Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Cipos Thread ~
La Cipolla
24.01.2004, 18:23
*hüstel* Das aktuelle Zeug findet sich auf der letzten Seite!
Ich hab mir mal die Mühe gemacht, meine drei Gedichtthreads,die 6 Anekdoten und noch eine Menge Kleinzeug zusammen in einen Thread zu packen, das älteste (das hier) ist von Anfang 2004, das Neuste noch richtig aktuell, also bitte nicht über etwaige Qualitätsunterschiede meckern. ^_-
Und das Atelier hat jetzt 11 Threads weniger. :rolleyes:
Viel Spaß beim Lesen! ^.^
Ankedote Zuum Arztbesuch
Nun ja, vor drei Tagen ging es mir in der Schule verdammt schlecht (Mir ging es wirklich schlecht, nicht so wie die drei anderen, die einfach nur nach Hause an den Fernseher wollten), daher meldete ich unserer zweifelsfrei intelligenten Mathelehrerin, ich sei krank. Mit total unverändertem, gelangweilten Blick schob sich mich ins Sekratariat und gab mich an die Sekretärin weiter.
"Guten Morgen! Na was haben wir denn, gehts uns nicht so gut heute?! Könnte ja an dem schlechten Wetter liegen! Oder..."
Nachdem sie zwei Minuten lang Möglichkeiten aufgezählt hatte, wie ich mich erkälten konnte, kam ich dann auch zu Wort.
"Nein, mein Name ist ist nicht Stefan, sondern André und ich bin 10., nicht 8. Klasse. Und mir geht es einfach nur schlecht, ich würde gern zum Artzt!"
Sie starrte mich kurz unverstanden an und setzte dann wieder ihr Sekretär-Lächeln auf.
"Na klar, André, dann brauchen wir aber jemanden, der dich abholt!"
In dem Moment fiel mir der Fehler meiner Gedankenkette auf. Mein Vater war selbst Lehrer, der konnte sicher nicht, und meine Mutter hatte kein Auto. Verdammt. Ich hatte gerade die Tore für das große hölzerne Pferd geöffnet, und es war nur eine Frage der Zeit, bis die Soldaten heraus stürmten. Die Schule hatte noch die Telefonnummer einer weiteren Person in meiner Familie ... meiner Oma.
Falls jemand wissen will, wie es weiterging, bitte posten!:rolleyes:
Mithrandir Moon
25.01.2004, 04:23
Original geschrieben von La Cipolla
Falls jemand wissen will, wie es weiterging, bitte posten!:rolleyes:
Lass mich raten. Ein SEK hat deine Schule gestuermt :D ? Naja... Nu hat man mal angefangen zu lesen, dann schreib doch auch den Rest ;)
La Cipolla
25.01.2004, 16:30
SEK? Nein, aber so ähnlich.
Jedenfalls durfte ich dann zwei Stunden lang im alten, muffigen Krankenzimmer warten, bis die Tür wieder aufschlug.
"Adilein!!"
Meine Oma stand mit pausroten Bäckchen und einem Gesichtsausdruck, der Todesangst vermittelte, in der Tür.
"Geht es dir gut, mein Kleiner?! Wir standen im Stau..blablabla..."
Jedenfalls henkelte sie sich dann bei mir ein und zerrte mich quer durch das Schulhaus. Ich war gerade froh, dass das Haus nahezu leer war, als die Klingel leutete und die Menschenmengen in das Haus stürmten. Selbstverständlich störte das meine Oma nicht im Geringsten und sie begann, sich mit sämtlichen ellenbogenartigen Teilen durch das Kinderherr im Treppenhaus zu kämpfen. Ich wundere mich nur immer, wie sie dabei noch grinsen kann, obwohl ihr Körper die Hälfte des Treppenhauses einnimmt!
Zwischenkommentar: Mal im Ernst, ich mag meine Oma wirklich sehr.
Als wir dann endlich am Auto angekommen waren, mein Opa aufs Gaspedal trat, und durch die Stadt raste, wurde meine Oma nicht ruhiger und schrie uns jedes Mal an, wenn wir wieder knapp um eine Kurve bretterten. Meinem Gesundungsprozess kann das nicht sonderlich gut getan haben. Nun ja. Den Arzt ließen wir jedenfalls aus und trotteten gleich zu meiner Oma. Dann ging der Horror eigentlich erst richtig los, da meine Oma sich ständig beweisen muss, das sie im Stande ist, einen Toten ins Leben zurückzuholen, wenn sie ihn nur lange genug anschreit. Jedenfalls bekam ich neben 3 kalten, warmen, und heißen Umschlägen, 5 verschiedenen Teesorten und mindestens 15 verschiedene Tablettenarten gegen Sachen wir Keuchhusten und Herzstillstand. Das war der erste Tag, dann durfte ich wieder nach Hause und in Ruhe wieder gesund werden.
Und die Moral von der Anekdote: Traue keinem System, indem man zwei Stunden in einem ehemaligen Raucherzimmer liegen muss, bevor man überhaupt zum Arzt darf. (Geschweige denn, was wohl passiert wäre, wenn ich mit einer dicken Blutwunde ins Sekrätariat gestolpert wäre. Wahrscheinlich hätte Frau Grinsefresse gelächelt und gefragt, wer mich abholen kann.)
So, ich hoffe, ihr habt wenigstens mal ein Bisschen geschmunzelt...
Original geschrieben von La Cipolla
So, ich hoffe, ihr habt wenigstens mal ein Bisschen geschmunzelt...
Ja, sogar fast laut losgelacht und zwar genau hier:
Original geschrieben von La Cipolla
Ich wundere mich nur immer, wie sie dabei noch grinsen kann, obwohl ihr Körper die Hälfte des Treppenhauses einnimmt!
Und es kam noch besser:
Original geschrieben von La Cipolla
Zwischenkommentar: Mal im Ernst, ich mag meine Oma wirklich sehr.
:D
Hat mich amüsiert die Geschichte und mir bewusst gemacht, dass wir hier in der Schweiz doch ein wenig ein netteres System haben... Da geht man nämlich einfach nach Hause, nachdem man sich beim Leher entschuldigt hat. :)
Lisa Jewell
30.01.2004, 16:19
Original geschrieben von La Cipolla
So, ich hoffe, ihr habt wenigstens mal ein Bisschen geschmunzelt...
Das brauchst du nicht zu hoffen, davon kannst du ausgehen :)
Original geschrieben von Pyrus
dass wir hier in der Schweiz doch ein wenig ein netteres System haben... Da geht man nämlich einfach nach Hause, nachdem man sich beim Leher entschuldigt hat. :)
Yepp, so lief das früher bei uns auch. :)
...ich ging allerdings in Hamburg zur Schule...
La Cipolla
14.03.2004, 02:54
Ja! Einigkeit und Recht und... naja, der ganze Mist eben. Aber mal im Ernst: Deutschland scheint mir irgendwie am Boden, und ich meine nicht nur politisch! Kohl und Co. hätten das sicher auch nicht besser hingekriegt, als Schröder jetzt. Ich denke, wer hier wirklich damit anfangen will, Sachen ernsthaft zu verbessern, der sollte erstmal die Einstellung des "Volkes" umstoßen. Mit "Man tut halt, was man kann" oder "Mir gehts gut" kommen wir nicht viel weiter. Man merkt es schon jetzt: Sobald wieder eine Reform angekündigt wird, stöhnt der deutsche Durchschnittsidiot erstmal wieder auf und ändert blitzschnell seinen Wahlzettel zu Gunsten derer, die mit hinter dem Rücken gehaltenen Fingern behaupten, alles würde so bleiben, wie es ist. Arm, oder? Man kann schon verstehen, dass die Leute kritisch sind, nachdem Schröders Politik nicht so einwandfrei funkt, wie geplant, aber die Meisten sind nicht kritisch, sie sind stur und weigern sich, einen Schritt nach vorn zu machen. Wenn man jemandem Zeit lässt, wird es meistens was.
Zweiter Punkt: Man glaubt es kaum, es gibt tatsächlich schon wieder Leute hier, die allen Ernstes behaupten, sie würden einen Vernichtungskrieg unterstützen, um Big D an die Macht zu führen.
Ich rede jetzt nicht vom durchschnittlichen, idiotischen Möchtegern-Nazi, der jedem hinterherrennt, der den rechten Arm in die Luft wirft und ein leicht verständliches Verschen aufsagt. Nein, ich meine die, die wirklich der Meinung sind, sie wären was Besseres als irgend jemand anders! Solche Leute müssen entweder äußerst ungebildet sein oder wirklich irre. Oder größenwahnsinnig. Wunderschöne Optionen, habe ich nicht recht?
Ergo: Deutsche sind (glücklicherweise) seit 60 Jahren wieder im Stande, mehr oder weniger frei zu entscheiden, aber stattdessen hängen sie zuhause vor der Glotze und lassen sich mit Big Brother und Bohlen voll laufen! Und das, während die ganzen Mitläufer-Faschos in die Wahllokale rennen und DVU wählen! Warum ist so eine Partei in einer Demokratie überhaupt erlaubt?!
Whaaa!! Mir rechts. Ich geh schlafen. Genug aufgeregt für heute...
@ La Cipolla
Schön mal etlich EIN scheinbar verdunftigen Deutschen zu treffen der die gleiche Meinung hat wie ICH:D
Der Deutsche ist voll fürn Arsch, jeder Meckert nur rum. Das ist voll zum Kotzen und legen kein wirklich eigenständiges Denken an den Tag.
Alle lassen sich viel zu sehr von den Medien und irgendein Politgelabbere einlullen und spielen schön "Mitläufer", aber das die Medien auch viel Scheisse labbern oder alles nur unnötig hochpuschen darüber macht sich keiner Gedanken.
Aber das tolste an uns Deutsch ist ja dass Sie nur hinter vorgehaltener Hand ihre Meinung äußern, als gäbe es noch die Stasi, alle haben ja SOOOOO Angst gleich wieder auf die Rechts Schiene geschoben zu werden nur weil sie einwenig Nationalstolz an den Tag legen und DAS fehlt uns Deutschen , der Nationalstoltz, nicht der komische möchtegern Deutsche Natzi scheissdreck Stolz , sondern der Deutsche Urstolz, der uns stets an die Spitze der Welt gebracht hat.
OH ja was waren wir mal ein Wirtschaftlich Starkes Land mit Ehre und Stolz und vorallem Arbeitswille, der Wille etwas zu bewegen und auf die Leistungen des Landes und die Eigenenen Stolz zu sein und motieviert ran zu gehen. Unsere Vorfahren würden sich im Grab rum drehen wenn sie sehen würden wie verweichtlich,Heulsussenhaft und Faul geworden sind, " BÖÖÖÖÖÖH uns geht es ja allenm SO dreckig, man scheisse der Deutsche hat doch viel zu hohe Ansprüche, Riesiges Haus, Fettes neues Auto, gigatischen Fernseher, regelmäßigen Urlaub und was weiß ich noch alles.......MANN, kann der Deutsche nicht mal lernen mit weniger zu frieden zu sein ? NEIN, alle wollen Abitur und Studieren und wenn sie dann keine Stelle bekommen, weil ja viel so viele Bewerber da sind dann bleiben sie lieber zu hause als ein Job an zu nehmen der unter ihrer " Würde" ist,das ist doch scheisse.
Fasst untern dem Motto " gibt man ihnen den kleinen Finger , wollen sie gleich die ganze Hand" , jetzt kommt schon die Steuerreform bzw ist schon in kraft und viele Leut können nun einpaar Euro sparen, NEIN das unsdaber nicht genug.......warum geben die uns nur,was weiß ich ....100 Euro wenn sie uns doch auch 1000 Euro geben könnten ?
Seit doch erntich mal mit dem zufrieden was ihr bekommt, Rom ist auch net an einem Tag gebaut wurden und Politik kann man nunmal nicht einfach so übers Bein brechen, das brauch Zeit. Und hört net auf das Gelabber im Fernsehen, DIE könnten es auch net besser und vorallem springt net gleich wie zur anderen Seite, nur weil sie euch Honig ums mail schmieren, aber ist schon klar.......wenn Wahlen kommen dann werden halt JENE gewählt aber WEHE die bauen wieder irgendein Mist und schon springt ihr wieder zur anderen Seite........ja so ist der Deutsche.....niemlas zufrieden und auch nicht zufrieden zu stellen :rolleyes:
Es ist auch einwenig merkwürdig, dass die Gewerkschaften mehr lohn fordern weil oder obwohl die Wirtschaft so am Boden ist, glauben die etwa wirklich das es SO besser wird ? NEIN, den so wird der Deutsche Arbeiter irgendwann ganz unbezahlbar für die Indutrie und holen sich dann doch lieber billigebeitaskräfte aus dem Ausland und somit steigt unsere Arbeitslosigkeit immer schön weiter an !!!
Ich finde man sollte die Lohnnebenkosten und auch die Löhne ansich EU weit gleioch halten, so wäre wenigstens gesichert dass die Firmen hier bleiben da es im Ausland genauso teuer ist und sich auch keine Ausländicschen Arbeiter holen müßten oder könnten, natürlich wäre dabei noch ratsam den Preismarkt ansich in Europa gleichzustellen so das die Lebenshaltungskosten überal gleich sind und die Leut net ins Ausland fahren bräuchten um billigere Ware zu bekommen,
DAS alles ist in meinen Augen das EINIGSTE was unser schönes Land wieder stbil machen könnte .
Aber wo du schon unsere klatzköpfigen Idioten angesprochen hast,
DIE haben doch großteils überhaupt keinen Schimmer was es mit der NSDAP wirklichj aufsich hat, IHR Motto lautet einfach haupsache Ausländern paar aufs Maul hauen, total hirnrissig. Der Urnatzi ansich
war kein Algemeiner Ausländer hasser, es ging NUR und ausschliesslich NUR um die Jüdischen Mitbürger, sonst nichts. Die tolen Modernen Natzis drehen ihren Ursprung total ins verquere so das der Adolf sich sogar im Grabe drehen würde, diese elenden Pisser, tun brima deutsch haben abber von der allgemeinen Deutschen Geschichte keine Ahnung, eine Schande für unser schönes Land, mal sollte DIE alle als Vaterlandsverräter an die Wand stellen. Die ziehen unser ganzes Land und deren Geschichte und das damit verbundene erreichte, das dritte Reich lassen wir mal außen vor ( das war SCHEISSE)in den Dreck und lassen uns in der Welt scheisse da stehen. Bevor dieser Arsch von Hitler kam waren wir in der ganzen Welt hoch angessehen und waren dadurch eine wirtschaftlich und politische Weltmacht ( ich weiß hört sich irgendwie scheisse an) und was hat er aus uns gemacht.......
......wir sind seit dem total am Arsch und dann feiern ihn solche Hohlköpp auch noch, ich fass mit an den Kopf !!!
Naja ich könnt nun mich stundenlang noch auslassen aber ich will euch net langweilen , zudem es auch eigendlich garnicht hier ins Forum gehört !!!
In diesen Sinne ,
AMEN und gute Nacht !!!
Wohan Dieg
@ General Jack
* in die Hände klatschend * gut gebrüllt Löwe :D
Lasst uns in die Politik einsteigen und uns Deutschland wieder auf die Füsse bringen , Bundeskanzler Jack und Bundespräsident La Cipolla und Wirschaftsminister Dieg, das hört sich doch ganz gut an ;):D
Übringens, du hast recht mit der Wirschaftkrise vor Hitler, aber wir hätten sie auch ohne IHN überstanden. Wobei ich es scheisse finde das meine achso Tolle ältere Schwester die in dieser Zeit regierente weimarerrepublik so verteufelt, DIE konnten für die WELT wirschaftskrise nichts aber das ist ein anderes Thema.
PS : ich finde es bemerkenswert das sich Leute in eueren Alter schon über solche Themen solche tiefgründigen und guten Gedanken machen, Respekt!!!
MFG
Wohan Dieg
Lonegunman81
15.03.2004, 00:01
Also, ich finds zunächst mal auch gut, daß schon einige der "Jüngeren" sich hier ernsthafte Gedanken machen. Aber eine Frage hätte ich dann auch noch! Seht ihr euch selbst außerhalb der "sesselfurzenden" und "nicht-arbeiten-wollenden" Gesellschaft, oder meint ihr daß das Problem auch einen selbst betrifft? Ich meine, wir sind alle im Wohlstand aufgewachsen (ich meine damit jetzt nicht reich) und im Frieden sowieseo. Kein Wunder also das viele träge geworden sind und sich auf einen gewissen Standard verlassen. Tun wir das nicht alle? Außer gelegentliche Gedankenschüben wie in diesem Thread. Die Frage ist doch, wenn man nun wirklich auf einiges verzichten müßte, um etwas zu ändern, wären wir (und auch ihr) bereit dazu. Viele Deutsche sind es (wie Cipoalla schon sagte) nicht und murren sofort rum. Aber würdet IHR wirklich anders handeln, murrt ihr nie?? Also ich als "mittlerweile-nicht-mehr-Schüler" muß sagen, daß schon einiges nervt und am Standard rappelt. Immer mehr Abgaben, jetzt sogar schon beim Mini-Nebenjob, dann Geld für den Herrn Doktor jeden Monat (SO ein Schwachsinn, wofür haben wir denn die Krankenversicherung, und von wegen die Beiträge sinken) usw.!!
Ich meine nur, daß wir uns alle sicher etwas vom hohen Lebensstandard entwöhnen sollten, aber es ist auch immer leicht über andere zu schimpfen und es dann selbst auch nicht besser zu machen!! Naja, vielleicht wird ja doch noch alles gut und es regnet bald Honig!?
JUP, also ich war das letzte Jahr fast komplett Arbeitslos und mußte mit knapp 260 Euro auskommen , obwohl ich mein Auto noch mit 184 Euro monatlich bezahlen mußte………..
Und nach Abzug verschiedener anderer Rechnungen war nichts mehr übrig, hätte ich nicht die Miete von meiner Mutter bezahlt bekommen oder hätte ich nicht zu dieser Zeit meine Steuer zurück bekommen und 400 Euro vom Gericht bekommen ( da mich mein Chef fristlos gekündigt hatte) wäre ich früher oder später auf der Strasse gelandet und hätte mich aus Depression umgebracht, ABER ……ICH HABS ÜBERLEBT auch wenn ich mir schon oft das „ Ende“ gewünscht hatte. Auch ich hätte in dieser Zeit meckern können aber ich war FROH wenigstens DIESES Geld zu bekommen auch wenn es viiiiiel zu wenig war zum Leben !!!!!
JA zu jener Zeit zählte auch ICH zu diesen Sesselfurzer aber nur weil ich für mich keine Perspektive mehr sah, na ja seit diesen Jahr habe ich wieder Arbeit und bin froh darüber, auch wenn ich jetzt 100 Euro weniger bekomme als bei mein letzten Job , na und ………wenn ich irgendwelche HOHEN Geldansprüche gelegt hätte wäre ich jetzt wahrscheinlich immer noch arbeitslos und es sind immerhin 770 Euro MEHR als wenn ich noch zuhause sitzen würde und MIR reichts ( momentan *gg*)
In diesen Sinne brauch mir keiner was vom Sparen oder kein Geld haben was erzählen,
ich bin durch die Hölle gegangen und es überlebt ( auch wenn nur mit viiiiiel Glück und ) !!!!
MFG
Wohan Dieg
La Cipolla
15.03.2004, 02:41
Die Frage ist doch, wenn man nun wirklich auf einiges verzichten müßte, um etwas zu ändern, wären wir (und auch ihr) bereit dazu.[/
Klare Antwort: JA. Und zwar auf fast alles, falls es wirklich was bringen würde.
@Wohan Dieg: Allgemeingesehen hast du schon recht, aber das mit dem Nationalstolz find ich nicht gut. Stolz kann zu verschiedenenen Sachen führen:
1. Größenwahn
2. Blindheit
3. Ignoranz
Wobei...2. und 3. gehören da wohl zusammen. Ich hoffe, ihr wisst, was ich meine. Stolz macht niemanden ausser sich selbst glücklich.
Naja das mit dem Stolz ist Ansichtssache, ich finde man sollte schon Stolz auf sein Land sein, denn nur so hält man doch ein Land oben.
Wenn niemand auf sein Land Stolz wäre, würde das heißen das man es Scheissegal findet was mit Dessen passiert.
Beispiel Frankreich oder Amerika , obwohl es Amerika schon einwenig übertreibt und somit fast aber nur fast dem Dritten Reich ähnelt.
Also Frabkreich feiert jedes Jahr die Revolution, na gut sie war recth blutig aber das Volk da da etwas geschafft was kein Land zuvor geschafft hatte und das Kaisertum abgeschafft, das ist schon ne Leistung auf die ein Land und besonders das Volk Stolz sein kann, obwohl die Revolution auch einpaar negative Auswirkungen hatte aber ist woscht .....ich denk ihr wißt nun was ich mit Nationalstolz meine
naja aber ich hab da noch andere Beispiele, wie zB. die Wissenschaftliche und Technische Entwicklung eines Landes, sollte man darauf nicht Stolz sein dürfen ?? Ich denke schon !!!
MFG
Wohan Dieg
ravenous_rat
19.03.2004, 01:56
Ich find die art wie du schreibst echt gut und hoffe du machst weiter so...:D
Ich kann mir echt vorstellen wie das so bei dir in der schule abgeht...hab herzhaft gelacht als ich deine story gelesehn hab....
Ich fand übrigens deine deutschhland anekdote auch sehr gut aber das nur erstmal nebenbei...
Bei deiner art zu schreiben kann man irgendwie nur hoffen dass du oft krank wirst damit du weitere solcher lustigen stories schreiben kannst.:D
Lisa Jewell
24.03.2004, 22:59
Original geschrieben von Wohan Dieg
ich denk ihr wißt nun was ich mit Nationalstolz meine
naja aber ich hab da noch andere Beispiele, wie zB. die Wissenschaftliche und Technische Entwicklung eines Landes, sollte man darauf nicht Stolz sein dürfen ?? Ich denke schon !!!
Hm, was du "darfst" und was nicht, werde ich dir nicht ich vorschreiben. Aber ich persönlich sehe das etwas anders.
Ich bin nur Stolz auf etwas, was ich selbst vollbracht habe. Ich bin Stolz auf mein Diplom, darauf dass ich meinen Job gut mache, darauf, dass ich für meinen Freundeskreis eine wesentliche Bereicherung bin, mein eigenes Leben führe ohne meinen Eltern auf der Tasche zu liegen usw.
Dafür dass ich in den Grenzen dieses Landes geboren wurde kann ich nichts und habe dazu auch nichts beigetragen. Ich bin nicht stolz darauf, dass irgendwelche Wissenschaftler oder Feingeiste die rein zufällig in den selben Landesgrenzen geboren wurden wie ich, im Laufe der Geschichte hervorragende Dinge vollbracht haben. Ich bewudnere vielleicht deren Leistung, aber diese Bewunderung endet nicht an irgendwelchen Staatsgrenzen (die sich im Laufe der Geshcichte ohnehin extrem verändert haben. Ich finde Göthe nicht toller als Shakepear (oder Ballack als Zidane), nur weil wir zufällig die gleiche Nationalität haben.
Falls ich auf solch Leute Stolz wäre, müsste ich mich im gleichen Maße für Menschen wie Hitler oder Bohlen schämen. Ich bin aber für beides nicht verantworlich.
Nächster Gedanke: Was sind denn überhaupt Deutsche?
Kann man Stolz auf Einstein sein? Ich bin sicher, Einstein (jüdischen Glaubens) hat sich spätestens nach dem zweiten Weltkrieg selbst nicht mehr als Deutscher gefühlt. Oder nehmen wir Mozart: Salzburg gehörte damals zum großdeutschen Kaiserreich. Ist das jetzt "unser" Künstler oder der von Österreich?
Stolz auf "deutsche Wirtschaftkraft"? Sorry, ich bin nicht stolz darauf, dass der westliche Kapitalismus/Imperialismus den Rest der Welt ausbeutet. Auch daran bin ich so wenig wie möglich beteiligt.
Da feiere ich lieber mit den Franzosen deren Revolulotion (worauf ich aber auch nicht stolz bin), denn was dieses Ereignis damals als Signalwirkung hatte, war nicht nur für sie ein großer Fortschritt sondern - mit Verzögerung - für ganz Europa.
La Cipolla
25.03.2004, 23:23
@Lisa Jewell: Verdammt, so gut möchte ich auch argumentieren können, aber wie so oft, kann ich auch nach langer Überlegung nur einwandslos zustimmen.
Wobei, wenn ich etwas sagen müsste, würde ich noch behaupten, zuviel Stolz für sich selbst ist auch nicht gut, die Welt wäre ohne Stolz ganz allgemein vielleicht besser dran...
Hey, mir fällt gerade was lustiges auf! EIGENTLICH ist eine Anekdote ja eine lustige Angelegenheit...:rolleyes:
lustikus
02.04.2004, 02:33
Andre,du warst krank?wann?
Naja auf jeden Fall hat mich das was du geschrieben hast zum schmunzeln gebracht...
...sind Großeltern nicht manchmal schlimm?!
Wenn Krankheiten mich immer so zu lachen bringen dann immer her damit:D
ravenous_rat du Spinner
Ich kann mir echt vorstellen wie das so bei dir in der schule abgeht...
du kleiner Idiot...du bist in seiner Klasse
Andre mach immer weiter so
La Cipolla
13.04.2004, 22:29
Zuerst muss ich mich mal aufregen. Ich hab mich nun schon seit längerer Zeit gefreut, weil meine Eltern mit mir und ein paar Bekannten nach Italien wollten (zum 8. Mal:rolleyes: ). Wir fahren dann jedenfalls los und halten nach ca. 6 Stunden an.
"Hm, sind wir schon da?"
"ja, das sind wir."
Ein dämonisches, allerdings äußerst imaginäres Grinsen lag auf den Lippen meiner Mutter. Also hiefe ich mich hoch, entferne Tenacious D, die in meinem Kopf rumgröllen, aus dem CDplayer und schaue aus dem fenster. Schock.
"Mama?"
"Ja, André?"
"Wo sind wir?"
"In Fulpmes, Östereich?"
"ÖSTERREICH?! Sind wir auf der halben Strecke stehengeblieben, oder was?!"
"Nein, der Urlaub ist doch in Österreich!"
So fing es an. Weiter ging es mit Schnee, Regen, vereisten und aufgewühlten Schneepisten und so weiter...
Skifahren ist toll! In Italien. Dort gibt es nämlich wunderschöne Gebiete wie den Speikboden oder den Kronplatz (eingedeutscht). Ganz anders in Österreich: Man muss stundenlang anstehen, die Hänge sind mit schreienden Ski-Kidies bevölkert und ausserdem viel zu groß.
Bestes Beispiel: Stubaital - Gletscher mit ca. 25 Liften. Was um alles in der Welt soll ich mit 25 Liften anfangen, wobei die sogenannte Talabfahrt so dünn wie ein Streichholz ist (Ausserdem mit Kidies bevölkert)?! Auch mit dem Neuschnee auf den "illegalen" Pisten kann ich in meinen Snowblades (kurze Ski) nichts anfangen, da kipp ich vornüber wie ein Stehaufmännchen!! Pizza kann sich natürlich auch nicht im Geringsten mit Italien messen, auch wenn sie nicht schlecht geschmeckt hat. Das Essen war sauteuer und "Grüß Gott" lässt mich langsam ausrasten!
Empfehlung an alle Ski- oder Snowboard- oder Wasauchimmer-jünger: Geht nach Italien, denn ca. 10 Km von Österreich entfernt gibt es Sonne und Lifte, an dem man nicht ne halbe Stunde anstehen muss!!
(Es gab wirklich Sonne, wir waren einen tag drüben, dort war das Wetter toll...):(
Aber einen Vorteil hatte die ganze Sache auch, abgesehen von der Tatsache, dass ich nie wieder zum Skifahren nach Österreich gehen werde, habe ich drei Bücher gelesen und 20 Stunden Golden Sun auf dem GBA gespielt!:D
Hmmm... jaaa. fein, und was soll uns das jetz sagen ?? ^^
Dass du Österreich nich magst ?
Dass du ein Italio-Freak bist ? :D
Dass Mainstream-Idioten nach Österreich reisen, um die Pisten mit ihren Kiddies zu verstopfen, damit andere nich fahren können, nur, weil sie nich nach Italien fahren wollen (da sie zu doof sind, woanders hinzufahren, da die nichmal Englisch sprechen können ;) )
Mein Geheimtip: Fahrt an den Nordpol, da gibt´s Schnee ohne Ende und KEINE Anstehschlangen, das garantier ich euch ;) (außer, ihr stellt euch hinter Pinguinen an http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_010.gif )
Problem iss, da gibt´s keine Pisten :rolleyes:
ravenous_rat
14.04.2004, 00:23
Na ich war einmal in Italien und ich hab nur langweilige erfahrungen gemacht...das liegt aber sicher an der gegend wo ich war...nicht dass sich jetzt alle bei mir beschweren weil ich mich wegen einem besuch über Italien beschwere.
Ich will auch irgendwann mal SKi fahren gehen nur meine eltern fahren nur hin wo's warm ist und da läßt sich meistens nie ski fahren
Naja hoffentlich komme ich bald auch zu dem vergnügen
La Cipolla
16.05.2004, 17:53
Ich ging heute mal wieder in meiner permanenten guten Laune über unseren Boulevard, als ich (nicht zum ersten Mal) einen dieser bemitleidenswerten Obdachlosen sah, die am Straßenrand hocken, mit Hundeblick und vorgehaltenen Händen. Ich ging weiter, aber nicht, weil ich ein schlechter Mensch bin, sondern aus Erfahrung. Meine 80 Cent hab ich dann lieber dem armen Gitarrenspieler-Spieler gegeben, der so wunderschön verzerrt "Blowing in the Wind" gespielt hat.
Wobei... wenn ich überlege: Der konnte eigentlich auch nicht so sonderlich arm sein, immerhin verkaufte er zeitgleich noch CDs (!) von sich selbst. Jedenfalls lief ich guter Laune weiter und erreichte unseren Markt. Das erste was ich sah, war der "arme" Hundeblickmensch, wie er am Kiosk stand und sich Wodka eingeflößt hat. Der Hundeblick war verschwunden, die flehenden Augen auch, dafür hat er nun laut gelacht. Kein Kommentar. Meine Erfahrung hatte sich bestätigt und meine Schritte trugen mich zu einer kleinen Bühne, die man vor dem neu eröffneten Galeria Kaufhof aufgebaut hatte. Dann blieb ich wie erstarrt stehen, denn meine Augen konnten nicht glauben, was sie dort sahen. OHMEINGOTT, das ist ja E.K.O. Fresh!! Ich verabscheue E.K.O. Fresh! (für alle, die ihn nicht kennen, Eko ist ein leicht größenwahnsinniger Möchtegernrapper mit dem Gesicht einer neugeborenen Ratte). Also drehte ich mich leicht angewiedert weg und hoffte, dass es nicht noch schlimmer kam. Doch natürlich kam es noch schlimmer. E.K.O. begann mit "rappen". Oh mein Gott, den Depp kann man sich im TV schon nicht anhören, aber Live? Ich nahm meine Beine in die Hand und rannte zum Haus des Buches, unserem lokalen "Mangacafe":D . Doch seine Quitschstimme drang selbst durch zwei Etagen Papier und Pappe noch immer zu mir durch. Später habe ich erfahren, dass man ihn (angeblich) mit Tomaten und Eiern beworfen haben soll, ebenso wie ich es eine Woche zuvor schon bei CDU-Merkel sehen durfte, die an der gleichen Stelle mit der gleichen Souveränität ihren Vortrag hielt. Verdammt, hätte ich nur meine Nerven zusammengenommen.:rolleyes:
An diesem Tag ist mir klar geworden: Bei MANCHEN Leuten ist es vorteilhaft, sie nur im Fernsehn zu sehen, Halle ist Weltstadt und demnächst geb ich meine Cents dem armen Studenten aus Moskau. Diese Erzählung ist übrigens ernst und richtig, die beiden Deppen waren wirklich hier...:\
Jaaa, Halle macht Spaß ~.~
Was ist daran bitte ernsthaft Weltstadt ??
Wann härt man in den Nachrichten schonmal was von Halle ??
Aber GOTTVERDAMMT, ich hab E.K.O verpasst :( ;____;
Liebend gern hätt ich ihn ausgebuht und vollgeschrien, wie dreckig und hirnrissig er doch ist =[
Aber was genau ist jetz eigentlich der Zweck dieses Threads ?? ;)
Das hab ich nämlich nicht ganz verstanden ^_^
La Cipolla
18.05.2004, 22:42
Sinn? :confused:
Ich bitte dich, das ist eine Anekdote, darüber soll man mal schmunzel, überlegen, ob man auch so denkt, und sie dann ganz schnell wieder vergessen.:D
Grüble nicht so viele über den Sinn dieser Welt herum, das macht depressiv!;)
Lonegunman81
19.05.2004, 01:31
Sinn... tsts! Hat denn niemand mehr verständnis für das scheinbar Sinnlose?? Der sollte mal die Wurstgeschichte lesen, das kuriert! Auch wenns nicht deine beste Anekdote war, trotzdem lustig! Aber gönns doch dem Musiker, der hat halz keinen besseren Freund als den Vodka! Und Eko... naja, scheiße aussehen tut er wirklich, ziemlich sogar, man möchte fast so weit gehen es extrem zu nennen, aber das mit der Überheblichkeit meint er glaub ich nicht so ganz ernst! Soll wohl eher Humor sein, is mir aber dann letzten Endes auch egal, weil die Musik so oder so echt Scheiße ist, genau wie seine Quäkstimme! Wenn schon einer Songs für Yvonne Catterfeld schreibt...
ravenous_rat
19.05.2004, 13:51
Ok wenigstens gibt mit einer Recht wenn ich immer sage, dass EKO das mit den Texten nicht immer ernst meint(obwohl ich schon oft versucht hab denen das zu verklickern). Naja über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten deswegen ist es sinnlos sich über die Lieder von ihm auszulassen weil es eh nicht zu einem Ende kommt.
Übrigenshaben sie EKO nicht mir Obst der so beworfen, ein paar Leute ganz vorne haben sogar geweint(vor Freude) als er auf die Bühne kam.
Es gab nur ein paar vereinzelte Zwischenrufe als EKO fragte wen sie sehen wollen.
Naja und wenn du Halle schon als Weltstadt bezeichnest dann ist Teutschenthal erst Recht eine^^
La Cipolla
20.05.2004, 18:31
JA, ravenous, sie haben VOR FREUDE geweint, aber SICHER!:D
Gut, so ist das Gerücht mit den Tomaten aus der Welt.:rolleyes: War mir ja auch nicht sicher. (uh, eine EKO Fan in meinem Thread...;))
@Lonegunman: Genau, lest alle die Wurstgeschichte, ich habe fast eine halbe Stunde nachgedacht, und habe nicht den Ansatz eines Sinnes darin gefunden! Aber sie ist trotzdem unglaublich toll!!:D
Teutschenthal? Teutschenthal ist ... nun ja... lest den "letzten Jörn", dort ist es gut beschrieben...:rolleyes: :D
Ja,ja die wurst-Geschichte ...
sie ist so tiefgründig das ich ihren Sinn einfach nicht erfaßen konnte.Sie ist so gut geschrieben das man sich selbst das
vorstellen muß was man sich einfach nicht vorstellen will.>_<
zu Halle: Halle ist eine Stadt in der man allerlei erleben kann
(von vorbeifahrenden Zügen bis zu jede Menge Bettlern)
Ich versteh gar nicht warum die Einwohnerzahl stetig
abnimmt(wahrscheilich weil das mächtige Teutschental
Halle die Einwohner streitig macht).
Schöne Anekdote wenn auch nicht gerade aufschlußreich.
@Ratte: EKO stinkt!http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/smilie_06.gif
La Cipolla
04.07.2004, 11:32
Hier ein Gedicht, das eigentlich als Mini-Star Ocean Fanfic gedacht war. Sagt mal eure Meinungen, ich selbst find den Schluss mit Abstand am besten.
Die zwei Sterne
Sie sieht die Sterne am glänzenden Himmel,
Abermillionen, verworren, verloren,
Die Planeten sind klein unter ihrem Glanz,
ziehen, wie ein goldener Schimmel
Herüber bis zum Sonnenkranz.
Das Mädchen steht auf und blickt in die Ferne,
Die Dächer der Menschen sind überall, sind nirgendwo,
denn wo, weißgott, ist überall, auf einem Planeten,
Unter nur einem der ewigen Sterne,
Wie Körner aus Sand am unendlichen Strande.
Sie lacht und drosselt ihre Schritte,
Denn ein Wunsch, so elend und doch so weise,
wie wär es, wenn ein Stern vom Himmel fiel,
bekam ihr gut, wär´s nicht ihre ehrliche Bitte?
Ihr Götter, es ist nicht zu viel.
Dann stand er da, der Stern ihrer Träume,
mit Augen tief wie Galaxien,
er nahm ihre Hand, doch sie dachte nicht mies,
denn zwei Sterne, auch in den ewigen Räumen,
finden zusammen, egal wo und wie.
Jetzt muss ich aber mal meine Meinung dazu schreiben. Auch wenn ich das Spiel nicht kenne. >_>
Das Gedicht gefällt mir wirklich sehr gut.
Vor allem der zweite Teil. Nur finde ich das das 'drosselt ihre Schritte' nicht wirklich rein passt. Es stört ein bisschen den Lesefluss.
Sonst gefällt es mir wirklich gut. ^__^
Azrael_Fish
06.07.2004, 07:09
ja, wird zum schluss besser :D
und das mit dem drosseln: ist das ein motor???
würd ich in ein lesbareres Wort umwandeln...
vorschlag: "verlangsamte"
La Cipolla
06.07.2004, 22:06
thx!! Hier werd ichs nicht mehr ändern, aber in meiner Gedicht-Datei ists schon anders.:) *Fehlereinseh*
Azrael_Fish
07.07.2004, 00:45
gedicht datei???
es gibt noch mehr?
dann immer her damit ;)
interessiert mich
La Cipolla
08.07.2004, 14:20
Irgendwo stehn sie schon, aber eh ich jetzt stundenlang den RPG-Ring durchwühle... :rolleyes:
(Namen haben die meist keine)
Ich sehe deine Augen, wie Planeten im unendlichen All,
Ich sehe deine Haare, wie Wellen im schlimmsten Sturm,
ich kann auch deinen Mund sehen, der sich unwiederbringlich
in deinem Gesicht verliert. Nur, so lang ich auch schaue,
Ich kann dein Lächeln nicht sehen, in der Wüste deiner Züge.
Die Stürme legten sich vor langer Zeit,
als der Wind nachließ,
Die Fluten wurden lauer,
als das Wasser knapper wurde,
Die Erde wurde ruhiger,
als sich die Feuermassen beruhigten,
aber die Angst, die ewige Angst blieb am Leben,
wenn es auch nichts mehr zu fürchten gab,
ausser sich selbst.
Er besiegte die größten Armeen,
Er schlug die größten Krieger,
Er machte sich den größten Ruhm,
Er war bei allen bekannt,
doch nun, nun,
liegt auch sein schwacher, alter Körper
unter der rauhen Erde, vergessen und arm.
Was ist wohl, wenn das Ende näher kommt...
wenn die Erde tot und trocken ist,
wenn die letzte Hürde überwunden ist,
wenn der Mond hell leuchtet,
wenn wir durch das All wandern,
wenn die Gier keine Ziele mehr findet,
wenn alle Kriege geschlagen sind,
wenn alle Schwachen fort sind,
wenn wir nicht mehr selber denken,
was kommt dann...
Es gibt Sachen, die sind ewig.
Ewig ist, was wir am meisten fürchten,
und auch, was wir am meisten lieben,
Ewig ist auch, was sich ständig wiederholt.
Ewig ist der Krieg und das Leid,
Ewig ist die Liebe und das Glück,
aber eigentlich ist, was ewig ist,
doch nur die Zeit.
Die Zeit wird kommen, wenn sich die Leute
nicht länger unterdrücken lassen, von Mächten,
so dumm und primitiv, wie die Zeit...
...
Dann werden die Menschen aufstehen,
wie der Flammenvogel aus der Asche,
werden sie sich erheben, befreit
von idiotischen Idealen, gleich
...und doch verschieden...
Dann wird die Zeit derer anbrechen, die nicht länger
stumm sein wollen. Denn jene, die nicht blind folgen werden,
sind verdammt...
zu führen.
Wir wollen das nicht hören, sagen die Menschen,
das waren nicht wir, sondern unsere Vorfahren,
wir würden es gern vergessen, hier, habt ihr ein wenig Geld,
damit auch euch das Vergessen leichter fällt!
sagen die Menschen. Dann vergessen sie es, und es ist nur
eine Frage der Zeit, bis es sich wiederholt.
Wer gelernt hat, mit den Schatten zu gleiten,
wird sie nie wieder fürchten.
Wer lacht, wenn andere in der Dunkelheit schluchzen,
hat in ihr seinen besten Freund gefunden.
reimen tun sie sich eigentlich auch nicht... :rolleyes:
reimen tun sie sich eigentlich auch nicht...
Müssen sie doch auch nicht :) Manchmal können Gedichte gerade ohne reim sehr gut wirken :D aber deine sind wirklich schön, bin wirklich überrascht, wie viele gedichte Mit Reimen mich hier ansprechen!!!
La Cipolla
11.07.2004, 00:10
Danke! :rolleyes:
Solche Worte sind Balsam für die Seele, ich bin im Reimen nämlich eine Null... (Sonst würden Sätze wie "Sie drosselt ihre Schritte" nicht zustande kommen) :D
Ist das Bild in deinem Ava selbstgemalt? (Sieht toll aus!) :)
ja, ist selbste gemalt - danke *freu* :D Aber ich werde es ersetzen, wenn ich ein besseres habe, irgendwie wirkt es in klein nicht (auf mich!) ...
Diesen Satz finde ich garnicht soo schlimm, er ist mir auch aufgefallen, aber nicht unbedingt nur negativ, ich meine in Gedichten kann man doch gerade sehr gut mit Worten spielen und wenn dieses Wort dir in der Stimmung passender erschien, finde ich das okay. Gut, man nutzt es ehr für Maschinen oder so, aber das kann man auch noch interpretieren, wenn man ganz ins detail gehen möchte, warum Schritte manchmal mechanisch wirken (können) und in dem Zusammenhang finde ich würde auch das Wort "elend", das im nächsten satz sehr gut passen. Gut, darauf wolltest du vielleicht nicht hinaus, aber ich meine nur, dass ich diesen Satz garnicht schlimm finde oder schlecht. Er ist eben dein Stil, wenn auch vielleicht unbewusst oder so
(okay, jetzt hör ich besser auf, sonst haltet ihr mich gleich für jemanden, der alles schönredet, aber so bin ich nicht, wenn ich Kritk habe, dann übe ich sie auch aus! :) )
La Cipolla
13.07.2004, 15:11
Gestern war ich mit meinen Eltern und meiner 3-jährigen Cousine im Zoo, und es war ein... ernüchterndes Erlebnis. Gleich am Eingang begrüßten uns die Bären hinter ihren Panzerglasscheiben und mein Vater meinte, das wäre auch sein Leben. (Den ganzen Tag auf einem fetten Baumstamm liegen und sich sonnen, zwischendurch das ein oder andere Stück Fleisch in den Rachen geschoben kriegen usw.) Meine Mutter dagegen war wieder in ihrem Element.
"Eine Seerose!!"
"Mama, das ganze Becken ist voll damit."
"Aber die hier ist besonders schön!"
"Ja, Mama."
"Und schau dir die Sonne an, da haben die Wolken gar keine Chance!"
"Die Sonne scheint schon den ganzen Tag, Mama."
(schweigen)
"Aber jetzt kann man sich so gut sonnen!"
"..."
Ich meine, ich finde den Zoo ja auch jedes Mal wieder toll, aber meine Mutter kann sich einfach über alles wundern! Selbst, wenn es in Strömen gießt, geht sie immer mit der Logik "Hinten wird es schon wieder heller!" ran. Aber das wäre nicht weiter schlimm, Optimismus verbunden mit unnatürlich konstanter Lebensfreude ist nicht unbedingt was Schlechtes, aber das Seltsame kommt noch. Wenn meine Mutter sagt "Hinten wird es schon wieder heller!" glaube ich nicht, eine Prognose zu hören (wär auch nicht möglich, wenn der ganze Himmel bedeckt ist), sondern einen Befehl. Und siehe da, spätestens zwanzig Minuten später stehe ich mit gaffenden Blick in der schönsten Sonne (die natürlich noch einen Regenbogen in die Luft gesetzt hat, über den sich meine Mutter wundern kann). Der ein oder andere ist schon zu der Meinung gekommen, sie wäre eine gute Hexe...
Naja, jedenfalls gingen wir weiter und erreichten das neu eröffnete Raubtierhaus, welches sein wunderbares Flair verloren hat, seit es dort nicht mehr wie beim Fleischer stinkt. Die armen Löwen liefen immer an der Scheibe vorbei, in den ewig gleichen Bahnen und ich fragte mich abermals, ob Zoo wirklich so etwas Tolles sei. Meine Cousine war sich da sicher, jedes Mal, wenn das desillusionierte Tier die Scheibe streifte, grinste sie ihn mit einem glücklichen "Friss mich doch!" an und lachte ihn dann aus. Ein schönes Leben.
Allerdings muss ich sagen, war der Besuch auch für mich nicht unnütz, ich habe mich wieder einmal in meiner Lieblingsdisziplin, dem Starren, mit den Besten der Welt gemessen. Nachdem ich unsere Hauskatze mehrmals völlig zu Grunde gestarrt hatte, war es schwer, einen ebenbürtigen Gegner zu finden. Die Faultiere konnten gut starren, schliefen aber nach wenigen Sekunden ein, die Schlangen ignorierten mich einfach völlig. Schließlich erkannte ich die Herausforderung in Form eines unscheinbaren Käfigs am Wegesrand. Sie blickte mich aus ihren schwarzen Augen, tief wie Galaxien an, ohne den Kopf dabei auch nur einen Millimeter zu verschieben. Schließlich, nach nahezu zwei Minuten, gab auch die Eule auf und ich atmete erleichtert aus.
Doch das Beste kommt noch! Situation: Ich und meine Cousine stehen am Ententeich (Enten füttern), meine Mutter wundert sich immer noch darüber, dass Vögel tauchen können und mein Vater vergnügt sich an der Bockwurstbude (Der einzige Ort im Zoo, der für alle interessant ist). Doch nun merkt meine Mutter, dass wir langsam wieder nach Hause müssen und überlegt sich eine durchschlagende Taktik. Sie schaut meine Cousine mit ihrem typisch-fröhlichen Lächeln an und sagt. "Kommt jetzt, Magdalena! Wenn ihr die Enten noch weiter füttert, platzen sie!"
Kurz überspielte Schwiegen die Szene, dann brach ich in Lachen aus und meine Mama schaute mich verwundert an. OK. Genug der Schilderungen. Jetzt stellt euch mal bitte eine platzende Ente vor!! Ich musste das gleich auf Papier festhalten. Viel Spaß!
Lonegunman81
13.07.2004, 19:04
LooooooooooooooooL!!
Sehr gut beschrieben, und die Augen der Ente... spitze!
Tja, ich kenn das mit dem heller werdenden Himmel auch noch sehr gut.
Als ich noch zuhause meiner Tage fristete, da kam auch hin und wieder der Samstag in mein Leben, somit auch meine Mutter früh morgens in mein Zimmer, und somit letztlich auch die Arbeit in meinen Tagesablauf!
Mutter: "Du mußt heute Rasen mähen!"
Ich (müde, zerschlagen von derletzten Party, widerwillig):
"Es regnet aber doch, ich hör die Tropfen bis UNTER DIE BETTDECKE!!!"
Mutter: "Ja, aber hinten wirds schon wieder hell!"
Ich: "Na warten ma mal ab!"
Und wie du schon sagtest, sind Mütter HEXEN! Keine halbe Stunde später (obwohl NICHTS, aber auch GARNIX hell am Himmel war) hörte der Regen stets auf und ich konnte meine Vormittagspläne (schlafen) aufgeben! Und mähen!
La Cipolla
07.01.2005, 08:21
So, mein Gedichtthread hat sich irgendwie verabschiedet. http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_010.gif
Hier der Neue und ein inzwischen überholtes Gedicht. (Sonst würd ichs nicht posten. ^^)
Manchmal gehen wir durchs Leben,
Manchmal kosten wir vom Schlaf,
Ohne auch nur zu vermuten,
welche Wunder wir nicht sah´n.
In solchen Stunden, leer vom Leben,
schau´n wir meistens in die Wolken,
Denn nicht wissend, was wir wollen,
hoffen wir auf bessre Zeiten.
Ich weiß nun, auf was ich hoffte,
denn ich habe sie gesehn,
einen Engel, unterm Monde,
einzigartig, wunderschön.
Ihre Lippen sprechen heilig,
Ihre Hände schaffen Wunder,
dunkle Augen schauten herrlich,
bis ich ging in ihnen unter.
In Gedanken klarer Nächte,
In Gedanken steht sie hier,
In Gedanken, in Visionen,
Bin ich bei ihr... und sie bei mir...
Die Erde bricht aus allen Fugen!
"Geht nicht!", kreischen die Doktoren!
"Niemals!", schreien Moralapostel!
"Ist nur eine leere Floskel!"
Da protestieren auch die Alten,
Zurückgebliebnen und Verkalkten,
doch mag die Welt vernichten mich,
Nur eines noch:
...
"Ich liebe dich!"
Kurz darauf später an die gleiche Person:
Kann ich schon nicht die Sonne sein,
wär ich doch gern der Mond.
Mein Volk, das ist ein Meer aus Sternen,
mein Schein ist blass, doch klar.
Hell genug mag ich nicht sein,
doch im Dunkeln reicht ein Glimmen.
Auf das du eine Sonne findest,
die scheint, den ganzen Tag.
Doch wenn die Nacht dann wiederkehrt,
erhell ich dir den Weg.
Wenn es dunkel ist und kalt,
wär ich doch gern dein Mond.
:rolleyes:
The Game
09.01.2005, 02:06
Nunja... ich mag zwar generell keine Gedichte, die sich nicht reimen, aber immerhin hast du das ganze mit ziemlich versähnlichen Lauten recht gut hinbekommen. In der ersten Strophe les ich zweimal "Leben", das kommt unschön. ;)
Die Erde bricht aus allen Fugen!
"Geht nicht!", kreischen die Doktoren!
"Niemals!", schreien Moralapostel!
"Ist nur eine leere Floskel!"
Eigentlich gut, aber grauenhaft im Zusammenhang mit den anderen Zeilen... >_<
La Cipolla
25.03.2005, 06:39
So, ich habe als Epilog für eine Geschichte jedem Charakter ein Gedicht zugeordnet, welches die Gedankenwelt widerspiegeln soll und wär euch nun sehr verbunden, wenn ihr versuchen könntet, von den Reimen auf die Züge der Leute zu schließen. Sozusagen also eine kleine Interpretation, die primär den Sinn hat, herauszufinden, ob ich die Charaktere der ... Charaktere gut getroffen habe. :rolleyes: Kritik ist selbstverständlich auch erwünscht, ich selbst bin bspw. mit dem Gedicht "Greel" nicht so ganz einverstanden, hört sich IMHO relativ grottig an, bis auf das Ende, das find ich genial. :p
Ich weiß, dass es teilweise recht schwer sein kann, daher tausend Dank im Vorraus. http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sm_12.gif
Saigo
Was siehst du
Im Schwarz meiner Augen?
Wo ist nur das glänzende Licht?
Sag, ist es erloschen?
Sag, ist es verloren?
...wo ist es?
...ich finde es nicht...
Was ist dieser Körper?
Was ist dieses Fleisch?
Wo sind meine Narben,
der Wunden so leicht?
Was wandelt die Seele
Noch auf dieser Welt?
Wer ist es,
der mich gefangen hält?
Wo lag meine Sünde?
Wo lag nur mein Fluch?
Ich möchte ihn verstehen,
wie ein offenes Buch!
Solange auf mich fällt noch
Das blutige Licht,
Muss ich es finden,
mein letztes Gericht.
Doch will ich nicht suchen!
Will nie mehr leiden!
Will niemals mehr fluchen!
Nichts mehr erreichen!
Ich will nur noch sterben, gen Himmel entschwinden,
sei's auch die Hölle, vergessener Sünden.
Doch wenn eines Tages
ein Schimmer mich trifft,
vergess ich die Sorgen,
seh nur noch das Licht!
Doch vom Licht kommt der Schatten.
Vom Schatten das Licht.
Trübe Wolken
nehmen die Sicht.
Und wenn der letzte Sonnenstrahl auf die Erde fällt,
ist die Chance vergeben,
zu entfliehen der Welt...
Der Name vergessen.
Mein Leben vergeben.
Wo ist mein Schatten?
Die Seele -
Zerrieben?
Ich kann sie sehen –
Und doch nicht erreichen,
nur mein Wille allein
stellt diese Weichen.
Greel
Ich seh meine Angst.
Noch kennt man den Namen,
von herrlichem Klang,
noch nennt man die Taten
des großen Manns.
Doch Menschen! - sie sprechen
Gespaltener Zunge,
tragen die Furcht tief in der Lunge!
Ich spür ihre Wolllust
Spüre den Neid!
Ich spüre den Hass!
Ich bin nicht bereit!!
Ich werde nicht gehen,
was auch geschieht,
will nicht, dass Gott
auf mich herabsieht.
Unzählige Male zerstört ich die Nacht,
eine trügerische Sonne
kam an die Macht.
Doch irgendwann ging sie wieder unter
Und zog mich in Wut
Gleich mit hinunter.
Wenn ich sehe hinauf, zum Sternenmeer,
erkenn ich den Mond,
und mein Herz wird schwer!
Ich dachte oft, ich sei ein Wesen der Nacht,
Doch nur Soleil gibt mir diese Macht.
Diese Hoffnung in meinem Inneren
hielt sich zumeist für die Siegerin.
Doch war sie im Grunde
eine Hilfe dann,
der Verzweiflung, die niemals schwinden kann?
Der Krieg mit dem Schatten,
der über mir liegt,
Ein Traum? – der mich in Sicherheit wiegt?!
Ich ging zu Orten, die mir verboten.
Ich beging Taten – teuflische Wogen!
Ich erblickte die Dinge, die man nicht sehen darf!
Ich schmiedete Klingen – für mich viel zu scharf!
Auch der größte Teufel ist ein Gott gegen mich.
...
Um zu sterben, leben wir ein Leben lang?
Das wird ich nicht glauben!
- sonst wird mir bang! -
Seh ich keine Götter, so erhebe ich mich.
Will ich noch nicht gehen, so bleibe ich.
Gramata
Schwingen, alt, doch wunderbar,
azurblau und aus purem Eis,
Augen, göttlich und bezaubernd,
mächtig und aus reinem Gold.
Ich bin eine Göttin,
ich bin wie der Sturm,
Mein Blut ist vom Menschen
und auch vom Wurm.
Ich habe geherrscht, getötet, geächtet,
ich habe genommen, versklavt und geknechtet.
Doch eines,
- so weit bin ich mir nun klar -
fehlte im Leben, wichtig, für wahr...
Wo ist dieser Junge, der Schemen so fern,
kann ich ihn nicht haben?
Hätt ihn doch so gern!
Mir gehört alles - Die Erde! Der Wind!
Fehlts mir –
An einem Menschenkind?
Von niederem Blute,
schwächlichem Fleische,
von fehlendem Mute,
solch lebende Leiche?!
Verflucht und verdammt!
Ist sie wirklich so schwach,
welche sonst sogar über die Götter lacht?
Was bringt ein Kristall,
wie Wasser so klar,
Wenn doch selbst die Sonne
seinen Grund nie sah?
Keiner darf ihn beschützen,
keiner kann ihn besitzen,
denn kristallene Sicheln
werden zerschlitzen
das menschliche Fleisch,
die Knochen, die Sehnen!
Man kann mich nicht halten!
Das muss ich verstehen...
Und jeder,
der seine Hand an mich legte,
vereiste, wenn sich mein Herz erregte.
So bleibe ich mächtig,
doch einsam zugleich,
ewige Königin,
im eisigen Reich.
schreiberling
26.03.2005, 13:22
hmm...
du mutest uns ganz schön was zu, und auch noch so viel.
Werde mich mal daran probieren...meine durchkämpfen ;)
also erstmal stelle ich mal die Stellen/Fromulierungen hier hin, die mir nicht gefallen:
aus Saigo
Wo sind meine Narben,
der Wunden so leicht?hmm,unschöne Formulierung
Ich möchte ihn verstehen,
wie ein offenes Buch!
komisch,les es mal
Die Seele -
Zerrieben? klar was du erreichen wolltest, aber das hört sich wirklich nicht gut an, auch wenns sich gewollt nicht gut anhören soll
achja,insgesamt zu viele "Doch"s
aus Greel
Ich seh meine Angst.
Noch kennt man den Namen,
von herrlichem Klang,
noch nennt man die Taten
des großen Manns.insgesamt,irgendwie hört sich das nicht gut an
Doch irgendwann ging sie wieder unter
Und zog mich in Wut
Gleich mit hinunter.würde "irgendwann" streichen und durch was anderes ersetzen
Wenn ich sehe hinauf, zum Sternenmeer,
ich mag diese alte Formulierungsweise, aber obwohl du so pathetisch schreibst gefällt mir das nicht
Diese Hoffnung in meinem Inneren
hielt sich zumeist für die Siegerin.feine Sache mit Soleil vorher, aber die Siegerin?
aus Gramata
Ich bin eine Göttin,
ich bin wie der Sturm,
Mein Blut ist vom Menschen
und auch vom Wurm.
Ich habe geherrscht, getötet, geächtet,
ich habe genommen, versklavt und geknechtet.
Doch eines,
- so weit bin ich mir nun klar -
fehlte im Leben, wichtig, für wahr...ich glaube,die beste Strophe in allen drei Gedichten,super
also Gramata ist dir wirklich am besten gelungen, gefällt mir wirklich außerordentlich gut.
insgesamt muss ich sagen dass alle Gedichte erschreckend unrhythmisch sind, ich hoffe das ist gewollt... ;)
achja,hätte fast die kleinen Interpretationen vergessen:
Gramata,ja,Königin anscheinend,herrisch,gebieterisch,mächtig, hat aber irgendwie n Faible für kleine Jungs ;)
Greel, aus welchem Grund auch niedergeschlagen, Glauben an Welt und Gott verloren,verzweifelt ,melancholisch usw, vielleicht "der Narr" auf dessen Rücken sich alles austobt... er wirkt so als ob er sich in den Wald zurückzieht und dort auf sein Ende wartet, keine Forderungen mehr an die Welt stellt.
Saigo,hört sich nach Krieger an,der aber auch enttäuscht worden ist, nur hört er sich hoffnungsvoller an wie Greel, irgendwie eine Kämpfernatur der zwar vom Schicksal gezeichnet ist sich aber jede Minute wieder aufrappeln wird...
so,bin durch, hab wahrscheinlich die Hälfte vergessen die mir beim lesen aufgefallen ist, aber vielleicht fängst du ja schon damit was an...und vielleicht findet sich noch jemand der das durchackert ;)
La Cipolla
26.03.2005, 19:30
Tausend Dank erstmal! http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sm_12.gif
Zu den Interpretationen, Gramata und Saigo betreffend, absolut getroffen, wobei mir auffällt, dass ich nicht das psychische Erscheinungsbild, sondern das Seelenleben beschrieben hab. (Ist nicht schlimm, war aber auch nicht gewollt. ^^;; )
Greel ist dagegen total schief gelaufen. :p Wobei das bei ihm kompliziert ist, innerlich triffts schon ein wenig, aber er sucht (was man aber aus dem Gedicht nicht rauskriegt, höchstens durch den Schatten) seine Flucht vor der Vergangenheit in gespieltem Wahnsinn, aber eigentlich will er nicht nur noch sterben, sondern zwanghaft leben. :rolleyes: Da kommt es mir fast so vor, als hätte einer von uns beiden Saigo und Greel verwechselt. :D Saigo ist eher der, der nur noch Sterben will, dann aber immer wieder trügerische Hoffnung schöpft und weiterlebt.
Das unrythmische kommt daher, dass ich Saigo und Greel nicht mit einem Mal geschrieben habe, die Teile sind eher Einzelgedichte, hast aber recht, wobei ichs als Epilog passend finde, regt mehr zum Überlegen an als ein schön klingendes Gedicht. :rolleyes:
Gramata ist in einem Rutsch entstanden, daher IMHO auch das Rythmischste. Allerdings ist es, eigentlich im Gegensatz zu der Person, bemerkenswert unvielschichtig geraten, viel zu interpretieren gibts ja kaum. ... Hm.
Wo sind meine Narben,
der Wunden so leicht?
Ja, hat mir auch nicht gefallen, aber ich wusste nichts besseres. dieser bemerkenswert untreffende Satz sollte auf die Unsterblichkeit des Sprechenden hinweisen, die aber a) für das Gedicht absolut unwichtig und b) schrecklich formuliert ist.
Das offene Buch ist auch dämlich, kommt davon, wenn sich alles zwanghaft reimen muss. :p Ich werde Saigo und Greel nochmal komplett neu schreiben, außerdem kürzer und kompakter. Gramata vielleicht auch... Mal sehn.
Die zeriebene Seele. Naja. Ist Geschmackssache, ich finds in Ordnung.
Die vielen dochs sollen seine eigenen Zweifel zeigen, hast aber recht, ist ein wenig penetrant.
Nochmal vielen Dank, hast mir sehr geholfen!! :)
La Cipolla
29.04.2005, 11:28
Lest mal...
Die Chroniken des blutigen Mondes
Bestia
Dichter Pfeifenqualm behinderte die Sicht in dem kleinen Wirtshaus, und nur das Stimmengewirr überlagerte den Gestank des Alkohols, der der zu dieser Zeit des Seemanns bester Freund war.
An einem kleinen Tisch, fernab von dem ganzen Gemurmel, saßen zwei Gestalten im Dunkeln und redeten miteinander. Der Eine, ein sehr alter Mann mit einem ungepflegten Bart und typischer Seemannskleidung, grinste in sein Whiskeyglas. Sein Gegenüber, eine vermummte Gestalt, blickte auf den Tisch herab und erhob dann die Stimme. Diese hatte einen angenehmen weiblichen Klang, drang aber trotz ihrer Lieblichkeit problemlos durch die Geräuschkulisse des überfüllten Wirtshauses.
"Warum lacht ihr, mein Freund? Ist die Geschichte, von der ihr mir berichten wolltet, denn so amüsant?"
"Nee, das isse weiß Gott nich", antwortete der Alte und wischte sich mit bedächtigem Blick eine Träne aus dem Auge, "aber wenn ich im Nachhinein drüber nachdenke, zweifle ich schon selbst daran, dass der ganze Schmarn wirklich so passiert is. Vielleicht hab ich mir das Ganze nur im Suff ausgedacht, wie es alle sagen, den ich es erzähle..."
"Nein.", erwiderte die andere Gestalt scheinbar amüsiert, "Erzählt mir eure Geschichte. Ich habe viel gesehen, wenn sie sich wirklich so zugetragen hat, werde ich euch glauben."
"Wie sie meinen. Bringt mir noch einen Whiskey, dann erzähle ich euch, was ich darüber weiß, über das Leben dieses Mannes, über den Leidensweg dieser Bestie..."
"Er hatte als Schiffsjunge auf meinem Boot angeheuert, aber er wollte niemals eine einzige Münze Lohn, er meinte dann immer nur, Arbeit wäre gut, Arbeit würde ihn ablenken. Seine Miene war immer starr, und wer ihn traf, meinte oft, er wäre gefühlskalt, aber ich sah ihn manchmal bei Nacht auf dem Deck sitzen und zum Mond herauf starren, mit einer Trauer und einer Sehnsucht in den Augen, die ich zuvor bei keinem Menschen gespürt hatte. Er redete ungern über sich selbst, geschweige denn über seine Vergangenheit, scheinbar zwang er sich dazu, denn eigentlich unterhielt er sich gern, und ein einziges Mal konnte ich ihn dazu bringen, mir etwas über sein leben zu erzählen. Erst lauschte ich seiner wachen Stimme gern, aber mit der Zeit bekam ich sogar ein wenig Angst, denn die Dinge, die er mir erzählte, klangen seltsam und unglaubwürdig, doch seine Stimme war sicher und überzeugt, nur manchmal schien seine Erinnerung ein wenig zu schwächeln, denn die Ereignisse schienen schon lang vergessen zu sein. Heute verstehe ich, was er meinte, wenn er sagte, die Arbeit würde ihn ablenken. Er wollte nicht mehr über die Dinge nachdenken, die geschehen waren, auch nicht darüber, was er war. Er wollte sich nicht erinnern, deswegen sprach er ungern darüber, er wolte vergessen, warum er noch lebte, mit Erinnerungen, die jeden gewöhnlichen Menschen auf der Stelle ins Grab befördert hätten...
Mir kommt die Dramatik ein wenig gekünstelt vor, vielleicht ist das ganze ein wenig langweilig. Mich interessiert einfach, ob ihr die Geschichte nach dieser Einleitung weiterlesen würdet. :rolleyes:
NeoInferno
30.04.2005, 14:16
Hi Cipo,
endlich mal wieder eine Geschichte von dir :)
(Zu Gedichten hab ich allgemein kein Zugang und kommentiere sie daher nicht..)
Der Anfang deiner Geschichte ist bis auf wenige Patzer wirklich gut.
Vor allem die völlig unterschiedlichen Sprachebenen der beiden Hauptfiguren wirken sehr überzeugend und charakterisieren die Figuren indirekt. So könnte ich mir vorstellen, dass die Frau von adeligem Geschlecht, oder zumindest von einem höheren Rang ist.
Ich sehe nur Schwierigkeiten darin, dass der betrunkene Seemann die Geschichte nacherzählt. Von daher müsstest du dich streng genommen an sein Sprachlevel anpassen - das wär ne höchst lustig Geschichte :D
Naja, wenn du zu formal bleibst, wirkt es unauthentisch, wird wie gesagt nicht einfach, einen Mittelweg zu finden, bisher geht es ganz gut.
Denke bitte über die Stelle nach:
"und typischer Seemannskleidung"
- Show, don't tell (auch wenn's zum Halse raushängt, hier trifft es zu). Wie sieht so eine typische Seemannskleidung aus?
Der bisherige Plot ist an sich toll, nur habe ich Angst, dass der Titel und der Text schon zu viel der Pointe preisgeben: Der Titel "Bestia" und die Stelle "auch nicht darüber, was er war" lassen stark vermuten, dass der Mann eine Art Werwolf oder -Monster ist, der sich mit seinem Schicksal auseinander setzen muss. Wenn die Geschichte nichts darüber hinaus erzählt, kannst du sie schonmal begraben ;) Also lass dir mal schön was einfallen, um sie trotz scheinbarer Offensichtlichkeit spannend zu gestallten. Oder vielleicht lenkst du den Leser ja absichtlich in die irre *hinthint*.
Aber eine Bitte: Mach daraus kein Endlosroman. Es mag Leute geben, die Spaß daran haben, zig Kapitel zu lesen, ich gehöre nicht dazu. Eine Kapitelzahl im unteren einstelligen Bereich wäre wünschenswert, damit auch jeder bereit ist die komplette Geschichte zu lesen.
Ich freue mich auf mehr :)
Gruß,
Neo
La Cipolla
02.05.2005, 15:06
Thx für die Kritik. Die Sache mit Werwolf usw. sollte so sein, auch wenn die Tatsachen nur extrem entfernt in dieser Richtung liegen. ^^ (Ist extra so gemacht, weil man die eben diese Einstellung zu der Person kriegt, über die geredet wird, und sich später anfangs ernsthaft überlegt, was gemeint war. :p )
Problem ist nur, dass die Geschichte ein Auszug aus einem Riesenroman ist... :rolleyes: Aber eigentlich hast du Recht. Ich sollte mal wieder was kürzeres, abegeschlossenes schreiben, in diesem Sinne werd ich es wohl auf diesem Niveau belassen. (Also, dass man es auch unabhängig lesen kann) Ich hoffe nur, dass das was wird, weils mir am Herzen liegt... :rolleyes:
[to be continued...)
La Cipolla
23.07.2005, 20:08
Das Werbung nicht gerade zu den Appetithäppchen der Gesellschaft gehört, ist eine allgemein anerkannte Tatsache, aber mittlerweile hat sich meine Meinung dazu noch ein wenig weiter in den Abgrund gebogen, und am Rande sei erwähnt, dass ich nicht gerade viel Zeit vor der Glotze verbringe, ich habe nicht mal mehr einen Fernseher. Bleiben wir aber trotzdem gleich beim Thema Fernsehen, denn was man bei Gesprächen oder dem Besuch freundlich gesinnter Wohnorte so aufschnappt, reicht bei weitem für eine ausgiebige Meinungsbildung. Das Letzte, was ich vor einigen Jahren noch im TV genoss, bevor ich jenen ganz aus meiner Welt verbannt habe, waren die Musikvideos und die dazugehörige Musik. Natürlich gefiel auch mir nicht alles, aber dafür gab es neben Viva ja auch noch MTV und Onyx, falls mal überhaupt nichts mehr kam. So. Heute gibt es noch mindestens 2 andere Sender, die alle irgendwie zusammenhängen, aber je mehr ich mich über die gesteigerte Vielfalt freuen wollte, je mehr fiel mir auf, dass diese nicht im Geringsten existierte. MTV und Viva zeigen nicht nur das Gleiche (Ami-Poser-Hip Hop, Deutscher Assi-Hip Hop, Bubblegum Pop und Möchtegern Uh-Was-sind-wir-heute-wieder-rebellische-Musik.), nein, offensichtlich gehören sie auch noch zusammen. Und die anderen Sender irgendwie auch. Onyx gibt’s gar nicht mehr. In Ordnung, dieser Zustand ist nicht nur erschreckend, sondern armselig, aber das i-Tüpfelchen kam ja erst noch. Früher schaltete ich immer weg, wenn „World of Music“ oder was auch immer ihre einmaligen Super-Sonder-Spar-Angebote anpreisten, auf nur 23 CD-Sammlungen, denn ich wusste, dass nur drei oder vier Werbeclips kamen, dann ging's mit Musik weiter. Heute werde ich erstmal von der Biba-Bumse-Biene begrüßt. Lasst euch diesen Namen mal auf der Zunge zergehen. Wobei, lasst es lieber… ich musste drei Mal hinhören, bevor ich es geglaubt habe. Die nächste Station war ein animiertes Vieh, das komische Geräusche von sich gibt und auf einem imaginären Motorrad irgendwo langfährt. Toll. Platz 1 bei irgendwas, ich will gar nicht wissen, wer die anderen Plätze belegt hat. Dann ein besoffener Elch und irgendwelche leidlich niedlichen Küken, bei denen man sich wundert, dass sie vor Pseudo-Niedlichkeit noch nicht implodiert sind. Mir reichts, denn als die Werbung vorbei ist, fängt eine Sendung an, bei der sich zwei vollbusige Tussies (Das Wort triffts) verbal um einen dauergrinsenden Idioten mit dämlichem Dialekt prügeln. Wenn ich so was sehen will, zwinge ich mich halt in eine Standard-Disco. Oder ich kaufe Premiere mit Beate Uhse, da labern die Tussies wenigstens nicht soviel Unsinn, außerdem gibt’s keine Werbung.
Gehen wir ins Kino. Dort gibt ja auch keine Werbung. Jedenfalls nicht während des Films. „Fantastic Four“ (Wieso zur Hölle haben die das eigentlich nicht übersetzt?!). Eine Comic-Verfilmung, und damit Pflicht-Programm, schließlich muss man sehen, ob sich reelle Menschen in Latex-Kostümen gut machen. „Dann gehst du ja alleine Jessica Alba ansabbern!“ (Zitat meiner „Lebensabschnitssgefährtin“ ;) ) Hm. Gut, hässlich ist „Die Unsichtbare“ wirklich nicht, aber mit blondierten Haaren und blauen Kontaktlinsen irgendwie nicht so richtig Dark Angel. Egal. Jedenfalls wird es dunkel im Raum, und ich freue mich schon ein wenig auf die Filmvorschau, im Hinterkopf immer die Hoffnung auf einen X-Men 3 Trailer, aber natürlich erstmal die Ernüchterung, fasst hatte ich es schon verdrängt. Auch im Kino muss man „normale“ Werbung ertragen. Ich schaue zu, teilweise sehr lustige und schöne Spots, die ich im TV komplett vermisst habe, aber als die Trailer anfangen, fällt mir ganz nüchtern etwas auf. Insgesamt 11 Werbungen. Drei davon waren Zigaretten-Werbung, einmal Bacardi. 2 Werbungen waren interessanterweise Anti-Raucherwerbung, eine gegen Alkohol am Steuer. Macht insgesamt 7 Werbungen für oder gegen Drogen. Die anderen vier waren entweder Regional (Stadtmagazin usw.) oder aber „Raubkopierer sind Verbrecher – Führt die Todesstrafe wieder ein!!“ oder so ähnlich. Deprimierend. „Lucky Strikes – Für Menschen, die noch Ideale haben.“ Häh?! Rauchen ist jetzt schon zum Ideal geworden? For a better world… „Rauchen verbindet!“. Genau. So wird’s wohl sein. Wenn ich aus dem Kino komme, stopf ich mir erst mal ne Packung F6 zwischen die Zähne und labere fremde Menschen an. (Natürlich nur Laute, die ebenfalls qualmen, schließlich verbindet Rauchen!). X-Men 3 Trailer gab’s auch nicht, muss wohl am Antialkoholismus oder an der Nichtraucherei liegen. Ich sollte meinen Lebensstil überdenken. Und morgen kauf ich mir einen Fernseher, gute Nacht.
The Game
23.07.2005, 20:33
Echt lustig geschrieben, Kompliment. Das erste Wort ("Das") sollte imho "Dass" sein. Aber dein Ausdruck gefällt mir sehr gut, es kommt auf jeden Fall sehr viel rüber. Weitermachen!
Ah, du sprichst mir aus der Seele. Ich bin auch einer der Wenigen, die nur alle paar Monate mal einen Fernseher im laufenden Betrieb länger als fünf Minuten zu Gesicht bekommen - danach nehme ich nämlich meist reißaus. Aber eben wegen diesen langen Zeitabständen fällt mir umso deutlicher die Entwicklung des Fernsehens und der Werbung auf. Ich kann dazu nur eines sagen: Brot und Spiele (http://de.wikipedia.org/wiki/Brot_und_Spiele).
Na dann!
Liferipper
24.07.2005, 08:52
Hmm, die Überschrift passt nicht ganz zum Text.
Inhaltlich: Muss ich zustimmen. Aber wer sich MTV oder Viva oder sonst nen Musiksender antut, ist selber schuld (sowohl werbung, als auch "Programm"). Obwohl die Werbung auf anderen Sendern auch nicht viel besser ist.
„Fantastic Four“ (Wieso zur Hölle haben die das eigentlich nicht übersetzt?!).
Du sprichst mir aus der Seele.
West Coast
24.07.2005, 08:59
*Hmm, lange nichts geschrieben*
Also, erstmal SUPI, gefällt mir. Mit der Werbung hast du recht, nichts geht einem so auf den Zeiger wie gelbe Küken und ein Pseudofrosch der auf einem imaginären Motorrad fährt.
Aber"Ami-Poser Hip Hop" ist doch etwas übertrieben.*50Centlauterdreh*obwohl da inzwischen auch schon Klingeltöne von gemacht werden. Geschmacklos, geradezu ekelhaft!
Netter Text ^^
Btw heißt das Vieh afaik Partybiene... die Bi Ba Bumsebiene ist ne Verarsche 8(
http://www.ballz.de/toons/bibabumsebiene.html
<__<
.*50Centlauterdreh*
http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_010.gif
Wenn 50cent mal nicht der absolute Standard-Mainstream Hip Hop ist ~~'
Wobei ich mich mit sowas ja eh ned auskenne :p
NeoInferno
08.08.2005, 11:38
Hi,
Sorry, ich finde den Text nicht wirklich lustig. Der Sarkasmus köchelt auf Sparflamme und die Intention ist für einen halbwegs medienkritischen Menschen nicht neu. Im Gegenteil: Jeder hatte vermutlich mal solche Gedanken, vielleicht sogar in genau der Form (weswegen es mir alles so alltäglich und gewöhnlich vorkommt, was eher zu einem Sachtext als zu einem Essay passt), es lohnt sich aber nicht, *so* einen Essay darüber zu schreiben - ein richtig guter Essay kann aus diesem Thema aber in der Tat entstehen, wenn mans denn richtig macht.
Die Idee ist ja nicht schlecht, aber die Ausführung finde ich etwas mangelhaft. Das Ganze wirkt einfach zu~ sehr wie ein schlichtes...na ja, Brainstorming... Da fragt man sich, wo der RICHTIGE Text bleibt. Nichts für ungut, ich glaube nämlich, dass du es besser könntest.
Es gibt ein Phänomen, welches so aussieht, dass erst sobald ein "mutiger" User in einem Thread eine kritische Meinung schreibt, auch andere sich trauen und plötzlich die positiven Antworten spärlicher werden. Müsst ihr mal drauf achten.
Die Stelle in der bemängelt wird, dass im Kino sowohl pro- als auch anti-Raucher Spots gezeigt werden, gefällt mir. Aber der Rest ist ein wenig ... schonmal da gewesen. Ich mein MTVIVA ist schon seit geraumer Zeit (oder war vielleicht schon immer?) eine Gruppe schlechter Sender, da haben sich schon viele vor dir ausgekotzt. Des Weiteren wirkt der Stil imo künstlich. Überdenk noch einmal, ob das wirklich dein Genre ist. ^^
Es gibt ein Phänomen, welches so aussieht, dass erst sobald ein "mutiger" User in einem Thread eine kritische Meinung schreibt, auch andere sich trauen und plötzlich die positiven Antworten spärlicher werden. Müsst ihr mal drauf achten.
Ich weiß nicht, ob das wirklich so ist, aber ich kann dir sagen, dass ich garantiert nicht darauf gewartet habe, mich ins Fahrwasser der Kritik zu schmeißen ;)
Ich finde einfach bloß, dass das Ganze zu sehr eine Aufeinanderfolge von mehr oder weniger losen Gedanken ist -und das macht einfach noch keinen guten Text aus, egal wie gut die Intention dahinter auch sein mag.
Bei dir hätte ich das auch nicht gedacht, aber generell würde ich mal darauf achten. ^^
La Cipolla
10.08.2005, 16:58
Erstmal ist es definitiv nicht mein Genre, aber manchmal muss es einfach sein. :rolleyes:
OK, die Meinungen gehen also endlich mal auseinander, wobei man in Bezug auf die positiven Meinungen auch beachten muss, dass ein solcher Text (wenn auch unbewusst) darauf ausgelegt ist, Gefühle im Leser hervorzurufen, die eine objektive Bewertung schwer machen. Es kotzt halt viele an, weshalb man geneigt ist, positiv zu bewerten, alleine schon, um die eigene Meinung auszudrücken.
@Stan: Prinzipiell stimmt deine These. Allerdings nicht im Atelier, denn da hat das kaum was mit Mut zu tun, da eigentlich fast jeder davon ausgeht, Kritik zu kriegen und das sogar als positiv ansieht. (Ich jedenfalls *_* )
Aber der Rest ist ein wenig ... schonmal da gewesen.
Der Sarkasmus köchelt auf Sparflamme und die Intention ist für einen halbwegs medienkritischen Menschen nicht neu. Im Gegenteil: Jeder hatte vermutlich mal solche Gedanken, vielleicht sogar in genau der Form (weswegen es mir alles so alltäglich und gewöhnlich vorkommt, was eher zu einem Sachtext als zu einem Essay passt), es lohnt sich aber nicht, *so* einen Essay darüber zu schreiben - ein richtig guter Essay kann aus diesem Thema aber in der Tat entstehen, wenn mans denn richtig macht.Gabs alles schonmal, stimmt. Der Anfang auch. Kommt, weil ich Anekdoten einfach aus mir heraus schreibe, ohne wie bei einer Geschichte nachzudenken, ob es das schon einmal gab.
Die Idee ist ja nicht schlecht, aber die Ausführung finde ich etwas mangelhaft. Das Ganze wirkt einfach zu~ sehr wie ein schlichtes...na ja, Brainstorming... Da fragt man sich, wo der RICHTIGE Text bleibt. Nichts für ungut, ich glaube nämlich, dass du es besser könntest.
Und wie? :\ Auch wenn es nicht mein Genre ist, wären Verbesserungsvorschläge nett.
Aber"Ami-Poser Hip Hop" ist doch etwas übertrieben.*50Centlauterdreh*obwohl da inzwischen auch schon Klingeltöne von gemacht werden. Geschmacklos, geradezu ekelhaft! http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_010.gif Jedem seins.
Ich finde einfach bloß, dass das Ganze zu sehr eine Aufeinanderfolge von mehr oder weniger losen Gedanken ist -und das macht einfach noch keinen guten Text aus, egal wie gut die Intention dahinter auch sein mag.
Stimmt wohl, aber den ein oder anderen hat es doch amüsiert, ich gehe jetzt mal nicht nur von den Leuten im Forum aus, sondern auch von denen, die die Anekdote "in echt" gelesen haben. Letztendlich wohl halt wirklich nicht mein Gebiet, aber das einzige meiner Gebiete, die hier gelesen werden, weil sie nicht zu lang sind. ;)
zu Fantastic Four:
Ich denke das war schon ganz gut ,dass sie es nicht übersetzt haben. Der Filmtitel: "Die fantastischen Vier" hätte 1. zu eventuellen Verwirungen geführt und 2. weiß ich garnicht wie das rechtlich mit dem Namen der Gruppe in Kollision mit einem Filmtitel aussieht.
Ansonsten kenn ich deine Meinung zu Pro-Raucher/Pro-Alkohol-Werbungen ja ;)
Das ist auch ein böses Volk..diese Konsum-abhängigen immer..tsts
Und was heißt hier "Lebensabschnittsgefährtin" ?! ^^;; Das klingt als wär ich min. 65 oder aufwärts :\
La Cipolla
05.04.2006, 19:05
Ok, hier mal wieder ein paar geistige Ergüsse, habe grad wieder eine Kreativphase. :)
Der ist schon etwas älter, und wie immer nur ein fragment xD:
Greel
Isaac zitterte am ganzen Körper, die Robe durchnässt, noch Stunden später.
„Isaac, ich mag dich, doch der Wettstreit - mit meinem Bruder, ich bin ihn leid!“
Kalatis Worte halten wieder in seinem Gedächtnis - und in seinen Gliedern.
Isaac Tethyr hatte noch niemals versagt, im ganzen Leben, bei allem, was er tat.
Ob Athletik, ob Politik, ob Wissenschaft, das Wunderkind hatte es leicht vollbracht.
Doch nun saß er da und fühlte sich elend. Wie ein Läufer - auf alten Krücken gehend.
„Du magst mich?“, fragte er in den Raum, mit einem Lächeln wie ein eisiger Traum.
„Schön, schön, Kalati, doch das will ich nicht. Du sollst mich vergöttern, nicht diesen Wicht.
Du sollst mich lieben, von Anfang an, vom ersten Tag an, keinen anderen Mann.“
Er erhob sich und straffte seine Gestalt. Er war ein Herrscher, eisig und kalt.
„So sei es, Kalati!!“, schrie er in den Raum, mit aufgerissenen Augen, vor dem Mund hing der Schaum.
„Du willst mich nicht lieben? Das glaube ich dir! Doch wird’s auch kein anderer - außer mir!!“
Isaac lachte hinaus in die Nacht - und merkte, das Kreischen - es gab ihm Kraft!
Und half zu vergessen, den ewigen Schmerz, den er zum ersten Mal spürte - Tief in seinem Herz.
Man sagt, Gefühle können vernichten - die These ist vollkommen richtig, mitnichten.
Doch was mit dem Mann, der das Verlieren nicht kannte? Der sein Leben lang als Erster durch die Wege rannte?
Isaac Tethyr war ein Genie, und solch ein Wunder verliert sich nie.
Doch nun bebte sein Geist, die Pupillen schwammig, Isaacs Finger zitterten, der Atem ging heftig.
Er war unterlegen, zum ersten Mal - musste er sich verbeugen vor einer Wahl.
Der Wissenschaftler hätte es leicht überstanden, doch er wollte nicht, dass andere ihn überwanden.
„Ich soll nicht länger Isaac heißen!“, lachte er in den Raum und bemerkte kaum,
wie der Arm nach einer Feder griff und sich auf dem hölzernen Stuhl niederließ.
„Der Name ist dumm, er gefällt mir nicht! Ich heiße nun anders, versteht ihr mich?“
Sein Monolog blieb unbeachtet, doch der Schreibkiel wurde ins Glas verfrachtet,
mit Tinte setzte er auf das Pergament - den alten Namen, den jeder kennt.
„Isaac Tethyr? Der Mann ist tot! Herzschock, Husten, Atemnot!“
Sein lachender Körper klierte herum, auf dem gelben Papier tanzte er wie dumm.
Bis nach einiger Zeit ein Name erschien, zwischen den Tropfen, sieht man genau hin.
„Dank mir, Isaac, dass ich meinen Namen stehl! Aber dem heutigen Tage heiße ich Greel!“
Legeria
„Vater, was ist das?“
Fragte Sa-ichi
Mit Blick auf die Menge
Bunt und auch lustig.
„Tja, mein Sohn.“
sprach der Vater lächelnd,
„Das ist die Welt!
Jubelnd und tanzend!“
Die Leute waren zahlreich
Und überall
Ihre Gesichter lachten
Und sie machten Krawall.
„Diese Menschen
haben farbiges Haar
und helle Augen
belustigt und klar!“
Der Vater lachte
Und legte die Hand
Auf Sa-ichis Schulter
Stark und doch sanft.
„Du wirst es schon sehen,
mein kleiner Sohn,
Die Welt ist riesig
Und nun unser Lohn!“
So erreichten die Kinita
Also die weite Welt
Und folgten so dem Ruf
Vom Schicksal erwählt.
Das finde ich am Ende ganz ordentlich, bitte beim Lesen bedenken, dass es mehr oder wneiger ein Streitgespräch ist, pro Absatz spricht der andere.
Gramata und Yonaka
Ein Dach bei Sichelmond, Windstille, weiter unten die Geräusche der Menschen.
- Yonaka, Yonaka, hörst du mich flüstern?
- Nein, oh nein, ich hör es gewittern...
- Gut gesprochen, weiser Mann, doch warum greifst du mich dann nicht an?
- Willst dus wirklich wissen, Hexe? Willst du mich quälen, du kalte Echse?
- Nein, Yonaka, will dich kriegen!
- Willst nach meiner Kehle hieben.
- Nein, Yonaka, ich will dich lieben! (verstummt)
- Ph. Wer’s glaubt, wird kalt, im Sinn des Worts, du weilst nie an einem Ort!
- Soll ich dir denn zeigen bessre Plätze?
- Inferno und Hölle, nicht wahr? (ich schätze.)
- Nein, mein Lieber, ich zeig dir den Himmel!
- Troll dich, Gramata! Schluss dem Gewimmel!
- Was fauchst du mich hier nur so an, hab ich dir jemals wehgetan?
- Nein, noch nicht, du eisiger Wurm, doch Drachenherz ist wie ein Sturm!
- Red nicht mit meines Herzens Stimme, das vernebelt mir die Sinne!
- Ha, du Drache! Hab ich dich erwischt?
- Nein, du Mensch, sieh doch in das Licht!
- Von welcher dunklen Sonne sprichst du?
- Welche hält dir die Augen zu?
- Deine Rätsel sind suspekt, Drachenfrau von Amunielle.
- Dein Herz ist kalt wie meins, Yonaka, bist ein lustiger Gesell…
- Kann denn niemand dich vernichten?
- Nicht unter den Menschenwichten.
- Ich verschwinde nun, du Wurm!
*er geht ab*
- Du meinst, ich sei wie ein eisiger Sturm?
Yonaka, du irrst, ich bin kein Sturm,
Ich bin die Frau im höchsten Turm,
wenn deine Seele einst gestorben,
hat ihre Liebe … mein Herz verdorben.
Wie immer, Kritik erwünscht. ^.^
La Cipolla
09.05.2006, 17:06
Dreckig
Die Sonne scheint und der Wind fällt angenehm durch das weit offene Fenster, die Geräusche der Baustelle sind versiegt und endlich ist Ruhe eingekehrt. Eigentlich ist man guter Dinge, aber etwas bedrückt einen doch. Man fühlt sich dreckig. Man weiß nicht, warum, denn man hat sich nicht sonderlich angestrengt und stinkt auch nicht, die Kleidung ist sauber und die Haare gewaschen. Trotzdem fühlt man sich unwohl. Nach einem kurzen, schnell wieder verdrängten Gedanken an die Wasserrechnung nimmt man sich einen Haufen neuer Klamotten aus dem Schrank und bewegt sich ins Bad. Ein Strumpf fällt zu Boden, was aber egal ist, denn man braucht ihn jetzt eh nicht. Schnell wird der Wasserhahn aufgedreht und der Finger zögernd in das Nass gehalten. Nach einigem Rumprobieren stimmt die Temperatur und man wartet. Man wartet lange, schreckliche 5 Minuten, bevor die Wanne endlich voll ist, denn in ein halbvolles Becken möchte man nicht, unterbewusst hat man wohl Angst, nicht ganz sauber zu werden. Dann ist es soweit. Man setzt den Fuß langsam ins Wasser und die Hitze sendet heftige Emotionen durch das ganze Bein. Langsam taucht der ganze Körper ein und man gewöhnt sich an die Temperatur. Was sich erst zu heiß und unangenehm anfühlte, erscheint nun beruhigend, wunderschön und beinahe wie ein Segen. Nach einigen Minuten in einem Zustand zwischen Schlaf und Glückseligkeit schließlich überwindet man sich, ergreift die Dusche und wäscht sich Haare. Man spürt förmlich, wie die ersten Unannehmlichkeiten den Körper verlassen. Dann der Griff zum rauen Lappen und man wäscht sich. Es ist nicht nur angenehm, in dem Moment, in welchem man spürt, wie der Dreck den Körper verlässt, meint man, sich auf ewig rein halten zu können, als würde das Wasser wie ein ewig schützender Schirm auf uns liegen. Man wäscht die Sünden vom Körper. Dann ist es vorbei und man fühlt sich gut, man ist der festen Überzeugung, niemals wieder in diese Wanne zurückkehren zu müssen, denn trotz ihrer Wohltat ist es eine Beleidigung der Seele, dass man sie benutzen muss. Wie konnte man nur dreckig werden…? Man verdrängt und taucht tiefer in das angenehm warme Wasser ein. Wenn man ehrlich ist, würde der Körper wohl am liebsten ewig in diesem Becken schweben, in welchem er vor jeglichem Dreck beschützt ist. Denn insgeheim weiß man, dass nichts gut ist, man kennt es vom letzten Besuch in diesem Bad, wie auch von dem davor. Kaum hat man die Wanne verlassen, kaum ist man in frische Kleidung geschlüpft, überkommt einen das Gefühl schon nach kurzer Zeit wieder. Es wird nicht lange dauern, bis man wieder vor dem Schweiß der Sünde tropfen wird, bis das Bad - abermals - die letzte Rettung der Seele ist.
Interpretationen erwünscht, vielleicht liest es ja tatsächlich noch jemand. ;D
La Cipolla
29.06.2006, 20:31
Kartenhaus
Ich sehe nur, wie die Karte vor mir sich wendet, und es erschreckt mich, gleich der ein oder anderen davor, wie wenig es mich stört. Es war eine wichtige Karte, eine Karte, die später das ganze Fundament halten wird, eine Karte, sowohl mächtig als auch wunderschön.
Wie kaputt ist mein Geist, eine Karte als „wichtig“ zu bezeichnen? Was mute ich mir zu, wenn ich eine neue Karte aufdecke? Sie wird minder „wichtig“ sein, nicht das Selbe, etwas gänzlich anderes, und doch bezeichne ich die vorherige als „wichtig“, was nur der Beweis meiner vollkommenen Arroganz ist. Wie kann jemand, der hinter den Karten sitzt, auch nur hoffen, jemals ein Fundament zu errichten, wenn die Karten nicht perfekt harmonisieren? Nun tun sie es und trotzdem fühle ich Leere.
Doch es ist Leere! Es ist kein Hass!
Dort, wo fast ein jeder anderer Hass auf die Karte richten würde, die das Fundament abermals destabilisiert hat, empfinde ich nur Leere, und noch immer ist diese Karte eine der Besten überhaupt! Ich sehe es, den Sinn in diesem Wahne, den Grund in meiner vollkommenen Arroganz! Die wunderbare Karte hat mir diesen Sinn klargelegt, es fällt wie Schuppen von den Augen.
Andere würden das Haus zerstören und von unten wieder neu anfangen.
Meine Arroganz, die vollkommene Leere verbietet dies, vielleicht nur die Dummheit, aber vielleicht doch mehr. Wie soll jemand, der Hass auf so wunderbare Karten hat, jemals ein Kartenhaus in den Himmel führen, wenn er es immer wieder einreißt? Ich, der ich zum eigenen Verdruss so kaputt und arrogant bin, kann es auf mich nehmen. Abermals eine eitle Aussage, doch diese Macht, das Schöne nicht hassen zu können, ermöglicht es, das Haus zu vollenden. Irgendwann, bevor die letzte Karte aufgedeckt ist.
Nun muss ich nur beginnen, neue Karten aufzudecken, und wenn doch keine jemals an die Perfektion der einen herankommen wird, die mir gezeigt hat, dass diese in neun Höllen verdammte Arroganz vielleicht doch ein Weg ins Glück der Menschen ist.
die idee ist ja recht niedlich. so mit dem kartenhaus und der wichtigen karte und dem ding dahinter... bla bla bla. darum gehts mir sowieso nicht, unwichtige details. was mir besonders ätzend ins auge fällt ist der letzte satz (bei der geschichte davor übrigens auch) - da ist die luft raus (gut, vorher war der ballon auch nicht echt aufgepustet) und du willst nur auf diesen karma-welt-seelen-moment hinaus. gefällt mir gar nicht. dieser poetische scheiss bringt nichts richtig rüber bzw. will für mich nichts interessantes rüberbringen. nichts, wo ich BOAH EY sagen würde. und wir erinnern uns: ohne BOAH EY ist das alles ein wenig überflüssig.
vielleicht solltest du mal mehr ... mh.. anders denken. umdenken, neue ideen bringen und nicht sowas ödes.
La Cipolla
30.06.2006, 05:31
Hm, jetzt wo dus sagst, stimmt, die beiden Sätze sind wirklich ein Bisschen ähnlich, waren aber nicht irgendwie geplant, weil ich beide Geschichten einfach aus Emotionen heraus geschrieben hab. Naja, es geht halt in beiden um Glück, aber gut, werds mir merken, danke.
La Cipolla
18.07.2006, 07:49
La Cipollas Anekdote über "normal"
Während die depressiven Geschichten und Gedichte hier bei uns in letzter Zeit ja erfreulich abnehmen (Sommerstimmung?), fällt mir immer öfter ein andres Phänomen wie ein Hagelkorn ins Auge. Es geht um die regelrechte "Dämonisierung" des Normalen. Irgendwie ist es schon auffällig, wenn man die Geschichten der letzten Monate überfliegt, es fallen immer öfter Sätze wie "Aber Achtung, das ist ganz schön krank." in den Raum. Was folgt, ist dann meist eine Geschichte mit zweifelhaftem Inhalt, heißt auf gut Deutsch, man muss die Interpretation schon fast von einer anderen Existenzebene holen, um Sinn in die Sache zu bringen, und selbst dann besteht noch begründeter Zweifel daran, ob der Autor jenen Inhalt überhaupt geplant hat. Man fragt sich dann, was krank daran ist, Sätze und Wörter hintereinanderzukleben, die keinen Sinn ergeben. Vor allem sollte man sich auch mal in Gedanken rufen, was an einem eigentlich negativ belegten Wort wie Krank so verdammt faszinierend ist?
Das Ganze hört hier im Atelier aber bei Weitem noch nicht auf. Ein Themenbereich, wo dieses Phänomen schon viel länger bekannt ist, ist die Musik. Kaum jemand hier im Forum würde zugeben, Pop- und Chartsmusik zu hören, viel beliebter sind da schon eher sogenannte "Independent"-Bands, also dem Wort nach unabhängige Musiker, was natürlich, nüchtern betrachtet, eine ordentlich stupide Einordnung ist. Wenn man den Bereich nicht kennt, weiß man mit "independent" auch nichts anzufangen, selbst "Volksmusik" ist eine treffendere Genrebeschreibung, wobei das Gejohle der bayrischen Dirndl-Mädchen und Ziehharmonika-Jungens schon so überhaupt nichts mehr mit irgendeinem Volk zu tun hat. Ein anderes Beispiel sind natürlich Punk- und Gothic-Bands bzw. Interpreten, die seit der Gründung der beiden Genres versuchen, sich von der Masse abzusetzen. Dass Wörter wie "Konformisten" oder "Stino" überhaupt Einzug in den Sprachgebrauch gefunden haben, ist an sich schon ein Armutszeugnis. Der Mensch versucht halt, sich von den anderen abzusetzen, und dieser Versuch kann teilweise schon Formen annehmen, die mehr lächerlich als alles andere sind. Ein gutes Beispiel ist die Band "Oomph". Die Mitglieder treten nur noch schwarz geschminkt auf, in den Videos sieht man weit aufgerissene Augen und Blut. Das Ziel ist klar, die Band will "böse" wirken, um ihre Zielgruppe von der "guten" Elternwelt abzugrenzen. Dieser Versuch allerdings ist so überzogen, dass nun schon wieder andere kommen und meinen, Oomph sein ebenfalls eine kiddie-Band, heißt also, eine Band für "Normalos", um es mal krass auszudrücken, denn etwas anderes bedeutet dieses Wort nicht. Kind, sozusagen jemand, der noch keine ernstzunehmende Meinung hat. Entsprechende Leute hören dann lieber Bands, die genau auf der Kante zwischen "bekannt" und "volllkommen egal" stehen. Eben jene Musiker, die noch nicht weit genug herumgekommen sind, um beliebt zu sein, die sich aber trotzdem schon in den "Szenen" einen Namen gemacht haben. Herr Alexander Kaschte von Samsas Traum bzw. Weena Morloch singt in einem seiner beliebtesten Goth-Disco-Lieder schließlich nicht umsonst 10mal hinternander "Ich bin wirklich krank!!". Was daraus allerdings resultiert ist die Tatsache, dass sich genügend Leute von "ihrer" Band abspalten, sobald sie bekannt wird, teilweise sogar mit einer Aussage a la "Die sind nicht mehr true und machen kommerzielle Musik".
Als Antwort auf die langweilige Musik der alten Leute in den Zwanzigern kam der Jazz, als Antwort auf diesen der Rock, und als selbst der Rock zu "normal" wurde, erfand irgendein gewiefter Geschäftsmann schließlich Heavy Metal und Punk. Diese Liste ließe sich endlos so weiter führen, aber irgendwo ist damit rein logisch gesehen auch mal Schluss, denn viel weiter als rein elektronische Kreisch-Musik ohne Melodie geht es kaum noch. Die Antwort ist leicht: Man fängt wieder von vorne an. Um sich von dem Independent- und Punk-Einerlei abzusetzen, hört man wieder Klassik, Johny Cash und Janis Choplin (Hab ich sie richtig geschriebene?). Natürlich kann man dieses Verhalten nicht verallgemeinern, denn mehr als genug Leute hören Musik aller Sparten, ohne darauf zu achten, was der Rest denkt. Trotz allem haben "kranke" Musiker immer eine gewisse Faszination auf viele Menschen, was ja nach dessen Aussage bspw. auch der Hauptgrund des Erfolges von "Schockrocker" Marylin Manson ist.
Bei Filmen ist es ebenso, Kunstfilme und Gewaltfilme werden immer beliebter, und je seltener sie irgendwo zu sehen sind, desto besser, denn desto unnormaler. Ich rede auch an dieser Stelle nicht von Leuten, die sich betreffende Filme angucken, weil sie sich dafür interessieren, sondern von denen (und davon kenne ich leider zu viele...), die sowas nur "inhalieren", um später darüber erzählen zu können.
Am Ende kommt bei allen das Gleiche raus, sei es die "normale" allgemein verpönte Popmusik, der "amerikanische Hollywood-Kapitalismus" oder die "schon mal dagewesene" Geschichte, Dinge, die nicht außergewöhnlich sind, werden oft als Ganzes verurteilt, ohne sich ernsthaft mit dem Einzelnen beschäftigt zu haben. Der Japano-Wahn geht natürlich in die selbe Richtung, einerseits wurde Visual Key ja nun mal als Abgrenzung erfunden (möchte ich behaupten), andernseits gibt es genügend Leute, die inzwischen alles Japanische ablehnen, mit den Argumenten, es sei Japano-Kiddy Kram. Ich meine, man sollte ein wenig offener sein, auch den Dingen gegenüber, für die sonst keinerlei Sympathien hegt, und wenn man das nicht kann, soll man nicht urteilen. Denn ich zweifle daran, dass es einen Punk gibt, der nicht irgendein Pop-Lied toll findet, wenn er es auch nicht zugeben würde. Muss er auch nicht. Er soll nur nicht sagen, dass jegliche Popmusik fürn Arsch ist. Das gilt Imho für alle Themen.
naja. das es so ist wie dus beschreibst ist klar. das kann man eigentlich gar nicht bezweifeln.
ich weiß jetzt nicht ganz was ich dazu sagen soll...ich red einfach mal drüber wies mir hier im atelier vorkommt ;)
(übertriebenes beispiel, m-p ist sicher nicht der auslöser aber meiner meinung nach gibt es halt einige der im folgenden beschriebenen leute hier im atelier)
m-p hat irgendwann mal angefangen, seine lustigen geschichten zu veröffentlichen - die waren gar nicht krank, nicht total durchgeknallt oder so, sie waren einfach gut zu lesen, unterhaltend und wollten einem nicht irgendeine sozialkritik aufzudrücken. dann kamen leute, die das meiner meinung nach nicht verstanden haben. die finden es krank wenn es elefanten regnet - nicht ungewöhnlich oder kreativ oder einfach nur witzig. dann schrieb einer dieser jemande eine dumme kleine geschichte, die noch "kränker" als m-ps zeug sein sollte, setzte sich aber gewaltig in die nesseln, weil er einfach vergessen hatte, das eine geschichte mehr als eine aneinderreihung von schockeffekten ist. jo. naja, das ist so das was ich hier so gesehen habe. wie gesagt, ich denke das es bei mindestens einem ungefähr so gelaufen ist, vielleicht nicht mal mit böswilligen absichten ;) namen werd ich hier aber nicht nennen.
die musikssache...ja, independent ist trend, aber seltsamerweise kenne ich, wenn ich im musikforum lese, 80% der bandnamen, die angeblich so independent sind, obwohl ich eigentlich hauptsächlich ("underground/independent") hip hop höre (wobei da dann wieder nur 20% der musikforumleser mit den namen was anfangen können, ich bin also viel independenter als ihr >:( ). leute die den kram selber veröffentlichen oder auf irgendwelchen minilabels und so. das hat nichts damit zu tun, das die musik automatisch besser ist, wenn du nicht kommerziell erfolgreich is, sondern das ich den sound mag. eher dreckige, minimalistische beats, raps, die sich mit mehr als nutten und drogen beschäftigen etc. sowas ist (leider!) nicht erfolgreich, ich würde mich freuen bestimmte sachen in den charts zu sehen...
naja. mir ist es im endeffekt egal. ich hör alles was mir gefällt, und wenn white stripes ein gutes album machen (obwohl die für viele seit den letzten beiden alben ja auch schon wieder zu kommerz sind :eek: ), dann hol ich mir das. ich unterstütze nur gewisse msuik bewusst nicht, selbst wenn mir da mal ein lied gefällt. einfach, weil die masse der musik so beschissen langweilig ist, das es zu meinem eigenen nachteil ist, sie auch noch zu unterstützen.
neues ist nicht automatisch gut, aber meiner meinung nach immer noch besser, als (zb bei geschichten) nach tausend jahren roman immer noch die selben geschichten zu schreiben. die menschen wollen im allgemeinen gar keine neue form der geschichte, sie sind mit dem althergebrachten zufrieden, warum auch immer. james joyce zb - er schrieb genial, aber ist im grunde nur in fachkreisen bekannt geworden. er schrieb im grunde "normale" geschichten, aber in ungewöhnlchem stil. das interessiert nur leider keinen, weil die menschen immer noch auf dem stand des gilgameschepos sind, weil geschichten und romane immer dieselbe struktur haben, sonst sind sie nicht "gut", wie einem schon die deutschlehrer erzählen. es interessiert mich im grunde nicht, was ihr mögt, aber ICH will mehr davon, vor allem mehr gutes. es gibt viele die "ungewöhnlich" schreiben, aber im endeffekt sind 70% davon dann wieder dreck. ich will mehr burroughs, mehr wilsons, mehr joyces. keine kopien, sondern eigene werke, die wirklich eigen sind, sich im stil nicht nur durch ein paar unterschiedliche wörter unterscheiden, wie das hier im atelier ja leider auch der fall ist. man kann im atelier praktisch nur noch zwischen "ist flüssig lesbar und hat wenigstens eine idee, die an den standard rankommt, ab dem unterhalten wird" und "talentlos." unterscheiden. meiner meinung nach. natürlich nicht in allen fällen.
im endeffekt: es ist mir egal, unter was für einer kategorie etwas läuft, hauptsache, es gefällt mir. es gibt klar eine tendenz zu kreativem, aber die ist nicht so ausgeprägt, das ich nichts aktzeptieren würde, was kein stephen king oder robert anton wilson ist.
Liferipper
18.07.2006, 16:34
Dann oute ich mich mal: Ich steh auf Mainstream. Zwar den von vor zwanzig Jahren, aber trotzdem Mainstream...http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/szuck.gif
Was ich damit sagen will: Ätschibätsch, ihr angepassten, absolut nicht individuellen Underground-Hörer, ich mag viel ungewöhnlichere Musik als ihr :p:.
La Cipolla
28.07.2006, 05:31
Noo~ pwnt! xD
Danke der Kommentare euch beiden und den Leuten aus dem Sumpf. ^.^
Matschiges Leben
Die Welt, sie ist ein Irrenhaus,
Und wir machen das Beste draus.
Gestern hat es schrecklich gestürmt vor unserem Haus, und trotzdem habe ich das Unwetter bei offenem Fenster genossen, eine unglaubliche Wohltat nach der Hitze der letzten Tage. Die Welt scheint wieder in ihren Fugen, der Regen ist gekommen und hat alles rein gewaschen. Eigentlich kommt der Regen immer.
Andere Leute haben in ihrem ganzen Leben nicht einen einzigen Tropfen gesehen, wanderten umher in der Wüste und waren dabei so verbittert wie der einsame Sand. Wenn ich in einer Wüste bin, liebe ich ihre Einsamkeit, und die Ruhe, dieses Gefühl der Ewigkeit, das einen überkommt. Wer aber einen jeden Tag in der Wüste verbringt, der kann sich nicht mehr darüber freuen. Er sehnt sich nach dem Regen, und wenn der nicht kommt, dann beginnt er, den Sand zu hassen. Und irgendwann hat der Sand die gleiche Farbe wie die Haut.
Ich hatte immer Regen. Oder nein, nicht immer, aber immer dann, wenn es zu warm wurde. Deshalb liebe ich die Wüste. Ich weiß, wenn ich mich zu einsam fühle, wenn der Sand und die Hitze drohen mich zu verschlucken, wird einfach der Regen kommen.
Doch warum zu mir?
Vielleicht kommt der Regen nicht, vielleicht rufe ich ihn. Nicht die Tropfen selbst, aber vielleicht kondensiert das Wasser um mich herum, in durchsichtigen Dampfstriemen steigt es um mich herum zum Himmel empor und bildet dichte Wolken, die mich beschützen, wenn die angenehmen Strahlen der Sonne zu heiß werden.
Ich weiß es nicht.
Aber solange ich mich auf den Regen verlassen kann, werde ich auch die Wüste lieben.
Die Welt, sie ist ein Irrenhaus,
Und wir machen das Beste draus.
Was immer sich zum Kampfe stellt
Ein fester Wille zwingt die Welt.
La Cipolla
11.08.2006, 00:08
1. Version: Angst
Der Geist verkriecht sich in den Tiefen des Körpers, die Wahrnehmung wird auf ein Minimum begrenzt, eine Annährung an den Tod, alle (höchstwahrscheinlich schlechten) Einflüsse werden von innen abgekapselt, man hofft nur, dass es endlich vorbei ist. Die Schmerzen brennen sich in den Kopf und vernichten sämtlichen Widerstand. Selbstmitlleid.
Ergebnis: Zerstörung der Seele
2. Version: Stolz
Der Körper baut mit dem Geist eine Barrikade um alle Vernunft und Logik, mentale Schranken werden gebrochen und kognitive Algorithmen vollkommen ignoriert. Die Wut nährt den Stolz und gibt Absolution für die Perversion desselbigen. Er wird verdreht, gewendet, von allen Seiten durchleuchtet und zerpflückt, bis nichts mehr übrig ist. Rausch.
Ergebnis: Zerstörung des Körpers
3. Version: Tanz, Gesang und heiteres Schauspiel
Körper und Seele verschmelzen zu einer Einheit, die nicht mehr durch die Ketten der anderen Teile gebunden ist, sondern diese als Trittbretter benutzt. Der Geist wird als Schweißer genutzt und ist alsbald wie eine Flasche ewig haftender Leim aufgebraucht.
Ergebnis: Zerstörung des Geistes
La Cipolla
08.09.2006, 16:18
Mein Herz mag die Gedanken lenken
mein Körper sich wie wirr verrenken
mein Ideal sich lustig schwenken
doch selbst dann werd ich noch denken:
Blabla.
(Hier ist mir keine nächste Zeile eingefallen, aber die Moderne hat den vorteil, dass man es so dastehen lassen kann. :rolleyes:)
Hunde und Monster
Wer bis du, Freund,
Gedanke nennst dich?
ich kann dich nur bitten:
Verweile hier nicht!
Wenn wir hier "denken" (oder tanzen),
umdichten und interpretieren,
in fremden Emotionen wühlend
(aber letztendlich - doch nur spielend)
nach dir streben, dich anbeten
und deine Seiten neu verkleben,
sehn wir herauf zu diesem Monster,
unter uns stehend, möchtegern-anders.
So leicht ist es,
fremder Gedanke.
Wir töten dich ab,
Wie Mörder und Kranke!
Menschen, die gern Monster wärn,
weil sie die Monster stets verehren,
statt eigene Dinge zu zerstören,
um eignes Ego zu beehren,
sonnen sie sich in deinem Schatten
nah dran, dich ständig zu begatten.
Flüchte nur, so lang du noch kannst,
sonst meint ein kleiner Ethik-Wanst,
du hättest seine Welt erschüttert,
fettige Gedanken stets bemuttert.
Flüchtet nur, ihr Philosophen,
ihr humanen Katastrophen,
die sich stets für Monster hielten.
Hochnäsig nie mit Hunden spielten.
Im Menschenkörper dringesteckt.
Doch höchstens mal monströs verreckt.
Ewige Hunde im Monsterkostüm.
Seid weder Mensch noch Ungetüm.
Was dieses Gedicht angeht, hab ich es in einem Anfall geschrieben, also nur mit Gedanken wörtlich nehmen.
Folgendes ist wieder Shadowrun, wobei es eigentlich in "Himmel voll Sterne" gehört. Ich weiß aber nicht, ob ich es da noch unterbringen kann.
Mana
Wie man in den Medien zeigt,
Wurd ein Magier geboren,
Hat ein Drache sich erhoben,
Jemand hat nun spitze Ohren,
Zauberstürme sind am Toben,
Und das Mana steigt.
Wie man in den Medien zeigt,
Goblinisiert die halbe Welt,
Hexen gehn zum Brocken tanzen,
Critterknochen bringen Geld,
Konzerne magisch sich verschanzen,
Und das Mana steigt.
Wie man in den Medien zeigt,
Sind Theorien stets verkehrt,
Die Wunder werden immer mehr,
Kometen sind zurückgekehrt,
Der eine Feind kommt immer näher,
Das Mana - es steigt immer mehr.
Doch dir,
die seit Jahrzehnten schlief,
die lange auf der Erde war,
sei eins gesagt,
als Warnung gar,
Wer sehr hoch fliegt,
der fällt auch tief.
La Cipolla
12.09.2006, 14:06
Eine lange Nacht
Im ersten Traum rannte der alte Mann durch das riesige Uhrwerk des Turmes, in dem er gefangen war. Die Zahnräder drehten sich unermüdlich, wie eine einzige Fleischmühle, die ein Schwein nach dem anderen durch ihren Leib zog, donnerten sie Geräusche in seine alten Ohren, die er nie wieder hören wollte. Aber der Greis wusste, dass er das weiße Licht erreichen musste, das viel weiter oben durch das Ziffernblatt fiel. Golden schien es fast, von hier unten, aber auch der Schweif eines Glühwürmchens hätte, umgeben von Dunkelheit, wie er dort rannte, in gewaltigem Glanz pulsiert. Der weiße Bart blieb beinahe in einer komplizierten Maschinerie stecken, aber er bemerkte es rechtzeitig und hob das ergraute Haar schnell an. Die nächsten Meter waren leicht, im Vergleich zu denen, die er bereits hinter sich hatte, obwohl der Alte merkte, wie nah er den Zeigern bereits war. Das Licht blendete ihn, als er sich weiter vorankämpfte. An einer sich drehenden Scheibe vorbei sprang er auf eine Plattform und zog sich mit letzter Kraft zu dem Ziffernblatt hinauf. Das Ticken und Arbeiten des Uhrwerkes war nun kaum noch zu vernehmen, und er atmete tief durch, sofern ihm das im Angesicht des Lichtes, das ihn empfing, noch möglich war. Fluchend ballte er seine Hand zur Faust und schlug gegen das Glas. Blutige Linien zogen durch die Luft, als sich der Kristallpuder in der Luft verlor. Der Wind überraschte den Greis, er konnte sich nicht erinnern, dass er je so heftig geweht hatte, und er wusste auch nicht mehr um seine zerstörerische Kälte. Noch einmal sah er die Sonne, bis ein Windzug seinen aufgezehrten Körper ergriff und von dem Turm warf.
Nur kurz wachte er auf, atmete einmal tief durch und wischte sich den Schweiß mit den zittrigen alten Händen von der Stirn.
Nur ein Traum.
Er schüttelte den Kopf, und fragte sich abermals, was diese dummen Träume nur sollten. Der Alte konnte sich nicht mehr erinnern, warum er unbedingt zu dem Licht gewollt hatte, aber es war auch egal. Die wenigen Zähne die er noch hatte, knirschend, schlief er wieder ein.
Im zweiten Traum rannte er die metallenen Stufen abermals, jedoch herab, weg von dem schrecklichen Licht hinab in die sichere Dunkelheit. Das Uhrwerk, in dessen Maschinerie er gefangen war, pulsierte wie ein Herz, und mühsam lief er, so schnell ihn die alten Beine trugen. Der Turm wurde breiter, und langsam fühlte er sich wohler. Zahnräder tackerten nun nur noch ruhig umher und die breite Eingangspforte kam immer näher. Die gewaltigen Torwachen ignorierten den Alten, der langsam seinen Weg durch die Gitterstäbe und metallenen Vorrichtungen fand. Die Dunkelheit war hier kaum mehr durchdringbar, und er atmete tief durch, als die zittrigen Knochen langsam nachgaben. Wieder seiner Ausdauer beraubt, drückte er mit letzter Kraft die gewaltigen Klingen hinab und schob das Tor weit auf, ohne das ihn jemand behindert hätte. Draußen herrschte perfekte Finsternis, und je weiter er sich von den Geräuschen des Turmes entfernte, desto vollkommener wurde die Schwärze. Seine Knien begannen mit Schlottern, als kein Ton mehr zu hören war, und er brach zusammen. Dann verlor er sich in der Ewigkeit.
Erneut setzte er sich auf und schlug die kleine, verschrumpelte Hand gegen das Gesicht.
Jetzt aber genug.
Er wollte nur noch schlafen. Mürrisch drehte er sich im Bett herum und schloss die Augen.
Oben war das Licht, unten die Dunkelheit. Doch der dritte Traum war anders als die vorangegangenen. Obwohl er in der schrecklichen Geräuschkulisse des Uhrwerkes saß, in der grauen Welt, die weder Licht noch Dunkelheit war, verspürte er keinen Drang, zu laufen. Er war zufrieden, in der Mitte des Turmes, und nichts in der Welt würde ihn dazu bringen, nach oben oder nach unten zu gehen. Bald schloss er die Augen und ergötzte sich an den Tönen der ewigen Zahnräder.
In dieser Nacht entschlief der Alte in seinem Bett.
Ich werd sie später in meinen Thread nehmen, ich erhoffe mir nur mal ausnahmsweise ein wenig Kritik. :rolleyes:
Und ja, es ist zum Teil wieder eine doofe Karma-Geschichte. : A Aber es seit langem die erste, die mir so richtig gut gefällt. Wie gesagt, Kritik erwünscht. ^.^
NeoInferno
12.09.2006, 15:03
Hm weiß nicht genau...stilistisch gewohnt gut, nur inhaltlich ist mir die Moral oder was auch immer es ist viel zu dominant. Also mehr eine Weisheit in Geschichtsform als eine Geschichte mit ner Weisheit.
Ich sehe darin: Die allgegenwärtige Wahl zwischen zwei Extrema, zwei Wegen, zwischen denen man sich immer wieder entscheiden *muss*, obwohl die Wahrheit wie so oft irgendwo dazwischen liegt. Könnte aber für die Geschichte etwas zu profan sein, kA.
Das Uhrwerk als Metapher für das Leben oder die Zeit (oder die Lebenszeit *g*), die unaufhörlich weiterläuft, der man nicht entkommen kann, es sei denn man akzeptiert die permanente Dualität und Ambivalenz des Lebens und findet seinen Mittelweg?
Naja, wie gesagt mag ich eher so Geschichten mit etwas mehr unwichtigem Kram drin als mit zu viel wichtigem ;)
La Cipolla
13.09.2006, 11:11
Anekdote über den Kommunismus
Ich erinnere mich düster, meinen Dampf gegenüber Personen, die ohne Hintergrundwissen Che Guevara T-Shirts tragen, schon einmal in einer Anekdote ausgelassen zu haben, und in dem Sinne werde ich mich auch nicht mehr darüber aufregen. Heute soll es ein wenig tiefer gehen, denn der pubertäre Durchschnittsrebell stellt Marx, Guevara, Lenin, Castro und Stalin ja prinzipiell erst einmal auf eine Stufe, die Tatsache, dass diese Personen teilweise arg konträre Meinungen vertraten, vollkommen ignorierend. Immerhin steht (in den Köpfen der angesprochenen Kiddies jedenfalls) hinter allen in großen Neonbuchstaben „Kommunist“, was scheinbar heute das Non-plus-Ultra für die Alternative ist. Ironischerweise kann man das Ganze, so kommt es mir jedenfalls vor, in drei Stufen einteilen. „Die Stufen der Kommunismus-Erkenntnis“, wenn man es pseudophilosophisch in größenwahnsinnige Möchtegern-Tatsachen stopfen will. Wie immer, nicht alles so ernst nehmen, wie es sich anhört.
1. Schritt (Viva!)
„Mann, ich hab keine Ahnung, aber ich steh wenigstens dazu!“
Die Anfangsdroge bei dem Großteil der Jugendlichen, die sich ernsthaft mit dem Thema beschäftigen, ist jene Phase, die man gut in die üblichen Pubertätsklischees einordnen kann: Der Betreffende hat da mal was gehört, hat wenige Sätze gelesen und mit Älteren einige Worte darüber geredet. Er ist sich nun vollkommen sicher, sein höchstes Ideal gefunden zu haben. DDR war gut, Stalin war gut, Faschos sind Idioten, und Revolution ist sowieso geil.
Typische Vertreter: Das typische Che-Kiddy, der elternhassende, sich über zu niedriges Taschengeld beschwerende Rebell, „Autorität suckt!“-Punks, und Kommunisten mit original englischen Szeneklamotten, die sich eigentlich kaum jemand leisten kann, usw…
2. Schritt
„Wenn die Menschen damals mitgemacht hätten, hätte es funktioniert.“
Die Person hat nun eine ordentliche Menge an Literatur konsumiert, hat realisiert, dass Stalin ruhigen Gewissens auf eine menschliche Schiene mit Hitler gestellt werden kann und hat endlich die Augen aufgemacht. Man weiß die Hintergründe, man hat das System verstanden, die Schwachstellen ebenso wie die Vorteile. Die DDR ist an dem Machtdenken der Menschen gescheitert, und allgemein ist der Kommunismus richtig, sofern die Menschen endlich ihre Gier zurückstellen. Gewiss eine vertretbare Einstellung.
Faschisten sind immer noch Scheiße.
Typische Vertreter: Öko-Studenten, Ärzte-Hörer, die den Humor verstanden haben, „Alternative“, Politisch Engagierte, Pseudophilosophen, usw…
3. Schritt
„Wird nichts. Und selbst wenn, was dann?“
Man ist zu dem Schluss gekommen, dass der Kommunismus nicht funktionieren kann, weil er die Natur des Menschen vernachlässigt. Nach einiger weiter greifenden Literatur könnte man ihn höchstens durch technische, pädagogische oder genbiologische Maßnahmen durchsetzen. Doch selbst, wenn das geschieht, wäre das Ergebnis zweifelhaft. Alle Menschen wären gleich und würden nur für die Arbeit existieren. Sie wären im Leben für das Kollektiv zwar glücklich, aber wären sie auch noch frei? Würden das Individuum und seine Gedanken im Kollektiv nicht vollkommen untergehen? Und als letzte Frage, wäre ein solches Glück im Kollektiv, wenn es wirklich Glück ist, vertretbar? Wo ist noch der Unterschied zur Diktatur, wenn alle eine Meinung vertreten?
Was allerdings gleich geblieben ist, und alle drei Schritte vereint, ist die Erkenntnis, das Faschos Idioten sind.
Ich möchte einen vierten Schritt nicht ausschließen, der dritte hat mir eindeutig zu viele Fragezeichen. Das aber sind die, die ich in meinem Leben so durchgegangen bin, und die ich auch tagtäglich auf der Straße und in Gesprächen beobachten kann. Und ja, ich weiß, dass es vollkommen arrogant ist, aber das sei dahingestellt. ;P
Ein Schlusssatz. Ich mag das Bild von Che Guevare, es ist fototechnisch ein Meisterwerk, und der Mann war tatsächlich eine verdammt interessante Person. Aber wenn man ihn „vergöttern“ will, sollte man sich seine Werke zu Gemüte führen und nicht nur die Infoblätter der regionalen Roten. Was sich dann teilweise auftut, wird den meisten die Galle in die Schuhe treten, weil die meisten ihre Ideale nun mal lieber unbefleckt sehen, statt zu einem Menschen hinaufzublicken. Und Menschen sind wir alle noch, sonst würden wir das hier nicht lesen.
Das ist die letzte Anekdote, die ich hierherein poste, der Rest wird immer in den entsprechenden Foren kommen. Wer sich also hierüber äußern will, kann das gleich im entsprechenden Thread
(http://www.multimediaxis.de/showthread.php?p=1574273#post1574273) tun.
NeoInferno
19.09.2006, 01:26
"Wie immer, nicht alles so ernst nehmen, wie es sich anhört."
- Genau so hört es sich aber an, wie eine Zusammenfassung, ein Statement, eine Diskussionsanregung. Was es aber vor allem ist, ist ein Sachtext, kein literarisches Werk, meiner Meinung nach. Humor ist durchaus da, aber zu wenig, um als Anekdote durchzugehen, literarischen Stil oder gezielte Rethorik finde ich ebensowenig.
Aber versteh mich nicht falsch als
eine Zusammenfassung, ein Statement, eine Diskussionsanregung
ist das Ding gut und wird seinen Zweck erfüllen. Du hast die Informationen, die du vermitteln wolltest gut recherchiert und dargestellt. Und ich weiß, dass du nur an der Oberfläche kratzt und wahrscheinlich viel mehr hättest schreiben können/wollen
Trotzdem, Cipo, hoffe ich von dir bald wieder richtige Kurzgeschichten lesen zu können. "Eine lange Nacht" war zwar schon ein guter Anfang, aber leider mehr Moral als Geschichte. An die Arbeit, marsch, marsch ;)
Und eigentlich kommentiere ich keine anderen Texte als Geschichten, aber ich möchte hier mal einen Anfang machen, um mehr Leser dazu zu bringen, sich Texte zumindest mal anzusehen, und etwas dazu zu schreiben. Ich finds wirklich schade, dass ab und zu super Geschichten praktisch ungelesen wieder verschwinden, und der Autor deswegen mit weiteren Werken vielleicht zögerlicher wird.
Der zweite Grund für meinen Kommentar ist reine Schlaflosigkeit, bin also doch irgendwo ein verkappter Egoist ;)
So nun komm ich endlich auch wieder zum kommentieren.
Also, mir hat die Geschichte wirklich gefallen. Stillistisch sehr gut wie auch inhaltlich. Nur mehr davon. Es ist auch eine willkommene Geschichte zu den übrigen die im Moment im Atelier sind, da sie ja doch schon recht ander ist und das Geschehen mal weit ab von Elfen, Orks und Vampiren spielt.
Das mit dem Karma ist ein interessanter Ansatz, ich hätte evtl. auch irgendwie interpretiert, dass der Mann oder besser gesagt das über ihn entschieden wird, ob er in den Himmel (oben) oder die Hölle (unten) kommt. Er den Weg also gar nicht wirklich selbst bestimmen kann, sondern gezwungen wird, da oder dorthin zu laufen. Oder halt doch einfach das Neutrale, was auch immer das sein mag. Aber das ist nur einer von dutzenden Ansätzen den man hier machen könnte und das ist auch gut so.
Ich würde mich also wirklich freuen wenn du weitere solche Geschichten reinstellst, die auch zum Nachdenken anregen.
So ich würde gerne noch mehr schreiben, aber die Arbeit ruft auch wieder, und um die Geschichte jetzt ganz "auseinander" zu nehmen, fehlt mir die Zeit.
La Cipolla
21.09.2006, 20:14
Ich sehe darin: Die allgegenwärtige Wahl zwischen zwei Extrema, zwei Wegen, zwischen denen man sich immer wieder entscheiden *muss*, obwohl die Wahrheit wie so oft irgendwo dazwischen liegt. Könnte aber für die Geschichte etwas zu profan sein, kA.
Das Uhrwerk als Metapher für das Leben oder die Zeit (oder die Lebenszeit *g*), die unaufhörlich weiterläuft, der man nicht entkommen kann, es sei denn man akzeptiert die permanente Dualität und Ambivalenz des Lebens und findet seinen Mittelweg?
Naja, das würde heißen, das er stirbt, wenn er den Mittelweg gefunden hat. *_* Man könnte zwar sagen, er findet seinen Frieden, aber ein Vergleich von sterben und Frieden liegt mir noch fern. ^^''
Das mit dem Karma ist ein interessanter Ansatz, ich hätte evtl. auch irgendwie interpretiert, dass der Mann oder besser gesagt das über ihn entschieden wird, ob er in den Himmel (oben) oder die Hölle (unten) kommt. Er den Weg also gar nicht wirklich selbst bestimmen kann, sondern gezwungen wird, da oder dorthin zu laufen. Oder halt doch einfach das Neutrale, was auch immer das sein mag. Aber das ist nur einer von dutzenden Ansätzen den man hier machen könnte und das ist auch gut so.
Ich würde mich also wirklich freuen wenn du weitere solche Geschichten reinstellst, die auch zum Nachdenken anregen.
Naja, mein Thread überquilt davon, auf den letzten Seiten. xD (Und da werd ich die Geschichte auch morgen hinschieben. ;D)
Ich seh in der Geschichte einfach den ewigen Kampf des Menschens, aus der Routine des Lebens (=Uhrwerk) auszubrechen, sei es in eine Richtung oder eine andere. Allerdings zeigen die beiden ersten träume auch, dass der Mensch eingeht, wenn er es schaffen sollte. Das steht ihm allerdings auch bevor, wenn er es nicht versucht. Heißt im Klartext, man soll Träume haben, aber man soll sie nicht blind verfolgen udn daran eingehen. ;D
Das, wo man überlegen kann, sind eigentlich folgende Stellen: Als der Mann im ersten und zweiten Traum gestorben ist, war er kurzzeitig glücklich (der Wind und die Ruhe). Ist es das wert? ^^''
ansich ganz schöner text, sprachlich gewand bis auf wenige stellen, die mir missfallen, diese hier zB
Seine Knien begannen mit Schlottern, als kein Ton mehr zu hören war, und er brach zusammen.
ein schlotterten hätte es meiner meinung nach auch getan, das "begannen" ist fürchterlich.
ok,frage: warum ist der mann alt?warum ist es kein mitvierziger oder sogar ein junger mann der nach dem sinn/weg sucht?
der schließende mittelweg als lösung?hmm, da zweifle ich doch sehr...
La Cipolla
24.09.2006, 18:17
der schließende mittelweg als lösung?hmm, da zweifle ich doch sehr...
Wenn der Tod für dich die Lösung ist? O_o''
Der Mann ist alt, weil er tot wäre, wenn er die Lösung, wie du den Mittelweg nennst, gefunden hätte. Am Ende stirbt er schließlich, was für mich bedeutet, dass er keine Träume mehr hat. Bei jungen Leuten ist so etwas seltener, und wenn, dann sterben sie meistens psychisch und nicht physisch. Ein Traum kann für mich übrigens auch ein zufriedenes Leben sein. Träume sind imho alles, was man will und nicht hat.
Hätte ich einen jungen Menschen gehabt, hätte ich einen psychischen Tod darstellen müssen, was einfach mal wesentlich schwerer ist. Und ich glaube nicht, dass sowas vielen Vierzigern passiert. Man verliert seine Hoffnungen entweder in der Pubertät (=Discogeneration) oder aber mit dem Tod. Es mag Ausnahmen geben, aber die "Midlife-Crisis" ist schließlich auch nur der Hilferuf derer, die ihre Träume bereits verloren haben. Vll werden die dann sogar wiederbelebt, aber ich möchte das als Ausnahme hinstellen. :p
ein schlotterten hätte es meiner meinung nach auch getan, das "begannen" ist fürchterlich. Joa, ist Ansichtssache.
La Cipolla
19.01.2007, 13:11
Folgenden Text mag ich selbst nicht, ist aus einer komischen Laune heraus entstanden. Aber zum Lesen und Nachdenken vll doch als Ansatz was wert.
Hilfe
„Ich weiß nicht, was ich tun soll.“
Die absolute Dunkelheit in dem Raum wurde langsam zurückgedrängt, wie eine Druckwelle schob sie sich in die Ecken und machte Platz für ein kaltes, weißes Licht.
„Ich weiß es nicht.“
Eine Gestalt wurde sichtbar. Sie hockte an der Wand, die Hände vors Gesicht gepresst und die Zehen auf dem Boden verkrampft, starrte sie mit leerem Blick zwischen ihren Finger hindurch zum Boden. Kurz zuckte das Auge, und es wurde noch ein wenig heller.
„Ich brauche Hilfe.“
Der junge Mann erhob sich und seine Haare hangen formlos vor den Augen. Er schob sie bei Seite, und ein lächelnder Blick trat stattdessen auf sein Gesicht. Er hatte sich verändert. Die Druckstellen von den Händen waren verschwunden, er schien sauber und fein, wie ein Gentleman. Keine Sorgenfalte zierte seine Stirn, und die Augen waren fröhlich, wie die eines Glücklichen.
„Was soll ich tun?“
Der Mann lächelte einfühlsam und streckte seine Hand aus. Sie schien warm und einladend, das kalte Licht verwandelte sich in einen angenehmen Schein. Sie ergriff seine Hand.
Er nickte, und kein Bisschen Zweifel lag in seinem Gesicht. Er wusste es, und sie glaubte ihm.
„Ich danke dir. Vielen, vielen Dank.“
Sie umarmte ihn, und er streichelte ihren Rücken. Mit einem weiteren Wort des Dankes verschwand sie, und er lächelte ihr zufrieden nach.
Sein Auge zuckte. Ein Mal. Ein weiteres Mal.
Mit ihr zog sich auch das Licht wieder langsam aus dem Raum zurück. Die Schatten wurden länger und der Rücken des Mannes krümmte sich. Eine einzelne Träne verließ sein Auge, dann rammte er wieder die Hände ins Gesicht. Sein Körper bog sich und er ließ sich an der Wand zurück in seine alte Position rutschten.
Dann starrte er wieder mit leerem Blick zu Boden.
Gefällt mir inhaltlich ganz gut. Nur die Sprache befremdet mich ein ums andere Mal. Beispiele:
Die Gestalt erhob sich und ihre Haare, deren nicht vorhandene Frisur keinerlei Beschreibung bedurfte, hangen vor den Augen.
wenn es nicht erwähnenswert ist, dann musst du es auch nicht beschreiben;)ist jedenfalls merkwürdig wenn du dich in deiner Funktion als Erzähler diskreditierst.
Er nickte, und kein Tropfen Zweifel lag in seinem Gesicht.
Auch wenn es poetisch klingen soll- hier kommt es nicht gut
und er tätschelte ihren Rücken.
"Tätscheln" hört sich in meinen Ohren nach "ruhig, mein Brauner" an. -Streicheln?
dann rammte er wieder die Hände ins Gesicht
hier finde ich die Wortwahl absolut gelungen, das "Rammen" macht ziemlich gut die Gefühle deutlich- leider hast du aber schon einige Zeilen vorher die Zehen in den Boden rammen lassen, die Wiederholung tut dem Abbruch, suche für die Zehen ein anderes Wort.
Ich werd so ein gefühl nicht los aber oki. Naja ich persönlich kann mir schon denken das er dir nich gefällt. und mir erlich zu sein spricht er auch nich besonderst an.
also das mit den Haaren vorm gesicht.. :p hat fast jede Psyschofrau in Filmen. xD
La Cipolla
20.01.2007, 19:59
also das mit den Haaren vorm gesicht.. hat fast jede Psyschofrau in Filmen. xD
Bei mir ist es aber der Mann. ;D hab die Stelle nochmal geändert, um Verwechslungen vorzubeugen. ^^''
Danke an Hänsel, überall berechtigt, überall verändert. Nur bei dem Streicheln/Tätscheln könnte man sich streiten, ich bin mit beidem nicht völlig einverstanden, obgleich deins auf jeden Fall besser ist.
Dankö~
La Cipolla
21.05.2007, 20:20
Und noch eine Karmageschichte. :rolleyes:
Stimmung: Cyberpunk
Kennen sie Cyberpunk? Das ist eine kleine Stilrichtung, die sich irgendwann am Ende des letzten Jahrhunderts in einigen Medien niedergeschlagen hat. Der Film Blade Runner ist beispielsweise Cyberpunk. Darin ist alles düster und kalt, aber auch bunt und voll Glamour. Die Menschen sind arbeitslos, lungern auf den Straßen rum oder rackern sich für einen Hungerlohn bei den Konzernen ab, pumpen sich mit Drogen voll und haben auch sonst keine Hoffnung, dass irgendetwas besser werden würde. Sie vegetieren offenbar dahin.
Aber auf der anderen Seite haben sie Teile ihres Körpers durch Chrom ersetzt und tragen Klamotten, die sie heute als sozialen Abschaum kategorisieren würden. Sie verbringen ihren Abend in Clubs und Etablissements, in denen die grellen Neonlichter den Besucher blenden und seine Sorgen förmlich aus dem Kopf fressen. Dinge wie Herkunft oder Hautfarbe sind vergessen, man lebt einfach und hat Spaß dabei. Man lebt, denn man ist ein Mensch und hat Hoffnung, trotz allem.
Die Stimmung ist heute irgendwie Cyberpunk.
Alles ist egal. Ich lungere nur herum, obwohl es so viel gibt, was ich tun könnte, so viel, was es zu erreichen gibt, wenn ich nur wollte. Aber heute will ich nicht. Die Freunde sind nur da, um das eigene Dasein erträglich zu machen, ihre Mängel kotzen mich ebenso sehr an wie die Einsamkeit, die ich ohne sie verspüre. Liebe gibt es heute nicht, und selbst auf Hass habe ich verdammt noch mal keine Lust.
Andernseits weiß ich, dass die Sonne morgen wieder aufgehen wird. Die Strahlen, die mir jetzt noch das Erbrechen in den Kopf treiben, werden sich wunderbar anfühlen. Die Freunde werden Freunde sein und ihre kleinen Makel sind vergessen, ich bin einfach froh, nicht alleine zu sein. Ich werde schreiben, und ich werde spielen, Dinge, die ich tun möchte. Ich werde lächeln. Der Hass wird mich beflügeln, und die Liebe wird kommen, schon sehr bald.
Alles ist sinnlos, und doch ist es alles, was ich habe. Und es macht mich irgendwo auch zufrieden, denn am Ende lebe ich ja doch. Ich denke, das ist der Grund, warum ich Cyberpunk mag. Es ist so verdammt ehrlich.
Und "Matschiges Leben" ist grundlegend überarbeitet. Die Version oben suckt nämlich und der Name noch viel mehr.
Regenzeit
Die Welt, sie ist ein Irrenhaus,
Und wir machen das Beste draus.
Gestern hat es schrecklich gestürmt vor unserem Haus, und trotzdem habe ich das Unwetter bei offenem Fenster genossen, eine unglaubliche Wohltat nach der Hitze der letzten Tage. Die Welt scheint wieder in ihren Fugen, der Regen ist gekommen und hat alles rein gewaschen. Eigentlich kommt der Regen immer.
Andere Leute haben in ihrem ganzen Leben nicht einen einzigen Tropfen gesehen, wanderten umher in der Wüste und waren dabei so verbittert wie der einsame Sand. Wenn ich in einer Wüste bin, liebe ich ihre Einsamkeit, und die Ruhe, dieses Gefühl der Ewigkeit, das einen überkommt. Wer jedoch einen jeden Tag in der Wüste verbringt, der kann sich nicht mehr darüber freuen. Er sehnt sich nach dem Regen, und wenn dieser nicht kommt, dann beginnt er, den Sand zu hassen. Und irgendwann hat der Sand die gleiche Farbe wie die Haut.
Ich hatte immer Regen, wenn es zu warm wurde. Deshalb liebe ich die Wüste.
Doch warum ich? Vielleicht kommt der Regen nicht … vielleicht rufe ich ihn? Ich weiß es nicht.
Aber solange ich mich auf den Regen verlassen kann, werde ich auch die Wüste lieben.
Die Welt, sie ist ein Irrenhaus,
Und wir machen das Beste draus.
"Stimmung: Cyberpunk" spricht mich irgendwie sehr gut an , womöglich ist es genau das was ich die letzte Zeit oft selber fühle, was einem doch wieder zum denken gibt :rolleyes:
Liferipper
23.05.2007, 08:46
Und irgendwann hat der Sand die gleiche Farbe wie die Haut.
Eher hat die Haut dieselbe Farbe wie der Sand ;).
La Cipolla
16.07.2007, 14:14
Ein Gespräch (2007)
“Name?“
“Homunkulus.“
„Klingt nach einem Zirkusartisten. Wie lange arbeitslos?“
„Einige Zeit.“
Der Fragende schaut kurz auf, verzieht jedoch keine Miene. „Kommen sie damit zurecht?“
„Sicher.“
„Sagen sie das mal nicht. Viele Menschen verzweifeln heute, sehen keinen Sinn und so.“
„Aha.“
„Wenn das bei ihnen nicht der Fall ist, einwandfrei. Ich bräuchte ihre Versicherungsnummer.“
„Versicherung? Ich möchte doch nur arbeiten.“
„Na ja, aber der Gesetzgeber fordert die Nummer, wegen dem Gehalt.“
„Ich bin nicht versichert.“
Der Fragende zieht eine Augenbraue in die Höhe.
„Wieso das denn nicht?“
„Wieso sollte ich? Ich habe mich bisher noch nicht ernsthaft verletzt. Ich möchte einfach nur arbeiten.“
„Aber mein lieber Herr Homunkulus! Sie wissen doch genau so gut wie ich, dass diese Welt von unberechenbaren Krankheiten und Katastrophen heimgesucht wird. Die Vogelgrippe, irgendwelche unaussprechliche Krankheiten, die von den Ausländern eingeschleppt werden, BSE, bei dem ganzen Klima könnte es bald auch durchaus zu Wirbelstürmen und gefährlichen Überflutungen in unserem Land kommen. Oder Aids. Einmal mit der falschen Frau den Abend verbracht, und schon haben sie Aids.“
„Ich verbringe den Abend für gewöhnlich nicht auf diese Art und Weise mit einer Frau.“
Das Gesicht des Fragenden hellt sich auf.
„Ah, sie sind verheiratet! Hätten sie das doch mal gleich gesagt. Dann denken sie doch an ihre Kinder. Die Versicherung…“
„Ich habe keine Kinder und bin allein.“, fällt er dem Fragenden ins Wort. Dieser starrt kurz verwirrt auf das ausdruckslose Gesicht des Fremden. Eine Sorgenfalte zieht sich über seine Stirn, als würde er etwas nicht verstehen.
„Egal.“, meint er schließlich, aus dem Mangel an Alternativen heraus, „Ich werde die nötigen Formulare für die Versicherung bereit legen, wir gehen erst einmal zu ihrer Berufswahl über. Wo liegen denn ihre Interessen?“
„Ich beschäftige mich gern mit Menschen. Ich versuche, sie zu verstehen.“
„Das ist doch ein Anfang, Herr Homunkulus. Geht es ein wenig spezieller?“
„Kinder sind mir sehr angenehm, alte Menschen dagegen mag ich nicht.“
Der Fragende scheint entsetzt.
„Aber Herr Homunkulus! Sie dürfen nie vergessen, wieviel wichtige Arbeit diese alten Menschen für unsere Gesellschaft geleistet haben, wir müssen sie ehren und für sie sorgen. Schließlich werden wir auch immer älter, und sie wollen bestimmt auch nicht mit 120 Jahren, wenn sie nicht mehr laufen und nur noch künstlich atmen können, alleine in einem Altersheim mit Personalsorgen verbringen.“
Er lacht kehlig, der Befragte jedoch verzieht keine Miene.
„Nein, das möchte ich natürlich nicht.“, meint er, als sei es eine Selbstverständlichkeit.
„Sehen sie. Aber ich kann sie verstehen. Mir wären die Kinder auch lieber.“
„Aber sie meinten doch…“
„Passt schon. Nicht jeder hat die Nerven dafür, mit alten Menschen zu arbeiten. Ich möchte dem Tod auch nicht jeden Tag so ins Auge blicken. Also Kinder.“
Der Homunkulus nickt.
„Welche Altersklasse? Sie können im Kindergarten arbeiten, oder aber in einer Schule. Vielleicht sogar mit Jugendlichen? Die Jugend ist heute ja so gefährdet, durch die ganzen Medien.“
„Nein, keine Jugendlichen.“, meint der Befragte schnell, „Je jünger, je besser.“
Misstrauen legt sich auf das Gesicht des Fragenden.
„Sind sie sich sicher, dass sie geeignet für den Umgang mit Kindern sind?“
„Ja.“
„Ich bin mir da nicht so sicher, Herr Homunkulus. Was interessiert sie denn genau an der Arbeit mit Kindern?“
„Sie sind ehrlich.“
Wieder starrt der Fragende einen Moment nachdenklich ins Gesicht des Mannes.
„In Ordnung.“, meint er schließlich und hält sich die Hand vor die Stirn, „Füllen sie einfach das hier aus.“
Mit diesen Worten verlässt der Fragende den Raum, ohne zurückzuschauen. Der Homunkulus starrt auf den Formularstapel und schüttelt den Kopf. Er wollte doch einfach nur arbeiten.
Moralapostelei? Die böse Bürokratie aber auch...
Das Gespräch schwappt schön. Das Ende ist so schwach, dass es schon wieder zur Nichtgeschichte passt.
La Cipolla
22.07.2007, 20:04
Argh. Es soll gar keine spezielle Kritik sein, nur zeigen, wie obskur der Mensch einem Außenstehenden vorkommen mag. Trotzdem danke des Kommentars. ;)
Die fehlende Pointe ist mir aufgefallen und ich fand es erst erschreckend. Aber nach mehrmaligem Lesen mein ich nun, es ist für die Atmosphäre, eine Unsinnigkeit darzustellen, sogar zuträglich.
Man geht nur leider immer mit dem Hintergrund an eine Kurzgeschichte, sie interpretieren zu wollen. Diese soll einfach ein Gefühl schaffen.
La Cipolla
21.01.2008, 23:43
Ein erhabener Blick.
Am Anfang war das Licht.
Es durchfuhr ihn wie ein Sonnenstrahl das Glas, ließ ihn erschimmern und glänzen, und er sah.
Die Menschen lagen vor ihm ausgebreitet wie ein offenes Buch, plötzlich konnte er aus ihren Gesichtern lesen, als wären es offene Bücher, er wusste, was sie dachten, und er wusste, wieso sie es taten. Am Tag zuvor war noch alles verschwommen gewesen, wie ein Blinder war er durch die Welt gewandert, in sinnlosem Dasein ohne Ziel begriffen. Er hatte irgendetwas gesucht, aber er hatte niemals gewusst, was es war. Nun verstand er. Die graue Masse hatte er weit hinter sich gelassen, wie ein König sah er gen Himmel hinauf auf erblickte die Wahrheit, die unsere Welt zusammenhielt. Er hatte das untermenschliche Dasein, gesteuert von Trieben, hinter sich gelassen, und sich erhoben, um sein wahres Erbe anzutreten, in vollem Bewusstsein, dass er nichts war, und doch alles.
Das Licht erfüllte ihn mit Stolz.
Diese Würmer. Er war der König!
Ein erhabener Blick.
Verfluchte Scheißsonne…
Die Sonnenstrahlen blendeten seine verklebten Augen, und er hielt sich stöhnend eine Hand vors Gesicht.
Diese Arschlöcher standen über die Trage gebeugt und konnten sich das Lachen kaum verkneifen. Offenbar war er die Sensation des Tages. Was nicht verwunderlich war, nachdem er die ganze Nacht über die ein Bescheuerter durch die Stadt gerannt war, auf der Suche nach neuem Alkohol, flirtend mit Straßenlaternen und Gullydeckeln. Irgendwann jedoch war er so richtig auf die Fresse geflogen. Die anderen riefen nach ihm, lachten ihn aus und warfen sich vor Spaß in die Fützen (Ärsche). Aber er merkte es kaum mehr, das Delirium hatte ihm eindeutig klar gemacht, das alles wunderbar war, die Schmerzen am Kinn waren besser betäubt, als es jeder Chirurg hinbekommen hätte. Hoffentlich würde er am Morgen wieder aufwachen, dachte er.
Ja! Er war aufgewacht, noch ein Mal. Also konnte es nächstes Wochenende weitergehen.
Pah, diese blutigen Anfänger vertrugen einfach nichts. Dieser Samstag ging eindeutig an ihn!
Ich mags. :p
Gelobt sei dein umfangreiches Vokabular - und die Fähigkeit es einzusetzen :D
Selbst wenn man nicht auf den Inhalt eingeht - die Athmosphäre der beiden Texte spaltet sich schon allein durch die Wortwahl.
Der erste Text wirkt allerdings authentischer auf mich. Im zweiten war ich erst mal leicht verwirrt von der Hassliebe des Protagonisten zur Welt (denn auffälliger Weise ist es die VERFLUCHTE SCHEIßsonne - alle anderen sind sowieso Arschlöcher und Ärsche (wobei du einen dieser Begriffe vielleicht durch einen weniger artverwandten ersetzen solltest. Der Wiederholung halber ^^"). Andererseits ist "alles wunderbar". Er will wieder aufwachen. Und weitermachen.)
Bei näherer Betrachtung: das könnte natürlich auch gewollt sein.
Ist es das?
La Cipolla
03.02.2008, 18:49
Naja, was du jetzt als Hassliebe bezeichnest, könnten einfach die Nachwirkungen des Alkohols sein, verbunden mit der Freude, die Kumpels unter den Tisch getrunken zu haben. :rolleyes:
Intention ist einfach die, zwei "erhabene" Momente aus verschiedener Sichtweise zu vergeichen und völlig gleichzusetzen. :D Alternativ könnte es auch die geiche Sichtweise sein, kurz vor dem Abklappen, und dann mit Nachwirkungen am nächsten Morgen.
Und hier noch was Namenloses.
Sie führen mich ab, in einer Weste, die so weiß ist, dass mich diese Vorstellung nur noch zum Lachen bringen kann. Zum Weinen ist das alles schon lange nicht mehr. Einen Moment lang überlege ich, was wohl zuerst da war, die Vorstellung, ein Verrückter gehöre in weiße Kleidung, oder der tatsächliche Verrückte in weißer Kleidung. Ich denke, sie haben es sich ausgedacht. Weiß, wie die Heilung, wie das Gute, wie die Medizin, wie Gott. Es wäre irgendwo zynisch, einen Verrückten in eine Schwarze Zwangsjacke zu stecken - nicht wahr? - Es wäre kontraproduktiv. Schließlich würde das ja bedeuten, dass er abgeschrieben ist, und das geht ja nicht, man kann ihn ja heilen.
Einer der Männer hat so ein Gesicht. Es ist das Gesicht eines Vaters, eines Menschen, der einigermaßen zufrieden ist (gemessen am Durchschnitt), obwohl er diesen armseligen Job hat, obwohl er den ganzen Tag Leute wie mich durch die Anstalt führen muss. Führen, manchmal auch schieben oder tragen. Manchmal vielleicht sogar schleifen.
„Es sind bestimmt Eier versteckt, such sie doch!“, würde er sagen, oder „Wenn du auch ganz artig warst, muss er nicht die Rute herausholen!“, dann würde er die ganzen obskuren Gestalten aufzählen, an die sein Kind glaubt, auf die es sich freut, vor denen es sich fürchtet, jedes Mal, wenn er ein Argument braucht.
„Papa, da ist ein Monster unter dem Bett!“, würde das Kind deshalb irgendwann sagen, der Vater würde stöhnen, sich vom Fußballspiel losreißen, sich ins Kinderzimmer schleppen und mit dem Kopf schütteln. „Siehst du?“, fragt er mit rational aufmunternder Stimme, „Da ist überhaupt nichts unter dem Bett. Du kannst jetzt wieder beruhigt schlafen gehen.“ „Aber Papa! Das Monster versteckt sich doch! Es hat Angst vor dir, und vor dem Licht!“ Der Vater atmet noch einmal genervt aus. „Na gut, du kannst das kleine Licht anlassen. Aber wenn du müde bist, machst du es aus, in Ordnung?“ Das Kind nickt. Aber eigentlich denkt es nicht mal daran, das Licht wieder auszumachen, bevor die Sonne aufgeht.
Denn das Kind ist nicht so dumm.
Der Vater lässt es wieder allein in seinem Zimmer, überlässt es dem Schrecken unter dem Bett. Später am Abend zeigen sie eine Kriminalsendung, eine Jugendliche wurde vergewaltigt, und der Vater schüttelt den Kopf. „Perverse Schweine. Umbringen sollte man sie alle.“ Und er schüttelt den Kopf. Dass es so was wirklich geben kann… In was für einer Welt leben wir nur? Dann trinkt er sein Bier und hofft, dass ihn sein Kind nicht noch einmal beim Fernsehen stört.
Mein Gedankenspiel hat mich beschäftigt, bis ich vor dem Doktor stehe. Er ist eine hagere Gestalt mit kleinen, klobigen Fingern, irgendwie unproportioniert, er passt einfach zu gut an diesen Ort, wie alles hier. „Abend, Herr Soundso, wie geht’s uns denn heute?“ „Nicht anders als sonst, Doktor, zufrieden, ich fühle mich wohl.“ „Aber sie wissen, dass sie nicht immer hier bleiben werden, Herr Soundso, wir müssen sie doch irgendwann wieder an die frische Luft hinaus lassen, zu den anderen Menschen.“ Natürlich, die frische Luft. Ein halbe Stunde Ausgang täglich ist eigentlich genug frische Luft, jedenfalls für einen Vergewaltiger. „Herr Doktor, eine Frage“, spreche ich ihn aus einem Gedanken heraus an, „Haben sie jemals an das Monster unter dem Bett geglaubt?“ Er schaut mich ausdruckslos an und meint „Ja, als ich noch ein Kind war. Haben wir das nicht alle, bis wir es besser wussten?“ „Ich, Herr Doktor, glaube immer noch an das Monster. Ebenso wie ich an Mädchen in Miniröcken glaube.“ Sein Gesicht verzerrt sich. „Sie reden wirr!“ Ich beiße mir in den Daumen, nur ganz sanft, um mich zu vergewissern, dass ich richtig verstanden habe, was er sagt. „Halluzinationen, allesamt, Herr Doktor, und allesamt gleich real, das wissen sie doch als Mediziner! Wir sehen nur, was wir sehen wollen!“ Er schüttelt den Kopf, genervter als zuvor. „Als Mediziner kann ich ihnen sagen, dass sie Recht haben - Sie sehen diese Monster nur, weil sie sehen wollen, weil sie unzufrieden mit der Realität sind, und genau so ist es mit den Frauen. Sie müssen sich endlich ihren Problemen mit dem anderen Geschlecht stellen. Nur weil jemand aufreizende Kleidung trägt, heißt das noch lange nicht, dass er das Bett mit ihnen teilen will.“
Wieso versuche ich es überhaupt? Wir sind hier auf seinem Territorium, in den Hallen der Vernunft, im Tempel der fünf Sinne. Du kannst Zeus doch nicht auf dem Olymp bekämpfen!
In diesem Moment verstehe ich - Ich bin wirklich krank. Habe ich jemals gesehen, wie ein Kind unter dem Bett in einer Blutlache verschwunden ist? Hat mich jemals ein Mädchen zu sich eingeladen? Habe ich jemals einen fetten Mann durch unseren Kamin rutschen sehen? Das Monster hat stets nur gelauert, das Mädchen hat mich nie gewollt, die Geschenke waren immer schon da, wenn ich nach Hause gekommen bin.
Aber der Doktor irrt, meine Krankheit kann man nicht heilen, denn ich habe verpasst, die Augen zu schließen, habe sie offen, sehe sie, sehe sie. Er hat es selbst gesagt. Es gibt für uns nur, was wir sehen. Und ich sehe sie. Ich könnte die Augen schließen, aber wer sagt mir, dass sie nicht real sind? Im Krieg schließt du, wenn der Feind kommt, auch nicht Augen, in der Hoffnung, dass er verschwindet. Du kämpfst! Oder, noch besser, du vermeidest den Krieg. Irgendwo dort, wo der Krieg nicht hingehört.
In der Anstalt gibt es keinen Platz für das Monster, es gibt keine aufgetakelten Mädchen in Miniröcken und es gibt keinen Kamin.
Nur Zentralheizung.
Gnah.. ich kann mich mehr sagen als das mich die Geschichte sehr angesprochen hat. :p Ziemlich toll, genau mein Geschmack. :A
Was konstruktiveres hab ich dafür leider nicht. ;)
La Cipolla
19.06.2008, 12:01
Danke der Antwort. :)
Folgendes ist ein Flufftext für ein Strategiespiel, das ich gerade mache. Es soll klischeehaft sein.
~ Prolog ~
Kriegshunde
Die Aufzeichnungen des Constable Johnson, Exzerpt
(Aus dem Nachlass der Angehörigen)
…
11. September
Das Geräusch von Mücken an einem schwülen Sommerabend.
Immer wieder. Man hört, wie sie kommen, hört, wie sie gehen, und weiß, sie
kehren wieder, wenn man sie nicht erschlägt. Und irgendwann rammen sie ihre
kleinen Rüssel in dein Fleisch, saugen dein Blut, als wäre es Wein.
12. September
Wenn man einen Tag später ins Tagebuch sieht, wird einem oft klar, was für einen
Bullshit man fabriziert hat. Hatten Einsatz in den Wäldern. Die Rotoren im
Rücken, Stunde für Stunde, irgendwann sind es nur noch Mücken im Ohr. Ein
einziger großer Unterschied: Mücken kann man auch noch erschlagen, nachdem sie
zugestochen haben. Gibt nur einen hässlichen Fleck auf der Uniform.
13. September
Es beginnt. Eine andere Einheit hatte Feindbegegnung, irgendwo im Dschungel,
irgendwann, als sie es nicht erwartet haben. Ein Funkspruch ist alles, was von
ihnen zurückgekommen ist. Jetzt fährt unser Boot den Fluss entlang, zu der
Stelle, von der wir das letzte Lebenszeichen bekommen haben. Aufklärungsmission.
16. September
Der Mensch ist kein Schwein.
Ein Schwein quiekt nicht vor Freude, wenn das Beil herabfällt. Wir dagegen,
ausgelaugt von den verdammten Mücken auf dem Fluss und dem elenden Fraß, der
aufgeweicht noch mal doppelt so abstoßend schmeckt, sind nahezu erleichtert, als
ein Feuerstoß den Fährmann über die Brüstung in die ewigen Jagdgründe treibt.
Einige Hände tief unter der Wasseroberfläche, die Projektile um uns herum,
müssen wir die Zeigefinger in einem letzten Anflug von Beherrschung ruhig halten,
wenn die Waffen mehr als einmal schießen sollen. Irgendwann steigen wir aus dem
Schlamm, zwei werden sofort durchlöchert, die Frage nach der richtigen Stelle
soll die letzte Entscheidung in ihrem Leben gewesen sein. Als der Feind erkannt
hat, dass drei weitere durchgekommen sind, zieht er sich zurück. Nicht lange.
Ich habe Glück, wenn ich morgen noch einmal schreiben kann.
Der Mensch mag ein Schwein sein, aber der Soldat ist ein Hund. Ein Hund,
der im Rausch den Mond anheult und tut, was sein Herr sagt, nur für einen
lumpigen Knochen.
17. September
Das Schicksal ist launisch, und gestern hat es dafür gesorgt, dass unsere
Ausrüstung ohne Angriffe trocknen konnte. Das Lager steht, wir sind bereit für
einen Vorstoß. Wenn das Funkgerät nicht im Fluss gesunken wäre, hätte diese
Mission sogar noch einen Sinn. So geht es nur noch ums Überleben.
20. September
Ist nicht so, dass ich noch nie jemanden umgebracht hätte. Messer, Gewehre,
Pistolen, einmal sogar mit den bloßen Händen. Aber das heute war meine erste
Granate. Nicht schlimmer als der Rest, aber anders. Du siehst sie nicht. Du
wirfst einfach und hoffst, dass der Feuerball so viele Schweine wie möglich in
den Tod reißt, während du hinter deiner Deckung hockst und wartest. Man sagt,
das Schlimmste spielt sich stets im Kopf ab.
18. September
Man versteht die verdammten Hippies, wenn man den eigenen Arm ein letztes Mal
spürt, bevor er sich in einen Schwall aus Blut und Muskeln verwandelt. Jetzt,
einige Stunden später, ist es zwar nur noch ein notdürftig verbundener Stumpf,
aber ich sehe den Moment, und werde ihn wohl immer spüren. Immerhin geht es mir
besser als Jack. Jack muss sich keinen Kopf um seine Arme machen, um genau zu
sein, wird er sich nie wieder einen Kopf um irgendetwas machen. Scheiß Zynismus.
13. Oktober
Ich habe heute, nach so langer Zeit, endlich verstanden, warum die Kriegshunde
heulen. Es ist nicht der Mond und sie wollen auch keinen elenden Knochen. Sie
wollen nur raus. Noch nicht, wenn man ihnen das erste Mal die Leine anlegt, auch
nicht, wenn man sie loslässt.
Aber mit der Zeit heulen alle Kettenhunde nur noch nach Freiheit.
Und nach Leben.
…
"Prolog" im Sinne von Einleitung. Heißt, der Text ist abgeschlossen und soll auf ein bestimmtes Szenario einschwören.
La Cipolla
17.04.2009, 18:12
30 Seiten eines abgebrochenen Japanberichts (http://npshare.de/files/7efd1546/Japan%20Bericht.pdf).
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