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Thema: Maker-Projekte basierend auf vorhandenen Storys

  1. #1

    Maker-Projekte basierend auf vorhandenen Storys

    Letztes mal hatte ich ja gefragt, was es für Werke gibt, die direkt aus Maker-Spielen entstanden sind (http://www.multimediaxis.de/threads/...anderen-Medien)

    Jetzt wollte ich den Spieß quasi ein wenig umdrehen, aber mit einer etwas anderen Intuition.
    Ich weiß nicht, wie das bei anderen Leuten hier ist, aber zumindest mir fällt es oft schwer, eine gute Story zu entwickeln die man in einem Maker-Projekt umsetzen kann. Vor allem der Anfang ist bei mir immer ein Problem. Wenn ich eine gute Grundidee habe; der Anfang quasi gelegt ist, dann fällt es mir leichter da etwas daraus zu entwickeln.
    Ich spiele jetzt seit einiger Zeit mit dem Gedanken mich nebenbei auch mal an einem eigenen Projekt zu versuchen.
    Daher habe ich mir überlegt, warum nicht eine vorhandene Story (Buch/Film/Spiele/...) nehmen, die mir gut gefällt und die dann in großen Teilen oder vielleicht auch nur den Plot daraus zu übernehmen und daraus mein eigenes Werk zu entwickeln.

    Wie seht ihr das?
    Ist das rechtlich überhaupt erlaubt, wenn ich Figuren (Namen, Charakter), Handlungsabläufe oder gar ganze Zitate (Gespräche 1:1) übernehme?
    Habt ihr das selber schon mal gemacht, wie gut ist euch das gelungen? Hat es mehr Probleme gegeben als im Vergleich zu komplett eigenständigen Projekten? Oder war es eine Erleichterung?
    Würdet ihr mir es empfehlen meine Fantasie wo anders sich bedienen zu lassen? Oder beißt man sich dann zu sehr an dem vorgegebenen fest und bedroht damit das ganze Projekt?

    Wäre es also besser sich selbst hin zu setzen und sich von möglichst wenigem beeinflussen zu lassen damit ein komplett eigenständiges Werk entsteht oder sagt ihr, hier und da ein wenig naschen ist völlig OK und kann eher helfen als schaden?
    Eure Meinungen und Erfahrungen diesbezüglich möchte ich gerne wissen.

  2. #2
    Sowas fällt dann ja unter die Kategorie Fangame.

    Bei Spielen ist das immer so eine Sache da einige Publisher das sehr eng sehen aber bei Filmen.. schließlich gibt es Online ja genug Reviews, Parodien usw. die Original Material benutzen und die bekommen im Regelfall ja auch nicht auf den Sack.
    Ich selbst hab schonmal mit der Idee gespielt das man mal einen Contest startet in dem man eine Scene aus einem Film mit dem Maker nachstellen soll, vielleicht wird das ja auch noch was wer weiß.

    Aber sich Inspiration von woanders zu holen ist nie schlecht, selbst solche dinge wie Zitate und Imitationen findet man ja heute in allerlei Filmen (siehe Tarantino).

  3. #3
    Zitat Zitat
    Ist das rechtlich überhaupt erlaubt, wenn ich Figuren (Namen, Charakter), Handlungsabläufe oder gar ganze Zitate (Gespräche 1:1) übernehme?
    Es handelt sich anscheinend um einen Graubereich, zumindest wird nicht immer von einer Urheberrechtsverletzung gesprochen. Allgemein sagt § 23 vom Urheberrechtsgesetz aber Folgendes:

    "Bearbeitungen oder andere Umgestaltungen des Werkes dürfen nur mit Einwilligung des Urhebers des bearbeiteten oder umgestalteten Werkes veröffentlicht oder verwertet werden. Handelt es sich um eine Verfilmung des Werkes, um die Ausführung von Plänen und Entwürfen eines Werkes der bildenden Künste, um den Nachbau eines Werkes der Baukunst oder um die Bearbeitung oder Umgestaltung eines Datenbankwerkes, so bedarf bereits das Herstellen der Bearbeitung oder Umgestaltung der Einwilligung des Urhebers."

  4. #4
    Mmh, ok. Also muss man es einfach drauf ankommen lassen. Weil ich kann mich daran erinnern als ich noch zur Grundschule ging, dass ein paar Kids sich zusammengesetzt und eine Fanzeitschrift zu Simpsons (war es glaub ich) gemacht haben. Die haben die dann Kostenlos/mit Selbstkostenanteil an Mitschüler und Freunde verteilt. Bestand komplett aus selbst gezeichneten und geschriebenen Fan-Sachen. Die bekamen dann von offizieller Seite ärger und mussten die Zeitschrift einstellen und ich meine sogar alle vorhandenen Werke vernichten. Ist halt schon etwas her, daher weiß ich das nicht mehr genau.
    Oder da gab es den Fall, dass ein Mädel ihren Barbie-Spielzeugbus (oder irgendeinen Spielzeugbus) mit Barbie-Bildern beklebt hatte und den dann halt bei ebay als Barbie-Bus verkauft hatte. Der ging für ein paar Euro weg, die bekamen dann aber ne Strafanzeige, da das Markenbetrug oder sowas war. Sollten mehrere Tausend Euro Strafe zahlen (im Endeffekt wurde die Anzeige zurückgezogen, da das groß in die Medien kam und sich zu schlechter Publicity auswuchs).

    Daher frag ich lieber nochmal nach, bevor es da ärger gibt. Immerhin wird durch die Maker-Spiele ja kein Geld verdient. Wobei ich denke, dass das keine Rolle spielt.
    Und bis zu welchem Grad ist es ein eigenständiges Spiel und ab wann ein Fangame? Wenn ich die Grundidee so weit verändere, dass es eine neue Geschichte erzählt, ist das dann noch rechtlich geschützt? Oder wenn ich nur die Welt in der die Handlung spielt übernehme, aber die Story ganz anders ist? z.B. ein Spiel, das im Herr der Ringe Universum angesiedelt ist und auch Charaktere daraus vorkommen lässt, aber eben eine gänzlich eigene Geschichte erzählt.

    Die Filme-Studios bezahlen ja nicht umsonst teilweise Millionenbeträge an den Autor für eine Buchadaption. Wobei da auch der Film manchmal ganz andere Wege geht als die Ursprüngliche Erzählung im Buch. Daher finde ich es schwierig sowas einzuschätzen.

    Was habt ihr sonst noch so an Erfahrungen dazu?

  5. #5
    Also, ich sehe das so: Ein Fan-Game ist ein Spiel, das Kontent (also z.B. Grafiken und Musik) aus bereits existierenden Spielen verwendet und sich im selben oder einem ähnlichen Universum bewegt. Das sieht man zum Beispiel sehr viel in der Pokemon-Fan-Szene (siehe Pokemon Insurgence). Fan-Games sind immer kostenlos - weil du, wenn du Geld für etwas verlangst, dass nicht dein eigenes , geistiges Eigentum ist, Probleme mit Copyright bekommen kannst.
    Früher hat man öfter Material aus anderen Spielen genommen - wie Musik oder Soundeffekte - aber heute runzelt man darüber eher die Stirn, weil es...naja, nicht ganz legal ist.

  6. #6
    Also grundsätzlich würde ich die Finger von allem lassen, wo Warner Brothers die Rechte dran hat. Die sind ziemliche Arschlöcher was das angeht.
    Da gab es mal eine Gruppe von Moddern, die wollten in der Oblivion Engine einen Teil von Mittelerde nachbauen und da Story und Quests reinpacken, etc.
    Als es dann schon recht weit fortgeschritten war, kam auf einmal WB und hat die gezwungen, das Projekt einzustampfen. Weil Mittelerde.
    Wäre übrigens auch kostenlos gewesen, weil es ja eine Mod war.

    Meines Wissens nach ist ein komplettes Werk als solches geschützt. Eine vollständige Geschichte nur mit anderen Charakteren zu übernehmen könnte also
    kritisch werden. Ressourcen usw zu benutzen ja sowieso.

    Was du aber problemlos machen kannst, ist ein Spiel sich von einer Geschichte inspirieren zu lassen.
    Würdest du jetzt also eine Fantasywelt basteln, in der eine Gruppe verschiedener Leute auszieht, um eine magische Halskette in den Feuern
    des Lavasees zu verbrennen, hättest du für Kenner zwar eine klare Referenz, aber keine direkte Kopie.

    Denn: Ideen sind nicht urheberrechtlich geschützt. Nur das daraus entstandene Werk.
    Namen und Orte wiederzuverwenden ist also kritisch. Neue Namen und Orte mit ähnlicher (also nicht genau gleicher) Handlung sind OK.

    ------

    Dann musst du dir natürlich auch noch überlegen, ob du das wirklich willst.
    Willst du, dass die Leute sehen, dass dein Spiel "nur" eine Kopie von X ist?
    Oder sollen die Leute lieber merken, dass dein Spiel zwar von einem Werk inspiriert ist, aber trotzdem einen ganz eigenen Weg geht.

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