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Xanadu Next
Das ging fix. Xanadu Next bin ich jetzt nach drei Tagen auch durch. Meine Eindrücke waren zunächst sehr positiv und sind es in vielerlei Hinsicht auch geblieben, aber ein paar insbesondere technische Dinge sind dem Spiel dann doch anzulasten.
Warum dieses Spiel?
Es ist ein Falcom-Spiel, die sind fast alle spielenswert. Es ist außerdem eins von Toms (XSEED-Mitarbeiter) Lieblingsspielen und hat einige Fans. Der Stil ist eher westlich, die Handlung sehr lorelastig und eigentlich im Vordergrund, das Gameplay wohl am ehesten mit Brandish oder vielleicht ein bisschen mit Diablo zu vergleichen. Ich hatte es zum Steam-Release schon mal angespielt, dann aber wegen technischer Probleme schnell abgebrochen. Nun hat es zum Glück geklappt.
Erlebnisse beim Spielen
Xanadu Next macht Spaß! So viel Spaß, dass ich nach dem Starten direkt fünf Stunden gespielt habe. In wenigen Worten könnte man das Spiel als lorelastigen Action-RPG-Dungeon-Crawler, der auf der abgelegenen Insel Xanadu spielt, bezeichnen. Zunächst gibt es kein offensichtliches Spielziel, aber je weiter man voranschreitet, umso mehr antike Steintafeln und Schriftrollen findet man, die einem die dunkle Hintergrundgeschichte von Xanadu und dem Drachenkönig näherbringen.
Abgesehen davon gibt es wirklich wenig "aktives" Storytelling. Die meisten längeren Szenen sind am Ende, vorher gibt es oft nur kurze Dialoge.
Xanadu Next ist ein Action-RPG mit ein paar Besonderheiten:
- Jedes Schwert, das man anlegen kann, hat einen einzigartigen (aktiven oder passiven) Skill
- Kämpft man genug mit dem Schwert, wird es stärker und der Skill bleibt verfügbar, auch ohne dass man das Schwert angelegt hat (wie in Final Fantasy IX also)
- Jeder Skill kann X mal eingesetzt werden (je nach Skill 10, 14 oder 20). An Speicherpunkten und bei Level-Ups werden die Skillpunkte regeneriert
- Ausrüstungsgegenstände können erst angelegt werden, wenn man die entsprechenden Statuswerte dafür hat
- Pro Levelanstieg kann man 6 Punkte auf fünf Statuswerte verteilen
- Man kann jeweils einen von 10+ Geistern mit sich führen (in der Kirche austauschbar), die zusätzliche Boni bringen, z.B. mehr Skilleinsätze, Preissenkungen in Läden, mehr HP, stärkere Magie und so weiter.
In den Dungeons, die meist ziemlich groß und oft verworren sind, kämpft man gegen zahlreiche Gegner und löst ein paar Rätsel. Xanadu Next hat ein paar echt coole Kisten- und Schalterrätsel, an denen ich eine Weile saß. Hat mich ein bisschen an die Millennium Puzzles in Wild ARMs 3 erinnert.
Das Spiel macht deshalb so viel Spaß, da die Kämpfe recht anspruchsvoll sein können (leichter natürlich, wenn man viel levelt und viele Heilgegenstände mit sich führt) und man permanent das Gefühl von Fortschritt hat. Es macht außerdem Spaß, die Dungeons zu erkunden, weil die cool designt sind und man in Schatztruhen oft coolen Kram findet. Stirbt man, heißt es entweder Game Over oder man bezahlt 50% seines Gelds, um in die Stadt (es gibt nur eine) zurückgebracht zu werden. Obwohl die Dungeons recht groß sind, verirrt man sich eigentlich nicht, weil man eine Karte hat. Selbst im letzten Dungeon, der falcomtypisch verdammt groß war, kam ich recht gut voran.
Während die Cutscene-Präsentation wirklich recht mau ist, überzeugt Xanadu Next durch die mysteriöse Atmosphäre. Die Hintergrundgeschichte ist gut durchdacht und schön gestrickt, wird teils durch NPC-Gespräche, teils durch Erfahrungsberichte in Schriftrollen oder Erzählungen auf Steintafeln widergegeben. Das Finale des Spiels greift viele dieser Infos dann wieder auf und hält noch eine schöne Wendung bereit. 
Leider ist die PC-Version von XSEED technisch deutlich schlechter als die Ports der Ys- oder die Trails-Spiele für PC. Die Schriftart ist unscharf und auf hellen Hintergründen in Zwischensequenzen teilweise sehr schwer lesbar. Die Steuerung ist wirklich nicht auf Controller optimiert, durch Menüs navigiert man sich besser mit der Maus. Hin und wieder findet sich im Kampflog auch noch eine japanische Zeile, und bei manchen Truhen verschwindet die Textbox, in der steht, was man gefunden hat, sofort wieder.
Fazit: Xanadu Next ist definitiv eines der westlicheren Falcom-Spiele und ein äußerst spaßiges und gut durchdachtes Action-RPG mit schönem Boss- und Dungeondesign und netten Gameplay-Systemen. Die Handlung überzeugt primär durch die Lore, die sehr viel Atmosphäre aufbaut; die Zwischensequenzen sind von der Präsentation nicht gerade beeindruckend. Wer Spiele wie Brandish oder Ys mag, sollte definitiv einen Blick riskieren. Die englische PC-Fassung wird allerdings leider immer noch von einigen Problemen geplagt.
Spielzeit: ~15:00 Stunden (Spiel zeigt 12 an, aber Steam 17, und scheinbar wird die Zeit nur beim Herumlaufen und Kämpfen gezählt, nicht in Menüs oder Szenen)
Wertung: 7 von 10 (halber Punkt Abzug wegen technischer Mängel)
Als nächstes steht Shadows of Adam auf dem Plan, das ich auch schon angefangen habe und das mir bisher gefällt. Es ist klassisch und charmant und die Kämpfe machen Spaß. Mehr dazu später.
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