PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gridlink - Amber Grey



deserted-monkey
11.11.2008, 11:35
http://www.bilder-hochladen.net/files/big/8pj3-1.jpg



Gridlink - Amber Grey
Reviewed by deserted-monkey


Veröffentlichung: Juni 2008
Label: Hydra Head Records
Land: USA
Stil: Grindcore
Website: http://www.studio-grey.com/gridlink

Lineup:
Jon Chang - Vocals
Matsubara - Guitar
Okada - Bass
Brian Fajardo - Drums

Spielzeit: 11:50
Bewertung: 9.0/10


Okay. Wollt ihr mich verscheissern!? Eine knapp 12-minütige Dreckscheibe die sich Full-Length-Release schimpft!? Und das erst noch zum Preis einer regulären CD!? Das war meine erste Reaktion, als ich Gridlinks Amber Grey in Händen hielt, oder besser, in den Player schob. Aber wie sagt man manchmal so schön? Der erste Eindruck kann täuschen. Diese Spielzeit ist normalerweise natürlich unter aller Sau.

Gut, bei der vorliegenden Scheibe handelt es sich selbstverständlich um Grindcore. Welche Musikrichtung bietet sonst noch so dermassen kurze Tracks? Mir fällt jedenfalls gerade nichts ein. Jedenfalls: Jon Chang ist der "Sänger" (extra in Anführungszeichen) von Gridlink, welcher mit seiner alten Grindcore-Combo, Discordance Axis (welche sich leider aufgelöst haben), schon auf sich aufmerksam gemacht hat. Nun ist er also mit seiner neuen Band (ich glaube er hat noch 'ne andere?) am Start. Genau da wo er mit Discordance Axis aufghört hat, macht er mit Gridlink weiter.

Geboten wird ultraheftiger, auf sauschnellen, zum Teil recht melodiösen Riffs basierender Grindcore mit einer doch ziemlich technischen Richtung. Verschnaufpausen gibt es so gut wie gar nicht und wenn, dann nur ein paar Sekunden lang, bevor es wieder mit 1000km/h durchs Unterholz geht. Die Wut und Aggressivität, die hier dahinter steckt, ist beängstigend. Gleichzeitig aber auch das Zentralstück der Musik, vor allem Jon Chang gibt alles mit seiner Stimme. Entgegen vieler anderer Grindbands besitzt er ein recht markantes Stimmorgan, das aus dem Einheitsbrei heraussticht und definitiv Wiedererkennungswert besitzt. Wie er es aber schafft, dermassen krank und unmenschlich zu kreischen, ohne seine Stimme zu ruinieren, bleibt mir ein Rätsel.

Der Drummer kesselt so derb, dass es klingt, als würde jemand ein Schnellfeuergewehr direkt neben deinem Ohr abfeuern. Unglaublich was der Typ abliefert, denn er bringt durchaus Variation in sein brutales Gehacke. Der Gitarrist spielt die schnellsten Riffs, die ich je gehört habe, bleibt dabei aber durchaus melodisch. Verdammt ist das tight. Vom Bass kann ich nicht viel hören, der ist wohl eher im Hintergrund oder einfach nicht so laut wie der Rest, das macht aber nichts.

Du magst Grindcore? Kaufen! Du magst technische Musik? Kaufen!! Du willst dir einfach mal wieder gepflegt den Schädel spalten lassen? Kaufen!!! Und jetzt mal ehrlich, knappe zwölf Minuten für 30.- SFr sind irgendwie eine Frechheit. Aber ich kann aus eigener Erfahrung berichten: Würde dieses Inferno statt 11:50 Minuten nur zehn Sekunden länger dauern, mir würde die Hirnmasse zu den Ohren rausbluten. Die Scheibe hört genau dort auf, wo es schmerzhaft wird. Und ausserdem: hier ist jeder Song ein Killer. All Killer no fuckin' Filler. Lieber 11 Granaten als 30 Stücke, von denen 15 anhörbar sind.

Noch irgendwelche Fragen? Nein? Gut. Ach ja, pass auf, deine Mitmenschen könnten an Herzversagen sterben. Oder die Umgebung zu Klump hauen. Gridlink bietet jedenfalls mehr als nur die Grundlage dazu. Also Vorsicht!

Anspieltipps: ...


Tracklist:

1. Amber Grey 01:07
2. 3 Miles Below Sea Level 00:51
3. The Jenova 01:11
4. Crash Logs 00:59
5. Black 01:07
6. Pattern Recognition 01:06
7. Antitheist 01:18
8. Stake Knife 01:13
9. Asuka 00:34
10. Burning Tiamat 01:04
11. Severance Package 01:20

Hero of Happiness
13.11.2008, 19:56
Hm, klingt ja verdammt vielversprechend. Sollte ich mal zufällig viel zu viel Geld haben wird die scheibe definitiv gekauft. Das Lied auf ihrer Myspaceseite klingt auf jeden Fall echt verdammt geil.

Find ich übrigens toll, dass du solche Sachen reviewst. Das ist jetzt neben Psycroptic schon die zweite band auf die ich durch dich aufmerksam geworden bin. Weiter so. :A

deserted-monkey
15.11.2008, 15:28
Find ich übrigens toll, dass du solche Sachen reviewst. Das ist jetzt neben Psycroptic schon die zweite band auf die ich durch dich aufmerksam geworden bin. Weiter so. :A
Vielen Dank :) Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich auch mehr Reviews schreiben. So kommt halt immer nur sporadisch was ... Aber es freut mich, wenn du durch meine Reviews neue Sachen findest, die dir gefallen.

Simon
24.11.2008, 11:49
Alter, 11 Songs und nur knappe 12 Minuten Spielzeit?
Okay, Grindcore ist ja immer ne recht kurzweilige Sache, aber das ist ja der Killer (erinnert mich an Paint It Black was Trackzahl und Spielzeit betrifft).
Klingt interessant, auch wenn mir die Quantität fehlt (bei Napalm Death zum Beispiel kriegt man gute 20 Songs mit der selben Spielzeit :D).

Aber gute Review, sehr schön :)