„Bist du nicht der Prinz von Coneria?! Hat euch euer Vater geschickt um seine Soldaten zu unterstützen?““, fragte sie mit hoffnungsvollem Blick. Cayn allerdings vergrub das Gesicht in einer Hand, als würde er schon ahnen, wie es um die Situation stand. Dennoch fragte er nach. „„Was ist mit den Soldaten meines Vaters?““. Die Frau schien erleichtert zu sein. „„Sie befinden sich in der südöstlichen Taverne der Stadt. Ich nehme an, sie stellen dort Pläne zur Befreiung Pravokas an……““, antwortete die Frau. „„Vielen Dank!““, rufte Cayn ihr zu, während er mit wütendem Blick in den südöstlichen Teil der Stadt marschierte. „„Von wegen Angriffspläne……die Deppen nutzen die Unterberechung ihres lebenslänglichen Urlaubs doch nur als Gelegenheit um sich gegenseitig unter den Tisch zu saufen……““, hörte Barrow ihn noch wütend murmeln, als er in den Gassen verschwand.

„„Wieso muss er immer alleine abhauen……““, fragte Mina verzweifelt, doch Setis schien sich auszukennen und ging mit deutlich ruhigerem Schritt sicher durch Pravokas Gassen. „„Du kamst wohl schon viel rum?!““, fragte Mina sie, doch Setis hatte diesmal keine Lust zu antworten. Sie war müde vom Chocobo Ritt und dachte über die Kristalle und Lukhans Prophezeiung nach. Sie fragte sich, warum die anderen nicht darüber sprechen wollten und ob sie sich überhaupt nicht fragten, was es mit diesen Kristallen und ihrer Aufgabe auf sich hat. Der Grund warum niemand darüber sprach, war allerdings, dass niemand so genau Bescheid wusste, was man sagen sollte. Sie verstanden rein gar nichts ausser, dass sie Pravoka von den Piraten befreien mussten und somit konzentrierten sie sich mit aller Kraft auf diese Aufgabe, in der Hoffnung bald Hinweise auf Antworten für ihre Fragen zu finden.

Nach nur wenigen Minuten erreichten sie die Taverne, hören konnten sie sie allerdings schon von weitem. Die Schreie, waren der Grund dafür, weshalb Setis plötzlich schneller lief……wahrscheinlich hatten die Piraten beschlossen das Hauptquartier der Soldaten anzugreifen, bevor sie angegriffen werden. Setis, Mina und Barrow rannten also zur Taverne und nachdem Setis die Tür aufgerissen hat und bereits einen Feuerball in ihrer Hand hielt, bereit zum Abschuss, tat sich vor ihr ein……wenig seltsames Bild auf.

Dutzende von Soldaten lagen auf dem Boden oder saßen zusammengeklappt auf Stühlen und an vielen tropfte eine rote Flüssigkeit herunter, welche unter ihnen teils sehr große Lachen bildete. Im ersten Augenblick wollte Mina sich den Ärmel ihres Mantels, vor den Mund halten, bis sie sah, dass es sich bei der Flüssigkeit nicht um Blut handelte, sondern um Wein. Dann sahen sie auch die Quelle des Geschreis……es war Cayn, der mit unglaublich lauter Stimme diverse Soldaten zusammenschiss. Als er zu Setis gehen wollte, gab er noch einem, auf dem Boden liegenden, Soldaten einen festen Tritt in die Rippen und stellte sich dann zu Setis und den anderen. „„Ich hätte es wissen müssen……diese Berufsalkoholiker können echt nichts anderes als trinken……““, seufzte Cayn und sah sich noch einmal das Ende des ruhmreichen Saufgelages an.

„„Alkohol ist Ursache und Lösung aller Probleme.““, sagte Mina und zusammen verliessen sie die Taverne um sogleich zur nächsten zu gehen, nämlich die im Nordwesten, welche das Hauptquartier der Piraten darstellte. Zu ihrem Unglück mussten sie feststellen, dass die Piraten wesentlich disziplinierter waren als die königlichen Soldaten und sie sich plötzlich, umzingelt von Piraten, in einem Hinterhalt befanden. Jeder von ihnen hatte ihre Waffe gezogen (ausser Mina natürlich) und warteten. Es mussten ungefähr 20 Piraten gewesen sein, welche grinsend und zähnfletschend um sie herum standen. Nach ein paar Sekunden trat ein Mann aus dem Ring heraus……es war ganz offensichtlich der Kapitän der Mannschaft. Nach dem er zwei seiner Piraten zur Seite geschoben hatte, näherte er sich Cayn auf wenige Zentimeter. Er überragte Cayn um mehr als einen Kopf und strich sich die Haare aus den Augen um bestätigt zu bekommen, was er zu sehen glaubte.
„„Wenn das nicht unser kleiner Prinz, Cayn von Coneria ist. Dein Paps hat wohl erfahren, dass wir hier kein Tröpfchen Alkohol mehr bekommen, seit seine Kampftrinker uns alles wegsaufen?! Und da hat er dich geschickt um uns ein edles Tröpfchen aus dem Palast zu bringen, nicht wahr?““, krächzte der Seebeuter und noch bevor Cayn etwas erwidern konnte, veranlasste er seine Leute dazu, die vier Helden zu knebeln und zu fesseln und in eine kleine Koje seines Schiffes zu werfen.

Während die Piraten sie zu derselbigen trugen, lachte der Kapitän ihnen hinterher: „„Was meinst du, wie viel dein Paps für deine Freilassung springen lassen wird……ich hoffe doch ne Menge……““. Daraufhin verzog auch er sich zurück auf sein Schiff, wo er sich selbstzufrieden in die Hängematte seine Kapitäns-Kajüte fallen liess und davon träumte mit reich beladener Beute an die nächste Küste zu fahren um dort mit seinen Piraten für ein paar Monate in Saus und Braus zu leben. Das Leben eines Piraten bot reichhaltige Kontraste. Zuerst reicher als jeder Kaufmann, und in kurzer Zeit wieder bettelarm und geächtet. Er hat sich für dieses Leben entschieden und genoss es.

Aber neben Barrow, Mina, Setis und Cayn gab es allerdings noch jemand anderen dem es gar nicht gefiel auf dem Schiff des Piraten zu sein. Er war sehr kräftig mit einem stoppeligen Bart, einer Schutzbrille auf der Stirn gelegt und mächtig breiten Armen. In, von Maschinenöl triefenden, Klamotten kam er in die frisch gesäuberte Kapitänskajüte hineingestürmt. „„Also das Schiff sollte jetzt wieder gehen. Ich verzieh mich!““, schrie er und sah mit einer beinahe provokanten Gelassenheit zu, wie sich die Augen des Kapitän, beim Anblick des versauten Bodens, auf Tellergrösse weiteten und eine Ader auf seiner Stirn beängstigend anschwoll. Was der Kapitän in den nächsten gut zwanzig Minuten von sich gab, soll hier nicht wiedergegeben werden. Das Ende vom Lied war jedoch, dass es dem Mechaniker aus Pravoka verboten war das Schiff zu verlassen, bis sich das Lösegeld für den Prinzen von Coneria in den Truhen der Kapitänskajüte befand. Höchstwahrscheinlich hätten die Piraten viel zu Angst vor dem Hammer- und Schraubenschlüsselschwingenden Brocken gehabt um ihn wirklich daran zu hindern das Schiff zu verlassen, doch Cid, so hieß er nämlich, hatte ein gutes Herz und als er hörte, dass der Prinz gefangen war, beschloss er kurzerhand ihm zu helfen.

So begab er sich in die unteren Decks und suchte. Nach nur wenigen Minuten fand er eine, von zwei Piraten bewachte, Tür. Glücklicherweise, war der Maschinenraum ganz in der Nähe……er zog sich in denselbigen zurück und fing sofort an zu schreien: „„VERDAMMT! ICH BRAUCH HIER HILFE ANSONSTEN SINKT DER GANZE KAHN, HIER!!!““. Sofort rannten die Wachen in den Maschinenraum. Der süße Klang von Metall auf Holz-köpfen, bestätigte das Gelingen dieser meisterhaften Aktion. Cid zog sich pfeifend, den riesigen Schraubenschüssel auf die Schulter gelegt, aus dem Maschinenraum zurück und machte sich daran die ehemals bewachte Tür zu öffnen.

Im Inneren des Raumes waren auch tatsächlich die geknebelten Helden, welche gleich darauf von Cid befreit wurden. Nachdem sich jeder vorgestellt und Barrow, Cayn, Mina und Setis sich bei Cid bedankt hatten, ergriff Cayn das Wort: „„Eigentlich waren wir gekommen um die Piraten zu vertreiben, doch wir kamen in einen Hinterhalt……nun will der Kapitän ein Lösegeld einfordern.““, gestand er. Er schämte sich dafür, dass er seine Gruppe so einfach in einen Hinterhalt hat laufen lassen und senkt den Blick, nachdem er Cid die Situation erklärt hatte. „„Dieser Brackwasserschnorchler ham’’ wohl echt nur Hohlraumversieglung zwischen den Ohren……““, schrie Cid, wild gestikulierend, „„wir werden denen jetzt mal das Schwimmen beibringen……““, mit diesen Worten stürmte er in den Maschinenraum und werkelte an den riesigen Apparaturen herum die ihrerseits mit allerlei hölzernen Zahnrädern und Walzen und Kolben verbunden waren. Die vier Helden standen gerade in der Tür des Raumes als das Schiff sich plötzlich anfing zu bewegen. „„Harhar……jetzt versohlen wir den Schritt-Schwitzern mal den Hintern““, lachte Cid und stürmte zu den oberen Decks, wobei er einen solchen Lärm machte, das Mina beinahe fürchtete, das Schiff wäre am Untergehen.

Doch sie, Cayn und die anderen stürmten hinter Cid hinterher und als sie endlich auf dem Oberdeck waren, sahen sie bereits Cid im Kampf mit einigen Piraten. Cid hatte es irgendwie geschafft auf eine der Planen zu steigen und sprang von ihr herunter, und liess sich von ein paar freundlichen Piraten „„auffangen““. Nun griffen auch Cayn, Setis und Barrow in den Kampf ein. Es gab beinahe keine Sekunde, wo nicht ein Platschen unter dem Schiff zu hören war, welches von, über Bord gehenden Piraten verursacht wurde. Schon nach wenigen Minuten war das Schiff piratenfrei und Barrow, Mina, Setis, Cayn und Cid segelten nach Pravoka zurück um der Stadt die von den Piraten erbeuteten Schätze wiederzugeben. Bereits beim Anlegen hat sich eine Menschenmenge am Hafen versammelt und begrüsste die Helden des Tages. Aus ihrer Mitte schritt ein wichtig aussehender Mann und schüttelte Cayn die Hand.

"Vielen Dank für eure Hilfe. Als Dank für die gelungene Rettung sollt ihr das Piratenschiff und kostenlosen Zugang zu den Gasthöfen unserer Stadt bekommen.", verkündete er mit hochnäsiger Stimme und wollte gerade die ausgestreckte Hand von Cid schütteln, als er das Maschienenöl bereits in Gedanken auf seinem Anzug sah und sich so schnell wie möglich zu seiner Kutsche begab, welche es irgendwie geschafft hat, durch die Menschentraube hindurch zu kommen. Ganz besonders Setis war für den Gang zum Gasthaus sehr dankbar, denn schon vor dem Kampf mit dem Piraten, war sie hundemüde gewesen. Sobald sie die Schlüssel für die Zimmer, von der Rezeption bekommen hatten, ging Setis die Treppe nach oben und rief ein: "'Nacht, ihr Idioten!" herunter.

Doch so schnell sie eingeschlafen war, so schnell kamen die Albträume wieder von den Geschehnissen von vor vier Jahren. Setis 14 Jahre altes Ich floh in völliger Dunkelheit in den Wald, während sie hinter sich noch die Hitze der Flammen spürte, die in ihrem Heimatdorf loderten. Sie rannte mehrere Stunden durch den Wald. Sie hatte Angst, denn als Kind hatte man ihr oft vor den grausamen Kreaturen erzählt die ausserhalb ihres Dorfes lauerten. Sie war schwach und schutzlos und rannte in immer neu aufkeimender Panik weiter durch den Wald, immer dem Pfad folgend. Nach vielen, vielen Stunden, verliessen sie ihre Kräfte und Setis wurde bewusstlos……danach wachte sie auf……es war Morgen...

…und zwar ein nicht ganz so schöner wie die letzten Male, denn die Sonne schaffte es an keiner Stelle des Himmels durch die Wolkendecke durch zu brechen, welche dem Himmel eine grau-weisse Farbe verlieh. Cayn und Mina waren schon aufgestanden und saßen am Frühstück, während Barrow sich nebenan noch in seinem Bett herumwälzte. Setis stand auf und machte sich fertig, bevor auch sie dann aus ihrem Zimmer trat und in den Frühstücksraum des Pravoka Gasthauses ging. Das Essen war fantastisch und unter lautem Protest Minas, welcher letztendlich doch nichts genutzt hatte, verschlang Cayn, Barrows Portion auch noch gleich mit. Barrow trat erst einige Minuten später aus seinem Zimmer und ging mit gepacktem Rucksack schon gleich in Richtung Ausgang. Mina warf Cayn einen vorwurfsvollen Blick zu und verschwand denn auch im Eingang des Gasthauses. Der Blick regte Cayn mehr auf, als er geahnt oder gewollt hatte und nachdem er einige Sekunden lang nach einem Grund dafür gesucht hatte……erfolglos……, ging auch er hinter, der nun durch den Ausgang marschierenden, Setis hinterher auf die belebten Straßen der Hafenstadt Pravoka.

Draussen wartete bereits ein Bote des Bürgermeisters von Pravoka mit einer Nachricht, dass unsere vier Wanderer das Schiff der Piraten nun aus dem Pravoker Hafen führen sollten, um Platz für ein anderes wichtiges Schiff zu machen, was in den Abendstunden anlegen wollte. So verließen sie, nachdem sie ihre Ausrüstung erneuert und Proviant gekauft hatten das Einkaufsviertel und machten sich auf den Weg zum Hafen der Stadt. Es war ein recht schönes Viertel. Die Händler und Kaufleute, die Monat für Monat tausende von Gil in Schiffsgüter investierten und dabei ständig das Risiko eingingen nächsten Monat ebenfalls um tausende von Gil ärmer zu werden, lebten in den großen, im Jugendstil gehaltenen Häuser, welche sich gegenüber den Anlegestellen aneinander reihten und sich scheinbar im Wettkampf miteinander befanden, wer das größere Vermögen hat und natürlich das größere Verlangen dieses der Menschheit auch zu zeigen. Nach einer Weile, kamen unsere Helden in den west´lichen Bereich des Hafens.

Hier verschwanden langsam die großen Luxuskreuzer der Reichen und ihre Kaufmannshäuser und wurden ersetzt durch kleinere Fischerboote, Kneipen und kleinere Gasthäuser. Pravoka war, von der Grösse her, kein Vergleich zum riesigen Coneria, aber es war die grösste Hafenstadt des Kontinents und Reichtum und Armut waren sich hier sehr nah, was dazu führte, dass, ganz besonders im Hafenviertel, immer eine gewisse Grundspannung herrschte. Meistens wurde sie allerdings nicht von den eher armen Fischern verursacht, die, als Cayn, Mina, Setis und Barrow gerade in ihr Viertel kamen, ihren Fischerhut tief ins Gesicht gezogen hatten und in einigen Hängematten schliefen, die sie nahe am Steg aufgestellt hatten, um sich in ihrer Mittagspause ausruhen zu können. Denn sie waren zufrieden mit dem was sie hatten und Neid auf den Besitz der Reichen empfanden die wenigsten. Natürlich war ihnen die Ungerechtigkeit bewusst, aber mehr zu arbeiten, als man brauch, um Geld zu scheffeln oder um unter Umständen den Kindern etwas Grösseres zu ermöglichen, wollten sie nicht und brauchten sie nicht.

Die Spannungen zwischen den Lagern wurden eher von gescheiterten Kaufleuten verursacht, die sich entweder überschätzt oder einfach nur Pech hatten. Letztendlich mussten sie ein einfaches Leben führen und das war ihnen nicht genug. So entstand die berüchtigte hohe Kriminalität in den Hafenvierteln, für die die Bürger der Stadt, die Fischer verantwortlich machten, welche es natürlich besser wussten. Allerdings wurde nie ein Versuch unternommen die Vorurteile auszuschalten, da es den Fischern egal war, was die anderen Leute von ihnen dachten. Sie waren allgemein reifer im Geiste als die anderen Bürger, da sie zumindest wohl teilweise begriffen haben, worum es im Leben geht. Nämlich nicht darum, nach der Anerkennung anderer zu streben oder soviel Erfolg wie möglich zu haben, sondern immer so zu handeln, dass man es mit dem eigenen Gewissen vereinbaren kann.

All das ging Barrow durch den Kopf, als sie auf dem Kopfsteinpflaster der Hafenstraße wanderten und nach dem Piratenschiff Ausschau hielten, welches sich nach Angaben des Boten am Steg vor einem kleinen Pub namens „„Seventh Heaven““ befinden soll.
Es gab in seinem Dorf nämlich mal einen Fischer, der mit seinem Bot in eine zu starke Strömung geraten ist und auf dem Seeweg, an ihrem kleinen Dorf gestrandet ist. Man hat ihn aufgenommen und gesund gepflegt. Doch er blieb auch noch lange Zeit danach und half noch viele Jahre so gut er konnte auf den Felden oder eben gerade dort, wo eine helfende Hand gebraucht wurde. Barrow hat ihn oft besucht und ihm zugehört wie er über Pravoka und ihre Situation dort erzählt hat. Auf diese Weise lernte er vieles, denn wie gesagt, waren Pravokas Fischer wesentlich weiser als die Kaufleute und die anderen Bürger der Stadt, von denen die meisten ihren Geist dem Egoismus und der Sucht nach menschlicher Anerkennung und Akzeptanz bereits längst unterworfen hatten.

Jedenfalls erreichten die vier den Pub und sahen sich das Piratenschiff an. Es sah aus wie neu, was sie sehr merkwürdig fanden, denn seit ihrer letzten Aktion mit den Piraten war das Schiff ziemlich ramponiert gewesen. Aber ein Poltern im Bauch des Schiffes verriet ihnen bereits die Antwort. Als Cid letztendlich aus dem Unterdeck auftauchte, begriff es selbst Cayn. Cid hatte das Schiff in der letzten Nacht vollständig repariert.

„„Ihr könnt Pennen……ich hab hier mindestens 3 Stunden lang auf euch gewartet. Das Schiff ist nun wieder voll funktionstüchtig! Wenn ihr wollt können wir uns nun auf den Weg machen……““, tobte Cid, sichtlich aufgeregt auf die Seereise. „„Ähm……WIR?!““, fragte Cayn provokativ, aber Cid brüllte nur ein „„Maul halten und mitkommen!““, während er sich hinters Steuerrad klemmte. Cayn, Mina, Setis und Barrow gingen nun auch an Bord und holten die Planke ein. Mina stellte sich ganz vorne hin und sah, wie sie gemächlich aus dem Pravoka Kanal fuhren und wieder einmal begann sie mit ihren Sprichwörtern:

„„Nichts widersteht, Berge fallen und Meere weichen vor einer Persönlichkeit, die handelt.““

Schon nach wenigen Minuten hatte Cid das Schiff aus der See-Strasse ins offene Meer hinausgebracht. Alle fünf standen auf dem Deck und genossen die frische Seeluft……oder zumindest vier von ihnen. Cayn vertrug das Geschaukel des Schiffes nicht und verbrachte bereits die ersten paar Stunden mit dem Kopf über die Rehling gebeugt auf dem Schiffsdeck. Irgendwie bereute er es jetzt, das Frühstück von Barrow weggeputzt zu haben, aber entschuldigen war jetzt wohl eh nicht mehr drin. Die Seefahrt verlief sehr ruhig, bis auf die Tatsache, dass keiner der Helden wusste, wohin sie fahren sollten.

Doch auch hier ergriff Cid die Initiative: „„Während ich in Seventh Heaven ne Pause eingelegt habe, ham’’ sich so ein paar Deppen über nen Typen namens Astos unterhalten. Soll ein ziemlich gefährlicher Zauberer sein. Hat in Elfland irgend nen Scheiß angestellt. Ich schlage vor, wir sehen uns dort einmal um!““ Während Barrow nickte, machte Mina plötzlich ein sehr nachdenkliches Gesicht……den Namen Astos hatte sie schon einmal gehört und der Gedanke, dass er im Elfland sein Unwesen treiben soll, wollte ihr überhaupt nicht gefallen. Setis allerdings wandte sich zuerst an Cayn, der wieder einen Würgeanfall, bei einer besonders großen Welle, bekam: „„SO große Angst brauchst du nun auch nicht vor Astos zu haben……wir sind ja bei dir.““, lachte sie und verzog sich ins Unterdeck...

Kamui
12.12.2004, 21:02
Also nachdem du die Absätze eingbaut hast war es schon um einiges angenehmer zu lesen.^^ Hab mittlerweile das erste Kapitel durch und das zweite schon ein wenig überflogen... und grundsetzlich muss ich sagen, dass dir diese Romanfassung in meinen Augen ausgesprochen gut gelungen ist. Durch die recht passenden Eigenkrationen ist es keine stupide Nacherzählung geworden, was mir schonmal gut gefällt und die Geschichte umso lesenswerter macht.^^ Auch wenn sie vor Klischees nur so strotzt... was aber keine Kritik sein soll... ich mag Klischees. :p
Störend finde ich teilweise diese von Kommata getrennten Endlossätze, die über 4-5 Zeilen gehen und manchmal etwas seltsam ineinander verschachtelt wirken. Da würde ich zu kürzeren und präziseren Satzkonstruktionen raten.
Desweiteren wechselst du in deinen Erzählungen über vergange Ereignisse manchmal ins Präsens, was recht irritierend wirkt.
Der Kampf gegen Garland fand ich auch etwas kurz. Vielleicht hättest du da lieber auf den ein oder andere "Zufallkampf" verzichten sollen und stattdessen den Endkampf dafür etwas ausführlicher gestalten. Aber in Anbetracht, dass sicher noch viele Kämpfe folgen werden ist für so etwas auch noch später Zeit.^^
Alles in allem ist dir jedoch das erste Kapitel, wie schon anfangs gesagt, gut gelungen und ich bin schon auf weitere gespannt.^^

Squall2k
13.12.2004, 13:29
Thx, Kamui
mit den Klischees hast du vollkommen Recht, aber das legt sich mit der Zeit...(hoffe ich)
Der Endkampf mit Garland hab ich mir anfangs auch länger vorgestellt, aber irgendwie ergab es sich so...bin nicht gerade einfallsreich, wenn es um Kampftaktiken, Martial Arts etc. geht.
Was die verschachtelten Sätze angeht, versuch ich das jetzt ein wenig einzudämmen, aber irgendwie kommt da immer sowas raus... :o
Hier jetzt erstmal das dritte Kapitel:

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III
ELFLAND


Es waren nun schon einige Tage vergangen und die Vorräte unserer Helden neigten sich langsam dem Ende zu. Cid hatte schon seit längerem nicht mehr gesprochen und überprüfte in seiner Kajüte nur noch den Kurs um sicher zu gehen, dass sie auch in die richtige Richtung fahren. Er kam nur noch hinaus um den Kurs gegebenenfalls zu ändern oder um sich aus den Fässern auf dem Deck Wasser oder Nahrung zu holen. Cayn und Mina blieben ebenfalls die meiste Zeit in ihren Zimmern und Setis hat es sich zur Aufgabe gemacht tagsüber von einem Korb aus, der am höchsten Mast des Schiffes befestigt war, nach Feinden Ausschau zu halten. Barrow verbrachte seine Zeit meistens auf dem Oberdeck oder in den Tagelagen. Er wollte schon immer auf See fahren, seit er den alten Fischer aus Pravoka in seinem Heimatdorf getroffen hatte. Doch auch er machte sich wie die anderen Sorgen darüber, ob sie Elfland finden würden. Nicht, dass er Cid nicht vertraute, aber er glaubte das Cids meisterhaften technischen Fähigkeiten ihm als Kapitän eines Schiffes ausserhalb des Maschinenraums nicht viel nützen würden. Dazu kam, dass Cid immer nervöser und gereizter schien, wenn er mal seine Kajüte verließ. Eines Nachmittages kam Setis von ihrem Ausguck herunter um in ihre Kajüte zu gehen, als sie Barrow sah, wie er wieder einmal in den Tagelagen hing und den leichten Meereswind genoss.

„„Möchtest du nicht schlafen gehen? Cid hat gesagt, wir würden morgen in Elfland ankommen““, fragte Setis besorgt, bevor Barrow von den Tagelagen aufs Deck sprang und sich an die Rehling lehnte. Es war merkwürdig……bis jetzt hatte er Setis nie wirklich wahrgenommen...sie war immer nur ein Schatten, der sich über Cayn lustig machte und der so gut wie nie etwas von sich selber preisgab. Barrow war sich ziemlich sicher, dass Setis genau so gesehen werden wollte. „„Das hat er schon vor drei Tagen behauptet……ich schlage vor, wir fangen ein paar Fische um die Reste unserer Vorräte ein wenig aufzuheben……““, erwiderte Barrow, während er zum Horizont hinausschaute, wo sich schon der Sonnenuntergang ankündigte. Er dachte im Moment viel mehr über Setis nach. Im fiel auf, dass er sie noch nie wirklich gesehen hatte, da sie ihren dunklen Spitzhut immer weit vors Gesicht geschoben hatte.

Umso überraschter war er, als Setis nun plötzlich den Hut absetzte und sich neben ihn stellte um sich ebenfalls das beeindruckende Schauspiel anzusehen. Setis hatte ein wirklich hübsches Gesicht, und wie Barrow feststellte zeigten ihre Augen nicht die Kälte, welche sie ihnen und den anderen gegenüber immer versuchte vorzuspielen, sondern sie zeigten vielmehr eine Seele, die von Zorn und Trauer ausgelaugt war und nicht mehr anders konnte, als sich hinter einem weiten, dunklen Hut zu verstecken. Sie standen ungefähr eine Stunde bis es endlich begann und die Sonne, tiefrot, in das Meer eintaucht und am Horizont verschwand. Barrow fielen Setis rote, von Wirbeln durchsetzte Haare auf, die sich der Farbe der untergehenden Sonne scheinbar anzupassen schienen. Für einen Moment war alles ruhig und selbst Setis hatte in diesem Augenblick keine Angst vor der kommenden Nacht und vor ihren Albträumen. Während sie still dem Sonnenuntergang zusahen musste Barrow an Sofie denken……er hoffte sie auf seiner Reise zu sehen und irgendwie spürte er, dass sie auch hier sein sollte…

Der Rest des Nachmittages verlief ohne weitere Zwischenfälle…erst, als es stockfinster war, begann ein Unwetter heranzuziehen und mit ihm eine der gefährlichsten Kreaturen, welche das Aldi-Meer, das unsere Helden gerade besegelten, bewohnten. Schon beim ersten Donnergrollen, begann Cayn bereits eine leichte Erschütterung am Boden des Schiffes wahrzunehmen. Er sprang sofort aus dem Bett, zog sich an und rannte nach oben. Cid hatte es ebenfalls bemerkt und lief gerade aus seiner Kapitänskajüte hinaus. Zusammen gingen sie an die Rehling und schauten auf die Wasseroberfläche. In dem Moment begann es zu regnen. Das Prasseln des Regens auf dem Holzdeck des Schiffes war so laut, dass keiner der beiden genau wusste, ob sie ein weiteres Geräusch überhaupt wahrnehmen könnten. Doch wieder gab es ein trampelndes Geräusch, diesmal etwas weiter von der rechten Seite. Plötzlich fing es wieder an zu Donnern und im fast zeitgleichen Blitzen konnten Cid und Cayn einen Sahag erkennen, der sich wohl vorher an der Unterseite des Schiffes festgehalten hatte und es wohl nun für den richtigen Augenblick hielt die vier Helden anzugreifen.

Ein Sahag war im Vergleich zum Madpony ein eher furchteinflößendes, als ein ehrfurchtehrbietenes Monster, dass vorzugsweise in Buchten lebt und nur zur Nahrungssuche ins offene Meer schwimmt um dort für einige Wochen Vorräte zu sammeln. Sahags sind in der Regel scheue Wesen, die es hassen, aus ihren Buchten, in welchen sie sich in dunklen Verschlägen oder Höhlen zurückziehen, herauskommen zu müssen. Aus diesem Grunde, verlaufen ihre Angriffe meist schnell und blutrünstig, damit sie auch so schnell wie möglich zurück in die sichere Obhut ihrer dunklen Behausung schwimmen können. Dieses Sahag war keine Ausnahme. Es stürmte sofort auf die Feinde los, während es gleichzeitig mit einer Kralle zum ersten Schlag ausholte. Ca. 45% aller Sahags sterben aufgrund ihrer Hektik und aufgrund ihrer Unfähigkeit, in der Hitze des Gefechts, Stahl von Menschenfleisch zu unterscheiden. Auch hier war dieses Sahag keine Ausnahme, weshalb Cayn nun mit angewidertem Grummeln die Sahagleiche von seiner Klinge zog und über Bord warf. „„Leck mich am Arsch! Echt Klasse reagiert, Kleiner……morgen erreichen wir Elfland, also ruh dich jetzt, verdammt noch mal etwas aus!““, rief Cid und klopfte dabei Cayn anerkennend auf die Schulter. Während Cayn nach unten ging öffnete sich links von ihm plötzlich eine Tür und eine völlig verschlafene Setis schaute durch einen Spalt auf den Gang. Nachdem sie sich ein paar Sekunden gemustert haben und Setis die grünen Blut- und Schleimspuren des Sahags auf Cayns Schwert gesehen hatte, sagte sie nur: „„Oh Gott, du hast auf dein Schwert gekotzt……““ und schloss ihre Tür wieder. Cayn hätte in Gedanken wirklich gerne den toten Sahag wieder rausgefischt und ihn auf Setis geworfen, war aber zu solch geistigen Anstrengungen nicht mehr fähig und legte sich ebenfalls schlafen.

Am frühem Morgen, wurde Cayn vom Gebrüll seiner Kameraden geweckt und nachdem er sich angezogen hatte und auf das Deck des Schiffes gerannt war, sah auch er endlich das Land, dass ich vor ihnen erstreckte. Im Osten konnte er eine weite Steppe erkennen und je weiter er nach Westen schaute umso grüner und lebendiger wurde die Landschaft…
„„Wir werden nicht an der Steppe anlegen……in den Gebirgen im Osten gibt es einen Haufen Oger und momentan möchte ich ehrlich gesagt gegen nichts kämpfen, auf dass ich mich im Notfall nicht auch draufsetzen könnte.““, knurrte Cid, „„Es müsste einen angenehmen Anlegeplatz weiter im Westen geben, wenn wir der Küste einfach ein Stückchen folgen……““

Und das taten sie denn auch und schon nach einer halben Stunde fanden sie tatsächlich einen ausgebauten Hafen, an dem auch ein paar wenige Schiffe angelegt hatten. Schon von weitem erkannte Cayn das Emblem der Flaggen der Schiffe…es waren die Schiffe des Elfenkönigs…und dies war der Marinehafen der Elfen……ihr ganzer Stolz.
„„Da kommen wir nie durch……Zivilschiffe sind an diesem Hafen nicht erlaubt““, wandte er ein und zeigte auf die große Fahne des Kontors, worauf schon das Emblem von Elfland und der elfischen Marine draufgestickt waren. Während Zwerge und Menschen sich im Krieg eher auf Nahkampf verließen, hatten die Elfen eine weitaus schlauere Taktik. Schon vor langer Zeit hatten die Elfen zumindest die Menschen abhängig von ihren Importen gemacht, die sie mit ihren Schiffen regelmäßig zu den großen Häfen der Menschen schickten und handelten. Ein Krieg wäre somit relativ schnell zu Ende. Für den Notfall liess der Elfenkönig allerdings noch einen Marinehafen bauen um Kriegsschiffe herzustellen und zu warten. Mit den Jahren ist eine beachtliche Flotte entstanden, die ganz besonders als Transportmittel im Nekromantenkrieg hilfreich war, um Weissmagier aus der ganzen Welt einzuziehen. Es war einer der wenigen Kriege in denen sich Elfen, Zwerge und Menschen verbündeten um gegen die damals gigantisch gross gewordene Nekromanten-Bruderschaft anzukämpfen.

Es ist jedenfalls weltweit bekannt, dass an den Marinehafen der Elfen keine Zivilschiffe erlaubt sind, doch Cayn und die anderen sahen ganz deutlich mehrere Schiffe ohne Elfen-Emblem auf der Fahne, die am Hafen bereits angelegt haben. „„Scheinbar ham’’ sich die Regeln etwas verändert.““, grinste Cid und steuerte auf den Hafen zu. Geschickt navigierte er das Schiff in einen freien Anlegeplatz und als endlich der Anker fiel und die fünf Abenteurer sich daran machten an Land zu gehen, öffnete sich die Tür des Kontors und ein Mann ging auf sie zu.

Er war in einer sehr feinen Marine-Uniform gekleidet und setzte, während er auf sie zuging, einen dreieckigen Hut auf den Kopf. Als Cid und die anderen vom Schiff gingen, stellte er sich vor sie und wartete einen Moment auf ihre Aufmerksamkeit. Dann fing er an zu sprechen: „„Wenn sie gekommen sind um dem Elfenkönig zu helfen, dann folgen sie mir bitte. Sollten sie aus irgendeinem anderen Grund hier sein, muss ich sie bitten auf der Stelle unseren Hafen zu verlassen.““ Cayn erklärte, dass sie bereit wären eine Queste für den Elfenkönig anzunehmen und folgte mit den anderen, dem Offizier. Plötzlich drehte er sich um. „„Wir können den vielen Zivilschiffen an unserem Hafen keinen Schutz bieten……ich würde ihnen deswegen raten jemanden dazulassen, der auf es aufpasst, während die anderen die Aufgabe in Angriff nehmen……es könnte allerdings etwas länger dauern, als ihr denkt……““, erklärte der Offizier, woraufhin Cid ein „„Bis dann, Leutz!““, brüllte und zu seinem Schiff ging.

Die anderen folgten dem Offizier in sein Büro, woraufhin er sich setzte und erstmal tief einatmete. „„Die meisten, die sich hier melden haben nur die Summe der Belohnung in der Zeitung gelesen und mussten erst hier erfahren, auf was sie sich einlassen würden. Tja, und bis jetzt hat sich niemand getraut sich der Sache zu stellen……““, fing er an. „„Unser Prinz wurde vom Nekromanten-Schwein Astos in einen magischen Schlaf versetzt und wir haben leider noch keine Ahnung wie man ihn erwecken kann……das Merkwürdige an der ganzen Sache ist, dass Astos normalerweise nicht über solche Fähigkeiten verfügt. Er ist bekannt als Totenbeschwörer aber weder Schwarz- noch Weissmagie, soll er jemals angewandt haben. Wir vermuten deshalb, dass er sich mit jemandem zusammen getan hat. Um genau zu ein, gehen die Vermutungen dahin, dass Astos sich mit den Dunkel-Elfen verbunden hat, welche auf der anderen Seite unseres Kontinenten leben. Sie haben schon ewig vor unser Reich zu stürzten und nun, da unser König alt geworden, witterten sie höchstwahrscheinlich eine Chance ihr Ziel zu erreichen……““, erklärte der Elfen-Offizier und wartete ein wenig angespannt auf die Reaktion der Abenteurer.

„„Ich schlage vor, wir schnetzeln zuerst Astos, dann finden wir sicher auch ne Möglichkeit euren Prinzen zu wecken.““, schlug Cayn nach einiger Zeit vor, „„weiss man wo ungefähr er sich aufhalten könnte.““ Der Offizier erklärte, dass niemand Astos gesehen hat, aber einige Jungen haben in den Ruinen nordwestlich der Elfen-Hauptstadt Ivory einige unheimliche Aktivitäten beobachtet. Er geleitete Barrow, Setis, Mina und Cayn zu einer Kutsche, die sie nun zu genau dieser Hauptstadt bringen sollte und verabschiedete sich, nicht ohne vorher seinen Dank auszusprechen. Vor der Kutsche waren zwei Chocobos gespannt, die sich auch sehr bald in Bewegung setzten und sicher auf einem Pfad in Richtung Ivory liefen. Die Kutsche war nicht überdacht. Sie hatte lediglich vier Sitze und natürlich eine Bank für den Kutscher.

Mina und Cayn saßen entgegen der Fahrtrichtung, Barrow und Setis, ihnen gegenüber. Es herrschte eine angespannte Stimmung. Niemand wusste etwas zu sagen, bis Cayn plötzlich das Wort ergriff: „„Hey Mina. Du weißt doch sicher etwas über Astos, oder?““, fragte er sie. Mina schien etwas in Gedanken versunken und Cayn musste seine Frage wiederholen, bevor sie antwortete…: „„Er ist ein Nekromant und…meine Eltern haben gegen ihn gekämpft…““
„„Moment mal……war dein Vater auch Weiss-Magier?““, fragte Barrow, verwundert.
„„Nein, er gehörte zur königlichen Armee. Meine Eltern kämpften Seite an Seite. Meine Mutter gegen die untoten Geschöpfe…und mein Vater gegen die Nekromanten. Astos war auch unter ihnen……““, erklärte Mina und fügte hinzu, dass sie müde sei und sich ausruhen wolle.

Während Mina so tat als würde sie schlafen, schwiegen sich Setis, Barrow und Cayn eine Zeitlang weiter an, bis Cayn plötzlich anfing ein ächzendes „„Wow!““ herauszubringen und mit dem Finger auf etwas sehr weit entferntes zu deuten. Setis und Barrow drehten sich sofort um und auch Mina schlug die Augen kurz auf und konnte sie danach für längere Zeit nicht mehr zumachen. Sie alle sahen, weit entfernt am Horizont, warum die Hauptstadt der Elfen „„Ivory““ genannt wurde, denn ein unglaublich hohes Schloss, viel mehr ein Turm, der so weiss und eben wie Elfenbein war stellte das Zentrum der Metropole dar. Als hätten die vier Helden es bestellt um diesen Anblick vollkommen zu machen, riss die Wolkendecke stellenweise auf und Sonnenstrahlen schienen auf die Stadt und das Schloss, welches diese auf unglaubliche Weise reflektierte. Der Kutscher, der die ganze Fahrt über nicht ein Wort gesprochen hatte, bemerkte die Verwunderung seiner Passagiere und ergriff das Wort: „„Das Schloss Ivory ist tatsächlich zu einem Grossteil aus Elfenbein erbaut worden. Die gesamte Aussenfassade wurde damit überdeckt.““, erklärte er sichtlich stolz auf die Grösse seines Volkes. Es dauerte nur wenige Stunden bis die Kutsche endlich das Stadttor von Ivory erreichte.

Nachdem Barrow, Setis, Mina und Cayn ausgestiegen waren, machte der Kutscher sich wieder auf den Weg zum Hafen. Womöglich in der Hoffnung noch weitere Abenteurer zur Stadt zu bringen, so dass sie dem Prinzen helfen werden. Cayn aber schritt bereits mutig durch die Pforten, während die anderen ihm folgten. Sofort merkten sie, dass ALLES ein wenig grösser war, als bei ihnen, im Land der Menschen. Schließlich waren auch die Elfen im Durchschnitt höher als ein Mensch und hatten zudem ein fast noch grösseres Verlangen ihren Reichtum zu präsentieren als die Kaufleute aus Pravoka. Allerdings taten sie das, das muss man zu ihrer Verteidigung sagen, weitaus stilvoller. Die Häuser waren ebenfalls alle weiss gestrichen, sogar die Dächer…und durch die vielen kleinen und grösseren Gassen führten, mit Kopfsteinpflaster belegte, Strassen. Es schienen sehr viele Elfen hier zu leben doch dafür war es bemerkenswert ruhig in der Metropole. Zwar sah man relativ häufig den ein oder anderen Elf durch die Gassen schlendern, aber alles strahlte eine gewisse Ruhe aus. Vielleicht lag es an der Monotonie des Weiss, in der Stadt…oder an dem riesigen Elfenbeinschloss, dass wie eine schützende Statue genau in der Mitte von Ivory stand.

Zumindest dauert es eine Zeitlang bis diese Ruhe auch auf unsere Helden übersprang, und kaum war es soweit, standen sie bereits an den Pforten zum Ivory-Schloss. Cayn klopfte an und nur nach wenigen Sekunden öffnete ein Diener die Tür. Cayn wollte gerade etwas sagen, als der Elf sich plötzlich tief verneigte und sie bat einzutreten.
„„Wir sind hier wegen dem Problem des Prinzen hier……““, fing Cayn an, doch der Diener bat sie schnell mitzukommen und wieder ging es mehrere Wendeltreppen hinauf. Barrow musste an das Schloss in Coneria denken und hoffe inständig, dass es diesmal nicht ganz so viele Treppen sind. Leider wurde er enttäuscht. Es waren ca. doppelt so viele und nachdem er keuchend die letzten Stufen hinter sich gebracht hatte, ging es weiter zum Thronsaal.

Der Diener öffnete die Pforten und liess Cayn und die anderen eintreten. „„Euer Majestät, die Abenteurer sind hier um ihre Mission, Astos zu jagen anztutreten.““, erklärte der Diener und trat aus dem Raum heraus, nicht ohne von Aussen die Türen zu schliessen. Der Saal war völlig leer, bis auf drei Throne, die am einen Ende des Raumes standen. Dafür gab es sehr viele Säulen und Stehleuchter und Skulpturen, welche neben einem roten Teppich aufgestellt waren, der geradewegs von der Tür bis zum Thron des Königs verlief. Dieser stand auf und ging auf unsere vier Abenteurer zu. „„Sehr gut. Fangen wir sofort mit der Besprechung an. Wir haben leider keinen blassen Schimmer, wo sich Astos aufhält. Der einzige Hinweis, den wir haben, bekamen wir von ein paar Wanderern die nordwestlich von hier angeblich mysteriöse Vorkommnisse in den Ruinen der alten Dunkelelf Festung behaupten gesehen zu haben. Ich schlage vor ihr schaut euch dort einmal um. Für die Beseitigung von Astos, winken 2000Gil, falls es euch dann noch gelingt meinen Sohn aufzuwecken, gehören euch 5000Gil mehr und mein Dank und der Dank meines gesamten Volkes. Die Besprechung ist zu Ende. Macht euch so schnell wie möglich auf den Weg.““, erklärte er und ging zu seinem Thron zurück, während Barrow, Mina, Setis und Cayn bereits draussen von einem anderen Diener empfangen wurden und aus dem Schloss geführt wurden.

„„Dann machen wir uns jetzt einfach mal auf den Weg!““, seufzte Mina und ging mit den anderen zum nördlichen Stadttor. Sie konnten ohne Probleme passieren und liessen das prächtige Ivory vorerst hinter sich. Nachdem sie sich zunächst durch den Ivory-Wald geschlagen hatten, indem es bis auf Bäume rein gar nichts gab, kamen unsere vier Helden zu einer weiten Steppe, die sie alsbald wieder in bewaldetes Gebiet führte. Elfland war eigentlich recht friedlich……zumindest diese Gegend……deswegen konnten unsere Helden die Wälder durchqueren ohne sich einer größeren Gefahr stellen zu müssen, mal abgesehen von einem Rudel Wölfe und ein paar grossen Kobolden, die dort lebten. Doch, es war wirklich ein ruhiger Ausflug, weswegen Barrow, Cayn, Mina und Setis auch beschlossen in einer Lichtung des Waldes ihren Rastplatz aufzuschlagen und sich für den morgigen Tag eine Mütze voll Schlaf zu genehmigen. Während Cayn die Zelte aufbaute, las Setis in ihrem mysteriösen Buch, nicht ohne gelegentlich einen sarkastischen Spruch über Cayn loszulassen.

Wahrscheinlich war sie ohnehin nur bei ihm geblieben um ihn ein wenig zu nerven.
Mina beschloss jedenfalls mit Barrow zusammen Feuerholz zu sammeln, da sie hoffte ein paar Heilkräuter zu finden……Barrow hingegen hatte eher Lust darauf seinen Mitreisenden ein leckeres Abendessen zu schiessen……sie wanderten nur wenige Minuten, als Mina sich bereits auf die ersten Kräuter stürzte, um sie behutsam mit einer Sichel zu schneiden und in ihren Tragebeutel zu legen. Während sie also auf dem Waldboden kroch um Pflanzen und Blüten einzusammeln, fragte Barrow sie, was sie von Lukhans Prophezeiung und den Kristallen hielte. Minas Antwort liess ein wenig auf sich warten. Wenn es um das Einsammeln von Heilkräutern geht, war sie schon immer äußerst konzentriert.„„Hmm……die Seelen der Elemente gilt es zu retten. Unter Umständen sind die Kristalle eine Art Behälter für sie……vielleicht sollen wir sie der Erde zurückgeben. Das ist die einzige Möglichkeit, denke ich……aber ich denke auch, wir wissen noch nicht genug, um wirklich handfeste Schlüsse zu ziehen. Ich denke ausserdem, Lukhan wusste mehr, als er uns sagte.““ , antwortete Mina und warf Barrow einen kurzen Blick zu. „„Ja, das Gefühl hatte ich auch……ausserdem glaube ich, er war überrascht mich dort zusehen……ich fürchte er hat jemand anderes erwartet……““, sagte Barrow bedrückt.

Mina wusste nicht recht, was sie antworten sollte, als plötzlich ein Wolf aus dem Dickicht sprang und sich zähnefletschend auf sie stürzte. Prima, dachte sich Barow und genau das fanden auch Setis und Cayn, als Mina und Barrow, einen Wolfskadaver auf der Schulter tragend, zum Rastplatz zurückkehrten. Kurz vor Sonnenuntergang liessen sich die vier am Lagerfeuer denselbigen schmecken und schliefen danach gemütlich ein. Die erste Wache hatte Setis und sie war froh darüber, denn so konnte sie die Zeit der Albträume noch ein wenig hinauszögern, doch schon nach ein paar Stunden stand Cayn auf, um die Wache zu übernehmen. Fast wunderte er sich, keine Gemeinheit von Setis zu hören, doch diese ging wortlos zu ihrem Schlafsack und nur ein Seufzer begleitete sie in den dunklen Wald vor ihrem Heimatdorf

…vor vier Jahren…Setis’’ 14 Jahre altes Ich lag bewusstlos auf dem Waldboden und war fast schon dem Tode geweiht. Die Monster in den Wäldern waren bei solch leichter Beute nicht wählerisch, doch ein unglaubliches Glück, sollte Setis das Leben schenken. Eine nächtliche Expedition einer Schwarz-Magiergilde, die in einem nahe gelegenen Anwesen ihre Akademie führte, fand nämlich in jener Nacht statt. Mit ihren Fackelzaubern vertrieben die Schwarzmagier die wilden Tiere und entdeckten das kleine Mädchen. Obwohl Schwarz-Magier die destruktive Seite der Magie studieren, oder eigentlich sogar gerade deswegen, sind sie zu einem wesentlich höheren Codex verpflichtet als die Weiss-Magier. Zumindest diese Akademie hat es sich zur Aufgabe gemacht das Leben zu schützen und Schwarz-Magie zur Verteidigung und zum Schutz der Schwachen einzusetzen. Und so kam es, dass sie das Mädchen auflasen und zu ihrer Akademie brachten…als Setis in den dunklen Mauern der Magier-Akademie verschwand, wachte sie auf…es war Morgen…

…und was für einer...unsere Helden wurden von einem kräftigen Regenschauer geweckt. Sie packten schnell ihre Sachen zusammen und liefen. Bald wurde der Wald etwas dichter, so dass sie einigermaßen vorm Regen geschützt waren……und so viel hatten sie auch unter dem lichteren Geäst nicht abbekommen, weswegen sie ohne Pause ihre Reise fortsetzten. Kurz nachdem der Regenschauer vorbei war und die Sonne die dunkle Wolkendecke durchbrach, erreichten sie ein wunderschönes Gewässer……einen, nicht ganz so breiten Fluss, der an der nahe gelegenen Küste ins Aldi-Meer mündete. Sie kamen an eine Stelle, wo der Fluss eine Kurve machte, in der ein dichtes Baum und Buschwerk, so dass man von der einen Seite des Flusses, nicht auf die andere schauen konnte. Aufgrund dieser günstigen Vorrausetzungen beschlossen Mina, Setis, Barrow und Cayn hier zu rasten und ein erfrischendes Bad zu nehmen. Während also Setis und Mina sich auf der einen Seite des Flusses entspannten, schwammen Barrow und Cayn auf der anderen Seite ihre Runden.

Allerdings mussten sie feststellen, dass selbst das einladenste Gewässer voller Gefahren sein kann. Kaum haben sich Barrow und Cayn an das doch recht kühle Wasser gewöhnt, klammerte sich eine Wasserschlange um Barrows Bein und zog ihn nach unten……Cayns Schwert war logischerweise am Ufer und es wäre zu spät gewesen um es zu holen. Aus diesem Grund tauchte auch er unter um Barrow aus dem Griff der Schlange zu befreien. Cayn hatte nicht erwartet, dass die Schlange Barrow so schnell runterziehen konnte und erschrak, als er ihn schon viele Meter unter ihm sah. Er tauchte so schnell er konnte und bald konnte er Barrows Arm erreichen. Die Luft ging im langsam aus und das Blut schoss ihm in den Kopf. Der Druck war gewaltig. Das blau angelaufene Gesicht von Barrow liess darauf schliessen, dass es ihm nicht viel besser erging. Doch da konnte Cayn ihn fassen. Er zog und schwamm und schließlich konnte er Barow dem Griff der Schlange entreissen und zusammen, schwammen sie nach oben. Noch kurz vor Erreichen der Oberfläche dachte Cayn, seine Lunge würde platzen, als er endlich wieder frische Luft atmen konnte.

Sie beeilten sich wieder ans Ufer zu kommen, doch so schnell schien die Schlange nicht aufgeben zu wollen. Barrow musste blitzschnell reagieren und ereichte die Schlange nur knapp bevor sie ihre Giftzähne in Cayns Hals stossen konnte. Barrow umfasste den Kopf der Schlange mit geschicktem, festen Griff und zog mit der anderen ab einer bestimmen Stelle den Körper der Schlange ruckartig in die Länge. Dies kam einem Genickbruch gleich……die Schlange war sofort tot. Als Barrow und Cayn am Ufer ankamen zogen sie sich so schnell wie möglich an und legten sich auf das Ufer. Nachdem Barrow noch ein wenig Wasser gespuckt hat, ächzte er ein „„Danke, Cayn...““, welcher aber sofort abwinkte und sich, schwer atmend auf den Rücken legte.

Nach nur wenigen Minuten hörten sie die Rufe der Mädchen: „„Caaaayn…….Baaarow……können wir kommen?““. Cayn und Barrow konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen, selbst als sie gemeinsam ihre noch vorhandene Kraft zusammennahmen und „„JA!““, schrien. Es dauerte noch etwas, bis Mina und Setis aus dem Wald hervorkamen und sich zu ihnen setzen. „„Oh Mann! Kaum waren wir im Wasser hat uns so ne Wasserschlange angegriffen. Aber zum Glück hat Setis sie mit einem fokussierten Blitzzauber schnell ausser Gefecht gesetzt.““, berichtete Mina gelassen. „„Wie jetzt?!……einfach so mit nem Blitzzauber?!““, fragte Cayn entrüstet, „„Hey……wenn wir das nächste Mal schwimmen gehen, baden wir zusammen, Setis, okay?!““, sagte Cayn ein wenig unüberlegt und während Barrow sein Gesicht in seine Hand vergrub, landete Setis’’ Ihre unsanft auf Cayns linker Wange, welche daraufhin in einem noch satteren Rot leuchtete als sein restlicher Kopf. „„Das Leben macht eindeutig, zweideutig mehr Spaß.““, lachte Mina und die Gruppe beschloss sich wieder in Bewegung zu setzen.

Ihr Ziel waren die alten Ruinen, der ehemaligen Dunkel-Elf Festung. Cayn ging vorraus, hinter ihm Mina, hinter ihr Setis und Barrow. Sie mussten hintereinander laufen denn der Gebirgspass, auf dem sie nun liefen, war sehr schmal, aber wenigstens nicht so steil, dass es wirklich anstrengend für unsere Helden geworden wäre. Während sie ihrem Pfad folgten, bemerkten sie schon bald eine deutliche Veränderung. Es war ein Geruch……vielmehr ein Gestank, den sie nur zu gut kannten. Zuletzt wahrgenommen im Tempel der Fiends……schon bald kamen sie zu der ominösen alten Dunkel-Elf Ruine und traten durch den ehemaligen Eingang. Nur noch die Grundmauern waren übrig……das heisst……nicht ganz. Ein einziges Gebäude stand noch und Barrow, Mina, Setis und Cayn beschlossen genau dieses zu untersuchen. Während sie über die dutzenden von Steinen und Mauern stiegen, trafen sie immer wieder auf Fledermäuse und ähnliche Nachtgestalten, obwohl es Tag war. Zwar war es ein eher grauer Tag, denn die Sonne schaffte es an keiner Stelle des Himmels durch die Wolkendecke zu brechen und mit ein paar ihrer Strahlen diesem trostlosen Ort ein wenig von seinem furcht erregenden Aussehen zu nehmen., doch dass deswegen diese Tiere aufwachten, hielte Mina für äußerst unwahrscheinlich. „„Es muss wirklich eine andere Erklärung dafür geben.““, bestätigte Setis Mina und verjagte ein paar Fledermäuse mit einem Fackelzauber.

Endlich erreichten sie das Gebäude, doch als sie anklopften wollten, gab die Tür nach und ein langer, dunkler Flur lag vor ihnen. Am Ende war ein leichtes, unheimliches Leuchten zu erkennen, was ganz eindeutig von ein paar, wenigen Kerzen stammte. Der enge Flur war mehrere Meter lang, doch als sie endlich im etwas größeren Raum standen, sahen sie eine merkwürdig aussehende Gestalt auf einem Thron sitzen. Durch das schwache, flackernde Licht, konnte man nichts Genaues erkennen, aber alle vier spürten, dass etwas nicht stimmte. Sie erschraken etwas, als die Gestalt plötzlich anfing mit lauter, tiefer Stimme zu sprechen: „„Ihr seid auf der Suche nach Astor! Geht zu der Höhle südlich von hier, auf dem Gebirgspass und bringt meine Krone wieder, die er mir gestohlen hat! Als Belohnung gebe ich euch ein Gegenmittel für den Fluch, der auf den Elfenprinzen lastet, sobald sich die Krone wieder in meinem Besitz befindet!““

Cayn und die anderen hielten es für besser keine weiteren Fragen zu stellen und verliessen die Ruinen. Während sie dem Kompass nach Süden folgten, begann Cayn ein Gespräch: „„Hey, was haltet ihr von dem komischen Kauz in der Ruine? Ich finde er hat sich ziemlich verdächtig verhalten……ich mein……warum hat der Kerl überhaupt eine Krone. Das einzige über was der herrschen kann sind allerhöchstens die Ratten und Fledermäuse in der Ruine.““ Sehr zum Missfallen von Cayn, antwortete Setis ihm: „„Er ist eben ein Möchtegernkönig……wie jemand anderen, den ich kenne……““. Cayn ignorierte dies, obwohl es ihm schon sehr schwer fiel. Es war ihm schon immer sehr wichtig gewesen, von seinen Mitmenschen respektiert zu werden……als Prinz und als Thronfolger. Aber es durfte niemand wissen, dass er selbst Zweifel an sich hatte. So etwas wäre erst Recht fatal für seinen Ruf, dachte sich Cayn und ging als Kopf der Gruppe einfach weiter. Mina holte ihn schnell ein und fing an sich mit ihm zu unterhalten. Barrow fragte sich ob Mina vielleicht spürte, dass mit Cayn etwas nicht in Ordnung war.

Während er darüber nachdachte, lief er still neben Setis. „„Astos ist doch ein Nekromant, ein Totenbeschwörer, oder? …du Barrow, weißt du zufällig ob sich Geister unsichtbar machen können?““, fragte sie ihn plötzlich, als ob sie sich schon längere Zeit mit dieser Frage beschäftigte und tatsächlich musste sie schon eine geraume Zeit lang an ihr brennendes Dorf denken……und daran, dass damals weit und breit keine Feinde zu sehen waren. „„Ich denke schon…sofern der Nekromant ihnen das befiehlt. Geister haben keinen eigenen Willen…das hat jedenfalls Mina gesagt.““, antwortete Barrow und schaute Setis fragend an, „„wieso wolltest du das wissen?““ Setis wusste nicht recht, ob sie ihm davon erzählen sollte, aber da ihr alles zu viel schien und sie keine sehr grosse Lust hatte, lange Geschichten (oder Geschichten, die von ihrer Vergangenheit handeln) zu erzählen, winkte sie mit einem „„Ach, nur so!““ ab und beschleunigte ihre Schritte, so dass sie und Barrow nun mit einigem Abstand hintereinander liefen.

Sie zog den Spitzhut noch weiter vors Gesicht und dachte an den Nekromanten Astos. Es soll nur noch wenige Nekromanten auf der Welt geben, zumindest wenige aus jenen Tagen der Nekromanten-Bruderschaft. Schließlich wurden die meisten von ihnen beim grossen Krieg der Weiss-Magier und der königlichen Soldaten gegen die Bruderschaft vernichtet. Von Cayn hatte sie erfahren, dass Garland einer der noch lebenden Bruderschafts-Nekromanten war und von Mina weiss sie, dass Astos ebenfalls ein Überbleibsel dieser Gemeinschaft ist. Wer sonst, als Geister hätten ihrem Dorf das antun können. Es war niemand zu sehen...keine Armee, keine Monster nur Feuer und die Leichen derer, die sie liebte. Und da Geister keinen eigenen Willen haben muss ein Nekromant sie geschickt haben.

Plötzlich überfiel eine Euphorie über Setis. Ihr wurde abwechselnd heiss und kalt. Die Vorstellung sich bald rächen zu können vermittelte ihr ein unglaubliches Glücksgefühl. Gleichzeitig veränderte sie sich. Sie war nicht mehr das hilflose Kind, das die Schwarzmagie lernte um sich hinter ihr zu verstecken, sondern sie wurde zu einem entschlossenen Racheengel, der nur noch in den Qualen seiner Gegner einen Sinn fand, weiter zu leben. Setis genoss dieses Gefühl. Sie stellte sich bildlich vor, wie sie Astos, den vermeintlichen Mörder ihrer Familie, mit ihrer Schwarzmagie quälte, bevor sie die Welt schlussendlich von dem Monster befreite. Auch als Cayn die Höhle entdeckte und sie zusammen eintraten, dachte sie daran. Sie baute Szenerien in ihren Gedanken auf, während sie durch den von Spinnenweben durchhangenen Eingang stieg, immer Mina hinterher. Und selbst als sie mit einem Fackelzauber Licht schuf, dachte sie an die unendlichen Möglichkeiten, die ihr die Schwarzmagie gab und die sie nun zum ersten Male ausprobieren wollte.

Währenddessen, machten sich Cayn, Barrow und Mina auf die Suche nach der Krone. Mehrere Male tauchten Untote auf, doch für Mina waren sie kein Problem. Die Höhle schien schon sehr lange zu bestehen. Der Gestank war ähnlich dem, den sie im Tempel der Fiends wahrgenommen hatten, nur nicht ganz so stark. Setis hing mit ihren Gedanken immer noch an ihren Rachaktionen und so bemerkte sie nicht, dass der Boden, an einer winzigen Stelle unter ihrem Fuss nachgegeben hatte.

Das machte aber nichts, denn kurz danach wussten sie eh, dass eine Falle ausgelöst wurde. Denn plötzlich öffneten sich dutzende von Türen am Boden, durch die etwas kleinere, jedoch nicht minder aggressive, Vertreter der arachniden Monsterrasse, gekrabbelt kamen und sich auf die Helden stürzen wollten. Zum Glück hatten diese, nachdem Mina erstmal durch ihr Geschrei ein paar Fledermäuse geweckt hatte, einen Vorsprung aufgebaut, den Setis nun nutze um den Viechern einzuheizen. Nachdem die ersten Reihen verkokelt wurden, stellte sich schnell heraus, dass es einfach zu viele waren, weswegen Setis eine stabile Feuerwand in den Gang zauberte, genau zwischen ihnen und der Spinnen.

Während Cayn noch etwas wehmütig über den verlorenen Rückweg nachdachte, machten die anderen sich weiter auf der Suche nach der verlorenen Krone des mysteriösen „„Königs““. Schlussendlich kamen sie zu einer relativ grossen Tür, die scheinbar zu einem Raum führte, der etwas Wichtiges beinhaltet. „„……glaubt ihr?!““, fing Cayn an, doch allen war klar, dass dies viel zu offensichtlich wäre. Dennoch wagten sie sich in die Kammer und tatsächlich fanden sie die Krone auf einem kleinen Altar liegen, der sich im hinteren Teil des Zimmers befand. Ihr Misstrauen sollte leider bestätigt werden, denn nur wenige Meter vor ihnen tauchten plötzlich drei Untote auf, welche offensichtlich in einem früheren Leben Schwarz-Magier waren und von ihrer Macht, selbst im Tod, nichts eingebüsst hatten.

So machte Cayn nun zum zweiten Male in diesem Abenteuer Bekanntschaft mit einer Säule und auch Barrow und Setis wurden mehrere Meter weit durch die Luft geschleudert. Mina lief zu Cayn hin um ihm zu helfen, doch einer der Magier schnappte sie und zog sie zu sich hin. Er öffnete kurz den Mund, wahrscheinlich um etwas zu sagen, was ihm aber, aufgrund von mangelnder Ausstattung leider nicht mehr möglich war. Mina nutze die Gelegenheit um einen Heilungszauber zu sprechen, wurde aber von den anderen beiden Magiern abgehalten. Während sie sie festhielten schien der dritte Schwarz-Magier einen aufwendigen Zauber vorzubreiten.

Doch Barrow und Setis hatten sich bereits wieder erholt, nur Cayn lag bewusstlos am Boden. Während der Magier seinen lautlosen Spruch „„ausrief““, nahm Barrow seinen Bogen, zielte und schoss. Er traf mit einer unglaublichen Präzision den Kopf des Magiers, welcher für ein paar Sekunden wegrollte. Es würde nur Bruchteile von Sekunden dauern, bis er sich wieder zusammensetzen würde, weshalb Setis nun sofort einen Windstoß Zauber auf die anderen beiden Magier beschwörte. Es funktionierte, Die beiden Magier fielen hin und Mina konnte sich befreien. Sie schaute kurz unsicher zu Cayn hinüber, aber sie wusste, dass sie dem erst ein Ende setzen musst, bevor sie sich um Cayn kümmern könnte. Deshalb zauberte sie schnell einen Heilungsspruch auf die Magier, welche sich daraufhin in Luft auflösten.

Nur wenige Sekunden vergingen bevor Mina, Barrow und Setis zum, am Boden liegenden Cayn rannten, und sich um ihn kümmerten. Der Schlag gegen die Säule hatte eine klaffende Wunde am Hinterkopf hinterlassen und Cayn schien völlig bewusstlos zu sein. Mina brauchte mehrere Zauber um die Wunde zu schliessen, doch sie schaffte es nicht, Cayn aus seinem Schlaf zu holen.

„„Wir müssen ihn hier rausbringen!““, sagte sie besorgt. Doch weder sie noch die andren hatten eine Idee, wie sie hier herauskommen sollten. „„Ausserhalb der Kammer ist es viel zu gefährlich für ihn...““, erklärte Barrow, während er die Krone vom Altar nahm und in seine Tasche steckte, „„Hey Setis, kennst du keine Möglichkeit, auf direktem Wege nach draussen zu gelangen?““, fragte er, woraufhin Setis ihn mit verständnislosem Blick anschaute: „„Für was hältst du mich……für einen Maulwurf, oder so was? Woher soll ich wissen, wie…moment…““.

Setis fokussierte ihren Fackelzauber in der Luft und begann in ihrem Rucksack herumzukramen. Sie zog ein weisses Buch heraus und legte es auf den Altar.
Dann rief sie Mina zu sich…: „„Ich glaub das ist eher was für dich……ich hab dieses Buch von jemandem geschenkt bekommen, der wohl geglaubt hat, ich wolle ein Rot-Magier werden. Das war zwar sehr schmeichelhaft aber ich habe beschlossen das lieber sein zu lassen und meine Schwarz-Magie zu perfektionieren. Aber vielleicht findest DU in dem Buch etwas Nützliches. Kannst es behalten…““, erklärte Setis und ging zu einer Säule um sich dort anzulehnen, während Mina durch die Seiten des Buches blätterte. Barrow begann bereits ein wenig ungeduldig zu werden und da war noch etwas, das nicht gerade hilfreich dagegen war.

Die Wände der Kammer begannen nämlich langsam sich zu nähern. Setis merkte es als erstes und wies Mina lautstark an, schneller zu suchen, während Barrow sich daran machte Cayn in die Mitte des Raumes zu ziehen und danach sich mit aller Kraft gegen eine der Wände zu pressen. Setis tat es ihm nach, doch keiner der beiden konnte etwas ausrichten. Nach einigen Minuten war bereits die Hälfte des ursprünglichen Raums verschwunden, als Mina plötzlich ein „„Heureka!““ schrie und mit dem Finger auf eine Zeile im Buch deutete: „„Hier wird der Exit-Spruch erklärt. Es ist derselbe den Prinzessin Sarah im Tempel der Fiends ausgeführt hat…wieso hast du mir das nicht schon früher gezeigt, Setis?!““.

Setis zuckte nur die Schultern und lief zu Cayn rüber. Auch Mina kam mit dem Buch in der Hand zu ihnen und wies sie an: „„Am leichtesten geht’’s, wenn wir uns an den Händen fassen……Cayn tun wir in die Mitte des Kreises……so sollte eigentlich nichts schief gehen. Denkt nun alle ganz fest an die Stadt Ivory und zwar an die Treppen vor den Pforten des Ivory-Turms. Das ist unser Ziel. In der Nähe müsste ein Krankenhaus liegen, aber da wir noch nie in dem Krankenhaus waren, können wir uns auch nicht dorthin teleportieren, alles klar?! Also……es geht los!““.

Nun fing Mina an eine seltsame Reihe von Wörtern vor sich hinzumurmeln. Barrow war sich sicher jeden Moment von den Wänden zerquetscht zu werden. Doch als er bereits das harte Gestein im Rücken spürte, fing der Exit-Spruch an zu wirken und er drehte sich, immer schneller und schneller und schlief letzen Endes ein. Geweckt wurde er von einem grellen Licht. Barrow musste blinzeln und er hörte eine Stimme. Nach einigen Sekunden konnte er wieder einigermaßen sehen und er erkannte einen älteren Herrn in einem weissen Kittel. Nachdem Barrow sich aufgerichtet hatte und den Herrn fragend anschaute, begann er mit mildem Lächeln zu erklären: „Ahh...er ist aufgewacht. Ich bin Dr. Bela. Willkommen im Ivory-Hospital. Zwei ihrer Freunde sind in der Caféteria...und der Junge hat nur eine leichte Gehirnerschütterung und brauch noch etwas Ruhe...was wir noch klären müssen...es geht um ihre Krankenversicherten-“, aber er kam nicht dazu, den Satz zu Ende zu sprechen, denn Barrow sprang sofort aus dem Krankenbett, zog sich an und machte sich auf den Weg zur Caféteria.

Mina und Setis unterhielten sich währenddessen über Astos und die Geschehnisse in der Höhle. „„...ich glaube trotzdem, dass das alles eine Falle gewesen ist. Was will der Typ in der Ruine eigentlich mit ner Krone……König spielen, oder was?! Glaub mir, der Typ wollte uns einfach nur umbringen. Würde mich nicht wundern, wenn er selber Astos ist.““, sagte Setis und Mina musste einsehen, dass sie wohl alle ziemlich übers Ohr gehauen wurden. „„und was machen wir jetzt?““. Setis war mit ihren Gedanken kurz woanders, aber eine Antwort fand sie dennoch äußerst schnell: „„Ganz einfach, wir gehen zur Ruine und stecken dem Mistkerl seine Krone in seinen dicken, fetten…““

„„Hi, Leute. Wart ihr schon bei Cayn?““. Barrow hat sie an einem der hintersten Tische entdeckt und war nun hinzugekommen. Nachdem sich die drei Freunde begrüsst hatten, antwortete Mina: „„Also bei Cayn waren wir schon. Ihm geht’’s gut. Er braucht nur etwas Ruhe. Er hatte eine leichte Gehirnerschütterung……““

„„Kaum zu glauben bei dem Dickschädel““, lästerte Setis und widmete sich wieder ihrer Mahlzeit. Noch einen Tag verbrachten sie im Hospital, als es Cayn endlich besser ging und sie sich entschieden Setis Plan auszuführen und wieder zurück zur alten Ruine zu gehen.
Die Reise verlief schnell und ereignislos und als sie endlich über die zahllosen Steine bis zum intakten Gebäude gestiegen waren, hörten sie ein lautes Poltern und Klirren im Inneren des Raumes. Sie zogen ihre Waffen, öffneten die Tür und rannten durch den meterlangen Flur in den Saal des Gebäudes. Vor ihnen bot sich ein erschreckendes Bild.

Eine alte Frau, in Lumpen und Fetzen gkleidet lag kniend auf den Boden eine Hand gen Himmel ausgestreckt. Hinter ihr, lag lag ein zu Boden geworfener Alchemietisch und auf dem ganzen Boden waren Flüssigkeiten und zerbrochene Gerätschaften zu sehen. Nach ein paar Sekunden war ausserdem zu erkennen, dass die Frau ihre Hand nicht absichtlich hoch streckte sondern von irgendwem gehalten wurde, und zwar von „„ASTOS!““.

Als die vorher unkenntliche Gestalt ins Licht trat, sahen sie einen unheimlichen Mann, in einer schwarzen Robe. Er hatte lange weisse Haare, einen langen Stab, an dessen Spitze ein umgedrehter Totenkopf abgebildet war und einen Blick der sofort verriet, was er von ungebetenen Gästen hält. Währenddessen verklärte sich Setis Blick. Zulange hatte sie auf diesen Moment gewartet. Der Mörder ihrer Familie……sie hob ihren Stab und zauberte einen Windstoß nach dem anderen, der den Nekromanten von einer Säule zur anderen Schleuderte. Die Wucht mit der er gegen die Säulen schlug war gewaltig und als Setis ihn herunterliess, lag er nur noch schwer atmend in seinem eigenen Blut. Setis lief sofort zu ihm hin und bereitet noch im Lauf einen Feuerzauber vor und liess Astos schließlich unter schrecklichen Qualen verbrennen.

Nachdem Astos tot war, stand Setis einfach nur da und schaute auf Astos Leichnam. Schließlich zog sie ihren Spitzhut noch ein wenig weiter vors Gesicht und wandte sich der Gruppe zu, welche schweigend und ungläubig dem Schauspiel zugesehen hat. Sie beschlossen aber im Stillen Setis vorerst in Ruhe zu lassen und widmeten sich zusammen der alten Frau. Diese ergriff sogleich das Wort: „„Vielen Dank, dieser Wahnsinnige hat mich gezwungen den Elfenprinzen zu verzaubern……hatte wohl einen Deal mit den Dunkelelfen abgeschlossen und als er erfuhr, dass mein Zauber den Prinzen noch nicht umgebracht hat, wurde er zornig““, erzählte sie und schaute dabei ein wenig wehmütig auf ihre zerbrochenen Apparaturen. Dann fuhr sie fort: „„Mein Name ist Matoya. Ich würde mich freuen mit euch nach Ivory zu reisen und dem Elfenprinz das Gegenmittel zu verabreichen.““.

Und so machten sie sich zu fünft auf den Rückweg zur Stadt Ivory um dort den Elfenprinz von seiner Ohnmacht zu heilen.
Allerdings hatte alles ein wenig länger gedauert als erwartet und so mussten sie, wohl oder übel auf einer Lichtung rasten. Setis hatte sich wieder die erste Wache geschnappt und dachte darüber nach, was sie getan hat. Sie saß, auf ihrem Stab gestützt auf einem Stein und war tief in ihren Gedanken versunken, als sie plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter spürte.

Es war Matoya die sich auf einen anderen, nahen Stein setze und Setis anschaute…ja, beinahe anstierte… „„is was?!““, fragte Setis genervt. „„Du warst beim Kampf gegen Astos so voller Zorn und Hass……das ist eine gefährliche Mischung, weißt du?! Erst Recht für ein junges Mädchen, dass die Schwarzmagie beherrscht…““, antwortete Matoya ruhig und lächelte Setis auf eine freundliche Weise an. Sie allerdings, war nicht gerade aufgelegt für eine Standpauke und erwiderte nur ein: „„Was wissen sie schon?!““ Matoya seufzte und sprach weiter:

„„Ich weiss, dass du ein schweres Los zu tragen hast, und dass du dir wünschst Rache zu üben. Doch weißt du,…jemanden aus Rache zu töten ist eine gefährliche Sache und nachdem du in deinem Leben schon dutzende von Prüfungen bestehen musstest, kommt nun die wohl härteste auf dich zu. Denn irgendwann wirst du zornig werden…auf dich selbst. Den Schuldigen zu töten wird dir nicht die Befriedigung geben, die du dir erhofft hast und aus diesem Grund wirst du weiter töten. So wird es immer weiter gehen, bis dein Leben nur noch aus Mord, Schuld und Verzweiflung besteht. Lass es nicht so weit kommen…der einzige Weg für dich, das Grauen, dass dich verfolgt, abzuschütteln ist zu vergessen, was war und dich um deine Gegenwart und um deine Zukunft zu kümmern…““

Setis hörte zu und war beeindruckt von Matoyas Worten (Vielleicht lags aber auch einfach an ihrer Müdigkeit). Jedenfalls fragte sie nach: „„Und wie glauben sie, soll ich das schaffen...““
Matoyas Lächeln wuchs zu einem fröhlichen Grinsen an, welches ihr gesamtes Gesicht in Falten legte. „„Oh! Du hast alles was du brauchst. Du musst es nur erkennen und das Geschenk annehmen, was man dir anbietet. ““, erklärte Matoya und zwinkerte Setis zu. Daraufhin kroch sie wieder in ihren Schlafsack und schlief ein. Als Setis abgelöst wurde und ebenfalls in ihren Schlafsack kroch, dachte sie noch viel über Matoyas Worte nach. Was für ein Geschenk meinte sie…warum sollte sie weitertöten…und warum nicht?!

Setis wollte ihre Worte nicht begreifen und schließlich schlief sie ein und erwachte in einem kleinen Bett in einem kleinen Zimmer unter vielen, eingesperrt in einem riesiges Anwesen, welches früher von den Leuten in ihrem ehemaligen Dorf die Magier-Akademie genannt wurde. Es war ein grosses Schloss mit einem Vorhof und nach oben ragenden, spitzen Türmen. In diesen Türmen waren die Zimmer der Kadetten. Alles war in schwarz gehalten. Das ganze Schloss bestand aus schwarzem Gestein und nur der Vorhof und einige, wenige Zimmer im Schloss hatten ein klein wenig Farbe. Und dies aus gutem Grund. Die Monotonie sollte eine Bereinigung der Seele zur Folge haben, welche mindestens genauso wichtig war, wie die Ausbildung selbst. Ein Schwarz-Magier lernt nämlich die destruktive Seite der Magie vollends zu beherrschen und einzusetzen. Menschen, denen diese Gabe beigebracht wird, müssen nicht nur sehr lange studieren, sondern sie dürfen sich auch keine charakterlichen Schwächen erlauben. In der Schwarz-Magier Akademie, auf der Setis war, wurde ganz besonders viel wert darauf gelegt. Wer arrogant, machthungrig, cholerisch oder streitsüchtig war, flog auf der Stelle aus der Akademie heraus...falls die Ausbildung schon zu weit fortgeschritten war, konnte es sogar passieren, dass die Macht des Kadetten mit einem magischen Fessel-Reif für immer versiegelt werden musste. Denn die Macht der Schwarz-Magie konnte zu leicht gegen die falschen gerichtet werden. Ein Kadett, der die Akademie mit den falschen Idealen oder mit falschen Wertvorstellungen als Magier verlässt, konnte zur Gefahr für die gesamte Bevölkerung werden. In der Akademie, in der Setis fortan studieren sollte, war es extrem ruhig. Jegliche Unterhaltungen und Leidenschaften wurden unterdrückt, denn sie stellten eine zu grosse Gefahr für die Kadetten da, den Ausbildern negativ aufzufallen. Es war nicht verboten, aber den Schülern wurde ausdrücklich nahe gelegt, sich unauffällig zu verhalten. Und für die meisten war es eine Horrorvorstellung aus der Akademie zu fliegen, denn die meisten waren wie Setis Waisen und wussten nicht, wie sie in der Welt dort draussen zu Recht kommen sollten. Die Akademie gab ihnen Hoffnung. Es war schon beinahe ein paradoxes Bild, wenn man sich als Aussenstehender vorstellte, dass es gerade in diesem düsteren Gemäuer Hoffnung gab, oder dieses Gebäude sogar selbst Hoffnung und Schutz darstellen sollte, aber so war es. Auch für Setis. Sie war nun schon einige Tage in der Akademie und hatte sich gut eingelebt. Sie hatte eh nicht das Bedürfnis mit irgendjemandem zu sprechen und sie interessierte sich sehr für den Stoff, der gelehrt wurde. Sie nahm sich vor die beste Schwarz-Magierin zu werden, die es gibt, um die Schuldigen zu finden und sie zu ihrer gerechten Strafe zu führen. Als Setis 14 Jahre altes Ich in einen Klassensaal verschwand, wachte Setis auf……es war morgen……

Cayn, Barrow und Mina waren bereits am Verstauen ihres Gepäcks……nur Matoya und Setis lagen noch in ihren Schlafsäcken. Doch bald stand auch Setis auf und verstaute ihre Sachen binnen weniger Minuten. Schließlich, war es an der Zeit Matoya zu wecken und so machten sie sich zu fünft auf den Weg nach Ivory. Es wurden wenige Worte gewechselt auf der Reise. Setis, Barrow und Matoya gaben kein Wort von sich und Cayn und Mina unterhielten sich nur einmal über das Wetter, das diesmal nicht ganz so rosig aussah.

Nach einer halben Stunde konnten sie bereits die Pforten der Stadt Ivory erkennen und nach einer weiteren halben Stunde waren sie im Turm, im Palast des Elfenkönigs.
Als der Diener sie sah, sprang er vor Freude in die Luft und geleitete sie schnell denselben Weg nach oben, wie vor ein paar Tagen. Matoya war erstaunlich flink für ihr Alter und schien eine bessere Ausdauer zu haben als Cayn und Barrow zusammen. Schließlich erreichten sie den Thronsaal und Matoya ging sofort auf den Prinzen zu, während sie in ihrer Umhängetasche nach einigen Kräutern suchte. Der König sagte gar nichts, sondern sah schweigend zu, wie Matoya seinen Sohn behandelte. Nach ungefähr fünf Minuten schlug dieser die Augen auf und begann langsam seine Glieder zu bewegen. Nach so langer zeit schien es ihm ein wenig schwer zu fallen und er hatte zuerst Probleme damit sich aufzusetzen. Doch nichts desto trotz bedankten er und sein Vater sich Dutzend Male bei Matoya, bis sie ein paar Schritte zurück ging, sich lächelnd verabschiedete und ein kleines Fläschchen aus der Tasche holte, welches sie plötzlich auf den Boden vor sich schmiss……und in einer braun-violetten Dunstwolke verschwand.

„„Ähm...das halte ich für eine hervorragende Alternative zum Exit-Spruch““, bemerkte Cayn, woraufhin Setis erwiderte: „„Hast das wohl so ausm Bauch heraus entschieden, hm?!““ Cayn kam nicht mehr dazu, etwas darauf zu sagen, denn schon wurden auch sie von Dankesreden überhäuft. Nachdem sie ihre Belohnung bekommen hatten, verliessen sie den Ivory-Turm und fragten sich, was sie wohl als nächstes tun sollten. „„Ich schlage vor wir übernachten erstmal in einem schicken Hotel. Cid kann noch einen Tag warten…ich bin müde…““, schlug Cayn vor und der Plan fand sehr schnell Anklang in der Gruppe. Nur Mina zögerte etwas, doch auch sie liess sich überreden und so kam es, dass Cayn, Mina, Barrow und Setis im feinsten Hotel der Stadt vier Zimmer mieteten um sich für den Rest des Tages ausruhten.

Nachdem Cayn sich in sein Bett hat fallen lassen, schlief er auf der Stelle ein. Er merkte es nicht, aber der Kristall an seiner Kette schien im Schlaf mit ihm zu sprechen. Er sagte zu ihm, dass sie nach Westen müssten. Immer weiter gen Westen über das Aldi Meer und in den äußeren Ozean hinaus, immer gen Westen. Als Cayn erwachte, war ihm zuerst etwas schwummerig. Er wusste nicht warum, aber er glaubte fest daran, dass sie im Westen weitere Anhaltspunkte für ihre Reise finden würden. Er machte sich schnell fertig und beeilte sich, da er nicht derletzte in der Lobby sein wollte...derjenige auf den die Gruppe warten musste. Als er allerdings seine Zimmertür aufmachte und auf den Gang heraustrat, bereute er es, sich so beeilt zu haben……

Squall2k
25.12.2004, 09:54
EDIT: Also ich weiss ich wollte den Thread eigentlich beenden, hab mich dann aber doch dazu entschlossen die Kapitel weiter hier rein zu posten...(um den Thread mal ein wenig zu pushen^^ *räusper*)
Demnächst werde ich die Kapitel auch noch etwas überarbeiten...aber bis dahin...viel "Spass" mit den nächsten paar. :p

Kapitel IV - Neue Ufer
„WAS ZUR HÖLLE HABT IHR GEMACHT?!““, kam es Cayn lauthals entgegen. Er erkannte die Stimme sofort. Sie gehörte Cid, der Mina, Setis und Barrow in der Lobby gerade zur Sau machte. „„HABT IHR ETWA GEGLAUBT ICH WARTE DIE GANZE ZEIT AM HAFEN, BIS DIE HERREN SICH MAL BEQUEMEN ZURÜCK ZU KOMMEN?!““, schrie Cid weiter, während Cayn langsam die Treppe runterschlurfte, Er hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen. Es war seine Idee noch eine Nacht zu bleiben und nur aus Bequemlichkeit Cid noch einen weiteren Tag warten zu lassen. Er musste das wieder in Ordnung bringen……und das tat er auch.

„„Es war meine Idee, Cid. Wir waren ziemlich geschafft von unserem Abenteuer und brauchten ein wenig Ruhe. Es tut mir leid, dass du so lange auf das Schiff aufpassen musstest……““, erklärte Cayn dem zuerst ein wenig verdutzen Cid. Doch schließich gab er nur noch ein Schnaufen von sich und ging aus dem Hotel. Nachdem Barrow, Mina, Setis und Cayn ausgecheckt hatten, folgten sie ihm und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Kutschen-Service, der sie zum Hafen bringen sollte.

Mittlerweile waren die vier Lichtkrieger wirklich berühmt in Ivory und jeder auf der Strasse schaute nach ihnen, tuschelte oder machte ehrfurchtsvolle Verneigungen. Cid liess das alles kalt. Er wusste bereits ungefähr, was geschehen war und war irgendwie immer noch sauer, weil er so lange nichts von den anderen gehört hat und sich langsam Sorgen gemacht hatte. Klar, dass er böse wurde, als er sie im besten Hotel der Stadt erwischte. Doch Cid war noch nie ein nachtragender Mensch gewesen. Schon als die Kutsche vor dem Offiziersbüro des Hafens stoppte, war sein Zorn längst verflogen und er freute sich bereits wieder darauf, auf neue Schiffsreisen zu gehen (Ja, das beste Gedächtnis hatte Cid ebenfalls noch nie……).

Als sie am Offiziersbüro ankamen wurden sie mit offenen Armen und wehenden Fahnen begrüsst. So viele Leute waren gekommen um sie zu verabschieden und mehrere Reihen schrieen Lobeshymnen auf Coneria und seinen Prinzen, Cayn. Für ihn war es das grösste Erlebnis in diesem fernen Land die Anerkennung zu finden, welche er sich schon immer gewünscht hatte. Doch während er seine hoheitliche Rede hielt (Mina und Setis waren diesmal nicht schnell genug), musste er plötzlich daran denken, dass er diese Anerkennung nur mit Hilfe seiner Kameraden erreicht hatte. Dieser Gedanke war ihm äusserst unangenehm, weshalb er schnell seine Rede beendete und mit Cid und den anderen zu ihrem Schiff ging. Am Anlegesteg war ein grosser Aufmarsch. Nachdem Cid und die anderen endlich auf ihrem Schiff waren, winkten ihnen dutzende von Elfen, welche sich nun auf dem Anlegesteg gedrängt hatten zum Abschied.

Während Cid das völlig kalt liess und er sein Schiff (er hatte schon mehrmals deutlich seine Besitzansprüche auf das Schiff klargemacht) mit stoischer Ruhe aus dem Hafen navigierte, standen Cayn, Mina und Setis an der Rehling und winkten zurück. Barrow verabschiedete sich zwar auch, jedoch zog es ihn bei der Abfahrt sofort wieder in die Tagelagen wo er sich in die Seilen festhakte und von dort aus den begeisterten Massen zuwinkte. Das Wetter war ihnen an diesem Morgen wirklich gewogen. Eine starke Brise zog sie fast von selbst aus dem Hafen hinaus, richtung Westen, während die Sonne Barrow ins Gesicht schien...und Setis auf den Schädel, da sie sich wieder mal auf den Ausguck verzogen hatte.Während Mina dem sich entfernenden Hafen nachsah, ging Cayn zu Cid um mit ihm über die Routenplanung zu sprechen.

"Hey, Cid! Ich glaube es wäre das beste wenn wir weiter westlich nach Antworten suchen. Was unsere Mission betrifft, war die Reise zum Elfland wohl ein ziemlicher Reinfall!", sagte Cayn, ohne mit der Sturheit von Cid zu rechnen: "Wir fahren nach Norden. Es sei denn du möchtest mir mein Schiff abkaufen...sagen wir für...99999Gil?!"
Cayn knurrte nur ein: "Vergiss es!", verspürte jedoch ein deutliches flaues Gefühl in der Magengegend, während er sich von Cayn abwandte und zu Mina an die Rehling ging. "Was wolltest du von Cid?", fragte sie beiläufig, während sie ein paar große Fischen zusah, die anscheinend Spass daran hatten sich mit der Geschwindigkeit ihres Schiffes zu messen...

"Hat sich erledigt. Schade, dass wir in Elfalnd nichts gefunden haben, oder?!", fragte Cayn während er sich neben Mina ebenfalls an die Rehling lehnte und in die Leere starrte. "Nichts gefunden?!". Mina war sichtlich entrüstet..."Ich dachte, du hättest genau das gefunden, wonach du gesucht hast...vielleicht solltest du endlich mal lernen, deine Augen zu öffnen!". Mit diesen Worten wandte sich Mina ab und ging in das Unterdeck, während Cayn verdutzt stehen blieb. "Was meinte sie?", fragte Barrow.

Cayn hat ihn in der Tagelage überhaupt nicht bemerkt und knurrte kurz bei dem Gedanken, dass er alles mit angehört hatte. "Keine Ahnung...", anwortete er und wandte sich wieder dem Meer zu. Plötzlich entdeckte er ein paar grosse Fische, die sich scheinbar mit der Geschwindigkeit ihres Schiffes zu messen versuchten. Ihm wurde auch bewusst was Mina wohl meinte. Die Anerkennung anderer...das war es wohl, was er gesucht hat und in Elfland gefunden hatte. Aber die Zukunftsängste und Fragen blieben. Plötzlich fragte er sich ob Anerkennung wirklich das war, was er brauchte um der Rolle des Königs gerecht zu werden. Er schüttelte so schnell wie möglich den Gedanken von sich. Er hatte schließlich Lukhan. Durch ihn würde er es schaffen, ein gerechter, guter König zu werden.

Während Cid und die Lichtkrieger sich also haufenweise Gedanken machten, segelten sie weiter gen Norden, bis sie auf ein höchst unangenehmes Hindernis stiessen. "PIRATEN!", schrie Setis vom Ausguck herunter, aber es war im Prinzip nicht nötig. Schon längst hatten Cid und die anderen die Blockade durch die Kyzoku-Piraten bemerkt, welche sich nun für das Schnetzeln einiger ihrer Mitglieder in Pravoka gebührend bedanken wollten. "Meine Fresse...ich hatte ja keine Ahnung, wie gross deren Verein ist...", staunte Cid für einen kurzen Moment, bevor er das Ruder rumriss und genau in Richtung Westen steuerte. Glücklicherweise hatten diese Exemplare der Kyzoku Piraten, doch etwas mehr von der Disziplin der könglichen Soldaten des Reiches Coneria, weshalb sie erst zu spät bemerkten um wen es sich bei dem abrupt wendenden Schiff handelte. "Wenn sie das nächste Mal hier vorbei wollen, dann kriegen wir sie am Arsch!", lachte der Kapitän des ersten Schiffes und wandte sich wieder selig seiner Flasche zu.

Währenddessen segelten Cid und die Lichtkrieger gen Westen. "Schnauze!", knurrte Cid, als Cayn sich ihm grinsend näherte und schlug das Ruder nach einer weile trotzig in Richtung NordWest ein. "Und wohin nun, du Schlauberger?!", fragte er Cayn, der darauf allerdings auch keine Antworten hatte. Doch irgendwann kamen sie an eine ehemalige Meeresstrasse, welche nun allerdings scheinbar verschüttet wurde. Jedenfalls lagen dort Landmassen, grösser als eine Sandbank vor ihnen, welche sie daran hinderte in den äußeren Ozean, jenseits des Aldi-Meeres zu gelangen. Während Cayn, Cid, Barrow und Mina sich ratlos anschauten, kam Setis von ihrem Ausguck herunter und berichtete, dass sie eine Höhle, ein wenig nördlich der Meeresstrasse gesehen habe.

Da niemand einen besseren Vorschlag hatte, beschlossen sie, sich in der Höhle umzusehen, was sich als ein wenig schwieriger als erwartet heraustellte. Das Buschwerk an der Küste in der Nähe der Höhle war so dicht, dass es völlig unmöglich war mit ihrem Schiff anzulegen. Erst ein paar Kilometer weiter nördlich, konnten sie an Land gehen und dieses Mal bestand Cid darauf mitzugehen. "Glaubt ja nicht, ich hol' euch noch einmal ab, wenn ihr euch in dieser Höhle ein Hotel mietet...", knurrte Cid und ging voran. Der Gedanke war ziemlich absurd, aber Cayn und die anderen erwarteten bereits eine solche Reaktion und folgten ihm.

Nachdem sie ein recht grosses Tal durchquert hatten, kamen sie an einen kleinen See, an dem sie ihre Wasservorräte aufstockten und zudem bechlossen zu rasten, da es bereits anfing zu dämmern. Während die Lichtkireger bereits dabei waren, ihre Zelte aufzubauen, schaute Cid auf den See: "Wer hat Lust, ne Runde zu schwimmen?", fragte er plötzlich. Leider verstand er nicht ganz, warum sich Setis und Cayn nun vielsagende Blicke zuwarfen und Mina und Barrow ihn mit verständnislosen Blicken veranlassten, seine Idee so schnell wie möglich wieder zu vergessen. Die Nacht verlief ruhig. Zumindest bis zu Cayns Wache. Denn plötzlich sah er, wie sich etwas grosses, schleimiges, langsam aus dem Wasser wandte. Er weckte Mina, Barrow und auch Setis. Allerdings ziemlich unsanft...er konnte Setis nicht besonders gut leiden und ein leichter Tritt auf die Schulter tuts ja auch. "Ein Creep! Der sollte kein Problem werden. Die Viecher sind lahmarschiger als du, Cayn!", erklärte Setis gelassen und während Cayn mit ein paar unfeinen Begriffen konterte, bereitete Setis einen Blitzzauber vor.

Wie aus heiterem Himmel schossen ein paar Fangarme aus dem Wasser heraus und schlingen sich um Cayns Körper. Mina versuchte Cayn zu befreien, doch es half nichts...die Arme des Creep waren zu stark. Doch noch während der Creep Cayn über den Boden des Ufers schleifte, legte Barrow einen Pfeil auf die Sehne seines Bogens und schoss ihn direkt auf den Fangarm des Monsters, welches Cayn daraufhin sogleich fallen liess. Hier kam Setis' Part. Sie feuerte den Blitzzauber auf den Creep, welcher sich rauchend und zischend ins Wasser zurück verzog. Daraufhin legten die Krieger sich wieder schlafen.
Als sie aufwachten, beeilten sie sich zu der Höhle zu kommen, denn es sah sehr stark nach Gewitter aus. Die Wolken zogen sich über ihnen zusammen und immer dichter wurde Nebel vor ihnen. Sie bildeten eine dichte Zweier-Reihe: Cid und Cayn marschierten vorne weg, während Mina, Setis und Barrow die nötige Rückendeckung gaben. Das half ihnen bei dem dichten Nebel leider wenig, weshalb sie sich auch letztenlich zugestehen mussten, von einem Rudel Grau-Wölfe umzingelt worden zu sein.

Bevor Barrow auch nur einen Schuss oder Setis einen Feuerzauber abfeuern konnte, hörten sie das Gejaule von gepeinigten und fliehenden Wölfen und durch den Nebel kam eine kleine Gestalt von etwa 1,20m auf sie zu, einen riesigen Klingenstab in der Hand haltend. Als sie ein paar Meter vor ihnen stehen blieb, konnten sie einen älternen Herrn in einem dunklen Kimono.

Zuerst waren unsere fünf Helden etwas perplex aber schließlich ergriff Mina das Wort: "Vielen Dank, für deine Hilfe...wer bist du?". Der Mann ging ein wenig weiter auf sie zu und schien sie einem nach den anderen genau zu mustern...schließlich antwortete er: "Ich bin Smith...ihr müsst die vier Lichtkrieger sein, aus der Prohezeiung Lukhans. Ich habe schon ziemlich lange auf euch gewartet.". Barrow und die anderen waren immer noch ein wenig unsicher, was sie sagen oder tun sollten. Doch Smith sagt nur kurz: "Folgt mir!" und ging voran. Während sie durch den Nebel marschierten, immer darauf bedacht, Smith nicht aus den Augen zu verlieren, erzählte dieser ein wenig von seiner Tätigkeit: "Ich arbeite als Schmied in unserer Stadt und habe eine Waffe für einen der Lichtkrieger entwickelt. Es ist ein Schwert, mit einer Klinge aus Adamantium. Mit einem besonderen Herstellungsverfahren, könnte diese Klinge selbst Behemoths wie ein Pudding schneiden.".

Cayn wusste wovon Smith sprach. Er hatte schon einmal auf seinen Reisen in den drei Jahren einen Behemoth gesehen. Aber genau deshalb glaubte er ihm kein Wort. Um einen Behemoth zu besiegen ist mehr als nur eine tolle Klinge nötig, aber er verkniff sich ein Kommentar. "Wie kommt es, dass du dich so gut im Nebel zurechtfindest?", fragte Mina. Eine Frage, die Smith anscheinend belustigte..."Alle Zwerge können in der Dunkelheit sehen...ansonsten könnten wir ja nicht in Höhlen leben."

Da klingelte es selbst bei Cid: "Ihr wohnt in dieser Höhle, südlich von hier?". Nachdem Smith dies bejahte, fragte Cid aufgeregt: "...und habt ihr auch ein Hotel?". Als Smith auch dies bejahte, war Cayn unheimlich froh jetzt nicht Cids selbstzufriedenes und hämisches Grinsen erkennen zu können. Nach einiger Zeit erreichten sie den Eingang zur Höhle. Schon von weitem konnten sie ein lautes Treiben aus dem Inneren der Höhle vernehmen. Das Klingen von Hammer und Amboss, laute, fröhliche Gesänge und Rufe übertönten die sonst so stillen Geräusche der Höhlen Gayas.

"Ihr feiert wohl gerade?!", fragte Mina. Aber Smith lachte nur und versicherte ihr, dass man es hören würde, wenn hier gefeiert werden würde. Als Smith mit ein paar flinken Handbewegungen die Tür zur Höhle geöffnet hatte, konnten unsere Helden zuerst nichts als Dunkelheit erkennen. Selbst innerhalb der Höhle brauchten sie einige Zeit um überhaupt die eigene Hand vor den Augen sehen zu können. Aber Smith war geduldig und sobald sie sich einigermaßen orientieren konnten und später sogar das spärliche Licht nutzen konnten um die Höhle zu überblicken, führte er sie zu einem grossen Gebäude.
Die Höhle an sich war absolut beeindruckend. Sie überragte Cid um ca. 30 Meter und es gab dutzende von kleinen und größeren Häuschen. Kleine Durchgänge in den Wänden verrieten, dass es sogar noch weiter ging.

"Die Tunnel, die ihr vielleicht seht, sind unmöglich für Nicht-Zwerge zu durchqueren. Dahinter befindet sich unsere richtige Stadt. Dies hier, ist praktisch unsere Staatskammer. Weiter hinein kommt niemand, der nicht zu den Zwergen gehört. Im Krieg wird dieser Raum dann umgerüstet zur absolut letzten Front. Wenn wir wirklich einmal dem Gegner runterlegen sein sollten, wird er hier aufgehalten.", erklärte Smith und öffnete die Pforten zum grossen Anwesen, in welchen ganz offensichtlich der König residierte. Smith führte die anderen durch einn breiten Flur, der überall an den Seiten mit Fackeln und Bildern bestückt war, falls nicht gerade eine Tür nach lins oder rechts in einen weiteren Bereich des Raumes ging.

An den Türen standen Sachen wie: Finanzen, Bergbau, oder Militär. Als Cid kopfkratzend vor einer Tür mit der Aufschrift: "Verkehr und öffentliche Ordnung" stehenblieb, zog Smith ihn weg: "Geh da nicht rein. Sein autogenes Training ist noch nicht zu Ende...". Cid war etwas perplex und fragte nur: "Wer?! Wann ist es zu Ende?". Da antwortete Smith grinsend: "Also....dat isn Beamter...von daher...so ungefähr in 30 Jahren." Während Smith die nun deutlich verwirrten Lichkrieger und den noch sehr viel verwirrteren Cid zur letzten Tür geleitete, mussten diese sich den ganzen Weg entlang sein schallendes Gelächter anhören, welches ich immer mehr nach einer Art: "Hurray!" anhörte.

Doch sobald sie im Thronsaal des Zwergenkönigs waren, fasste sich Smith wieder. Allerdings hatten sich Cayn, Cid, Mina, Barrow und Setis den "Thronsaal" etwas anders vorgestellt. Es war ein kleiner Raum, nicht grösser als Cayns Privatgemach im Schloss Coneria und ein alter Zwerg lag schlafend mit dem Kopf auf einem Berg voller Akten und schnarchte so laut, dass man kaum noch die Rufe und Gesänge ausserhalb des Gebäudes hören konnte.

Doch Smith schien überhaupt nicht überrascht zu sein von diesem Anblick und knallte kurzerhand die Tür zu, was dem Zwerg am Schreibtisch zum Aufschrecken brachte: "Was?! Wie?! Wo?! Ääähm...?! Ah ja...Smith. Kommen sie doch rein...was sind das für Gestalten?", fragte der Zwerg verschlafen und inspizierte Cid und die Lichtkrieger, während sich Smith brav, mit überkreuzten Armen hinter den Stuhl vom "König" stellte. "Sehr geehrter Präsident Durin. Dies sind die Lichtkrieger, Mina Cayn, Setis und Barrow und ihr Begleiter heisst Cid.", erklärte Smith und wartete hinter Durin auf weitere Reaktionen. "Präsident?", fragte Cayn überrascht, woraufhin Durin lächelte und das Wort ergriff: "Wir sind eine Demokratie und ein Beamtenstaat. Zwar haben wir nichts gegen einen ordentlich geführten Krieg, aber im Inneren haben wir ein sehr gut geordenetes System.", erklärte er stolz und Smith wiederholte hinter ihm: "gut geordnet", während er mit dem rechten Zeigefinger in ironischer Weise das rechte Augenlied etwas herunterzog.

Mina konnte ihr Lachen nicht richtig unterdrücken, weshalb sich Durin, mit fragendem Blick zu Smith umdrehte, der diesen mit einem ratlosen Achselzucken beantwortete. "Kennen sie einen weiteren Seeweg, der aus dem Aldi Meer in den äußeren Ozean führt?", fragte Mina schnell, um eine peinliche Situation zu vermeiden. "Nun...es gäbe unter Umständen die Möglichkeit durch Verwendung eines Schwarzpulverpräparats, die, notwenigen Massnahmen zu ergreifen, um in der Lage zu sein, die...", begann Durin, aber Smith merkte schnell, dass Cid und die anderen auf eine etwas klarere Aussage gehofft hatten, weshalb er sich kurzerhand entschied, seinem Präsi das Wort zu nehmen: "Was Durin sagen möchte ist, dass wir mit ein wenig TNT die ganze Scheisse wegsprengen können!". Das traf auf Zustimmung bei den Lichtkiregern und die notwendeigen Vorbereitungen wurden getroffen. "Wir müssen Nerrick bescheid sagen, er ist unser Sprengmeister.", sagte Smith und schob Cid und die Lichtkrieger zur Tür hinaus und auf den Gang.

Dann verschwand er in einer der vielen Räume und kam nach wenigen Sekunden mit einem etwas schmächtigen Zwerg hinaus, der mit einem grossen Kasten schleppte. "Das ist Nerrick. Wir müssen ihm Geleitschutz geben, auf dem Weg zur Sprengstelle.", erklärte Smith und so verliessen sie die Höhle und wanderten nach Süden. Der Nebel war immer noch sehr stark und Cid und die Lichkrieger hatten teilweise schon arge Probleme, Smith und Nerrick zu folgen. Wie ein Kampf wohl aussehen würde, ahnten sie schon. Barrow, dachte über Smith nach und dass sie ihn wirklich in der Gruppe brauchen könnten.
Aber Barrow wusste, wie Cayn darüber dachte. Cayn sah diese Mission immer noch als "seine" Mission an. Er wollte Ruhm und Ehre erlangen und zwar ohne die Hilfe von anderen. Auch Mina und Setis mussten dies des öfteren spüren, wenn Cayn immer plötzlich kühl und unnahbar wurde. Zwar war Setis genauso, aber sowohl Mina als auch Barrow wussten, dass die Gründe für ihre Verschlossenheit in etwas anderem als Arroganz lagen.

Cayn tat es dann sehr oft leid und ganz besonders bei Mina versuchte er seine Fehltritte wieder gut zu machen...und Mina war alles andere als nachtragend.
Barrow verfiel wieder in einen träumerischen Zustand und plötzlich musste er an die Kristalle denken. Wer hat sie ihnen gegeben...und vor allem...wann? Er hatte seinen schon so lange, dass er sich nicht mehr erinnern konnte, wann er ihn bekommen hatte. Er ahnte, dass es bei den anderen genauso war und das deshalb niemand darüber sprach, aber irgendwie fühlte er sich komisch, wenn er an seinen Kristall dachte. Warum traf es gerade ihn...ihm war nie nach Abenteuern zumute. Eigentlich hatte er sich immer ein Leben mit Sofie gewünscht. Und es lief auch sehr gut. In der letzten Zeit waren sie sich sogar noch sehr viel näher gekommen als früher, aber dann hatte er diesen merkwürdigen Traum und er fühlte genau, dass die Kraft vom Kristall kam...und er folgte ihr...bis nach Coneria und immer weiter.

Wie er so darüber nachdachte,stellte Barrow plötzlich erschreckt fest, dass er weder Smith noch die anderen erkennen konnte. Um ihn herum war nur Nebel. Ein Schauer leif ihm über den Rücken und sein Nacken versteifte sich. Was, wenn er sie nie wieder finden würde. Er war wohl nie bestimmt für diese Reise gewesen. Niemals hätte er dem Kristall folgen dürfen. Seine Dummheit würde mit seinem Tod bestraft werden. Barrows Gedanken schwirrten die ganze Zeit über diesen Zweifel und je mehr er sich im Nebel verlor, desto klarer wurde es ihm. Für ihn ist die Reise hier zu Ende.

Als er sich erschöpft niederliess, sah er aus der Ferne ein leichtes Flackern. Zuerst war es wie Feuer, dann verfärbte sich die Flamme aber in ein leuchtendes blau und sie kam immer näher. Irgendwann hörte er Rufe, die, vom Nebel gedämpft, wie aus einiger kilometer Entfernung klangen. Er stürmte auf das Licht zu und früher als er gehofft hatte, rannte er direkt in Cid und wurde durch die Wucht des Zusammenpralls zurückgeworfen.
Cayn half ihm auf. "Mensch Barrow, mach nicht nochmal so nen Scheiß. Ansonsten müssen wir uns noch Sorgen um dich machen.", sagte Cayn grinsend und die Gruppe setzte sich wieder in Bewegung.

Nach nur wenigen Minuten hielt Nerrick an und baute seine Apparaturen auf. Er legte und warf an die verschiedensten Stellen den Sprengstoff und während Cid und die Lichtkrieger dem scheinbar planlosen Treiben zusahen, versicherte Smith ihnen, dass es einen besseren Sprengmeister, als Nerrick gäbe. Als Nerrick zurückkam, war er dabei, aus einem runden Behälter, eine Schnur nachzulegen. Er wies die anderen an, sich hinter einem grossen Felsen in der Nähe zu verstecken und auch er verzog sich dahinter, bevor er einen kleinen Knopf an einer Gürteltasche betätigte. Der Krach war unglaublich. Für einen kurzen Moment, dachte Barrow der Boden würde unter ihren Füssen nachgeben, aber Smith sollte Recht behalten. Nerrick hatte eine sehr breite, gerade Meeresstrasse freigelegt, durch die locker drei Schiffe ihrer Grösse passen würden. Nachdem sie zurück in der Zwergenhöhle kamen, mussten sie sich erstmal an das Treiben gewöhnen das dort herrschte. Smith hatte Recht. Ihre Feier war schon längst im gange und was sie dort hörten und sahen (oder vielmehr dunkel erkennen konnten), stand in gar einen Vergleich zu dem, was sie bei ihrem ersten Versuch erlebten.

Plötzlich stiess jemand Cayn, aus dem Dunkeln heraus an: "Die Erde verrottet im Westen Gayas", flüsterte ihm eine Stimme zu, doch Cayn konnte in der Dunkelheit den Besitzer dieser Stimme nicht ausfindig machen. "Also, habt ihr alles gepackt?! Dann können wir ja los!", sagte Smith, während er mit geschultertem Rucksack auf die Lichtkrieger zukam. "Ich brauche noch ein Adamantium um deine ultimative Waffe herzustellen.", sagte er zu Cayn, "und deshalb werde ich euch begleiten. Die ganzen restlichen Utensilien habe ich bereits bei mir...nur noch der Amboss muss aufs Schiff transportiert werden.", ergänzte er und schaute dabei Cayn und Barrow, erwartend an, welche vollkommen entsetzt abwinkten. Aber irgendwie schafften sie es dann doch das Teil ins Schiff zu bringen und segelten durch die frisch gesprengte Meerstrasse, neuen Abenteuern entgegen.
Cayn machte sich einige Gedanken über die Worte der unsichtbaren Stimme. Aber irgendwie war es sinnlos. Sie segelten eh nach Westen, also warum sich Sorgen machen. Wahrscheinlich war es eh wieder irgendein Hilferuf, ohne Bezug zu ihrer Mission...seiner Mission. Während Cayn auf dem Oberdeck spazierte, liess er weiter seine Gedanken wandern. Ihre Kristalle sahen wirklich alle nicht normal aus. Sie müssen auf jedenfall magisch sein...doch wer hat sie erschaffen...und aus welchem Grund?!

Doch nach einigen Minuten ertappte er sich dabei, wie er längere Zeit über Mina nachdachte und ein merkwürdiges Gefühl machte sich in ihm breit. Er wusste nicht woher es kam und während er noch darüber nachdachte, kam Barrow aus dem Unterdeck herauf und stieg wieder in die Tagelagen um den Wind des Meeres zu geniessen. Cayn konnte darüber nur lächelnd den Kopf schütteln. Er setzte sich neben das Fass, in dem sich einige Essensvorräte befanden und dachte über Dinge nach, von denen er bereits wusste, dass er keine Erklärung für sie finden würde. Er sass auch noch da, als sie durch die riesige Meeresstrasse fuhren, welche von beiden Seiten durch mehrere hundert Meter hohe Klippen abgegrenzt wurde. Plötzlich wurde Cayn aus seinen Gedanken gerissen. Setis hatte von ihrem Ausguck heraus, eine Stadt gesehen. Es war ein kleines Städchen, fast schon ein Dorf, mit einem kleinen Hafen und ein paar Farmen. Es schien eines der unabhängigen Dörfer zu sein, die versuchten so gut es geht für sich selbst zu sorgen. Cid und die anderen beschlossen anzulegen und nachdem sie über eine Planke auf den Anlegesteg liefen, kam eine grosse Menge an Bewohnern zum Hafen um die Besucher willkommen zu heissen.

Meist waren es wohl die unabhängigen Dörfer, deren Bewohner eine große Gastreundschaft zu halten pflegten, dachte Cayn und nahm sich vor als König, Fremden diesselbe Freundlichkeit zukommen zu lassen, wie die Bewohner Melmonds sie ihnen schenkten. Sobald alle Helden den Steg erreicht haben, bahnte sich ein Mann einen Weg durch die Menge. Die Leute schienen ihm freiwillig frei zu machen und letztendlich stand er mit freundlichem Gesicht vor ihnen, ein ca. 1,60m grosser Mann, mit schwarzem Zylinder, hellblauem Frack und einer dunkelblauen Hose. Er schien um die fünfzig zu sein und ein breites Lächeln legte sein ganzes Gesicht in Falten, während er die Reisenden begrüsste.

"Willkommen in Melmond. Ich bin Dr. Unne, der Leiter dieses Dorfes. Bitte gebt eure Waffen bei mir ab. Ihr werdet sie nicht brauchen, solange ihr hier seit und wir wollen keine Kämpfe in unserem Dorf, ja?!", fing er an, doch dann schien er etwas zu bemerken, was ihn in grosse Aufregung stürtze, "...sind das die...Elementkristalle, von denen uns Lukhan erzählt hat?", fragte er mit tellergrossen Augen. "Scheint ja wirklich ziemlich rumgekommen zu sein, dein alter Berater?!", sagte Setis lachend zu Cayn, aber sofort ergriff Dr. Unne wieder das Wort: "Seid ihr die Lichtkrieger? Dann muss die Prophezeiung wahr sein. Kommt doch bitte mit in meine bescheidene Hütte. Ich habe ein wichtiges Anliegen an euch. Unsere Stadt liegt nämlich im Zeichen dieser Prophezeiung...".

Während Cayn, Barrow, Setis, Mina, Cid und Smith sich fragende Blicke zuwarfen, machte Dr. Unne ihnen deutlich ihm zu folgen und so folgten sie ihm durch die tuschelnde und aufgeregte Menge der Stadtbewohner. "Ähm...kapiert ihr was der gelabert hat?", fragte Cid leise, doch die anderen konnten nur den Kopf schütteln oder die Achseln zucken. Nur Mina, antwortete Cid leise: "Im Zeichen der Prophezeiung...er meinte wahrscheinlich nur, dass sein Dorf etwas mit Lukhans Prophezeiung zu tun hat.". Das verstanden auch die anderen und konnten sich nun auf die beeindruckende Landschaft Melmonds konzentrieren. In der Ferne lief ein Wasserrad, welches die Energie für einen Pumpmechanismus lieferte, der Wasser aus dem Meer in die Felder leitete, je nach Gebrauch. und an Feldern gab es hier kein Mangel. Fast jedes Haus hatte ein oder zwei Felder vor der Tür und einige Bewohner waren schon fleissig an der Aussaat. Der Weg war auf improvisierte Weise gepflastert und mehr als einmal kamen ihnen Kutschen mit Chocobos und anderes Wesen und Nutztieren über den Weg.

"Weiter hinten, sind die Scheunen.", erklärte Dr. Unne, während er vor einem grossem Anwesen stehenblieb und die Tür aufschloss. "Tretet ein...", sagter er zu der Gruppe und nachdem sie die Wohnung betreten hatten, wandte er sich zuerst an Smith und Cid: "...sie können es sich auf dem Sofa dort gemütlich machen. Es wird ihnen bald jemand Sake bringen.", sagte er und wies sie freundlich auf ein kleines Sofa im Hauptraum des Hauses, während er die Lichtkrieger mit einem Handzeichen auf einen Tisch im selben Zimmer verwies und später selbst daran platz nahm. Einen Moment lang blickte er aufgeregt, mit einem Grinsen in die Runde...dann fing er an die Helden aufzuklären: "Wie ihr seht, lebt unser Dorf hauptsächlich von der Landwirtschaft, aber in den letzten Jahren, ist die Fruchtbarkeit unseres Landes weit zurückgegangen. Die Prophezeiung Lukhans, deren Botschaft auch in unser Dorf gedrungen ist, erklärt dies als den Anfang von etwas furchtbarem...aber wir wussten nicht woran es nun direkt liegen könnte. Deshalb beschloss Sarda, der mächtigste Zauberer des Dorfes, in die Höhle südlich von hier zu gehen um dort nach einer Eklärung zu suchen. Wir haben schon lange nichts mehr von ihm gehört. Ich möchte euch bitten ihn zu suchen und mit ihm zusammen unser Land wieder bebaubar zu machen.", erklärte er und sah die Lichtkrieger nunt mit einem mehr besorgten Blick an.

Cayn war hocherfreut endlich einen kleinen Hinweis auf die Prophezeiung von Lukhan gefunden zu haben. Doch da erinnerte er sich plötzlich an die Seefahrt nach seinem Sieg im Elfland...und an das, was Mina zu ihm gesagt hatte. Was war es wirklich, was er suchte...war Lukhans Mission wirklich von solch grosser Bedeutung für ihn oder reist er aus einem anderen Grund um die Welt?! Warum hatte er seinen Vater und seine Schwester damals verlassen um alleine Erfahrungen zu sammeln?! Mina schien zu glauben es zu wissen...aber wie konnte sie es wissen, wenn nicht mal er selber die Gründe für sein Verhalten kennt.

Erst nach mehreren Minuten merkte Cayn, dass die Blicke der Gruppe auf ihm ruhten. "Jetzt sach' halt mal was, Chef!", rief Cid vom Sofa her rüber.
Cayn schüttelte schnell seine Gedanken von sich und stand auf: "Wir werden euch helfen, aber wir brauchen geeignete Ausrüstung um uns in der Höhle zurecht zu finden. Ich werde mich nicht blind von eurem Sarda leiten lassen und habe auch keine Lust mich in darin zu verlaufen!", sagte Cayn bestimmt. Setis fand sein Verhalten weniger gebieterisch als lächerlich und fand wieder einen Grund ihn zu necken: "Was ist los, Cayn?! Platzangst?!", sagte sie grinsend, verzog sich aufs Sofa neben Smith und Cid und machte es sich gemütlich.

"Hervorragend! Sie sind natürlich herzlich dazu eingeladen, in unserem kleinen Gasthaus zu nächtigen. Die Ausrüstung könnt ihr morgen bei unserem Krämer abholen.", erklärte ihnen Dr. Unne, bevor er sie schließlich zur Tür geleitete und sich verabschiedete. Als Cid, Smith, Cayn, Mina, Setis und Barrow aus Dr. Unnes Anwesen traten, hat sich die Aufregung der Bewohner bereits wieder gelegt und jeder der zuvor ihre Ankunft zu einer kleinen Pause genutzt hatte, ging nun wieder seiner Beschäftigung nach. Das Gasthaus war schnell gefunden.

Es war etwas grösser als Dr. Unnes Anwesen und machte einen sehr gemütlichen Eindruck. Es stand vor ein paar Weinrebenfeldern und ein paar Arbeiter kamen gerade lachend von den Feldern und kehrten ins Gasthaus ein. Auch Cayn und die anderen traten einer nach dem anderen ein und sahen sich um. Das Innere war genauso wie sie es sich vorgestellt hatten...alt, aber gut gepflegt. Dieser Ort Melmond schien alles andere als der Beginn einer unheilvollen Prophezeiung zu sein. Nicht einmal Coneria, das musste sich Cayn eingestehen war so friedlich und strahlte eine solche Ruhe aus.
Nach einigen Minuten fragte sie der Portier, was er denn für sie tun könne. "Sechs Zimmer, bitte...", antwortete Cayn, während er sich weiter umschaute. Der Portier allerdings konnte sich ein Grinsen nur schwer verkneifen und erklärte Cayn in ruhigem Ton, dass dies hier kein Hotel in Coneria sei und sie hier keine Einzelzimmer hätten. "Nagut...Mina und Setis gehen auf ein Zimmer und wir nehmen uns ein Vierer-zimmer.", entschied Cayn und gab dem Portier 500Gil. Dieser bereitete alles vor und binnen einer halben Stunde war alles unter Dach und Fach.

Man traf sich gegen Abendszeit in der Gaststube des Hauses, genehmigte sich ein oder zwei Bierchen oder Wässerchen (Mina) und redete über Gott und die Welt. Mina: "...und wie lange kennen du und Sofie euch schon?", fragte Mina Barrow , nachdem der Kellner ihr gerade ihr Wasser gebracht hatte. "Fast seit unserer Geburt...wir sind zusammen aufgewachsen...aber sie ist ein klein wenig jünger als ich. Ungefähr in eurem Alter.", antwortete Barrow. "Naja, viel Unterschied ist da ja nun aber auch wieder nicht.", sagte Cayn und blickte fragend in die Runde, "wie alt seid ihr alle eigentlich? Ich bin 18..." "Ich auch", antwortete Mina und schaute Setis an, "wie alt bist du, Setis?". Setis hatte schon die ganze Zeit über nichts gesagt und sass mit dem Oberkörper nach vorn geneigt über ihrem Bier. Es gab einen dumpfen Knall als Setis Kopf auf der Tischplatte aufkam. Mina sah Setis mit besorgter Miene an und öffnete eines ihrer geschlossenen Augenlieder. Dann liess sie sich erleichtert wieder zurück in ihren Stuhl fallen. "Sie verträgt nur keinen Alkohol...", seufzte sie und sah Cayn mit besorgter Miene an: "Bitte verarsch sie nicht damit!", bat sie Cayn, aber Barrow war sich ziemlich sicher, dass das fast unmöglich werden wird.

"Setis ist auch 18...hat sie mal erwähnt.", klärte Barrow die Gruppe schließlich auf, "...ich bin drei Jahre älter als ihr...21 Jahre...", sagte er und wieder machte sich plötzlich ein Gefühl der Unsicherheit in ihm breit. Aber er musste es dieses Mal nicht lange aushalten, denn Cid gab ihm einen ziemlich überraschenden (wohl freundschaftlich gemeinten) Schlag auf den Rücken und lallte, während er in der anderen Hand den Humpen durch die Luftschwenkte: "Mahach diör keeeine Sorgn' nischt, Bello. Diiee Attratat....*rülps*....taktivilatät vo' einm' Mann wird mit'm Alder immer...*rülps*...immer hefd'scher...*grins*....", woraufhin die Gruppe laut anfing zu lachen und Smith den verdutzen Cid wieder zurück auf seinen Platz schob.

Gegen Ende des Abends setzte sich ein betrunkener, etwa 40 Jahre alter Herr an den Tisch der Helden und tat sehr geheimnsvoll. „Der Grund für das Verroten der Erde liegt beim Vampir. Er haust unter der Erdoberfläche und saugt die Energie aus unseren Feldern...ihr müsst ihn zur Strecke bringen...“. Dann kam ein Junge in etwa Barrows Alter, entschuldigte sich für seinen Vater und zog den Herren vom Tisch weg, wieder zurück auf ihre alten Plätze.

„Was war das denn?!“, fragte Cayn abfällig, als plötzlich die Erde zu beben begann Ein unglaublich lautes Getöse ausserhalb der Taverne übertönte die bald schon eintretende Stille innerhalb der Gaststätte. Einige Gäste schauten sich nur fragend an, andere rannten sofort hinaus um nachzusehen, was geschehen ist. Unter jenen, waren auch Cayn, Mina, Smith und Barrow. Cid und Setis lagen noch, vom Alkohol betäubt, schlafend mit dem Kopf auf dem Tisch der Taverne des Gasthauses. Cayn konnte sich als erster den Weg duch die Menge bahnen um das Chaos zu sehen, was nun in der Stadt herrschte.

Ein riesiger, vibrierender Spalt lief durch die Stadt und schien sich mit jeder Vibration noch weiter zu vergrössern. Während Cayn mit unglaubigen Augen dem Schauspiel zusah, kamen Mina, Smith und Barrow ebenfalls aus der Menge und blieben neben Cayn stehen, als plötzlich ein gleissendes Licht aus dem Spalt austrat und eine Gestalt hinaus geschleudert kam, welche nach ein paar merkwürdigen Salti geschickt auf den Boden aufkam und mit einem wutenbranntem Blick die geschockten Bewohner von dem Spalt wegtrieb.

Das Monster hatte eine humanoide Gestalt und war umhüllt mit schwarzen Fetzen, welche auf dem Rücken weit genug für ein Cape übrig liessen, welches sich im Wind um den schmalen Körper des Wesens wand. Das Gesicht und die Augen, welche nun Cayn und die anderen ansahen waren allerdings nicht menschlich...oder nur sehr entfernt an einen Menschen erinnernd. Plötzlich schien es auf etwas aufmerksam zu werden. Der Blick des Monsters fiel auf die Kristalle welche die drei Lichtkrieger um den Hals trugen und nur ein Herzschlag danach rannte es auf Cayn zu, welcher mit einer schnellen Bewegung seinen Unhang zur Seite schob und das Monster mit seinem Schwert traf, während er es aus der Scheide schleuderte. Eine tiefe Wunde klaffte im Gesicht des Wesens, welches nach einem Überschlag nach hinten einen weiteren Angriff unternahm. Doch auch dieser wurde Cayn agressiv abgewehrt und hinterliess eine gefährliche Wunde im Körper des Monsters, welches sich nun mit einem grossen Sprung zurück in den Spalt schleuderte und in der Dunkelheit der Tiefe verschwand.

„Wow...cooler Auftritt...“, staunte Barrow und klopfte Cayn auf die Schulter. Die Bewohner allerdings waren vollkommen verstört. Dr. Unne kam auf die Helden zugestürmt und bedankte sich im Namen seines Dorfes. Gleichzeitig bat er Mina sofort mitzukommen, da so wie es scheint das Krankenhaus des Dorfes vom Erdbeben beschädigt worden war und sie nun dringend einen Weissmagier benötigen um die Verletzen zu versorgen, da die meisten technischen Anlagen zerstört worden sind. Mina nickte kurz und ging hinter Dr. Unne hinterher.

Dann drehte sich kurz zu den anderen um: „Wartet nicht auf mich. Geht morgen früh zu Sarda und findet heraus, was dieses Erdbeben und das Monster heraufbeschworen hat...ich werde hier bleiben und mich um die Verwundeten und Kranken zu kümmern...viel Glück...“, sagte Mina schnell, winkte ihnen zum Abschied und lief weiter Dr. Unne nach. Als Cayn, Barrow und Smith ihr zurückwinkten, schaute sie schon nicht mehr zurück und verschwand in der Dunkelheit von Melmond. „Es...wird bedeutend gefährlicher werden, wenn sie nicht da ist...oder?!“, sagte Barrow leise und Cayn nickte stumm. So begaben sie sich wieder ins Gasthaus, weckten Setis und Cid auf und gingen jeweils auf ihre Zimmer.

Nachdem Setis sich auf ihr Bett fallen liess und die Augen vor dem, sich aufgrund des Alkohols drehenden Zimmers, schloss, wachte sie in einem Klassensaal auf in ihrer Schule von vor drei Jahren. Sie hatte wohl nicht geschafen, sonst hätte der Lehrer sie längst zurechtgewiesen. Sie schaute ihn an. Ein finstrer Mann wedelte mit seinem Stab vor ihnen und demonstrierte der Klasse ein weiteres Mal die Zauber der Elemente. Aus der Spitze seines Stabes schoss, Feuer...danach Wasser oder Eis, dann plötzlich wirbelte er einige leere Stühle umher oder es spritze eine grüne, ätzende Flüssigkeit auf eine an der Wand angebrachte Scheibe.

Nach einigen weiteren Zaubern schrieb er einige merkwürdige Formeln an die Tafel. Setis wusste keine davon. Sie hatte bereits früh gemerkt, dass die Formeln nur für Anfänger waren...Anfänger ohne Orientierung. Sie, aber war schon in ihrem ersten Jahr soweit, dass sie keine Formeln mehr brauchte um zu zaubern und neue Zauber zu erlernen. Sie hatte die Welt der Elemente begriffen. Obwohl...“begriffen“ vielleicht zuviel gesagt ist. Sie fühlte, was sie wollte und wie sie es am besten erreichen würde. Manchmal war es, als würde sie mit den Elementen reden, sie beschwören, im wahrsten Sinne des Wortes. Keine Aneinanderreihung komplizierter Formeln, sondern etwas flexibeleres...und demnach wesentlich stabiler. Einige Zauber konnte sie mit nur wenigster Anstrengung eine Ewigkeit halten, da sie keine Konzentration mehr für sie benötigte, sondern nur den „Willen“, die Gunst der Elemente. Trotzdem schrieb sie die Formeln ab, da sie sie für den Test auswendig lernen musste. Plötzlich fühlte sie sich beobachtet. Sie schaute kurz zur Seite um den Blick eines Mitschülers aufzufangen, der in der Reihe vor ihr saß. Sie lächelte unwilkürlich und schaute schnell wieder auf die Tafel, um weiter die Formeln abzuschreiben. Sie ärgerte sich über sich selbst...weshalb hatte sie bloss gelächelt?! Es wäre am besten, wie würde keine Gefühlsregung zeigen. So etwas bringt einem in dieser Akademie nur Ärger, dachte sie sich und mied die restliche Stunde den Blick zur Seite. Als die Stunde zu Ende war und Setis wie immer alleine zurück zu den Turmtreppen lief um zurück in ihr Zimmer zu gehen, hörte sie Schritte hinter sich. Ein flüchtiger Blick nach hinten verriet, dass es sich um den Jungen handelte, der sie die letzte Stunde angestarrt hatte. Setis beschleunigte ihren Schritt, doch auch die Schritte hinter ihr wurden schneller. Schließlich beschloss Setis stehen zu bleiben und drehte sich zum Jungen um, der ebenfalls stehenblieb und etwas unsicher in Setis Gesicht blickte. Setis Miene blieb aber starr und sie versuchte angestrengt so verständnislos wie nur möglich drein zu blicken. Dann öffnete der Junge eine Hand, welche er vorher zur Faust geballt hatte. In ihr lag der Kristallanhänger von Setis. „Du hast das eben verloren, glaub ich...“, sagte der Junge und übergab Setis ihre Kette. In dem Moment, wachte Setis auf...es war morgen...

...und diesmal ein furchtbarer. Setis hatte die schrecklichsten Kopfschmerzen, in ihrem Leben und schwörte sich noch während der ersten Morgenstunden, ungefähr fünfzig Mal, niemals wieder auch nur einen Tropfen Alkohol anzurühren. Als sie sich fertig gemacht hatte und auf den Gang hinaustrat, waren Cayn, Barrow und Smith schon eine Weile unten und warteten im Gasthaus auf sie. Als sie unten angekommen war, lächelte sie Barrow freundlich an, während Cayn ein eher vorwurfsvolles Gesicht aufgesetzt hatte und sogleich das Wort ergriff:

„Hey, Setis...kleine Kinder sollten...“...allerdings wurde er von Setis unterbrochen, die sich an Barrow wandte: „Hey, Barrow...wo sind Mina und Cid?“, fragte sie, als Cayn versuchte fortzufahren:

„....keinen Alkohol trinken...“, aber er kam auch diesmal nicht zum Ende, denn Barrow kam ihm dazwischen: „Cid geht's nicht gut...hat zuviel getrunken und bleibt heute hier...und Mina arbeitet immer noch im Krankenhaus in der Stadt.“.

Cayn war etwas beleidigt, aber versuchte es weiter: „...,wenn sie nicht mal zwei kleine Ragnarok Bierchen...“, als Setis ihn ein weiteres unterbrach in dem sie laut „arme Mina...“ murmelte.

„JETZT REICHTS ABER! WIESO IGNORIERT IHR MICH?!“, schrie Cayn wie wahnsinnig, woraufhin Smith, Barrow und Setis ihn plötzlich überrascht anstarrten. „Tut mir leid, Cayn...was wolltest du sagen?!“, fragte Setis mit einem ungewohnt freundlichem Ton. Cayn erwiderte nur ein lautes Knurren und verliess das Gasthaus.
Die anderen folgten ihm, nachdem sie sich im Stande fühlten ihr Lachen zu unterdrücken. Sie gingen zusammen zu dem, von Dr. Unne erwähnten, Krämerladen und deckten sich mit allerlei Proviant und sonstigem Zeug ein. Nach getätigtem Einkauf machten sie sich zuerst auf den Weg zum Krankenhaus um nach Mina zu sehen, doch dort wurde ihnen gesagt, dass Mina momentan Ruhe brauche um ihren Dienst später wieder antreten zu können. Somit beschlossen sie sich sofort auf den Weg zur Höhle, südlich von Melmond zu machen und Sarda aufzusuchen...

Squall2k
16.02.2005, 07:42
Und hier Kapitel V har^^

Kapitel V - Wiedergeburt

Nur wenige hundert Meter von der Stadt entfernt an einem riesigen Felsen, war provisorisch eine kleine Holztür angelehnt um den Eingang der offensichtlich bewohnten Höhle zu markieren. „Also besonders handwerklich begabt scheint dieser Sarda ja nicht zu sein...“, sagte Smith, während er sich das Stück Holz näher ansah. Die anderen nickten nur und Cayn schob die Tür einfach zur Seite. Setis erleuchtete sofort das unbekannte Terrain mit einem Fackelzauber, doch das einzige, was sie sahen war, in einer linksgelegenen Nische, eine kleine Hütte. „Da scheint er es sich gemütlich gemacht zu haben...“, kommentierte Cayn den Anblick, „...also eine Höhle alleine aufzubauen...ich glaube du hast Sarda ein wenig unterschätzt, Smith...“ Smith sah Cayn von der Seite an und dann wieder auf die kleine Hütte...“wir werden sehen...“, grummelte er und dachte nach, ob er vielleicht sein Adamantium in dieser Höhle finden würde. Aber dies war äußerst unwahrscheinlich. Angenommen, es gäbe in dieser Region wirklich Adamantium, hätte es sicher schon jemand entdeckt und hätte einen wahren Rausch in der Bevölkerung Gayas ausgelöst. Denn auch ohne Smiths Schmiedekonzept zum Lichtkriegerschwert, war Adamantium ein äußerst seltenes und somit wertvolles Edelmetall.

Als sie aus die Hütte zugehen wollten, versperrte ihnen plötzlich ein blaues Ungetüm von etwa zweieinhalb Metern Höhe den Weg. Es hatte einen bedrohlich stark aussehenden Körper und rot leuchtende Augen, welche aber nicht wirklich agressiv dreinschauten, sondern eher...neugierig. Seine Aussage war allerdings mehr als klar: "Hier kommt niemand rein!", sagte es mit ewig tiefer Stimme und machte sich so breit wie es ging (und es ging se~hr breit).

Plötzlich schien etwas an Cayn seine Aufmerksamkeit zu erregen. Die Augen des Riesen wurden tellergross und beinahe wollte es schon mit der Hand zupacken, als es diese plötzlich verschüchtert einzog und mit traurigem Blick Cayn ansah.

"Ich glaub er will was von dir?!", sagte Barrow und Setis hatte auch schon eine Idee, was es ein könnte: "Hey, er scheint auf den Rubin gedeutet zu haben, den du im Brustschutz trägst...". Setis brauchte nur das Wort Rubin auszusprechen, als der Riese deutlich nervös wurde und von einem Bein aufs andere tänzelte, während er sich unsicher die Hände rieb, die Augen ständig auf den Rubin auf Cayns Panzer gerichtet. "Los, gib ihm den Rubin!", befahl Smith, aber Cayn wollte sich auf gar keinen Fall davon trennen...

"Nix da! Der bleibt da wo er ist...es wird ja wohl noch einen anderen Weg geben...", antwortete er kühl und kurz nachdem er so getan hat, als wolle er gehen, lief er auf den Riesen zu und wollte ihn mit seinem Gewicht wegstossen. Der Riese blieb stehen...Cayn nicht. Und während Smith den am Boden liegenden, fluchenden Cayn festhielt, bearbeitete Setis seinen Brustpanzer und hielt schon bald den Rubin in ihren Händen. Welchen sie auch gleich dem Riesen übergab, der sich überglücklich in eine Ecke hockte und begann den Rubin...aufzuessen.

Während Cayn laut auf Smith und Setis einschimpfte, gingen sie so schnell sie konnten zur Hütte und klopften an die Tür. Geöffnet wurde sie von einer Elfe in einer knallroten Robe und einem ebenfalls roten Federhut, deren Blick selbst den fluchenden Cayn zum verstummen brachte.

Zuerst schien sie gleich zu explodieren, so sauer war sie, doch nach einem kurzen Moment entdeckte sie die Kristallketten von Cayn, Setis und Barrow und ein erleichtertes Lächeln lösten die Zornesfalten in ihrem Gesicht auf. "Die Lichtkrieger, endlich. Tut mir leid, wegen der Unanehmlichkeiten, aber ein gewisser Schutz ist in dieser Gegend unabdingbar. Ich bin Sarda. Ihr wollt sicher wissen, was ich herausgefunden habe, also es ist folgendes...kommt doch herein...", sprach die junge Frau und zog sie zu sich in die Wohnung hinein.

Während sie sie in den Hauptraum begleitete und in demselbigen anfing Sake zu kochen, erzählte sie ihnen von seinen Entdeckungen: "Also, ich habe einen Durchgang gefunden, der ins Innere der Höhle führt. Als ich allerdings, einen Schritt in dieses unbekannte Gebiet machte, sah ich in der Ferne ein riesiges Ungeheuer. Es war mit Sicherheit eine Sphinx, ich habe es genau gesehen und mit solch kräftiger Unterstützung werde ich diesem Biest schon die Leviten lesen...erst Recht bei Sphinxen. Ich war schon immer gut im Rätsel lösen.", erklärte Sarda grinsend, während sie der Gruppe ihren Sake brachte. "Es wurde erzählt du seist ein Magier...welche Art von Magie wendest du an?", fragte Setis neugierig, nachdem sie fertig getrunken hatten.

"Ich bin ein Rotmagier, wende also die Weissmagie, als auch die Schwarzmagie an..von jedem halt ein bisschen.", lachte Sarda und nachdem Setis sie fragte, ob sie vielleicht den Exit Spruch beherrsche und ihr Nicken von Cayns Stöhnen begleitet wurde, machten sie sich auf den Weg zum erwähnten Durchgang. Dieser war zuerst nicht mehr als einen Spalt breit und ohne die Führung Sarda, hätten unsere Helden ihn vermutlich nicht einmal entdeckt. Doch Sarda fand ihn recht schnell und brach mit seinem Stab den Spalt auf und eine schmale Wendeltreppe trat zum Vorschein.

"Es wirkt einladender, als es ist.", warnte Sarda und übernahm weiterhin die Führung, während die Gruppe sich langsam daran machte, die Treppe hinabzusteigen. Der Durchgang war eng und dunkel und unsere Helden mussten öfter als ihnen beliebte durch Spinnenweben durchgehen. Aber endlich waren sie unten. Sarda und Setis beleuchteten die dunkle Höhle mit ihren Fackelzaubern. Es war unheimlich. Eng verschlungene Gänge und die unbefestigten Wände, die das Licht der Fackeln teilweise zu verschlucken schienen, ergaben ein gespenstisches Bild.

"Gott sei Dank ist Mina nicht hier. Seit Astos' Falle leidet sie ein wenig unter Klaustrophobie.", sagte Barow nachdenklich, worauf Cayn ihn merkwürdig anschaute. "Hat sie dir das erzählt?", fragte er mit einem seltsamen Klang in der Stimme, den Setis veranlasste ihm einen belächelnden Blick zuzuwerfen. "Nun...ja. Auf unserer letzen Seefahrt haben wir uns kurz unterhalten...", antwortete Barrow unsicher. Er spürte genauso gut wie Setis, dass Cayn irgendwie angespannt war. "...aha...sie hat wohl auch Gefallen daran gefunden, sinnlos in den Tagelagen rumzuhängen...", sagte Cayn bissig, aber sein Gezicke blieb unbeantwortet, denn ein Schrei von Sarda unterbrach ihre Unterhaltung. Sie gerieten gerade an eine Abzweigung und wollten gerade weiter gehen, als aus einem Seitengang, eine Sphinx erschien.

Es war ein prächtiges Wesen. Von ihr selbst ging ein goldenes Leuchten aus, welches selbst die dunklen Wänder der Höhle nicht verschingen konnten doch ihre Augen waren kalt und erbarmungslos. Sie schritt langsam auf die Helden zu, als Sarda sich wieder fasste, Cayn zublinzelte und auf die Sphinx zuging. "Sehr geerte Sphinx. Ich bin bereit für euer Rätsel...wenn ihr uns nun eure Frage stellen wo..uh-hf", die Sphinx verpasse ihr einen heftigen Hieb mit ihrer steinernen Pfote, der sie direkt vor die Füsse seiner Begleiter beförderte. "Scheint, als wär das Mistvieh heute nicht zum Rätseln aufgelegt...", kommentierte Cayn, während er sein Schwert aus der Scheude zog.

"...ich kenn das...", seufzte Barrow, "Mina kennt auch sooo viele Rätsel...". Barrow konnte von Glück reden, dass die Sphinx gerade auf sie zulief, sonst hätte Cayns Klinge womöglich noch ihn verletzt statt sie. So aber konnten alle fünf ausweichen und die Sphinx kam erst mehrere Meter weiter weg von ihnen zu stehen. Cayns Schwertstreich hat offenbar gesessen. "Fantastischer Treffer, Chef, du hast ihr tatsächlich die Nase abgehauen...", sagte Smith anerkennend. "Also ich find sie sieht so besser aus.", antwortete Barrow schnell, bevor er einen Pfeil abfeuerte, der aber sofort an der steinernden Haut der Sphinx abprallte.

Die richtige Lösung schien dann doch Setis auf Lager zu haben. Ein paar Handbewegungen und schon fing der Boden unter der Sphinx an, sich zu bewegen. Irgendwann kam die Erdmasse, auf der die völlig perplexe Sphinx stand, zur Decke und quetschte sie ein. Ein eher unangenhmer Apsekt dieser Lösung war, dass der Rückweg abermals versperrt war. "Es gibt doch sicher noch einen anderen Weg zurück?", fragte Cayn, während er mit traurigem Blick auf die Erdmassen vor ihm schaute. "Sicher gibts den...Sarda kann doch den Exit-Spruch.", antwortete Setis, während sie voranging. Aber selbst ohne dass sie das nun wirklich bemitleidenswerte Gesicht von Cayn sehen konnte, konnte sie sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Lass mal gut sein, Cayn...vielleicht gibt es ja noch einen anderen Ausgang...“, versuchte Smith Cayn zu breruhigen, während er ihn von den Erdmassen wegzerrte.

Sarda führte sie nun durch mehrere verwinkelte Gänge und Räume. Keiner der Lichtkrieger oder Smith konnten mehr den Weg den sie gingen zurückverfolgen. Die Felsenwände, von denen manchmal noch ein klein wenig zu sehen war, wurden immer fesliger und deformierter. Sie scheinten Formen zu bilden...unheimliche Formen, so oft ein Flackern des Fackelzaubers sie offenbar. Irgendwann war Barrow wirklich froh, dass es meistens zu dunkel war, um sie genau zu erkennen, aber Cayn war fasziniert von den Gebilden. Er ging näher an einer Wand entlang und versuchte bei jedem Flackern soviel wie möglich zu erkennen. Dort war ein Schloss zu erkennen...und hier zwei Kinder des Königs, ein Sohn und seine jüngere Schwester...dann eine Harpye. Irgendwann veränderte sich das Szenaro sehr stark. Der Junge schien plötzlich ganz woanders zu sein...und älter...beim nächsten Flackern sah Cayn einen Behemoth...dann ein grosses Gemäuer mit vielen Türmen...und so ging es immer weiter...plötzlich schrie er unwillkürlich.

Setis und die anderen drehten sich sofort zu ihm...: „Was ist los?!“, riefen sie wie aus einem Mund. Aber als Setis mit ihrem Fackelzauber zu Cayn an die Wand herantrat, brauchte dieser nichts mehr zu erklären. Auch Barrow, Smith dun Sarda sahen sich nun die Wand an. „Oh Mann..das ist wirklich ...unheimlich...“, keuchte Barrow, während er mit Tränen in den Augen den deformierten Felsen betrachtete. Smith und Sarda sahen ein wenig merkwürdig drein, weil sie dem Bildnis durchaus nichts furchteregendes abgewinnen konnten...ganz im Gegenteil. Es war ein wunderbares Bild. Man konnte vier Gestalten und einen Chocobo um ein Lagerfeuer sitzen sehen. Sogar die Gestalten waren in ihrer Darstellung unglaublich ausgearbeitet. Zwei Jungen, einer in einer Kriegerausrüstung und einer in relativ einfachen, eher bäuerlichen Klamotten und dann zwei Mädchen, beide in Mäntel gekleidet...und eine von ihnen hatte einen Spitzhut auf. „Wow...den Typen möcht ich gerne mal treffen, der DAS eingeritzt hatt.“, staunte Smith nur.

Aber sowohl Cayn, als auch Barrow und Setis fühlten, dass sein Wunsch in Erfüllung gehen sollte. Sarda wurde langsam ungeduldig und zerrte die Gruppe nun in einen anderen Gang, welcher von der Wand abging. Ein paar Schlenker um andere dunklen Wände, welche aber wenigstens keine bildnishafte Deformationen trugen, und schon waren sie am Ziel. Sarda wies die anderen an, stehen zu bleiben und schritt zu einer Steinplatte auf dem Boden und schob sie mit seinem Stab zur Seite. Es kam ein noch engerer Durchgang als der vorige zum Vorschein und Sarda blickte die Gruppe mit einem merkwürdigem Blick an: „Ab hier ist auch für mich unbekanntes Terrain...ich persönlich war noch nie dort unten, aber ich vermute, dass hier das Wesen lebt, welches man in Melmond den „Vampir“ nennt. Man sagt er sei für die Verrottung der Erde verantwortlich, da er ihre spirituelle Energie „aussaugt...“, erklärte Sarda.

Ein Moment der Stille trat ein. Weder Sarda noch die Lichtkrieger waren sich sicher, ob sie da wirklich hinunter wollten. Schließlich ergriff Cayn das Wort: „Okay, machen wir ihn fertig. Ich hab ihn schließlich schon ziemlich angeschlagen. Ich geh als erster.“ Er ging an Sarda vorbei und begann die Leiter hinunter zu steigen. Nachdem genug Platz war, begann auch Sarda den Schacht zu bertreten. Als nächstes folgte Smith. Setis warf einen kurzen Blick zu Barrow, der eindeutig Bewunderung und Überraschung über Cayns Aussage und schnelle Handlung aussagte. Dann folgte auch sie Cayn und Sarda. Nachdem Setis' Kopf nicht mehr zu sehen war, begann Barrow zu zittern. Der Kristall zog ihn förmlich nach unten, wollte ihm Kraft geben, aber er selbst fürchtete sich zu sehr. Schließlich, als es vollkommen dunkel um ihn herum wurde, entschloss er sich dazu, seinen Freunden zu folgen. Er hatte wenig Mühe, den Schacht zu finden und begann die Leiter langsam hinunter zu steigen Unten angekommen, wurde noch weniger als oben das Gebiet von den Fackelzaubern von Setis und Sarda beleuchtet.

Die Helden rückten automatisch näher zusammen und versuchten innerhalb der paar Meter, welche sie überblicken konnten auf alles gefasst zu sein. Schließlich beschloss Sarda, dass sie ein wenig in seine Richtung gehen sollten. Zusammengedrängt, gingen sie den Raum ab und schon bald kamen sie zu einer riesigen Doppeltür, von etwa 6 Metern Breite und mindestens 12 Metern Höhe. Je näher sie der Pforte kamen, desto schrecklicheres wurde von dem Feuer ihrer Fackelzauber offenbart. Es war beinahe so still, dass man die immer schneller werdenden Herzklopfen der Helden hörte. Sie waren nun auf weniger als 2 Meter an die riesige Pforte herangetreten, als das Feuer des Fackelzaubers zeigte, dass auch hier auf dieser Tür Bilder eingraviert worden sind. Weder Barrrow, noch Cayn oder Setis konnten sich hier wiedererkennen, was ihnen eine unglaubliche Erleichterung war.

Doch plötzlich fing die Tür an zu vibrieren und eine Stimme hinter der Pforte schrie markerschütternd. Zunächst war der Schrei nur gedämpft, aber er wurde sehr schnell lauter. Cayn und die anderen traten fast automatisch von der Tür weg, als Sarda plötzlich rief und sie von der Tür wegrannten. Gerade noch rechtzeitig, denn die riesigen Tore knallten nun zur Seite und der „Vampir“ sprang mit unglaublicher Wucht vor die Helden. Er erkannte Cayn und seine rötlichen Augen verengten sich zu Schlitzen.
Er griff unter seinen schwarzen Umhang und zog ein langes, schmales Schwert heraus. Ein kurzer Augenkontakt mit Cayn und dann...der erste Schlag. Cayn konnte den Angriff abwehren, doch scheinbar ohne Kraftaufwand, schnellte die Klinge wieder auf ihn zu...diesmal konnte er nur ausweichen. Barrow und die anderen wussten genau, das Cayn diesen Kampf nicht allzu lange aushalten würde, geschweige denn gewinnen könnte. Mina versuchte es mit Eis- und Feuerzauber, aber jeglicher Zauber wurde von dem Vampir abgelenkt und in ihre Richtung zurückgeschleudert. Schließlich schien der Vampir wirklich die Oberhand gewonnen zu haben. Er versuchte mit seiner Klinge, den vorher parierenden Cayn zu Boden zu drücken. Cayn ging die Kraft aus.

Plötzlich bemerkte Barrow einen dunklen Kristall, der um den Hals des Vampirs hing. Er wusste nicht warum, aber seine Hand griff zum Köcher, zog einen Pfeil hinaus, legte ihn auf die Sehne und feuerte ihn direkt auf den Anhänger ab. Wie durch ein Wunder traf er den Kristall, welcher daraufhin leicht splitterte. Der Vampir wand sich vor Schmerzen und sprang in einem grossen Bogen durch die Pforte, welche sich daraufhin mit einem lauten Knallen schloss. Eine unheimliche Stille trat ein. Der, noch auf dem Boden kieende, Cayn raffte sich langsam auf und schob sein Schwert umständlich in die Scheide und sah Barrow und die anderen von unten funkelnd an.

„Alles in Ordnung?“, fragte Smith, welcher schon die ganze Zeit wie angewurzelt da stand und sich vor lauter Angst nicht bewegen konnte. Cayn knurrte nur und schritt auf Sarda zu. „Führ uns weiter...in eine andere Richtung. Der Typ von eben war nicht die Ursache für das Verrotten der Felder.“, befahl Cayn mit leisem, aber bestimmten Ton. „Typ? Für mich sah das eher aus wie ein Monster...“, murmelte Cid, doch niemand schien momentan darüber diskutieren zu wollen. Sarda führte mit Setis zusammen die Gruppe durch die dunklen und verwinkelten Gänge. Nicht, dass sie bescheid gewusst hätten, wo es lang geht, aber ohne ihre beiden Fackelzauber, wären sie wohl alle ziemlich aufgeschmissen gewesen.

Setis beschlich ein merkwürdiges Gefühl. Sie dachte schon die ganze Zeit über ihren persönlichen Kreuzzug gegen die Nekromanten nach. Der Kampf gegen Astos schien ihr so lang her zu sein, obwohl sie genau wusste, dass es gerade mal ein paar Tage zurücklag. Und doch verfolgte er sie. Sie bekam Lust aufs Morden. Einen weiteren Nekromanten für seine Verbrechen, die er an ihrem Dorf, ihrer Familie, ihren Freunden begangen hatte, leiden zu lassen. Sie ballte die Faust während sie mit Sardas durch die unterirdischen Gänge wanderte. Unglaublicher Hass staute sich in ihr auf. Das einzige was sie in diesem Moment davon abhielt um sich zu schlagen, war der Gedanke sich gleich an irgendeinem üblem Monster, nach dem sie hier suchen abzureagieren.

„Wie's wohl Mina geht?!“, murmelte Barrow in die Runde. Cayn war wirklich nicht gut drauf und stürzte sich plötzlich auf Barrow. „TU DOCH NICHT SO, ALS WÜRDEST DU DIR UM SIE GEDANKEN MACHEN!“, schrie er, während er Barrow gegen eine Steinwand presste. Smith und Cid rissen ihn sofort von Barrow weg, während Setis und Sarda, Cayn mit verständnisslosem Blick anstarrten. „Kriegst hier unten wohl zu wenig Sauerstoff...“, sagte Smith schroff, „...oder der Scheiss-Typ von eben hat dir das letzte bisschen Hirn rausgeprügelt...“, ergänzte Cid und schmiss Cayn vor ihm auf den Boden. Barrow war darauf nicht wirklich vorbereitet gewesen. Nachdem Smith und Cid mit Sarda und Setis weitergehen wollten, wandte er sich an Cayn: „Was war'n los?!“, fragte er, sich bemühend in einem neutralen Ton zu sprechen. „Nichts. Vergiss es einfach...“, knurrte Cayn und ging den anderen hinterher.

Cayn wurde es flau in der Magengegend. Dass er sich eben zum absoluten Volltrottel gemacht hatte, machte es auch nicht besser. Warum reagierte er so...genau wie vorhin in der oberen Ebene. Wieso reagiert er immer so empfindlich darauf, wenn Barrow über Mina spricht. Die Übelkeit wurde stärker. Cayn war klar, dass er so nicht gegen das mysteriöse Etwas kämpfen konnte, was die Felder in Melmond zerstört, geschweige denn gegen den angeblichen Vampir mit der dunklen Kette. Er hatte eine unglaubliche Kraft. Es schien als habe er in Melmond oben nur mit Cayn spielen wollen...ihm einen Vorsprung geben, indem er in seine Klinge rannte. Die Übelkeit wurde stärker. Cayn fühlte sich wie vor einer unschaffbaren Prüfung, von der so viel abhing. Sein Brustkorb tat ihm weh. Der Kristall schien sich fast einzubrennen. Wenn es wenigstens nur das wäre...nur ein Schmerz...oder nur ein Problem weniger. Die Angst um die Thronfolge, um den Kampf mit dem unbekannten Monster, die Niederlage gegen den vermeintlichen Vampir, sein merkwürdiges Verhalten und...Mina. Als Barrow und und die anderen sich umdrehten, war Cayn bereits auf seine Knie gefallen, stüzte sich mit den Händen ab und erbrach.

Cayn fühlte sich noch nie so schlecht wie in diesem Moment. Er war nun das schwache Glied in der Gruppe, der auf den die anderen warten mussten. Während Cid, Smith und Barrow ihm aufhalfen, und Sarda und Setis die Gegend beleuchteten, konnte er ein paar Schluchzer nicht zurückhalten. Je schwächer er wurde, desto mehr schämte er sich und je mehr er sich schämte, desto mehr zehrte dies an seinen Kräften. Doch nach ein paar Minuten hatte sich Cayn wieder einigermassen im Griff und schleppte sich hinter den anderen durch die dunklen Gänge des unheimlichen Gewölbes. Das Licht der Fackelzauber von Sarda und Setis reichten keine paar Meter weit und die Helden stolperten mehr als einmal über eine Wurzel oder ähnliches.

Es gab oftmals mehrere Verzweigungen...richtige Kreuzungen und nach einiger Zeit wurde der Weg so schmal, dass sie alle hintereinander laufen mussten. Hier wurde das Licht aber wenigstens nicht verschluckt und sie konnten mehrere Meter weit nach vorne sehen. Aber plötzlich, nachdem sie sich wieder einmal bei einer der zahlreichen Abzweigungen für einen beliebigen Weg entschieden und weitergegangen sind, hörten sie ein leises Stapfen. Sarda hörte es als erstes und warf ihre langen, schwarzen Haare unter dem roten Federhut zur Seite, so dass sie besser hören konnte. Das Stapfen wurde lauter und die Helden sahen sich nach hinten um, aber dort reichte das Licht nicht hin, da sowohl Sarda als auch Setis sich entschlossen haben, vorne weg zu gehen. Hinter ihnen lag endlose Dunkelheit. Schließlich endete das Stapfen, doch beruhigend war das nicht gerade, denn während unsere Helden zitternd und wartend regungslos da standen, ertönte ein kurzes Schnaufen.

Zwei Herzschläge später setzte das Stapfen wieder ein, sehr viel schneller als vorher und immer lauter werdend. „Bewegung!“, rief Sarda und die Gruppe rannte so schnell sie konnte den engen Gang entlang. Cayn, welcher als letzter in der Gruppe stand, glaubte einen Atem im Nacken zu spüren und betete zu Gott, falls es einen geben sollte, dass dies nur Einbildung sei. Schließlich sah Sarda vor sich eine Abzweigung. Sie registrierte sofort, dass der Rechte Gang wesentlich breiter war und ein Lichtkegel aus ihm herausragte und sie schrie, während sie den Kopf ein wenig zu ihren Gefährten drehte: „NACH RECHTS! JETZT!“. Die Gruppe rannte in einen grossen beleuchteten Saal, doch kaum hatten sie die Hälfte durchquert, blieben sie ratlos, und ihrem Ende sicher, stehen. Es war eine Falle. Sie waren in ein Nest der Ankylos gelaufen. Durchschnittlich zwei Meter grosse krokodilartige Wesen mit menschlichen Zügen und ausgefallenen Fressgewohnheiten.

Aus dem Gang aus welchen sie vorhin gerannt kamen, trat nun ein zweieinhalb grosser Ankylo hinaus und lief langsam auf allen Vieren auf die Helden zu. Auch aus den anderen vielen Gängen des Gewölbes traten nun die Ankylos hervor um ihr Mahl, wie es sich gehört, unter dem Rudel aufzuteilen. Ein Blick nach oben offenbahrte Cayn und die anderen die Grösse des Gewölbes. Der Berg musste teilweise auch nach oben hin ausgehöhlt sein, denn der Saal war sicher mehrere hundert Meter hoch und überall waren Durchgänge und kleine Verschläge in den, schwach aber nun wenigstens gleichmässig beleuchteten, Wänden.

Die Helden waren sich ihres Todes sicher. Cayn hatte nicht einmal mehr die Kraft, sein Schwert aus der Scheide zu ziehen und der Klingestab von Smith war ebenfalls noch auf seinem Rücken in den Lederschnallen um seinem Kimono befestigt. „Setis...“, fing Cayn an, „nun mach doch was...hast du keinen...*nuke-the-ankylo-fressen*-Spruch oder so was?!“. Setis warf einen verächtlichen Blick zu Cayn und dachte plötzlich über ihre Wut nach. Sie war weg. Kurz vor dem Tod verliess sie all der Hass und Schmerz und das beruhigte sie. Unbemerkt schlich ein Schatten in einem der oberen Gänge des Gewölbes. Der Klang eines, sich in die Erde bohrenden Enterhakens, hallte im Saal, kurz bevor sich besagter Schatten nach unten schwang, um sich sowohl Setis, als auch Sarda unter die Arme zu klemmen und sich dann zurück in höhere Gänge zu schwingen.

Der Vorfall brachte Leben in die vorher eher trägen Ankylos. So schnell es ging stapften sie auf Cayn, Smith, Cid und Barrow los, doch schon bald waren Cayn und Smith im selben Gang wie Setis und Sarda, hoch oben über dem Boden des Saals. Wenige Sekunden später stürzten sich die Ankylos auf ein leeres Flecken Erde, während Barrow und Cid, von unbekannter Hand getragen zu ihren Gefährten gebracht wurden. Dies alles geschah in weniger als einer halben Minute und während Cayn, Barrow, Setis, Sarda, Smith und Cid sich oben wiederfanden, sprach aus der Dunkelheit, tiefer im Durchgang, eine Stimme mit ihnen:

„Ich werde die unteren Ausgänge versperren, so dass sie euch nicht verfolgen können...zumindest vorerst. Geht den Gang weiter, dann rechts, folgt diesem Gang immer geradeaus, bis ihr zu einer Kreuzung kommt, bei der es nicht mehr geradeaus geht...dann geht ein weiteres mal nach rechts...viel Glück...“ Bevor einer der Helden etwas erwidern konnte, hörten sie das Rascheln eines Umhanges und es war klar, dass ihr Retter sie im Dunkeln nun hat sitzen lassen. Setis und Sarda beschworen einen Fackelzauber und leiteten die Gruppe den Weg entlang, so wie es ihnen gesagt wurde...eine bessere Idee hatte schließlich keiner von ihnen.

Setis war erstaunlich ruhig. Sie fühlte sich absolut leer. Diese Leere machte sie ein wenig traurig, da es ihr schien, als wenn sie ausser Hass nichts empfinden könne. Entweder sie war wütend und innerlich aggressiv oder sie war...leer. Sie schüttelte den Gedanken mit eiskalter Vernunft ab...“man darf sich jetzt nicht ablenken lassen“, dachte sie sich und ging weiter. „Wer der Typ bloss war?!“, murmelte Cayn. Keiner der anderen konnte ihm eine Antwort darauf geben, das war ihm klar, aber irgendwie war ihm, als ob er es ahnte. Schließlich erreichten sie die Stelle, die der Unbekannte ihnen erklärt hat. Nach vorne ging es nicht weiter...nur nach links ...und nach rechts. Sie wählten, wie ihnen befohlen wurde, den rechten Weg und kamen bald zu einer Sackgasse.

Bei Cid lagen wieder einmal mehr die Nerven blank: „Na super...wann lernen die Leute das endlich?! Wenn man keine Ahnung hat wo's lang geht, einfach mal die Schnauze halten, statt einen irgendwo in die Irre zu führen, nur weil man...“ Doch Smith wies ihn mit einer schnellen Handbewegung an, ruhig zu sein. Er betrachtete die Wand etwas genauer und holte ein kleines Hämmerchen aus der Tragetasche, die er um seine Schulter gehangen hatte. Mit fachmännisch prüfendem Blick, musterete er die Wand und klopfte schließlich ganz leicht mit dem Hämmerchen auf eine bestimmte Stelle. Nur wenige Sekunden später stürzte die Wand ein und vor den Helden tat sich ein Durchgang zu einem riesigen Tempelraum auf. Smith genoss die ungläubigen und verwirrten Blicke seiner Gefährten und machte Cayn den Weg frei. Dieser klopfte Smith anerkennend auf die Schulter, doch die Kraft in den Tempelraum zu treten, fand er nicht.

Die Schmerzen kamen wieder...nun stärker als vorher. Setis gab ihm einen leichten Stoss und so stolperte er in den Saal. Überall standen riesige Kerzenständer und merkwürdige Fackeln an Steinwänden erleuchteten den Raum auf unheimliche Weise. Zwischen den Ritzen der rechten Mauer drang ein starkes, rötliches Schimmern in den Raum, welches in flackernden Strahlen durch das Zimmer lief. Cayn war speiübel. Er hatte das Gefühl, sein Anhänger würde ihm die Luft wegnehmen, aber so sehr er auch wollte, er brachte die Kraft nicht auf, ihn von sich zu reissen. Als Barrow und die anderen nun auch eingetreten waren, kümmerte sich niemand um Cayn.

Viel zu beeindruckend und beschwörend war der Anblick der sich vor ihnen bot. Eine geisterhafte Gestalt in einem zerschlissenen Mantel stand am gegenüberliegenden Ende des Saals und machte eigenartige Bewegungen. Ihn umgab ein, sich stets bewegender, bräunlicher Schleier und bei allen seinen Bewegungen schien er zu schweben, nicht zuletzt, weil kein Anzeichen irgendwelcher unteren Extremitäten auszumachen war. Ein Stöhnen von Cayn löste den beinahe hypnotischen Zustand der Gruppe auf und sie wandte sich ihm zu, während er, sich an einer Säule festhaltend, langsam auf die Knie rutschte. Doch nicht nur sie wurden auf Cayn aufmerksam, sondern auch das Wesen am Ende des Raumes.

Es drehte sich um, und offenbahrte den Helden sein Gesicht, eine Knochenfratze und seinen Körper, eine Wirbelsäule mit einigen, wenigen intakten Rippen. Die bräunlichen Schleier, welche um das Wesen herumzogen verschwanden allmählich und ein Grinsen überzog die unheimliche Fratze. Es erhob einen seiner Knochenarme und der erschrockene Cayn schwebte rasend schnell auf das Monster zu. Barrow und Cid versuchten ihn noch zurückzuhalten, aber gegen die Kraft dieses Wesens konnten sie nichts ausrichten. Setis bereitete bereits einen Zauber vor und Smith löste die Halterung auf seinem Rücken und nahm seinen Klingenstab fest in seine Hände. Doch noch bevor sie die Chance hatten auf das Wesen zuzulaufen, bewegte es die andere Hand kurz und die rechte Mauer fiel unter einem lauten Getöse zusammen und es zeigte sich der Ursprung des rötich schmmernden Lichts. Ein Lavastrom floss weit unter dem Tempelgebäude und erleuchtete die angrenzenden Wände bis weit nach oben hin.

Nur eine Ahnung einer weiteren Bewegung war nötig um die Helden, ausgenommen Cayn, in den Abgrund stürzen zu lassen. Cayn konnte noch die Schreie seiner Kameraden hören, wie sie durch die zerfallene Mauer in den Berg hineinfielen. Er nahm seine letzten Kräfte zusammen und umschloss den Kristall mit seiner linken Faust. All die Zweifel und Ängste fielen von ihm ab...er zog sein Schwert aus der Scheide und richtete es gegen das Wesen. Durch die Geschwindigkeit des Soges wurde er gegen das Monster geschleudert, die Klinge seines Schwertes voran und er durchbohrte mit ihr den Schädel des Wesens. Es zerfiel zu Staub und ein braun-weisslich schimmerndes Licht trat aus ihm hervor. Es umhüllte Cayn, durchflutete ihn und wurde vom Kristall um seinen Hals eingesogen. Cayn fühlte unglaubliche Macht. Wie von Magie schien er an Stärke unendlich viel gewonnen zu haben. Doch sobald das Licht vom Kristall bis aufs Letzte aufgesogen war und dieser nun stetig mit leicht pulsierendem Leuchten, die Kraft zu speichtern schien, fiel Cayn ein weiteres Mal auf die Knie und dachte daran, dass nun alles vorbei sei. Er hatte gesehen, wie seine Kameraden...seine...Freunde in den Abgrund geschleudert wurden und alleine würde er die Prophezeiung niemals erfüllen können. Dann plötzlich hörte er ein Stöhnen...dann das Reiben von Steinen.

Er sah auf und sah, wie Sarda sich den Abgrund hinaufschuftete. Hinter ihr kamen Barrow und die anderen schließlich wieder alle auf das Tempelgelände zurück. Als sie Cayn in der Mitte des Raumes alleine sahen, erhellten sich ihre Mienen für einen Augenblick und sie rannten sofort auf ihn zu, um sicher zu gehen, das alles in Ordnung ist, doch sobald sich herausstellte, dass das Monster besiegt war und der Kristall von Cayn wieder leuchtete, so wie es Lukhan in seiner Prophezeiung gesagt hatte, wurde es plötzlich bedrückend still in der Gruppe und Cayn bemerkte sofort warum: Setis war nicht mehr unter ihnen...

„Ein Reissen in meinem Körper...die Schmerzen der Geburt...oder die Befreiung von einer unwürdigen Existenz... ersteres wär mir lieber...so viel lieber...die Schuld zu tilgen, welche ich mir auferlegt...unmöglich?!“

Er trug das Mädchen zu einer Hängematte in seinem Zimmer...in seinem Saal oder besser gesagt...seinem Gefängnis, wie er es mit seinen jetzigen Augen beschreiben würde. Er dachte viel nach, denn er hatte auch viel nach zu holen. Die letzten paar Jahre seiner Existenz waren für ihn eher schleierhafte Erinnerungen...keine Details...nur Ahnungen, vor deren Bestätigung er sich unendlich fürchtete.

Nachdem er sie in die Hängematte gelegt hatte, nahm er die paar Fetzen seines voherigen Gewandes und warf es in einen Eimer, in einer Ecke des Zimmers. Schließlich ging er zu einer Fackel, welche an der gegenüberliegenden Wand hing und zündete mit ihr die Lumpen an. Sie brennten nicht lange, aber solange die Flammen die Reste seiner nur bruchstückhaft vorliegenden Vergangenheit verschlangen sass er davor und versuchte zu entscheiden, ob er dieser Vergangenheit nachjagen sollte oder vergessen sollte, was war. Vergessen war schwer für ihn, aber er beschloss es zu versuchen. Er betrachtete seine jetzige Gestalt. Er sah aus, wie an dem Tag, an dem es geschah. Mitte zwanzig, dünn, sehr lange, schwarze, glatte Haare und seine ehmalige Rüstung hatte er ebenfalls im Schrank gefunden. Sie war schwarz...zumindest der lange Umhang...der Brustpanzer war eher in einem sehr dunklem blau gehalten und statt einer Feder, hatte er eine merkwürdig aussehende Muschel an seinem Federhut.

Seine Gedanken wanderten bald schon immer wieder im Kreis...“wenn das so weitergeht, werde ich nie vergessen können...“, murmelte er. Schließlich hob er das lange, schmale Schwert auf, welches er nach dem Kampf mit dem schwachen Soldaten auf dem Boden geschmissen hatte...vor Schmerzen...Schmerzen der Verwandlung...der Wiedergeburt. So wollte er es jedenfalls sehen, denn ein neugeborenes Wesen ist frei von Schuld und er wünschte sich nichts sehnlicher als so zu sein. Deswegen versuchte er die Verwandlung von eben, sich selber als Wiedergeburt zu verkaufen...aber so Recht wollte es nicht klappen.

„Verdammt!“, sagte er halblaut und durchschnitt mit seinem Schwert ein paar Mal die stickige Luft. Doch er verstummte sofort, als aus der Hängematte plötzlich ein leises Stöhnen drang. Er senkte das Schwert und legte es schließlich auf den kalten Steinboden. Er ging zum Kamin, der schon so lange Zeit nicht mehr benutzt wurde, denn nach seiner ersten Verwandlung brauchte er keine Wärme mehr...in jeglichem Sinne. Er machte mit einer Fackel das Feuer an. Er frierte...eine Empfindung, die er mit gemischten Gefühlen und Gedanken aufnahm. Es dauerte eine Weile bis er das Feuer entzündet hatte...er konnte sich schwach daran erinnern früher weder Streichholz noch umständliche andere Werkzeuge dafür gebraucht zu haben, aber auch dies war nur ein Schatten einer Erinnerung, aus einer Zeit vor seiner ersten Verwandlung. Während er sich vor dem Kamin in seinen Umhang hüllte und versuchte sich aufzuwärmen, fiel sein Blick auf den dunklen Anhänger, den er um den Hals trug. Selbst beim Umziehen hatte er ihn noch nicht abgelegt. Wahrscheinlich war die Hektik und der Schrecken der...Geburt einfach zu gross. Aber jetzt wollte er ihn loswerden. Er versuchte ihn mit einem Ruck wegzuziehen, aber die Kette blieb zusammen und der dunkle, leicht gesplitterte Kristall hing immer noch knapp über seinem Brustkorb.

Er fluchte und nahm sein Schwert vom Boden und sägte, versuchte es von innen nach aussen, am Kristall, an der Fassung, aber die Kette, der Kristall und er blieben eins, was er auch tat. Schließlich gab er es auf und schmiss vor Wut sein Schwert auf den Boden. Es gab ein lautes Klirren und das Mädchen wachte auf. Während sie sich langsam aufsetzte, schob sch ihre Kapuze vom Kopf herunter und ein von Wirbeln durchsetzter Rotschopf trat hervor. Sie rieb sich die Augen und sah sich langsam im Zimmer um, bis sie den Mann in der schwarz-dunkelblauen Rüstung erblickte. Beide spürten ein merkwürdiges Stechen im Hinterkopf.

Nachdem sie sich mehrere Sekunden lang, kommentarlos angestarrt hatten, ging der Mann auf sie zu und gab ihr freundschaftlich die Hand. Sie war etwas perplex und plötzlich erinnerte sie sich, was geschehen war. „Hey, du bist doch der Kerl der uns gerettet hat...zweimal...“, rief sie, während sie auf die Füsse sprang und sich vor ihm auftellte.
Sie bemerkte dabei nicht, wie der Kristallanhänger den sie um ihren Hals trug, sich löste und auf den Boden fiel.“Ja...mein Name ist Felizitaer...tut mir leid, wegen deiner umständlichen Rettung, aber es ging zu schnell.“, antwortete er, während er sich umdrehte...das Stechen im Hinterkopf war kaum auszuhalten. „Ach passt scho'...war cool wie du mich aufgefangen hast, nachdem ich abgerutscht bin...und die Rettung vor den Ankylos...vielen Dank nochmal. Mein Name ist übrigens Setis.“

Setis...ein Name, der Felizitaer ungewöhnlich vertraut vorkam. Das Stechen in seinem Kopf wurde zu einem Pochen und er drückte mit einer Hand fest gegen seine Stirn. Auch Setis spürte es in ihrem Kopf, doch als nach wenigen Sekunden die Kopfschmerzen verschwanden, dachte keiner der beiden noch über sie nach. Setis schaute sich währenddessen ein wenig in der kalten Wohnung von Felizitaer um. Sie nahm sich schließlich eine Decke, hüllte sich damit ein und setzte sich vor den Kamin, der schon seit länerem verführerisch knisterte.

Felizitaer setzte sich etwas weiter von Setis entfernt ebenfalls vor den Kamin. Schließlich erkannte Setis den angesplitterten Kristall, der um Felizitaers hing. Einen Moment brauchte sie um die Verbindung herzustellen. Doch dann sprudelte die Frage aus ihr heraus: „Sag mal, bist du der Vampir, der Cayn beinahe getötet hat?“, fragte sie und sprang mit entsetztem Gesicht auf. Felizitaer blieb sitzen und schaute mit traurigem Blick gen Erde. Er erinnerte sich nun daran...das Bild wurde klarer. Aber soviel anderes blieb in seinen Träumen unerkannt. Er seufzte und schaute Setis von unten herauf an: „Ja und Nein...eher Nein, wenn du mich fragst.“, antwortete er und aus seiner Stimme klang deutlich, dass dieses Thema für ihn diesmal beendet sei.

Aber Setis verstand nichts...sie bohrte weiter: „Was soll'n das jetzt jetzt heissen? Warst du's oder warst du's nicht?“. Felizitaer stand nun ebenfalls auf und ging einen Schritt auf Setis zu. Er schaute Setis mit durchdringendem, beinahe drohendem Blick an. Setis erwiederte diesen, mit einem überraschten und fragenden Gesichtsausdruck. Schließlich drehte sich Feliziteaer um und ging ein paar Schritte auf die grosse Pforte zu. „Ich schlage vor, ich bringe dich nun so schnell wie möglich wieder zu deinen Freunden, oder?!“, fragte er und nachdem Setis ihn nach einem weiteren, peinlichen Moment des Schweigens überholt hatte und ihm zunickte, wollte er auch gerade in Richtung Tür laufen, als er plötzlich etwas glitzernes unter der Hängematte sah.

Er nahm es auf und betrachtete es. Setis, welche bereits kurz vor der riesigen Pforte stand, drehte sich um. „Kommst du?!“, rief sie Felizitaer zu. Dieser nahm den Gegenstand fest in seine Faust und ging auf Setis zu. Als er vor ihr stand, öffnete er seine Faust. „Du hast das eben verloren, glaub ich...“, sagte er und lies die Kristallkette in Setis' Hand fallen.

Währendessen sassen Cayn, Sarda, Smith und Barrow noch auf dem Tempelgelände und hatten noch keine rechte Lust nach einem Ausgang zu suchen, obwohl ihnen die Hitze des Magmars, dass sich nur wenige hundert unter ihnen befand, ziemlich zusetzte. Sie sassen auf einigen Steinbrocken, die bei dem Fall der Wand noch auf dem Vorsprung geblieben waren. „Vielleicht lebt sie ja noch...sollten wir sie nicht suchen gehen?“, fragte Sarda, doch als niemand der anderen aufblickte, verstummte sie schnell.

Sie alle wussten, dass Setis höchstwahrscheinlich schon lange gänzlich von der Lava unter ihnen verschlungen war. Da sprang Barrow auf: „Hey, überlegt doch mal. Der Typ der uns vor den Ankylos gerettet hat. Vielleicht hat er auch diesmal wieder Setis geholfen...ist doch möglich, oder?!“. Barrow war sichtlich aufgeregt und nun ging auch Smith auf Cayn zu, der sich gegen einen Rest der Wand gelehnt hatte. „Hör mal Cayn,...Barrow hat Recht...wir sollten auf jedenfall mal nach ihr suchen gehen. Ich bin zwar noch nicht so lange bei euch, aber ich habe bereits gemerkt, dass ihr viel Spass daran findet, euch gegenseitig anzugiften...willst du etwa darauf verzichten?“ Cayns Augen weiteten sich...er sah mit verächtlichem Blick auf den Zwerg hinab und ging af den Altar des zerfallenen Tempels zu. Smith begann zu begreifen, was er gerade gesagt hat und war im ersten Moment etwas beschämt.

Seine Worte waren aus der Hoffnung heraus entstanden, dass Setis noch lebte...ohne zu bedenken, dass Cayn wohl keine solche Hoffnung mehr in sich trug. In seinen Ohren muss es sich wie ein Vorwurf angehört haben. Smith hockte sich niedergeschlagen auf einen anderen Stein und entschloss sich dazu, in den nächsten paar Minuten am besten vollkommen die Klappe zu halten. Barrow und Sarda sahen Cayn dabei zu, wie er u den Altar herumschlich und irgendwas zu suchen schien. „Was zur Hölle machst du da?“, fragte Barrow. Cayn antwortete ihm ohne aufzuschauen, dass er einen Ausgang suche. Als Sarda gerade dabei war vorzuschlagen, den Exit-Spruch anzuwenden, machte ihr Barrow eine deutliche Geste, diesen Zauber als letzte Möglichkeit zu verwenden. Plötzlich schrie Cayn auf. Er hatte etwas entdeckt...unter dem Altar befand sich ein Mechanismus.

Er betätigte ihn, ohne zu überlegen, und hinter ihm machte sich nun ein enger Durchgang auf. Er warf seinen Begleitern einen vielsagenden Blick zu, doch sie waren sich noch nicht sicher, ob sie jetzt schon gehen sollten. „Hör mal Cayn, es gibt immer noch Hoffnung...und ausserdem bezweifle ich, dass wir etwas ohne Setis ausrichten können...sie trägt einen der Lichtkristalle.“, begann Barrow und Cayn schaute ihn mit verständnislosem Blick an. Aber er wusste das Barrow Recht hatte. Wenn einer von ihnen drauf gehen sollte, könnte Lukhans Prophezeiung unmöglich erfüllt werden. Cayn vergrub das Gesicht in seine rechte Hand. „Dann ist es eh vorbei...lasst uns hinaus gehen...Setis ist tot. Vielleicht hat es ja etwas gebracht und die Felder von Melmond sind bald wieder fruchtbar. Wenn wir ewig hierbleiben, bringt uns das überhaupt nichts. Wie hätte sie sich bitteschön retten sollen...?!“

Cayn schaute noch kurz auf die traurigen Gesichter seiner Kameraden und begann schließlich mit einem leisen Knurren den Durchgang hinauf zu steigen. Oben angekommen musste er zuerst die Augen schliessen, denn die Sonne blendete ihn. Waren sie wirklich einen ganzen Tag da unten?! Cayn hörte hinter sich Barrow und die anderen herauf kommen. Auch sie wurden zunächst stark, vom Sonennschein geblendet. „Lasst uns gehen...wir sollten so schnell wie möglich nach Melmond gehen...ich will endlich wissen, was mit den Feldern passiert ist.“. Mit diesen Worten machte sich Cayn, als Kopf der Gruppe, auf den Weg zu dem kleinen Dorf.

„Sie sind einfach ohne mich losgegangen...“, keuchte Setis enttäuscht, als sie und Felizitaer letztendlich auf dem Tempelgelände waren. Felzitaer musste sich hinsetzen...er hatte eine lange Zeit nicht mehr so geschwitzt. Und sein schwarzer, langer Umhang machte es auch nicht besser. Er setzte sich einfach auf den Altar und schaute sich ein wenig um. Setis wurde plötzlich sauer. „Was fällt denen überhaupt ein...glauben die etwa, ich lauf ihnen hinterher, wie irgendein unselbstständiges Kind?!“. Felizitaer sah Setis mit einem merkwürdigem Blick an: „Wahrscheinlich denken sie du wärst tot. Ich kam auch reichlich spät...“, versuchte er sie zu beruhigen und zeigte auf das verbrannte Ende ihres Mantels. Setis betrachtete es kurz und wandte sich dann wieder dem Tempel zu. Irgendwo hier muss es doch einen Ausgang geben...aber wo?! Sie ging nun auch zum Altar und bat Felizitaer aufzustehen, so dass sie nach einem Mechanismus schauen konnte. Er ging daraufhin zu dem Steinhaufen, auf dem sich wenige Stunden zuvor Cayn und Smith niedergelassen hatten.

Plötzlich hörte er stapfende Geräusche. Er zog blitzschnell das riesige Schwert aus der Halterung an seinem Gürtel. Setis schaute ihn verwundert an, aber er wies sie ungeduldig an, weiter zu suchen. Das Stapfen kam immer näher. Und Felzitaer rannte ein paar Schritte zu dem improvisierten Tempeleingang an der westlichen Wand des Tempels. Er ging in Kampfstellung. Schließlich kamen drei Ankylos durch den Durchgang und das Stapfen hinter der Wand schien noch kein Ende zu nehmen. Setis, welche durch die Ankunft der Ankylos etwas nervös wurde, erwischte durch Zufall mit dem Fuss den Mechanismus zur Geheimtür, welche sich binnen Sekunden öffnete.

„HAU AB! Ich halt' dir den Rücken frei!“, schrie Felzitaer, während die Ankylos sich auf ihn stürzten. Setis zögerte, doch nachdem die ersten Ankylos unter Felizitaers Klinge ihr Leben liessen und einige, die sie ins Auge gefasst hatten, sich mit schnellen Schritten dem Altar näherten, beschloss sie seinen Anweisungen zu folgen und durch den Gang zu verschwinden.

Der Gang war glücklicherweise zu klein für die Ankylos, weshalb Setis unversehrt an der Oberfläche ankam und sich sogleich in der Frische des Nachmittags auf den Weg nach Melmond machte. Natürlich machte sie sich Sorgen um Felizitaer, aber es erschien ihr auch, als ob er auf sich selbst aufpassen könnte. Sie hätte ihm gegen die Ankylos gerne geholfen, doch irgendwie hatte sie keine Kraft mehr. Sie versuchte als Test, einen kleinen Fackelzauber anzuwenden, doch ausser ein paar kleinen Fünkchen, kam gar nichts. Sie musste sich etwas ausruhen, doch ihre kleine Erholungspause wollte sie unbedingt bis nach Melmond verschieben...sie wollte unbedingt die Gesichter der anderen sehen...ganz besonders Cayns. Ein Lächeln huschte über Setis Gesicht. Irgendwie schämte sie sich und zog ihren Spitzhut weit vors Gesicht.

Sie brauchte nur den frischen Spuren ihrer Gefährten zu folgen. Gegen Abend stand sie bereits vor dem Ortseingang von Melmond. Innerhalb des Dorfes schien es wie ausgestorben. Als Setis eintrat und den ihr bekannten Weg zu ihrem Gasthaus lief, fielen ihr die Felder auf, welche verdorrt und leer auf ihre Besitzer warteten. Sie senkte den Kopf...es hat also alles nichts gebracht. Die Prophezeiung von Lukhan wurde nicht von ihnen erfüllt. Sie hätten doch der Bevölkerung von Melmond ihre Felder zurückgeben und nicht zerstören sollen. Setis stand nun vor dem Eingang des Gasthauses. Es war bereits später Abend. Irgendwie war es ihr nun egal, was die anderen sagen würden. Sie hatten alle versagt und eine wiedergeborene Setis war nun sicher nicht mehr von Bedeutung.