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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 2] Station 6 - Zhanjiang



Daen vom Clan
24.09.2013, 10:38
CGF & Friends präsentieren:
http://i.imgur.com/Ntq01.png

Spielleitung: Daen und Streicher
Grafische Unterstützung: Tako

Regelwerk:
Jeder Spieler spielt einen überlebenden Zivilisten, (Wissenschaftler oder Soldaten nur nach Absprache und selten!), der sich zum Zeitpunkt des Spielbeginns in der zur Festung umgebauten Marine-Basis Asoa in der südpazifischen Inselkette Wallis et Futuna befindet. Die Gründe dort zu sein sind ebenso frei wählbar wie das Herkunftsland – euch allen gemein ist aber, dass ihr Flüchtlinge seid und hier Unterschlupf gefunden habt.
Ziel des Spiels wird es sein, die gestellten Aufgaben (Stationen genannt) während einer langen Reise zu überleben, um die Geschichte für das Finale in Staffel 3 vorzubereiten. Im Spiel werden dabei 8 unterschiedliche Stationen vorkommen.
Jede Station stellt dabei eine Situation, ein Szenario oder ein Gebiet dar(beispielsweise: eine alte Schule, eine verlassene Insel, ein Wald, die Kanalisation, das Dach eines Hochhauses, ein Freizeitpark), in dem sich die Helden herumtreiben und RP machen können. Jede Station ist für sich während des Spieltages sicher, die Zombiegefahr wird nur beim Wechseln zur nächsten Station durch Lösen der Stationsaufgabe gefährlich.
Am Ende jeden Tages ziehen die Spieler weiter und müssen dafür eine bestimmte Aufgabe lösen: So muss beispielsweise beim Verlassen der Schule ein Angriff der Zombies abgewehrt werden, bei dem 2 Spieler zurückbleiben müssen um die Flucht gelingen zu machen. Die 2 betreffenden Spieler können sich freiwillig melden oder es wird abgestimmt wer die Aufgabe übernehmen wird, weil man bei diesen Aufgaben auch sterben kann und somit aus dem Spiel ausscheidet.
Es wird Szenarien geben, die unterschiedliche Anzahlen von Spielern erfordern, üblich werden 2-3 sein, ebenso kann und wird es passieren, dass diese 2-3 Personen zwei unterschiedliche Szenarien zu lösen haben, sprich, der Wert der ausgesandten Spieler auf Kampf und Intelligenz könnte geprüft werden.
Sind die jeweils notwendigen Spieler bestimmt, gilt der Tag als geschafft und die restliche Gruppe rückt sofort in die nächste Station vor, es beginnt also eine neue Station.
Für die beiden, die die Flucht gesichert haben, wird es spannend. In obigen Beispiel handelt es sich um ein Kampf- und ein Intelligenz-Szenario, also zählt also zuerst der Kampfwert, dann der Intelligenzwert.
Hat ein Spielerchar 7 Punkte in Kampf, hat er eine 70%ige Chance die Aufgabe zu überleben und er stößt normal am nächsten Tag zur Gruppe. (Hier würde der Spielleiter "würfeln" und die Spieler per PN informieren).
Wurde schlecht gewürfelt - also eine 8-10 erwürfelt, stirbt der Char und die SL informieren den Spieler ebenfalls, so dass dieser einen schönen Abgang schreiben kann.

Ist die 8. Station erreicht und überstanden, haben die überlebenden Spieler gewonnen!


Charakterwerte
Es gibt insgesamt fünf relevante Charakterwerte:
Es gibt insgesamt fünf relevante Charakterwerte die bei den Stationsaufgaben geprüft werden:
Kampf: Für Stationen mit dem Szenario: Kampf (mögliche Einsatzgebiete am Ende einer Station: Zombies beseitigen, einen Ort verteidigen)
Intelligenz: Für Stationen mit dem Szenario: Intelligenz (mögliche Einsatzgebiete am Ende einer Station: einen Computer hacken, einen Weg finden)
Agilität: Für Stationen mit dem Szenario: Gewandtheit (mögliche Einsatzgebiete am Ende einer Station: einen Parcour zur Ablenkung laufen)
Geschick: Für Stationen mit dem Szenario: Geschick (mögliche Einsatzgebiete am Ende einer Station: Handwerk, einen alten Laster als Fluchtmöglichkeit wieder betriebsfähig machen)
Charisma: Für Stationen mit dem Szenario: Charisma (mögliche Einsatzgebiete am Ende einer Station: Andere Überlebende um Hilfe bitten, einen Militärschlag gegen euren Unterschlupf verhindern)

Der sechste Wert im Spiel ist "Nahrung". Fällt der Wert unter die Anzahl der Spieler, dann erleiden diese einen Mali von 1 auf ihr Würfelergebnis, d.h. Aufgaben scheitern eher.
Nahrung spielt erst ab Tag 1 eine Rolle, nicht im Intro.


Ein Beispiel:
Jeder Stationstext beginnt mit einer kleinen Szenariobeschreibung:
Am dritten Tage gelangen die Spieler in die malerisch gelegene Lagune der Marinebasis. Dort finden sie eine gruselige Meereshöhle vor, die sich nicht nur perfekt verteidigen lässt, sondern auch Spuren ehemaliger Bewohner aufweist. Um nun zu Station 4 zu gelangen – einem Flugfeld mit einer zur Flucht tauglichen Cessna - wissen die Spieler, dass sie nach der Ruhepause und dem Kraftschöpfen (also am Ende des Rollenspieltages) einen Weg finden müssen, eine unstabil aussehende Hängebrücke am hinteren Ende der Höhle zu überwinden. Die Spieler sehen sofort, dass sie sich dazu aus der Deckung der Höhle begeben müssen und sicherlich von einigen herumstreunenden Zombies gesehen werden, die sofort Witterung aufnehmen und die Spieler bei der Flucht jagen werden.
Die Spieler erfahren, dass mindestens 2 Spieler notwendig sind, um die Seile der Brücke fest zu halten, so dass die Brücke stabil genug ist, um dem Rest der Gruppe die Flucht zu ermöglichen.
Im Laufe des Tages müssen die Überlebenden zwei Spieler bestimmen, die sich der Stationsaufgabe annehmen. Einer meldet sich dabei freiwillig, ein weiterer wird per Abstimmung bestimmt und muss teilnehmen. (Weigerungen sind nach der Abstimmung nicht möglich)
Da zwei Spieler die Aufgabe übernehmen, endet der Rollenspieltag und die Gruppe rückt auf Station 4 vor.
Die Spielleiter kümmern sich nun um die beiden ausgesandten Spieler, welche die Stationsaufgabe übernommen haben. Das Gegenstemmen der Seile erfordert Kraft, die anschließende Flucht Agilität. Kraft wird in diesem Fall über Kampfwert simuliert,
Spieler 1 hat: Kampf 8 und Agilität 6
Spieler 2 hat: Kampf 6 und Agilität 3
Jeder Punkt steht dabei für 10% Gelingen, bedeutet, für Spieler 1 gelingt die Kampfprobe zu 80% und die Agilitätsprobe zu 60%.
Die Spielleiter würfeln nun verdeckt und die Proben für beide Spieler und teilen ihnen per PN das Ergebnis mit.
Die SL würfeln:
Für Spieler 1 für Kampf eine 4 und für Agilität eine 5. Beide Werte sind UNTER dem Charakterwert, Spieler 1 überlebt also und stößt zur Gruppe.
Für Spieler 2 für Kampf eine 1, jedoch für Agilität eine 9. Obschon die Kampfprobe gut gelingt, versagt der Spieler 2 bei der Agilität und wird dieses Szenario nicht überleben.

Die SL gibt beiden Spielern nun Bescheid - auch das jeweilige Ergebnis des anderen -, damit beide entweder getrennt oder zusammen das Ergebnis im Rollenspiel schildern können.
Als Beispiel könnte ein erschöpfter und verschwitzter Spieler 1 im RP berichten, wie Spieler 2 es nicht überlebt hat und wie froh er ist, selbst überlebt zu haben.
Station drei gilt als abgeschlossen, der Tag 4 beginnt mit Station 4 - einem verwüsteten Airfield in dem torkelnde Zombies in der Nähe von scharfen Tretminen herumschlurfen.



Weitere Charaktermerkmale:
Um die Sache spannend zu machen, gibt es weitere einmalige Fähigkeiten, die in den Szenarien benutzt werden können. Dies kann öffentlich oder heimlich per PN an die Spielleiter geschehen. Jede Fähigkeit kann dabei nur einmal während des gesamten Rollenspiels eingesetzt werden.
Ab einer gewissen Anzahl an Spielern kann es auch sein, dass bestimmte Rollen zweimal zugewürfelt werden.
Die Namen der Fähigkeiten müssen keinen Einfluss auf das Rollenspiel haben, es sind nur Bezeichnungen.
Jede Fähigkeit wird einmalig nur unter den Spielern verlost, nicht jeder Spieler wird eine bekommen, die Fähigkeiten können im Rollenspiel auch geheim gehalten werden:

"Der Anführer" = Sollte die Gruppe sich entschließen, einen Anführer zu wählen, so hat dieser die Sonderfertigkeit, Charaktere bestimmen zu können, die an einer Stationsaufgabe teilnehmen müssen. Bei einem Grundcharisma (also ohne Items und Buffs) von 1-3 kann er diese Sonderfertigkeit einmal im Spiel einsetzen, bei einem Wert von 4-6 zweimal. Im Gegensatz zu Staffel 1 wird der Anführer OOC auch von mir als „Schiedsrichter“ und Ansprechpartner eingesetzt, d.h. wenn Entscheidungen der Gruppe auch mich nicht eindeutig wirken, werde ich mich an den Anführer per PN wenden und er gibt letzten Endes den Ausschlag. Wählt euren Anführer also weise. ^^

"Der Supporter" = Ein anderer, einzelner, ausgeschickter Spieler überlebt in jedem Fall. Beim Tageswechsel schreibt der Supporter die SL an und benennt den Begünstigten, den er einmalig bei seiner Aufgabe beschützen wird. Es ist nicht erforderlich, dass der Supporter mit ausgesandt wird, er kann auch beim Rest der Gruppe bleiben und diese Fähigkeit ausspielen. Diese Fähigkeit kann nicht auf sich selbst angewandt werden.

"Der Charismat" = Kann einmal fest einen einzelnen oder alle notwendigen Spieler für eine Aufgabe bestimmen. Dies macht er öffentlich mit einem markanten Befehl oder einer heldenhaften Rede und dem OOC-Hinweis(!) dass er die Fähigkeit grade ausspielt. Die benannten Spieler haben entsprechend zu reagieren. Wenn der Charismat seine Fähigkeit ausspielt, überstimmt er damit die Fähigkeit des Anführers.

"Der Star" = Wenn der Spieler auserwählt wurde, kann er einen weiteren Spieler bestimmen, der ihn auf jeden Fall begleiten muss. Dadurch kann die Anzahl der Spieler für die Aufgabe auch überschritten werden.

"Das Improvisationstalent" = Wenn der Spieler eine Aufgabe übernimmt, kann er den Szenariofokus verändern, aus einer "Stationsaufgabe Angriff" beispielsweise eine "Stationsaufgabe Handwerk" machen. Dies gilt dann für alle an der Aufgabe teilnehmenden Spieler, er kann dies vorher ankündigen.
Sind zwei verschiedene Stationsaufgaben erforderlich, kann er nach Wunsch auch beide umändern, es müssen jedoch zwei verschiedene sein.

"Der Kleptomane" = Ein Spieler kann einem anderen Spieler versteckt 3 Punkte einer Fähigkeit klauen. Diese werden dem Kleptomanen verdeckt von der SL angerechnet, die Änderungen sind permanent, die gestohlenen Punkte können das Limit von maximal 9 Punkten einer Fertigkeit nicht überschreiten und das Minimum von einem Punkt nicht unterschreiten.

"Der Schnüffler" = Kann am Stationsübergang einen Spieler beschatten und sein geheimes Charaktermerkmal, sowie dessen Werte, erfahren. Sollte die Sonderfertigkeit bereits ausgespielt worden sein, dann erfährt der Schnüffler alle Details, sollte sie noch nicht benutzt worden sein, wird die Sonderfertigkeit „gestohlen“, d.h. der Schnüffler als Fertigkeit wird durch die gestohlene Fertigkeit ersetzt.

"Der Held" = Kann sich selbst freiwillig für eine Aufgabe melden, diese gilt dann auf jeden Fall als gelöst, der Char stirbt jedoch ebenso unrettbar. (Die Sonderfertigkeit Supporter bleibt wirkungslos, er ist schließlich ein Held!) Wenn der Held eine Aufgabe für sich erwählt, kann, darf und muss ihm kein anderer Spieler zu Hilfe eilen, selbst Szenarion für mehrere Spieler werden einsam gestemmt. So ein Held ist das!

"Der Schurke" = Wenn dieser Spieler mit anderen Spielern eine Stationsaufgabe bespielt, kann er einen der ausgesandten Spieler opfern, um sein Überleben zu garantieren. Der Spieler seiner Wahl stirbt dabei garantiert, der Schurke überlebt dabei sicher. Wenn der Spieler mit dem Merkmal Schurke sterben würde, wird er vorab per PN darüber informiert und kann sich entscheiden, diese Fähigkeit einzusetzen. In diesem Fall bekommt der zum Sterben verurteilte Spieler die Ergebnismeldung, dass er wegen eines wirklich dummen Zufalls gestorben ist. Sollten weitere Spieler an der Stationsaufgabe teilnehmen, entscheidet ein Würfelwurf mit 25% darüber, ob diese Spieler etwas vom Vorgehen des Schurken mitbekommen haben.



Spielplan:
Geplant ist, dass jeder Tag, wie bei den Werwölfen, 2-3 Real-Tage geht.


Disclaimer: Es ist ein Rollenspiel mit Regelwerk. Natürlich wäre es manchmal logischer, wenn anstatt 3 Spielern 5 gehen würden oder wenn man - anstatt auf Station X vorzurücken - sich in Station Y verschanzen würde und wir ein Herr-der-Fliegen-RP starten würden. Ich wäre auch in Schach bedeutend stärker, wenn ich mit allen Figuren gleichzeitig ziehen dürfte, deswegen: Es ist wie bei den Werwölfen: Ein Brettspiel mit Rollenspielinhalten, nicht umgekehrt.

Erfreuen wir uns also an dem ungewöhnlichen Szenario, dem Versuch einer fortlaufenden Handlung und haben einfach Spaß an einem kooperativen Spiel.

Trotzdem noch einmal eine ganz wichtige Sache: Nehmt das Spiel nicht so ernst. Mitfiebern und Leidenschaft sind gerne gesehen, aber übertreibt es nicht.

Bedenkt auch bitte, ob diese Art Rollenspiel bei dem der Charakter auch den Tod erleiden kann etwas für euch ist und seid euch darüber im Klaren, dass der Rollenspielanteil bisher bei Staffel 1 sehr sehr groß war. Es ist zu befürchten, dass viel geschrieben wird!

Ebenfalls wichtig: Das Rollenspiel war und ist als Dreiteiler geplant! Ihr befindet euch nun in Staffel 2, d.h. Ereignisse aus Staffel 1 werden weitergeführt und die Bühne für Staffel 3 wird vorbereitet. Es besteht absolut die Gefahr, dass die Staffel nicht mit einem klassischen Happy End endet. Wenn ihr mit dieser Art zu spielen Probleme habt, überlegt euch bitte die Teilnahme.

In diesem Sinne: Habt Spaß!

Daen vom Clan
24.09.2013, 10:38
Station 6 – Zhanjiang
Startzeit der Station im Spiel: 11. September 2013, mittags, 12:00 – 11. September, nachts, 23:50
Dauer des Tages in realer Zeit: 24.09. – 30.09.

http://i.imgur.com/qPGmf.png

Nahrung der Gruppe: 19 (23 minus 16 überlebende Spieler+ 2 Spielleiterentschuldigung + 10 durch Aufgabe Gamma)
Ereignisse der Nacht:




UserCharakterAlterBerufNationalität

Lynx – Dolores Thomas, geb. Williams – 44 – Lebensgefährtin – http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/australia.gif

Ligiiihh – Niki – 16 – Kellner/Testperson - http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/vietnam.gif

BlackRose - Prudence "Granny" McAldrin - 72 - Geschichtenerzählerin - http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/australia.gif

Indy – Suparman – 27– Kanalreiniger– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/australia.gif

Zitroneneis – Celina Blair – 21– Studentin– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/england.gif

MetaLevel – Shelley Weinberg – 24– Ersatzkrankenschwester – http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/usa_29x18.png

Gendrek – Gabriel Chevalier – 24– Arbeitslos– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/france.gif

steel – Alexandra "Gun Smith Lexi" Miller – 29– Polizistin– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/usa_29x18.png

R.F. – Richard Matthew Fireburg – 19– Dieb– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/england.gif

Mephista – Leocadia Arellano-Felix – 8– Tochter– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/australia.gif

Jerome Denis Andre – Fritz Jefimow – 25– Chemiestudent– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/germany.gif

Mivey – Nathan Archer – 42– Finanzmanager– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/usa_29x18.png

Tako – Gunther Ocean – 31– Sysadmin– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/usa_29x18.png

Scav – David Stevens – 29– Kameratechniker– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/usa_29x18.png

Layana – Juliane Schiller – 29– Sportlehrerin– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/germany.gif

Alzi – Ivan Dolvich – 59– Soldat a.D. / Söldner– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/russland.gif




Einleitung:
Zhanjiang war eine dreckige Stadt und musste schon vor der Apokalypse ein schmutziger, smogverseuchter Moloch gewesen sein. Und selbst jetzt noch war die Stadt in fetten schwarzen Rauch gehüllt, der die Häuser und Wolkenkratzer der Stadt umwaberte, das Atmen erschwerte und auf alles und jedem einen kleinen Film von kratzigem Stab hinterließ.

Laut ihren Aufzeichnungen mussten sie von der Meeresbucht aus in den Hafen einfahren und von dort aus in den großen Kanal der Stadt, der vor seiner Begradigung und Inbetriebnahme als Industriekanal wahrscheinlich ein Fluss gewesen sein musste. Diesem Kanal mussten sie bis zum nördlichsten Punkt verfolgen und von dort aus von Bord gehen, um in das Reservoir zu gelangen.

Als sie schließlich vom Meer aus in die Stadt einfuhren, durchlief die Überlebenden ein feiner Schauer ob der Ansicht von unzähligen gesunkenen Booten im Hafenbecken. Ab und an war ein feines Kratzen unten am Bug des Schiffes zu hören oder eine leichte Erschütterung zu spüren, wenn die ‚Heather‘ sanft über die Überreste eines ehemaligen Mastes oder einer Deckaufbaute strich. Ivan, der sich mit diesen Dingen auskannte, stand an der Reling und erkannte, dass die meisten Schiffe, die da zerstört im Hafenbecken lagen, von schwerer Artillerie zerstört worden waren. Faustgröße Löcher waren in den meisten Rümpfen der Schiffe zu erkennen, außerdem Spuren von Explosionen.
Und er sah die wankenden Schatten von schlurfenden Untoten, die Meeressand aufwirbelnd zwischen den Schiffswracks umherschlichen…

Dann hatten sie den Hafen hinter sich gelassen und folgten dem tiefen und breiten Kanal in das Herz der Stadt hinein. Und sie begrüßten die Ruine einer ehemals pulsierenden Industriestadt. Viele Gebäude, gleich ob Fabrik oder turmhohe Mietskaserne, waren ausgebrannt oder anderweitig beschädigt. Zwischen dem hässlichen Rauch ragten die Gerippe von ausgebombten Häusern auf, schwarzverbrannte Bäume standen windschief in den traurigen Überresten von ehemaligen Parkanlagen. Durch die gesamte Stadt schien ein Feuersturm gewütet zu haben und die militärisch erfahreneren unter den Überlebenden waren der Ansicht, dass er deutlich wahrscheinlich eher militärisch-aggressiver Natur denn Unfall gewesen war. Zwischen den Ruinen der Stadt waren auch zahlreiche Untote zu sehen, diese waren jedoch, im Gegensatz zu vielen anderen Kreaturen ihrer bisherigen Reise, deutlich verwester. Fast schien es, als wären diese Untoten schon länger als ein Jahr von den Toten auferstanden. Und viele von ihnen waren sicherlich auch deutlich hässlicher anzusehen, waren sie doch verbrannt oder verstümmelt und taumelten mit zur Kohle verbrannter Haut durch die Ruinen ihrer ehemaligen Heimstatt.

Links und rechts im Wasser neben ihnen trieb allerlei Hausrat. Verbrannte Kisten und Möbel, selbst ein zerstörter Konzertflügel hatte sich zwischen Tonnen an Müll verkeilt und trug Spuren der Zerstörung an sich, hier waren es Spuren von Maschinenpistolen.

Die unheimliche und stille Reise durch das zerstörte Zhanjiang ging fast problemlos von statten, es schien, als wäre dies die vom Schicksal gesandte Wiedergutmachung für die vielen erlittenen Strapazen und ihre beiden Toten.

Doch dann, am nördlichen Ende der Stadt, stießen sie auf eine Barriere. Der für die Industrie schiffbar gemachte Kanal war hier durch eine Schleuse versperrt. Mächtige Tore aus rostigem Stahl sollten Stadt und Industriegebiet vor den Auswirkungen von Schneeschmelze und damit Hochwasser schützen, für die Überlebenden jedoch war es eine gefährliche und tödliche Barriere.

Denn links und rechts, am Beton des Kanals, schlurften bereits die Untoten herum und geiferten in wilder Gier, stürzten sogar in das mit Ölflecken übersäte, schmutzige Wasser und versanken um sich greifend in den brackigen Fluten.


http://i.imgur.com/ZG9Uf.png



Lagebericht:
Das mächtige Schleusentor verfügt über ein Steuerhaus östlich davon. Wenn die Barriere geöffnet werden kann, dann dort. Des Weiteren sind mittlerweile die Vorräte wieder gefährlich zur Neige gegangen. Westlich vom Kanal befindet sich ein etwas besser erhaltener Wohnkomplex aus dicht stehenden und teilweise unversehrten Mietskasernen. Und im Osten des Kanals ein Industriegebiet, in dem sich sicherlich Vieles an Material und Ausrüstung bergen lassen könnte.

WICHTIG: Jeder Spieler kann nur an einer einzigen Aufgabe teilnehmen!
Optionale Aufgaben werden sofort (wenn die SLs es lesen) durchgeführt, Stationsaufgaben beim Stationswechsel am Ende der Station.


Team „The portal of glory“
Anzahl: mindestens 16 Kampfpunkte
Probe auf: Geschick UND Agilität
Hintergrund: Zahlreiche Untote stromern um das Schleusenhaus herum. Wer auch immer sich zum Öffnen des Portals wagt, muss sich nicht nur zu verteidigen wissen, sondern auch geschickt genug sein, die Kontrollelemente zu bedienen und sich danach in Sicherheit zu bringen.



optionale Stationsaufgabe „Silver Guardian“
Mögliche Teilnehmer: 1-2
Erledigt durch: NICHT MEHR MÖGLICH!
Probe auf: Probe auf Kampf UND Agilität
Hintergrund: Prudence konnte vom Kran aus erkennen, dass sich auf dem Dach des Schleusenhauses ehemals Schützen mit schweren, fest montierten Maschinengewehren eingerichtet hatten. Möglicherweise um die Schleuse oder das Fabrikgelände zu überwachen. Von dieser Position aus könnten die Untoten formidabel abgewehrt werden.
Die Agilitätsprobe aller Teilnehmer von Stationsaufgaben sind um 2 erleichtert, wenn die Aufgabe durchgeführt wird.



Optionale Stationsaufgabe "Rebel Yell"
Mögliche Teilnehmer: 2-3
Erledigt durch:
Probe auf: Probe auf Kampf UND Agilität
Hintergrund: Anstatt weiter den Fluss zu nehmen wäre es auch denkbar, mit dem LKW weiterzufahren. Da Handel vorerst auszuscheiden droht, wäre es möglich, die Überlebenden in Zhanjiang anzugreifen, alle zu töten die sich in den Weg stellen und den LKW an sich zu nehmen. Außerdem haben die Chinesen nicht wenig an Waffen und Vorräten gesammelt. Das könnte überlebensnotwendig sein.


http://i.imgur.com/qFr9X.png

Aufgabe Alpha
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch: Prudence
Probe auf:
Agilität - Fehlschlag!
Intelligenz - bestanden!
Hintergrund: Seltsamer dichter schwarzer Rauch schränkt die Sicht stark ein. Im Industriegebiet im Osten befindet sich ein Kran der sicherlich einen hervorragenden Überblick bietet.
Erfolg: Neue Sonderaufgaben
Misserfolg bei zwei misslungenen Proben: Sonderstatus „Gebissen!“, bei einer misslungenen Probe: Deutlich schlechtere Aufgaben werden entdeckt



Aufgabe Beta ( Plünderaufgabe)
Mögliche Teilnehmer: 1-4
Erledigt durch:
Probe auf Kampf ODER Agilität ODER Geschick
Hintergrund: Diebe zu beklauen, das wäre das Motto der Stunde. Ausreichend getarnt und in den Menschenmassen der Siedlung untertauchend, wäre es sicherlich kein Problem, hie und da eine Kleinigkeit mitgehen zu lassen.
Erfolg: Spezifische Boni in Höhe der Würfeldifferenz nach dem ‚Plünderregelwerk‘ (ausgewürfelt)
Misserfolg: 50% Chance auf Sonderstatus "Gebissen!" ODER 50% Chance auf andere permanente Mali durch Verletzungen (ausgewürfelt)



Aufgabe Gamma
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch: Matt
Probe auf: Geschick - bestanden!
Hintergrund: Im schmutzigen Wasser treiben zahlreiche Kisten. Mit etwas Geschick lassen sich Diese sicherlich bergen und nach Ausrüstung durchsuchen.
Erfolg: ?
Misserfolg: -2 Charisma für 2 Stationen durch unendlichen Gestank



Aufgabe Delta
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch: Niki
Probe auf: Probe auf Intelligenz
Hintergrund: Das Fabrikgebäude im Osten hat ein großes Transparent in einer unbekannten Sprache.
Erfolg: ?
Misserfolg: ?



Aufgabe Epsilon
Mögliche Teilnehmer: 2
Erledigt durch:
Probe auf: Probe auf Kampf
Hintergrund: In der Nähe des Fabrikgeländes stehen einige Fässer mit Öl. Diese könnten vorsichtig in Position gebracht und zur Stationsaufgabe angezündet werden. Der entstehende Flammenteppich würde die Zombies nicht nur schwächen sondern ihnen auch sprichwörtlich die Sicht vernebeln.
Erfolg: Es werden 2 Kampfpunkte weniger für die Stationsaufgabe gebraucht!
Misserfolg: -2 Kampf für 2 Stationen durch Quetschwunden



Aufgabe Zeta
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Probe auf: Probe auf Agilität
Hintergrund: Zwischen allerlei Unrat verborgen liegt im Kanal ein funktionstüchtiges kleines Ruderboot. Mit diesem Boot wäre es möglich, die beiden Kanalmauern anzusteuern ohne durch die stinkende Brühe schwimmen zu müssen.
Erfolg: Kein Charisma-Malus mehr beim Schwimmen.
Misserfolg: -2 Agilität für 2 Stationen



Aufgabe Eta
Mögliche Teilnehmer: 1-2
Erledigt durch:
Probe auf: Probe auf (Kampf ODER Intelligenz) UND Geschick
Hintergrund: Es wäre möglich, sich bis zur Ölpumpe vorzukämpfen und zu versuchen, das Feuer anzufachen, um noch mehr Chaos zu verursachen. Auch die Rauchentwicklung wäre dann deutlich höher.
Erfolg: Alle Proben auf Charisma und Intelligenz um 1 erschwert, alle Proben auf Kampf und Agilität um 1 erleichtert.
Misserfolg: ?



Aufgabe Theta
Mögliche Teilnehmer: 2
Erledigt durch: Gabe
Probe auf: Agilität, erschwert um 2 - bestanden!
Hintergrund: Auf dem Dach des Schleusenhauses befinden sich schwere Waffen. Mit ausreichend Agilität oder Geschick wäre es möglich, das Scharfschützengewehr und das Maschinengewehr abzumontieren und mitzunehmen. Da dadurch Zombies zu diesem Punkt gelockt werden, ist die optionale Stationsaufgabe NICHT mehr möglich.
Erfolg: Kampf +9 , zur freien Verteilung PLUS Kampf +8 , zur freien Verteilung
Misserfolg: Unverhofft viele Zombies am Schleusenhaus erschweren alle Stationsaufgaben um 1 Zähler



Aufgabe Iota
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch: Suparman
Probe auf: Kampf - bestanden!
Hintergrund: Einer der herumstreunenden Zombies im Westen sieht einfach anders aus. Kevlarweste, Helm und ein Abzeichen der ADF am Rucksack. Und er sieht deutlich weniger verwest aus. Kann es sein dass er vom Trupp „TwilightHope“ stammt und hier gebissen wurde? Vielleicht ist eine nähere Untersuchung anzuraten?
Erfolg: Ausrüstung
Misserfolg: Sonderstatus „Gebissen!“



Aufgabe Kappa
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch: Nathan
Probe auf: Charisma - Fehlschlag
Agilität - Bestanden
Hintergrund: Im Wohnkomplex gibt es mehrere Graffiti in chinesischer Sprache und daneben eines mit SOS. Es könnte Überlebende dort geben.
Erfolg: ?
Misserfolg: ?



Aufgabe Lambda
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Probe auf: Agilität UND Kampf, erleichtert um 2
Hintergrund: Der Laden in dessen Schaufenster allerlei Kuriositäten auslagen, könnte eine Fundgrube für alles mögliche sein.
Erfolg: ?
Misserfolg: Sonderstatus "Gebissen!"



Aufgabe My (Wanderaufgabe)
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Probe auf: Geschick, erschwert um 2
Hintergrund: Das Maschinengewehr ist durch die Wassereinwirkung in zu schlechtem Zustand. Eine Reparatur ist zwingend notwendig um die Waffe einzusetzen.
Erfolg: Maschinengewehr, Kampf +8 zur freien Verteilung
Misserfolg: Unbrauchbares Maschinengewehr



Aufgabe Ny (Wanderaufgabe)
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Probe auf: Intelligenz
Hintergrund: Wenn das Buch ausreichend studiert wurde, kann das Wissen um die chinesische Sprache vielleicht noch einmal nützlich werden.
Erfolg: Grundlagen der chinesischen Sprache, Intelligenz permanent +1
Misserfolg: -2 Intelligenz für 2 Stationen


http://i.imgur.com/Jf7Pn.png
http://www.traumlicht.org/hcsvntdracones/station6.png

http://i.imgur.com/SwMIs.png
Ivan Dolvich und Lexi Miller: Da sie Beide über militärische Erfahrungen verfügen, senkt jede Teilnahme einer der beiden Personen die erforderliche Kampfkraft der Stationsaufgabe um 1 zusätzlich.

Matt Fireburg: Wenn Matt als erfahrener Dieb an der Stationsaufgabe teilnimmt, wäre Agilität und Geschick für ihn jeweils um einen Zähler erleichtert.

Niki: Niki hat Aufgabe Kappa in Station 1 erledigt, Aufgabe Delta ist für ihm um einen Punkt erleichtert.

Lexi Miller: Als Waffenschmiedin hat Lexi Erfahrung mit der Instandhaltung von Waffen. Sie kann Aufgabe My ohne Malus durchführen.

Dr. Alzheim
24.09.2013, 17:09
Ivan hatte sich eines der Tücher von der Yacht geborgt und damit Mund und Nase umbunden, um nicht vollends den Gestank nach verbranntem - überwiegend Abgase von verbrannten Treibstoffen, Bauwerken und vermutlich auch Körpern - einatmen zu müssen. Auch die Sicht war für dieses Szenario typischerweise Eingeschränkt. Gasmasken wären sicher von Vorteil, um zumindest einen gewissen Grund-Schutz zu haben. Auch Waffen und Verpflegung war von Vorteil. Die anderen würden sicherlich von selbst darauf kommen, wo wohl was zu finden war:

"Ich schätze, es klar was wir brauche." begann er, an Deck der Heather stehend. "Und wo wir finde." Ivan hustete. Dieser elende Gestank... wie Dr. Q das nur aushielt, auch wenn er bei Einsätzen immer beteuert hatte, dass China ein schönes Land sei. Hatte er womöglich einen Abgasfetisch gehabt und den geschickt zu verbergen gewusst? Ivan kicherte kurz, ehe er seine Gedanken sortiert wider gab. "In diese Wohnunge Leute koche, esse und schlafe... wir da finde Verpflegung." begann er, auf die Wohngebäude zur Linken der Yacht deutend, "während wir finde dort Schutzkleidung und vielleicht Waffe. Vielleicht auch nur Fischverarbeitung..." fuhr er fort und deutete auf das große Gebäude im Industriegebiet, rechts von der Yacht. "Fischen nix gut in diese Gegend." setzte er noch nach, "Zu viele Abwasser, zu viele Tot... zu viele Gift."

"Wenn nix geplant is andere, ich gehen zu Wohngebäude und suche Verpflegung. Vielleicht wolle komme mit zwei oder drei andere?" fragte er. "Ich auch könne gehen in Gebäude rechts von Schiff..." er deutete erneut auf das große Gebäude im Industriegebiet, "... ist mir egal, auf welche Seite ich gehen an Land."

Es war ihm tatsächlich gleich, auf welcher Seite er an Land ging. Was ihm weniger gleich war und doch erfreute war, dass niemand sein... kleines Geheimnis... beim Aufenthalt auf der Pirateninsel entdeckt hatte. Vielleicht war es auch der Tod dieser Frau, die sie alle scheinbar überrascht und erschreckt hatte, dass niemand wirklich auf den anderen achtete und eher mit sich selbst beschäftigt schien während der Reise. Zumindest Ivan hatte mit keinem gesprochen während der Überfahrt und so die Möglichkeit, sein kleines... Problem... dort zu lassen, wo es am Besten aufgehoben war. Im Verborgenen, für niemanden erkennbar. Hammer und Messer sowie den Helm hatte er nach wie vor in seinem Besitz und zeigte auch keinerlei Schwäche nach außen. Diese Gedanken, ob er vielleicht etwas hätte tun können... die ließ er nicht zu. Nein. Auch der Umstand, dass sein Anbandeln mit der älteren Dame auf keine Erwiderung gestoßen war, war es ihm letztlich vollkommen gleich, wohin er ging, was er tat. Vielleicht würde er der Gruppe helfen können, irgendein Ziel zu erreichen. Sollten sie wirklich China in nördliche Richtung durchqueren, würden sie früher oder später nach Russland kommen... oder das, was noch davon übrig war. Doch so weit wollte er nicht voraus denken.

"Also, wer gehe mit, Sache finden?" fragte er in die Runde.

Caro
24.09.2013, 17:29
"Also, wer gehe mit, Sache finden?" fragte er in die Runde.

Als hätte sich das zu einer Gewohnheit eingebürgert! Nun sollten schon wieder Diebstähle begangen werden. Aber diesesmal nicht mit Prudence! Nein, was ersteinmal notwendig war, war ein Überblick. Es war Prudence auch vollkommen egal, dass der beissende Geruch des Rauchs in ihre Lungen drang, es war ihr auch egal, dass dort diese Untoten herumstromerten. Nein, nein, dieser Kran wäre eine gute Idee, von dort oben hätte sie sicher einen guten Überblick.

[Prudence macht Aufgabe Alpha, auf Intelligenz und Geschick)

Ligiiihh
24.09.2013, 18:43
Und da waren sie wieder. Vor einem Problem. Und Niki wieder mittendrin. Die letzten Tage auf dem Schiff waren wieder recht ruhig, er zeigte den Bericht, welchen er endlich entschlüsseln konnte, herum und war begeistert von dem Inhalt. Natürlich war Dolores wieder eher auf der Seite der Zweifelnden, doch ein gewisses Interesse ließ sich bei weitem nicht ausschließen, im Gegenteil! Umso mehr mussten alle herausfinden, ob nun jetzt was dran sei oder nicht. Doch jetzt ging es erstmal darum, aus dem Schlamassel wieder herauszukommen.

Er musterte die Gegend ein wenig aus. Dabei fiel ihm ein, dass er Rileys Uhr noch gar nicht aufgezogen hatte. Er schaute sich vorher um, nach Lexi Ausschau haltend. Aber das war Schwachsinn, denn er hatte ihr ja sowieso noch nichts über ihn verraten. Er klappte den Deckel der Taschenuhr einmal auf und betrachtete sie. Auf der Unterseite des Deckels war etwas mit Tesafilm befestigt. Ein kleines Emblem in der Form eines Kleeblatts. Er erhielt sie damals auf der einen Mission von einem Mädchen, es sollte ihm Glück bringen. Er hatte vergessen, es zurückzugeben, doch als es ihm auffiel, war es bereits zu spät. Sie ging weg, mit diesem Kerl, in den sie sich verliebt hatte... und Niki außerdem ein wenig Unterstützung gab, als er sie brauchte. Er erinnerte sich noch genau, richtig neidisch auf diese emotionale Bindung gewesen zu sein, weswegen er sich schlecht fühlte. Umso mehr musste Niki Alexis wiederfinden...

Wie waren nochmal die Namen der beiden...? Das Mädchen hatte einen ganz sonderbaren Namen, der junge Mann einen relativ kurzen... er versuchte sich zu erinnern, doch irgendwie brachte es nichts. Vielleicht würde es ihm später wieder einfallen, momentan sprang ihm der riesige Banner an dem einen Fabrikgebäude ins Auge [Aufgabe Delta]​.

Daen vom Clan
25.09.2013, 09:16
Prudence machte sich also daran, das Fabrikgelände im Osten der Heather in Augenschein zu nehmen und sich dabei und dafür des Kranes zu bedienen.
Angeekelt und die Nase rümpfend stieg sie in das eisigkalte und vor allem stinkende Wasser und ruderte mit kontrollierten Zügen in Richtung der begradigten Kaimauer. Auch diese war mit grün-schwarzen Flechten überwachsen und stank entsprechend erbärmlich.
Charisma -2 für 2 Stationen!

Ächzend zog die betagte Dame sich hoch und kauerte hinter einigen Kisten um sich vor den vereinzelt herumstreunenden Untoten zu verbergen, die schlurfend und jammernd ihre Wege auf dem Fabrikgelände zogen oder bereits stark verwest am Boden lagen und nur hilflos, doch hungrig, mit den Klauen über den Boden kratzten.
Probe auf Intelligenz – bestanden!

Es gelang ihr problemlos, den Weg bis zum Kran zu finden und dabei komplett aus der Sichtweite der Zombies zu bleiben, doch als sie vor dem Kran schließlich stand, sah sie sich mit einem neuen Problem konfrontiert – sie waren in China und der Kran schien dem Prospekt eines Arbeitssicherheitsmagazin zur Warnung entsprungen zu sein. Kein Geländer, rostige Leiterstiegen und allgemein wankte und schwankte der Kran im ungewöhnlich kalten und scharfen Wind, so dass die gute Dame ob ihrer nassen Kleidung noch mehr fror.
Probe auf Geschick – Fehlschlag!

Mit klammen Fingern kletterte sie dennoch den Kran nach oben und fühlte das Kribbeln in ihren Handflächen wenn sie die nackte Haut auf die eisig kalten Stufen legte.
Und dann passierte es – ein schwerer abermaliger Windstoß traf den Kran und ließ das rostzerfressene Gebilde schrecklich wanken!
Ein hartes Knirschen war von oben zu hören und Prudence konnte sehen, wie der Ausleger des Krans hilflos hin- und her schwankte und durch den harten Wind umzufallen drohte. Sie musste sich eingestehen, dass sie mit ihrer Geschicklichkeit nicht weiter nach oben kommen würde und jeder weitere Versuch glatter Selbstmord war.
Was sie jedoch erkennen konnte, war Schneefall weit im Norden, dort, wo das Ziel ihrer Reise sein sollte. Und sie erkannte, dass weit im Osten des Fabrikgeländes etwas brannte, das wie eine klassische Ölförderpumpe aussah und das dies der Grund des schwarzen Rauches war, der hier alles verpestete.
Zwar konnte sie mit Sicherheit nicht alles sehen und erkennen, was sich in der Umgebung abspielte, aber ein paar interessante Landmarken waren trotzdem auszumachen.

Folgende Nebenaufgaben und eine optionale Stationsaufgabe wurden freigeschalten:


optionale Stationsaufgabe „Silver Guardian“
Mögliche Teilnehmer: 1-2
Erledigt durch:
Probe auf: Probe auf Kampf UND Agilität
Hintergrund: Prudence konnte vom Kran aus erkennen, dass sich auf dem Dach des Schleusenhauses ehemals Schützen mit schweren, fest montierten Maschinengewehren eingerichtet hatten. Möglicherweise um die Schleuse oder das Fabrikgelände zu überwachen. Von dieser Position aus könnten die Untoten formidabel abgewehrt werden.
Die Agilitätsprobe aller Teilnehmer von Stationsaufgaben sind um 2 erleichtert, wenn die Aufgabe durchgeführt wird.




Aufgabe Epsilon
Mögliche Teilnehmer: 2
Erledigt durch:
Probe auf: Probe auf Kampf
Hintergrund: In der Nähe des Fabrikgeländes stehen einige Fässer mit Öl. Diese könnten vorsichtig in Position gebracht und zur Stationsaufgabe angezündet werden. Der entstehende Flammenteppich würde die Zombies nicht nur schwächen sondern ihnen auch sprichwörtlich die Sicht vernebeln.
Erfolg: Es werden 2 Kampfpunkte weniger für die Stationsaufgabe gebraucht!
Misserfolg: -2 Kampf für 2 Stationen durch Quetschwunden



Aufgabe Zeta
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Probe auf: Probe auf Agilität
Hintergrund: Zwischen allerlei Unrat verborgen liegt im Kanal ein funktionstüchtiges kleines Ruderboot. Mit diesem Boot wäre es möglich, die beiden Kanalmauern anzusteuern ohne durch die stinkende Brühe schwimmen zu müssen.
Erfolg: Kein Charisma-Malus mehr beim Schwimmen.
Misserfolg: -2 Agilität für 2 Stationen



Aufgabe Eta
Mögliche Teilnehmer: 1-2
Erledigt durch:
Probe auf: Probe auf (Kampf ODER Intelligenz) UND Geschick
Hintergrund: Es wäre möglich, sich bis zur Ölpumpe vorzukämpfen und zu versuchen, das Feuer anzufachen, um noch mehr Chaos zu verursachen. Auch die Rauchentwicklung wäre dann deutlich höher.
Erfolg: Alle Proben auf Charisma und Intelligenz um 1 erschwert, alle Proben auf Kampf und Agilität um 1 erleichtert.
Misserfolg: ?



Aufgabe Theta
Mögliche Teilnehmer: 2
Erledigt durch:
Probe auf: Agilität ODER Geschick, erschwert um 2
Hintergrund: Auf dem Dach des Schleusenhauses befinden sich schwere Waffen. Mit ausreichend Agilität oder Geschick wäre es möglich, das Scharfschützengewehr und das Maschinengewehr abzumontieren und mitzunehmen. Da dadurch Zombies zu diesem Punkt gelockt werden, ist die optionale Stationsaufgabe NICHT mehr möglich.
Erfolg: Kampf +9 , zur freien Verteilung PLUS Kampf +8 , zur freien Verteilung
Misserfolg: Unverhofft viele Zombies am Schleusenhaus erschweren alle Stationsaufgaben um 1 Zähler



Aufgabe Iota
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Probe auf: Intelligenz ODER Geschick ODER Agilität ODER Kampf
Hintergrund: Einer der herumstreunenden Zombies im Westen sieht einfach anders aus. Kevlarweste, Helm und ein Abzeichen der ADF am Rucksack. Und er sieht deutlich weniger verwest aus. Kann es sein dass er vom Trupp „TwilightHope“ stammt und hier gebissen wurde? Vielleicht ist eine nähere Untersuchung anzuraten?
Erfolg: ?
Misserfolg: Sonderstatus „Gebissen!“



Aufgabe Kappa
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Probe auf: Charisma Und Agilität
Hintergrund: Im Wohnkomplex gibt es mehrere Graffiti in chinesischer Sprache und daneben eines mit SOS. Es könnte Überlebende dort geben.
Erfolg: ?
Misserfolg: ?



Niki konzentrierte sich und versuchte, das Plakat zu entziffern, das da in mehreren Sprachen zu erkennen war.
Probe auf Intelligenz – bestanden!
Und schließlich hatte er Erfolg, dank des Buches, dass er damals gelesen hatte, konnte er die Schriftzeichen sauber entziffern und erschauderte.
Das Fabrikgelände war als Notfallzentrum für Seuchenopfer ausgewiesen und dies erklärte nicht nur den Wachposten auf dem Schleusenhaus, sondern dürfte auch bedeuten, dass am Ostufer deutlich mehr Untote sein könnten als sie zuerst angedacht hatten.
Doch dank dieses Wissens würden sie nun deutlich vorsichtiger zu Werke gehen, wenn sie am Ostufer unterwegs waren.
Effekt: Es gibt nun eine zusätzliche Chance von 50%, den Sonderstatus „Gebissen!“ zu vermeiden, wenn Aufgaben am Ostufer wahrgenommen werden.

Indy
25.09.2013, 10:13
Suparman blickte sich um. Zombies am linken Ufer. Zombies zu ihrer Rechten. Und sie saßen vorerst einmal hier fest, bis jemand die Schleusentore öffnete.
Was hatte die alte Dame erspäht? Einen ungewöhnlich frisch wirkenden Zombie mit ADF-Abzeichen am linken Ufer, mitsamt voller Ausrüstung? Sofort fühlte er sich an seine Entdeckung im Dschungel ihrer vermeintlichen Paradies-Insel erinnert. ADF-Aufkleber, überall. Ob der ADF-Zombie etwas damit zu tun hatte?
Seine Neugier war geweckt, er musste mehr herausfinden! Und schon machte er sich auf zum linken Ufer, um den ADF-Zombie zu besuchen.
Aufgabe Iota, Kampf.

Mivey
25.09.2013, 10:45
Wieder waren sie kurz vor ihrem Ziel gestrandet, diesmal in einem Kanal, kurz vor diesem vermeintlichen Heilmittel. Nathan hatte durch die anderen davon erfahren, und wollte es zuerst gar nicht so recht wahrhaben. Schon seit drei Jahren lebten sie alle mit nur einer Sicherheit. Wenn du einmal gebissen warst, gab es keine Hoffnung. Kein zurück. Auch bei Alice hatten sie sich deshalb so verhalten, doch nun gab es wieder Hoffnung. Es gab eine Chance auf Rettung. Vielleicht hätte sich die junge Französin gar nicht opfern müssen, hätte sie nur lange genug durchgehalten. Nathan war sicher nicht der einzige, der darüber nachdachte. Generell war die Stimmung an Board in den letzten Tagen eher angespannt als euphorisch gewesen. Die meisten würden es wohl erst glauben, wenn sie das Ding sehen. Was immer es war.

"Meinst du, wir müssen unseren Weg da durchkämpfen?", fragte Nathan Jul, die ihren Blick seit ihrer Ankunft nicht vom Steuerhaus abwenden konnte.

"Ich fürchte schon ... das könnte wohl der schwierigste Kampf bisher werden.", sagte die junge Deutsche, die schon letztes mal schwer bewaffnet ihr Leben für sie eingesetzt hatte.

"Naja, eine kleine Armee wird das schon brauchen"
Es waren dutzende Zombies direkt um das Haus herum, vermutlich auch innerhalb, doch es schien zumindest verschlossen. Aber Fenster brachen schneller als Türen.

Nathan wusste, dass er die Truppe irgendwie unterstützen musste. Waffen wären gut, aber er konnte kaum abschätzen, wie er hier welche fidnen sollte. Nahrung wäre auch wichtig, aber dafür müsste man wieder einen Plündertrupp bereit stellen, und darauf hatte er wirklich keine Lust. Nicht nach seinem Erlebnis letztes Mal. Er schaudete ihn bei dem Gedanken. Nein, er würde diesmal leben retten. Zumindest diesmal. Er begab sich auf die Backbord-Seite der Yacht und suchte die Ruine der chinesischen Stadt ab. Und da - sah er es.

Ein großes SOS. Daneben noch chinesische Zeichen. Es musste einfach so sein, jemand musste hier noch leben.

Ohne die anderen groß zu fragen, versuchte Nathan Überlebende zu finden. (Nathan macht Aufgabe Kappa)

Daen vom Clan
25.09.2013, 10:50
Auch Suparman stieg in die eklige Brühe, nur diesmal war es die westliche Seite, die erklommen wurde.
Charisma -2 für 2 Stationen!

Bald schon war er hinter dichtem Buschwerk eines elendig verkommenen Parks versteckt und konnte in Richtung des Wohnkomplexes blicken.
Dies waren mehrere Mietskasernen die dreckig und stellenweise eingestürzt hinterlassen wurden, die unteren Stockwerke jedoch waren intakt und konnten neben Aurüstung oder Überlebenden auch viele Zombies verbergen, zumal die Sichtweite durch den schwarzen Qualm noch immer sehr schlecht war.

Direkt neben einem ganz und gar traditionell chinesischem Magieladen, in dem gerade zerstoßenes Nashorn-Hornpulver angeboten wurde, stand der Zombie mit dem ADF - Aufdruck und starrte direkt in das Gebüsch in dem Suparman saß, allerdings ohne Diesen wirklich wahrzunehmen.
Der Inder wartete geduldig, bis es einen Moment gab in dem die meisten umherschlurfenden Zombies davongewankt waren oder in die andere Richtung blickten, dann jagte er beherzt aus dem Gebüsch.
Probe auf Kampf - bestanden!
Nach kurzem Sprint war er bei ihm, schwarze Rauchschlieren verdeckten ihm kurz die Sicht, doch dem Untoten gleichwohl. Hart spürte er die mittlerweile gefrorene Erde des Parks unter seinen Schuhen und unwillkürlich fragte er sich im Laufen, wie kalt es hier wohl die letzten Tage gewesen war.
Und dann war er heran und schlug dem Zombie den Schädel ein, dieser sackte sanft und geräuschlos zusammen, so dass Suparman ihn hinter einen Müllcontainer ziehen und ausgiebig durchsuchen konnte.

Als Erstes fand er ein Stück Papier. Darauf waren lediglich vier Zahlen gekritzelt.
Dazu ließ sich ein Kampfmesser finden, außerdem ein Kompass.

Eine Waffe hatte der Soldat nicht mehr, wohl aber hielt er in der Faust einige blutbeschmierte Zettel und ein kaputtes Funkgerät umklammert.
Auf diesen Zetteln stand:


Melden: Haben Z. erreicht. Rücken nach Norden vor. Haben Zivilist zur Basis zurückgeschickt. Ziel befindet sich im HReservoir. Angriff über Südseite/Aufzug/Lianjiang - ungeschützte Deckung

Der Rest der Ausrüstung war:
- Zettel mit den Zahlen 8821
- Kampfmesser, Kampf +3 zur freien Verteilung
- Kompass, Agilität +1 bei normalen Proben, Agilität +3 wenn größere Wegstrecke zurückgelegt werden muss, zur freien Verteilung

Schnell und sicher war er wieder bei den Anderen angelangt, im Hinterkopf noch immer den Gedanken um den seltsamen Laden kreisend.


Aufgabe Lambda
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Probe auf: Agilität UND Kampf, erleichtert um 2
Hintergrund: Der Laden in dessen Schaufenster allerlei Kuriositäten auslagen, könnte eine Fundgrube für alles mögliche sein.
Erfolg: ?
Misserfolg: Sonderstatus "Gebissen!"

Indy
25.09.2013, 11:32
Zufrieden mit seiner Ausbeute und erneut stinkig und versifft, kletterte Suparman an Bord der Heather. Aber das störte ihn nicht.
Ein Kompass, ein Kampfmesser und ein Zettel mit irgendwelchen Zahlen drauf.
Den Kompass steckte er sogleich ein. Konnte sicher nicht schaden, zu wissen wo er ist, wenn er unterwegs war. (Suparman benutzt den Kompass auf ihn selbst und steckt die Boni ein.)
Und das Kampfmesser... er hatte bereits ein volll funktionsfähiges Küchenmesser, das seine Dienste verrichtete. Wozu noch ein Messer? Nein, das Kampfmesser würde er aufsparen, falls hier irgendjemand einmal Bedarf an einem Messer hätte.
Die Zahlen prägte er sich sicherheitshalber ein. 8821. Hm. Keine Ahnung.

Und dann natürlich war da noch diese Botschaft, die er nicht verstand.
Wer oder was war dieser Z?

Daen vom Clan
25.09.2013, 14:30
Nathan ließ sich in das Wasser gleiten und rümpfte die Nase, als der schreckliche Geruch sich in seinen Kleidern fest setzte.
Charisma -2 für 2 Stationen!

Endlich kam er an die Stelle, die auch schon Suparman dazu benutzt hatte, sich nach oben zu ziehen und auch er fröstelte kurz ob der extrem gesunkenen Temperaturen, gerade in den nun nassen Klamotten.

Vorsicht schlich er von Deckung zu Deckung, nutze Müllcontainer und schwarzverbrannte Autoruinen um sich zu verbergen. Wieder einmal fiel ihm auf, wie viel verwester und in schlechtem Zustand die Zombies in dieser Stadt waren. Am erbärmlichsten war ein vollkommen in seinen Sitz geschimmelter Untoter, dessen Gurt sich mittlerweile tief in das Gerippe gegraben hatte und er mehr müde denn gierig in seine Richtung griff, als er unter dem LKW entlang schlich in dem sich die bedauernswerte Kreatur befand.
Endlich hatte er den viereckigen Wohnkomplex vor sich. Im dritten Stock waren die Plakate angebracht, das ganze haus schien nur über vier Stcokwerke zu verfügen. Die unteren beiden Stockwerke waren fest verbarrikadiert und mit einem stabilen, nachgebessertem Tor versehen.
Hinter dem Tor war ein alter Lastwagen zu erkennen und einige Kisten mit Vorräten. Der Wagen war mit Stahlstreben versetzt und stabile Platten waren angeschweißt worden.
Vorsichtig schlich Nathan näher...
Probe auf Agilität - bestanden!

Der Wohnkomplex war viereckig, wie er nun erkennen konnte und nach allen Seiten gut gesichert. In der Mitte des Komplexes war eine große betonierte Fläche, dort befanden sich die Kisten mit Waffen und Vorräten.
Direkt in der Mitte stand der LKW und wurde, so wie es aussah, gerade betankt und mit letzten Vorbereitungen versehen. Die Reifen wurden aufgepumpt und er sah einige wild aussehende Kerle, die gerade ihre Waffen säuberten und durchluden.
Vor allem aber sah er die Alten, die Kinder und die Frauen, welche die Männer geradezu anhimmelten und ihnen immer wieder Tee brachten und sie hochleben ließen. Die Gesten wurden von den Männern freundlich erwidert. Einige von ihnen trugen auch die Überreste militärischer Kleidung, einer von ihnen war wohl ein Sanitäter und kümmerte sich um das gebrochene Bein einer recht attraktiven, doch vollkommen verschmutzt wirkenden, Frau.

Die Zombies konnten und mussten ihn jeden Moment sehen und angreifen, deswegen entschloss Nathan sich zu erkennen zu geben und den Kontakt aufzunehmen, möglicherweise Nahrung und Waffen einzutauschen.
Beherzt ging er um die Ecke herum und rüttelte kurz am gußeisernen Tor.
Probe auf Charisma - Fehlschlag!
Doch obschon er sich sicher war dass er in gutem Englisch gerufen hatte und obwohl er sich eindeutig menschlich aufführte, kreischten die Frauen und Kinder entsetzt auf und die Männer griffen sofort nach ihren Waffen und begannen anzulegen.
Geistesgegenwärtig ruckte Nathan herum und warf sich zu Boden während die Geschosse um ihn herum einschlugen und Gras und Beton aufspritzen ließen.
Panisch und alarmiert rannte er zurück in Richtung des Kanals und während weiter Querschläger durch die Luft sausten, sprang er behände ins Wasser.
Und in der Sekunde bevor er in der eisigen Flut aufschlug, konnte er erkennen, dass er durch das Durchschwimmen des brackigen Wassers ganz grau und schwarz aussah.
Eiskalt schlugen die Fluten über ihm zusammen und dann halfen sie ihm wieder an Bord...


Optionale Stationsaufgabe freigespielt:

Optionale Stationsaufgabe "Rebel Yell"
Mögliche Teilnehmer: 2-3
Erledigt durch:
Probe auf: Probe auf Kampf UND Agilität
Hintergrund: Anstatt weiter den Fluss zu nehmen wäre es auch denkbar, mit dem LKW weiterzufahren. Da Handel vorerst auszuscheiden droht, wäre es möglich, die Überlebenden in Zhanjiang anzugreifen, alle zu töten die sich in den Weg stellen und den LKW an sich zu nehmen. Außerdem haben die Chinesen nicht wenig an Waffen und Vorräten gesammelt. Das könnte überlebensnotwendig sein.

MeTa
25.09.2013, 15:23
Wieder einmal schien die Lage nahezu aussichtslos, doch Shelley erwischte sich für einen Moment dabei, die Gefahr nicht wirklich ernst zu nehmen. Bisher war es doch erschreckend gut gelaufen und ein Teil von ihr wollte sich dieser trügerischen Sicherheit hingeben. Doch der andere Teil - der schmerzend vernünftige - erinnerte sie an die beiden Opfer. Aimee, die sie erst so richtig kennengelernt hatte, als es schon zu spät war und deren Zeichnung von ihr in einer Mappe auf ihrem Bett lag. Sie hatte sogar überlegt, sich das Bild an die Wand zu hängen, doch wer wusste schon, was plötzlich mit der Heather passieren könnte. Musste das Schiff schnell verlassen werden, würde sie das Malwerk womöglich zurücklassen - und das wollte sie auf keinen Fall.

Auf der anderen Seite war da die geheimnisvolle Shoana, die ganz frisch von ihnen getreten war. Seltsam. Wie das Leben so spielte. Leo - das kleine Mädchen - schaffte es heil da raus... nicht zum ersten Mal. Und Shoana, die nicht nur sympathisch wirkte, sondern auch irgendwie... geheimnisvoll, majestätisch und unnahbar... ihr gelang es nicht. Abermals bereute Shelley etwas. Shoana nicht gekannt zu haben, nicht für sie eingesprungen zu sein - all die sinnlosen, desorientierten Vorwürfe, die man sich so macht. Als hätte sie ahnen können, was passiert. Als wäre sie erfolgreicher gewesen, beim Versuch die Piraten zu bestehlen.

Piraten... - sie hatte die Piraten bestohlen - quasi. Ihre Beute waren Alkohol, die Flagge und... dieses Teil. Kurzerhand begab sie sich wieder unter Deck und durchforstete ihr Zimmer. Es dauerte eine Weile, bis sie das zylinderförmige Etwas irgendwie schräg in der Bettdecke eingewickelt fand und es sich besah. Was machte man nur damit? War das etwa... ein Fernglas oder sowas? Prüfend hielt sie es sich vor die Augen. Tatsächlich!

So stand Shelley nur Augenblicke später wieder auf dem Deck und hielt sich das halbe Fernglas vor die Augen, ging von Bug zu Heck und wieder zurück und versuchte, irgendetwas zu erkennen, das womöglich eine Alternative darstellte. Den immer mehr ihrer Begleiter kamen übel stinkend zurück, nachdem sie ein Bad im... "Wasser" genommen hatten. Das war sicherlich nicht gesund und würde potenziellen Handel nur erschweren. Und überhaupt - Alternativen waren immer gut.

Mivey
25.09.2013, 16:31
Nathan zog sich mit letzter Kraft hinauf auf die Heather. Er vom Kopf bis zu Fuß in ekeleregenden Abwasser getuncht. Er stank höllisch. Seine Uniform war ruiniert. Er zog sie aus und hängte sie zum Trocknen an die Reeling. Und was ihm ma meisten klar war: Es war umsonst. Eine wirklich gute Chance, ruiniert.

Er hatte sie gesehen. Die Überlebenden. Es waren dutzende gewesen, viellecht sogar an die hundert. Und sie hatten millitärische Unterstützung gehabt. Ob sie wussten, dass das Heilmittel so nah war? Vielleicht, aber warum blieben sie dann hier, warum nicht tiefer in die Stadt. Schlussendlich war das Risiko doch überall hoch und wie Nathan über den Kurs der letzten Wochen gelernt hatte, nirgendwo war es lange sicher. Man musste immer in Bewegung bleiben.

Doch sie mussten ihn irgendwie misverstanden haben. Hielten sie ihn für einen Zombie? Vermutlich, anders konnte sich Nathan nicht erklären, warum sie ihn sofort beschossen. Auf der anderen Seite, vielleicht war das wie sie überlebten. Zuerst schiessen, und dann noch mehr schießen.

Nathan erklärte der Gruppe was er gesehen hatte, auch von dem LKW.

" Doch jetzt wo die so aggressiv sind, werden die uns kaum mehr helfen. Außer wir stürmen ihr Lager, und töten jeden.", als er bemerkte, wie die anderen ihn ansahen. "Das war ein Scherz, eh!"

Daen vom Clan
25.09.2013, 17:06
Shelley hatte große Schwierigkeiten, Etwas genaueres zu erkennen, da der Rauch die sicht auf weitere Ferne hinaus stark behinderte und dann sogar vollkommen unmöglich machte.
Was sie aber zu erkennen glaube, war ein Rudel wilder Hunde, die sich im Westen aufhielten und immer wieder schnell und hungrig durch die Gassen rannten, als suchten sie nach einer Fährte.

Gendrek
25.09.2013, 17:40
Gabe zog sich, seitdem sie die Insel voller Piraten verlassen haben, eine Kippe nach der anderen rein. Er hatte zusammen mit Lexi vermutlich mehr Zeit damit verbracht an der Reling zu stehen und zu quarzen, als dass er geschlafen hat.
Nur Gott sei Dank hatte diese überhand nehmende Gewohnheit keinen schlechten Einfluss auf den Heilprozess seiner Hand, vermutlich tat die viele Zeit auf hoher See sogar gut. Vor wenigen Tagen schmerzte jeder Handgriff noch leicht, doch mittlerweile kribbelte die alte Wunde nurnoch und er war sich sogar ziemlich sicher, dass er seine Hand so geschickt wie eh und je benutzen konnte.

Doch die Monotonie wurde unterbrochen, sie hatten tatsächlich richtiges Land erreicht, auch wenn er sich den angeblich rettenden Hafen... einladender vorgestellt hatte. Stattdessen schwammen sie im brackigsten Wasser der Welt, dichter, schwarzer Rauch vernebelte teilweise die Sonne und es war allgemein einfach nicht schön. Außerdem stank es schlimmer als in jedem Banlieu.
Es überraschte ihn ein wenig, dass gerade die alte Schachtel nicht stillhalten konnte. Er hätte eigentlich damit gerechnet, dass sie sich ein Taschentuch vors Gesicht hält und stänkert... stattdessen zog der Drache los und kam wenig später mit ein paar Neuigkeiten zurück.
Auch Nathan hielt die Füße nicht still und berichtete ihnen schon bald von einer Gruppe Menschen mit LKWs. Seinen Scherz fand er hingegen... keine Ahnung.
"Versuch ihnen doch mit deinem Megafon etwas durchzugeben. Wenn sie hören, dass wir keine Zombies oder Aggressoren sind, können wir vielleicht sogar richtig Kontakt aufnehmen."
Der Franzose lächelte ob seiner Idee ehe er sich neuen Dingen zuwand, immerhin... Prudence hatte von weiteren Waffen gesprochen und egal was passierte... die würden sie brauchen. Auch wenn Gabe Bammel hatte, immerhin hatte er sich fast selbst in die Luft gejagt, irgendwer musste sich den Kram holen und er war definitiv der Schnellste hier von allen.
"Schnell wieder rein, alles schnappen, schnell wieder raus... das kannst du doch..."

Gabriel ließ die Arme kreisen, dehnte seine Waden und ließ die Finger knacken. Jetzt war Showtime und er würden allen beweisen, dass auf ihn Verlass war! [Aufgabe Theta. Probe auf Agilität]

Zitroneneis
25.09.2013, 18:09
Die Abreise von der Pirateninsel war um einiges spektakulärer verlaufen, als erwartet.
Wie Will hatte enttäuscht feststellen müssen, hatten sich in der Lebensmitteltasche keine Kekse finden lassen, wohl aber war es einigen anderen Flüchtlingen gelungen, kistenweise Schokoladenriegel zu bergen, womit sich die mürrische Stimme in Celinas Kopf fürs Erste zufrieden gegeben hatte, wenngleich ihr selbst der Sinn eher nach dem frischen Obst gestanden hätte...
Nun, diese Überlegungen hatten sich schnell in den Hintergrund gedrängt, als man sich langsam aufbruchsbereit gemacht hatte und alles chaotisch geworden war.
Wer hatte nur die brilliante Idee gehabt, Sprengsätze zu verwenden und den Piraten damit im übertragenen Sinne Laut "Haaaaaalloooooooo! Ihr habt Besuch!" zuzurufen!?
Und die Untoten? Wer hatte die losgelassen? Natürlich war diese Insel von schmutzigen Piraten, verwickelt in noch schmutzigere Geschäfte, bevölkert. Aber deshalb gleich die ganze Insel in eine zweite G55 verwandeln?
Wenigstens war Celina überzeugt von Andreas Sicherheit gewesen, immerhin hatte die deutsche Schmugglerin lange vor diesen Ereignissen die Insel verlassen. Hoffentlich.
Zu Besorgnis hatte die junge Britin dennoch allen Grund gehabt. Nicht nur, weil lediglich fünf Leute, darunter ein Kind, für das Besorgen des Benzins verantwortlich gewesen waren, sondern auch, dass ausgerechnet Dolores darauf bestanden hatte, ihnen dabei Rückendeckung zu geben.
Und so hatte Celina die Zeit damit verbracht, unruhig auf und ab zu gehen und nervös in alle Richtungen Ausschau zu halten.
Es war ein gewaltiger Schock gewesen, als die Benzinräuber zwar mit dem ersehnten Treibstoff zurückgekehrt waren, aber gleichzeitig auch mit einer Toten.
Diese mysteriöse, unnahbare Frau, die wohl des Gedankenlesens mächtig gewesen war und deren Art bei Celina eine Gänsehaut verursacht hatte. Shoana, das war ihr Name gewesen. Und sie hatte ihn erst nach dem Tod seiner Trägerin erfahren.
Ebenso schlimm, wenn nicht gar schlimmer, war das scheinbar endlose Warten auf Dolores’ Rückkehr gewesen.
Celina hatte gar nicht gemerkt, wie sehr sie ihr ans Herz gewachsen war...
Umso erleichterter war sie gewesen, als sie die ältere Frau, sichtlich mitgenommen aber unversehrt, wieder erblickt hatte.
Passende Worte waren Celina nicht eingefallen, um ihrer Freude darüber Ausdruck zu verleihen, also hatte sie die rothaarige Dame einfach in eine freundschaftliche Umarmung geschlossen.

Hör auf zu träumen, Prinzessin!
Celina stand an Bord der Heather und betrachtete das Treiben der anderen. Viel mehr konnte sie auch kaum tun, glaubte sie doch kaum, dass eine ihrer Fähigkeiten momentan gefragt waren.
Ich fühle mich ein wenig nutzlos...
Ach was? Was eine Blitzmerkerin -
Und überall dieses schmutzige, wiederliche Wasser...
Hörst du mir überhaupt zu?

Nein, Celina achtete momentan recht wenig auf ihre innere Stimme. Interessiert, wenngleich etwas angeekelt, hörte sie auf Mr. Archers Worte. Anscheinend gab es hier wirklich noch andere Menschen.
" Doch jetzt wo die so aggressiv sind, werden die uns kaum mehr helfen. Außer wir stürmen ihr Lager, und töten jeden."
Klingt nicht schlecht. Vorräte, Waffen, neues Fahrzeug...
"Das war ein Scherz, eh!"
Tja, Prinzessin, musst wohl weiter per Schiff fahren.
Wenn Massenmord der Preis für einen LKW ist, nehme ich das gerne in Kauf!
Hat dich bei den Piraten ja nicht sehr gestört...

"Versuch ihnen doch mit deinem Megafon etwas durchzugeben. Wenn sie hören, dass wir keine Zombies oder Aggressoren sind, können wir vielleicht sogar richtig Kontakt aufnehmen", warf nun Gabe ein.
So seltsam es klang, wirklich unintelligent kam Celina das nicht vor. Aber allein bei dem Gedanken, dieses ekelerregende Wasser zu durchqueren, drehte sich ihr Magen um.
Nein, sie würde es sicher nicht versuchen.

Stattdessen beschloss sie, die Bücherregale innerhalb der Heather erneut zu inspizieren und spezifisch nach Informationen über Zhanjiang Ausschau zu halten. Vielleicht gab es Atlanten, Fremdenführer oder auch einfach ein Chinesisch-Wörterbuch, welche diese bieten könnten.

Layana
25.09.2013, 18:36
Jul stand an Deck der Heather und starrte auf dieses Steuerhaus. Irgendwie müssten sie es schaffen... Auch wenn sie noch nicht so recht wusste wie.

"Meinst du, wir müssen unseren Weg da durchkämpfen?", fragte Nathan sie. "Ich fürchte schon ... das könnte wohl der schwierigste Kampf bisher werden.", sagte die junge Deutsche, die schon letztes mal schwer bewaffnet ihr Leben für sie eingesetzt hatte. "Naja, eine kleine Armee wird das schon brauchen". Sie nickte nur stumm zur Bestätigung, doch als sie sich wenige Augenblicke darauf zu ihm umdrehen wollte, war er nicht mehr da. Sie konnte gerade noch erkennen, wie er in den dreckigen Fluss sprang und am Ufer zu ihrer linken an Land ging.

Nathan war noch nicht lange weg, da kam dieser Indonese, Suparman, aus der gleichen Ecke zurück an Bord geschwommen. Jul rümpfte die Nase, als er dicht neben ihr zurück auf die Heather kletterte. "Bäh.. dieser Fluss stinkt ja noch schlimmer als man es von hier oben glaubt." Aber er hatte ein paar interessante Dinge mitgebracht. Und er erwähnte einen merkwürdigen Laden. Jul wurde dabei hellhörig. Sie hatte eigentlich nie viel für Mystisches übrig gehabt. Sie war eher immer der pragmatische Typ. Dennoch... Sie dachte an ihren "Ausflug" mit Shoana. Auch wenn sie früher im Hole ein Bordell geführt hatte, sie hatte ihr auf ihrem Weg in die Piratensiedlung einige Dinge erzählt, die Jul durchaus neugierig machten. Es klang sehr verlockend dem Laden einen Besuch abzustatten.

Andererseits... sollte sie in dieser Lage, in der sie waren, wirklich nur an sich denken? Hatte sie sich nicht vor kurzem noch vorgenommen mehr für die Gruppe zu tun? Ihre Nahrungsvorräte gingen bedrohlich zur Neige. Vielleicht sollte sie lieber versuchen, erst Mal etwas zu essen zu besorgen?

R.F.
25.09.2013, 23:10
Eine total verdreckte Stadt offenbarte sich Matt. Wie er sich die Ufer des Kanals, die Umgebung und praktisch alles andere, was sich nicht gerade auf dem Schiff befand, genauer ansah, überraschte es ihn jedenfalls nicht, dort mehrere Menschen zu sehen. Nein, Menschen war schon lange nicht mehr der passende Begriff. Selbst für einen Zombie sahen sie schon ziemlich mitgenommen aus. Es waren schon eher wandelnde Komposthaufen, die schon auseinanderfallen, wenn man sie nur schief ansah. Zumindest wirkte es so. Auf der anderen Seite hatten sie es irgendwie geschafft, zu überleben (insofern man wandernde Fliegennester noch als irgend lebend bezeichnen konnte).

Hinzu kam noch, dass die Luft mindestens genauso roch, wie die Stadt aussah. Matt hielt seine Hand schützend vor den Mund, auch wenn er wusste, dass die giftigen Dämpfe, die in der Luft hingen, so, oder so ihren Weg in seinen Organismus finden würden. Anscheinend schien das keinen allzu sehr zu stören, waren die anderen doch bereits damit beschäftigt, sich umzusehen.
Im Moment würde Matt sich aber wohl zurückziehen, zumindest, bis er sich genügend vorbereitet hatte. Fürs erste ging es also zurück in "seine Bastelwerkstatt", wie er den Maschinenraum mittlerweile nannte.

Daen vom Clan
26.09.2013, 09:54
Gabe atmete tief durch, blickte auf das mittlerweile gräulich-braune, doch ehemals hellweiße, Deck der Heather, wo die Schwimmenden den nach Abwasser und Kloake riechenden Kanal an Bord getragen hatten und ließ sich nun selbst in das Brackwasser gleiten, wobei auch er feststellen musste, dass die Temperaturen gewaltig gefallen waren seit sie die Inselparadiese verlassen hatten.
Charisma -2 für 2 Stationen!

Er schwamm an das östliche Kanalufer und benutzte die rostige und eiskalte Leiter, die vor ihm auch schon von Prudence benutzt worden war und ähnlich wie die rüstige Dame vor ihm, verstand auch er es meisterhaft, sich von Deckung zu Deckung zu schleichen und so aus dem Blickfeld der Untoten zu bleiben, grade nun, wo er dank Niki wusste, dass gerade auf der Ostseite des Kanals höchste Vorsicht geboten war.

Eine Leiter jedoch, die auf das Dach des Schleusenhauses führte, konnte er auf den ersten Blick nicht erkennen, so musste er also um das Gebäude herumlaufen und sich damit dem Blick der Zombies preisgeben. Natürlich würde er sie damit auch in die Nähe des Hauses locken, doch eine andere Möglichkeit sah er nicht, also massierte er sich die lansgam erkaltenden Muskeln, atmete einmal tief durch und begann zu sprinten!
Probe auf Agilität, erschwert um 2 - Bestanden!

Die Köpfe der verfehmten Kreaturen ruckten herum und diejenigen, die noch aufrecht gehen konnten, schlurften auf ihn zu, ihre graue Darmschlingen wie Schleppnetze hinter sich herziehend. Andere hoben nur den Kopf und krochen in beharrlichem, doch unglaublich langsamen Bewegungen auf die Stelle zu, wo sie seiner ansichtig geworden waren.

Der Franzose hingegen hatte mit den Untoten leichtes Spiel und obschon Einige von ihnen bedrohlich nahe kamen hatten sie gegen den agilen Mann wenig Chancen. Endlich war Gabe um das Schleusenhaus herum gelaufen und sah tatsächlich die Leiter, die nach oben führte. Behände und schnell war er die eisigen Stiegen nach oben geklettert und sah nun das "Krähennest", welches Prudence vorhin vom Kran aus gesichtet hatte.
Zwei Leichen lagen dort, verwest und bis auf die Gerippe abgemagert. Sie saßen sich gegenüber und trugen Winteruniformen des chinesischen Militärs, das konnte nur den Schluß zulassen, dass sie seit mindestens 9 Monaten hier lagen. Gemessen an den Verpackungsüberresten der Rationen, die sie umklammert hielten, schien es als wären die beiden Soldaten verhungert.
Es schien seltsam, sie hatten noch Munition in ihren Gewehren, ansonsten aber keine Ausrüstung und vor allem in ihren Rucksäcken auch keinerlei Nahrung mehr.
Fast so als waren sie hier mit der Absicht stationiert worden, nicht länger als wenige Stunden den Posten besetzen zu müssen. Doch dann schien etwas Schlimmes passiert zu sein und möglicherweise waren sie hier tagelang gefangen. Ein Feind, so mächtig oder zahlreich dass ihre Gewehre keinen nutzen mehr gehabt hatten und eine Flucht sinnlos schien.

Gabe zwang seinen Atem zur Ruhe und während die Untoten gierig an der Leiteer kratzten und hinter dem Schleusenhaus herumwankten, machte er sich daran das Scharfschützengewehr und das schwere, mit Standfuß versehene, Maschinengewehr abzumontieren.
Beides wog schwer in seinen Händen und er wusste, dass es fast unmöglich sein würde mit den Beiden Gerätschaften sauber zu schwimmen.
Doch da sie kein Boot hatten, musste er es wagen.
Gewandt sprang er von dem Dach und machte einen Satz über die schweren Sandsackbarrieren. Sicher kam er unten an, musste sich jedoch sofort wieder seinen gierigen Verfolgern entziehen und bald wieder umfing ihn das kühle Nass.
Wie zu erwarten war, schien es extrem kompliziert, mit den beiden schweren Waffen in der Hand und im Rucksack zum Boot zu schwimmen.
Gabe konnte nur hoffen und beten, dass keines der beiden Gewehre allzu nass wurde...
Glücksprobe auf Scharfschützengewehr - Bestanden!
Glücksprobe auf Maschinengewehr - Fehlschlag!


Aufgabe My
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Probe auf: Geschick, erschwert um 2
Hintergrund: Das Maschinengewehr ist durch die Wassereinwirkung in zu schlechtem Zustand. Eine Reparatur ist zwingend notwendig um die Waffe einzusetzen.
Erfolg: Maschinengewehr, Kampf +8 zur freien Verteilung
Misserfolg: Unbrauchbares Maschinengewehr

Optionale Stationsaufgabe "Silver Guardian" nun nicht mehr verfügbar!

Scharfschützengewehr Kampf +9, zur freien Verteilung



Celina hatte einige interessante Bücher in der Hand, doch so richtig nützlich sollte Keines von ihnen sein.
Doch das änderte sich als sie schließlich auf einen Reiseführer stieß, in dem die meisten der Natur-Reservate Chinas beschrieben wurden. Darunter war auch das Hedi-Reservoir, welches hier - Stand 2010 - für seine malerischen Seenplatten und seine steilen Felsformationen bekannt und berühmt. Es gab dort kaum Wanderwege und die Natur war in ihrem sehr natürlichem Zustand belassen und durfte dort mit mächtigen Nebelwäldern vor sich hin wuchern.
Von einer Militärbasis war dort tatsächlich auch zu lesen. Eine offene Bunkeranlage aus dem zweiten Weltkrieg mit festungsähnlichen Aufbauten, sollte es dort angeblich geben.

Und dann fand sie auch schon tatsächlich ein Buch mit chinesischer Grammatikerklärung!


Aufgabe Ny (Wanderaufgabe)
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Probe auf: Intelligenz
Hintergrund: Wenn das Buch ausreichend studiert wurde, kann das Wissen um die chinesische Sprache vielleicht noch einmal nützlich werden.
Erfolg: Grundlagen der chinesischen Sprache, Intelligenz permanent +1
Misserfolg: -2 Intelligenz für 2 Stationen

Zitroneneis
26.09.2013, 13:39
Interessant.
Die paar Informationen über die Militäranlage notierte Celina eifrig.

Aber wo man nun endlich wieder in ehemals besiedelten Gebieten unterwegs war, konnte es auch nicht schaden, sich mit den Grundlagen der hiesigen Sprache vertraut zu machen.
In Großstädten, selbst verlassenen, war das Lesen von Schildern sicherlich eine nützliche Fähigkeit. [Aufgabe Ny]

Daen vom Clan
26.09.2013, 13:55
Und Celina gelang es ganz hervorragend, das Buch zu studieren, während sie im Kanal lagen.
Probe auf Intelligenz - bestanden!
Intelligenz +1

Dr. Alzheim
26.09.2013, 20:49
Wüääääh... es war einfach nur widerlich und da half Ivan noch nicht einmal das Tuch, das er sich über Mund und Nase gebunden hatte. Vielleicht auch doch, denn es war der einzig saubere Stofffetzen an seinem Körper, nachdem er am Westufer an Land gestiegen war. Wenn diese Untoten noch zumindest ein funktionierendes Nasenloch hatten, würden sie sich sicherlich ebenso vor dem Kolakengeruch ekeln.

Der Kuriositätenladen war nicht all zu schwer zu finden und das entsprechende... Werkzeug... hatte Ivan auch dabei. Und so machte er sich ohne große Umschweife daran, sich Aufgabe Lambda zu widmen.

Daen vom Clan
27.09.2013, 08:31
Ivan begab sich in die dreckige Brühe, als kampfgestählter Russe konnte ihm das kalte Wasser nicht einmal ein Grunzen, sondern lediglich ein Stirnrunzeln entlocken.
Charisma -2 für 2 Stationen!
Mit schnellen Zügen des geübten Söldners war er drüben angekommen und schon war auch er im dichten, fast verwildert zu nennenden, Gebüsch auf der Lauer und sah den Laden direkt vor sich. In den Schaufenstern stapelten sich allerlei seltsame Phiolen und Kräuter, einige waren schon verfault oder zu Staub zerfallen. Das Glas der Auslage schien beschädigt und zeigte unzählige Haarrisse auf, doch noch schien sie zu halten.
Ivan wartete eine besonders dicke, nach Öl stinkende Dreckswolke ab und schnellte dann aus dem Gebüsch heraus und rannte direkt auf das Gebäude zu. Da er nicht wissen konnte ob die Tür verschlossen war oder anderweitig gesichert, reifte in den wenigen Augenblicken seines adrenalingepeitschten Rennens ein fast verrückter Entschluss der ihn grimmig grinsen ließ.
Probe auf Agilität - bestanden!
Geschützt durch den dicken Rauch rannte er mit voller Kraft auf das Schaufenster zu und warf sich mit der Schulter voran gegen die Scheibe. Die Augen zusammengepresst und die Fäuste zum Faustschlag bereit, rollte er sich geschickt in blitzenden und funkelnden Scherbenregen ab und schob sich vorsichtig in Deckung.
Fast alarmiert und aufgeregt waren draußen das Schlurfen und Geifern der Untoten zu hören, die instinktiv wahrnahmen, dass sich Etwas verändert hatte, doch nicht in der Lage waren zu erfassen was es war. Ivan, der nun unter einem Regal direkt unter dem Schaufenster lag und übelriechende Würzeln vorsichtig zur Seite schob, sah, wie sich über ihm eine verweste Hand bewegte und stupide tastend den geborstenen Schaufensterrahmen entlangfuhr, dann jedoch wieder verschwand als aus dem Herzen des Wohngebietes wieder und abermals einige Schüsse zu hören waren. Ohne es zu wissen, hatten die chinesischem Überlebenden ihm vielleicht gerade das Leben gerettet und Ivan nickte sich selbst entschlossen zu als er schließlich unter dem Regal hervorkroch und sich rasch und mit der nötigen Erfahrung im Laden umsah.

Als Erstes fiel ihm eine Tiefkühltruhe ins Auge, doch da der Strom aus war, konnte er darin nur schwarzverfaultes Fleisch ausmachen, in welchem sich schon allerlei Maden und anderes Getier tummelten und so war er heilfroh, dass die Deckel dicht schlossen und somit der Geruch kaum aus der Truhe drang.

Viel interessanter schienen da schon die Kisten zu sein die essbare Wurzeln enthielten, die in Sand gelagert waren und insofern in gutem Zustand waren.
Auch konnte er einige kleine Kistchen finden in denen sich in braunes Papier eingeschlagene Tabletten befanden. Die meisten von ihnen waren nur schwer zu entziffern, denn nicht nur waren sie in einer für ihn fremden Sprache, Nein, auch die Schrift selber war sehr unsauber und verwischt. Einige wenige von ihnen waren aber doch vielleicht für den internationalen Verkauf oder für Touristen gedacht, denn sie erhielten unten anstehend noch ein paar englische Sprachfetzen.
Und was er lesen konnte, waren zauberhafte Namen wie "Der Kranich spreizt die Flügel" und "Der weise Mönch schläft tief."
Hierbei konnte es sich nur um Medikamente oder Aufputschmittel handeln!
Grimmig nickend packte Ivan alles bisher Gefundene ein.

- Essbare Wurzeln, +2 Nahrung für die Gruppe
- chinesisches Aufputschmittel, +4 Agilität für einmaligen Einsatz, zur freien Verteilung
- chinesisches Schlafmedikament, kann die Folgen des Status "Gebissen!" hinauszögern

Ivan war gerade dabei sich abzuwenden und mit dem Fund zu verschwinden, als er aus dem Augenwinkel etwas Seltsames wahrnahm. An eine Wand gelehnt standen drei mehr als seltsame Objekte gelehnt. Es handelte sich um nach Verwesung stinkende Mumien von Tieren, wie er mit Entsetzen feststellen musste. Ausgetrocknet, augenlos, mit allerlei Spruchbändchen versehen, lagen sie in einem großen Schrank, nicht fein angerichtet, sondern mehr durcheinander.
Verwirrt und neugierig ließ Ivan einen Finger über eine Hundemumie gleiten, als ihm in Bruchteilen von Augenblicken sein Fehler auffiel.
Brennend schoss das Adrenalin durch seine Adern als ihm siedend heiß klar wurde, dass die so aufbereiteten Mumien keinesfalls nach Verwesung stinken durften und erschrocken wollte er den Finger zurückziehen, die andere Hand zur Abwehr erhoben.
Probe auf Kampf - misslungen!
Doch war es zu spät. Sein Körper wollte sich nach hinten werfen, die Muskeln brannten schon vom Adrenalin, doch war es durch enien Funken lähmendes Entsetzen nicht zu schaffen, den Finger zurückzuziehen, als ein halbverwester Kinderkopf aus den Mumien hervorjagte und ihm den Mittelfinger der linken Hand abbiss. Die Mumien selbst waren im Regal festgebunden, so dass das zum Zombie verwandelte Kind nur den Kopf aus dem Schrank zwischen zwei Mumien hervorquetschen konnte, doch das Unheil war angerichtet. Ivan starrte tonlos auf den Stumpf seines abgebissenen Fingers und das nächste, woran er sich erinnerte, war, dass er sich wieder auf dem Schiff befand.
Tausend Gedanken rasten durch seinen Kopf. Hatte das Kind als frischverwandelter Zombie von den Mumien fressen wollen? War das Kind hinter den Mumien versteckt worden und diese dann im Schrank festgebunden, so dass die ledrigen Leiber eine Art Gitter hätten ergeben sollen? Er wusste es nicht.

Was er aber wusste, war, dass noch Niemand die Verletzung bemerkt zu haben schien...

Ivan hat nun den Sonderstatus "Gebissen!"

Dr. Alzheim
27.09.2013, 20:36
Ivan fluchte... und fluchte... und fluchte... gedanklich natürlich. Wurzeln und Dope hatte er abgegriffen, doch der Preis... das war es dann wohl für ihn. Er hätte viel früher reagieren und sich den Rest des Fingers mit seinem Messer abschneiden müssen, dann hätte er vielleicht nicht dieses Schicksal vor sich, zu einem dieser Untoten zu werden. Scheinbar war das noch keinem aufgefallen, doch das unvermeidliche stand ihm bevor. Wie lange es dauern würde, das wusste er nicht. Tja, das war also sein Schicksal, als Untoter herum zu wandeln.

Was er da hatte, kam ihm von diesem Dr. Q bekannt vor. Ein Medikament, das den Kreislauf eines Menschen verlangsamt und so schlaferleichternd wirkt und ein zweites, aufputschend wirkendes. Und diese Wurzeln... die hatte er schon zu seiner Söldnerzeit nicht gemocht, doch in der Not durfte man nicht wählerisch sein. Doch wie sollte er mit seinem... Problem... umgehen? Den Stumpf... hatte er mit dem Tuch abgebunden, das er ursprünglich um Mund und Nase trug und darüber seine Handschuhe. So fiel seine Wunde wohl nicht wirklich auf. Das, oder der Rest der Gruppe war mit anderen Dingen beschäftigt. Und falls alle Stricke reißen sollten... nun... dann war ja noch sein Messer da. Er würde ganz gewiss nicht zu einem dieser Untoten werden, komme was wolle. Und so setzte sich Ivan am Bug des Schiffs auf eine Liege und sah vor sich ins Leere...

MeTa
27.09.2013, 21:35
Shelley fühlte sich machtlos. Was sollte sie nur tun? Die verzweifelte Hoffnung, durch den dichten Nebel - wenn man es denn so nennen konnte - etwas zu erkennen war weitestgehend Hoffnung geblieben, da nützte auch das runde Fernglas-Teil nichts.

Mittlerweile lief sie hilflos auf und unter Deck herum, beruhigte sich jedoch nach und nach mehr. Sie war an diesem Punkt der Reise niemandem eine große Hilfe, hatte sich aber nun damit abgefunden. Manchmal war es einfach wichtig, das zu erkennen und sich im selben Zug einzugestehen, dass das Nichtstun den anderen vielleicht mehr helfen würde als unüberlegtes Hals-über-Kopf-Handeln. Als sie auf der Flucht aus Sidney das letzte Mal etwas Unüberlegtes getan hatte, hat das nur wenig geholfen...

Sie stand kurz vor dem Erfolg. Die Flucht aus Sidney hatte sie geschafft, wenn sie sich zuvor auch selbst in Gefahr gebracht hatte. Die Nachricht von Ian, die Willy Stern verkündete, hatte sie quasi durchdrehen lassen. Bescheuerter Weise war sie in einer Nacht- und Nebelaktion geflüchtet, hatte Andrea und den Rest ihrer Ex-Kollegen zurückgelassen, wäre dabei beinahe drauf gegangen. Doch irgendwie meinte es das Schicksal gut mit ihr und sie war in Sicherheit. Vor sich der Blick auf das Meer, hinter sich der Blick auf die anderen Flüchtlinge, die noch folgen würden. Alle würden sie durchkommen. Jedenfalls war das der Plan. Bis...

Shelley schüttelte den Kopf. Es war albern, sich jetzt mit den Gedanken zu belasten. Sie hatte es ohnehin abgehakt und sich selbst davon überzeugt, dass sie keine Schuld traf. Sie hatte nur das Beste gewollt und konnte nicht ahnen, dass durch ihr Tun mindestens drei Personen sterben würden. Es war ein rettender Gedanken-Anker, darauf zu hoffen, dass alles was sie tat vielleicht mehr Menschen geholfen hatte, als darunter leiden mussten.

So nahm sie die Finger von der Reling - tief in Gedanken hatte sie kaum mitgekriegt, dass ihre Füße sie auf das Vorderdeck getragen haben - und blickte nur sehr kurz nach vorne. Ohne die Aussicht auf nichts als Nebel wäre es vielleicht ein schöner, ja fast romantischer Platz. Doch der dreckige Dunst ließ sich mit der größten Fantasie nicht wegdenken.

Als sie sich umdrehte, um abermals das Deck zu verlassen, blieb sie dann doch stehen. Ivan saß dort und sah sie an. Obwohl... beim zweiten Hinsehen kam es ihr mehr so vor, als würde er durch sie hindurch sehen, einfach ein gnadenlos tiefes Loch in die Luft starren. Dass er ihr seichtes Winken nicht zu registrieren schien, obwohl sie eigentlich doch direkt in seinem Blickfeld stand, schien das zu bestätigen. "Hallo?", kündigte sie ihre Anwesenheit nachträglich an, doch noch immer reagierte er nicht. Langsam war sie fast etwas besorgt, trat schließlich näher.

"Hallo! Geht es Ihnen gut?", fragte sie und fühlte sich ganz gut dabei, einen neuen Kontakt zu schließen, bevor dieser starb oder vom Schicksal unrettbar verurteilt wurde. Es war vielleicht nicht einfacher, Personen sterben zu sehen, die man mochte, doch Optimismus war in diesen Tagen das A und O. Hinterher warf man sich ja doch immer nur vor, wenn man jemanden nicht kannte.

R.F.
28.09.2013, 09:42
Besser vorbereitet, begab Matt sich wieder nach draußen. Alle anderen schienen noch immer stark beschäftigt zu sein. Deshalb nahm er sich die Zeit, die Umgebung näher zu betrachten. Dabei fielen ihm ein paar Kisten auf, die immer Wasser umhertrieben. Es wäre vielleicht eine gute Idee, einmal nachzusehen, was dort drin war. (Aufgabe Gamma)

Dr. Alzheim
28.09.2013, 13:27
"Hallo! Geht es Ihnen gut?" war es, was ihn aus seinen Gedanken holte. Wie konnte es sein, dass er vor sich diese junge Frau nicht wahr genommen hatte bis eben? Er nickte und hielt sich die Hand. "Es... Kriegsverletzung." meinte er, "Sie sich melde. Ich Ivan Dolvich" stellte er sich vor und hielt sich die Hand, an der er verwundet worden war. Durch die Handschuhe war nichts davon zu sehen, was ihm doch sehr gelegen kam, doch... was sollte er der jungen Frau nun sagen, wo er selbst nicht einmal wusste, was kommen würde oder was er tun sollte? Und dann noch der pochende Schmerz an der Stelle, an der ein Teil seines Mittelfingers fehlte. Und wer weiß, wie lange er diese Ausrede noch verwenden konnte, geschweige denn wie lange er noch bei Verstand blieb? Oder würde er irgendwann seelenlos sich über die Gruppe her machen?

Die Ruhe sollte er bewahren und das konnte er recht gut, was nicht zuletzt daran lag, dass er ohnehin keine wirkliche Gesichtsmimik zeigte. "Sie sich nich mache Sorge." setzte er nach und... lächelte, trotz des pochenden Schmerzes.

MeTa
28.09.2013, 13:49
Der alte Soldat wirkte zumindest ruhig, vielleicht war es aber auch schon Lethargie.

"Ich bin Shelley. Shelley Weinberg", antwortete sie als der Russe sich vorstellte und sah auf die Hand. Irgendwas war hier nicht in Ordnung. Natürlich hatte der Mann verdient, tief in Gedanken zu sein, in diesen Tagen. Das war bei ihr selbst ja nicht anders. Doch irgendwas sagte ihr, dass er viel zu ruhig war. Vielleicht war es Intuition, vielleicht Menschenkenntnis, vielleicht ein Schuss ins Blaue, mit dem sie total daneben liegen würde. Doch irgendetwas stank hier.

"Ich habe medizinische Erfahrung!", sagte sie langsam und besah sich dabei wieder die Hand, die er sich hielt. Sie hatte nur eine ganz allgemeine Frage gestellt und er bezog diese gleich auf die angebliche Kriegsverletzung, als wäre das der Mittelpunkt seines Befindens, als müsste er eine Ausrede haben. "Ich kann sie mir ja mal ansehen, die Verletzung!", fügte sie lächelnd hinzu und ahnte bereits, auf was das hier hinauslaufen würde. Vielleicht legte sie es einfach drauf an.

"Ich meine... so alte Kriegsverletzungen können auch später noch schmerzhaft werden, merken Sie ja. Und zusätzliche Schmerzen müssen nicht sein, wir werden ja eh schon genug ausgesetzt hier. Ich habe zwar nicht so wirklich viel Nützliches dabei, aber immerhin sind wir quasi in Zhanjiang, da gibt es bestimmt andere medizinische Möglichkeiten. Mehr Verbände, Salben, Heilmittel."

Shelley sah ihn fast etwas fragend an. Hatte er ihre Andeutungen verstanden? Die Sprachbarriere war ja immerhin da. Und vielleicht lag sie eben auch total falsch und es gab einfach nichts zu verstehen. "Wie gesagt, ich würd' mir das gerne ansehen. Wir können dafür auch unter Deck gehen, damit niemand etwas davon mitbekommt, wenn Ihnen das lieber ist. Stellen Sie sich einfach vor, dass ich ihre Ärztin bin und meiner Schweigepflicht nachkommen werde, sofern Sie das verlangen."

Layana
28.09.2013, 14:10
Auch Nathan war von seinem "Ausflug" zurück gekehrt. Es gab also noch Überlebende in dieser Stadt. Und die Tatsache, dass sie es so lange geschafft hatten in diesem Dreck hier zu überleben, sprach dafür, dass es innerhalb der Wohnblöcke vielleicht doch nicht so schlimm war.

*grummel*

Juls Magen knurrte verdächtig laut. Es war eine Weile her, dass sie sich zuletzt richtig satt gegessen hatte. In den letzten Tagen auf dem Meer waren ihre Vorräte immer weniger geworden. Und Fische hatten sie auch keine mehr gefangen. Und so dreckig wie dieser Kanal war, konnte sie wohl auch nicht damit rechnen, dass sie so bald wieder frischen Fisch aufgetischt bekommen würden. Sie erblickte Ivan, der auf einem der Liegestühle saß. So wie er aussah, war er ebenfalls an Land gegangen. Aber anscheinend hatte er dort nicht so viel Glück gehabt wie vor einigen Tagen beim Angeln. Hätte er doch sonst sicherlich etwas gesagt, wenn er Vorräte gefunden hätte. Es grummelte erneut in ihrer Magengegend. Wie es aussah, blieb ihr keine andere Wahl, als selbst dafür zu sorgen. Sie räusperte sich...

"Hey, Leute!" rief sie quer über das Deck der Heather, in der Hoffnung dass sie genügend hören konnten. "Wenn wir es schaffen diese Schleuse hier zu überwinden ist es ja nicht mehr allzu weit bis zum Reservat, wo wir hoffentlich sicher sind und Rettung finden. Allerdings brauchen wir bis dahin noch ein bisschen und unsere Vorräte gehen zur Neige. Und wenn ich ehrlich bin, ich hab nen Mordshunger! Also würde ich vorschlagen, dass wir uns noch mal in die Stadt begeben und gezielt nach was zu essen suchen sollten. Ich erkläre mich freiwillig dazu bereit. Wenn mich jemand begleiten möchte, kann er oder sie das aber gerne tun." (Aufgabe Beta, Kampf)

Dr. Alzheim
28.09.2013, 14:43
Ja, ja, Schweigepflicht. Das hatte er schon einmal gehört und was hatte es ihm eingebracht? Er flog aus der Armee, weil er sich dem Arzt mit seinem Alkoholproblem anvertraute. Doch war es bei ihr anders? Sie schien nicht in die Schublade intriganter Lügner passen zu wollen, nahm er an. Er hätte nicht erklären können warum er da einknickte, doch er stimmte zu, mit ihr unter Deck zu gehen und in einem nur von einer Tür aus zugänglichen Raum schließlich bat er sie, die Tür zu schließen.

"Ich hoffen Sie nehme bei Wort" begann er, als er den Handschuh seiner linken Hand löste und auch das Tuch von der noch blutenden Wunde entfernte. Viele Worte musste er da nicht verlieren wo es doch mehr als offensichtlich war, dass ein Teil des Mittelfingers durch einen Biss nicht mehr vorhanden war. "Ich niemande nicht traue... wenn sie wisse was habe ich..." begann Ivan, "... dann sie werde beende." fuhr er fort. "Es aber nix gebe Heilung..."

Ivan legte seine Hand auf die Tischplatte und zog sein Messer heraus. "Wenn ich schneide ab...?"

MeTa
28.09.2013, 15:34
Sie machte für einen Moment große Augen und sah Ivan dann eindringlich an, schüttelte den Kopf. "Nee...nee. Das mit dem Amputieren funktioniert nicht. So schnell kann man das nicht aufhalten, wie sich das... Gift ausbreitet."

Nur leicht angewidert - man hatte sich ja inzwischen doch an so etwas gewöhnt - blickte sie auf die Wunde an der Hand, den nahezu komplett fehlenden Finger. "Ich habe Alkohol zum Desinfizieren der Wunde. Der Virus ist zwar drin, aber es muss sich ja nicht zusätzlich entzünden!" Shelley hatte natürlich ihre Medizintasche mitgenommen und durchsuchte sie nun nach der alten Flasche mit dem kleinen Rest transparenter Flüssigkeit und einem frischen Verband. "Der Stoff um die Wunde sollte dann auch nicht so dreckig sein." Beides legte sie schließlich auf den kleinen Beitisch neben dem Bett auf dem der Verletzte saß.

"Also...", fing sie ablenkend an, während sie mit dem schmerzhaften Desinfizieren der Wunde begann, selbst kaum hinsah, sondern den Blick in das Gesicht des Russen suchte. "Wenn das alles verbunden ist, bleiben Sie am besten hier. Auf Deck wird früher oder später jemand darauf aufmerksam... und ich weiß nicht, wie derjenige reagieren würde." Erst jetzt besah sie sich wieder die Wunde, kurz zufrieden nickend, da sie so sauber war, wie sie nur werden konnte. Dann begann sie, die Wunde - an zugegeben ungünstiger Stelle - irgendwie einzuwickeln.

"Wenn es nach mir geht, ruhen Sie sich aus. Hinlegen, den Arm am besten hoch. Keine Anstrengungen oder irgendwas, das den Blutdruck hochtreibt. Am Besten wäre es, wenn Sie Schlaf- oder Beruhigungsmittel nehmen, das gibt Ihnen Zeit. Und die Zeit brauchen Sie, denn es gibt ein Heilmittel... und je länger Sie aushalten, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir es rechtzeitig finden und Ihnen verabreichen können." Ein weiterer Blick auf die Wunde verriet ihr, dass nun auch der Verband vernünftig daran lag, sie verdeckte, ohne ihr dabei aber die Luft zum Atmen zu nehmen.

"Ich würde sagen, dass ich alle zwei Stunden vorbeikomme und nach Ihnen sehe. Ich kann Ihnen Essen bringen und Wasser. Davon brauchen Sie auch eine Menge. Wir haben nur einen Zimmerschlüssel. Ich würde sagen, der bleibt bei mir. Natürlich nur, wenn Sie das wollen - Sie sind ja kein Gefangener. Aber Sie jedes Mal aufstehen und die Tür öffnen zu lassen, ist kontraproduktiv."

Ein letztes Mal musterte sie die Wunde, bevor sie Ivan dann erneut in die Augen blickte, aufmunternd lächelte. "Also, was sagen Sie? Alles okay so? Irgendwelche Wünsche?"

Dr. Alzheim
28.09.2013, 18:23
https://www.youtube.com/watch?v=qxMMJE3FjP4

Der pochende Schmerz war zwar immer noch da - was hätte ihn auch aufheben sollen - doch so wie sie ganz selbstverständlich die Wunde gesäubert hatte... und die Aussagen, die sie traf... die hatten Hand und Fuß. Auch wenn er in einem Dilemma steckte - konnte er ihr trauen? - so hatte er sie doch mit dem Schlüssel gehen lassen. Alle zwei Stunden wollte sie komen und nach ihm sehen, doch war das nicht auch in gewisser Weise verdächtig für die anderen? Würde sie überhaupt ihr Wort halten? Besonders hervor getan hatte sie sich nicht, soweit er sich erinnerte... Shelley irgendwas... Weinberg... genau, Shelley Weinberg...

Da lag er nun auf dem Bett, die rechte Hand hinter dem Kopf, die linke neben sich auf dem Bett. Und da kam ihm eine kleine Passage wieder in den Sinn, die sie gesagt hatte. Ein Heilmittel gab es wohl, wie sie sagte. Auch hatte sie ihm gesagt, dass sich wohl mit Beruhigungs- und Schlafmitteln wohl die Wirkung dieses Bisses verzögern lassen würden, da eine weitere Amputation des Mittelfingers - oder der ganzen Hand - nichts mehr bewirken würde. War es Zufall, dass er dieses Schlafmedikament gefunden hatte? Er hielt die Schachtel in der Hand (http://www.cn.all.biz/img/cn/catalog/314833.jpeg) und besah sie ein wenig genauer, doch war er schnell beim Öffnen, da er mit den Aufdrucken nichts Anfangen konnte. Innliegend fand er neben einem Beipackzettel in offensichtlich chinesischen Schriftzeichen auch zwei Blister mit jeweils zehn Tabletten, in Plastik und Folie eingeschweißt. Sie waren nicht all zu groß und problemlos zu schlucken und wenn sie recht hatte... und er... drei Stück am Tag nehmen würde, könnte er wohl umgerechnet knapp eine Woche damit aus kommen. Nur wie weit kamen sie in einer Woche? Oder könnte er mit zwei Tabletten planen und aus einer Woche zehn Tage machen? Schon seltsam, dass von diesem Päckchen Tabletten seine Lebenserwartung bestimmt werden würde. Er drückte sich die erste Tablette aus einem der Blister und schluckte sie, schob den Blister in die Schachtel zurück und ließ selbige in einer seiner Hosentaschen verschwinden. Wohl fühlte er sich nicht dabei, absolut nicht.

Und da er diese Shelley gebeten hatte, das Zimmer zu verschließen war wohl soweit alles in Ordnung. Und falls er eine Veränderung bei sich bemerken sollte... tja... er hatte noch sein Messer. Helm und Hammer hatte er auf den Tisch gelegt. Vielleicht würden diese Dinge jemand anders eher helfen können, wenn er nicht mehr sein sollte. Es war beinahe schon Ironie, dass er selbst zu dem werden würde, was er all die Jahre bekämpft hatte: Eine Bedrohung gegen Unschuldige. Und damit schlief Ivan ein...

Daen vom Clan
28.09.2013, 19:46
Matt ließ sich in die dreckigen Fluten des brackigen Wassers hinab und bewegte sich vorsichtig schwimmend in Richtung der Kisten.
Charisma -2 für 2 Stationen.

Der Kanal war mittlerweile eisig kalt geworden und im Grunde genau so ungemütlich wie es die anderen Schwimmer vor ihm schon geschildert hatten.
Zu seiner großen Enttäuschung musste er auch feststellen dass die meisten der Kisten nur dreckige Bretter waren, doch es gab eine Kiste, eine einzige Kiste, die noch geschlossen war und sowohl einen chinesischen wie auch englischsprachigen Aufdruck aufwies. Und dieser alleine klang schon sehr vielversprechend: 'Shangsen Foot LTD'.

Jetzt musste er die Kiste nur noch heil in Richtung des Bootes bringen und dabei verhindern, dass die schmutzigen Wassermassen überschwappten und vielleicht den Inhalt durch den mehr als lose sitzenden Deckel erreichten.
Probe auf Geschick - bestanden!

Mühselig doch von Erfolg gekrönt war sein schmutziger Ausflug, denn schließlich zogen sie mit vereinten Kräften die Kiste auf das Boot und öffneten sie. Und der Inhalt ließ sie innerlich jubeln!
Unzählige Waren die man als "typisch amerikanisch" bezeichnen könnte, waren dort in Luftpolsterfolie eingeschlagen und wohl damals verschickt worden.
Die Bürgerbrötchen waren natürlich schon lange nur noch ein eklig zu nennender Matsch - doch alles was sauber verschlossen und verschweißt war, ließ sich sicherlich noch vorzüglich verspeisen.

Der Gruppenvorrat der Gruppe steigt um 10 Zähler.

Zitroneneis
29.09.2013, 09:45
Dad wäre stolz auf mich, dachte Celina, während sie ein letztes Mal durch die Seiten des Grammatikbuches blätterte. Als Diplomat hatte Aaron Blair ihr von Kindesbeinen an die Wichtigkeit eingetrichtert, im Voraus etwas über das Land zu lernen, in welches man reiste. Nun war Celina mit den anderen Flüchtlingen zwar schon angekommen, aber zu spät war es nicht, sich mit den Schriftzeichen auseinanderzusetzen. Und ein wenig, so glaubte Celina, hatte sich in der Tat in ihrem Gedächtnis verankert.
Ja, welcher Vater wäre nicht stolz zu hören, dass die Tochter sich mutig auf Grammatiklektüren stürzt, während das restliche, nutzlose Pack einfach nur nach Proviant oder Fluchtmöglichkeiten in einer Zombieverseuchten Stadt sucht.
Man muss eben seine Fähigkeiten abwägen, Will. Wer weiß, vielleicht werden wir das Heilmittel finden und nur erkennen, weil ich meine Chinesischkenntisse verbessert habe?
Celina Blair, Heldin des Tages...
Wie auch immer, ich sollte tatsächlich nachsehen, wie die Lage draußen ausschaut.

Als Celina, an den Umständen gemessen, noch immer gut gelaunt den Gemeinschaftsraum verließ, sprang ihr die Ärztin, Miss Weinberg, ins Auge, welche gerade aus einer anderen Kabine trat. Das allein wäre Celina nicht seltsam vorgekommen, doch als sie an der jungen Frau vorbeischritt, glaubte sie eine gewisse Besorgnis in ihren Augen auszumachen.
Die Diplomatentochter zögerte ein wenig. An sich interessierte sie nicht, was in Miss Weinbergs Kopf vor sich ging, schließlich sollte man sich um seinen eigenen Kram kümmern, der meistens schon genug sorgen bereitete.
Andererseits handelte es sich vielleicht um etwas für die Gruppe relevantes. Und in dem Fall sollte man auf dem Laufenden sein.

Mit einem freundlichen Nicken trat Celina auf die Ärztin zu. "Guten Tag, Miss Weinberg. Ich habe einige Nachforschungen zu diesem Gebiet angestellt und wie es scheint, sind wir wirklich auf dem richtigen Weg zur Militärbasis, wo sich das Heilmittel angeblich befinden soll." Sie machte eine kurze Pause um das Gesagte wirken zu lassen, bevor sie fortfuhr: "Aber sagen Sie, wissen sie, wie die Situation draußen momentan aussieht? Hat sich etwas ergeben?"
Celina schaute ihr Gegenüber mit einem ernsthaften, besorgten Blick an, während sie auf eine Erwiderung wartete.

Layana
29.09.2013, 10:44
Obwohl sich Jul sicher war, dass sie einige gehört haben mussten, nahm niemand groß Notiz von ihr. 'Na klasse, dann muss ich wohl alleine losziehen.' Sie begab sich an die Reling und kletterte über's Geländer. Bevor sie runter sprang, dreht sie sich noch einmal um. "Will wirklich niemand mitkommen?" Keine Reaktion. Also sprang sie in den Kanal.

Das Wasser war kalt, dreckig und stank zum Himmel. Hier durch zu schwimmen, war noch schlimmer, als sie es sich vorgestellt hatte. Der Gestank, mit dem die anderen zurück gekommen waren, war nichts gegen das hier. Zum Glück jedoch war sie eine geübte Schwimmerin und so brauchte sie nur wenige Schwimmzüge bis sie das Westufer erreicht hatte. Sie zog sich an der Böschung hoch und blickte sich vorsichtig um.

Es war merkwürdig, wieder in einer Stadt zu sein. Camp Hope war schließlich nicht mehr als ein Dorf gewesen. Nur Holz- und Wellblechhütten. Ein improvisiertes Lager. Doch das hier war eine echte Stadt, echte Infrastruktur, von vor der Katastrophe. Hier haben Menschen gewohnt. Und einige taten es wohl immer noch, obwohl das vergangene Jahr hier schon deutlich seine Spuren hinterlassen hatte. Überall waren Rückstände der Kämpfe zu sehen, die hier stattgefunden haben mussten: Blutspritzer an den Wänden, Flecken auf den Straßen, in einem Hauseingang konnte sie einen leblosen Körper ausmachen. Und der Gestank des Kanals setzte sich von Straße zu Straße fort, wenn auch in unterschiedlichen Nuancen.

'Ob es zu Hause wohl auch so aussieht?' Sie dachte an ihre Eltern und Freunde, die sie zurückgelassen hatte. 'Hoffentlich ergeht es ihnen nicht so wie dieses Menschen hier. Hoffentlich hat die Bundesregierung einen besseren Weg gefunden mit der Katastrophe umzugehen.' Und sie dachte daran, was Fritz ihr von Berlin erzählt hatte, wie stark es die Hauptstadt erwischt hatte. Und sie hoffte inständig, dass - sollten sie es nicht überlebt haben - sie zumindest nicht leiden mussten und sie nicht irgendwo vor sich hin gammelten. 'Wenn wir das hier überstehen sollten, und es tatsächlich ein Heilmittel gibt, dann komme ich nach Hause. Mama, Papa, ich hoffe ihr könnt mir verzeihen. Und du auch, Thomas...' Es war das erste Mal seit langem, dass Juliane an ihren ehemaligen Freund dachte. In einem leeren Hauseingang legte sie eine kurze Pause ein und setzte sich auf die Treppenstufe. Thomas. Man könnte ihn als ihre große Liebe bezeichnen. Wenn man mit gerade einmal 29 schon davon reden konnte. Dennoch vermisste sie ihn. Im Grunde hatte sie ihn die ganze Zeit vermisst, es sich jedoch nicht eingestanden. "Es war richtig gewesen ihn zu verlassen" hatte sie sich immer wieder gesagt. Doch nun, wo sie so ganz alleine in der Fremde war, um sie herum nur das Chaos, da wünschte sie sich nichts mehr als ihn bei sich zu haben. Er hätte sie nie alleine losziehen lassen. Er hätte alles getan, um sie zu beschützen.

Sie wischte sich die Tränen weg und wollte gerade wieder aufstehen, da blickte sie in den Lauf eines Gewehrs. Sie war so sehr in ihre Gedanken vertieft gewesen, dass sie den Mann gar nicht bemerkt hatte, der aus der neben ihr gelegenen Wohnungstür getreten war. Er rief ihr etwas zu, doch Jul verstand kein Chinesisch, also versuchte sie es mit einem Lächeln und einem leisen "Hi", welches jedoch nicht die gewünschte Wirkung erzielte. Ganz im Gegenteil, der Mann setzte dazu an, sein Gewehr zu entsichern. "Scheiße, nein!" entfuhr es ihr, sprang auf und stürzte sich auf den Mann. Probe auf Kampf - gelungen! Gerade noch rechtzeitig konnte sie das Gewehr in die Höhe reißen, so dass der Schuss in die Luft ging und der Mann für einen Moment zurück taumelte. Mit einem ausladenden Schwung ihres Baseballschlägers sorgte sie schließlich dafür, dass dieser zu Boden ging. "Du wirst jetzt wohl erst Mal für ne Weile Sterne sehen."

Sie besah sich den Mann. Er war nicht mehr der jüngste, zum Glück, denn sonst hätte sie es vermutlich nicht geschafft schneller als er zu sein. Dennoch hatte er es offensichtlich irgendwie geschafft hier zu überleben. Sie überlegte kurz, ihm sein Gewehr abzunehmen, allerdings würde sie ihm vermutlich dann auch seine letzten Überlebenschancen nehmen. Außerdem hatte Jul bereits ein Gewehr. Ein zweites würde sie nicht tragen können. Sie wollte gerade zurück zur Straße, da fiel ihr Blick auf die offene Wohnungstür. Wollte sie nicht nach Nahrung suchen? Er hatte bestimmt welche. Sie blickte herunter auf ihn. Nein, er bewegte sich nach wie vor nicht. Also konnte sie es kurz wagen.

Jul schlich in die Wohnung. Leise und vorsichtig, schließlich wusste sie nicht, ob sich hier noch mehr Personen befanden. Aber die Wohnung war leer. Sie ging in die Küche und öffnete die Schränke, bzw. die zwei, die noch heil waren. Selbst in dieser Wohnung sah es aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Ein genaues Ebenbild dessen, was sich schon auf den Straßen abzeichnete. Sie hoffte einige Konserven zu finden, doch leider war alles leer. Ihr Blick fiel auf den Kühlschrank. Sie überlegte kurz. Könnte es sein, das...? Sie machte dir Tür auf, schlug sie jedoch kurz darauf wieder zu. "Bah, ist das ekelig!" Obwohl sie im vergangenen Jahr schon einiges gesehen - und gerochen! - hatte, übertraf das alles. Die Bewohner dieser Wohnung hatten offenbar, nachdem hier der Strom ausgefallen war, die Lebensmittel im Kühlschrank vergessen. Und somit war hier alles vergammelt und verschimmelt. 'Hmpf... anscheinend werde ich hier nicht fündig.' Also durchsuchte sie den Rest der Wohnung. Und obwohl sie nichts essbares finden konnte, entdeckte sie dennoch ein paar Dinge, die sich vielleicht noch als hilfreich erweisen könnten:

An der Garderobe hing ein Regencape gegen Wind und Unwetter sowie eine kugelischere Weste (Kampf +1 zur freien Verteilung). Davor standen ein Paar perfekte Wanderschuhe (Agilität +2, zur freien Verteilung). Die Schuhe waren noch erstaunlich gut erhalten. Und allem Anschein nach in Juls Größe. Sie sah an sich herunter. Ihre alten Sneakers waren schon ziemlich durchgelaufen und die Sohle löste sich bereits. Also beschloss sie die neuen Treter einfach direkt anzuziehen (Jul behält die Wanderschuhe, Agilität +2 für Jul). Schließlich durchwühlte sie noch eine Schublade der Kommode im Flur und fand eine Karte der Umgebung (+2 Erleichterung auf einen Wurf der Stationsaufgabe, bzw. der Mindestpunkteanzahl, zur freien Verteilung) sowie eine kleine schmale Kette, oder vielmehr ein Armband mit einem Anhänger. Jul wusste nicht, wozu dies nützlich sein könnte, aber aus irgendeinem Reflex heraus steckte sie es ein (chinesischer Glücksbringer der seinem Träger einmalig die Sonderrolle des Supporters erlaubt).

Jul konnte Geräusche aus dem Hausflur vernehmen. 'Oh oh, der Alte kommt zu sich, nur schnell weg' Bepackt mit ihren Funden rannte sie aus dem Haus und zurück auf die Straße. Sie überlegte, ob sie es noch einem der anderen Häuser versuchen sollte, aber der Blick durch einige Fenster verriet ihr, dass es dort nicht anders aussah als dort wo sie gerade gewesen war. Also rannte sie zurück zum Kanal und schwamm zurück zur Heather, vorsichtig ihre Beute mit einer Hand in die Höhe haltend um sie vor Nässe und Schmutz zu schützen.

MeTa
29.09.2013, 13:37
Tür abgeschlossen und Schlüssel eingesteckt. Jetzt sollte Ivan zumindest für die nächsten zwei Stunden sicher sein, wenn niemand...

"Guten Tag, Miss Weinberg. Ich habe einige Nachforschungen zu diesem Gebiet angestellt und wie es scheint, sind wir wirklich auf dem richtigen Weg zur Militärbasis, wo sich das Heilmittel angeblich befinden soll."

Eigentlich hatte sie nur wenig Lust, sich gerade jetzt zu unterhalten. Miss Blair war sicher eine der freundlichsten und vertrauenswürdigsten Personen hier, doch vom gebissenen Russen würde sie auch nichts erfahren dürfen. Vermutlich würde sie das nicht für sich behalten - und läge damit nicht mal unbedingt falsch.

"Aber sagen Sie, wissen sie, wie die Situation draußen momentan aussieht? Hat sich etwas ergeben?"

Shelley schüttelte nur vorsichtig den Kopf, hob dabei leicht die Achseln an. "Ehrlich gesagt - ich weiß es nicht. Es wurden noch ein paar Sachen gefunden, die wir irgendwann vielleicht brauchen... und der Nahrungsvorrat füllt sich auch auf. Aber ob wir so wirklich vorankommen, weiß ich nicht. Alles, was ich mitkriege, ist, dass die Hälfte der Crew fürchterlich stinkt." Sie grinste kurz, um ihr eigenes und auch das besorgt wirkende Gemüt von Celina aufzuhellen. Ahnte sie etwas?

"Ich fühle mich momentan total nutzlos, weil ich überhaupt nicht weiß, wie ich der Gruppe helfen kann. Im Piratenlager habe ich so ein rundes Fernglas....äh...ding gefunden, aber durch den Dampf überall sieht man auch nicht wirklich was. Teilweise kommt es mir so vor, als würde jeder hier etwas zum Vorankommen beitragen, außer mir." So war es wohl auch. Und während andere genau das taten, kümmerte sie sich darum, Gefahren vor allen geheim zu halten. "Aber naja... ich will ja jetzt nicht ins Selbstmitleid abdriften. Vielleicht gucken wir einfach mal gemeinsam, was die anderen treiben?", fügte sie lächelnd hinzu. Es war sicher nichts Schlechtes, die Britin von Ivan wegzulocken. Und es schien ja auch wirklich sinnvoll, an Deck auf den neuesten Stand gebracht zu werden.

Zitroneneis
29.09.2013, 14:56
"Ehrlich gesagt - ich weiß es nicht. Es wurden noch ein paar Sachen gefunden, die wir irgendwann vielleicht brauchen... und der Nahrungsvorrat füllt sich auch auf. Aber ob wir so wirklich vorankommen, weiß ich nicht. Alles, was ich mitkriege, ist, dass die Hälfte der Crew fürchterlich stinkt."
Celina konnte sich des Eindruckes nicht erwehren, dass das auf diesen Satz folgende Grinsen ein wenig gekünstelt war.
Ganz sicher war sie allerdings nicht und so schenkte sie der jungen Ärztin lediglich ein höfliches Lächeln und wartete darauf, dass sie fortfuhr.
"Ich fühle mich momentan total nutzlos, weil ich überhaupt nicht weiß, wie ich der Gruppe helfen kann. Im Piratenlager habe ich so ein rundes Fernglas....äh...ding gefunden, aber durch den Dampf überall sieht man auch nicht wirklich was. Teilweise kommt es mir so vor, als würde jeder hier etwas zum Vorankommen beitragen, außer mir."

Na? Zufrieden, dass noch jemand außer dir nur nutzlos in irgendeiner Ecke sitzt, Prinzessin?
Wills spöttischer Stimme schenkte Celina keine Beachtung.
Ja, das Gefühl der Nutzlosigkeit...
In einer Welt wie dieser, wo das Überleben weniger davon abhing, sich mit lebendigen Menschen gutzustellen, als vielmehr davon, sich gegen Tote entweder gewaltsam zu verteidigen oder schnell vor ihnen fortzurennen - in so einer Welt konnte man als Person ohne militärische Ausbildung oder Sportlerkarriere tatsächlich verzweifeln.
Aber war das wirklich alles, was Miss Weinberg Sorgen bereitete?

Wir sollten sie ein wenig im Auge behalten. Es gefällt mir nicht, wenn Ärzte besorgte Gesichter ziehen und man den Grund nicht ausmachen kann.
Du sprichst aus Erfahrung?
Mum hat das immer gesagt. Und sie muss es wissen, schließlich war... ist sie auch Ärztin. Zwar eine Zahnärztin, aber als solche kennt man sich ja auch aus.
Wenn du das so als weder Zahn- noch Irgendwasärztin erzählst...

"Aber naja... ich will ja jetzt nicht ins Selbstmitleid abdriften. Vielleicht gucken wir einfach mal gemeinsam, was die anderen treiben?"
Celina erwiderte das Lächeln. "Eine hervorragende Idee, Miss Weinberg. Im Übrigen müssen sie sich nicht sorgen - allein durch ihre ärztliche Ausbildung sind Sie unentbehrlich für unsere Gruppe. Da ist es nicht schlimm, dass Ihnen momentan anderweitig die Hände gebunden sind. Das wird jeder hier verstehen."
Außer vielleicht der Kampfoma.
Außnahmen bestätigen die Regel.

Als die beiden jungen Frauen das Deck der Heather betraten, bat sich ihnen der Anblick dieser Deutschen, die sich gerade mit einigen erbeuteten Gegenständen an Bord gezogen hatte.
Etwas enttäuscht runzelte Celina die Stirn. Es sah nicht aus, als wäre etwas Essbares dabei.
"Es ist zu schade, dass Verhandlungen mit den anderen Überlebenden in der Stadt wohl von wenig Erfolg gekrönt sein werden. Dieser Mangel an Lebensmitteln ist wirklich ein Problem. Und das Obst, dass Andrea mir..." Erschrocken, dass ihr das rausgerutscht war, tat Celina, als müsse sie husten und fuhr dann entschuldigend lächelnd fort: "Das Obst aus der Piratensiedlung und die anderen Vorräte von dort werden bestimmt keinen Tag mehr ausreichen."
Prüfend schaute sie Miss Weinberg ins Gesicht. Hoffentlich würde sie Celinas Versprecher nicht hinterfragen, denn wenn ihr eines unangenehm war, dann war es dass sie einer mit einer Gruppe verkehrt hatte und ihnen sogar ihr Leben verdankte.

MeTa
29.09.2013, 15:33
Irgendetwas gab es wohl, das Celina zu verheimlichen versuchte. Da hatten sie ja schon etwas gemeinsam. Da Shelley ihr eigenes Geheimnis schließlich auch für sich behalten wollte, wies sie die Engländerin (!) vorerst nicht weiter auf ihren "Versprecher" hin.

"Ja, wir müssen wirklich sparsam sein. Ich mache mir ja auch schon die ganze Zeit Sorgen!" Wenn das mal so wäre. Über so etwas Sinnvolles wie die Sicherung der Nahrungsvorräte hatte sie kaum wirklich nachgedacht. Sie war mit ganz anderen Dingen beschäftigt. "Allerdings haben wir es bisher ja irgendwie immer geschafft!" Sie machte eine kurze Pause, in der sie in sich ging, die vergangenen Tage und Wochen Revue passieren ließ. "Ich meine... wir haben einige Leute in der Gruppe, die echt einiges drauf haben, auch wenn das ja auf den ersten Blick nicht so aussieht. Und ich habe das Gefühl, dass bisher fast alles geklappt hat, was wir uns vornahmen... mit Abstrichen natürlich." Die zwei Opfer lediglich als "Abstriche" aufzuführen, ging ihr schon selbst etwas gegen den Strich, aber ihre rosarote Brille wollte sie dann doch nicht komplett absetzen, wenn das auch immer schwieriger wurde. Hey, wenn Menschen überzeugen wollen, zitieren sie andere. Ein kurzes, dieses Mal sogar ehrlicher gemeintes Grinsen stahl sich auf ihr Gesicht.

"Als ich vor über einem Jahr aus Sydney geflohen bin, war ich mit Kollegen unterwegs... ich arbeitete beim Fernsehen... eine davon - die hieß übrigens auch Andrea..." - na klasse, nun hast du sie doch auf ihren Versprecher aufmerksam gemacht - "...sagte immer, dass sowas wichtig sei. Also... eine Gruppe, in der man sich wohlfühlte... auch wenn sie selber eigentlich nicht wirklich Gruppenmensch war..." Shelley schweifte fast etwas ab und wurde nachdenklicher. Zumindest hat sie die Gruppe nicht wegen einem bescheuerten Gruß im Radio verlassen.

"Was ich sagen will... ich bin wirklich optimistisch. Und ich glaube, wir schaffen das schon. So wirklich voraussehen kann man ja eh nichts. Wer weiß, wie es ist, wenn wir diese Schleuse hinter uns haben. Gibt es da eigentlich schon einen Plan, wie wir das machen?" Miss Blair selbst war wohl auch nicht die richtige Ansprechpartnerin dafür, hatte sie ja die letzte Zeit wohl auch eher unter Deck verbracht und sich Wissen angelesen als dem Abenteuerreport eines Dritten zu lauschen. "Ich bin übrigens Shelley und komme mir beim "Sie" viel zu albern vor", ließ sie die Diplomatentochter noch lächelnd wissen.

T.U.F.K.A.S.
29.09.2013, 15:49
Klonk.
Panisch keuchend erwachte Lexi aus einem unruhigen Schlaf. Der Kater saß immer noch tief im Mark, aber wenigstens waren die Kopfschmerzen endlich verflogen. Gabe stand vor ihr und deutete mit der Hand auf etwas, was direkt neben ihr lag.
"Da.", sagte er kurz und knapp.
"D-da, was?", murmelte sie und rieb sich die Augen.
"Ich dachte du könntest was damit anfangen.", antwortete der Franzose und grinste verschmitzt. Das fade Licht der Schreibti•••••••• umstrahlte seinen Körper von hinten, sie erkannte nur schemenhaft sein Gesicht. Neben dem Bett lag das Hausmädchenkostüm, nunmehr verstaubt und wahrscheinlich übersät mit Bügelfalten. Und jetzt lag ein Maschinengewehr darauf. Ein dreckiges, beschissen aussehendes Maschinengewehr.
"Damit?", kam die Gegenfrage ihrerseits. "Das Ding ist Schrott, das sehe ich von hier. Was zum Geier hast du schon wieder angestellt?" Sie drehte sich von Gabe weg und schloss die Augen, in der Hoffnung wieder einzuschlafen.
"Ich hab's geklaut von ein paar Chinesen, die auf der anderen Seite campieren und... äh, ich dachte du könntest viell-"
"Was, wenn ich nicht in Stimmung bin? Was, wenn ich dir sage, dass ich gerade andere Probleme habe als so 'ne blöde Hitlersense wieder zusammenzubauen? Was, wenn ich gerade 'ne Minute brauche? Oder eine Woche? Oder ein Jahr?" Pause. "Mein Bruder ist tot, Gabe. Wahrscheinlich umgebracht. Zumindest glaub' ich das, sofern das Asiaten-Gör nicht gelogen hat. Hab' ihm sogar das Leben gerettet in der Hoffnung, Neues rauszukriegen aber - fuck, da gibt es nichts, was ich gerade tun kann. Nichts. Und das nervt, weißt du? Das... das ist inaktzeptabel in jeder Hinsicht. Also, warum lässt du mich nicht einfach...", sie woltle die Frage zu Ende stellen, aber Gabe war schon aus der Kajüte herausgerannt. Wahrscheinlich war er selbst genervt von ihr. Kurz schaute sie zur geschlossenen Zimmertür, dann herunter auf das Maschinengewehr. Dann wieder auf die Tür.

Nur in Unterwäsche und Pistolenholster gekleidet schälte sie sich aus dem Bett, hob das schwere Mistding auf und drapierte es auf dem Schreibtisch. Was sollte es schon groß für einen Unterschied machen? Wenn sie es reparieren würde - was dann? Ihr war das Teil zu klobig, somit blieb wohl nichts anderes übrig als es wem anders aufs Auge zu drücken wenn es fertig wäre. Aber wem? Sie entnahm eine Zigarette aus Tannings Schachtel und zündete sie an. Soviel zum Thema "Rauchen im Inneren nicht gestattet". Sie schaute auf das Gewehr, schaute noch einmal zur Tür, blies etwas Rauch aus dem Mund und verkündete laut ihren Gedankengang.

"Fuck it. [Aufgabe My]"

Gendrek
29.09.2013, 17:15
"Zut (Kacke)..." Gabe war bereits als davongelaufen als Lexi anfing was von Hitlersensen zu quatschen. Die sah bereits so schon aufgequollen genug aus, da konnte er sich bereits denken, warum es ihr scheiße ging, aber dass er den letzten Teil erst realisierte, als er die Türe bereits zuwarf... "Zut."
Ihr Bruder wurde umgelegt... aber sie wusste nichts davon oder wie? Gabe stand ein wenig verzweifelt vor der Türe, hörte irgendwann ein lautes "Fuck it!" aus der Kabine... scheiße...
"Ey..." verdammt, das kam leise raus, er räusperte sich kratzig und kehlig ehe er kurz gegen die Kabinentür boxte.
"Ey... Lexi... scheiße... sorry Lexi, echt... sorry. Wenn wir die Scheiße hier überleben... und sich unsere Wege nicht trennen... dann schnappen wir uns le espèce de porc (das Dreckschwein), oui?"
Was sollte er groß sagen? Lexi war nicht übel, sie war ne coole Sau und Gabe schätzte sie als Kameradin. Er hatte nie so viel mit ihr zu tun wie seit den letzten Tagen, aber sie war schon immer lässig, locker und einfach... gut drauf.
"Solche Pépère (Penner) kann man nicht davonkommen lassen."
Er boxte nochmal gegen die Türe, ließ die geballte Faust daran herabrutschen und griff sich das Scharfschützengewehr welches er sich über die Schulter gelegt hatte.
Er besah es sich ein wenig genauer und... was tat er da eigentlich? Er hatte ja keine Ahnung von Knarren. Seine einzigen Kenntnisse stammen aus Call of Duty und Battlefield und naja... was sollte er also schon wissen?
Magazin hatte es. Einen Hebel am Lauf, das kannte er. In den ganzen Shootern hatte er das schonmal gesehen und konnte sich gut erinnern, die Briten in CoD2 hatten auch so ein Gewehr, Bolt-Action nannte sich das. Schuss abfeuern, Hebel umlegen, nach hinten ziehen, Patrone laden, Verschluss nach vorn schnappen lassen, Hebel umlegen, abdrücken. Aber das war es eigentlich auch schon. Schulterstütze, Zielfernrohr... das Ding würde jedem den Kopf wegblasen, man müsste sich halt nur zwei wertvolle Sekunden Zeit zum zielen lassen.
Probehalber legte er das Gewehr an, schaute durch das Visier und war kurz erschlagen von den zahlreichen Markierungen. Er hatte mal gehört, dass dieser Kram höchste Wissenschaft sein soll, aber das was er da sah... "Zut..." das sah ihm verdammt nach Mathequatsch aus.

Keine Ahnung was er mit dem Ding anstellen sollte, aber er würde sich demnächst entscheiden, irgendwer würde davon sicherlich profitieren.
Er würde sich erstmal die Beine vertreten, dabei eine entspannt qualmen und ein wenig mit seinem Fund herumaffen.
Sie würden auf jeden Fall das Schleusentor passieren müssen und dafür müsste schon jemand zu dem Teil hinlaufen und ne Konsole finden oder so... er würde sich da ganz sicher nicht hinwagen, außer er hätte dieses Baby bei sich und jemand würde ihn davon überzeugen nochmal Scheiße anzustellen... lieber wäre es ihm jedoch, wenn er auf dem Kahn bleiben würde.
Gabe wanderte rauchend auf dem Deck auf und ab, seine Füße trugen ihn letztlich Richtung Bug, so dass er die perfekte Aussicht auf die riesige Schleuse hatte. Er lehnte sich an das kalte, feuchte Geländer, stellte das Gewehr neben sich ab und überlegte...
"Merde..." Gabe schnippte die halb aufgerauchte Kippe in das Brackwasser und blies einen letzten Schwall Rauch aus seiner Mundhöhle ehe er das Gewehr auf das Geländer legte, es mit dem Lauf direkt auf die Schleusentore ausrichtete. "...ich frage mich..." Gabe ruckte das Gewehr ein wenig hin und her, vielleicht könnte er ja eine Position finden mit der wenigsten einer Person geholfen werden könnte.

Zitroneneis
29.09.2013, 22:21
"Ja, wir müssen wirklich sparsam sein. Ich mache mir ja auch schon die ganze Zeit Sorgen!"
Erleichtert atmete Celina aus. Sie hatte also nichts gemerkt.
"Ich meine... wir haben einige Leute in der Gruppe, die echt einiges drauf haben, auch wenn das ja auf den ersten Blick nicht so aussieht. Und ich habe das Gefühl, dass bisher fast alles geklappt hat, was wir uns vornahmen... mit Abstrichen natürlich."
Abstriche? Nun, Celina war überrascht, wie glatt ihre Reise insgesamt gelaufen war.
Wenige Verletzungen hatte es gegeben und nur zwei Tote, trotz unzähliger Gefahren.
Und Celina selbst war von alledem wenig berührt gewesen.
Abstriche, ja so konnte man es nennen.
So bitter es auch schmeckte.

"Als ich vor über einem Jahr aus Sydney geflohen bin, war ich mit Kollegen unterwegs... ich arbeitete beim Fernsehen... eine davon - die hieß übrigens auch Andrea, sagte immer, dass sowas wichtig sei. Also... eine Gruppe, in der man sich wohlfühlte... auch wenn sie selber eigentlich nicht wirklich Gruppenmensch war..."
Großartig, sie hat es also doch gehört.
Dein Husten war auch nicht gerade dezent, Prinzessin.

Aber was Miss Weinberg da erzählte... hatte Andrea nicht einmal erzählt, dass sie eine Zeit lang beim Fernsehen gearbeitet hatte? Und auch die restliche Beschreibung traf auf die gleiche Andrea zu, die auch Celina kannte.
Die Welt war klein.
Aber ob die Ärztin wohl um Andreas andere Tätigkeit wusste?

"Was ich sagen will... ich bin wirklich optimistisch. Und ich glaube, wir schaffen das schon. So wirklich voraussehen kann man ja eh nichts. Wer weiß, wie es ist, wenn wir diese Schleuse hinter uns haben. Gibt es da eigentlich schon einen Plan, wie wir das machen? Ich bin übrigens Shelley und komme mir beim "Sie" viel zu albern vor."
Hier musste Celina das Lächeln erwidern. "Schön, dich kennenzulernen Shelley. Ich bin Celina."
Dann schaute sie das Schleusentor an und meinte nachdenklich: "Ich weiß nicht, ob der Mechanismus sehr kompliziert ist, den man zur Schleusenöffnung betätigen müsste. Problematisch wären da wohl eher", sie deutete in die Richtung einiger wankender Gestalten, "unsere untoten Freunde dort drüben. Wer auch immer versucht, die Schleuse zu öffnen, sollte sich auch zum Rennen bereit machen. Und sich verteidigen können."
Mit einem etwas selbstironischen Lächeln klopfte Celina sich auf die Brust. "Das ist alles nicht gerade meine Spezialität. Und deine vermutlich auch nicht, oder?"

Wie sollte sie ihre nächste Frage formulieren? Wollte sie das überhaupt?
Aber vielleicht stimmte ihre Vermutung ja.
Und wenn die beiden sich kannten - nun, es war immer schön, von alten Bekannten von damals zu hören.
Ein wenig Trost musste in dieser Welt schließlich bleiben.
Und Celina hätte sich dasselbe gewünscht, würde ihr jemand etwas von ihren Eltern erzählen.
Oder von Derek.
Oder Blanche.
Sogar von Katie.
"Shelley, ich hätte eine ganz andere Frage, die jetzt mit der Planung nichts zu tun hat. Aber nun hast du mich neugierig gemacht." Celina stockte und sprach dann, um die richtige Betonung bemüht, weiter:
"Noossboum? Äh... ich meine, war das der Nachname deiner Kollegin? Denn was du erzähltest kam mir bekannt vor. Die Andrea, die ich kennengelernt habe war wohl früher Fernsehmoderatorin und hieß so oder so ähnlich. Eine Deutsche, glaube ich. Ähm, jedenfalls habe ich sie mehrmals in - sagen wir einfach - verzwickten Situationen getroffen und sie hat mir ausgeholfen. Also... uh... wollte ich nur wissen, ob wir dieselbe Frau kennen. Denn falls dem so ist, würde es dich ja vielleicht interessieren, dass sie wohlauf ist."
Zumindest war sie das bis vor wenigen Tagen gewesen.
Und war es wahrscheinlich immer noch, falls sie wirklich zeitig von der Pirateninsel geflohen war.

MeTa
29.09.2013, 23:27
"Und deine vermutlich auch nicht, oder?"

Shelley grinste nur. Nein. Sich zu verteidigen - wirklich physisch zu verteidigen - war nun wirklich nicht ihre Spezialität, auch wenn ihr immer wieder überraschend starker Wille sie schon die ein oder andere Situation hat überstehen lassen, die nach Zahlen und Fakten aussichtslos erschienen war. Vielleicht war es auch einfach eine Menge Glück. Oder Karma. Heh. Karma wäre cool.

Celina wirkte eine Weile sehr nachdenklich. Gerade als Shelley das Schweigen brechen und nachhaken wollte, öffnete sie jedoch den Mund. "Shelley, ich hätte eine ganz andere Frage, die jetzt mit der Planung nichts zu tun hat. Aber nun hast du mich neugierig gemacht."

Das klang interessant. Die Britin wirkte immer sehr ernst und vernünftig. Wenn sie den Gesprächsfokus von der Überlebensplanung wegbewegte, würde es sich sicher nicht um etwas komplett Nebensächliches handeln. Die Wannabe-Ärztin nickte nur erwartungsvoll und sah der Diplomatentochter genau so aufmerksam auf die Lippen.

"Noossboum? Äh... ich meine, war das der Nachname deiner Kollegin? Denn was du erzähltest kam mir bekannt vor. Die Andrea, die ich kennengelernt habe war wohl früher Fernsehmoderatorin und hieß so oder so ähnlich. Eine Deutsche, glaube ich. Ähm, jedenfalls habe ich sie mehrmals in - sagen wir einfach - verzwickten Situationen getroffen und sie hat mir ausgeholfen. Also... uh... wollte ich nur wissen, ob wir dieselbe Frau kennen. Denn falls dem so ist, würde es dich ja vielleicht interessieren, dass sie wohlauf ist."

Sekunde eins, Sekunde zwei, Sekunde drei... immer noch war sie sprachlos. Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit von sowas? Erst, als ihr der dauernd aufstehende Mund dann doch zu peinlich wurde, bekam sie auch Töne heraus. "Wow. Die Welt ist echt klein", sagte sie, zugegeben wesentlich neutraler und emotionsloser als sie sich fühlte. Denn tatsächlich waren das vielleicht die besten Nachrichten, die sie seit Ewigkeiten bekommen hatte. Auf einer Stufe mit dem Entdecken des Heilmittels. Naja...

Zu gerne hätte sie Celina spontan umarmt, doch die war immer noch eine feine Dame und auch wenn Shelley nicht so unangenehm stank, wie diejenigen, die sich in den schmutzigen Sud an Wasser und Dreck geworfen hatten, wollte sie das etwas jüngere Mädchen doch nicht überrumpeln. "Das ist echt... boah! Auf der Pirateninsel?", stieß sie aus und hatte das Gefühl, dass das Strahlen in ihren Augen das Fehlen der Umarmung kompensieren wollen würde.

"Ich meine... nicht, dass mich das überrascht. Wenn es jemand schafft, dann... dann Andrea, a-aber trotzdem..." - es war nun fast, als würde sich die Nostalgie wie etwas Tatsächliches, Materielles langsam in ihr ausbreiten, sie überfluten. "Sie hat mir jetzt nicht das Leben gerettet... nicht direkt... aber... ich hab in der kurzen Zeit nachdem die... Zombies kamen und wir... w-wir fliehen mussten total viel von ihr gelernt und ein kleines Stück ihrer Kraft verstanden und irgendwie versucht, das..." - was wollte sie überhaupt sagen?

"Wenn ich Andrea nicht gehabt hätte... in den paar Tagen... ich glaube, ich hätte irgendwann aufgegeben oder... oder es einfach irgendwie nicht geschafft oder so. Ich weiß bis heute nicht, wie ich so dumm sein konnte, einfach abzuhauen. Wenn das alles ein bisschen anders gelaufen wäre, wär' ich vielleicht heute noch mit ihr unterwegs."

Ein Blick zur Engländerin verriet Shelley das Offensichtliche. Celina hatte keine Ahnung, wovon sie nun sprach. "Uh, sorry!", fügte sie nach einer kleinen Pause hastig an und grinste dabei verschmitzt. "Jedenfalls... oh-wow, das sind wirklich tolle Neuigkeiten, danke! Wenn Andrea dich pausenlos rettet, musst du so cool sein, wie ich dich finde." Sie lächelte und in ihren Armen zuckte es erneut. Ach, scheiß drauf! Beinahe überfallartig - also genau so, wie sie es eigentlich nicht hatte tun wollen - umarmte sie die Europäerin.

"Danke!"

Daen vom Clan
30.09.2013, 10:22
Lexi konnte abermals ihre ganze Erfahrung in die Waagschale werfen und das Gewehr problemlos reparieren.
Probe auf Geschick - bestanden!

In den Händen hielt sie nun ein Maschinengewehr, Kampf +8, zur freien Verteilung.

Layana
01.10.2013, 09:51
Jul hiefte sich an Bord und warf die kugelsichere Weste sowie das Regencape, in welches sie die Landkarte eingewickelt hatte, vor sich auf den Boden. Sie würde später überlegen, wem sie die Sachen am besten gab, erst Mal musste sie trocken (und idealerweise auch sauber) werden. Sie wollte sich gerade auf den Weg in eine der Kabinen machen, da sah sie Shelley und Celina, die gerade die Treppe hinauf kamen und sich unterhielten. Jul konnte leider nicht verstehen, um was es bei ihrem Gespräch ging, aber sie bemerkte, dass sie beide einmal zu ihr hinüber sahen, sie aber nicht ansprachen und offensichtlich auch nicht weiter beachteten.

Jul senkte den Kopf. ‚Natürlich sprechen sie mich nicht an. Warum sollten sie auch?‘ Jul hatte nie viele Freunde gehabt, und Freundinnen noch weniger. Eine einzige sogenannte „beste Freundin“ hatte sie in ihrem Leben gehabt. Und das war im Kindergarten und den ersten zwei Jahren der Grundschule. Danach war Melanie weggezogen. Sie hatte zwar immer Kontakt mit ihren Klassenkameradinnen und Kameraden gehabt, und auch später mit den anderen aus ihrem Leichtathletikverein oder aus dem Studium, aber über eine lose Bekanntschaft ging es dann doch sehr selten hinaus. Jul war kurz davor, zum zweiten Mal an diesem Tage eine Träne zu vergießen, doch riss sie sich zusammen. ‚Nicht hier, wo dich jemand sehen könnte…‘

Sie schlich hinter den beiden vorbei und begab sich in die Kabine, die sie in den letzten Tagen zum schlafen, umziehen und gelegentlichem frisch machen verwendet hatte. Da sich ihr Frischwasservorrat bedrohlich verringerte, verzichtete Jul auf eine ausgiebige Dusche. Stattdessen wusch sie sich nur mit einem Waschlappen den gröbsten Dreck von ihrem Körper. Nur den Gestank bekam sie nicht so richtig weg. Sie betrachtete sich im Spiegel. Ihr Gesicht wirkte mager und abgeklärt, die Traurigkeit war ihr zum Glück nicht anzusehen. Sie fuhr sich einmal mit den Fingern durch die Haare (ein eher kläglicher Versuch sie zu kämmen, aber der alte Vantowers hatte leider weder Bürste noch Kamm in seiner Kabine aufbewahrt) und zog sich dann ein neues Top über. Zwar auch nicht mehr das frischeste, aber immer noch sauberer als das, mit dem sie zuvor durch das brackige Kanalwasser geschwommen war. So konnte sie wenigstens dem Rest der Gruppe gegenüber treten, ohne dass man gleich davon laufen würde.

Als sie das Deck wieder betrat, waren Celina und Shelley immer noch da. Und Shelley fiel grad Celina um den Hals. Jul schluckte den Kloß, der gerade in ihrem Hals aufsteigen wollte, eilig herunter. „Hey, nehmt euch ein Zimmer, wenn ihr euch so gern habt!“ rief sie den beiden entgegen, in der Hoffnung, dass diese den Scherz verstanden, auch wenn ihre Stimme dies nicht gerade vermuten ließ.

Zitroneneis
01.10.2013, 11:46
Celina konnte vor sich sehen, wie kleine Zahnräder sich in Shelleys Kopf drehten. Offensichtlich war ihre Vermutung korrekt gewesen.
Mit einer, wahrscheinlich der Überraschung zuzuschreibenden, ziemlich ausdruckslosen Miene, sagte die Ärztin: "Wow. Die Welt ist echt klein"

Dann platzte sie heraus: "Das ist echt... boah! Auf der Pirateninsel? Ich meine... nicht, dass mich das überrascht. Wenn es jemand schafft, dann... dann Andrea, a-aber trotzdem...
Sie hat mir jetzt nicht das Leben gerettet... nicht direkt... aber... ich hab in der kurzen Zeit nachdem die... Zombies kamen und wir... w-wir fliehen mussten total viel von ihr gelernt und ein kleines Stück ihrer Kraft verstanden und irgendwie versucht, das..."
Shelley schien nach Worten zu ringen.

"Wenn ich Andrea nicht gehabt hätte... in den paar Tagen... ich glaube, ich hätte irgendwann aufgegeben oder... oder es einfach irgendwie nicht geschafft oder so. Ich weiß bis heute nicht, wie ich so dumm sein konnte, einfach abzuhauen. Wenn das alles ein bisschen anders gelaufen wäre, wär' ich vielleicht heute noch mit ihr unterwegs."

Ein wenig verwirrt schaute Celina ihr Gegenüber an. Sie hatte Schwierigkeiten, Shelley zu folgen, was die Amerikanerin nun anscheinend realisierte.
"Uh, sorry!", beeilte sie sich mit einem nahezu ansteckenden Grinsen. "Jedenfalls... oh-wow, das sind wirklich tolle Neuigkeiten, danke! Wenn Andrea dich pausenlos rettet, musst du so cool sein, wie ich dich finde."

Verlegen kratze Celina sich am Kopf, öffnete den Mund, um etwas (vermutlich uncooles) auf dieses Kompliment zu erwidern-

Und dann geschah etwas, womit sie beileibe nicht gerechnet hatte:
Shelley fiel ihr spontan um den Hals.
"Danke!"

Nein, mit so einer emotionalen Reaktion hatte sie in der Tat nicht gerechnet. Anscheinend mussten das bahnbrechende Neuigkeiten für Shelley gewesen sein.
Ein wenig überrumpelt murmelte Celina ein kleines "K-keine Ursache" und erwiderte die zwar plötzliche aber durchaus nicht unangenehme Umarmung.

„Hey, nehmt euch ein Zimmer, wenn ihr euch so gern habt!“, ertönte es aus Richtung der Tür.
Celina spürte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss. Sie hatte während ihrer Unterhaltung mit Shelley gar nicht bemerkt, dass die Deutsche das Deck verlassen hatte und in der Zwischenzeit zurückgekehrt war.
Irritiert und peinlich berührt spähte Celina an Shelley vorbei und sah die Frau an.
Hatte sie einen Witz gemacht?
Celina war nicht ganz sicher, denn sie glaubte, einen bitteren Unterton in ihrer Stimme vernommen zu haben.
Langsam, vorsichtig und noch immer mit einem leicht verlegenen Lächeln löste sie sich aus Shelleys Armen und wandte sich dann der Deutschen zu.
"Ja, es tut uns wirklich leid, gnädige Frau, die Jugend von heute besitzt wirklich kein Schamgefühl mehr, sich einfach so in der Öffentlichkeit zu drücken!!! Ich bitte aufrichtig um Ihre Entschuldigung für solch gar unsittliches Betragen." Der Satz wurde von einem Knicks begleitet, aber Celinas Lächeln war mehr freundlich denn spöttisch.
Man sollte manche Dinge besser mit Humor nehmen.

Layana
01.10.2013, 13:37
Autsch, da war ihr Spruch anscheinend nach hinten los gegangen. Jul versuchte es daher mit einem Grinsen. "Hey... ähm... ist schon gut" Sie ging zu den beiden hinüber. "Sorry, war nicht so gemeint, wie es vielleicht rüber kam." Sie hoffte, dass Celina sie verstand. Dieser Knicks gerade hatte sie doch sehr verwirrt.

"Ähm.. sagt mal, wisst ihr was jetzt eigentlich der Plan ist? Irgendwer wird wohl ran müssen und die Schleuse öffnen." Sie sah hinauf zu den Schleusentoren und dem Steuerhaus am rechten Ufer. Der Weg dorthin war von hier aus leider nicht genau auszumachen. Es warteten vermutlich noch die eine oder andere unliebsame Überraschung auf sie. Da fiel ihr etwas ein. "Moment..." und sie lief hinüber zu der Stelle, wo sie ihre Fundsachen abgeladen hatte, schnappte sich die Landkarte und eilte zurück. "Ich hab eine Karte der Gegend hier gefunden. Vielleicht könnte die ja auch irgendwie nützlich sein?" zeigte sie Shelley und Celina die Karte und sah sie fragend an.

MeTa
01.10.2013, 13:56
Als Celina sich von ihr löste, wandte auch Shelley sich zur Stimme um, die der Deutschen gehörte.

"Ja, es tut uns wirklich leid, gnädige Frau, die Jugend von heute besitzt wirklich kein Schamgefühl mehr, sich einfach so in der Öffentlichkeit zu drücken!!! Ich bitte aufrichtig um Ihre Entschuldigung für solch gar unsittliches Betragen."

Wie war das jetzt gemeint? Das Lächeln wirkte nicht böse, vielleicht nahm sie es leicht. Man konnte ja nicht mal genau sagen, wie Jul es gemeint hatte. Wussten die beiden etwa nicht, dass Ironie und Sarkasmus in einer Zombieapokalypse nicht funktionierten?

Im spontanen Glück lief sie immer wieder Gefahr, den Filter auszuschalten, der zwischen Hirn und Mund lag und bei ihr ohnehin viel zu locker saß. Irgendwie müsste sie erst mal die Stimmung auflockern. In Gedanken hörte sie sich schon sagen: Hey. Wir spielen WK II. Celina und ich bilden eine Allianz und du verlierst. Okay? Doch die Reflexion sagte ihr, dass das keine gute Idee wäre. Die beiden würden das sicher nicht so witzig finden wie sie. Verdammt - niemand außer ihr würde das witzig finden.

Und bevor sie doch seriös werden konnte, war es Jul, die den Ernst der Lage zurückholte. Sie besorgte sogar eine Karte von der Umgebung. Shelley nickte lächelnd. "Uuh, ja. Das ist ja perfekt... also... in Anbetracht der Situation. Celina und ich haben uns eben auch schon unterhalten und... das mit den Schleusentoren scheint eine gute Idee. Naja - Celina war der Kopf und ich habe danebengestanden und abgenickt, was sie sagte." Ein weiteres, verschmitztes Grinsen folgte. "Wir sollten das auch möglichst bald machen, denn die Nahrungsvorräte gehen so langsam aus. Und der Qualm hier ist ja auch nicht gesund. Außerdem... no offense, aber du kannst ja auch mal wieder eine salzfreie, heiße Dusche gebrauchen, ne?!" Shelley grinste und versuchte, der Deutschen mit einem Zwinkern verständlich zu machen, dass sie das nicht böse gemeint hatte.

Sie sah sich für einen Moment um, blickte dabei sogar in Richtung der Schleusen, an dessen Ostseite sich offenbar ein Steuerhaus befand, wie die Karte verriet. "Aber wer geht? Ich würde das wohl auch machen, aber ich bräuchte jemanden an meiner Seite, der stark ist und kämpfen kann... und eine Waffe wäre auch nicht schlecht. Haben wir da noch was übrig? Ich weiß sonst auch nicht, wie ich mich nützlich machen kann und bin relativ ausgeruht. Aber wir sollten erst mal sehen, ob sich nicht sonst jemand finden lässt, der schon dafür gewappnet ist und unbedingt will." Unbedingt wollen. Das war sicher der falsche Ausdruck. Es gab vermutlich sehr wenige, die sich unbedingt dafür in die Scheiße schicken lassen wollten. Zombies waren eben doch nicht so cool, wie man sich sie in der Sicherheit des Fernsehschirms eingebildet hat.

Layana
01.10.2013, 16:19
"Ob sich nun jemand unbedingt freiwillig da hoch wagt, glaube ich zwar eher nicht, aber du solltest Fritz fragen, ob er dich begleitet. Er ist bei solchen Aufgaben echt eine gute Hilfe. Und was Waffen angeht, ich hab leider keine, die ich dir geben könnte. Die alte AK hier ist auch nicht mehr im besten Zustand. Für mal einen vereinzelten Schuss taugt die noch, aber bei ganzen Zombiehorden - und die befürchte ich leider da drüben - wird's wohl nicht mehr reichen. Vielleicht kann Dolores dir ja ihr Gewehr leihen? Das ist schon ein ordentliches Teil. Oder wir fragen Lexi um Rat."

Jul kratzte sich am Hinterkopf. Jetzt war sie mit ihrem Englisch am Ende. "Ich hätte sonst nur noch diese Weste und das Regencape hier. Aber das wird uns vermutlich nicht weiter bringen."

Lynx
02.10.2013, 16:44
Es war eine weite Reise gewesen, doch seit der Pirateninsel war Dolores vorgekommen, als wären nur Bruchteile von Stunden vergangen. Sie erinnerte sich an kaum etwas, hier und da hatte sie aktiv etwas wahrgenommen - als Celina sie voller Freude über ihre Wiederkehr umarmt hatte, oder als Fritz ihr wenig später zugenickt hatte als wollte er sagen: "Gut gemacht und gern geschehen." Sie hatte nichts gut gemacht. Alleine wäre sie umgekommen. Hatte sie es überhaupt verdient, gerettet zu werden? Was, um alles in der Welt, hielt sie eigentlich an diesem Leben fest? War ihr Stolz so übermächtig, dass er alles andere in den Schatten stellte? Ohne Frage, ihr gesamter Überlebenswille war von dem Gedanken getragen worden, dass sie nicht war wie die anderen. Sie würde sich nicht einfach umbringen, fressen oder verwandeln lassen. Sie war die Starke, die einzige die es offenbar Wert war, dass sie überlebte, sie war jemand, auf den man stolz sein konnte.
Aber nur mehr sie selbst war übrig, die auf sie stolz sein hätte können. Und selbst diese eine Person, selbst ihr eigenes Ich, hatte gerade überhaupt keine Intentionen mehr, stolz zu sein. Sie fühlte sich elend. Und alleine. Eigentlich hätte sie sich schon vor zehn Jahren so fühlen müssen. Wann war sie eigentlich zu so einer furchtbaren Ignorantin geworden? Und warum?

"Lori, du bekommst Falten wenn du wieder so verzwickt schaust.", hatte Mister Williams immer gerne gesagt, um sie aufzuziehen. Bei dem Gedanken daran musste sie lächeln, aber damals hatte sie das nie besonders erquicklich gefunden. Sie hatte es meist mit einem ärgerlichen Kopfschütteln abgetan und für den Rest des Tages nicht mehr mit ihm gesprochen. Obwohl, manchmal hatte sie ihn angefaucht, dass er sie ja niemals vor ihren Freunden "Lori" nennen sollte. Wieso eigentlich? Früher hatte sie das geliebt. Und ihn hatte sie geliebt, aber jede Gelegenheit genutzt, ihm das nicht mehr zu zeigen. Und Barbara erst.. sie war ein so hübsches Kind gewesen. Sie war äußerlich ohne Zweifel nach ihr geraten, aber hatte wohl das weiche Herz ihres Mannes geerbt. Eigentlich hatte sie nur das Beste von den Eltern bekommen, und trotzdem hatte sie das einfach nicht annehmen können. Nein, Barbara hätte sich so entwickeln sollen, wie ihre Mutter es vorgesehen hatte, damit sie auch davon zehren konnte und mit ihrer hübschen, begabten Tochter angeben konnte. Bei all dem hatte sie, Dolores, vollkommen übersehen, dass ihr Kind immerhin ihren eigenen Kopf entwickelt hatte, sich von niemandem aufhalten ließ und ihre Träume verfolgte. Eigentlich beneidenswert.

Geplagt von all diesen Gedanken stand Dolores schließlich auf dem Deck des Schiffes und besah sich die Barriere, die ihnen den Weg versperrte. Eigentlich war es ein reines Selbstmordkommando zu versuchen, die Schleuse zu öffnen, aber es schien auch der einzige Weg zu sein. Eigentlich hätte sie auch sofort losspazieren können, je schneller es für die anderen weiter ging desto besser. Und nun, da sie ihre Lebensansichten etwas überdacht hatte, erschien es ihr nicht furchterregend, zu sterben. Auf der Insel hatte sie sich ans Leben geklammert, weil sie nicht mit dem Gefühl, versagt zu haben aus der Welt scheiden wollte. Aber... was genau konnte sie denn daran jetzt noch ändern?

Dolores stutzte kurz. Es gab zumindest eine kleine Sache. Eine winzige Kleinigkeit, die es vielleicht ein bisschen besser machen würde. So machte sie sich auf die Suche nach Celina, die gerade mit Shelley Weinberg und dieser Jul zusammenstand. Ihr war egal, ob sie die drei bei etwas unterbrach, und komischerweise fühlte sie, dass sie ein bisschen nervös war. "Ich bin gar nicht Mrs. Thomas.", platzte sie heraus, als sie Celina erreicht hatte. "Eigentlich heiße ich Dolores Williams. Ich hatte einen Ehemann, George, der schon am Anfang der Katastrophe erwischt wurde. Wir hatten ein hübsches Haus nahe Sydney. Mister Thomas war nur... nun, ich weiß nicht. Er hat mir geholfen, aber er war nie mein Mann. Und ich hatte eine Tochter, Barbara. Nein, Clover. Sie würde sich freuen, wenn ich sie so nenne. Sie wäre jetzt ein bisschen älter als du und sie wollte einfach nur, dass alle Menschen glücklich sind." Die drei Frauen starrten sie an und Celina wusste wohl nicht recht, wie ihr geschah. Verlegen sah Dolores zu Boden. "Entschuldige. Ich dachte nur... irgendjemand sollte wissen, wer ich wirklich bin. Und du bist ein kluges Mädchen, ich schätze dich sehr. Ich wollte, dass wenigstens du die Wahrheit kennst, auch wenn es vielleicht nicht so wichtig ist." Es war wichtig für sie, doch in Wirklichkeit war das alles wohl nur eine Kleinigkeit wenn man bedachte, was alle Menschen seit der Katastrophe erlebt hatten. Aber falls sie wirklich in dieses Häuschen gehen würde, um die Schleuse zu öffnen, musste einfach jemand, oder eben Celina, die sie wirklich mochte, Bescheid wissen. Sie wollte nicht mit einer Lüge sterben, und sie wollte auch nicht mit einer Lüge leben. Sie wollte einfach nur Mrs. Williams sein und die Erinnerungen an George und Clover weiter tragen.

MeTa
02.10.2013, 17:16
Shelley hatte gerade auf Juls Ausführungen antworten wollen und hätte sich dann auf den Weg gemacht, nach Fritz, Lexi oder Dolores zu suchen, doch Letztere trat von sich aus zu der kleinen Gruppe. Sie wirkte unruhig und das, was sie sagte, musste offensichtlich dringend raus. Zuerst wollte Shelley sich abwenden, um nicht zu offensichtlich bei ihrer Offenbarung mitzuhören und das Gespräch mit der Deutschen beenden zu können, doch was sie sagte, überraschte sie doch zu sehr.

Schockiert drehte sie sich um. Clover? Das konnte nicht sein. Erst sagte Celina ihr, dass Andrea noch lebte und nun fand sie heraus, dass die rothaarige Schönheit die Tochter von Mrs. Thomas...? Aber klar. Sie war ihr doch sowieso bekannt vorgekommen. Und auch, wenn ein Teil von ihr glaubte, dass Zombie-Ivan gleich auf das Deck stürmen und "Candid Camera" brüllen würde, war sie sich doch sicher, dass diese Ähnlichkeit unverkennbar war.

Was sollte Shelley ihr sagen? Die Begegnung mit Ian und seiner Freundin war nun schließlich eine ganze Weile her. Mit absoluter Sicherheit konnte sie nicht sagen, ob sie jetzt noch leben würden, aber alles sprach dafür. Sie waren vermutlich so sicher, wie man in dieser Welt nur sein konnte.

"Äh... Mrs.... T-Williams...?" Zum Glück hatte sie doch mehr gelauscht als es sich gehörte. "Ich weiß, dass das ein Gespräch zwischen Ihnen und Celina ist... und ich mische mich nur ungerne ein, aber... ich habe ihre Clover vor vielleicht etwas mehr als drei Monaten noch gesehen, auf einer Pazifikinsel gar nicht mal ewig weit vom Camp Hope. Sie ist erfolgreich aus Sydney geflohen, war gesund und munter, hatte einen... Freund dabei, der auf sie aufpasste und war fern von jeder Gefahr." Wurde ihr geglaubt? "Ich... bin mir ganz sicher. Die Ähnlichkeit ist unverkennbar... und wie viele tragen schon den Spitznamen?!"

Dr. Alzheim
02.10.2013, 19:59
Trotz der Tablette schlief er nicht ein...

...die Augen waren geschlossen...

...er lag bequem auf einem Bett...

...den Kopf auf einem weichen Kissen ruhend...

...und doch schlief er nicht...

...nicht sofort...

Allerdings war er auch zu müde, um die Augen zu öffnen, geschweige denn sich aufzusetzen oder eine sonstige Regung zu vollziehen. Hier und da waren Stimmen... bekannte Stimmen... oder doch nicht? Die Schmerzen in der Hand, wo ihn dieses... untote Wesen gebissen hatte... den Finger ABgebissen hatte... waren bei weitem nicht mehr so stark. Oder glaubte er das nur aufgrund der immensen Müdigkeit, die sich einstellte und ihn in einem Dämmerzustand verweilen ließ? Und wieso war er im Stande, vollkommen klare Gedanken zu fassen? Wirkte die Tablette nicht richtig? Ach ja, er konnte sich nicht rühren. Zu dumm, eine weitere Tablette und er würde schlafen oder wäre schlicht außer Gefecht gesetzt. Doch so, bei Bewusstsein zu sein und doch nicht zu irgend einer Regung fähig... das war kein Zustand. Was, wenn diese junge Frau... Shelley?... wenn sie nicht Wort hielt? Die anderen würden ihn meucheln, ehe er überhaupt zu einer Gegenreaktion in der Lage war. Er würde wohl kaum etwas davon spüren, so wie es jetzt bei der Hand der Fall war, doch allein der Gedanke an diese eine, bloße Möglichkeit gefiel Ivan ganz und gar nicht.

Und diese Tabletten... wer wusste schon, wie alt und ob die nicht schon abgelaufen waren? Und hätte etwas Vodka zu den Tabletten ihre Wirkung nicht doch beschleunigt und verstärkt? Oder war er nun doch mehr benebelt von der Wirkung der Tabletten? Und wankte das Schiff stärker als vorher? Oder schwächer? Hatte es sich überhaupt in Bewegung gesetzt? Wieso war es so still?

Ah, da sind die Stimmen wieder... diese unbekannten?... oder vertrauten?... er verstand ncihts von dem, was sie sagten. Vielleicht besprachen sie sich dahingehend, wie die anderen sich außerhalb des Schiffes geschlagen hatten, was sie erbeutet hatten oder wie sie ihr weiteres Vorgehen koordinierten... oder doch etwas völlig anderes?

Egal. Die Schmerzen waren nun gänzlich weg, ebenso so ziemlich jedes Körpergefühl. Wirkte das Zeug also auch ohne Vodka besser als gedacht. Es dauerte also nur eine Weile... eine Weile... wenn er gekonnt hätte, hätte er gegähnt... sich gestreckt... geräkelt... doch das ging nicht... nicht in diesem... diesem...

... und so glitt Ivan, unterstützt durch diese eine Tablette, ins Reich der Träume... endlich...

Ligiiihh
03.10.2013, 13:27
Niki war gerade ein wenig drauf und drunter, tappste etwas ziellos durch die Gegend und suchte einfach die Nähe von sympathischen Personen. Er erblickte Dolores und wollte sie gerade ansprechen, als sie auf die drei anderen Frauen zuging und sich mit ihnen unterhielt. Bemerkt hatte man ihn nicht, aber er wollte gerade eh nur zuhören...

...und da fiel der Name. Clover... Clover?

Die Beschreibung... sie passte genau auf sie zu. Und Niki erinnerte sich dann auch wieder an ihren Namen! Plötzlich geriet Shelley rein und erwähnte einen Mann, der ihm doch ebenfalls bekannt vorkam. Ob das Zufall sein konnte? Vielleicht würde es weiterhelfen, wenn er ihr den Glücksbringer zeigen wollte? Er rutschte ebenfalls ins Gespräch, als alle dann seine Anwesenheit bemerkten.

"Sch-Schaut mal her...", machte er auf sich aufmerksam und klappte die Taschenuhr auf, "...d-das ist ein Glücksbringer von der Clover, die ich kenne. Sie hatte so schöne rote Haare, man f-fühlte sich so gut in ihrer Nähe. Sie hat mich wirklich unterstützt u-und ein Lied gesungen, bevor ich eine gefährliche Aufgabe damals in der Nähe von Sydney erledigen musste. A-Auf ihrer Ukulele. D-Dann hat sie mir dieses Kleeblatt gegeben. Ich sollte es ihr eigentlich zurückgeben, aber i-ich hatte es vergessen..."

Und dann drehte er sich zu Shelley und fragte sie: "D-Dieser Mann, v-von dem du gesprochen hast... kann es sein, dass du äh... nun... I... en... ja, genau! Von einem Ian sprichst? So ein unheimlich netter Kerl, der mir damals ebenfalls geholfen hatte? M-Mit so einem ist Clover nämlich d-damals zusammengekommen..."

MeTa
03.10.2013, 13:48
Dolores hatte noch nicht einmal auf Shelleys Informationen reagiert, da trat schon der kleine Asiate zu ihnen, mit dem sie nicht mehr gesprochen hatte, seit sie ihn am Rande des Holes aufgabelte. Er offenbarte, dass er Clover wohl ebenfalls gekannt habe. Irgendwie schien hier alles miteinander zusammenzuhängen. War das vielleicht der Grund für die Einteilung auf verschiedene Ebenen im Gemeinschaftszentrum auf Wallis et Futuna? Hatte wirklich jeder auf eine bestimmte Art und Weise mit jemand anderem zu tun?

Niki sah jetzt auch sie direkt an. "D-Dieser Mann, v-von dem du gesprochen hast... kann es sein, dass du äh... nun... I... en... ja, genau! Von einem Ian sprichst? So ein unheimlich netter Kerl, der mir damals ebenfalls geholfen hatte? M-Mit so einem ist Clover nämlich d-damals zusammengekommen..."

Shelley nickte. "Ja, das ist mein I-... der Ian, den ich meine!" Wieder lächelte sie. Der Tag, mit all seinen Verstrickungen und Neuigkeiten - für die verschiedensten Leute - war ja doch noch okay geworden, auch wenn er sich langsam dem Ende näherte. Um sie herum wurde es allmählich dunkler. Sie dürfte über die Freude nicht Ivan vergessen, doch für den Moment wollte sie die Situation noch etwas genießen. Für einen kurzen Moment stand sie einfach nur da, bis sich ihr Mund öffnete, überrascht von ihren eigenen Gedanken. Ian und Clover hatten doch einiges erzählt.

"Niki, sag mal... die kleine Leo... die war auch bei euch, oder? Als ihr aus Sidney geflohen seid?" Shelley war sich fast sicher, hatten ihr ehemals bester Freund und seine rothaarige Begleiterin doch so von der kleinen... Leocadia geschwärmt. Ja, das musste sie sein. Und dank Niki - und vielleicht auch der kleinen Mexikanerin - hatte sie jetzt genug Zeugen, um Dolores zu beweisen, dass es sich wirklich um ihre Tochter handelte.

Lynx
03.10.2013, 15:01
Was fühlt man eigentlich genau, wenn der Verstand einem sagt: "Genau das jetzt, das ist der Moment, in dem du richtig glücklich sein kannst." ? Dolores spürte erst einmal nur Verblüffung als Shelley von einer Clover sprach. Nein, als sie von ihrer Clover sprach. Schon nach dem ersten Satz glaubte sie der jungen Ärztin, weil sie es glauben wollte, und weil sie gesagt hatte was sie gesagt hatte. "Sie ist erfolgreich aus Sydney geflohen, war gesund und munter, hatte einen... Freund dabei, der auf sie aufpasste und war fern von jeder Gefahr." Das klang vielleicht nicht wirklich nach Barbara, aber es klang verdammt nochmal danach, wie Dolores bisher überlebt hatte. Hatte das Kind also doch etwas Gutes von ihr geerbt - offenbar einen unerschütterlichen Überlebenswillen und die Fähigkeit, andere für sich einzuspannen. Das nächste Gefühl nach der Verblüffung war also Stolz. Ja, eine Williams wusste eben doch, wie man sich durchschlägt - die Frauen der Familie hatten es den Männern gezeigt und... was für ein Blödsinn. Das war nicht nur komplett unwichtig, Barbara war auch so ein zartes, naives Kind gewesen. Dass ausgerechnet sie den Untoten entkommen sein sollte, noch dazu wo gerade am Flughafen einer der ersten, schlimmen Zwischenfälle passiert war, war beinahe unmöglich. Und sie war bestimmt niemand gewesen, der sich an irgendjemanden drangehängt hätte - sie hätte höchstens anderen Flüchtlingen noch ein Lied zum Abschied geträllert, damit die sich wenigstens gut fühlen würden. Ja, so hatte sich Dolores den Tod ihrer Tochter irgendwie immer vorgestellt. Eine deprimierende Gewissheit stieg blitzartig in ihr hoch - es konnte nicht Barbara sein, es war unmöglich.

Gerade wollte sie den Kopf schütteln und Shelley sagen, dass sie sich irren musste, als Niki wie aus dem Nichts auftauchte, die Handfläche öffnete und damit ein Kleeblatt offenbarte. Das war es. Nichts auf der Welt konnte mehr beweisen als dieser kleine, grüne Glücksbringer, dass es Barbara war, von der sie alle sprachen.
"...d-das ist ein Glücksbringer von der Clover, die ich kenne. Sie hatte so schöne rote Haare, man f-fühlte sich so gut in ihrer Nähe. Sie hat mich wirklich unterstützt u-und ein Lied gesungen, bevor ich eine gefährliche Aufgabe damals in der Nähe von Sydney erledigen musste. A-Auf ihrer Ukulele. D-Dann hat sie mir dieses Kleeblatt gegeben. Ich sollte es ihr eigentlich zurückgeben, aber i-ich hatte es vergessen..."
Es war als würde die Welt sich plötzlich schneller drehen, zumindest fühlte Dolores ein starkes Schwindelgefühl in sich aufsteigen, begleitet von einem rasenden Herzschlag, für jemanden ihres Alters bestimmt nicht mehr gesund war. Gleich hyperventiliere ich. "Ich glaube ich muss mich setzen.", murmelte sie ganz leise, während Niki und Shelley weiter sprachen.
"D-Dieser Mann, v-von dem du gesprochen hast... kann es sein, dass du äh... nun... I... en... ja, genau! Von einem Ian sprichst? So ein unheimlich netter Kerl, der mir damals ebenfalls geholfen hatte? M-Mit so einem ist Clover nämlich d-damals zusammengekommen..."
"Ja, das ist mein I-... der Ian, den ich meine! Niki, sag mal... die kleine Leo... die war auch bei euch, oder? Als ihr aus Sidney geflohen seid?"
Dolores sank auf die Knie und starrte immer noch auf das Kleeblatt in Nikis Händen. "Alles in Ordnung?", fragte Celina sanft, die alles mit angehört hatte. "Ja, ich weiß nur nicht..." Sie wusste nicht einmal mehr wie man einen Satz beendete. Tausend Gedanken prasselten nun gleichzeitig auf sie herein.

Sie lebt. Ich kann es wieder gut machen. Niki hat sich wohl gefühlt. Es geht ihr gut. Schöne rote Haare. Ich muss sie finden. Natürlich hat sie gesungen, sie hat immer gesungen. Warum ist ein vierblättriges Kleeblatt so viel wertvoller als ein dreiblättriges? Gesund und munter. Ob der nette Kerl ihr schon den ersten Kuss beschert hatte? Natürlich, sie war kein Kind mehr. Ohne die Liebe ist ein Kleeblatt nicht mehr als eines unter vielen und kann kein vollkommenes Glück bringen. Fern von jeder Gefahr. Ich muss ihr sagen, wie stolz ich auf sie bin. Sie lebt.

Und plötzlich, ohne jede Vorwarnung wollte all das gemeinsam hinaus aus ihren Gedanken und bahnte sich irgendwie einen Weg durch unterdrückte Gefühle und jahrelange Verleugnung. Ein leises Schluchzen entfuhr Dolores und dann schlug sie die Hände vors Gesicht und weinte zwar stumm, aber mehr als sie sich je erinnern konnte geweint zu haben. Es war irgendwie ziemlich peinlich, aber einfach unaufhaltbar.
"Vielen Dank.", stieß sie irgendwann noch hervor. "Danke, dass ihr mir das gesagt habt."

T.U.F.K.A.S.
04.10.2013, 09:09
"Fertig..."

Fix die Jeans angezogen, Kippe im Mund und Barret auf dem Kopf, wanderte sie langsam aus der Kabine heraus (obenrum allerdings nur im BH - das Top könnte sie noch später anziehen. Es gab wichtigeres als das.). Eine Staubwolke folgte ihr aus dem muffigen Kabuff, der Geruch von angebranntem Metall, Nikotin und billigem Deo folgte auf dem Fuße. Sie hörte Stimmen. Eine davon war die Stimme der Person, mit der sie dringend reden musste. Die nackten Füße gaben bei jedem Schritt ein leisen Patschen von sich, als sie in Richtung der Stimmen stiefelte. Ohne Stiefel.

Die komisch freundliche Brünette, die nicht ganz so alte Schachtel, Amazonen-Jul, Niki und Shelley standen, bzw. saßen da, quatschen miteinander als wäre das hier eine gottverdammte Kaffeefahrt. Dolo war sichtbar den Tränen nahe, anscheinend wurde ihr gerade gesteckt, dass etwas gar wunderbares passiert war mit ihr. Oder irgendwem anders. Wer wusste das schon. Langsam drehte sich erst Niki, dann die vier Frauen um und erblickten Lexi, der erst jetzt so ein bisschen kalt wurde.
"Äh...", fing sie an. Kurz pausieren. Nachdenken. Ah, ja, genau das woltle sie sagen. "Hi, Girls." Pause. "Das... ich... ist irgendwas?"
"Lexi, was...?", fragte Shelley doch Lexi unterbrach sie eher barsch.
"Ganz schön frisch hier, nä? Naja...", polternd stellte sie das MG aufrecht vor sich und fuhr in sonorer Stimmlage fort. "Ich dachte mir ich versuche, ein bisschen meinen Kopf freizukriegen von... naja, Axel und so und, äh, habe das M60 hier ein bisschen umgemodelt. 1,5 Kilo leichter, musste einen Teil vom Lauf absägen mit so 'ner scheiß Taschenmesser-Säge - ich sag' euch: DAS war Arbeit." Kurze Denkpause. "Das Ding ist der Inbegriff von 'Pray and Spray', ich meine: Wow, du machst Vollautomatik, drückst den Abzug durch und BAM! alles was sich in 50 Fuß Entfernung vor dem Rohr befindet verwandelt sich in Himbeermarmelade. Sheeeeiiiit, ich wünschte ich könnte das Ding mit mir rumschleppen - ist mir aber zu klobig, ehrlich gesagt, selbst mit der Modifikation. Also, wer hat Bock auf das Teil? Ich mach' sogar den Trainer wenn es sein muss." Sie stockte und sah kurz in die Runde. "Sorry, habe ich irgendwie irgendwas unterbrochen?"

Zitroneneis
04.10.2013, 10:38
Celina war alles in Allem ziemlich überwältigt von dem Gesagten.
Wie war es möglich, dass hier jeder über ein oder zwei Ecken mit jedem bekannt war?
Shelley, die auch mit Andrea bekannt war, kannte den Freund und Beschützer von Dolores verschollener Tochter, welche mit Niki und der kleinen Léo aus Sydney geflohen war... parallel zu Andrea, die gleichzeitig mit Shelley unterwegs gewesen war?
Wenn das mal kein perfekter Kreis war.
Beinahe fühlte Celina sich versucht, zu fragen, ob jemand etwas von ihrem Vater, ihrer Mutter oder Derek gehört hatte. Oder einem weißen Hund namens Blanche.
Aber sie riss sich zusammen als sie Dolores schluchzend auf dem Boden kauern sah.
Hastig kramte Celina in ihrer Tasche und fand tatsächlich ein sauberes Taschentuch (als Villagebewohnerin war sie immer damit versorgt gewesen), welches sie der älteren Frau in die Hand drückte.
Dann strich sie ihr beruhigend über den Rücken und sagte mit warmer Stimme:
"Ich freue mich für dich, Dolores. Ich weiß, wie unerträglich die Ungewissheit ist, wenn man in solchen Zeiten von geliebten Menschen getrennt ist. Und deshalb freue ich mich umso mehr, wenn es solche guten Nachrichten gibt."
Ja, sie freute sich für ihre Freundin. Aber gleichzeitig verspürte sie bei all dem Gerede über alte Bekannte, die aus irgendwelchen Gründen die Untotenplage überstanden hatten, einen Stich im Herzen.

Ungewollte, sehnsüchtige Gedanken traten in ihren Kopf:
Habt ihr es geschafft?
Dad, warst du gerade in einer Konferenz, als es passierte? Oder auf einer Reise? Oder zu Hause?
Was für Zettel hast du zuletzt geschrieben, Mum?
Blanche, hat man dich genug gefüttert? Konntest du schnell laufen?
Derek, hast du jemals die versprochene Hilfe gefunden?
...
Wo seid ihr?

Verärgert wischte Celina dies beiseite. Sie würde keine Antwort finden und genauso wenig wollte sie jetzt einfach taktlos fragen, was die Anderen denn wussten.

"Äh... Hi, Girls.", hörte sie plötzlich, gefolgt von einer verlegenen Pause. "Das... ich... ist irgendwas?" Miss Miller, hatte wohl gerade das Deck betreten und stand nun dort.
"Lexi, was...?", begann Shelley, die jedoch sofort unterbrochen wurde.
"Ganz schön frisch hier, nä? Naja... ich dachte mir ich versuche, ein bisschen meinen Kopf freizukriegen von... naja, Axel und so und, äh, habe das M60 hier ein bisschen umgemodelt. 1,5 Kilo leichter, musste einen Teil vom Lauf absägen mit so 'ner scheiß Taschenmesser-Säge - ich sag' euch: DAS war Arbeit. Das Ding ist der Inbegriff von 'Pray and Spray', ich meine: Wow, du machst Vollautomatik, drückst den Abzug durch und BAM! alles was sich in 50 Fuß Entfernung vor dem Rohr befindet verwandelt sich in Himbeermarmelade. Sheeeeiiiit, ich wünschte ich könnte das Ding mit mir rumschleppen - ist mir aber zu klobig, ehrlich gesagt, selbst mit der Modifikation. Also, wer hat Bock auf das Teil? Ich mach' sogar den Trainer wenn es sein muss." Eine kurze Pause entstand. "Sorry, habe ich irgendwie irgendwas unterbrochen?"

Ein wenig fassungslos starrte Celina die blonde Polizistin an.
Und ich denke über Taktgefühl nach...
Trotzdem richtete sie sich auf und blickte Miss Miller freundlich an:
"Nun, das ist eine gute Nachricht. Ich verstehe nicht viel von Waffen, aber ich bin überzeugt, dass Ihre Arbeiten von großem Nutzen sein werden. Kennen Sie schon den aktuellen Plan?"
Celina erklärte das Vorhaben des Schleusenöffnens.
"Das ist momentan angedacht. Es sei denn natürlich", hierbei richtete sie sich an alle Anwesenden, "jemand hat eine weniger riskante und effektivere Idee. Wer auch immer die Schleuse öffnen möchte, sollte schnell, geschickt und besser auch gut bewaffnet sein. Miss Miller schlug vor, Mr. Jefimow diesbezüglich zu fragen." Dann wandte sich die junge Britin leicht besorgt an Shelley. "Und du? Meintest du das 'Ich würde das wohl auch machen' ernst?"

MeTa
04.10.2013, 14:20
Shelley grinste. Eigentlich war alles perfekt. Abgesehen davon, dass sie vorhatte, sich in den quasi sicheren Tod zu stürzen, aber der Gedanke war doch seltsam hintergründig. HIER war alles perfekt. Eine seltsame Verbindung, die fast jeder mit jedem zu haben schien und nun Lexi, die in seltsamer Aufmachung - stark an Sarah Connor erinnernd - ihr MG bewarb, als würde sie es verkaufen wollen. In ihr hatte die Waffenexpertin jedenfalls die erste Interessentin.

"Und du? Meintest du das 'Ich würde das wohl auch machen' ernst?" Celina sah sie besorgt an, doch Shelley war das Lächeln nicht mehr aus dem Gesicht zu fegen. "Yep, tu ich. Wie gesagt, ich bin ausgeruht und habe, wenn alles gut läuft, mit Mr. Dschefiiie... Fri-tz!... gute Unterstützung." Sie zwinkerte der jungen Britin zu. "Und ich bin Texanerin. Mit Waffen umzugehen, sollte nicht das Problem sein. Lexi erklärt es mir bestimmt gut... ne, Lexi?" Sie sah kurz zu der Frau, die doch etwas mehr unter der Kälte zu leiden schien, als sie offenbarte. "Zieh dir was an!", riet Shelley ihr und fügte ein schnelles "Ich bin gleich so weit!" hinzu, bevor sie sich wieder zur Diplomatentochter drehte und sie etwas von der kleinen Gruppe wegzog.

"Celina, ich erzähl dir jetzt was und hoffe, dass du mir den Wunsch erfüllst, der dahintersteht, okay?", kündigte sie fragend an, doch wartete nicht wirklich auf eine Antwort. "Also, wenn... in dem Falle, dass mir beim Versuch die Schleuse zu öffnen was passiert, musst du etwas für mich tun. Und etwas anderes darfst du nicht tun." Shelley streckte die Hand in eine ihrer Hosentaschen und fischte den Schlüssel zu Ivans Zimmer heraus, legte ihn der Engländerin in die Hand. "Der ältere Soldatentyp liegt unten in einem der Zimmer, die Tür ist abgeschlossen und damit zu öffnen. Ich habe ihm gesagt, dass ich alle zwei Stunden komme, um nach ihm zu sehen und ihm Essen und Trinken vorbei zu bringen." Sie lächelte kurz verschmitzt. "Ich bin zwar zuverlässig, aber wenn ich wirklich sterben sollte, krieg' ich den Zwei-Stunden-Rhythmus vielleicht nicht ganz hin."

Das war der einfache Teil. Jetzt folgte der beschissene. "Also..." - sie sah Celina tief in die Augen. Ihrer Einschätzung nach konnte sie ihr in dieser Angelegenheit vertrauen. "Ivan... der Soldat... er wurde vorhin gebissen... an der Hand. Ich habe die Wunde gereinigt und ihm Schlafmittel verordnet, er hat also noch Zeit. In Zhanjiang ist das Heilmittel und wenn ich noch heute Abend gehe und das mit den Schleusen mache - ihr durchkommt -, dann kann es ihm rechtzeitig verabreicht werden, bevor... es zu spät ist. Ich habe ihm versprochen, dass ich niemandem davon erzähle, aber in Anbetracht der Situation wäre es wohl grausamer, ihn als Zombie im Zimmer verrotten zu lassen, weil keiner weiß, wo er ist." Shelley atmete tief durch. "Ich möchte gar nicht wirklich wissen, wie du dich entscheidest. Ich drehe mich jetzt einfach um und gehe zu Lexi, lasse mir von ihr beibringen, wie ich mit dem... Teil umgehe. Selbst wenn du Ivan verrätst oder... oder ihn erlösen solltest, möchte ich davon nichts wissen. Ich will glauben, dass das, was ich geplant habe, funktioniert, ganz egoistisch. Wenn ich das glauben kann, brauche ich mir vor dem Tod nichts vorzuwerfen. Hey - und wenn ich überlebe..." - sie kreuzte die Finger kurz in der Luft - "... und das wäre ziemlich cool... dann kümmern wir uns später drum und du kannst mir bei meiner Rückkehr sagen, wie bescheuert ich bin, einen Infizierten vor allen anderen geheim zu halten!" Ein letzter Blick folgte, bevor sie sich einfach umdrehte und zu Lexi trat.

"So, ich bin bereit, ein paar... Zombieärsche zu treten. Ist das 'ne coole Punchline, Lex?" Sie besah sich die Waffe. "Ich hoffe ja, dein Training ist so effektiv, wie ich es erwarte!"

[OOC=Shelley meldet sich für Team "The portal of glory" und nominiert Fritz Jefimow ebenfalls für Team "The portal of glory"]

Layana
04.10.2013, 16:37
Da war er schon wieder, dieser Klos in Juls Hals. Anscheinend gab es innerhalb ihrer Gruppe ungeahnte Verbindungen untereinander. Ob wohl auch jemand was von ihren Eltern wusste? Jul schüttelte den Kopf. Nein, Deutschland ist viel zu weit weg. Was solte sie in den Pazifik verschlagen haben? Andererseits, Fritz hat es aus auch geschafft... Sie blickte zu dem Berliner hinüber, der ein wenig abseits stand. "Hey Fritz, komm doch bitte mal rüber zu uns" winkte sie ihn herbei. "Shelley hat vor mit der Knarre von Lexi hier da rüber zu gehen und das Schleusentor zu öffnen. Kannst du sie bitte begleiten? Ich denke, dann wäre uns allen etwas wohler dabei." Sie versuchte ihm ein aufmunterndes Lächeln zu schenken. Dann kramte sie die Landkarte hervor. "Ach, die hier hab ich gefunden. Ich denke, sie könnte euch nützlich sein." (Jul überreicht die Landkarte an Fritz, ein Wurf ist für ihn um 2 erleichtert).

Sie sah wieder hinüber zu Shelley, die sich gerade von Lexi das Gewehr erklären ließ. 'Ich hoffe, es passiert ihr nichts. Ich fange gerade an sie ein wenig zu mögen.' Mit einer Hand in der Hosentasche stand sie da, ihre Finger spielten dabei mit dem kleinen chinesischen Glücksbringer, den sie in dem Haus an Land gefunden hatte...

MeTa
04.10.2013, 20:57
Zusammen mit Fritz stand Shelley für das vielleicht letzte Mal auf der Steuerbordseite der "Heather", blickte dem drohenden, dunklen Nachthimmel entgegen, der zwischen dem Gerüst des Krans hervor funkelte. Sie sah den massigen Begleiter zu ihrer Linken an, musterte ihn eine Weile, bevor auch er ihren Blick erwiderte und sie einvernehmlich nickten, anschließend mit ausreichend Abstand voneinander in das ölige Wasser sprangen, dessen bestialischer Gestank betäubend schien. Mit einem Arm paddelte sie, nur schwer vorankommend, mit dem anderen Arm hielt sie Lexis MG sicher von der Oberfläche fern.

Ihr Gehirn war abgeschaltet, sie quälte sich wie im Rausch durch die zähe Feuchtigkeit, versteckte sich eine Weile im Schutz der Kaimauer und stieg dann kurz nach ihrem Begleiter aus dem Nass. Ihr langes Haar triefte und Jeans sowie Top klebten unangenehm an der Haut, der Wind tat sein Übriges, ließ sie fürchterlich frieren. Doch sofort sprintete sie dem großen Deutschen hinterher und blinzelte absichtlich lang als dieser mit seinem Schild ein dürres Zombiegestell einfach zur Seite räumte. Das Matschen ließ sie trotzdem mit den Zähnen knirschen, bevor die zusammensackende, modrige Gestalt ihre Schulter im Fallen touchierte.

Sie kamen näher ans Steuerhaus. Der Plan war klar. Fritz würde draußen bleiben und die Zombies fernhalten, während sie versuchte, das Schleusentor zu öffnen. Darüber machte sie sich schließlich fast mehr Sorgen als über ihr eigenes Wohlergehen. Im Optimalfall würde sie das Tor auf Anhieb öffnen, mit ihrem Kameraden auf das Boot zurückkehren und das MG nicht mal benutzen müssen. Doch im Worst-Case-Szenario schafften es weder er, noch sie - und auch das Tor bliebe verschlossen.

Noch gelang es ihnen, die Monster nur einzeln anzuziehen. So wurde der Schildträger spielend mit ihnen fertig. Doch das hieß auch, dass die Untoten sich nur zögerlich vom Eingang des Steuerhauses entfernten. Als die verrotteten Knochen eines der Angreifer nach einem weiteren Schildschlag von Fritz jedoch wieder in erschreckendem Ton zerbarsten, nutzte sie ihre Chance und wagte sich vor, nicht mehr ganz so schnell wie zuvor, um sich vom Gefährten überholen zu lassen, der den letzten verbliebenen Walker am Metalltürchen wegdrückte und ihr dann sogar ganz Gentleman-like - wenn auch zu demonstrativ - die bereits beschädigte Tür aufhielt. Gerade war sie durch, da schloss er sie wieder und sie nahm das Aufkeuchen eines weiteren Seelenlosen wahr, der wohl gerade Bekanntschaft mit dem Schild gemacht hatte. Das Schild, das vor einem Monat noch an der Statue inmitten des Museumsdorfes Aku Aku platziert war. Vielleicht - und darauf konnte sie nur hoffen - rettete die Schutzwaffe ihr Leben so, wie es der dazugehörige Speer am Strand getan hatte.

Bevor sie sich jedoch in Sicherheit wiegen durfte, gab es etwas zu erledigen - das Wichtigste. Egal, was mit ihnen passierte, sie würden zumindest dem Rest der Gruppe den Weg öffnen müssen - und ob das klappte, lag nun allein in ihrer Hand. Sie schaffte es, ruhig zu bleiben und sah sich um. Nicht, dass sie alle Zeit der Welt gehabt hätte, doch Eile hätte ihr nur mehr die Geduld genommen und damit die Fähigkeit zum genauen Beobachten. An beiden Seiten waren lange Fensterreihen. Diese waren inzwischen dreckig, verschmiert und wiesen teilweise Blutspuren und -flecken auf, auch drinnen roch es unangenehm, nach verbrannten Kabeln und Verwesung, doch von Toten - oder lebenden Toten - war nichts zu sehen.

Interessanter als die Fensterfronten war das fast genau so lange Schaltpult an der Nordseite des Häuschens. Gefühlte tausend aktive und ausgeschaltete Lichter leuchteten und blinkten, wirkten dabei lediglich wie eine schlechte Karikatur tatsächlicher Elektronik. Sie trat näher an die Konsole und die Befürchtungen, die nur Augenblicke zuvor entstanden waren, bewahrheiteten sich sofort. Offensichtlich gab es recht eindeutige Anweisungen, was mit den Hebeln, Schaltern und Knöpfen anzustellen war, diese waren freundlicherweise sogar nachträglich in das Pult geritzt worden - doch leider in Form von Schriftzeichen, die sie nicht entziffern konnte.

Pausenlos flog ihr Blick über die Schalter und danebenstehende Zeichnungen. Kopf und Augen verhielten sich dabei beinahe wie eine Schreibmaschine, die immer wieder in der selben Zeile ansetzte und den vorhandenen Text überschrieb. Je öfter sie guckte, desto mehr verschwamm die Information. Was blieb, war Verwirrung, die sie verzweifelte, früher oder später in der altbekannten Lethargie münden würde. Und dann donnerte es.

Im ersten Moment schreckte sie nur hoch, im zweiten erkannte sie das Gewitter, denn durch das verschwommene Transparent der beschlagenen Glasscheiben vor sich blendete ein Blitz sie für kurze Zeit. Ein rasches Blinzeln und schon knallte es erneut. Das Wetter schickte ein Zeichen, weckte sie auf. Sie würde sich und die anderen nicht aufgeben dürfen, es ging um mehr als ein schwieriges Rätsel, auf das man keine Lust hatte. Hier standen Menschenleben auf dem Spiel und Celina sagte die Wahrheit, wenn sie behauptete, dass die Nahrungsvorräte nicht mehr lange genug reichen würden. Es war höchste Zeit, hier herauszukommen.

Heftiger Regen peitschte von Außen gegen die Fenster. Das gelegentliche Stöhnen beruhigte sie. Noch immer schien Fritz es mit den Massen an Feinden aufzunehmen. Shelley beugte sich nur über das Pult, atmete schnell und heftig. Es gab vier Hebel, vier Schalter und zwei Knöpfe, die offensichtlich mit der Öffnung des Schleusentores zu tun hatten. Sie studierte die Zeichen dahinter, versuchte, Schlüsse zu ziehen. Schließlich ließen sich die Hebel und Schalter nur in jeweils zwei Richtungen wenden. Und die Knöpfe, auf denen Buchstaben prangerten würden ohnehin gedrückt werden müssen, komme was wolle. Gott, warum sind diese verdammten Anweisungen nicht universell verständlich? Das ist ein fucking Hafen, das müssen ja wohl auch Ausländer verstehen können. Pfeile, habt ihr keine Pfeile?, fauchte sie sich selbst zu und verzweifelte immer mehr, versuchte schließlich einfach nach Intuition zu handeln, legte die Schalter um, wie sie es für richtig hielt. Der erste nach unten, der zweite nach oben, der dritte auch, der vierte... auch? So würde sie nicht weiter kommen.

Wer war nur auf die Idee gekommen, chinesische Anweisungen auf die Konsole zu kritzeln, wo doch die beiden Knöpfe das ihr bekannte Alphabet benutzten. Ein großes, schwarzes "A" war auf dem rechten der beiden Knöpfe zu sehen, ein "B" zierte den linken. Sie nahm ein Kratzen an der Tür war. Hatte es Fritz erwischt? Vom Keuchen war nichts mehr zu hören.


http://www.youtube.com/watch?v=7elDoQMH48k

Sie war auf sich alleine gestellt. Und sie musste es schaffen. Ihre Hände fuhren über das Pult. Als wäre es Blindenschrift, zog sie mit den Fingerkuppen die Zeichnungen nach. Die Finger zitterten, doch sie versuchte nicht darauf zu achten. Tausende Gedanken drangen in ihren Kopf. Fiese Gedanken. Gedanken, die nicht die Möglichkeit ließen, dass sie überleben würde. Doch auch Gedanken, die nach einem zufriedenstellenden Ende verlangten. Ein Ende, das sie nicht mit dem Wissen zurückließ, ihre Begleiter im Stich gelassen zu haben. Und dann, gerade als die Tür mit lautem Krachen aus den Angeln fiel, ein Blick über ihre eigene Schulter Shelley verriet, dass drei oder vier ihrer Gegner diese zum Einsturz gebracht hatten, wurde sie schlau aus den Zeichnungen. Das da war kein chinesisches Schriftzeichen... das war das Konami-Logo.

Ihre Finger flogen am Pult entlang, legten die Schalter um, während sie im Hintergrund hörte, wie die Zombies sich aufrappelten. Sie würden sie kriegen, doch Shelley hatte das Rätsel gelöst, ihren Mitstreitern die weitere Reise gesichert. Oben, oben, unten, unten, links, rechts, links, rechts, B und A. Das war es. Mit einem mechanischen Klicken rasteten die Hebel ein und das laute Surren verriet ihr, dass das Schleusentor sich öffnete. Noch besser: Es lenkte die Monster für einen Augenblick ab, der reichte, um das Maschinengewehr in Position zu bringen. Wenn ich gehe, dann so.

Sie legte die Waffe in die Hand und breitete den Schritt aus, war so stabil genug, um nicht den Halt zu verlieren. Hatte sie auf alles geachtet? Sie würde es gleich merken. Die Fingerknöchel drückte sie sich am Metall weiß. Die nassen Haare klebten ihr am Gesicht, als sie in das zerfallene, kieferlose Gesicht vor ihr sah, das nun bohrend zurückblickte und die knochigen Hände - mit sporadischen Hautstücken versehen - auf sie hetzte. Und los!

Es knallte und sie hätte sich Kopfhörer gewünscht, wie Bauarbeiter sie trugen, die Pressluftmaschinen benutzten. Genau so fühlte sie sich auch, ihr ganzer Körper geriet in die zitternden Bewegungen, die das knallende Klappern des MGs verursachte. Die Brust des vor ihr stehenden Zombies wurde durchlöchert und auch den zwei dahinterstehenden Gestalten ging es nicht anders. Sie sanken im Hagel der von ihr abgesandten Kugeln zu Boden, doch die Köpfe waren noch nicht getroffen. Und so sehr Shelley die Waffe auch nach unten zu drücken versuchte, so unmöglich war es doch. Klar. Salven, hat Lexi gesagt.

So nahm sie den Finger vom Trigger und für den Hauch einer Sekunde herrschte absolute Stille. Selbst das Unwetter schien sich zurückzuhalten, um sofort darauf wieder knallend zurückzukehren, unterstützt vom Fauchen der Untoten, die drauf und dran waren, sich wieder aufzurappeln, dabei auch aneinander zerrten und sich so eher behinderten, als tatsächlich einen Effekt zu erzielen. Shelley blinzelte die bemitleidenswerten Kreaturen an, hatte genug Zeit, um den Lauf ihrer Waffe nun nach unten zu drücken und verschoss dann eine Salve auf den Frontmann, die sein Hirn auf das dreckige, durchlöcherte Shirt und das Gesicht seines Nachfolgers verteilte. Jeder, der es zu Stande brachte, wirklich coole Oneliner zu bringen, während er mit Waffen hantierte, hatte ihren größten Respekt, denn sie konnte nichts tun, als immer wieder den Mund für einen Satz zu öffnen und ihn dann angewidert drein blickend zu schließen.

Auch Salve Nummer zwei traf wieder einen Kopf und ließ das zweite Gehirn lauthals durch den Raum fliegen, war sogar ungenau genug, um direkt Zombie Nummer drei mit zu erwischen. Alles lief nach Plan. Jetzt raus. Ihre Füße trugen sie, so schnell es ging. Eifrig stieg sie über die nun wirklich toten Leichen und erreichte die Türschwelle, die nun kein Metall mehr hielt, stieg über die Überreste der ehemaligen Tür und... “Ahff!“

Etwas - oder eher jemand - hatte sich auf sie geworfen, nahm ihr nun die Luft zum Atmen, ließ sie mehrmals aufkeuchen, doch darüber hinaus kaum atmen. Wut mischte sich mit Angst, doch Shelley war zu schwach, um beidem Ausdruck zu verleihen, geschweige denn sich zu befreien. So lag sie da, sich windend und verzweifelt die Masse über ihr abdrückend, hörte dann, wie Zähne sich in Fleisch gruben.

Fritz schrie in zerreißendem Ton, doch hielt er sich als menschliches Schutzschild kraftvoll auf ihr, nahm sämtliche Bisse auf sich, um sie zu bewachen. Sie wünschte sich, etwas tun zu können, doch für ihn war es zu spät. Seine Kraft versiegte immer mehr und gerade als sie wieder einmal gierige Hände an ihren Füßen spürte, schob sie den leichter gewordenen, doch dennoch klobigen Körper des Deutschen von sich, sprang auf, stolperte beim Versuch, dem Griff eines Zombies zu entwischen über ihre eigenen Beine und landete schmerzhaft mit dem Kopf an der Wand, die sie vom Inneren des Steuerhauses trennte. Für einen Moment schlossen sich ihre Augen, öffneten sich wieder, doch der Blick blieb verschwommen. Schräg vor ihr stolperten die Toten auf sie zu, fielen über eine massige Gestalt, die reglos am Boden lag.

Ihre Beine drückte sie durch. Alles müsste sie tun. Sie wollte leben. Was sie mit der Zeit anfangen würde, wusste sie nicht im Geringsten, doch sie wollte mehr davon. Ihr Rücken schob sich langsam an der Wand hoch. Die feuchten Wangen färbten sich rot von der Anstrengung, die sie aufbringen musste, um die Schwäche auszugleichen, die sich in Rumpf, Kopf und sämtlichen Gliedern ausbreitete. Nur träge wurde der Blick klarer, doch er verriet, dass einer der Seelenlosen sich am Lauf des Maschinengewehrs näher an sie zog, offenbar - ähnlich wie sie - selbstständig unfähig dazu war, auf die Beine zu gelangen. "Nimm sie doch!", prustete sie und spuckte ihm Wasser entgegen, während irgendetwas offenbar warm an ihrem Hinterkopf herunterlief. Sie drückte den Ablauf und spürte ein fieses Stechen in ihrem Kopf, als die Hand am Lauf von herausberstenden Kugeln zerfetzt wurde. Sie ließ nicht los, beinahe entglitt ihr die Waffe, die immer höher feuerte. "Salven...", erinnerte sie sich selbst murmelnd und beendete das Feuern erst, als der Lauf beinahe senkrecht nach oben zeigte.

Kein Grunzen mehr, kein Fauchen. Nur Donnern, das Einschlagen von Blitzen und das Prasseln der Regens. Die Beine erneut durchdrücken - und stehen. "Dumileid, Friss...", hauchte sie kraftlos, sah ein letztes Mal auf das Loch im Bauch ihres Beschützers und beendete sein Leid, indem sie das Gewehr wankend in Richtung seines Kopfes hielt und eine ungenaue, aber doch ausreichende Schussarie in Richtung seines Hirns abfeuerte.


http://www.youtube.com/watch?v=nG8-chIzcLc

Und dann erreichte sie das Wasser. Das vom Sturm gezeichnete Gesicht offenbarte auch emotionale Niedergeschlagenheit und sie war fast froh, nicht bei vollem Bewusstsein zu sein. Eine Palette vom schob sie vom Kai ins Wasser, nach schwimmen war ihr nicht. Der Anblick des Schiffes, das mitsamt winkenden Gestalten im breiten Kanal durch die offene Schleuse schlich, ließ sie lächeln.

Sie sackte auf die Knie, Lexis Waffe fiel klappernd neben sie und Shelleys Hände legten sich vor ihre Beine, die Arme zitterten bis zum Schultergelenk. Sie hatte es geschafft, wieder einmal. Durch das Wohlwollen anderer, durch die Rettung von Fritz, ihrem verstorbenen Kameraden und durch Glück. Irgendwann würde auch ihre Zeit vielleicht kommen, doch noch durfte sie weiter machen. Noch war sie nicht bereit, die anderen zu verlassen. Was es auch war, sie hatte einiges auf dieser zerstörten Erde zu erledigen. Wer wusste schon, wie die Welt aussehen würde, wenn sie die Stadt erreichten. Vielleicht kehrte wieder Normalität ein. Vielleicht erzählte man sich in dreißig Jahren von diesen 65 Wochen, in denen sich die Weltordnung umkehrte, Zivilisationen zurückgesetzt wurden und so viele Menschen starben. Vielleicht würde sie der kommenden Generation davon berichten.

Sie würde ihnen erzählen von Shoana, der mysteriösen Exotin, die im Kampf gegen die Piraten einen tödlichen Schuss erlitten hatte, als sie ihr und den anderen dabei half, an Treibstoff zu kommen.

Sie würde ihnen erzählen von Aimee, deren Zeichnung in Shelleys Zimmer hing und die sich noch in den Heldentod warf, nachdem ihr Schicksal bereits besiegelt war.

Sie würde ihnen erzählen von Fritz, der ihr Leben rettete und dabei selbst umkam.

Sie würde ihnen erzählen von Gabe, Lexi, Jul, Celina, Niki Ivan, Dolores und all den anderen Freunden, die es mit ihr aus der Hölle geschafft hatten und überlebten.

Scheiße - sogar von der alten McAldrin würde sie ihnen erzählen.

Denn sie lebte.


Die Waffe aufnehmend warf Shelley sich kraftlos vom Kai, landete unsanft und doch sicher auf der hölzernen Palette und stieß sich mit letzter Kraft mit den Beinen vom Ufer ab. Ein schwaches, doch ausdrucksstarkes Lächeln legte sich auf ihre Lippen, als sie in Richtung der Heather trieb, die Augen schloss und zu Blitz und Donner entspannte.

Daen vom Clan
04.10.2013, 21:43
http://www.youtube.com/watch?v=vLqKSv1F42A

Sie hatten das Schleusentor öffnen und so ihre Reise fortsetzen können.
Der Alptraum der Stadt Zhanjiang lag hinter ihnen.
Letzte traurige Ausläufer von schwarzverbrannten Hütten säumten links und rechts den Weg ihres Kanals.
Zerstörte Jeeps und selbst ein Panzer der chinesischen Armee standen traurig Zeuge von der verzweifelten und verlorenen Schlacht der Chinesen gegen die untote Bedrohung, die letzten Endes ihren Siegeszug aus dem asiatischen Raum in die ganze Welt angetreten war und die Menschheit nun an den Rand der vollkommenen Auslöschung gebracht hatte.
Hoffnung wäre törricht, doch einen Funken Torheit musste sich jeder der 15 Überlebenden eingestehen.
Fritz, Shoana und Alice sollten nicht umsonst dem Tode anheim gefallen sein und nun galt es mehr denn je, weitere durch die Zombies zerstörte Familien und gefallene Freunde zu verhindern. Das Heilmittel sollte nun die Gedanken und Handlungen Aller prägen, konnte das Ziel ihrer langen und hunderte von Meilen messenden Reise doch das Ende des Krieges, des Vernichtungsfeldzugs, bedeuten.

Mittlerweile waren die Temperaturen weiter gefallen, ein kalter, klammer Mantel als Vorgeschmack des kommenden Winters legte sich drückend auf die Schultern ihrer Seelen. Tapfer und unerbittlich schnaufend trug die Heather sie immer weiter Richtung Norden und versagte auch nicht ihren Dienst, als gegen Abend des gleichen Tages feines Schneegestöber einsetzte.

Endlich waren sie an der Stelle angekommen, die schon der Militärtrupp, der die Anlage und damit das Heilmittel suchen wollte, passiert hatte: Der Fluss machte einen Bogen in Richtung Westen und würde sie damit wieder von ihrem Ziel weg führen. Genau so wie die Kampftruppe „TwilightHope“ war es nun auch an ihnen, den schwankenden Grund ihres Schiffes zu verlassen und zu Fuß weiter den Weg in Richtung Wildnis zu suchen und zu finden.
Wer sich von ihnen auf das Spurenlesen verstand, konnte eine alte Lagerstatt ausmachen, die sich genau an dieser Stelle fand, mit Spuren, die dann schließlich Richtung Norden führten. Ohne sich lange aufzuhalten marschierten die Überlebenden los, getragen von der Hoffnung auf das zu findende Heilmittel. Als sie hinter dem ersten flachen Hügel verschwanden, war die Heather aus ihrem Blickfeld gewichen. Die stolze, kleine Yacht lag nun traurig und verlassen an der Flussbiegung. Schmutzig mittlerweile, in all ihrer Treue stolz im Flusswasser auf und ab treibend. Es war nur ein kurzer Abschied gewesen obschon das Schiff für gut einen Monat ihre Heimat und ihre Festung gewesen war. Ihr Rückzugsort, wenngleich auch mit einem guten Appetit auf Treibstoff gesegnet.

Ein letzter Blick zurück reichte den meisten als Abschiedsgruß, der Blick nach vorne, nach Norden, offenbarte dichte Wälder und schwer zu durchquerende Wildnis, verschlimmert und verschlechtert durch die einsetzende Kälte und der niedrigen Temperaturen.