Grafik: 6/10
Es existieren Kollissionsfehler mit einem länglichen Felsen und tiefen Löchern/Rissen im Boden. Ansonsten wurde mit den Low/Medium-Sets recht gut gemappt.
Die Gegner sind für die Hölle passend designt/ausgesucht. Die leidenden Verdammten creepy gepixelt/ausgesucht. Leider keine Facesets (was auch die Atmosphäre etwas abtötet), aber dafür handgefertigte Messageboxen.
Die Grafik ist daher medium durchgebraten, mit mehr als sonst üblich in der Szene. Die 6 Punkte sehe ich daher als angemessen.
___________________________
Story: 4/10
Etwas flach und zu einfach, leider auch sehr schnell erzählt. Massen von Informationen stürzen bereits am Anfang ein, weswegen ich das Spiel tatsächlich zwei mal starten musste, um mir die Herkunft und Geschichte des Helden erneut durchzulesen. Kurzfassung dieser Geschichte:
Die Geliebte wird während der Hochzeit von einer Teufelei entführt. Der Sohn eines großen Kreuzritters besitzt zufällig den Schlüssel zur Hölle und dessen Ausrüstung (woher er das auch immer hat, da sein Vater ja selbst in der Hölle gestorben ist) und will sie sich zurückholen. Auf dem Weg gibt es allerlei Gefahren und letztendlich endet dieses Drama, wie es enden musste: Dramatisch.
Sonderlich Einfallsreich ist das nicht, erfüllt aber scheinbar ausreichend den Zweck dieses Contests. Wäre sie besser erzählt und nicht wie "mit dem Hammer aufgedrückt", würde ich vielleicht auch warm mit ihr werden. Doch für diese Künstelei, alleine für die Story und dessen Umsetzung, kann ich nicht viele Punkte geben. Ich finde sie leider nicht gut und bin, während des Spielens, auch leider durch die Umsetzung nicht gewillt ihr folgen zu wollen.
___________________________
Atmosphäre: 5/10
Zur Wiederholung: Die Geschichte wird zu schnell erzählt, was sich leider auch negativ auf die Atmosphäre ausübt. Ein weiterer Punkt ist die Schlag-Auf-Schlag Methode des Spiels, den Spieler von einem "Level" in den nächsten zu schicken (abgetrennt mit Savestates). Nach jedem Save erscheint eine andere Herausforderung, die sich nicht immer großartig voneinander unterscheiden, aber dennoch das Spiel wie eine Skriptsammlung erscheinen lassen (oh, da gab es noch eine Geschichte?). Und selbst diese Skripte sind nicht immer verständlich.
Mit den Charakteren, die mal eben in die Geschichte geworfen wurden, wurde ich auch nicht warm. Unser Held wirkt seit Anbeginn emotionslos und gefühlskalt (er besitzt kaum Möglichkeiten sich zu entfalten. Er ist nur am Kämpfen), was sich besonders gegenüber seinem leidenden (?) Vater zeigt, dem er in der Hölle begegnet. Sehr schade, da die Dialoge an sich nicht schlecht waren. Die Wächter am Höllentor (was auch vielversprechend aussah) waren unheimlich und machten Freude auf mehr - Leider Potential verschenkt.
Das besondere Leid an der Atmosphäre tragen aber die unvorhersehbaren Aktions-Szenen. Ohne Vorwarnung muss ich plötzlich vor etwas wegrennen. Oder gegen etwas kämpfen. Oder ausweichen. Ohne die Chance zu haben erst einmal zu begreifen was ich machen muss, bin ich auch schon tot. Und dann muss ich neu laden und darf mir die immer länger werdenden Dialoge nochmal anhören bzw "durchentern". Das ist frustrierend und wertet das Spiel atmosphärisch ab.
Mehr Atmosphärenkiller:
Ein großes Problem habe ich mit dem Helden. Er war noch nie in der Hölle, weiß aber zB wie ein bestimmter Dämon riecht oder, dass ein bestimmter Ort so nicht zur Hölle gehört? Der lügt doch!
Seine Handlung am Ende ist wahnsinnig. Sie scheint zwar durch den Aufenthalt in der Hölle begründet, aber dass es so weit gehen würde? Er geht in die Hölle, überwindet Gefahren, findet die Geliebte endlich, erfährt, dass sie ihn zwar hergelockt hat, aber nur um auf ewig glücklich zu sein (mit einem sinnvollen Vertrag), sagt ihr auch nochmal, dass er sie liebt.... und tötet SIE, weil er diese Falle von ihr nicht gut fand? Das ist mehr als unglaubwürdig, würdigt ihn zu einem "arroganten assozialen Mistkerl" herab, der bewusst dafür sorgte, dass sein geliebter Schatz nun in der Hölle bleiben muss. Das machte mir die gesamte Figur unsympathisch und die bisher noch halbwegs glaubwürdige ernsthafte Handlung des Spiels kaputt. Ein riesen-WTF.
Wobei diese Ernsthaftigkeit auch schon fast bei der Artikulationsweise des Parasit-Dämonen aufhörte. Und wenn dort noch nicht, dann eben als der Rauch des Feuers keinerlei sprachliche Mängel im Helden aufrief, oder Emotionen, als sein Freund in den Raum brach (da ist dichter Rauch! Reagiere doch wenigstens darauf

).
Aber durchaus gut: Man merkt, dass man sich in einer Hölle befindet, wie zB durch die aus dem Boden wachsenden Arme oder skurilen Dämonen. Optisch wäre hier aber noch mehr möglich gewesen.
_____________________
Gesamteindruck: 6/10
Hier frage ich mich, bei dem Ergebnis, ob in der zur Verfügung gestandenen Zeit nicht mehr möglich gewesen wäre. So zB der Feinschliff des Spiels, der grundlegend fehlt. Mehr Testspiele wären auch sinnvoll gewesen. So wäre vielleicht auch aufgefallen, dass die Grammatik hin und wieder vollkommener Unsinn ist oder im Dialog mit der nackten Frau ein Message-Befehl falsch niedergeschrieben wurde: \IS4]
Auch sollte es doch in der Zeit möglich gewesen sein die englischen Vokabeln ins Deutsche zu übersetzen? (New Game, Load, End Game, Load State, Save State...). Auch die Dauer der Reaktionszeit, nach endlos langen Dialogen, macht kaum Freude auf mehr und ruft zum Frust-Alarm auf. Ist dieses Spiel wirklich fertig? Es wirkt nicht so - Auch auf den Spieler.
Dennoch ist die Idee des Spiels ja gut. Es wäre nur mehr Zeit oder Sorgfalt notwendig gewesen. Die ganzen Skripte mögen zwar überladen wirken, aber sie bringen auch Abwechslung, die leider durch die schiere Unzahl an Skripten zwanghaft aufgedrückt wirkt (ebenso wie einige Stichworte des Contests). Mir hat besonders gut das Kampfsystem zu Begin gefallen.
Beim Kampf gegen den Koloss muss man übrigens nicht warten, bis die Meldung "Drücke Enter" erscheint; ständiges Enter-Gekloppe tut auch seinen Dienst (Quick-Time-Event leider nicht ganz umgesetzt).
Das Duell-System verstehe ich leider nicht. Es gibt auch keine Anleitung. Ich sitze lediglich vor dem PC und weiß nicht was ich drücken soll und was das bringt; geschweige denn was das Ziel des Ganzen ist. Soll ich den Gegner ganz nach links drängen? Ich bin mir unsicher, denn wenn ich ganz rechts bin, dann verlieren wir keine Energie mehr und ich verliere auch nicht. Verwirrend und leider nicht unterhaltend.
Wie dem auch sei. Ich bin der Meinung hier wäre viel mehr möglich gewesen. Das Potential ist da und auch teilweise gut umgesetzt. Doch der Rest ist leider mangelhaft, doch glücklicherweise mit wenigen Handgriffen in gar nicht all zu langer Zeit fix ausgebaut. Ist nicht das Schlechteste, durchaus nicht. Doch letzten Endes sehe ich hier kein fertiges Spiel vor mir.
Bitte auf jeden Fall mehr Zeit um zu schauen, was man jetzt eigentlich machen muss. Bereits beim ersten "Quest" überliest man sofort, dass man nicht nur springen, sondern auch rennen kann.
____________________
GESAMT: 21 / 40