-
Ritter
Final Fantasy I Romanfassung
Hi erstmal, ich bin neu hier und wollte mal fragen, was ihr von meinem derzeitgen Projekt haltet. Es ist, glaube ich, schon zu gross, als dass ich damit aufhören würde, also bemüht euch erst gar nicht
. Es ist meine erste selbstgeschriebene Geschichte und hat die Story von FFI als GRUNDLAGE. Wundert euch nicht, falls Chocobos, CId oder andere Elemente aus späteren FFs drin vorkommen. Es ist nämlich ziemlich frei nach der Geschichte geschrieben, aber seht selbst...hier ist erstmal der Prolog und das erste kapitel...wenn es euch gefällt kommt bald mehr...wenn nicht...
-----------------------------------------------------------
PROLOG
Vor langer Zeit wurde die Welt Gaya in einen Schleier der Dunkelheit gehüllt.
Das Feuer beginnt zu erlischen,
einst fruchtbare Erde beginnt zu verrotten,
das Wasser der Meere haucht all sein Leben aus,
und der Wind scheint all seine Bewegung zu verlieren.
In dieser Zeit haben die Menschen nur eine einzige Hoffnung. Und zwar eine Prophezeiung.
Es werden vier Krieger kommen, jeder von ihnen im Besitz eines magischen Kristalls
und die Welt wieder zum Licht führen...
--------------------------------------------
Kapitel I - Und so beginnt ihre Reise...klassisch
Die Sonne stand auf ihrem höchsten Punkt und in der glühenden Hitze des Mittags schienen weder Kobolde noch Räuber oder andere Gefahren den Weg zum Schloss des Reiches Coneria zu versperren. Auf einem gelb gefiedertem Reittier, einem Chocobo, ritt ein blonder Junge in einer bunten und teuren Kriegerrüstung über den Waldboden. Nachdem Cayn nun einige Tage unterwegs war und er das Schloss schon deutlich aus dem Wald heraus erkennen konnte, begann er nachzudenken, ob es damals wirklich die richtige Entscheidung war, loszuziehen. Die Gründe für sein Fortgehen lagen schon weit zurück. Vor drei Jahren entschloss er sich, seine Heimat zu verlassen und hinaus in die Welt zu wandern. Er schämte sich für seine Schwäche damals. Erst Recht, da ihn vor ein paar Tagen ein Telegramm erreicht hat, welches ihm die Nachricht brachte, seine Schwester sei in Gefahr. Es war ihm nicht gesagt worden, was genau geschehen ist. Nur, dass Prinzessin Sarah etwas zugestossen sei und dass man ihn bat auf schnellstem Wege nach Coneria zu kommen. Er war sich sicher, dass er diese Rettungsaktion alleine durchziehen würde. Die lächerlichen Memmen, aus welchen die Armee seines Vaters bestand, würden ihn bloss aufhalten. Er zog das fein gearbeitete Schwert aus der Scheide und begann es mit einem Lappen zu putzen. Nicht, dass es nötig gewesen wäre, aber die Reiterei wurde ihm langweilig und beinahe hoffte er, aus dem Dickicht würde ein Kobold oder ein Räuber springen und ihn bedrohen……danach würde es sich wenigstens lohnen, sein Schwert zu putzen. Während er den Lappen mehrmals über die markelose Klinge seiner Waffe streifte, legte er den Kopf etwas zurück um die warmen Sonnenstrahlen in seinem Gesicht zu spüren. Es lag eine Ruhe in der Luft, doch irgendwo tief in seinem Herzen spürte Cayn, dass diese Ruhe nicht von Dauer sein würde.
Er ahnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass sich, nur wenige hundert Meter von ihm entfernt, eine weitere Person auf dem Weg nach Coneria befand. Es war ein Mädchen, ungefähr so alt wie er, welches auf den Namen Setis hörte. Sie war gänzlich in schwarz gekleidet und eine Spitzhut verbarg ihr Gesicht. Sie hatte kein Reittier sondern stützte sich auf einen langen Stab, während sie sich durch das Dickicht des Waldes schlug, die Augen auf dem riesigen, prachtvollen Schloss von Coneria ruhend. Sie dachte an gar nichts. Sie versuchte angestrengt Erinnerungen zu unterdrücken, die ihr bei der Aufgabe, welche ihr bevorstand nur hinderlich wären, welche sie jedoch, sobald sie ihre Augen schloss, wie ein wildes Tier verfolgten. Zielstrebig setzte sie ihren Weg fort. Genau wie Cayn verspürte sie das Bedürfnis sich im Kampf zu beweisen...ihrer eigenen Stärke bewusst zu werden. Seit der Ausbildung zu Schwarzmagierin fühlte sie sich tatsächlich sehr stark. Sie beherrschte die einfachen Feuer- und Eiszauber bereits fast perfekt und sie war fest entschlossen, noch sehr viel mehr zu lernen. Die Gründe für ihre Wissbegierigkeit konnte sie fühlen und auch wenn sie versuchte niemals auch nur ein Zeichen der Schwäche nach Außen dringen zu lassen, machte ihr ihre Abhängigkeit von der destruktiven Magie sehr viel Angst...aber zugleich Mut, denn nur durch sie war sie in der Lage ihren grössten Traum zu erfüllen.
Zwei weitere Gestalten befanden sich in unmittelbarer Nähe. Ein Mädchen, in einem weissen Mantel. Auch sie hatte einen Stab, doch stützte sie sich nicht auf ihn, sondern hielt ihn andächtig vor ihren Körper, während sie versuchte nicht vom Weg abzukommen. Im Gegensatz zu Cayn und Setis machte sie ein beinahe heiteres Gesicht. Sie war sich sicher nach Coneria zu gehen um den Menschen dort zu helfen, denn als Weiss-Magierin beherrschte sie die Kunst, Wunden und Krankheiten heilen zu können. Mina suchte niemals den Kampf……sie wollte den Menschen nur helfen. Aus diesem einfachen Prinzip und Wunsch heraus, schöpfte sie die Kraft, selbst in den gefährlichen Wäldern von Coneria zu lächeln. Der letzte Wanderer, der kurz vor Coneria war, war ein junger Mann, etwas älter als die anderen drei Abenteurer. Sein Name war Barrow. Er sah nicht sehr kräftig aus und er schien aus sehr einfachem Zuhause zu stammen. Das einzige, was er mit den anderen drei Wanderern gemeinsam hatte, war eine Kette, die er, gut versteckt, um den Hals trug und in die ein Kristall gefasst war. Wie auch die Kristalle der anderen drei, spiegelte er kein Licht, wie man es von einem Kristall eigentlich erwartet. Selbst bei strahlendem Sonnenschein, würde man nicht die geringste Reflexion erkennen. Lediglich ein blasses, inneres Scheinen war zu sehen, wenn man genau hinschaute. Barrow war sich unsicher ob der Weg, den er ging, der richtige für ihn war. Schon die ganze Zeit fragte er sich, ob er nicht lieber zu Hause, in seinem Dorf hätte bleiben sollen. Sofie, eine Freundin, die er schon fast seit seiner Geburt kennt, wollte ihn eigentlich nicht gehen lassen. Vielleicht hätte er auf sie hören sollen. Er hat es ihr nie gesagt, aber ihm war, als würde der Kristall ihn zwingen den Weg zum Schloss Coneria zu gehen. Bei jedem Anflug von Unsicherheit schien der Kristall eine ungeheure Macht auf ihn auszuüben, der er nicht widerstehen konnte. An das Ablegen des Kristalls hatte er nie gedacht und er tat es auch jetzt nicht. Und so ging er immer weiter auf das Schloss zu, dessen Türme und Dächer majestätisch über den Wipfeln der Bäume des Coneria Waldes thronten.
Die Dämmerung brach allerdings bereits ein und er musste sich ein wenig beeilen, um einen geeigneten Schlafplatz zu finden. Plötzlich bemerkte er in der Ferne ein Licht, wie von einem Lagerfeuer. Er wusste, dass es im Coneria Wald vor Räubern nur so wimmelt, aber der Gedanke, bei stockfinsterer Nacht durch den Wald zu stolpern wollte ihm gar nicht gefallen. Er näherte sich also vorsichtig der Lagerstelle. Als er bereits die Silhouetten von drei am Lagerfeuer sitzenden Gestalten sehen konnte, bemerkte er einen Chocobo, der am Wegrand graste. Da Barrow es für unwahrscheinlich hielt, dass ein Räuber einen gestohlenen Chocobo einfach so herumgrasen lässt, näherte er sich der Feuerstelle und fragte, ob er sich vielleicht dazu setzen könne. „Klar, setz dich ruhig.“, antwortete ein Mädchen in einem weissen Mantel. Sie war wunderschön. Sie hatte lange schwarze Haare, welcher über die Schultern ihres Mantels lagen und dunkle Augen, doch höchstwahrscheinlich rührte die Faszination die sie auf Barrow ausübte daher, dass sie die einzige in der Runde war, die lächelte. Neben ihr, saßen ein blonder Junge in einer sehr feinen Kriegerrüstung und eine finstere Gestalt, die einen Spitzhut weit vors Gesicht gezogen hatte und am Lagerfeuer in einem mysteriösen Buch las. „Willst du auch nach Coneria?“, fragte der Junge ungeduldig. Man merkte ihm an, dass er besseres gewohnt war, als mit drei Unbekannten an einem Lagerfeuer zu sitzen und auf den Tag zu warten. „„Ähm……ja.““, antwortete Barrow und hoffte inständig, dass niemand ihn nach dem Grund seiner Reise fragte. Was solle er auch antworten……„„Wenn du vorhast mir bei der Rettung meiner Schwester zu helfen, dann schmink dir das besser ab. Ich hab Setis hier schon klar gemacht, dass es unnötig von meinem Vater war, Abenteurer zu engagieren. Ich schaff das auch ohne euch……ihr wärt mir sowieso nur im Weg.““, sagte der Junge mit einer kalten Stimme……welche höchstwahrscheinlich Setis ein wenig zu kalt war, denn ehe Barrow sich versah schoss ein Feuerball an ihm vorbei und verbrannte die Erde, direkt vor den Füßen, des blonden Jungen. „„Ich sag’’s dir noch einmal Cayn, ich werde den Auftrag ihrer Majestät annehmen, sofern sich dabei eine gute Summe Gold verdienen lässt.““, sprach eine Mädchenstimme aus dem Spitzhut heraus. Beim Anblick von Cayns Ausdruck, fing das Mädchen im weissen Mantel plötzlich an, laut zu lachen. Auch Barrow konnte es sich nur schwer verkneifen, selbst als Cayn, deutlich gekränkt, ein „„Halts Maul, Mina!““, knurrte und sich in seinen Schlafsack verzog. Auf Minas Entschuldigungen, reagierte der Sturkopf nicht. Barrow merkte, dass es Mina nahe ging, auch wenn er nicht wirklich verstand warum.„„Er kann nicht ewig schmollen……““, sagte er um sie aufzuheitern. Sie nickte kurz und schien sich dann plötzlich an etwas zu erinnern……„„Hey, warum möchtest du eigentlich nach Coneria?““, fragte sie und blickte Barrow neugierig an. Er, allerdings fand sich nun in einer ziemlich peinlichen Lage. Was sollte er sagen……„„……mein Dorf liegt nur etwa eine Tagesreise von hier entfernt und ich dachte, vielleicht finde ich einen Job in der Stadt.““, log Barrow. Sein Dorf war wirklich nicht weit entfernt, es lag gleich hinter den Coneria Wäldern, aber in Wahrheit, wusste er nicht, wie es weiter gehen sollte, nachdem er in Coneria angekommen ist. Wie dumm war er, einfach drauflos zu wandern……hatte er etwa gehofft, es würde plötzlich jemand kommen und ihm sagen, was er zu tun habe?! Er schüttelte sich bei dem Gedanken und schämte sich etwas, als Setis plötzlich das Wort ergriff: „„Du kannst ja mit uns gehen und beim König um die Erlaubnis bitten, Prinzessin Sarah zu helfen. Cayn wird sich sicherlich freuen……je mehr desto besser.““ Nachdem sie Cayns verächtliches Schnauben abgewartet hatten, legten auch sie sich schlafen.
Sie lagen nur wenige Minuten, als Barrow aufschreckte……irgendetwas hatte er gehört. Er stand auf um herauszufinden, wo das Geräusch herkam. Das schwache Licht des Lagerfeuers beleuchtete nur wenige Meter des Rastplatzes. Doch dann bemerkte er erneut ein Rascheln im Gebüsch neben Setis. Er schlich sich leise an das Gebüsch heran. Auf halber Strecke, hörte er einen lauten Schrei, der ganz offensichtlich von Mina stammte. Sie war ebenfalls von den Geräuschen geweckt worden und sah sich nun von mehreren Kobolden umzingelt. Kobolde sind nicht stark, aber sie sind bekannt für ihre Hinterlist und ihre Eigenschaft, nicht einen einzigen schmutzigen Trick im Kampf ungenutzt zu lassen. Allerdings hatten sie nicht viel Zeit dazu, denn während sich Cayn auf seiner Seite durch Unmengen von Kobolden schnetzelte, schien sich Setis partout nicht entscheiden zu können, ob sie die Angreifer lieber einfrieren oder verbrennen sollte. Nachdem die Plage beseitigt war, legten sich Setis und Cayn sichtlich zufrieden wieder schlafen. Barrow ging noch einmal ungläubig zu Cayns Schlafsack und als er ein breites, selbstzufriedenes Lächeln auf Cayns Gesicht sah, schüttelte er den Kopf und wünschte sich, mit ein paar weniger morbiden Gestalten zusammen gestossen zu sein. Ein Blick zu Mina verriet, dass sie ungefähr dasselbe dachte, was für Barrow eine ungemeine Erleichterung darstellte……wenigstens einen normalen Weggefährten zu haben. „„Was dem einen seine Keule, ist dem andern seine Beule……““, sagte Mina wie beiläufig, dann legten auch sie sich gleich wieder in ihre Schlafsäcke und schliefen ein.
Für Setis wurde es allerdings eine unruhige Nacht. Der Geruch von Feuer und Schwefel verfolgte sie in ihren Träumen. Solange sie wach war, versuchte sie die Erinnerungen an die Geschehnisse von vor vier Jahren zu vergessen oder zumindest zu unterdrücken. Doch im Traum verfolgten sie die Bilder von ihrem verbrannten Dorf, ihrer toten Familie und Freunden. Sie stand hilflos in ihrem Haus, umzingelt von der unbarmherzigen Hitze der Flammen. Ein Glitzern oder vielmehr ein Leuchten auf ihrem Nachttisch, veranlasste sie schnell den Kristallanhänger zu schnappen und nach unten zu rennen. Und dann die Flucht aus dem Dorf....in die Nacht hinein, wo Monster und Menschen, mindestens genauso erbarmungslos wie das Feuer in ihrem Dorf, lauerten. Mit das schlimmste war, dass sie keine Ahnung hatte, wer verantwortlich für den Horror war. Es war kein Krieg und es waren vor den Toren ihres Dorfes in jener Nacht keine Menschen zu sehen. Wie konnte es also sein, dass mit einem Mal ihre ganze Heimat abbrannte. Sie wünschte sich nichts sehnlicher als den Schuldigen zu finden und ihn für seine Verbrechen leiden zu lassen. Als Setis’’ 14 Jahre altes Ich in der Dunkelheit verschwand, auf der Flucht vor den Flammen, wachte Setis auf……es war Morgen……
Während Cayn, der neben seinem Schlafsack auch seine Kriegerrüstung verstaut hatte, seinen Chocobo besattelte und Mina ihren Schlafsack zusammenrollte, lag Setis noch einen Moment da und starrte auf die morgendlichen Sonnenstrahlen, die durch das Laub fielen und wunderschön glitzerten. Durch die Blätter der Bäume konnte man einen blauen, wolkenlosen Himmel erkennen. Überhaupt war der Morgen die schönste Tageszeit für Setis, da es die Zeit war, welche am weitesten von ihren Albträumen entfernt war. Letztendlich raffte sie sich doch auf und machte sich daran ihren Schlafsack zu verstauen. Als sie sich umblickte konnte sie nirgends Barrow sehen. Cayn schwang sich auf seinen Chocobo und wollte gerade los reiten, als Mina ihn stoppte.„„Cayn, wollen wir nicht auf Barrow warten?““, sagte sie, sichtlich enttäuscht.„„Wer sagt, dass ich mit euch reise……wenn ihr unbedingt bei meinem Vater um Kohle betteln wollt, dann tut das, aber mischt euch nicht in meine Mission ein.““, sagte Cayn, kühl.„„Der Hochmut geht zum Chocobo aus und kehrt zu Fuß heim.““, antwortete Mina. Das Streitgespräch ging noch einige Zeit weiter und als Setis endlich ihr Gepäck fertig verstaut hatte, mischte auch sie sich ein. „„Dankst du es so demjenigen, der dir im Kampf beigestanden hat? Man sollte meinen, ein Mann mit deinem Status sollte bessere Manieren gelernt haben. Aber anscheinend wirst du nicht mal einen halb so guten König abgeben, wie dein Vater!““, sagte Setis und bemerkte dabei gar nicht, wie Barrow aus dem Wald kam, seinen Gürtel anlegend. Er stellte sich ebenfalls vor Cayn, denn er wollte um jeden Preis verhindern, dass er, wie er schon befürchtet hatte, letztendlich planlos und alleine in Coneria sitzt. Er bewunderte den schönen Chocobo von Cayn, welchen er schließlich bis jetzt nur bei Dämmerungslicht gesehen hatte. Sein gelbes Gefieder glitzerte nicht minder als seine, fast menschlichen, Augen und so wie man Barrow gesagt hatte, waren es die stärksten Reittiere, die man finden konnte. „„Halt’’ deine Klappe. Ich hab die Kobolde alleine erledigt...ich schulde euch GAR nichts!““, schrie Cayn, welcher übrigens morgens noch nie sonderlich gut drauf war und nach einer Nacht mit drei Freaks erst recht nicht……allerdings hätte er seinen Mund nicht so voll nehmen dürfen, denn Setis, Barrow und Mina warfen bedeutungsvolle Blicke zu den, von Setis eingefrorenen Kobolden, welche wie Statuen an den Büschen der Lichtung standen. „„Tja, scheint, als hättest du auf deine Gegner dieselbe Wirkung wie auf ……Frauen““, sagte Setis mit einem hämischen Grinsen, schob ihren Spitzhut weit vors Gesicht und ging voran. Mina und Barrow folgten ihr und Cayn knurrte noch ein paar Mal vor sich hin bevor er seinem Chocobo einen behutsamen Stoss gab und ebenfalls der Gruppe hinterher ritt.
Nach einer halben Stunde lag der Coneria-Wald hinter ihnen und vor ihnen lag nur noch ein kurzer Pfad zur Stadt Coneria, der durch eine durch Arbeiterplantagen bebaute Steppe verlief. Während in einigen anderen Königreichen eine große Armut in solchen Plantagen herrschte, waren die Bauern in Coneria sehr geachtet. Man respektierte ihre Arbeit und es erging ihnen nicht schlechter als den Handwerkern und Händlern hinter den Stadtmauern. Barrow dachte, dass Cayn, selbst wenn er nur ein halb so guter König wie sein Vater werden würde, immer noch einen fantastischen Herrscher abgeben würde. Nicht, dass es viele Könige gäbe……die meisten Menschen lebten in Dörfern oder kleinen Städten und regeln interne Angelegenheiten selber. Auch er wuchs in solch einem Dorf auf, hinter den Wäldern von Coneria. Trotz der rechtschaffenen Herrschaft des Königs, Cayns Vaters, hat man sich entschlossen unabhängig zu bleiben und sein eigenes Ding zu machen. Wie rechtschaffen Cayns Vater wirklich ist, zeigt sich in der einfachen Tatsache, dass er diese Einstellung respektiert. Plötzlich wurde Barrow aus seinen Gedanken gerissen. Laute Schreie waren im Hintergrund zu vernehmen und mehrere Bauern liefen fluchtartig über die Felder. Die Ursache war ein riesiges Iguana, welches scheinbar nicht nur Geschmack auf die Früchte der Ernte hatte, sondern auch auf ihre Erzeuger. Cayn, Setis und Mina reagierten sofort. Während Mina auf die Felder rannte um Verletzte zu heilen, ritt Cayn sofort auf das Monster los und griff es an. Es überragte ihn um ca. einen Meter und Cayns Schwertstreich schien nicht die geringste Wirkung zu haben. Nun lief auch Barrow auf das Insekt zu, allerdings nicht ohne seinen Bogen zu bespannen und sich seinen Köcher zu schnappen. Das Monster hatte, kurz nachdem Barrow auf wenige Meter Entfernung stehen blieb, Setis ins Auge gefasst und marschierte mit grossen Schritten auf sie zu. Kurz bevor es sie schnappen konnte, feuerte Barrow einen gezielten Schuss auf das rechte Auge des Iguana ab……und traf. Das Insekt wand sich vor Schmerzen, was Setis genügend Zeit gab um ihren Feuerzauber vorzubereiten. Das Iguana reagierte extrem empfindlich auf die Flammen und war binnen weniger Sekunden tot. Setis feuerte noch einen Eiszauber auf den toten Körper, um einen Brand des Feldes zu verhindern.
Während Barrow und Setis sich erschöpft niederliessen, liefen die Bauern zum eingefrorenen Kadaver und bedankten sich bei Cayn, Setis und Barrow. Auch Mina wurde gefeiert, denn sie hatte vier Bauern, welche von den Klauen des Rieseninsektes verletzt wurden, das Leben gerettet. Einer der Geretteten lies das übliche Gerede von wegen, „„……wie können wir euch jemals danken……““, ab und verneigte sich vor Cayn. Dieser empfand es als seine Pflicht den Danksagungen standzuhalten und seiner Rolle als Prinzen gerecht zu werden……was bedeutete dass er von Mina und Setis zu seinem Chocobo zurück gezerrt werden musste um nicht in stundenlange hoheitliche Reden zu verfallen. Er persönlich fand diese Aktion aufs Äußerste beleidigend und warnte Setis ihn nicht noch einmal so vor seinen Untertanen zu behandeln. Setis hätte darauf gerne etwas erwidert, wurde aber von Mina durch eine deutliche Geste glücklicherweise davon abgehalten. Mina interessierte etwas anderes viel mehr…… „„Woher hast du gelernt, so gut mit dem Bogen umzugehen?““, fragte sie Barrow, der wie immer tief in Gedanken versunken neben Setis spazierte. „„Schon seit ich vier bin, hab ich angefangen, mit Pfeil und Bogen zu schiessen……Ich hab sehr oft mit Sofie trainiert.““, erklärte er, nachdem er kurz überlegt hat. Mina drehte daraufhin den Kopf wieder weg auf die Strasse vor ihr: ,,Ist Sofie……deine Freundin?““, fragte sie. „„……wir kennen uns schon seit ich denken kann……wir sind quasi zusammen aufgewachsen……““, antwortete Barrow. Er wusste nicht, warum ihm die Frage komisch vorkam……wahrscheinlich, weil einige es für unwahrscheinlich halten, mit einem Mädchen „„nur““ befreundet zu sein. Aber damit musste er sich schon im Dorf auseinandersetzen. Schon bald verfiel er wieder in einen träumerisch, nachdenklichen Zustand. Abermals wurde er von Geschrei geweckt……diesmal war es allerdings das Geschrei von Cayn, der die Wachen anwies, das Tor zu öffnen. Ein Blick nach oben verriet Barrow, dass sie die Stadt Coneria erreicht haben.
Vor Cayn, Mina, Setis und Barrow öffneten sich nun die riesigen Pforten, welche die Stadt Coneria vor äußeren Feinden schützen sollte. Die Stadt war atemberaubend. Es war gerade Markt-Tag und während Cayn gemächlich auf das Schloss zuritt, konnten die anderen gar nicht anders, als von Stand zu Stand zu laufen um die Kostbarkeiten und Kuriositäten zu bewundern. Es gab so viele verschiedene Geschäfte, die die unterschiedlichsten Sachen kauften und verkauften. Von ganz alltäglichen Dingen angefangen, wie Geschirr und Werkzeuge über Waffen, Schmuck und Nahrungsmitteln zu den Künsten der Conerischen Handwerker, welche sich allesamt für wahnsinnig tolle Erfinder hielten. So durfte es praktisch keinen Schreiner in Coneria geben, der keine Scheide mit automatischen Schwert-Auswurfmechanismus oder einem Selbstbetriebenden Schmiedehammer entworfen hatte. Wie man sich unschwer vorstellen kann, ist die Rate der Arbeitsunfälle bei conerischen Handwerkern realtiv hoch. Mina blieb einige Zeit vor einem, sehr gut riechenden, Stand stehen, in dem ein freundlich aussehnder Mann stand und kleine Fleischstücke von einer senkrecht stehenden und sich um die eigene Achse drehende Fleischrolle abschnitt. Leider hatten sie so gut wie kein Geld, so dass sie Cayn weiter zum Schloss folgten und dem Treiben von weitem zusahen. Schon bald kamen sie zu der ersten Schausteller Tribüne. Feuerspucker und Schlangenbeschwörer führten hier ihre Fähigkeiten vor der begeisterten Masse vor, während daneben ein kleines Orchester fröhliche, anregende Musik spielte. Auf der anderen Seite gab es einen Schwertschlucker, der einen kleinen Jungen gerade das Schwert aus seinem Rachen ziehen liess und an der nächsten Ecke war eine Theaterbühne……allerdings musste man bezahlen um einzutreten, weshalb Mina wieder einmal traurig neben Cayn weiterspazierte. „„Man kann ein Fest auch ohne Schlemmerei feiern.““, ergänzte sie leise. Nach ein paar Metern, hatte Barrow allerdings nur noch Augen für das Schloss von Coneria. Er hatte bereits die Spitzen der Türme aus dem Coneria Wald sehen können, so gross war es. Es war das grösste Gebäude, das er jemals in seinem Leben gesehen hatte……und das prunkvollste. An allen Türmen und Ecken flackerten Fahnen mit dem Coneria Emblem. Cayn hatte dafür kein Auge……er schämte sich noch, wegen des Vorfalls vor den Bauern und er war ein wenig aufgeregt, nach so langer Zeit seinen Vater wieder zu sehen. Sie traten die grossen steinernen Stufen zu de Schlosstüren herauf.
Cayn nahm einen der großen Messingringe in die Hand und klopfte mit aller Kraft an der Tür. Nur Sekunden später öffnete sich die Pforte und ein Diener verneigte sich vor dem Prinzen. „„Vielen Dank, ich bringe Choco, schnell in seinen Stall, bringe du unsere Gäste doch bitte in den Wartesaal……““, sagte Cayn bevor er Mina einen kurzen Blick zuwarf und mit „„Choco““, das war ganz offensichtlich der Name seines Chocobos, hinter einer Hecke neben dem Schloss verschwand. Der Diener verneigte sich nun auch vor Barrow, Mina und Setis, welche sich vollkommen überrascht ebenfalls verneigten. Daraufhin machte der Diener eine kurze Handbewegung und wies die drei Wanderer an, ihm zu folgen. Barrow, Mina und selbst Setis staunten bei all dem Reichtum, der sich in den Fluren und Gemächern befand. Es ging mehrere Wendeltreppen herauf. An den Wänden hingen dutzende von Gemälden von wichtig aussehenden Personen. An einigen der Bilder hingen Schilder mit Namen, die jedoch keiner der drei lesen konnte, da der Diener sehr flink die Treppen emporstieg und sie keine Lust hatten sich in dem riesigem Schloss zu verlieren. Barrow hatte bereits aufgehört die Stufen zu zählen und er war völlig erschöpft, als der Diener nach einer Treppe plötzlich stehen blieb und eine riesige Tür öffnete hinter der sich ganz offensichtlich ein Saal befand, in dem Bankette und ähnliche Festivitäten abgehalten werden. Einen so grossen Saal hatte keiner der drei jemals gesehen, geschweige sich in einem befunden. An einer Seite waren riesige Fenster und auf der anderen wieder dutzende von Bildern. Diesmal allerdings Gemälde, welche ausschließlich Menschen in Ball-Kleidung zeigten, die tanzten, sich unterhielten oder sich einfach nur am Buffet den Wanst voll schlugen. Der Diener wies Barrow, Mina und Setis an, sich zu setzen. Er brachte ihnen Sake mit Eis und einige Snaks, von denen keiner der drei wusste, aus was sie wirklich bestanden.
Cayns Getrampel, war schon von weitem zu hören. Schließlich schlug er die Tür auf und wies die anderen drei an, ihm zu folgen. Barrow, Mina und Setis hatten es schwer mit Cayn schritt zu halten und jeder von ihnen wusste auch warum. Natürlich wollte Cayn schnellstmöglich wissen, was geschehen war und seinen Vater hatte er auch lange nicht mehr gesehen. Deswegen verkniff sich Setis auch das Kommentar, als er breitbeinig in der Tür des Saals stand und nur mit einem Fingerzeig deutlich machte, dass sie im folgen sollen. Er sprintete eine Wendeltreppe hoch, ging geradeaus in einen schmalen Flur und rannte dann nach rechts, auf eine grosse Tür zu. Im Raum war nicht viel Mobiliar. Einige Bedienstete saßen im Raum verteilt an Tischen und spielten Karten. Am nördlichen Ende des Raumes allerdings saß der Vater von Cayn, schlaftrunken in seinem Thron und träumte sich insgeheim auf den riesigen Marktplatz mit den Tänzerinnen, Schwertschluckern und Musikanten. Cayn liess, nachdem Barrow, Mina und Setis den Raum betreten hatten, die Tür mit einem lauten Knall zu fallen. Der König schreckte hoch und suchte mit verschlafenden Augen den Saal ab. Dann entdeckte er Cayn, sprang von seinem Thron herunter und rannte auf seinen Sohn zu, der sofort einen Schritt zurückging. Das bewahrte ihn jedoch nicht vor der stürmischen Umarmung seines Vaters. Letzen Endes konnte er sich losreißen und fragte nach, was mit seiner Schwester geschehen sei. Der König ging langsam auf seinen Thron zurück, als würde er sich nach einem kurzen Anflug des Glücks wieder an etwas sehr Trauriges erinnern. „„Deine Schwester, Prinzessin Sarah, wurde vom Ritter Garland entführt.““, erklärte er bedrückt. „„Phew, sag bloss, der alte Spinner Lukhan hatte Recht behalten.““, sagte Cayn, der daraufhin sofort betroffen zum Boden schaute, da er wusste, dass sein Vater derartige Äußerungen über seine Berater nicht ausstehen konnte. „„Lukhan stand schon deinem Ur-Großvater als Berater zur Seite und er hat geholfen das Königreich Coneria zu einem gerechten Staat zu führen……““, wetterte Cayns Vater entrüstet. Allerdings merkte man sofort, dass er seine Entrüstung nur spielte. Wahrscheinlich war er es gewöhnt, dass Cayn Witze über seinen Berater Lukhan machte.„„……deinem Ur-Grossvater?! Wie alt ist dieser Lukhan?““, flüsterte Setis, Cayn zu, der darauf aber nicht reagierte, um seinen Vater etwas Wichtigeres zu fragen…… „„Lukhans Prophezeiung nach, soll Garland meine Schwester in den Tempel der Fiends, nordwestlich von Coneria entführen……ich denke ich werde mich dort einmal umschauen……““, sagte Cayn, während er eine Faust machte, den Arm neben seinem Brustkorb anwinkelte und schnell nach unten zog. „„Was ist mit deinen Freunden……sind das die Abenteurer, die dir bei deiner Suche helfen werden?““, fragte Cayns Vater, als er merkte, dass Barrow, Setis und Mina sich sichtbar fehl am Platze fühlten. „„Ähm……ja……die kommen mit, aber ich habe nicht behauptet, dass sie meine Freunde sind. Der Junge heisst Barrow, die, im weissen Mantel heisst Mina und die andere, Setis……““, antwortete Cayn, „„……jetzt aber los……wir werden Garland, mächtig den Arsch versohlen……““. Auf die überraschten Blicke der kartenspielenden Bediensteten, achtete Cayn nicht, jedoch durchaus auf den gebieterischen Ton, seines Vaters: ,,Ihr solltet euch in den Läden der Stadt ausrüsten, bevor ihr euch auf den Weg macht.““
Und das taten sie auch……mit 400Gil, die ihnen Cayns Vater gab kauften sie sich anständige Ausrüstung während Cayn, Choco aus dem Stall holte. Sie hatten ausgemacht sich am Stadttor zu treffen, sobald sie alles erledigt hatten. Nachdem Mina, Barrow und Setis sich also zum Stadttor aufmachten, sprach plötzlich eine unsichtbare Person zu ihnen: ,,Die Prinzessin suchte nach euch!““ Die vier voll gepackten vermeintlichen Helden sahen sich um, doch da war keine Person an der Stelle……sie drehten sich zu allen Seiten, doch die anderen Menschen auf dem Platz schienen nichts gehört zu haben. So beschlossen sie die Sache zu vergessen und zum ungeduldig wartenden Cayn am Stadttor zu gehen. Er begrüsste sie kurz mit einem „„Hi!““ und schwang sich auf Choco um sich sogleich auf den Weg zu machen. Nachdem er einige Meter geritten war, schaute er sich kurz um, und sah seine drei Helfer in eine völlig andere Richtung gehen. Glücklicherweise war Setis so freundlich im zuzurufen, dass Nordwesten in ihrer Richtung war und so wanderten Barrow und Mina der ortskundigen Setis hinterher, während Cayn ein paar unverständliche Worte vor sich hin grummelte und sie mit Chcco so schnell es ging ein holte.
Der Weg führte sie durch einen relativ friedlichen Wald in dem es nur einige Kobolde gab, welche aber aufgrund des extrem grellen Fackelzaubers von Setis von einem Angriff abgehalten wurden und somit vor dem Tod verschont blieben. Sie mussten kurz danach durch einen Gebirgspass wandern, für den sie den Rest des Tages brauchten. Feinde, gab es in dieser Gegend scheinbar keine, weshalb sie beschlossen gleich nach dem Gebirgspass eine Rast einzulegen. Was sie nicht wussten war, dass sich nur wenige hundert Meter entfernt ein Sumpf befand, der hervorragende Unterschlüpfe für ein Monster barg dessen Eleganz und Schönheit, nur noch von ihrer Gefährlichkeit übertroffen wurde. Während Setis, Mina und Cayn in ihren Schlafsäcken schliefen, war Barrow daran, für die letzten Stunden der Nacht Wache zu halten.
Er war noch ziemlich verschlafen und beinahe übersah er das Leuchten, welches vom Horn des Wesens ausging, das sich ihrem Lager näherte und das Blut in den Adern der Wanderer witterte. Hufgetrappel und ein kurzes Schnauben wie das eines Pferdes reichten aus um Barrow von der drohenden Gefahr zu überzeugen. Schnell feuerte er einen Warnpfeil ab, der pfeifend durch die Luft flog und raschelnd im Geäst der Bäume verschwand. In dem Moment sprang das Madpony aus dem Dunkel des Waldes hervor und das blendende Licht seines Hornes weckte sofort Cayn und die anderen. Das glänzend weisse Madpony...ein Pferd mit einem glühendem Horn auf der Stirn machte sich zum Angriff bereit. Sie hatten kaum genug Zeit ihre Schlafsäcke und vorgepackte Ausrüstung zu nehmen und in Richtung Sumpf zu verschwinden. Cayn war natürlich auf seinem Chocobo am schnellsten und entschloss sich das Madpony von Setis, Mina und Barrow abzulenken. Er drehte instinktiv um und ritt auf das Monster los. Barrow und die anderen liefen weiter in Richtung Sumpf. Sie hörten, wie Cayn sein Schwert aus der Scheide zog und das Madpony angriff. Wild, vor Zorn verfolgte es Cayn, der in Richtung des Bergpasses verschwand. Mina sagte noch leise vor sich hin: „„Fliehende sind immer auf dem Laufenden““, als Setis das Wort ergriff.
„„Wir werden am „„Tempel der Fiends““ auf ihn warten.““, rief sie und rannte weiter. Barrow und Mina folgten ihr. Der Sumpf war sehr schwer ohne Reittier zu durchqueren und jedes Mal, wenn sie ein Licht zwischen den Bäumen sahen, rannten sie in Todesangst vom Ursprung des Lichtes weg……als sie bereits knietief im Morast steckten, war es Barrow schon völlig egal um seine Sehne und bespannte den Bogen. Immer einen Pfeil angelegt suchte er nach einem Anzeichen für ein Madpony oder eines ähnlich gefährlichen Wesens, das nur darauf wartete ihn und seine Begleiter zu zerfleischen. Doch bis auf ein paar Kobolde, die von Setis gegrillt wurden, zeigten sich keine Feinde und sie erreichten ohne weitere Vorkommnisse, die andere Seite des Sumpfes, wo sie auf Cayn trafen, der an einen Baum gelehnt, einen Teil seines Proviantpakets dezimierte.
Schon von weitem sah er sie aus dem Schlamm kriechen und ging auf sie zu. „„Ich braucht mir nicht zu danken. Ich lasse nie jemanden, mir anvertrautes, im Stich. Passt das nächste Mal nur auf, dass ihr uns nicht schon wieder in solchen Verzug bringt.““, sagte er, während er sich breibeinig vor ihnen aufstellte, die Hände in die Hüften gelegt. „„In Verzug?! Du hast einen Chocobo, verdammt nochmal! Ohne ihn hättest du unsere Strecke nicht mal in der doppelten Zeit geschafft.““, keifte Setis zurück, worauf sich Cayn beleidigt seinem Chocobo zuwandte. Mina legte eine Hand auf Setis Schulter und rief Cayn hinterher: ,,Vielen Dank, dass du das Madpony abgelenkt hast!““. Setis warf ihr zwar einen ernsten Blick zu, begriff aber, dass sie ohne Cayn diese Situation wirklich niemals überlebt hätten. „„Wir müssen durch den Wald……auf der anderen Seite liegt der Tempel der Fiends……wenn wir jetzt aufbrechen, sollten wir ihn noch vor Sonnenuntergang erreichen können.““, erklärte sie, nicht ohne vorher mit einem entnervten Seufzer ihren Missmut klarzumachen. Cayn, allerdings war wieder voller Tatendrang. Er schwang sich auf den Rücken seines Chocobos und ritt in den Wald hinein, der weitaus düsterer war, als der letzte Wald, den sie hinter sich gebracht hatten, da er im Schatten des Tempels der Fiends lag.
Die ersten Meter waren noch sehr angenehm zu gehen. Vielleicht waren sie auch einfach nur froh die Strapazen der Flucht vor dem Madpony hinter sich gebracht zu haben. Doch je näher sie dem Tempel der Fiends kamen, desto dichter wurden der Wald und das Laub über ihnen. Es wurde immerer finsterer. Irgendwann fiel das eigentlich sehr helle Mondlicht nur noch sehr schemenhaft durch die Blätter die Bäume. Setis konnte noch ein: ,,Mir gefällt das überhaupt nicht!““ murmeln, als Mina plötzlich anfing zu schreien. Hinter Barrow und Setis seilte sich eine ca. drei Meter lange Spinne hinab, die von Vögeln und Eichhörnchen die Nase gestrichen voll zu haben schien. Alle vier wichen sofort zurück und Setis bereitete einen Feuerball vor, den sie sofort auf die Spinne abschoss. Diese wich ihm geschickt auf, indem sie sich an ihrem gesponnen Faden hinaufzog. „„Verdammt, wie kann etwas so fettes, so schnell sein?!““, schrie Cayn. „„War ja klar, dass das von dir kommt!““, erwiderte Setis, als sie einen neuen Feuerball vorbereitete, „„Hey, Barrow, schieß auf den Faden, ich grill sie, wenn sie auf den Boden aufkommt……““. Barrow folgte der Aufforderung und traf den klebrigen Faden, der sogleich von der Eisenspitze des Pfeils durchschnitten wurde. Die Spinne landete wie geplant auf den Boden und Setis schoss ihren Feuerball auf das Monster ab. Für einen Moment schien es, als hätten sie gesiegt, doch langsam richtete sich die Spinne wieder auf und sonderte am ganzen Körper eine braune Flüssigkeit ab, die die Flammen sofort versenkte. Für ein paar Sekunden blickten sich 16 irritierte Augen gegenseitig an, bevor die vier Helden unter lautem Geschrei auf den Tempel zuliefen bzw. ritten. Cayn erreichte ihn als erster und öffnete die Pforten um die anderen einzulassen. Mina, Barrow und Setis sprangen alle auf einmal in den Saal woraufhin Cayn mit Choco die Türen schloss und versiegelte. Ein dumpfes Knallen und eine kurze Vibration der Türen verrieten, dass die Spinne nicht ganz so wendig und flink war, wie Cayn geglaubt hatte.
Es war stockfinster im Tempel und Verwesungsgeruch stieg den vier Helden in die Nase. „„Stinke wem Gestank gegeben““, flüsterte Mina leise, als der Verwesungsgeruch stärker wurde. Niemand konnte seine eigene Hand vor den Augen erkennen. Das änderte Setis mit einem weiteren Fackelzauber. Der Tempel war zwar heruntergekommen, aber man erkannte selbst in seinem verwahrlosten Zustand die architektonische Schönheit des Gemäuers. Der Tempel war lange nicht so hoch wie das Schloss von Coneria. Es war sogar nicht viel höher als die Coneria-Plantagen vor der Stadt, doch jede Wand, jede einzelne Säule war reich verziert mit Bildern und unbekannten Schriften und Symbolen. Hätten sie die Bedeutung dieser erkennen können, wären die vier nicht gerade begeistert gewesen, denn sie erzählten die Geschichte einer bevorstehenden Katastrophe, die bereits vor 400 Jahren ihren Anfang nahm und sich bald schon zu ihrem ultimativen Ende neigen sollte. Doch zu diesem Zeitpunkt hatten die Helden weniger ein Problem mit den Säulen und noch weniger, was auf ihnen geschrieben stand. Sorgen machten sie sich eher um die Untoten-Krieger welche „„hinter““ den Säulen waren. „„Garland ist ein Nekromant.““, ächzte Mina ungläubig als auch sie die wandelnden Leichen näher kommen sah. „„Ich hasse Totenbeschwörer……““, sagte Setis und versuchte mehrere Gegner einzufrieren. Diese schienen jedoch keinerlei Schaden davon zu tragen Auch Cayns Schwert konnte gegen die Krieger nichts ausrichten. Die Gebeine der Toten setzten sich immer wieder von neuem zusammen. Choco „„warkte““, als er einen Fluchtweg entdeckt hatte. Im Prinzip war es nichts anderes als eine Stelle, die noch nicht völlig von Untoten wimmelte. Während sie also vor den Kriegern davonliefen, bekam Mina plötzlich die rettende Idee. Sie „„heilte““ die Untoten mit ihrer Weiss-Magie. Die ersten zerfielen zu Staub. Ununterbrochen zauberte sie „„Heilungs-Zauber““ auf die Untoten und immer mehr Krieger fielen. Cayn, Barrow und Setis staunten als überall helle Funken der Heilungs-Zauber sprühten und ein Krieger nach dem anderen starb. Nach einer halben Stunde war der gesamte Tempel Untoten-frei.
Während Cayn, Choco einige Süßigkeiten in den Mund schob, klopften Cayn und Setis, Mina anerkennend auf die Schulter und fragten sie, woher sie wusste, dass Untote gegen Weiss-Magie derartig anfällig sind. „„Meine Mutter hat mir alles beigebracht, was man über die Weiss-Magie wissen muss. Sie hat mir von dem Krieg gegen die Nekromanten-Bruderschaft erzählt und dass dafür eine Armee von Weiss-Magiern der gesamten Welt zusammengerufen wurde. Meine Mutter hat in ihm gegen die Kreaturen der Nekromanten Bruderschaft gekämpft. Sobald ihre Verteidigung zerstört war, der Kampf dauerte viele Wochen, da die Totenbeschwörer immer neue Kreaturen heraufbeschworen, stürmten die Armeen des Königs die Festung und schlachteten alle Nekromanten.““, erklärte Mina, deutlich geschmeichelt durch die Anerkennung der anderen. „„Aber wieso wurden die Nekromanten bekämpft?““, fragte Barrow nach einer kurzen Pause. „„Damals glaubten die Menschen, in den Toten wäre noch ein Teil ihrer ehemaligen spirituellen Energie, ihrer Seele. Sie glaubten durch die Totenbeschwörung würde dem Planeten wichtige Energie geklaut werden.““, antwortete Mina, „„aber heute weiss man, dass die Untoten sich nur nach dem Willen des Nekromanten richten, also keine eigene Seele und schon gar keine eigene spirituelle Energie besitzen……““
„„Dass muss ich jetzt nicht verstehen, oder?““, fragte Barrow, ein wenig verwirrt und sein Gewicht, stark auf dem linken Bein verlagernd. „„Die „„Gaya Theorie““ lässt du dir am besten von jemand anderes erklären, Fakt ist, dass die Nekromanten gegen die Gesetze der Kirche und des Königs verstossen haben und diese Gesetze haben ihren Grund. Die Gebeine von Verstorbenen nach dem eigenen Willen agieren zu lassen ist den Hinterbliebenen gegenüber respektlos und abgesehen davon absolut unnötig……die Entscheidung die Beschwörer zu vernichten war richtig……““, knurrte Cayn, während er sein Schwert säuberte und seine schwere Rüstung anlegte…… „„Ich nehme an, Garland ist irgendwo hier……wir sollten ihn suchen gehen……““
Die anderen drei folgten Cayn und Choco schweigend. Nach einiger Zeit fanden sie, mit Hilfe des Lichtzaubers von Setis eine Tür, in der einige Bilder von Untoten eingraviert waren. „„Also wenn das mal nicht einladend aussieht……““, knurrte Cayn sarkastisch und öffnete die Tür, nachdem er Choco angewiesen hat, draussen zu warten. Nötig war dies allerdings kaum, denn der Verwesungsgeruch innerhalb der Kammer war so bestialisch stark, dass nicht mal er große Lust hatte sie zu betreten. Da hätte er beinahe froh sein können, als ihm ein magischer Windstoss entgegenkam und ihn gegen die nächstgelegene Säule schleuderte. Mina rannte sofort zu ihm hin um ihn mit einigen „„Heilungs-Zaubern““ wieder auf die Beine zu helfen. Barrow und Setis wollten jedoch lieber ein Wörtchen mit dem Erzeuger des Windstosses (und des Gestankes) reden. Dieser war ganz ohne Zweifel Garland. In einer dunklen Rüstung und einem riesigen Helm schien er fast furchteinflößender zu sein, als der Vertreter der arachniden Rasse vor den Toren des Tempels. Das Schwert mit einer schwarz, glänzenden Klinge, in seiner linken Hand machte es auch nicht viel besser. „„Ihr impertinenten Idioten! Habt ihr wirklich geglaubt ihr könntet Garland besiegen. Ich bin das mächtigste Wesen dieser, dem Untergang geweihten, Welt!““, schrie Garland wahnsinnig und mit diesen Worten stürzte er sich auf Setis, welche gerade noch seinem Schwertstreich ausweichen konnte und einen Feuerball abschoss. Dieser prallte jedoch an Garlands Rüstung einfach ab. Auch Barrows Pfeile waren vollkommen wirkungslos. Als Garland sah, dass sie ihm nichts entgegenzusetzen hatten, lachte er und packte Barrow mit seiner rechten Hand am Hals und hob ihn mehrere Zentimeter über den Boden des Tempels. Diese Übermütigkeit kam ihm teuer zu stehen, denn schon hatte sich Cayn mit Minas Hilfe erholt und rammte sein Schwert in den Körper von Garland. Dieser krümmte sich und Cayn stellte einen Fuss auf Garlands Rücken um sein Schwert aus dem Körper des Schurken zu ziehen. Dieser röchelte nur noch ein paar Worte, bevor sich sein Blick verklärte und er starb: ,,Unser gab es zwei...doch nun regiert nur noch CHAOS!““
Weder Cayn, noch die anderen wussten etwas mit diesem Satz anzufangen, weshalb sie sich der Prinzessin zuwandten. Sie saß auf einer kleinen Bank in der Kammer in welcher sich Garland aufgehalten hatte. Sie stand lächelnd auf und schritt zu den Helden rüber. Alle fünf (inklusive Choco) stellten sich vor ihr auf und verneigten sich. Prinzessin Sarah allerdings legte eine Hand auf Cayns Schulter: „„Ich wusste, dass du kommst!““, flüsterte sie zu ihm. Cayn sah grinsend zu ihr auf und stellte sich dann wieder normal hin. Er überragte sie um mehr als einen Kopf. Plötzlich fing die Prinzessin an einige merkwürdige Bewegungen zu machen und Worte zu murmeln, welche Cayn aus irgendeinem Grund wahnsinnig nervös machten. Schließlich wurde es den Helden schwindelig. Es war als würden sie sich mit unglaublicher Geschwindigkeit im Kreis drehen. Barrow sah alles nur noch schemenhaft an ihm vorbeifliegen, die Säulen, die Gemälde, Cayns Mittagessen……alles flog an ihm vorbei, bis er die Augen schloss und einschlief.
Ich weiss, ich weiss...der Aufbau ist ziemlich mühselig. Im Original ist die direkte Rede noch mit blauer Farbe hinterlegt, aber das fand ich im Forum etwas umständlich...aber wenn sich eier die Mühe macht es durchzulesen...postet einfach mal wie es ist und ob es sich lohnt weiter zu machen.....
...ach by the way...ich frag nmich schon die Ganze Zeit, ob es nicht schon so eine ROmanfassung vom ersten Teil gibt...liegt ja schließlich ziemlich nahe...
Geändert von Squall2k (11.12.2004 um 12:59 Uhr)
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
-
Foren-Regeln