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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was ist Liebe ?



Wohan
11.07.2004, 03:07
Was ist „Liebe“ ?

Diese Frage beschäftigt mich schon seit geraumer Zeit , was ist Liebe ?

Ist Liebe nur ein Illusion , erfunden von den Menschen um sich selbst was vor zu gaukeln, was es in Wirklichkeit nicht gibt oder einfach nur simple Chemische Prozesse im Körper aus uralter Zeit , wo dieses Gefühl nur der Fortpflanzung diente ?

Ist das kribbelnde Gefühl im Magen , das laute pochen des Herzens und diese Dinge wirklich als liebe zu EINER Person zu bezeichnen oder ist es einfach nur das allgemeine Verlangen nach Zuneigung und der Sicherheit das man es von dieser EINEN Peson bekommt was für die Seele braucht ?

Oder ist Liebe doch viel komplizierter als man annimmt und für den einfachen Menschlichen Verstand nicht zu erklären ?

Valada
11.07.2004, 03:12
Sorry, so ernst die Frage auch gemeint ist, aber das muss jetzt sein XD:

Die Frage wurde hier schon x-mal durchgenommen und nach wie vor wurde keine allgemeingültige Antwort darauf gefunden. Du wirst wohl oder übel für Dich selbst definieren müssen, was "Liebe" ist.
Oder Du suchst ältere Threads raus, davon gibt's nun wirklich genug zu diesem Thema biologischer Wirrungen.

davejo
11.07.2004, 03:24
Wieso muss Liebe immer Biologisch sein? Manche Menschen Lieben Dinge mehr als irgendwelche Mitmenschen. Für manche mag da der Finanzielle Wert wichtig sein, für andere wiederum nur der Idielle Wert.

Valada
11.07.2004, 04:05
Wenn Du Dich selbst als anorganisch begreifst, hat Liebe allerdings nicht im Geringsten etwas mit Biologie zu tun. ;)

Vergissmeinnicht
11.07.2004, 05:11
Die wirkliche "Liebe" ist die Nächstenliebe. Wenn man also Respekt vor dem Leben anderer hat und ihnen nicht schadet.
Die Liebe aber zwischen 2 Menschen die "erotisch" von sich angezogen werden ist Verliebtheit.

Ich kann von mir behaupten, daß ich alle Menschen gleich liebe und eine Person in die ich "verliebt" bin (hormonell augrund meiner Geilheit) nicht bevorzuge. :)

PS: Deswegen könnt ich in einer Partnerschaft zB. nen Seitensprung machen weil Liebe für mich nix mit Sex zu tun hat. :D Wollte nur sagen das "Treue" ein medialer, gesellschaftlicher Mythos ist. :)

Wohan
11.07.2004, 08:12
.........So ich denke wir können getrost diesen Thread dicht machen, da ich heute am eigenen Leib erfahren mußte/durfte was Liebe ist , den ich darf mit Stolz sagen das ich wohl verliebt bin. Erkannt habe ich es als ich heute abend weg war und mich wieder mit der selber Person wie gestern in der Disco traf, doch immer als sie weg ging um sich um ein paar ander Freunde zu kümmern ( wir waren seperat mit zwei Gruppen dort) fühlte ich mich einsam , so einsam das fast weh tat.............ich denke mal DAS ist Liebe, einen Menschen ständig um sich haben zu wollen und wenn er mal kurz weg ist fast an einsamkeit ein zu gehen.

Valada
11.07.2004, 08:46
Nochmal Sorry... DAS ist bestimmt keine Liebe, sondern definitv nur eine Körperreaktion. ;)
Mit der ich btw auch atm zu kämpfen habe, ich kann's Dir mehr als gut nachfühlen. -.-
Aber Liebe... sollte nicht grausam sein, oder ? Und ich glaube nicht, dass man wahre Liebe für einen Menschen empfinden kann, den man nicht bis kaum kennt. Und "kennen" kann auch nach 15 Jahren noch (oder wieder?) ein leerer Begriff sein...

Drakon
11.07.2004, 09:12
Original geschrieben von Valada
Nochmal Sorry... DAS ist bestimmt keine Liebe, sondern definitv nur eine Körperreaktion. ;)
Woher willst du das wissen?Vielleicht ist genau das seine Art von Liebe,auch wenn es vielleicht für dich unverständlich ist.

Aber Liebe... sollte nicht grausam sein, oder ?
Warum nicht?Warum muss Liebe immer positiv und Hass immer negativ sein,wenn die Grenzen schon so verschwommen und kaum auseinanderhaltbar sind?

Und ich glaube nicht, dass man wahre Liebe für einen Menschen empfinden kann, den man nicht bis kaum kennt.
Wenn ich jemanden kaum kenne (nicht kennen lasse ich mal weg,weil ich nicht weiß,ob das nun ein nur mal kurz gesehen oder gänzlich unbekannt sein soll)warum sollte ich ihn nicht lieben können,wenn ich bereits andere Gefühle wie Antipathie oder Sympathie entgegenbringen kann?

Ich erwarte nicht,dass du oder jemand anderes diese Fragen beantwortet,ich kann es selbst nicht,ich kann lediglich die Fragen stellen und somit ein wenig zum Denken anregen...

Wohan
11.07.2004, 09:22
Ob es nun Liebe ist oder nicht spielt doch im Grunde keine Rolle, wenn man zuneigungen zu einen Menschen entwickelt und mit ihm eventuell sein ganzes Leben verbringen möchte ist DAS nicht genug ?

Was erwartet ihr , wie man sich fühlen soll ?

Defeniert "Liebe" ........na na ........seht ihr das hönnt ihr nicht,
niemand kann es man kann nur raten ob dies oder jenes Gefühl eventuell DAS sein könnte was man sich erhofft und das werde ich wohl in den nächsten Wochen raus finden müßen, ist es nun echte Liebe oder nur das allgemeine Bedürfniss nach Zuneigung und der hoffnung das Sie einen dies geben kann.


.....und wegen der Sache das man jene Person wenig oder garnicht kennt macht doch die Sache nur interessanter oder nicht ,

........und da wären wir doch auch gleich bei "Liebe auf den Ersten Blick " , na gut hier wäre wohl besser auf den zweiten oder dritten Blick angebracht , aber wenn man von Liebe auf den Ersten Blick sprciht kennt man jene Peron auch noch nicht und aus diesen Grund ist das Komantar ja wohl total überflüssig.

Valada
11.07.2004, 09:51
Original geschrieben von Wohan Dieg
"Liebe auf den Ersten Blick "

... ist eine der weitverbreitesten Augenkrankheiten. ^^
Glaub' mir, ich spüre das Selbe, was Du durchmachst, eben jetzt, in dieser Minute. Nur, dass ich nicht mal weiß, wie er aussieht. O.o
Dieses Gefühl des "Verliebt-Seins", wie lange glaubst Du, hält es an ?
Ein Jahr, fünf Jahre, zwanzig Jahre ? Irgendwann wird dieser Hormonschwall erblasen, und zurück bleibt entweder ein Partner, den man nicht mehr austehen kann oder die tiefere, stillere Liebe.
Die Schmetterlinge werden nicht ewig bleiben, aber das wohlige Gefühl von Geborgenheit kann sich erhalten. Nicht immer, aber es kann.

Du klingst ehrlich gesagt ziemlich verwirrt, und vielleicht beruhigt es Dich, wenn ich Dir sage, dass ich der gleiche Jahrgang bin wie Du. Sprich, ich habe auch schon das ein oder andere hinter mir.
Und so schön Verliebtheit sein kann, wenn das Gegenüber es erwiedert, so grausam kann es sein, wenn Du mit Deinen Gefühlen allein bist.
Aber "wahre" Liebe... ist das nicht die Freude, das Wohlwollen für den Anderen ? Sich für ihn freuen, selbst wenn es einem einen Stich versetzt ? Ihm helfen, selbst wenn man dafür diese Liebe insgeheim aufgeben muss ?
Will ich einen Menschen an mich ketten, wenn ich ihn wirklich liebe oder gönne ich ihm seine Freiheit ?
Eifersucht zeigt zwar, dass einem an dem Menschen gelegen ist, aber zeigt es auch die große Liebe an ?
Think about it. ;)
Und natürlich könnte "sie" die lang Ersehnte sein, sie könnte es aber eben so gut auch nicht sein. Sad but true...

Wohan
11.07.2004, 10:12
Original geschrieben von Valada
... ist eine der weitverbreitesten Augenkrankheiten. ^^
Glaub' mir, ich spüre das Selbe, was Du durchmachst, eben jetzt, in dieser Minute. Nur, dass ich nicht mal weiß, wie er aussieht. O.o
Dieses Gefühl des "Verliebt-Seins", wie lange glaubst Du, hält es an ?
Ein Jahr, fünf Jahre, zwanzig Jahre ? Irgendwann wird dieser Hormonschwall erblasen, und zurück bleibt entweder ein Partner, den man nicht mehr austehen kann oder die tiefere, stillere Liebe.
Die Schmetterlinge werden nicht ewig bleiben, aber das wohlige Gefühl von Geborgenheit kann sich erhalten. Nicht immer, aber es kann.

Du klingst ehrlich gesagt ziemlich verwirrt, und vielleicht beruhigt es Dich, wenn ich Dir sage, dass ich der gleiche Jahrgang bin wie Du. Sprich, ich habe auch schon das ein oder andere hinter mir.
Und so schön Verliebtheit sein kann, wenn das Gegenüber es erwiedert, so grausam kann es sein, wenn Du mit Deinen Gefühlen allein bist.
Aber "wahre" Liebe... ist das nicht die Freude, das Wohlwollen für den Anderen ? Sich für ihn freuen, selbst wenn es einem einen Stich versetzt ? Ihm helfen, selbst wenn man dafür diese Liebe insgeheim aufgeben muss ?
Will ich einen Menschen an mich ketten, wenn ich ihn wirklich liebe oder gönne ich ihm seine Freiheit ?
Eifersucht zeigt zwar, dass einem an dem Menschen gelegen ist, aber zeigt es auch die große Liebe an ?
Think about it. ;)
Und natürlich könnte "sie" die lang Ersehnte sein, sie könnte es aber eben so gut auch nicht sein. Sad but true...


Ich geb dir da vollkommen recht und ich glaube es gibt dazu nichts mehr zu sagen :D

Aber es bleibt nun mal sehr sehr sehr kopliziert und muß aufpassen das man sich nicht verkalkuliert, denn an so einen Punkt an dem ich momantan stehe ist alles noch sehr zerbrechlich und jeder kleine Fehler könnte zu einen "Unglück" führen, immer schön langsam mit Geduld und Spuke und nicht zu viel Euphorie zum falschen Moment und schon klappt das schon und wenn nicht auch nicht schlimm,

auch andere Mütter haben schöne Töchter *lol*:D

Lysandros
12.07.2004, 04:53
Diese Frage beschäftigt mich schon seit geraumer Zeit , was ist Liebe ?

Ich weiß, dass Oxytozin an der Paarbindung eine entscheidende Rolle spielt, aber am besten du liest dich da selbst etwas in das Thema ein.



Ist Liebe nur ein Illusion , erfunden von den Menschen um sich selbst was vor zu gaukeln, was es in Wirklichkeit nicht gibt oder einfach nur simple Chemische Prozesse im Körper aus uralter Zeit , wo dieses Gefühl nur der Fortpflanzung diente ?

Liebe ist definitiv keine Illusion; es sind chemische Prozesse im Körper, aber die sind relativ aktuell, jedoch evolutionär entstanden. Das Gefühl der Liebe dient definitiv nicht nur zur Fortpflanzung, sondern mehr zur Etablierierung einer Paarbindung.



Ist das kribbelnde Gefühl im Magen , das laute pochen des Herzens und diese Dinge wirklich als liebe zu EINER Person zu bezeichnen oder ist es einfach nur das allgemeine Verlangen nach Zuneigung und der Sicherheit das man es von dieser EINEN Peson bekommt was für die Seele braucht ?

Du solltest zwischen Liebe und dem Affiliationsmotiv unterscheiden.



Oder ist Liebe doch viel komplizierter als man annimmt und für den einfachen Menschlichen Verstand nicht zu erklären ?

Liebe ist ziemlich kompliziert, am meisten für den, der sie erlebt. ;) Aber wie gesagt, beschaffe dir Bücher dazu; es gibt ausreichend Material dazu.

Dubster
12.07.2004, 20:09
zu dem thema kenn ich nen spruch:
wahre liebe ist nicht zu sagen, ich liebe dich, wahre liebe ist unter tränen zu sagen, warum kannst du mich nicht lieben?

Wohan
12.07.2004, 20:11
Original geschrieben von Dubster
zu dem thema kenn ich nen spruch:
wahre liebe ist nicht zu sagen, ich liebe dich, wahre liebe ist unter tränen zu sagen, warum kannst du mich nicht lieben?


Sehr weise gesprochen , so fast philosophisch .....find ich gut:)

Dubster
12.07.2004, 20:18
muhahaha ich bin das spruchlexikon, zu jeden thema^^

was wiklich schlimm ist, wenn unerwiederte liebe nicht mehr geht, sonmdern sich in deinem herzen einnistet und immer wieder zurückschlägt, wenn man denkt man wär über sie hinweg(bei mir so seit ca. 6 mpnaten:( ).

Wohan
12.07.2004, 20:27
Original geschrieben von Dubster
muhahaha ich bin das spruchlexikon, zu jeden thema^^

was wiklich schlimm ist, wenn unerwiederte liebe nicht mehr geht, sonmdern sich in deinem herzen einnistet und immer wieder zurückschlägt, wenn man denkt man wär über sie hinweg(bei mir so seit ca. 6 mpnaten:( ).


...ich glaub ich kenn das , aus diesen Grund hatte ich die ganze Zeit keine Lust auf irgendeine Beziehung oder sowas.......Denn Liebe kann sowas von Schmerzen wenn sie nicht erwiedert wird, sie aber nicht vergessen kann.........aber noch schlimmer ist es wenn sie sich in dein engen Freundeskreis so manifestiert hat das man sie zwangsläufig ständig wieder sieht wenn sie z.b. mit einen Freund von einem zusammen ist .........jaj das sind dan schon Momente *oh mann*



Doch wenn wenn sie erwiedert wird, ist es dyas schönste was auf der Welt gibt........Liebe ist die Beste und wohl abgefahrenste Droge die es gibt , es gibt nichts vergleichbares als das Gefühl von Schmetterlingen im Bauch oder das Schweben auf Wolke 7
http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_056.gif

Dubster
12.07.2004, 20:35
wirklich festgesetzt? naja die schwester meines besten freundes,wie wärs damit?
und ich seh sie eigentlich min. 1 mal jedes wochenende ich könnte echt bloß noch heulen sone verdammte scheiße :(

Vimes
12.07.2004, 22:56
Aber wie gesagt, beschaffe dir Bücher dazu; es gibt ausreichend Material dazu.
Aus welcher Motivation heraus versucht man, etwas wie Liebe auf Chemie zu reduzieren und dann die Erkenntnis auch noch als ihren wichtigsten Aspekt zu sehen?

stiggi
13.07.2004, 19:36
Liebe ist nur eine Ausrede um keinen Sex zu haben.
bei Frauen
-ich warte auf die große Liebe
-ich muß mir erst sicher sein das du mich wirklich liebst
etc.

bei Männern
-ich warte auf die große Liebe (wird vor Frauen gesagt um sie rumzukriegen oder vor den Kumpels als Ausrede benutzt das man noch Jungfrau ist[klappt nie])

Liebe wird auch gerne dazu benutzt Sex zu haben
bei Männern
-Ich liebe dich!(klappt fast immer)
-Er: Beweis mir das du mich liebst
Sie:Wie?
*RUMS*

Wohan
13.07.2004, 19:43
Original geschrieben von stiggi
Liebe ist nur eine Ausrede um keinen Sex zu haben.
bei Frauen
-ich warte auf die große Liebe
-ich muß mir erst sicher sein das du mich wirklich liebst
etc.

bei Männern
-ich warte auf die große Liebe (wird vor Frauen gesagt um sie rumzukriegen oder vor den Kumpels als Ausrede benutzt das man noch Jungfrau ist[klappt nie])

Liebe wird auch gerne dazu benutzt Sex zu haben
bei Männern
-Ich liebe dich!(klappt fast immer)
-Er: Beweis mir das du mich liebst
Sie:Wie?
*RUMS*


....JA ne ....Klasse erklärt ...:hehe: :hehe:

.....aber ich hoffe das es MEIN Schatz nicht SO sieht sonst sehen ich schwarz :rolleyes: :(

Lysandros
15.07.2004, 00:29
Original geschrieben von Vimes
Aus welcher Motivation heraus versucht man, etwas wie Liebe auf Chemie zu reduzieren und dann die Erkenntnis auch noch als ihren wichtigsten Aspekt zu sehen?

hab ich das gemacht? naja aber wenn man danach fragt, was Liebe sei, sollte man seine Antwort in Bücher suchen, aber wenn man Liebe fühlen will, gibt es andere Wege. Jeder wird wohl seine eigene Definition, Vorstellung und Phantasie von Liebe haben.

Snakegod
27.11.2006, 19:12
Was ist Liebe eigentlich?
Ich stelle Heute euch eine Aufgabe.
versucht so viel über Liebe zu deuten vieviel ihr in drei Stichpunkte sagen könnt. wie z.B:

1: ZUNEIGUNG
2: VERTRAUEN
3: bei sammmen es tut mir leid für mein schlechtes Deutch, da ich einen Sprachfehler habe...... was ihr nicht machen durft sind komplette sätze schreiben, sonst ist es keine kleine Knoppelei. Versucht nicht immer die gleichen Worte zu Benutzen wie die anderen Leute.... Viel Spass...... :D

Bauzi
27.11.2006, 19:37
Nja ich bin schon leicht enttäuscht, dass das hier kein Diskussionsthread werden soll auch wenn es so einen fast sicher schon gab. Ich geb mein bestes vlt das eine oder andere nicht gespamme und offensichtliche hier reinzustellen.

1. Unerklärliche Zuneigung
2. Alles für den anderen tun zu können
3. Sex aus Liebe ist der Wunsch mit dem anderen eins zu werden (meine Theorie, man beachte: "aus Liebe")
4. Einsam sein ohne den anderen
5. Das Gefühl gebraucht zu werden
6. Sehnsucht

Ianus
27.11.2006, 20:53
What is love?

Baby don't hurt me

Don't hurt me

no more.


Die Definition hat historisch beträchtlich variiert. Eine kulturunabhängige Definition zu suchen ist deswegen sinnlos, IMO.

TheBiber
27.11.2006, 22:01
Hmm, dazu kann ich nur meinen Text kopieren, der sich bereits schon hier (http://www.multimediaxis.de/showthread.php?t=18245&page=4) befinden würde. Aber Themen kommen ja gerne immer wieder vom neuen. Meine Meinung zum Thema:


Gehen wir es mal entwicklungspsychologisch an: Ein Kleinkind, das keine Zuneigung erhält, stirbt nach einem Jahr erwiesenermassen. Weiter, damit ein Kind zum gesellschaftsfähigen Mensch wird, ist nebst dem üblichen Lernkram ein grosses Mass an emotionaler Bindung notwendig. Eltern-Kind-Liebe könnte man es nennen, wobei es in der heutigen Zeit auch andere Bezugspersonen geben kann, wichtig ist, dass die Personen das Kind unverbindlich lieben. Daraus folgt, dass jeder einzelne Mensch die Liebe bereits erlebt hat. Einige wuchsen glücklich auf, andere wurden von ihren Eltern enttäuscht, usw.
In der Pubertät taucht dann das Phänomen der Verliebtheit, auch Limerenz genannt, auf. Sie ist triebbedingt und hat mit der eigentlichen Liebe nichts zu tun, doch ist sie notwendig, um überhaupt eine Liebesbeziehung einzuleiten, sie ist quasi die physiologische Vorphase und gerade bei höheren Wirbeltieren anzutreffen. Doch das Phänomen der Liebe selbst, die bedingungslose Liebe an irgendeine andere Person, ist ein menschliches, rein kulturelles Phänomen und somit NICHT angeboren (früher gab es nur Zweckehen, da war nichts mit Liebe). Mit anderen Worten: Liebesbeziehungen existieren in unserer Gesellschaft deshalb, weil es das Gesellschaftsideal so vorschreibt.

Was heisst das nun für mich selbst? Gehen wir es rational an. Fakt ist: Bezugspersonen tragen Verantwortung für das Kind, ebenso tragt man eine gewisse Verantwortung in einer Liebesbeziehung. Da ich mit 6 Jahren die Scheidung meiner Eltern durchmachen musste, kann ich zumindest sagen, dass sowas emotional gesehen eine Katastrophe war. Dazu kommt, dass die mütterliche Verantwortung (Haushalt, etc.) nun auf mich und meinen Bruder abgeschoben wurden und irgendwie nervt es, ständig die Verantwortung für andere zu übernehmen, ganz ehrlich.
Fazit: Eine Liebesbeziehung birgt das Risiko einer Trennung und man hat auch durch die Bindung eine gewisse Verantwortung zu leisten, zumindest mehr als bei einfachen Freunden. Ergo hab ich den Gedanken der Liebe in einer Partnerschaft entsagt.

Doch auch ich komme natürlich ab und an in eine Limerenz-Phase. Was passiert? Es folgen irrationale Versuche, an die entsprechende Frau heranzukommen. Meist endet es so, dass ich mich gar nicht erst mit ihr treffen kann und schon im Voraus einen Korb kassiere. Für mich ein Zeichen, die Frau abzuschreiben. Gefühle kommen dann und wann wieder hoch, aber egal, die lassen sich meist dazu einsetzen, die Frau psychisch fertigzumachen... mit Erfolg. ^^

Weiter, nehmen wir an, es käme tatsächlich zu etwas. Was dann? Mein einziges Verlangen bei einer Frau, die bei mir Gefühle auslöst ist schlicht und einfach... Sex. :D Oder genauer gesagt, eine Freundschaft, bei der man hin und wieder Sex haben kann. Natürlich können das auch mehrere sein.
DOCH aufgrund des Gesellschaftsideals "Liebe" sind wohl wenige Frauen dazu bereit. Fazit: Vergiss es!

Pursy
28.11.2006, 01:59
@ Neues Topic:

- Einsamkeit (ohne den anderen)
- Irrationalität
- Hingabe

@ Biber
Hätte NIEMALS gedacht, dass ich mal in einem Thema auch nur so nahe mit meiner Meinung an deiner bin. Gibt nur eine kleine Passage, die mich stört.

Doch das Phänomen der Liebe selbst, die bedingungslose Liebe an irgendeine andere Person, ist ein menschliches, rein kulturelles Phänomen und somit NICHT angeboren (früher gab es nur Zweckehen, da war nichts mit Liebe). Mit anderen Worten: Liebesbeziehungen existieren in unserer Gesellschaft deshalb, weil es das Gesellschaftsideal so vorschreibt.
Ich glaube nicht, das Liebe ein rein Menschliches Phänomen ist. Liebe gibt es auch in der Tierwelt, wie zum Beispiel bei einigen monogamen Tieren. Oder auch die Kinderaufzucht mag man als "Liebe" bezeichnen. Demnach ist es kein rein kulturelles Phänomen.

Außerdem klingt es ein bisschen, als würde es nicht eine Möglichkeit der platonischen Liebe geben. Für dich scheint jede "Liebe" nur als sexuelle Atraktion zu bestehen, außer die, die zwischen Eltern und Kindern statt finden.
Das denke ich auch nicht. Wenn ich an meine beste Freundin denke, dann muss ich ehrlich sagen, dass ich mich eher wie ein großer Bruder oder sogar wie ihr Vater fühle. Ich liebe sie halt wie einen Freund, meine kleine Schwester (wenn ich meine echte Schwester doch nur auch so "lieben" würde :rolleyes: ) oder sogar als meine Tocher. Sexuell gesehen würde ich NIE etwas von ihr wollen. Aber ich weiß genau, wenn ich länger ohne Kontakt mit ihr zu haben leben müsste, dann würd mich das schwer belasten.

Liebe kann man nicht pauschalisieren, dafür ist sie einfach zu facettenreich.

TheBiber
28.11.2006, 13:33
Ich glaube nicht, das Liebe ein rein Menschliches Phänomen ist. Liebe gibt es auch in der Tierwelt, wie zum Beispiel bei einigen monogamen Tieren. Oder auch die Kinderaufzucht mag man als "Liebe" bezeichnen. Demnach ist es kein rein kulturelles Phänomen.

Kommt auf die Definition an. Partnerschaftsliebe ist ein rein menschliches Phänomen. Monogame Tiere binden sich nicht an einen Partner, weil sie ihn lieben, sondern aus Instinkt, weil sie sich um die Aufzucht der Nachkommen kümmern müssen. Daraus entstand beim Menschen erst das kulturelle Phänomen der Ehe, welches ursprünglich zweckdienlich war und wenig mit Liebe zu tun hatte. Erst mit der Emanzipation und dem Verschwinden der Notwendigkeit einer Ehe kam schliesslich die unverbindliche Liebe im Sinne der Partnerschaftsliebe auf und damit auch eine Menge Singles.


Außerdem klingt es ein bisschen, als würde es nicht eine Möglichkeit der platonischen Liebe geben. Für dich scheint jede "Liebe" nur als sexuelle Atraktion zu bestehen, außer die, die zwischen Eltern und Kindern statt finden.
Das denke ich auch nicht. Wenn ich an meine beste Freundin denke, dann muss ich ehrlich sagen, dass ich mich eher wie ein großer Bruder oder sogar wie ihr Vater fühle. Ich liebe sie halt wie einen Freund, meine kleine Schwester (wenn ich meine echte Schwester doch nur auch so "lieben" würde :rolleyes: ) oder sogar als meine Tocher. Sexuell gesehen würde ich NIE etwas von ihr wollen. Aber ich weiß genau, wenn ich länger ohne Kontakt mit ihr zu haben leben müsste, dann würd mich das schwer belasten.

Ich sprach vorhin hauptsächlich von der Partnerschaftsliebe. Natürlich gibt es noch andere Unterkategorien, wie Eltern-Kind-Liebe, platonische Liebe oder auch die Liebe zu Leidenschaften, Materialien, Gerichte, usw.
Übrigens, wieso sagst du mir, du stimmst mir zu, obwohl du nie etwas von deiner Freundin willst? Wäre bei mir nicht der Fall. :D


Liebe kann man nicht pauschalisieren, dafür ist sie einfach zu facettenreich.

Man kann alles pauschalisieren. Im Falle der Liebe kann man ganz einfach von "stärkster Zuneigungsform" sprechen, was sie im Grunde auch ist, egal in welcher Form.

Bauzi
28.11.2006, 19:24
BLAH!
Meine Vermutung stimmt also... wir Romatiker sterben langsam aus.
Scheiß auf Vernunft. Wenn ich jemanden liebe, dann liebe ich diesen jemand hallt und nur, weil Limerenz sein könnte heißt es noch lange nicht,dass ich mir dann keine Mühe gebe, dass es auch hällt.
Liebe ist was schönes und sollte nicht so wissenschaftlich und realistisch erklärt werden.

TheBiber
28.11.2006, 19:46
Scheiß auf Vernunft.

Na dann viel Spass im Leben.


Liebe ist was schönes und sollte nicht so wissenschaftlich und realistisch erklärt werden.

(Natur-)Wissenschaft ist was schönes und ich liebe sie. ;)

Cyberwoolf
28.11.2006, 19:56
Egal ob ihr Liebe jetzt mystifiziert oder rational zu erklären versucht, Liebe ist und bleibt ein Gefühl und ist damit nicht erklärbar, da es für den Menschen keine Vergleichsmöglichkeit gibt. So kann jeder Liebe vollkommen anders empfinden, was eine allgemeine Definition schlichtweg unmöglich macht.

Btw sehe ich mich eher als wissenschaftlichen Romantiker ... oder doch als romantischen Wissenschaftler?

cloud2003
28.11.2006, 21:29
Kommt auf die Definition an. Partnerschaftsliebe ist ein rein menschliches Phänomen. Monogame Tiere binden sich nicht an einen Partner, weil sie ihn lieben, sondern aus Instinkt, weil sie sich um die Aufzucht der Nachkommen kümmern müssen.

Instinkt und Gefühl schließen sich nicht aus. Lernfähige Tiere nehmen ihre Triebe ja durch Gefühle wahr. Wie fühlt sich für ein Tier der Trieb zur Partnerbindung wohl an? Bei Mensch wie bei Tier ist bei der Partnerbindung der gleiche Botenstoff (nämlich Oxytocin) am Werk. Daher glaube ich, dass Tiere durchaus Liebe fühlen.

Durch den Botenstoff Phenylethylamin wird der kurzfristige Verliebtheitsrausch (bzw. Limerenz) verursacht. Und er hätte wenig Sinn, wenn nach seinem Abklingen die Partner auseinandergingen - davon haben die Kinder nichts. Daher ist ja etwas notwendig was auch nachher die Bindung aufrechterhält. Das ist eben Liebe. Und die ist naturgegeben.


Daraus entstand beim Menschen erst das kulturelle Phänomen der Ehe, welches ursprünglich zweckdienlich war und wenig mit Liebe zu tun hatte. Erst mit der Emanzipation und dem Verschwinden der Notwendigkeit einer Ehe kam schliesslich die unverbindliche Liebe im Sinne der Partnerschaftsliebe auf und damit auch eine Menge Singles.

Umgekehrt. Naturgeschichtlich gesehen: Erst entstand die Mutter-Kind-Bindung. Daraus folgte dann die Fähigkeit zur Partnerbindung und zur Familienbildung. Daraus folgte die Fähigkeit zur Gesellschaftsbildung. In der Gesellschaft entstand Kultur. Die hat die Partnerbindung lediglich ritualisiert und Ehe genannt. Ehen gibt es bei allen Naturvölkern und "Hochkulturen". Viele missbrauchen sie zwar für wirtschaftliche Zwecke. Aber im Grunde sind Ehen aus Partnerliebe entstanden.


Liebe ist und bleibt ein Gefühl und ist damit nicht erklärbar, da es für den Menschen keine Vergleichsmöglichkeit gibt. So kann jeder Liebe vollkommen anders empfinden, was eine allgemeine Definition schlichtweg unmöglich macht.

Du könntest genauso gut behaupten jeder sieht die Farbe Rot anders (zB als Grün oder Blau). Ich glaube da eher an den Grundsatz: gleiche Ursache - gleiche Wirkung. Wer einen gleichen Sehsinn hat wie ich wird auch die Farbe Rot gleich sehen. So wie ich die Liebe fühle wird sie wohl auch ein anderer Mensch empfinden. Unterschiede gibt es IMO nur dadurch, dass man immer mehrere verschiedene Gefühle gleichzeitig hat - der Gefühlscocktail ist bei jedem anders gemischt. Aber die Grundgefühle sind gleich. Wie kommt es sonst, dass viele was mit der Beschreibung "Kribbeln und Schmetterlinge im Bauch" bei Verliebtheit anfangen können?

Sowieso glaube ich, dass ein Gefühl im Grunde nichts anderes ist als eine gewaltige Ansammlung von Informationen. Diese Informationen und Daten kann man sich durchaus Stück für Stück bewusst machen und allgemein verständlich darlegen. Denn ein Gefühl kann sich auch mal irren und dann ist es gut zu wissen, worin der Fehler eigentlich besteht.

Pursy
28.11.2006, 23:25
BLAH!
[...]
Liebe ist was schönes und sollte nicht so wissenschaftlich und realistisch erklärt werden.
Moment, das Problem ist, dass es einfach nicht nur durch Wissenschaft (Botenstoffe und Enzyme) oder durch Philosophie alleine erklärt werden kann, deswegen kann ich mich nur der diesem Kommentar anschließen:


Btw sehe ich mich eher als wissenschaftlichen Romantiker ... oder doch als romantischen Wissenschaftler?
:A


Instinkt und Gefühl schließen sich nicht aus. Lernfähige Tiere nehmen ihre Triebe ja durch Gefühle wahr. Wie fühlt sich für ein Tier der Trieb zur Partnerbindung wohl an? Bei Mensch wie bei Tier ist bei der Partnerbindung der gleiche Botenstoff (nämlich Oxytocin) am Werk. Daher glaube ich, dass Tiere durchaus Liebe fühlen.
Ist aber kein Beweis, das Tiere auch so etwas wie Liebe empfinden. Vielleicht empfinden sie den Trieb, aber das heißt nicht, dass sie es auch als Gefühl wahrnehmen. Hat einfach etwas mit Bewusstsein zu tun.



Sowieso glaube ich, dass ein Gefühl im Grunde nichts anderes ist als eine gewaltige Ansammlung von Informationen. Diese Informationen und Daten kann man sich durchaus Stück für Stück bewusst machen und allgemein verständlich darlegen. Denn ein Gefühl kann sich auch mal irren und dann ist es gut zu wissen, worin der Fehler eigentlich besteht.
Die Frage ist, ob man diese Gefühle nicht auch Fehlinterpretieren kann, wodurch sich zusätzlich auch "Fehlerquellen" zeigen könnten.
Außerdem könnte man dadurch auch erklären, warum jeder soetwas wie Liebe unterschiedlich fühlen kann. Schließlich verarbeitet jeder Informationen anders, also kann in der Liebe "Rot doch Blau sein", um bei deinem Beispiel zu bleiben.

The Game
29.11.2006, 15:55
Liebe = Freundschaft + Sex

Cyberwoolf
29.11.2006, 16:07
Du könntest genauso gut behaupten jeder sieht die Farbe Rot anders (zB als Grün oder Blau). Ich glaube da eher an den Grundsatz: gleiche Ursache - gleiche Wirkung. Wer einen gleichen Sehsinn hat wie ich wird auch die Farbe Rot gleich sehen. So wie ich die Liebe fühle wird sie wohl auch ein anderer Mensch empfinden. Unterschiede gibt es IMO nur dadurch, dass man immer mehrere verschiedene Gefühle gleichzeitig hat - der Gefühlscocktail ist bei jedem anders gemischt. Aber die Grundgefühle sind gleich. Wie kommt es sonst, dass viele was mit der Beschreibung "Kribbeln und Schmetterlinge im Bauch" bei Verliebtheit anfangen können?

Die Wahrnehmung des Menschen ist subjektiv. Insofern kann es durchaus sein, dass jeder Mensch rot anders wahrnimmt. Zumal "kribbeln" ja auch ein Gefühl, und somit, genau wie Liebe, sogar noch schwerer einzuordnen ist. Niemals könnte ich deine Liebe oder dein Kribbeln spüren, was es für mich unmöglich macht zu wissen, ob wir wirklich das gleiche spüren.

Bauzi
29.11.2006, 16:12
Liebe = Freundschaft + Sex

Meinst du das ernst? http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/3/nonono.gif

Finde ich überhaupt nicht, weil ich genug kenne die einfach nur eine Freundschaft haben und nur so zum Spaß Sex. Das ist bei denen noch weit entfernt von Liebe.
Da stimm ich dir absolut nicht zu!

TheBiber
29.11.2006, 22:40
Instinkt und Gefühl schließen sich nicht aus. Lernfähige Tiere nehmen ihre Triebe ja durch Gefühle wahr. Wie fühlt sich für ein Tier der Trieb zur Partnerbindung wohl an? Bei Mensch wie bei Tier ist bei der Partnerbindung der gleiche Botenstoff (nämlich Oxytocin) am Werk. Daher glaube ich, dass Tiere durchaus Liebe fühlen.

Aber was sich ausschliesst sind Instinkt und Lernfähigkeit. Beim Mensch ist die Fähigkeit zur Partnerbildung genausowenig angeboren wie Talentfähigkeiten. Eine Grundfertigkeit mag vorhanden sein, doch kann man diese nicht als Partnerschaftsliebe bezeichnen, da es durchaus auch Menschen gibt, die mit dem Begriff nicht viel anfangen können.


Durch den Botenstoff Phenylethylamin wird der kurzfristige Verliebtheitsrausch (bzw. Limerenz) verursacht. Und er hätte wenig Sinn, wenn nach seinem Abklingen die Partner auseinandergingen - davon haben die Kinder nichts. Daher ist ja etwas notwendig was auch nachher die Bindung aufrechterhält. Das ist eben Liebe. Und die ist naturgegeben.

Wenn Liebe im Sinne der Partnerschaftsliebe naturgegeben wäre, gäbe es keine polygamen Menschen.


Umgekehrt. Naturgeschichtlich gesehen: Erst entstand die Mutter-Kind-Bindung. Daraus folgte dann die Fähigkeit zur Partnerbindung und zur Familienbildung. Daraus folgte die Fähigkeit zur Gesellschaftsbildung. In der Gesellschaft entstand Kultur. Die hat die Partnerbindung lediglich ritualisiert und Ehe genannt. Ehen gibt es bei allen Naturvölkern und "Hochkulturen". Viele missbrauchen sie zwar für wirtschaftliche Zwecke. Aber im Grunde sind Ehen aus Partnerliebe entstanden.

Gesellschaftsbildung hat wohl kaum gross etwas mit Partnerbindung oder Familienbindung aus freien Stücken zu tun, sondern vielmehr aus Zweckmässigkeit, weil man zu damaligen Zeiten als Einzelgänger sprichwörtlich alleine dagestanden wäre. Dazu kommt das Patriarchat, welches heute ebenfalls so nicht mehr existiert. Damals konnte man wegen dem gesellschaftlichen Kontext nicht wählen, heute hingegen ist es einem freigestellt, ob man einen Partner möchte oder nicht. Die Tatsache, dass diese Wahl existiert, was sie es für Tiere nämlich nicht tut, da es sich bei ihnen um einen Instinkt handelt, bestätigt, dass es sich um ein kulturelles Phänomen handeln muss.

cloud2003
30.11.2006, 22:38
Hat einfach etwas mit Bewusstsein zu tun.
Ja, aber Partnerbindung findet man eigentlich nur bei Säugern und Vögeln. Und die haben meist einen gewissen Grad an Psyche und Bewusstsein.


Die Frage ist, ob man diese Gefühle nicht auch Fehlinterpretieren kann, wodurch sich zusätzlich auch "Fehlerquellen" zeigen könnten.
Ja, seh ich auch so. Jede Erkenntnissuche führt ja zuerst zu einem Berg von Irrtümern, den man erst überwinden muss um zu seinem Fleckchen Wahrheit zu kommen. Aber da muss man halt durch. Ich bin nur gegen die Einstellung etwas sei grundsätzlich nicht erklärbar.


Außerdem könnte man dadurch auch erklären, warum jeder soetwas wie Liebe unterschiedlich fühlen kann. Schließlich verarbeitet jeder Informationen anders, also kann in der Liebe "Rot doch Blau sein", um bei deinem Beispiel zu bleiben.Weder Sehsinn noch die Gefühle an sich sind erlernbar oder durch Lernen veränderbar - höchstens durch Erbfehler oder Hirnschäden. Ich glaub' die unterschiedliche Wahrnehmung der Liebe kommt einfach durch die Wechselwirkung mit den anderen Gefühlen - Rot wirkt neben Grün kräftiger als neben Blau.


Die Wahrnehmung des Menschen ist subjektiv.Kommt darauf an inwiefern der andere gleiche Hirnvorgänge hat wie ich. Natürlich ist es Ansichtssache ob man meint gleiche Hirnvorgänge gehen mit gleichen Wahrnehmungen einher. Wahrnehmungen an sich sind ja nicht messbar. Aber wenn du die Wahrnehmung eines andern grundsätzlich als "unmöglich erkennbar" darstellst, stellst du die Ursache-Wirkungs-Kette in Frage. Das hat in der Anwendung im Alltag IMO wenig Sinn. Gerade in der Liebe spielt Mitgefühl (nicht nur im Sinne von Mitleid) doch so eine große Rolle.


Aber was sich ausschliesst sind Instinkt und Lernfähigkeit.
Ganz im Gegenteil! Sogar die meisten der angeborenen Verhaltensprogramme haben eine Vielzahl von Variablen deren genauer Wert durch Lernen festgesetzt werden soll. Das hilft dem Programm sich zu verfeinern und sich besser der jeweiligen Umgebung anzupassen.

Das Programm eines Neugeborenen weiß nur, dass es eine weibliche Bezugsperson gibt, an die es sich binden soll. Wie diese Frau genau beschaffen ist weiß das Programm nicht - das ist anfangs variabel. Durch seine Sinne lernt das Kind Aussehen, Duft, Stimme dieser Person - es prägt sie sich ein, die Variablen erhalten einen festen Wert. Die Prägungen werden fester Bestandteil des Programmes und vervollständigen es, wodurch es seine ganze Wirkung entfalten kann.

Es mag sein, dass manche Leute mit Partnerschaftsliebe nichts anfangen können. Aber das liegt nicht am Nichtvorhandensein des Programmes sondern daran, dass dieses schläft - weil vielleicht manche Werte fehlen die es vervollständigen (zB ein Partner der zu einem persönlich passt).


Wenn Liebe im Sinne der Partnerschaftsliebe naturgegeben wäre, gäbe es keine polygamen Menschen.
Unsere Vorfahren waren polygam, doch es setzte eine Entwicklung zur Monogamie ein. Diese Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen und kann natürlich jederzeit die Richtung wechseln. Allgemein haben wir eine Menge Triebe die einander widersprechen. Daher haben wir auch ein Hirn, welches abwägen soll, welches der Verhaltensprogramme grad am besten passt.


Gesellschaftsbildung hat wohl kaum gross etwas mit Partnerbindung oder Familienbindung aus freien Stücken zu tun, sondern vielmehr aus Zweckmässigkeit, weil man zu damaligen Zeiten als Einzelgänger sprichwörtlich alleine dagestanden wäre. Dazu kommt das Patriarchat, welches heute ebenfalls so nicht mehr existiert.

Der Grundantrieb allen sozialen Verhaltens ist die Liebe, entstanden aus der Mutter-Kind-Beziehung. Die Grunderfindungen der Liebe sind die Bindung (an jemandem hängen), die Individualiät (jemand als etwas Besonderes ansehen mit eigenen Merkmalen die ihn von anderen unterscheiden) und die Freundlichkeit (die Fähigkeit zu zeigen, dass man jemandem gut gesinnt ist und wenn nötig umsorgt). Diese Erfindungen hat die Natur einfach von der Familie auf Fremde übertragen. Dadurch entstanden wohl Freundschaften -> Freundschaftsnetze -> Gemeinschaften -> Gesellschaften -> Kulturen.


Damals konnte man wegen dem gesellschaftlichen Kontext nicht wählen, heute hingegen ist es einem freigestellt, ob man einen Partner möchte oder nicht. Die Tatsache, dass diese Wahl existiert, was sie es für Tiere nämlich nicht tut, da es sich bei ihnen um einen Instinkt handelt, bestätigt, dass es sich um ein kulturelles Phänomen handeln muss.

Die Tatsache, dass jeder freiwillig das Zölibat wählen kann bestätigt, dass Sexualität ein kulturelles Phänomen ist. - IMO unsinnig.

Die meisten Menschen - egal welcher Kultur - stimmen darin ein, dass Liebe ein Gefühl ist, dass in der Partnerschaft besonders stark in Erscheinung tritt. Starke Gefühle kann man Menschen nicht einfach einreden - das wäre wohl das Ende der Drogen. Nun kann man natürlich die Wahrnehmung der Menschen in Frage stellen. Doch lässt sich ein höherer Oxytocin-Spiegel bei der Mutter-Kind-Bindung UND bei Partnerbindungen feststellen - Botenstoffe lassen sich nicht einfach so auslösen. Viele Verhaltensmuster von Liebenden (umarmen, küssen, streicheln, umsorgen) lassen sich direkt aus dem Mutter-Kind-Verhalten ableiten. Liebespaare reden sogar manchmal miteinander in einem zärtlich hohen Tonfall, wie es Mütter mit ihren Kindern tun. Der Liebestrieb meldet sich durch das Gefühl der Einsamkeit, so wie der Nahrungstrieb sich durch Hunger meldet. - Das alles wird wohl kaum bewusst herbeigeführt. Man muss allerlei Tatsachen ausblenden um Liebe nur auf kultureller Ebene erklären zu wollen.

Pursy
01.12.2006, 01:10
Ja, aber Partnerbindung findet man eigentlich nur bei Säugern und Vögeln. Und die haben meist einen gewissen Grad an Psyche und Bewusstsein.

Dann könnte man Bewusstsein ja vielleicht als Umwandlungsinstanz von Instinkten oder Trieben zu Gefühlen bezeichnen.


Weder Sehsinn noch die Gefühle an sich sind erlernbar oder durch Lernen veränderbar - höchstens durch Erbfehler oder Hirnschäden. Ich glaub' die unterschiedliche Wahrnehmung der Liebe kommt einfach durch die Wechselwirkung mit den anderen Gefühlen - Rot wirkt neben Grün kräftiger als neben Blau.

So meinte ich das nicht. Ich meinte eher, das dieser Überfluss an Informationen von jedem anders verarbeitet wird, vielleicht sogar fehlerhaft.
Wenn du es wieder auf deinen Sehsinn beziehen willst, kannst du es auch mit einem Epileptischen Anfall durch Reizüberflutung vergleichen. Bei einigen passiert so etwas nicht, aber kann diese Überinformation, die zum Hirn gelangen nicht richtig oder garnicht verarbeitet werden.
Liebe könnte man also auch mit dieser Reizüberflutung gleichsetzten, wenn auch mit anderen Auswirkungen!;)

~Hauptmann Krey~
01.12.2006, 18:13
imo ist liebe das gefühl für jemanden da sein zu können, zu müssen (e bissl zu stark ausgedrückt). Etwas für ihn zu tun, sich für ihn zu interesieren (nicht nur im sexuellen sinne!).

TheBiber
03.12.2006, 15:17
Ganz im Gegenteil! Sogar die meisten der angeborenen Verhaltensprogramme haben eine Vielzahl von Variablen deren genauer Wert durch Lernen festgesetzt werden soll. Das hilft dem Programm sich zu verfeinern und sich besser der jeweiligen Umgebung anzupassen.

Nur lässt sich eine Konstante nicht in eine Variable umwandlen und umgekehrt. Was heisst: Angeborene Dinge bleiben angeboren und lassen sich nicht ändern, während hingegen lernbedingte Dinge automatisch nicht instinktiv sind. Ich erkläre das anhand deines Beispieles:


Das Programm eines Neugeborenen weiß nur, dass es eine weibliche Bezugsperson gibt, an die es sich binden soll.

Das wäre dann die instinktive Eltern-Kind-Liebe. Die Bezugsperson braucht übrigens nicht weiblich zu sein, wichtig ist nur, dass überhaupt eine Bezugsperson vorhanden ist.


Wie diese Frau genau beschaffen ist weiß das Programm nicht - das ist anfangs variabel. Durch seine Sinne lernt das Kind Aussehen, Duft, Stimme dieser Person - es prägt sie sich ein, die Variablen erhalten einen festen Wert. Die Prägungen werden fester Bestandteil des Programmes und vervollständigen es, wodurch es seine ganze Wirkung entfalten kann.

So weit so gut, das Wesen Bezugsperson an sich ist in diesem Fall angelernt.
Was ich einfach aussagen will ist, dass sich Eltern-Kind-Liebe nicht direkt mit Partnerschaftsliebe vergleichen lässt.


Es mag sein, dass manche Leute mit Partnerschaftsliebe nichts anfangen können. Aber das liegt nicht am Nichtvorhandensein des Programmes sondern daran, dass dieses schläft - weil vielleicht manche Werte fehlen die es vervollständigen (zB ein Partner der zu einem persönlich passt).

Das ist jetzt einfach eine Behauptung. Es gibt Menschen, die bleiben ihr Leben lang single und haben auch kein Verlangen nach Partnerschaftsliebe. Wäre es ein Instinkt, müsste er auf jeden Fall einsetzen, wie bei der Eltern-Kind-Liebe.


Unsere Vorfahren waren polygam, doch es setzte eine Entwicklung zur Monogamie ein. Diese Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen und kann natürlich jederzeit die Richtung wechseln. Allgemein haben wir eine Menge Triebe die einander widersprechen. Daher haben wir auch ein Hirn, welches abwägen soll, welches der Verhaltensprogramme grad am besten passt.

Tatsache ist: Eltern-Kind-Liebe ist überlebensnotwendig, Partnerschaftsliebe hingegen nicht, hinzu kommt, wie du sagtest, dass unsere Vorfahren polygam waren, was doch eindeutig bestätigt, dass Partnerschaftsliebe nicht einfach angeboren, sondern angelernt und kulturell übermittelt worden ist.


Der Grundantrieb allen sozialen Verhaltens ist die Liebe, entstanden aus der Mutter-Kind-Beziehung.

Dies hingegen ist eine recht bodenlose Behauptung. Bei gewissen Insektenstämmen (Bienen, Ameisen) gibt es keine Anzeichen einer Eltern-Kind-Beziehung, doch ist das Sozialverhalten dort sehr ausgeprägt. Dazu muss man sagen, dass das Sozialverhalten dieser Insekten instinktiv festgelegt ist, weil insbesondere die Arbeitsteilung bei ihnen ein wichtiger Überlebens-Bestandteil ist. Bei uns Menschen kann man dies ebenso sagen, allerdings ist dies kein angeborener Instinkt, sondern wiederum ein kulturelles Phänomen. Beweis dafür sind Einsiedler, die ebenso problemlos leben können wie jeder andere Mensch auch. Wia auch immer, der aus Arbeitsteilung folgende Drang nach Gesellschaft hat meiner Meinung nach überhaupt nichts mit dem Trieb nach Elternliebe zu tun. Das sind zwei gänzlich unterschiedliche Dinge.


Die Grunderfindungen der Liebe sind die Bindung (an jemandem hängen), die Individualiät (jemand als etwas Besonderes ansehen mit eigenen Merkmalen die ihn von anderen unterscheiden) und die Freundlichkeit (die Fähigkeit zu zeigen, dass man jemandem gut gesinnt ist und wenn nötig umsorgt).

Ersteres stimmt, jedoch nur bis zur Adoleszenz. Eltern-Kind-Liebe ist deshalb wichtig, weil man als Kind keine Überlebenschancen hätte ohne Bezugsperson. Doch mit dem Erwachsenwerden entfällt die Notwendigkeit der Bezugsperson, die Eltern-Liebe bleibt aber meistens bestehen, hat aber wie gesagt nichts mit Sozialverhalten oder Partnerschaftsliebe zu tun.
Zweiteres hat hingegen nichts mit Liebe zu tun, sondern ist eine Eigenschaft, die sich einfach so ergibt. Jeder Mensch ist ein Individuum. Wie du darauf kommst, ist mir absolut schleierhaft.
Und das dritte, die Freundlichkeit, ist angelernt. Freundlichkeit ist ein Gesellschaftsideal und in gewissem Sinne ist es notwendig, sich gewissen Idealen anzupassen, um in der Gesellschaft zu bestehen. Ergo ist Freundlichkeit ein soziales Phänomen und hat wiederum nichts mit Liebe an sich zu tun.


Diese Erfindungen hat die Natur einfach von der Familie auf Fremde übertragen. Dadurch entstanden wohl Freundschaften -> Freundschaftsnetze -> Gemeinschaften -> Gesellschaften -> Kulturen.

Eine recht kühne Behauptung, wenn du mich fragst. Soziales Verhalten folgt, wie ich schon sagte, daraus, dass Menschen in Gruppen eine höhere Überlebenschance haben. Durch die Arbeitsteilung ist es für das Individuum einfacher, sein Leben zu bestreiten, als als Einzelgänger, weshalb die Mehrheit der Menschen sich auch dafür entscheiden. Und daraus entstehen automatisch Regeln für Sozialverhalten, weil sonst die Gruppe nicht mehr funktionieren würde.


Die Tatsache, dass jeder freiwillig das Zölibat wählen kann bestätigt, dass Sexualität ein kulturelles Phänomen ist. - IMO unsinnig.

Je nach Auffassung ist Sexualität sogar wirklich ein kulturelles Phänomen (Kamasutra), aber fassen wir es als biologisches Phänomen auf, fällt auf, dass Sexualität im Gegensatz zu Eltern-Kind-Liebe, Hunger oder Durst nicht überlebensnotwendig ist und man diesen Instinkt deshalb entfernen kann, ob jetzt willentlich unterdrückt oder durch Sterilisation spielt hierbei keine Rolle.
Aber wenn dir der Vergleich von früher zu heute nicht gepasst hab, erklär ich es halt anders: Der Unterschied von Instinkt zu angelerntem Verhalten liegt sicher einmal darin, dass sich ersterer normalerweise immer zeigt. Egal ob Eltern-Kind-Liebe, Hunger, Durst oder Sexualität, früher oder später kommen die Instinkte zum Vorschein, die meisten unmittelbar nach der Geburt, die Sexualität hingegen erst später in der Pubertät. Kommen wir nun zur Partnerschaftsliebe: Diese kann sich ein ganzes Leben lang nicht zeigen, ergo kann es sich nicht einfach so um einen Instinkt handeln wie bei Hunger oder Sexualität, denn das würde ja der Tatsache widersprechen, dass sich Instinkte zeigen müssen, da sie ja angeboren sind. Daraus folgt, dass das Phänomen der Partnerschaftsliebe nicht angeboren ist.


Die meisten Menschen - egal welcher Kultur - stimmen darin ein, dass Liebe ein Gefühl ist, dass in der Partnerschaft besonders stark in Erscheinung tritt. Starke Gefühle kann man Menschen nicht einfach einreden - das wäre wohl das Ende der Drogen. Nun kann man natürlich die Wahrnehmung der Menschen in Frage stellen. Doch lässt sich ein höherer Oxytocin-Spiegel bei der Mutter-Kind-Bindung UND bei Partnerbindungen feststellen - Botenstoffe lassen sich nicht einfach so auslösen. Viele Verhaltensmuster von Liebenden (umarmen, küssen, streicheln, umsorgen) lassen sich direkt aus dem Mutter-Kind-Verhalten ableiten. Liebespaare reden sogar manchmal miteinander in einem zärtlich hohen Tonfall, wie es Mütter mit ihren Kindern tun. Der Liebestrieb meldet sich durch das Gefühl der Einsamkeit, so wie der Nahrungstrieb sich durch Hunger meldet. - Das alles wird wohl kaum bewusst herbeigeführt. Man muss allerlei Tatsachen ausblenden um Liebe nur auf kultureller Ebene erklären zu wollen.

Nicht Liebe. Partnerschaftsliebe. Es mag sein, dass sich die Gefühle für Eltern-Kind-Liebe und Partnerschaftsliebe ähneln, dennoch ist die Partnerschaftsliebe biologisch nicht notwendig oder lässt sich durch diverse andere Dinge ersetzen.

cloud2003
05.12.2006, 22:21
Dann könnte man Bewusstsein ja vielleicht als Umwandlungsinstanz von Instinkten oder Trieben zu Gefühlen bezeichnen.

Tut man auch ^^. --> Antonio Damasio (http://www.shiatsu-austria.at/einfuehrung/wissen_16.htm)



Das ist jetzt einfach eine Behauptung. Es gibt Menschen, die bleiben ihr Leben lang single und haben auch kein Verlangen nach Partnerschaftsliebe.
Ich denk mal eher, das ist eine Behauptung. Wer sagt, sie hätten kein Verlangen nach Partnerschaft? Natürlich könnte es bei manchen sein, dass sie erst zusammen mit einem Partner durch das Stadium der kurzen Verliebtheit durchmüssen, bevor die Partnerschaftsliebe einsetzt. Und natürlich kann die Partnerschaftsliebe nur ausgelöst werden, wenn der Partner auch halbwegs passt. Aber das sind halt Vorbedingungen die stimmen müssen - das meinte ich mit "das Programm braucht die richtigen Werte bevor es vollständig ausgelöst wird".
Wäre Mozart taub geboren hätte er nie seine Neigung für Musik entdeckt. Diese Neigung wäre aber trotzdem da und schläft einfach nur - denn Töne hören wäre die Vorbedingung (die gefragten "Werte") zum Aufwecken dieser Neigung.



Wäre es ein Instinkt, müsste er auf jeden Fall einsetzen, wie bei der Eltern-Kind-Liebe.Das Verlangen (also das Programm) meldet sich durch das Gefühl der Einsamkeit. Und einer inneren Leere. Kann man beides unterdrücken. Manche können ja selbst den Hunger (bis zum Tod) unterdrücken, obwohl der Nahrungstrieb zweifelsohne ein Instinkt ist.



Tatsache ist: Eltern-Kind-Liebe ist überlebensnotwendig, Partnerschaftsliebe hingegen nicht,.In der Natur kommt es nicht auf das Überleben des Einzelnen sondern auf den Fortpflanzungserfolg der Art an. Durch das Entstehen der Mutter-Kind-Bindung entstand für die Mütter eine enorme zusätzliche Last: Neben dem eigenen Überleben auch noch für das der Jungen sorgen. Daher war es notwendig, dass der Vater bei Nahrungssuche und Aufzucht mithalf, wodurch letztendlich mehr Junge erfolgreich aufgezogen werden konnten und somit der Fortpflanzungserfolg stieg - und darauf kam es an. Dadurch konnte sich dieses Verhalten auch im Erbgut durchsetzen.


hinzu kommt, wie du sagtest, dass unsere Vorfahren polygam waren, was doch eindeutig bestätigt, dass Partnerschaftsliebe nicht einfach angeboren, sondern angelernt und kulturell übermittelt worden ist.
Ich sagte ebenso, dass eine Entwicklung hin zur Monogamie begonnen hat. Eben durch die Familienbildung. Derzeit haben wir die Neigung zu beidem: Poly- und Monogamie.


Dies hingegen ist eine recht bodenlose Behauptung. Bei gewissen Insektenstämmen (Bienen, Ameisen) gibt es keine Anzeichen einer Eltern-Kind-Beziehung, doch ist das Sozialverhalten dort sehr ausgeprägt. Dazu muss man sagen, dass das Sozialverhalten dieser Insekten instinktiv festgelegt ist, weil insbesondere die Arbeitsteilung bei ihnen ein wichtiger Überlebens-Bestandteil ist.Bei staatenbildenden Insekten herrscht die einfache Brutpflege. Bei Säugern und Vögeln dagegen die "individualisierte Brutpflege". Die Erfindung der Individualität ist der Kernpunkt (ich komm' auf sie unten zu sprechen. )


Bei uns Menschen kann man dies ebenso sagen, allerdings ist dies kein angeborener Instinkt, sondern wiederum ein kulturelles Phänomen. Beweis dafür sind Einsiedler, die ebenso problemlos leben können wie jeder andere Mensch auch. Wia auch immer, der aus Arbeitsteilung folgende Drang nach Gesellschaft hat meiner Meinung nach überhaupt nichts mit dem Trieb nach Elternliebe zu tun. Das sind zwei gänzlich unterschiedliche Dinge. Und, glaubst du ein Einsieder wäre nie einsam? Wie gesagt, die meisten Triebe lassen sich unterdrücken und sei's auch ein so überlebensnotwendiger Trieb wie der Hunger.


Zweiteres hat hingegen nichts mit Liebe zu tun, sondern ist eine Eigenschaft, die sich einfach so ergibt. Jeder Mensch ist ein Individuum. Wie du darauf kommst, ist mir absolut schleierhaft.Der Glaube an die Individualität ist nichts Selbstverständliches. Nimm staatenbildende Insekten: Dort herrscht "einfache Brutpflege" - da wird einfach jeder Nachwuchs von jeder Arbeiterin gefüttert. Wer wen füttert ist völlig egal. Jeder zählt gleich - ohne Unterschied, keine Individualität. Bei Säugern dagegen muss eine ganz bestimmte Mutter ein ganz bestimmtes Junges füttern - nämlich ihr eigenes (so ist es von der Weitergabe des Erbgutes her klarerweise am sinnvollsten).

Damit das funktioniert sind zwei Fähigkeiten notwendig: Erstens müssen beide über lange Zeit stark aneinander gebunden sein (bei Insekten eindeutig nicht der Fall). Verlust der Bezugsperson kann für ein Kind dramatisch sein und für eine Mutter ist der Verlust des Kindes ebenso grausam. Zweitens muss die Mutter fähig sein ihr Junges von allen anderen ganz klar zu unterscheiden. Das ist alles andere als eine selbstverständliche Fähigkeit. Das Hirn muss fähig sein die kleinen Unterschiede (zu den Jungtieren anderer Mütter) möglichst hervorzuheben und wird auf eben jene geprägt, damit einer Jungenvertauschung vorgebeugt wird. Individualität ist nichts anderes als das (An)erkennen und die Hervorhebung der Unterschiede die jemand im Vergleich zu jemand anderem hat. Dadurch ensteht auch der Eindruck, der den man liebt sei etwas Besonderes (sonders = anders) - "er hebt sich ab von der Masse".


Und das dritte, die Freundlichkeit, ist angelernt. Freundlichkeit ist ein Gesellschaftsideal und in gewissem Sinne ist es notwendig, sich gewissen Idealen anzupassen, um in der Gesellschaft zu bestehen. Ergo ist Freundlichkeit ein soziales Phänomen und hat wiederum nichts mit Liebe an sich zu tun.Freundlichkeit ist grundsätzlich die Fähigkeit zu zeigen, dass man jemandem gut gesinnt ist - diese Fähigkeit war vor der Mutter-Kind-Bindung bei Lebewesen schlichtweg nicht vorhanden.
Jedes Neugeborene und jeder Mensch auf der Welt versteht ein aufrichtiges Lächeln als Zeichen der Freundlichkeit. Weil das angeboren ist - man findet es sogar bei den Affen.



Eine recht kühne Behauptung, wenn du mich fragst. Soziales Verhalten folgt, wie ich schon sagte, daraus, dass Menschen in Gruppen eine höhere Überlebenschance haben. Durch die Arbeitsteilung ist es für das Individuum einfacher, sein Leben zu bestreiten, als als Einzelgänger, weshalb die Mehrheit der Menschen sich auch dafür entscheiden. Und daraus entstehen automatisch Regeln für Sozialverhalten, weil sonst die Gruppe nicht mehr funktionieren würde.
Na klar bringt es Vorteile sonst hätte es sich nicht durchgesetzt. Soziales Verhalten findet sich auch bei unseren nahen Verwandten, den Menschenaffen. Und weil soziales Verhalten bei Säugern so dermaßen komplex ist, dass man es nicht einfach erlernen kann gibt es dafür auch einen Berg an Instinkten. Glaubst du unsere Vorfahren haben diesen Berg an Instinkten in einer Gen-Massenzerstörung plötzlich verloren und dann durch Kultur das Rad einfach neuerfunden, sodass sich unsere sozialen Verhaltensweisen bis hin zu einzelnen Gebärden mit dem der Menschenaffen gleichen? Bisschen unwahrscheinlich.



Je nach Auffassung ist Sexualität sogar wirklich ein kulturelles Phänomen (Kamasutra),
Nein, jeder halbwegs vernünftige Mensch sieht ein, dass Kamasutra nichts als eine kulturelle Ausformung eines naturgegebenen Triebs ist.


Diese kann sich ein ganzes Leben lang nicht zeigen, ergo kann es sich nicht einfach so um einen Instinkt handeln wie bei Hunger oder Sexualität, denn das würde ja der Tatsache widersprechen, dass sich Instinkte zeigen müssen, da sie ja angeboren sind. Daraus folgt, dass das Phänomen der Partnerschaftsliebe nicht angeboren ist.

Unsinn, viele Verhaltensweisen sind Glied einer Verhaltenskette, wo ein Verhalten einem anderen vorausgehen muss, bevor jenes eintritt (zB bevor Verhalten B eintritt muss Verhalten A ausgeführt werden). Bei Partnerschaftsliebe kann es sein, dass erst der Verliebtheitsrausch (Phenylethylamin) mit einem Partner durchlebt werden muss, bevor die Partnerliebe (Oxytocin) voll eintritt. Oder es fehlen bestimmte Prägungen, die das Programm ausreifen lassen. Natürlich können auch seelische Einwirkungen wie Kindheitstraumata eine Rolle spielen.

Du unterscheidest viel zu stark zwischen Trieb und Lernfähigkeit und das geht völlig an der Wirklichkeit vorbei. Beide sind voneinander abhänging, innig verbunden und stehen in hoch komplexer Wechselwirkung miteinander. Das ist auch für ein Überleben in der Umwelt notwendig.



Nicht Liebe. Partnerschaftsliebe. Es mag sein, dass sich die Gefühle für Eltern-Kind-Liebe und Partnerschaftsliebe ähneln, dennoch ist die Partnerschaftsliebe biologisch nicht notwendig oder lässt sich durch diverse andere Dinge ersetzen. Ich meinte Partnerschaftsliebe. Mir ging es auch eher darum wie du dir erklären willst, dass sich diese Verhaltensweisen (erwartungsgemäß) gleichen. Und sogar die Botenstoffe. Man kann nicht erlernen einfach so bestimmte Botenstoffe auszulösen. Eigentlich genügt schon diese Tatsache allein um deine Aussage Partnerschaftsliebe sei kulturell eingeredet komplett zu widerlegen.

TheBiber
06.12.2006, 23:21
Ich denk mal eher, das ist eine Behauptung. Wer sagt, sie hätten kein Verlangen nach Partnerschaft?

Wer sagt, sie hätten es? Ich hab es nicht, also ist die Behauptung eine Tatsache.


Natürlich könnte es bei manchen sein, dass sie erst zusammen mit einem Partner durch das Stadium der kurzen Verliebtheit durchmüssen, bevor die Partnerschaftsliebe einsetzt. Und natürlich kann die Partnerschaftsliebe nur ausgelöst werden, wenn der Partner auch halbwegs passt. Aber das sind halt Vorbedingungen die stimmen müssen - das meinte ich mit "das Programm braucht die richtigen Werte bevor es vollständig ausgelöst wird".

Ich sage eher, dass das Programm nicht auf Partnerschaft fixiert ist, sondern dass die Variablen bestimmen, wie das Grundprogramm Eltern-Kind-Liebe beim Erwachsenwerden umgeschrieben wird. Ergo ist ein mögliches Aufkommen von Partnerschaftsliebe von Variablen abhängig und deshalb angelernt. Instinkte brauchen keine Variablen, sie funktionieren durch konstante Programmteile.


Wäre Mozart taub geboren hätte er nie seine Neigung für Musik entdeckt. Diese Neigung wäre aber trotzdem da und schläft einfach nur - denn Töne hören wäre die Vorbedingung (die gefragten "Werte") zum Aufwecken dieser Neigung.

Die Neigung mag angeboren sein, doch muss sie deswegen auf Musik fixiert sein? Könnte ja sein, dass dieses Talent durch andere Umweltbedingungen andere Ergebnisse hätte liefern können, z.B. hätte Mozart auch ein berühmter Maler werden können. Talente bestimmen lediglich, welche angelernten Verhaltensweisen man eher erlernt als andere. Instinkte hingegen sind fest vorgeschrieben für alle Mitglieder einer Spezies. Ein Talent ist kein Instinkt.


Das Verlangen (also das Programm) meldet sich durch das Gefühl der Einsamkeit. Und einer inneren Leere. Kann man beides unterdrücken. Manche können ja selbst den Hunger (bis zum Tod) unterdrücken, obwohl der Nahrungstrieb zweifelsohne ein Instinkt ist.

Das Gefühl der Einsamkeit lässt sich aber alleine durch soziale Kontakte kompensieren. Dafür braucht es keine Partnerschaftsliebe.


In der Natur kommt es nicht auf das Überleben des Einzelnen sondern auf den Fortpflanzungserfolg der Art an. Durch das Entstehen der Mutter-Kind-Bindung entstand für die Mütter eine enorme zusätzliche Last: Neben dem eigenen Überleben auch noch für das der Jungen sorgen. Daher war es notwendig, dass der Vater bei Nahrungssuche und Aufzucht mithalf, wodurch letztendlich mehr Junge erfolgreich aufgezogen werden konnten und somit der Fortpflanzungserfolg stieg - und darauf kam es an. Dadurch konnte sich dieses Verhalten auch im Erbgut durchsetzen.

Das mag evolutionstheoretisch stimmen, allerdings beruht diese gerade bei diesem Beispiel auch eher auf einer statistischen Wahrscheinlichkeit. Ein Instinkt bedingt aber immer noch, dass er bei allen Individuen einer Spezies zutrifft (solange das Individuum gesund ist, der Sexualtrieb funzt dann halt nicht bei geborenen Eunuchen oder so).


Ich sagte ebenso, dass eine Entwicklung hin zur Monogamie begonnen hat. Eben durch die Familienbildung. Derzeit haben wir die Neigung zu beidem: Poly- und Monogamie.

Wenn Partnerschaftsliebe angeboren wäre, dürfte Polygamie gar nicht existieren, da Partnerschaftsliebe die bedingungslose Bindung an einen Partner bedeutet und als Instinkt bei jedem einzelnen Menschen gleich auftreten müsste, was aber offensichtlich nicht der Fall ist.


Bei staatenbildenden Insekten herrscht die einfache Brutpflege. Bei Säugern und Vögeln dagegen die "individualisierte Brutpflege". Die Erfindung der Individualität ist der Kernpunkt (ich komm' auf sie unten zu sprechen. )

Was im Endeffekt aber keinen Unterschied macht: Beide Spezies verhalten sich sozial.


Und, glaubst du ein Einsieder wäre nie einsam? Wie gesagt, die meisten Triebe lassen sich unterdrücken und sei's auch ein so überlebensnotwendiger Trieb wie der Hunger.

Wo ist der Beweis, dass sowas wie ein Gesellschaftstrieb existiert? Menschen leben deshalb in Gesellschaft, weil es lebenstechnisch gesehen einfacher ist.


Der Glaube an die Individualität ist nichts Selbstverständliches. Nimm staatenbildende Insekten: Dort herrscht "einfache Brutpflege" - da wird einfach jeder Nachwuchs von jeder Arbeiterin gefüttert. Wer wen füttert ist völlig egal. Jeder zählt gleich - ohne Unterschied, keine Individualität. Bei Säugern dagegen muss eine ganz bestimmte Mutter ein ganz bestimmtes Junges füttern - nämlich ihr eigenes (so ist es von der Weitergabe des Erbgutes her klarerweise am sinnvollsten).

Das stimmt so nicht. Adoption funktioniert einwandfrei, jeder Mensch, der zu einem Kind eine Eltern-Kind-Beziehung herstellen kann, ist in der Lage, dieses aufzuziehen. Die Bezugsperson muss nunmal nicht die leibliche Mutter sein, sondern kann irgendjemand sein, solange dem Kind ermöglicht wird, die entsprechende Bindung herzustellen. Wichtig ist lediglich das Vorhandensein einer Bezugsperson-Kind-Liebe, um den Begriff noch mehr zu verallgemeinern.


Damit das funktioniert sind zwei Fähigkeiten notwendig: Erstens müssen beide über lange Zeit stark aneinander gebunden sein (bei Insekten eindeutig nicht der Fall). Verlust der Bezugsperson kann für ein Kind dramatisch sein und für eine Mutter ist der Verlust des Kindes ebenso grausam. Zweitens muss die Mutter fähig sein ihr Junges von allen anderen ganz klar zu unterscheiden. Das ist alles andere als eine selbstverständliche Fähigkeit. Das Hirn muss fähig sein die kleinen Unterschiede (zu den Jungtieren anderer Mütter) möglichst hervorzuheben und wird auf eben jene geprägt, damit einer Jungenvertauschung vorgebeugt wird. Individualität ist nichts anderes als das (An)erkennen und die Hervorhebung der Unterschiede die jemand im Vergleich zu jemand anderem hat. Dadurch ensteht auch der Eindruck, der den man liebt sei etwas Besonderes (sonders = anders) - "er hebt sich ab von der Masse".

Was letztendlich nichts mit dem Liebestrieb zu tun hat, sondern einfach eine zusätzliche Fähigkeit von Wirbeltieren ist.


Freundlichkeit ist grundsätzlich die Fähigkeit zu zeigen, dass man jemandem gut gesinnt ist - diese Fähigkeit war vor der Mutter-Kind-Bindung bei Lebewesen schlichtweg nicht vorhanden.
Jedes Neugeborene und jeder Mensch auf der Welt versteht ein aufrichtiges Lächeln als Zeichen der Freundlichkeit. Weil das angeboren ist - man findet es sogar bei den Affen.

Freundlichkeit ist angelerntes Verhalten, um sich in der Gesellschaft zu behaupten. Das Lächeln mag angeboren sein, hat mit Freundlichkeit aber erst dann etwas zu tun, wenn man die Assoziation zur Gesellschaft gefunden hat. Es gibt auch unfreundliche Arten zu Lächeln, ebenso kann man sich ohne zu Lächeln freundlich verhalten.



Na klar bringt es Vorteile sonst hätte es sich nicht durchgesetzt. Soziales Verhalten findet sich auch bei unseren nahen Verwandten, den Menschenaffen. Und weil soziales Verhalten bei Säugern so dermaßen komplex ist, dass man es nicht einfach erlernen kann gibt es dafür auch einen Berg an Instinkten. Glaubst du unsere Vorfahren haben diesen Berg an Instinkten in einer Gen-Massenzerstörung plötzlich verloren und dann durch Kultur das Rad einfach neuerfunden, sodass sich unsere sozialen Verhaltensweisen bis hin zu einzelnen Gebärden mit dem der Menschenaffen gleichen? Bisschen unwahrscheinlich.

Wieso das denn? Du implizierst, dass nur wir Menschen lernfähige Wesen wären. Dem ist nicht so. Gerade weil soziales Verhalten so komplex ist, ist es äusserst unwahrscheinlich, dass dieses Verhalten angeboren wäre. Angeborene Verhaltensweisen oder eben Instinkte zeichnen sich dadurch aus, dass sich die Programme nicht an die Umwelt anpassen können, eben weil sie angeboren sind. Erlernte Verhaltensweise hingegen lassen sich umlernen und sich besser der Situation anpassen. So ziemliches jeder Säuger besitzt eine Lernfähigkeit, während beispielsweise Insekten praktisch nur instinktiv handeln. Das ist auch der Grund, wieso man Insekten gerne als dumm bezeichnet. Bienen fliegen zu gerne ständig in die Glasscheiben :D ... und lernen ja eben nichts draus, einem Affen passiert sowas vielleicht zwei mal, dann probiert er was neues.


Nein, jeder halbwegs vernünftige Mensch sieht ein, dass Kamasutra nichts als eine kulturelle Ausformung eines naturgegebenen Triebs ist.

Na eben: Kulturelles Phänomen. Je nach Auffassung. Sexualität ist nicht gleich Sexualtrieb, je nach Definition.


Unsinn, viele Verhaltensweisen sind Glied einer Verhaltenskette, wo ein Verhalten einem anderen vorausgehen muss, bevor jenes eintritt (zB bevor Verhalten B eintritt muss Verhalten A ausgeführt werden). Bei Partnerschaftsliebe kann es sein, dass erst der Verliebtheitsrausch (Phenylethylamin) mit einem Partner durchlebt werden muss, bevor die Partnerliebe (Oxytocin) voll eintritt. Oder es fehlen bestimmte Prägungen, die das Programm ausreifen lassen. Natürlich können auch seelische Einwirkungen wie Kindheitstraumata eine Rolle spielen.

Komplexe Verhaltensketten sind ohne Lernfähigkeit allerdings nicht realisierbar. Wäre Partnerschaftsliebe etwas instinktives, müsste man vom ersten Verliebheitsrausch an bis zum Rest seines Lebens an die den Rausch auslösenden Person seelisch gebunden bleiben bzw. realistisch gesehen wäre man das Leben lang an seine Mutter gebunden. Wäre Liebe wirklich rein instinktiv, hätte man nicht einmal die Möglichkeit, statt der Mutter eine Bindung mit einer anderen Bezugsperson einzugehen.


Du unterscheidest viel zu stark zwischen Trieb und Lernfähigkeit und das geht völlig an der Wirklichkeit vorbei. Beide sind voneinander abhänging, innig verbunden und stehen in hoch komplexer Wechselwirkung miteinander. Das ist auch für ein Überleben in der Umwelt notwendig.

Natürlich sind beide voneinander abhängig. Der wesentliche Unterschied ist einfach der, dass bei Instinkten das ganze Programm auf Konstanten aufbaut, während Lernfähigkeit mit Variablen funktioniert. Vorteil von Instinkten ist, dass man nichts erlernen muss, weil sie angeboren sind, Nachteile sind, dass sie sich nicht ändern lassen. Bei angelernten Fähigkeiten ist der Vorteil klar die Flexibilität, der Nachteil, dass man sie erst erlernen muss.



Ich meinte Partnerschaftsliebe. Mir ging es auch eher darum wie du dir erklären willst, dass sich diese Verhaltensweisen (erwartungsgemäß) gleichen. Und sogar die Botenstoffe. Man kann nicht erlernen einfach so bestimmte Botenstoffe auszulösen. Eigentlich genügt schon diese Tatsache allein um deine Aussage Partnerschaftsliebe sei kulturell eingeredet komplett zu widerlegen.

Doch, man erlernt, bestimmte Botenstoffe auszulösen: Man lernt die Bezugsperson kennen, wenn man die Bindung löst und auf eine andere überträgt, dann löst man diese bestimmten Botenstoffe nicht mehr durch das gleiche aus. Die Umweltvariable bestimmt, wann und ob überhaupt die Botenstoffe ausgelöst werden. Und zum Thema notwendigkeit ist es immer noch so, dass Liebe als Bezugsperson-Kind-Liebe lebensnotwendig und alles andere danach beliebig umprogrammierbar ist. Ab der Pubertät sind die Botenstoffe nicht mehr zwingend notwendig.

Ob man letztendlich single bleibt, eine Partnerschaft eingeht oder wasauch immer macht, entscheidet sich erst zur Lebenszeit und nicht schon vor der Geburt. Deshalb sage ich, Partnerschaftsliebe sei angelernt und deshalb sage ich, sie ist ein kulturelles Phänomen. Weil sie eben nicht ein fixes Programm ist, sondern hauptsächlich durch Variablen bestimmt wird, anders als z.B. der Instinkt Hunger, der sich in jedem Fall mehrmals am Tag melden und immer die gleiche Ursache haben wird.

kate@net
21.01.2007, 21:58
Liebe ist etwas ganz seltsames. Man kommt ins grübeln, wenn man Texte von sich selbst liest. OK hier eine Mail von mir in Auszügen. Ist sicher etwas seltsam für Leute zu lesen, die nicht gerade verliebt sind. Und keine Sorge es ging tatsächlich gerade allgemain um Liebe, also ist es kein Spam.


Ich hoffe, du [...] vergisst nie, wer hier sitzt und voll Sehnsucht im Blick zum Fenster sich wendet in der Hoffnung der Mond möge hell scheinen und unsere Herzen für immer vereinen. Doch leider Nebel und Wolken versperren die Sicht. Aber uns trennen das können sie nicht. Denn in uns liegt eine Kraft tief verborgen, die nicht einmal von der Ewigkeit angegriffen werden kann. Nicht Tod , noch Schmerz, noch Leid kann die Seele trennen, die sich selbst wieder fand in eines anderen Licht. Nur ein Wort genügt einen starken Zauber zu weben, der unauflöslich bestehen wird. Das Leben kann wandern auf unterschiedlichsten Pfaden, es gibt Dinge die lassen sich nicht mehr ändern. Und der Geist kann nicht fassen, was nicht vom Geist geschaffen. Das Gefühl der Einheit ist stärker als jeder Verstand es begreifen könnte. Sie verändert mehr, als man glauben mag. Und ob man will oder nicht, sie berührt einen Teil der Seele, der sonst vielleicht verborgen. Tief verborgen, damit er nicht beschädigt werden kann.
Und wenn sie verloren geht, dann kann nur noch Leere zurück bleiben, denn die Seele kann nur in Stücke brechen, wenn sie ein [...] Paradies berührte und wieder zu Boden geschleudert wurde. Die Sehnsucht muss den Geist verschleiern, der solches erlebte. Düster muss jedes irdische Licht auf den wirken, der die pure Sonne in den Augen, der Seele eines anderen gewahrte. Immer mit dem Blick nach unten, muss er versuchen zu vergessen, um nicht an der Erinnerung zu Grunde zu gehen. Denn ohne Mut oder Glück muss er verzweifeln, ohne Hoffnung je wieder zu finden, was verloren ist. Manche Wunden heilen auch mit der besten Medizin nicht. Kein Arzt kann sie bekämpfen, denn sie müssen immer wieder aufbrechen, wenn die Gedanken zu jenem Glück zurück gleiten, das das ganze Leben erfüllte und alles Leid wegwischte wie ein Sturm die Blätter verweht. Klar vor Augen, was war und was nie mehr sein kann. An einem dunklen See stehend, der schon voll Tränen ist…

Nachtrag: OMG selbst ich finde es jetzt etwas sehr kitschig... Naja egal ich steh dazu

Nachtrag 2:
So jetzt will ich mich aber doch noch etwas verständlicher zu dem Thema äußern. Ist vielleicht für manche etwas zu poetisch. Also ich denke, aus Zuneigung kann Liebe wachsen und so weiter. Aber ich glaube nicht an den romantischen Begriff der Liebe, dass man sich in die Augen sieht und sofort spürt, wow das ist der Jenige mit dem ich den rest meines Lebens verbringen will. Es gibnt so etwas wie augnblickliche Sympathie, das habe ich selbst schon erlebt, aber Liebe auf den ersten Blick... naja. Leute die an so etwas glauben, haben meiner Meinung nach einen etwas seltsamen Liebesbegriff.
Ich denke es gehört eine gehörige Menge Respekt vor dem anderen dazu. Das bedeutet für mich auch, dass ich nicht versuche den andere irgendwie zu verbiegen. Wie es leider so oft der Fall ist. Ich meine jetzt nicht, dass ich meinem freund nicht beibringen kann, dass er auch mal den Müll runter bringt. Mir geht's mehr darum, dass man den Charakter nicht verbiegt.
Ansosnten gehört wohl auch Vertrauen dazu. Ein Vertrauen das tiefer ist, als das zu irgendwelchen Verwandten oder so... der Teil ist wohl etwas schwerer zu verstehen. Aber ich denke doch, dass Vertrauen dazu gehört.
Nicht zu vergessen ist schließlich noch dieses Gefühl der Verbundeheit, dass wohl weitläufig als Liebe bezeichnet wird. Aber dieses allein als Liebe anzusehen. naja ich weiß nicht. ich kann mich auch zu einem Wurstbrot hingezogen fühlen...

Ok schlechter Vergleich aber ich habe Hunger *g*

Jonas-Desirer
21.01.2007, 22:37
Liebe ist etwas ganz seltsames. Man kommt ins grübeln, wenn man Texte von sich selbst liest. OK hier eine Mail von mir in Auszügen. Ist sicher etwas seltsam für Leute zu lesen, die nicht gerade verliebt sind. Und keine Sorge es ging tatsächlich gerade allgemain um Liebe, also ist es kein Spam.


Ich hoffe, du [...] vergisst nie, wer hier sitzt und voll Sehnsucht im Blick zum Fenster sich wendet in der Hoffnung der Mond möge hell scheinen und unsere Herzen für immer vereinen. Doch leider Nebel und Wolken versperren die Sicht. Aber uns trennen das können sie nicht. Denn in uns liegt eine Kraft tief verborgen, die nicht einmal von der Ewigkeit angegriffen werden kann. Nicht Tod , noch Schmerz, noch Leid kann die Seele trennen, die sich selbst wieder fand in eines anderen Licht. Nur ein Wort genügt einen starken Zauber zu weben, der unauflöslich bestehen wird. Das Leben kann wandern auf unterschiedlichsten Pfaden, es gibt Dinge die lassen sich nicht mehr ändern. Und der Geist kann nicht fassen, was nicht vom Geist geschaffen. Das Gefühl der Einheit ist stärker als jeder Verstand es begreifen könnte. Sie verändert mehr, als man glauben mag. Und ob man will oder nicht, sie berührt einen Teil der Seele, der sonst vielleicht verborgen. Tief verborgen, damit er nicht beschädigt werden kann.
Und wenn sie verloren geht, dann kann nur noch Leere zurück bleiben, denn die Seele kann nur in Stücke brechen, wenn sie ein [...] Paradies berührte und wieder zu Boden geschleudert wurde. Die Sehnsucht muss den Geist verschleiern, der solches erlebte. Düster muss jedes irdische Licht auf den wirken, der die pure Sonne in den Augen, der Seele eines anderen gewahrte. Immer mit dem Blick nach unten, muss er versuchen zu vergessen, um nicht an der Erinnerung zu Grunde zu gehen. Denn ohne Mut oder Glück muss er verzweifeln, ohne Hoffnung je wieder zu finden, was verloren ist. Manche Wunden heilen auch mit der besten Medizin nicht. Kein Arzt kann sie bekämpfen, denn sie müssen immer wieder aufbrechen, wenn die Gedanken zu jenem Glück zurück gleiten, das das ganze Leben erfüllte und alles Leid wegwischte wie ein Sturm die Blätter verweht. Klar vor Augen, was war und was nie mehr sein kann. An einem dunklen See stehend, der schon voll Tränen ist…

Nachtrag: OMG selbst ich finde es jetzt etwas sehr kitschig... Naja egal ich steh dazu

Wunderschöner Text.
Ich finde ihn sehr berührend,muss ich sagen.
Die Worte sind schön gewählt und auch der Aufbau ist sehr schön,vllt. berührt er mich so,weil ich gerade selbst Verliebt bin.
Mal sehen,vielleicht finde ich noch ein paar Texte von mir,die ich mal geschrieben habe. :)

Bauzi
21.01.2007, 22:53
Mir ist schlecht...
Nein nicht von dem Text, aber von gestriger Nacht, daher kann ich sowas nicht genießen. Ich finde es schade, dass man im Alltag nicht immer über sowas romantisches stolpert!
Aber auf der anderen Hand ist es pures Gift wenn man gerade unglücklich wie ich gerade bin.
Schön geschrieben auf jeden Fall!

kate@net
23.01.2007, 08:41
Ansosnten gehört wohl auch Vertrauen dazu. Ein Vertrauen das tiefer ist, als das zu irgendwelchen Verwandten oder so... der Teil ist wohl etwas schwerer zu verstehen. Aber ich denke doch, dass Vertrauen dazu gehört.


Ich habe heute gelernt, dass das wohl der schwerste Teil ist. Wie soll man jemandem zum Beispiel seine Sorgen anvertrauen, wenn man Sorge hat, dass derjenige dadurch Kummer bekommt? Wie kann man sein Herz öffnen, wenn man Angst hat, dass es den anderen verletzen könnte?Das muss ich wohl noch lernen. Denn er möchte eigentlich die Sorgen mit mir tragen... Aber ich weiß noch nicht so genau, ob ich das kann. Obwohl ich ihm ja auch immer versuchte zu helfen. Wirklich eine schwere Frage...
Gruß von einer etwas melancholischen kate



Na ja, ich hoffe das richtet sich alles bei dir
Danke. Seltsamerweise hat sich vielleicht manchmal einfach nur eine andere Betrachtungsweise. Jedenfalls versuche ich das mit dem Vertrauen jetzt etwas besser hin zu bekommen.

Simon
23.01.2007, 17:24
Ich habe heute gelernt, dass das wohl der schwerste Teil ist. Wie soll man jemandem zum Beispiel seine Sorgen anvertrauen, wenn man Sorge hat, dass derjenige dadurch Kummer bekommt? Wie kann man sein Herz öffnen, wenn man Angst hat, dass es den anderen verletzen könnte?Das muss ich wohl noch lernen. Denn er möchte eigentlich die Sorgen mit mir tragen... Aber ich weiß noch nicht so genau, ob ich das kann. Obwohl ich ihm ja auch immer versuchte zu helfen. Wirklich eine schwere Frage...
Gruß von einer etwas melancholischen kate
Das ist dann der Teil, bei dem's mit der Liebe und einer Beziehung schwer wird.
Wie weit kann man sich einer Person anzuvertrauen, ohne diese Person zu verletzten?

Na ja, ich hoffe das richtet sich alles bei dir ^.^ http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/1/knuffel.gif