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Thema: Und dann dachte ich mein Kaffee war heißer als sonst... (Shortstory)

  1. #1

    Und dann dachte ich mein Kaffee war heißer als sonst... (Shortstory)

    "Morgen Monk" "Morgen Charlie" "Nichts los irgendwie? Kochst du Kaffee?" "Kaffee ist aus, willst du Tee?" "Ja, aber er muss rot sein, ich brauche roten Tee, die Frucht kannst du dir aussuchen." "Wir haben Blaubeertee" "Ist Blaubeertee rot?" "Ich weiß es nicht, vielleicht ist er blau?" "Magst du Blaubeertee?" "Nein" "Wir sollten ihn nicht aufkochen, wenn er blau ist trinkt ihn niemand." - "Ich hol mir einen Kaffee bei den Kollegen. Soll ich dir einen mitbringen." "Nein, ich weiß nicht Kaffee wird mir heute nicht helfen >>gähnt<< eine Mütze Schlaf wäre mehr wert als 1000 Kaffee." "Deswegen bin ich nicht Vater geworden." Monk geht aus dem Zimmer.
    Der Gang des Bürogebäudes wirkte trister als sonst, aber eigentlich ist er genauso trist wie immer. Aber das Licht ist heute schwach. Monk hatte in seiner 10 jährigen Dienstzeit die Namen aller Maler auswendig gelernt deren Bilder im Gang hangen. Eine schäbige Kopie von Dalis "großen Masturbator" hang neben Hundertwassers "gelben Schiffen". Es gab einmal mehr Bilder von Hundertwasser aber eines Tages wurden sie abgehängt und durch andere ersetzt. Vielleicht interessierte sich auch niemand dafür, doch ihren Werdegang kannte keiner. Monk war kein großer Kunstkenner, aber er merkte sich die Namen um seine Gedanken anzuregen. Der Lohn war angemessen, wer hätte sich beklagen können, aber dennoch, irgendwann muss man einsehen das sein Leben sich in den letzten Jahren in den Schlingen der Bedeutungslosigkeit verstrickt hatte. Monk erinnerte sich oft an seine Träume, die er in der Jugend noch so zielstrebig verfolgen wollte, den Idealen denen er ein lebenlang treu blieben wollte, Idealen die ihn absondern sollten von den Spiessbürgern und Kleinstädtern die er immer mit einem verachtenden Auge angesehen hatte. Und ohne es zu wissen, war er genau einer von ihnen geworden. Er hatte den Gedanken gerade zu Ende gesponnen als er merkte dass er an der Tür des Büros in welchem er einen Kaffee holen wollte vorbeigelaufen war. Er machte kehrt, nahm Anlauf und trat die Tür mit einer Wucht ein, die selbst für ihn unerwartet kam, aber er ließ sich nicht beirren.
    "Morgen Kollegen, ich bins Monk" Er grinst frech und seine Augen werden größer, sie fangen an zu glänzen. "Ich sehe ihr seid alle waaahnsinnig schwer beschäftigt,.... aber... würde es euch etwas ausmachen wenn ich....!" Er nahm die Kaffeemaschine und warf sie aus dem Fenster. "... mir die Kaffeemaschine eben ausleihen würde?" Er blickte fragend in die Runde, während ihn alle verdutzt anstarren, keiner sagt ein Wort. "Glücklicherweiße hab ich vor der Tür geparkt, so war der Lastenaufzug wohl die schnellste Lösung." Er nimmt einen Monitor und wirft ihn ebenfalls hinaus. "Gerade fällt mir ein, seid gestern bin ich Mitglied in der Gewerkschaft für PC-Freie Büroräume. Wir setzen uns dafür ein, dass in allen Büros wieder mehr auf die handschriftliche Bearbeitung diverser Dokumente zurückgegriffen wird. - Ich glaube ich bin sogar ein Gründungsmitglied." "Wissen sie Maria?" Maria zuckt merklich zusammen und registrierte erst dann das sie gemeint war. "Maria, ich darf doch Maria sagen,, hören sie mir zu?" "J-ja." Sie versuchte sich zu beherrschen, scheint jedoch zu scheitern. "Nun wissen sie, normalerweiße, also in Filmen, oder Geschichten, würd ich in so einer Situation allen etwas davon erzählen mit welchen Frauen sie ihr Mann schon betrogen hat - ohne ihr Mitwissen. Aber das möchte ich gar nicht, davon abgesehen, sie sind gar nicht verheiratet, richtig?" "Nein" Sie wirkt nun gekünstelt ernst. Monk setzt sich direkt vor ihr auf den Schreibtisch und schlägt die Beine aufeinander. Er scheint weder aufgebracht noch verrückt, nun ein wenig verrückt, aber trotzdem geht er die Sache in einer eher neutral zu nennenden Haltung an. "Maria, ich will ihnen etwas ganz anderes erzählen. Ich nehme an, niemand hier im Raum weiß warum sie nicht verheiratet sind. Nicht weil sie etwa kein Bedürfnis, auf Grund ihrer sexuellen Richtung, nach Männern haben. Nein, erinnern sie sich was am 25.03.1989 geschehen ist? Es war ein Samstag, meine ich. Sie waren damals gerade einmal 11 Jahre alt." Ihr Blick wird ernst, und dann zunehmend blasser. "Sie sind nach Hause gefahren, mit dem Fahrrad, und dann.... ist ihnen jemand vor das Rad gesprungen. Sie wollten ausweichen, aber sie konntne nicht. Erst hatten sie furchtbare Angst der Person etwas getan zu haben, doch die... naja wir wissen beide das es ein Mann war... er stand als bald wieder auf und schaute sie mit einem Blick an, den sie so meine ich bis heute nicht vergessen haben. Er zerrte sie in die Büsche und riss ihnen die Kleider vom Leib. Sein Penis muss unglaublich schmerzhaft für sie gewesen sein, aber er zwang sie nicht zu schreien, sie kennen ja diese allgemein bekannten Vorgehensweißen bei Vergewaltigungen und warum sollte denn bei ihnen, ja ausgerechnet bei ihnen... oder dir, ich glaube mich zu erinnern dass ich dich vorher geduzt habe, also ausgerechnet bei dir anders verlaufen. Sie haben geweint... sie haben so erbitterlich geweint wie sie es jetzt in diesem Augenblick tun." Monk war von dem Schreibtisch aufgesprungen und stellte sich lachend vor sie. "Sie wissen wer das war. Sie wissen es genau, und doch haben sie niemanden etwas erzählt. Ich glaube zu meinen sie haben mich seit dem ich sie kenne, will sagen seit wir uns beide das erste mal hier im Flur begegnet sind nie wieder angesehen. Geschweigedenn ein Wort mit mir gewechselt. Ich wusste damals dass mein Vater auf kleine Mädchen stand, und als er an diesem Abend nach Haus gekommen war, er muss danach noch trinken gewesen sein, erzählte er mir die ganze Geschichte, genauso wie ich sie dir gerade berichtet habe. Er wirkte nach außen hin verbittert und am Boden zerstört, aber ich wusste dass nie zuvor in seinem Leben ihn etwas mehr befriedigt hatte als diese Nacht. Einen Monat später würde er sich umbringen. Als wir ihn fanden, war er nackt in seinem Büro gelegen, hatte sich die Kehle aufgeschlitzt, der lüsterne alte Sack, und das einzige was er besaß war ein kleiner weißer Zettel, auf dem dein Name stand. M-A-R-I-A.
    Alle senkten die Köpfe in dem Zimmer. Immer noch herrschte großes Schweigen. Man hätte meinen Können es lag ein Nebel, der sich allmählich aufzulösen begann, in der Luft, allmählich schien jedem im Raum irgendetwas klar zu werden. Man nahm seine Tasche, gab Monk die Hand, einige küssten ihn sogar und gingen nach Hause. Maria saß schluchzend auf ihrem Bürostuhl, auch sie nahm schließlich ihre Tasche ging zur Tür, hielt einen Moment inne, als wollte sie etwas sagen und verabschiedete sich höflich. Und in Wahrheit wusste Monk dass sein Leben so weiter gehen würde, wie es seit jeher ging, auf der Straße der Bedeutungslosigkeit. Hat jemand der aufgehört hat zu träumen auch aufgehört zu Leben oder hat er vielleicht gearde erst angefangen.

  2. #2
    Ich hoffe jetzt einfach mal, meine schnöde Kritik ist hier richtig =)).

    Erm...also ich persönlich hatte ganz arge Schwierigkeiten, mich in das Geschehen hineinzufitzen. Um genau zu sein habe ich mich eigentlich anstrengen müssen, nach der Hälfte noch weiterzulesen ;_;". Also ganz ehrlich, meiner Meinung nach solltest du dich nochmal intensiv mit der Schreiberei auseinandersetzen, denn es hapert eigentlich überall - das klingt jetzt fies und hochtrabend ... ohgott, das ist es sicher auch =/.

    Ich will einfach mal ein paar Sachen direkt ansprechen:

    Zitat Zitat von Phryx Beitrag anzeigen
    "Nein, ich weiß nicht Kaffee wird mir heute nicht helfen >>gähnt<< eine Mütze Schlaf wäre mehr wert als 1000 Kaffee." "Deswegen bin ich nicht Vater geworden." Monk geht aus dem Zimmer.
    Dein Einstieg mit der reinen wörtlichen Rede hat durchaus Idee und diese neurotische Belanglosigkeit der Sache mit dem Blaubeertee hat tatsächlich sehr viel Charme. Allerdings musst du dir überlegen, wie du die Prioritäten setzt. Wenn du auf einen reinen Dialog setzt, dann haben in einem epischen Text Regieanweisungen nichts zu suchen.

    Zitat Zitat
    Der Gang des Bürogebäudes wirkte trister als sonst, aber eigentlich ist er genauso trist wie immer.
    Und hier ist schon dein größtes Problem, eigentlich das, was den Leser nach einer Weile echt tierisch stören muss. Spielt das ganze in der Vergangenheit oder im Hier-und-Jetzt? Du springst immer wieder hin und her - das ist anstrengend und verwirrend =/.

    Zitat Zitat
    Aber das Licht ist heute schwach. Monk hatte in seiner 10 jährigen Dienstzeit die Namen aller Maler auswendig gelernt deren Bilder im Gang hangen.
    Neue Gedankengänge, neue Einleitung. Dieser Sprung von der Gangbeleuchtung zu den Bildern an den Wänden ist zu viel für den Leser und es wirkt auch recht unschön und wirr, wenn dein Protagonist auf einmal schlagartig seinen Blick wendet.

    Zitat Zitat
    Monk war kein großer Kunstkenner, aber er merkte sich die Namen um seine Gedanken anzuregen. Der Lohn war angemessen, wer hätte sich beklagen können, aber dennoch, irgendwann muss man einsehen das sein Leben sich in den letzten Jahren in den Schlingen der Bedeutungslosigkeit verstrickt hatte.
    Das selbe. Wie soll dein Leser von Kunst zu Monks Berufsleben kommen, ohne zwischendrin ein paar überleitende Gedankengänge gehört zu haben? Ich denke, du machst es dir hier selbst ein wenig schwer. Lass sich deine Figur doch mit ein paar nahe beieinanderliegenden Themen beschäftigen... warum zum Beispiel philosophiert Monk nicht noch ein wenig darüber, wie man einfach Hundertwasserbilder abhängen und durch neue ersetzen kann und was das für ein Frevel an der Kunst ist, wie sie dadurch zum austauschbaren Objekt verkommt... Nebenbei bemerkt fände ich sowas auch spannender, als über den Unterschied zwischen Spießer und Idealisten zu lesen, um schließlich festzustellen, dass der Typ da in der Geschichte zweiteres sein wollte, aber ersteres geworden ist - das ist zu nah an der Realität ;P.

    Zitat Zitat
    Und ohne es zu wissen, war er genau einer von ihnen geworden. Er hatte den Gedanken gerade zu Ende gesponnen als er merkte dass er an der Tür des Büros in welchem er einen Kaffee holen wollte vorbeigelaufen war. Er machte kehrt, nahm Anlauf und trat die Tür mit einer Wucht ein, die selbst für ihn unerwartet kam, aber er ließ sich nicht beirren.
    Auch aufpassen mit den Absätzen. Du neigst dazu, Gedanken von vorherigen Absatz in einen neuen mit einzubringen, der dann aber sofort zu einem anderen Thema übeschwenkt .
    Und hier verlier ich jetzt den Faden. Wieso tritt er die Tür ein? Klar, das soll sich dein Leser fragen, aber da ich das ganze schon gelesen habe, weiß ich, dass er darauf keine Antwort bekommen wird.

    Zitat Zitat
    "Morgen Kollegen, ich bins Monk" ... - Ich glaube ich bin sogar ein Gründungsmitglied." "Wissen sie Maria?"
    Der Teil ist wirklich etwas seltsam; was mir zwar gefällt, ist dieser - scheinbar von dir weniger beabsichtigte, bzw. halt zufällig entstandene - gedrungene Humor, der nicht unbedingt viel Schlagfertigkeit bereithält. Das überschneidet sich sehr schön mit dem Gedanken vom Spießer und Indealisten.
    Aber: warum auf einmal neue Anführungszeichen, es redet doch immernoch die selbe Person, oder?

    Zitat Zitat
    Maria zuckt merklich zusammen und registrierte erst dann das sie gemeint war. "Maria, ich darf doch Maria sagen,, hören sie mir zu?" "J-ja." Sie versuchte sich zu beherrschen, scheint jedoch zu scheitern. "Nun wissen sie, normalerweiße, also in Filmen, oder Geschichten, würd ich in so einer Situation allen etwas davon erzählen mit welchen Frauen sie ihr Mann schon betrogen hat - ohne ihr Mitwissen. Aber das möchte ich gar nicht, davon abgesehen, sie sind gar nicht verheiratet, richtig?"
    Also wenn das keine Andeutung auf einen Film ist, den ich wiedermal nich kenne, dann ist dieser Teil echt unverständlich =/. Aber gut, der Mann hat sich ja schon vorher seltsam aufgeführt ._." ...

    Zitat Zitat
    "Nein" Sie wirkt nun gekünstelt ernst.
    Wie meinst du das "gekünstelt ernst"? Ist sie etwa belustigt, was zumindest für meine Begriffe das Gegenteil von 'ernst' wäre, dann solltest du das noch näher erklären. Wenn du damit etwas anderes, zum Beispiel Entsetzen oder dergleichen ausdrücken wolltest, dann solltest du das klarer machen. Das einzige, was man sich aus dieser Verbindung nehmen kann, ist, dass sie nur vorgibt ernst zu sein. Was aber nun wirklich in ihr vorgeht oder in ihr vorzugehen scheint, bleibt offen.

    Zitat Zitat
    Er scheint weder aufgebracht noch verrückt,
    Das glaubt dir keiner .

    Zitat Zitat
    nun ein wenig verrückt,
    das schon eher, aber wenn du schon auf die auktoriale Erzählweise zurückgehst, dann solltest du wenigstens noch schildern, was genau man sieht - das ist nebenbei ein sehr gutes Spannungselement, denn die sind bei dir etwas kurz gekommen...

    Zitat Zitat
    ... ja ausgerechnet bei ihnen... oder dir, ich glaube mich zu erinnern dass ich dich vorher geduzt habe, also ausgerechnet bei dir anders verlaufen. Sie haben geweint... sie haben so erbitterlich geweint wie sie es jetzt in diesem Augenblick tun."
    Bis hier her steht dein Leser im Dunkeln, warum Monk es für so unglaublich nötig hält, mit einer diabolischen Genauigkeit alles nochmal zu erzählen. Leider scheinst du das auch im Folgenden nicht unbedingt klar zu machen =/.
    Außerdem erscheint er mir ein wenig inkonsequent - dutzen ... sietzen?

    Zitat Zitat
    Monk war von dem Schreibtisch aufgesprungen und stellte sich lachend vor sie. "Sie wissen wer das war. Sie wissen es genau, und doch haben sie niemanden etwas erzählt. Ich glaube zu meinen sie haben mich seit dem ich sie kenne, will sagen seit wir uns beide das erste mal hier im Flur begegnet sind nie wieder angesehen. Geschweigedenn ein Wort mit mir gewechselt. Ich wusste damals dass mein Vater auf kleine Mädchen stand, und als er an diesem Abend nach Haus gekommen war, er muss danach noch trinken gewesen sein, erzählte er mir die ganze Geschichte, genauso wie ich sie dir gerade berichtet habe. Er wirkte nach außen hin verbittert und am Boden zerstört, aber ich wusste dass nie zuvor in seinem Leben ihn etwas mehr befriedigt hatte als diese Nacht. Einen Monat später würde er sich umbringen. Als wir ihn fanden, war er nackt in seinem Büro gelegen, hatte sich die Kehle aufgeschlitzt, der lüsterne alte Sack, und das einzige was er besaß war ein kleiner weißer Zettel, auf dem dein Name stand. M-A-R-I-A.
    Jetzt bin ich noch mehr verwirrt; woher weiß Maria, dass Monk der Sohn ihres Vergewaltigers ist? Woher weiß Monk, dass gerade diese Maria gemeint ist? Und warum kam die kleine Maria in der Nacht nach Haus?
    "Einen Monat später würde er sich umbringen." Er hats doch aber getan, warum also der Konjunktiv?

    Zitat Zitat
    Alle senkten die Köpfe in dem Zimmer. Immer noch herrschte großes Schweigen. Man hätte meinen Können es lag ein Nebel, der sich allmählich aufzulösen begann, in der Luft, allmählich schien jedem im Raum irgendetwas klar zu werden.
    Schade, dass nur den Leuten in dem Raum ein Licht aufgeht, bei mir ists leider mit jeder Zeile immer dusterer geworden =(.

    Zitat Zitat
    Man nahm seine Tasche, gab Monk die Hand, einige küssten ihn sogar und gingen nach Hause.
    Warum? Er hat wahrscheinlich gerade bei einer gewissen Maria ein tolles Trauma ausgebuddelt, sie vor einer Hand voll Menschen bloßgestellt, sich wie ein Affe aufgeführt und auch noch seltsame Erklärungen gegeben - und die behandeln ihn wie einen Heiland? Hmpf...

    Zitat Zitat
    Maria saß schluchzend auf ihrem Bürostuhl, auch sie nahm schließlich ihre Tasche ging zur Tür, hielt einen Moment inne, als wollte sie etwas sagen und verabschiedete sich höflich. Und in Wahrheit wusste Monk dass sein Leben so weiter gehen würde, wie es seit jeher ging, auf der Straße der Bedeutungslosigkeit. Hat jemand der aufgehört hat zu träumen auch aufgehört zu Leben oder hat er vielleicht gearde erst angefangen.
    Der Wechsel zwischen Bericht, auktorialem Erzähler und personalen Erzähler und die unverbundene Frage am Ende haben mir persönlich jetzt den Rest gegeben. Was haben Träume mit einem Verrücktem in einem Büro zu tun und warum soll man angefangen haben zu leben, wenn man aufgehört hat zu träumen? Das ziemlich unromantisch und sowas will denke ich auch niemand lesen - oder wolltest du etwas Anderes schreiben?

    Allgemein muss ich noch sagen - und da will ich mal auf den Anfang zurückkommen, weil du musst dich wirklich mit allen Dingen was das Schreiben angeht, nocheinmal auseinandersetzen -, dass deine Rechtschreibung auch eher zu wünschen übrig lässt; es ist zwar durchaus lesbar, aber gerade die fehlenden Kommas machen der deutschen Sprache doch einige Abstriche.

    Auch ist dein Ausdruck eher oberflächlich. Du nennst die Sachen sofort beim Namen, alles folgt wie beim Holzhacken - das hat durchaus auch was für sich, aber dann muss man es auch einsetzen können. Auch diese ständigen Nachstellungen von diversen Partizipausdrücken, Adverbialbestimmungen oder Relativsätzen wirkt sehr unbeholfen und wenig durchdacht.

    Genauso geht es mit deinem Protagonisten weiter. Er denkt zwar auf dem Stückchen Gang vergleichsweise viele Sachen - die allerdings leider unverbunden im Raum stehen -, aber er kratzt zumindest für mich nur an der Oberfläche irgendwelcher Belanglosigkeiten, die nichtmal RTL aufgewärmt bekommen würde.

    Und so auch die Handlung, die echt irgendwann total verwirrend wird und der Leser praktisch mit einer unheimlichen Unsympathie und Unverständnis gegenüber Monk und den Angestellten stehen bleibt.

    Das klingt jetzt sicher alles irgendwie ganz fies und so, aber Fakt ist, dass du mit eben diesem Text zumindest für mein bescheidenes Empfinden nicht vermagst, irgendwen zu berühren, irgendwen zu unterhalten, oder irgendwen zu kritisieren. Du sperrst deinen Leser praktisch aus der Geschichte aus =/.

    Übrigens gilt auch hier: Ein paar Tage liegenlassen und dann nochmal drüberlesen. Ich bin sicher, dir würden dann auch die Sprünge in den Zeitformen und diverse Ungereimtheiten auffallen... Und davon strotzt der Text leider =(.

  3. #3
    So dann meld ich mich auch noch mal zu Wort.
    Also erstmal danke für deine Kritik und hey nicht jeder hätte bis zum Ende gelesen.

    1.Das mit den Regieanweisungen ist mir selbst aufgefallen beim erneuten Durchlesen, und du hast Recht das nimmt dem ganzen Text den Fluss. Ebenso natürlich die zeitlichen Bezüge, im nachinein vermisse ich z.B. auch selbst ein paar Absätze.
    2.Auch bin ich im nachinein mit der Personenbeschreibung, wie du auch gesagt hast, unzufrieden, da die Person eigentlich nicht für eine Sekunde glaubhaft erscheint Gerade die von dir angesprochenen Gedankengänge in einzelnen Situationen sind fehlend.
    3.Umschreibungen fehlen mir auch. Nicht für den Sinn, sondern zur besseren Lesbarkeit.

    Aber ich hab auch ein wenig Kritik an deiner Kritik, denn sie baut sehr auf ein Verständnis der Geschichte auf, dass du unbedingt haben willst, und hier unterscheiden sich eventuell unsere Ansichten von Geschichten, denn man muss eine Geschichte ganz und gar nicht verstehen bzw. das Handeln des Protagonisten nachvollziehen können, das ist nicht der zwanghafte Sinn einer Geschichte.

    Rechtschreibung und Kommasetzung rühren daher weil ichs am PC geschrieben hab, handschriftlich hab ich da keine Probleme. Nochmaliges durchlesen hätte das vielleicht verhindert.

    Zitat Zitat
    "Einen Monat später würde er sich umbringen." Er hats doch aber getan, warum also der Konjunktiv?
    Man kann einen "würde" Konjunktiv auch im nicht konjunktivischen Sinne benutzen. Dabei geht der Autor oder Protagonist auf eine Handlung ein, die später sicher geschehen wird.
    z.B.

    >>Ich kleidete mich an. Später würde ich noch zum Kaufhaus gehen und mir ein neues Hemd kaufen.<<

    Aber ich glaube die nicht vorhandene Zeitebene zerstört den Sinn des Satzes, ich weiß was du meinst.

  4. #4
    Zitat Zitat von Phryx Beitrag anzeigen
    Aber ich hab auch ein wenig Kritik an deiner Kritik, denn sie baut sehr auf ein Verständnis der Geschichte auf, dass du unbedingt haben willst, und hier unterscheiden sich eventuell unsere Ansichten von Geschichten, denn man muss eine Geschichte ganz und gar nicht verstehen bzw. das Handeln des Protagonisten nachvollziehen können, das ist nicht der zwanghafte Sinn einer Geschichte.
    Da hast du vollkommen recht =). Und ehrlich gesagt verstehen andere Leute das ganze vielleicht mehr und besser als ich, das war so eine kleine Voreingenommenheit von mir . Allerdings ists halt meiner Meinung nach so, dass sich einfach viele ungelöste Fragen ergeben, die mich persönlich immer weiter ins Dunkel geschickt haben - und das sollte eine Geschichte denke ich nicht machen, denn es wird von vornherein klar, dass du nicht nur unterhalten willst, sondern auch etwas auszudrücken gedenkst; und wenn das nicht klar wird, entsteht eine riesige Enttäuschung beim Leser =).

    Der Konjunktiv war übrigens meinem bescheidenen Empfinden nach fehl am Platz, weil es ja eine Tatsache ist, dass sich der Vater umgebracht hat; das du noch einkaufen gehst, hast du in eben dem Moment vorausgeplant, aber rückschlüssig sind die Geschehnisse ja feststehend =).
    Aber das ist arge Krümelkackerei ;_;".

    Ich bin erstmal froh, dass du die Kritik so gut aufgenommen hast. Ich glaub sogar, ich klang ein wenig nach "Es ist alles verloren", aber so isses ja garnich - es fehlen nur überall ein paar Ausgefeiltheiten =)).

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