Phryx
02.01.2008, 03:12
"Morgen Monk" "Morgen Charlie" "Nichts los irgendwie? Kochst du Kaffee?" "Kaffee ist aus, willst du Tee?" "Ja, aber er muss rot sein, ich brauche roten Tee, die Frucht kannst du dir aussuchen." "Wir haben Blaubeertee" "Ist Blaubeertee rot?" "Ich weiß es nicht, vielleicht ist er blau?" "Magst du Blaubeertee?" "Nein" "Wir sollten ihn nicht aufkochen, wenn er blau ist trinkt ihn niemand." - "Ich hol mir einen Kaffee bei den Kollegen. Soll ich dir einen mitbringen." "Nein, ich weiß nicht Kaffee wird mir heute nicht helfen >>gähnt<< eine Mütze Schlaf wäre mehr wert als 1000 Kaffee." "Deswegen bin ich nicht Vater geworden." Monk geht aus dem Zimmer.
Der Gang des Bürogebäudes wirkte trister als sonst, aber eigentlich ist er genauso trist wie immer. Aber das Licht ist heute schwach. Monk hatte in seiner 10 jährigen Dienstzeit die Namen aller Maler auswendig gelernt deren Bilder im Gang hangen. Eine schäbige Kopie von Dalis "großen Masturbator" hang neben Hundertwassers "gelben Schiffen". Es gab einmal mehr Bilder von Hundertwasser aber eines Tages wurden sie abgehängt und durch andere ersetzt. Vielleicht interessierte sich auch niemand dafür, doch ihren Werdegang kannte keiner. Monk war kein großer Kunstkenner, aber er merkte sich die Namen um seine Gedanken anzuregen. Der Lohn war angemessen, wer hätte sich beklagen können, aber dennoch, irgendwann muss man einsehen das sein Leben sich in den letzten Jahren in den Schlingen der Bedeutungslosigkeit verstrickt hatte. Monk erinnerte sich oft an seine Träume, die er in der Jugend noch so zielstrebig verfolgen wollte, den Idealen denen er ein lebenlang treu blieben wollte, Idealen die ihn absondern sollten von den Spiessbürgern und Kleinstädtern die er immer mit einem verachtenden Auge angesehen hatte. Und ohne es zu wissen, war er genau einer von ihnen geworden. Er hatte den Gedanken gerade zu Ende gesponnen als er merkte dass er an der Tür des Büros in welchem er einen Kaffee holen wollte vorbeigelaufen war. Er machte kehrt, nahm Anlauf und trat die Tür mit einer Wucht ein, die selbst für ihn unerwartet kam, aber er ließ sich nicht beirren.
"Morgen Kollegen, ich bins Monk" Er grinst frech und seine Augen werden größer, sie fangen an zu glänzen. "Ich sehe ihr seid alle waaahnsinnig schwer beschäftigt,.... aber... würde es euch etwas ausmachen wenn ich....!" Er nahm die Kaffeemaschine und warf sie aus dem Fenster. "... mir die Kaffeemaschine eben ausleihen würde?" Er blickte fragend in die Runde, während ihn alle verdutzt anstarren, keiner sagt ein Wort. "Glücklicherweiße hab ich vor der Tür geparkt, so war der Lastenaufzug wohl die schnellste Lösung." Er nimmt einen Monitor und wirft ihn ebenfalls hinaus. "Gerade fällt mir ein, seid gestern bin ich Mitglied in der Gewerkschaft für PC-Freie Büroräume. Wir setzen uns dafür ein, dass in allen Büros wieder mehr auf die handschriftliche Bearbeitung diverser Dokumente zurückgegriffen wird. - Ich glaube ich bin sogar ein Gründungsmitglied." "Wissen sie Maria?" Maria zuckt merklich zusammen und registrierte erst dann das sie gemeint war. "Maria, ich darf doch Maria sagen,, hören sie mir zu?" "J-ja." Sie versuchte sich zu beherrschen, scheint jedoch zu scheitern. "Nun wissen sie, normalerweiße, also in Filmen, oder Geschichten, würd ich in so einer Situation allen etwas davon erzählen mit welchen Frauen sie ihr Mann schon betrogen hat - ohne ihr Mitwissen. Aber das möchte ich gar nicht, davon abgesehen, sie sind gar nicht verheiratet, richtig?" "Nein" Sie wirkt nun gekünstelt ernst. Monk setzt sich direkt vor ihr auf den Schreibtisch und schlägt die Beine aufeinander. Er scheint weder aufgebracht noch verrückt, nun ein wenig verrückt, aber trotzdem geht er die Sache in einer eher neutral zu nennenden Haltung an. "Maria, ich will ihnen etwas ganz anderes erzählen. Ich nehme an, niemand hier im Raum weiß warum sie nicht verheiratet sind. Nicht weil sie etwa kein Bedürfnis, auf Grund ihrer sexuellen Richtung, nach Männern haben. Nein, erinnern sie sich was am 25.03.1989 geschehen ist? Es war ein Samstag, meine ich. Sie waren damals gerade einmal 11 Jahre alt." Ihr Blick wird ernst, und dann zunehmend blasser. "Sie sind nach Hause gefahren, mit dem Fahrrad, und dann.... ist ihnen jemand vor das Rad gesprungen. Sie wollten ausweichen, aber sie konntne nicht. Erst hatten sie furchtbare Angst der Person etwas getan zu haben, doch die... naja wir wissen beide das es ein Mann war... er stand als bald wieder auf und schaute sie mit einem Blick an, den sie so meine ich bis heute nicht vergessen haben. Er zerrte sie in die Büsche und riss ihnen die Kleider vom Leib. Sein Penis muss unglaublich schmerzhaft für sie gewesen sein, aber er zwang sie nicht zu schreien, sie kennen ja diese allgemein bekannten Vorgehensweißen bei Vergewaltigungen und warum sollte denn bei ihnen, ja ausgerechnet bei ihnen... oder dir, ich glaube mich zu erinnern dass ich dich vorher geduzt habe, also ausgerechnet bei dir anders verlaufen. Sie haben geweint... sie haben so erbitterlich geweint wie sie es jetzt in diesem Augenblick tun." Monk war von dem Schreibtisch aufgesprungen und stellte sich lachend vor sie. "Sie wissen wer das war. Sie wissen es genau, und doch haben sie niemanden etwas erzählt. Ich glaube zu meinen sie haben mich seit dem ich sie kenne, will sagen seit wir uns beide das erste mal hier im Flur begegnet sind nie wieder angesehen. Geschweigedenn ein Wort mit mir gewechselt. Ich wusste damals dass mein Vater auf kleine Mädchen stand, und als er an diesem Abend nach Haus gekommen war, er muss danach noch trinken gewesen sein, erzählte er mir die ganze Geschichte, genauso wie ich sie dir gerade berichtet habe. Er wirkte nach außen hin verbittert und am Boden zerstört, aber ich wusste dass nie zuvor in seinem Leben ihn etwas mehr befriedigt hatte als diese Nacht. Einen Monat später würde er sich umbringen. Als wir ihn fanden, war er nackt in seinem Büro gelegen, hatte sich die Kehle aufgeschlitzt, der lüsterne alte Sack, und das einzige was er besaß war ein kleiner weißer Zettel, auf dem dein Name stand. M-A-R-I-A.
Alle senkten die Köpfe in dem Zimmer. Immer noch herrschte großes Schweigen. Man hätte meinen Können es lag ein Nebel, der sich allmählich aufzulösen begann, in der Luft, allmählich schien jedem im Raum irgendetwas klar zu werden. Man nahm seine Tasche, gab Monk die Hand, einige küssten ihn sogar und gingen nach Hause. Maria saß schluchzend auf ihrem Bürostuhl, auch sie nahm schließlich ihre Tasche ging zur Tür, hielt einen Moment inne, als wollte sie etwas sagen und verabschiedete sich höflich. Und in Wahrheit wusste Monk dass sein Leben so weiter gehen würde, wie es seit jeher ging, auf der Straße der Bedeutungslosigkeit. Hat jemand der aufgehört hat zu träumen auch aufgehört zu Leben oder hat er vielleicht gearde erst angefangen.
Der Gang des Bürogebäudes wirkte trister als sonst, aber eigentlich ist er genauso trist wie immer. Aber das Licht ist heute schwach. Monk hatte in seiner 10 jährigen Dienstzeit die Namen aller Maler auswendig gelernt deren Bilder im Gang hangen. Eine schäbige Kopie von Dalis "großen Masturbator" hang neben Hundertwassers "gelben Schiffen". Es gab einmal mehr Bilder von Hundertwasser aber eines Tages wurden sie abgehängt und durch andere ersetzt. Vielleicht interessierte sich auch niemand dafür, doch ihren Werdegang kannte keiner. Monk war kein großer Kunstkenner, aber er merkte sich die Namen um seine Gedanken anzuregen. Der Lohn war angemessen, wer hätte sich beklagen können, aber dennoch, irgendwann muss man einsehen das sein Leben sich in den letzten Jahren in den Schlingen der Bedeutungslosigkeit verstrickt hatte. Monk erinnerte sich oft an seine Träume, die er in der Jugend noch so zielstrebig verfolgen wollte, den Idealen denen er ein lebenlang treu blieben wollte, Idealen die ihn absondern sollten von den Spiessbürgern und Kleinstädtern die er immer mit einem verachtenden Auge angesehen hatte. Und ohne es zu wissen, war er genau einer von ihnen geworden. Er hatte den Gedanken gerade zu Ende gesponnen als er merkte dass er an der Tür des Büros in welchem er einen Kaffee holen wollte vorbeigelaufen war. Er machte kehrt, nahm Anlauf und trat die Tür mit einer Wucht ein, die selbst für ihn unerwartet kam, aber er ließ sich nicht beirren.
"Morgen Kollegen, ich bins Monk" Er grinst frech und seine Augen werden größer, sie fangen an zu glänzen. "Ich sehe ihr seid alle waaahnsinnig schwer beschäftigt,.... aber... würde es euch etwas ausmachen wenn ich....!" Er nahm die Kaffeemaschine und warf sie aus dem Fenster. "... mir die Kaffeemaschine eben ausleihen würde?" Er blickte fragend in die Runde, während ihn alle verdutzt anstarren, keiner sagt ein Wort. "Glücklicherweiße hab ich vor der Tür geparkt, so war der Lastenaufzug wohl die schnellste Lösung." Er nimmt einen Monitor und wirft ihn ebenfalls hinaus. "Gerade fällt mir ein, seid gestern bin ich Mitglied in der Gewerkschaft für PC-Freie Büroräume. Wir setzen uns dafür ein, dass in allen Büros wieder mehr auf die handschriftliche Bearbeitung diverser Dokumente zurückgegriffen wird. - Ich glaube ich bin sogar ein Gründungsmitglied." "Wissen sie Maria?" Maria zuckt merklich zusammen und registrierte erst dann das sie gemeint war. "Maria, ich darf doch Maria sagen,, hören sie mir zu?" "J-ja." Sie versuchte sich zu beherrschen, scheint jedoch zu scheitern. "Nun wissen sie, normalerweiße, also in Filmen, oder Geschichten, würd ich in so einer Situation allen etwas davon erzählen mit welchen Frauen sie ihr Mann schon betrogen hat - ohne ihr Mitwissen. Aber das möchte ich gar nicht, davon abgesehen, sie sind gar nicht verheiratet, richtig?" "Nein" Sie wirkt nun gekünstelt ernst. Monk setzt sich direkt vor ihr auf den Schreibtisch und schlägt die Beine aufeinander. Er scheint weder aufgebracht noch verrückt, nun ein wenig verrückt, aber trotzdem geht er die Sache in einer eher neutral zu nennenden Haltung an. "Maria, ich will ihnen etwas ganz anderes erzählen. Ich nehme an, niemand hier im Raum weiß warum sie nicht verheiratet sind. Nicht weil sie etwa kein Bedürfnis, auf Grund ihrer sexuellen Richtung, nach Männern haben. Nein, erinnern sie sich was am 25.03.1989 geschehen ist? Es war ein Samstag, meine ich. Sie waren damals gerade einmal 11 Jahre alt." Ihr Blick wird ernst, und dann zunehmend blasser. "Sie sind nach Hause gefahren, mit dem Fahrrad, und dann.... ist ihnen jemand vor das Rad gesprungen. Sie wollten ausweichen, aber sie konntne nicht. Erst hatten sie furchtbare Angst der Person etwas getan zu haben, doch die... naja wir wissen beide das es ein Mann war... er stand als bald wieder auf und schaute sie mit einem Blick an, den sie so meine ich bis heute nicht vergessen haben. Er zerrte sie in die Büsche und riss ihnen die Kleider vom Leib. Sein Penis muss unglaublich schmerzhaft für sie gewesen sein, aber er zwang sie nicht zu schreien, sie kennen ja diese allgemein bekannten Vorgehensweißen bei Vergewaltigungen und warum sollte denn bei ihnen, ja ausgerechnet bei ihnen... oder dir, ich glaube mich zu erinnern dass ich dich vorher geduzt habe, also ausgerechnet bei dir anders verlaufen. Sie haben geweint... sie haben so erbitterlich geweint wie sie es jetzt in diesem Augenblick tun." Monk war von dem Schreibtisch aufgesprungen und stellte sich lachend vor sie. "Sie wissen wer das war. Sie wissen es genau, und doch haben sie niemanden etwas erzählt. Ich glaube zu meinen sie haben mich seit dem ich sie kenne, will sagen seit wir uns beide das erste mal hier im Flur begegnet sind nie wieder angesehen. Geschweigedenn ein Wort mit mir gewechselt. Ich wusste damals dass mein Vater auf kleine Mädchen stand, und als er an diesem Abend nach Haus gekommen war, er muss danach noch trinken gewesen sein, erzählte er mir die ganze Geschichte, genauso wie ich sie dir gerade berichtet habe. Er wirkte nach außen hin verbittert und am Boden zerstört, aber ich wusste dass nie zuvor in seinem Leben ihn etwas mehr befriedigt hatte als diese Nacht. Einen Monat später würde er sich umbringen. Als wir ihn fanden, war er nackt in seinem Büro gelegen, hatte sich die Kehle aufgeschlitzt, der lüsterne alte Sack, und das einzige was er besaß war ein kleiner weißer Zettel, auf dem dein Name stand. M-A-R-I-A.
Alle senkten die Köpfe in dem Zimmer. Immer noch herrschte großes Schweigen. Man hätte meinen Können es lag ein Nebel, der sich allmählich aufzulösen begann, in der Luft, allmählich schien jedem im Raum irgendetwas klar zu werden. Man nahm seine Tasche, gab Monk die Hand, einige küssten ihn sogar und gingen nach Hause. Maria saß schluchzend auf ihrem Bürostuhl, auch sie nahm schließlich ihre Tasche ging zur Tür, hielt einen Moment inne, als wollte sie etwas sagen und verabschiedete sich höflich. Und in Wahrheit wusste Monk dass sein Leben so weiter gehen würde, wie es seit jeher ging, auf der Straße der Bedeutungslosigkeit. Hat jemand der aufgehört hat zu träumen auch aufgehört zu Leben oder hat er vielleicht gearde erst angefangen.