Oh, das mit dem Spoiler habe ich gar nicht gemerkt, irgendwie kam mir das schon so natürlich vor. Gut, dass du's gesagt hast, ich hab's nun in Tags gesetzt. Seltsam, normalerweise bin ich bei sowas immer recht vorsichtig, da ich es selbst auch nicht ertragen kann, gespoilert zu werden.

Ich finde auch, dass das Ende des Spiels am besten war. Und Russland. Eigentlich hat mich das Spiel auch erst ab Russland motiviert, da kam richtig Atmosphäre auf und ich habe nach einer Pause von vielen Monaten endlich mal weitergespielt bis zum Ende. Das Spiel ist wirklich ein Slow-Starter. Ich habe auch schon überlegt, es nochmal zu spielen. Gibt auch noch 'ne Menge Sachen, die ich nicht aus dem Spiel herausgeholt habe. Wenn ich den ersten Teil mal spiele und noch Lust auf mehr habe, spiele ich vielleicht gleich den zweiten hinterher. Sage ich jetzt, aber das mache ich eh nicht, wenn ich wieder an die beiden Tunnel-Dungeons vom Anfang denke, mit ihren vielen Verzweigungen und den Zufallskämpfen bei einem potentiell sehr interessanten, aber nicht sehr ausgereiften Kampfsystem. Das ist erst ab Shadow Hearts 3 wirklich gut, nur da sind die Kämpfe generell viel schwerer, was auch nicht immer motivierend ist. Die Kombination von Rätseln und Zufallskämpfen in einem Dungeon war schon immer ein ziemlicher Spaßkiller. Ich hab das Spiel (im Gegensatz zum ersten Teil) noch im Regal stehen und werde es wohl bei Gelegenheit mal wieder anrühren, aber dann von Anfang an. (Hatte mal mit 'nem Freund zusammen einen Spielstand mit 15h Spielzeit oder so). Von der Story und den Charakteren kommt es leider auch nicht annähernd an Shadow Hearts 1 und 2 heran.

Auf die historische Glaubwürdigkeit habe ich damals gar nicht geachtet. Ich habe das Spiel auf eine warme Empfehlung hin gespielt und hatte nach Final Fantasy überhaupt schon Probleme, mich an ein RPG in unserer Welt zu gewöhnen. Da hatte ich keine Zeit, über den historischen Kontext nachzudenken, über den ich damals ohnehin noch nicht viel wusste. Aber du hast natürlich recht, da passt vieles nicht zusammen. Dass Karin zum deutschen Militär gehört finde ich aber weit weniger schlimm als die Tatsache, in was für ein Outfit sie die Entwickler gesteckt haben – das passt ja mal sowas von gar nicht zu ihrer Persönlichkeit. Na ja, irgendwas muss ja aufs Cover drauf. Leider waren auch viele der Charaktere für die Geschichte letztlich unbedeutend oder nur sehr kurz wichtig. Eigentlich fast alle aus der Party, bis auf Karin und Yuri. Eigentlich schade, da kam eine schön bunte Truppe zusammen. Stattdessen sind die wichtigen Charaktere NPCs. Na ja, auch das hat seinen Reiz. Insgesamt hat mir das Spiel aber gut gefallen, insbesondere die letzten Teile der jeweiligen CDs (Russland + Russland-Finale sowie alles in Japan nach Yokohama, wo es eigentlich richtig mit Yuris Geschichte losging). Gewisse Cutscenes schaue ich mir auch immer noch in unregelmäßigen Abständen an. ^^