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Thema: [Vorstellung + Entwicklertagebuch] SANTRIA!

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Na huch, du hast ja den Untertitel "ein Earthbound-esques RPG" entfernt, wie kommts? Versuchst du dich bei deiner Spielidee doch nicht so strikt an Earthbound zu halten?

  2. #2
    Zitat Zitat von Stille Beitrag anzeigen
    Na huch, du hast ja den Untertitel "ein Earthbound-esques RPG" entfernt, wie kommts? Versuchst du dich bei deiner Spielidee doch nicht so strikt an Earthbound zu halten?
    Das Spielgefühl und der Grafikstil von der Mother-Serie sind zwar weiterhin große Inspirationsquellen für SANTRIA!, dennoch möchte ich das Spiel nicht nur in diese Schublade stecken. Mit der Zeit sind sehr verschiedene Einflüsse und Mechaniken in das Spiel eingeflossen, die sich (so meine Hoffnung) in einem einzigartigen und wohlschmeckenden SANTRIA!-Cocktail vereinen.

    UPDATE: MYSTERY!

    Hallo Atelier! Willkommen zum Update am Sonntag!

    Diese Woche habe ich mich mit intensiv mit dem Tileset einer Höhle beschäftigt, die eine wichtige Rolle im Intro des Spiels einnehmen wird. Es handelt sich um die heilige Stätte einer längst vergangenen Hochkultur, die einen wichtigen Teil zum Worldbuilding beitragen wird. Die Architektur ist in seiner Form sehr archaisch/organisch und zeigt in seiner Verarbeitung einen unnatürlich perfektionistischen Minimalismus und Glätte. Sabaku hat mit ihrem Monolith-Design diese Prämisse wunderbar getroffen.

    Nach dem Tileset folgte das Polishing: um die Atmosphäre etwas zu heben und etwas Höhlenfeeling reinbringen, habe ich zusätzlich einen Sichtradius eingebaut. Eine Portion Mystery kommt durch die schwebenden Partikel hinzu. Hier das Endergebnis:




    Für einen Rundgang durch die Höhle könnt ihr zusätzlich auf den Spoiler klicken (vorsicht, 3 MB-gif!):



    Der Sichtradius ist ein sehr einfacher Effekt, den man im Game Maker einbauen kann. Der Schlüssel dabei sind die Surfaces. Der Game Maker zeichnet den Bildschirminhalt nicht direkt auf den Monitor sondern geht über eine sogenannte "Application Surface", auf die alle Objekte projiziert werden. Diese Application Surface kann selber manipuliert werden oder (wie in diesem Fall) mit weiteren Surfaces überlagert werden. Stellt es euch wie verschiedene Layer bei Photoshop vor. Hier ein grober Überblick, wie das als Code aussieht.

    Wenn der Spieler die Höhle betritt, wird ein Objekt mit dem Namen "obj_lightning" initiiert. Dabei wird zuerst einmal der Code im Create-Event aufgerufen:

    Create Event:
    Code:
    lightningsurface = surface_create(room_width, room_height);
    Dieser Code erschafft eine Surface, auf die wir uns beziehen werden. Sie ist so groß wie die Raumdimensionen der Höhle.

    Anschließend folgt der Step-Event, der jeden Frame abgespielt wird:

    Step Event:
    Code:
    // Welche surface wollen wir modifizieren?
    surface_set_target(lightningsurface);
    
    // wir zeichnen auf die surface ein schwarzer Rechteck mit einer Transparenz von 20%
    draw_set_colour(c_black);
    draw_set_alpha(0.8);
    draw_rectangle(0, 0, room_width, room_height, false);
    
    // wir substrahieren von dem schwarzen Rechteck einen Kreis, der an den Spieler gebunden ist
    draw_set_blend_mode(bm_subtract);
    draw_set_colour(c_white);
    draw_set_alpha(1);
        
     with (obj_player) {
            draw_circle(x + random_range(-0.5, 0.5), y + random_range(-0.5, 0.5), 120 + random_range(-0.5, 0.5), false);
     }
    
    // wir setzen alles wieder zurück
    draw_set_blend_mode(bm_normal);
    draw_set_alpha(1);
    surface_reset_target();
    Was passiert in diesem Code? Zuerst wählen wir die Surface aus, die wir manipulieren wollen über surface_set_target(). Anschließend zeichnen wir ein schwarzes Rechteck mit einer Transparenz von 80%, welches den ganzen Raum bedeckt. Das geschieht über den draw_rectangle()-Befehl. draw_set_colour() ist für die Farbe und draw_set_alpha() für die Transparenz/Alpha-Wert zuständig. Ihr könnt den Effekt des Rechtecks im gif ganz außen sehen.

    Anschließend ziehen wir von dem schwarzen Rechteck ein Kreis ab, der unseren Sichtradius darstellt. Dazu müssen wir zuerst den Blendmode wechseln, und zwar in den Substractions-("Abzieh"-)Modus. Das geschieht über draw_set_blend_mode(). Wir beziehen uns mit with(obj_player) auf den Spieler und zeichnen mit draw_circle() den Kreis. Da der Inhalt der Klammer etwas komplizierter ist, hier die genaue Aufschlüsselung:

    Die Funktion lautet draw_circle(x, y, r, outline). Als X-Wert nehmen wir den X-Wert des Spielers und variieren den Wert durch Addition/Subtraktion eines kleines Betrags, damit es so aussieht, als wenn das Licht hin und her wander und nicht statisch ist: x + random_range(-0.5, 0.5). Das gleiche gilt für den Y-Wert. Anschließend wird der Radius r abgefragt. Diesen lassen wir auch ein wenig variieren, damit es wie flickern aussieht: 120 + random_range(-0.5, 0.5). 120 ist dabei der Radius in Pixel. Da wir keine Outline beim Kreis haben wollen, wird der Wert auf false gesetzt.

    Abschließend setzen wir den blendmode und den Alpha-Wert auf default und geben die Surface wieder frei (surface_reset_target()), da ansonsten alle weiteren Objekte nicht auf die Application Surface sondern direkt auf diese Surface draufgemalt werden und das wollen wir nicht, da unsere Surface über allen anderen Objekten auf der Application Surface liegen soll. TADA! Fertig ist der Lichtradius. Bei meinem Lichtkreis hab ich zusätzlich eine weitere Abstufung eingebaut, damit es keinen zu harten Übergang gibt. Vielleicht baue ich noch 1-2 weitere Abstufungen ein.

    Ich hoffe, der kleine Exkurs hat euch einen kleinen Einblick in das Game Maker-Coden gewährt und weckt die Lust nach eigenen Versuchen!

    Abschließend gibt es noch ein kleines Update zum Twitter-Experiment:

    Ich poste weiterhin mehr oder minder regelmäßig aber mindestens einmal die Woche ein kleines Update auf Twitter und beschränke mich nach wie vor auf die Tags #gamedev #indiedev und #pixelart. Zusätzlich versuche ich den #screenshotsaturday mitzunehmen, um darüber zusätzlich bissl Werbung fürs Spiel zu machen. Der Followeranstieg ist nach wie vor linear, mal schauen wie sich das die nächsten Monate weiterentwickelt



    Soviel von mir, ich bin auf eure Meinungen und Kommentare gespannt und ansonsten: Stay tuned und bis nächsten Sonntag!

  3. #3
    Mein Interesse an dem Spiel steigt mit jedem neuen Post. Sieht wirklich sehr liebevoll aus!

  4. #4
    Zitat Zitat von Les Beitrag anzeigen
    Ich hatte ja bereits im Chat zum Ausdruck gebracht, wie genial ich das Pixel art finde und bin ebenfalls sehr gespannt auf dieses Projekt. Nicht zuletzt die Erwähnung von "Mother" (und ein wenig auch von Pokémon ) wecken in mir eine Vorfreude auf dieses Spiel, auch wenn ich verstehe, dass du es natürlich nicht in eine einzige Schublade gesteckt haben magst - was ich verstehen kann, letzten Endes soll es ja auf eigenen Beinen stehen; aber meiner Ansicht nach hat es alleine durch die Screens und bisherigen Schilderungen bereits einen völlig eigenen Charme und hebt sich vom Ersteindruck her bisher gut von den Inspirationswerken ab. "Pine Falls" erinnert mich zudem ein wenig an Namen fiktiver US-Städtchen im Stile von Twin Peaks und Gravity Falls. ^^ Was aber nicht als Negativpunkt zu verstehen ist, eher im Gegenteil. Ich mag Settings dieser Art.

    Nur weiter so!
    Vielen Dank für deine lieben Worte! Nach so einem Motivationspost kann es ja nur mit Vollgas weitergehen!

    Dem Spiel seinen eigenen Charme zuzusprechen ist für mich eins der größten Komplimente! Mit deiner Vermutung triffst du genau ins Schwarze, Städtchen wie Twin Peaks und Gravity Falls sind die größten Einflüsse für die Atmosphäre von Pine Falls, Arcadia Bay aus Life is Strange schlägt in die gleiche Kerbe! Ich würde das Spiel vom Setting her als eine Mischung aus Earthbound und Twin Peaks mit einer Prise Akte X bezeichnen.

    Zitat Zitat von G-Brothers Beitrag anzeigen
    Mein Interesse an dem Spiel steigt mit jedem neuen Post. Sieht wirklich sehr liebevoll aus!
    Freut mich, wenn ich mit jedem Post dein Interesse weiter steigern kann! Ich versuche das Spiel mit jedem Update besser zu machen und erwische mich oft dabei, dass ich alte Inhalte zum Xten Mal überarbeite, poliere und mich in Details verliere. Ich versuche zwar, ein gesundes Zeitkosten/Nutzen-Verhältnis für mich zu finden damit das Spiel auch voran kommt, denke aber auch, dass der Teufel im Detail steckt. Dein Kommentar hat mir wieder gezeigt, dass man das reingesteckte Herzblut dann doch irgendwie erkennen kann!

    UPDATE:

    Mit Claudi Martinez habe ich einen wunderbaren und talentierten Musiker kennengelernt, der den Soundtrack für SANTRIA komponieren wird. Die Main Theme und den Master Blaster 2000-Song hat er bereits fertig, beide können auf seiner Soundcloud belauscht werden. Wenn das mal keine Ankündigung war! Viel Spaß dabei!

  5. #5
    Zitat Zitat
    Das Spielgefühl und der Grafikstil von der Mother-Serie sind zwar weiterhin große Inspirationsquellen für SANTRIA!, dennoch möchte ich das Spiel nicht nur in diese Schublade stecken. Mit der Zeit sind sehr verschiedene Einflüsse und Mechaniken in das Spiel eingeflossen, die sich (so meine Hoffnung) in einem einzigartigen und wohlschmeckenden SANTRIA!-Cocktail vereinen.
    Verstehe. Ich bin auf jeden Fall super gespannt auf dein Spiel und würde dir gern ähnlich motivierend zureden wie andere es vermögen, aber ich denke, dass das ohnehin nicht mehr notwendig sein wird, da die Motivation ja bei dir von innen herauskommt. Aber glaub mir, ich fiebere so sehr wie kein anderer auf den Release von etwas Spielbarem hin - leider nur kann ich nur noch gut ein halbes Jahr Kalenderblätter abreißen und ich denke, dass es die Zeit auch kosten wird

  6. #6
    Zitat Zitat von Stille Beitrag anzeigen
    Verstehe. Ich bin auf jeden Fall super gespannt auf dein Spiel und würde dir gern ähnlich motivierend zureden wie andere es vermögen, aber ich denke, dass das ohnehin nicht mehr notwendig sein wird, da die Motivation ja bei dir von innen herauskommt. Aber glaub mir, ich fiebere so sehr wie kein anderer auf den Release von etwas Spielbarem hin - leider nur kann ich nur noch gut ein halbes Jahr Kalenderblätter abreißen und ich denke, dass es die Zeit auch kosten wird
    Vielen Dank! Hat doch wunderbar funktioniert mit dem motivierend zureden, da gamedevt es sich gleich doppelt so gut!

    UPDATE: CLEAN AND FANCY TEETH? HELL YEAH!

    Liebes Atelier,
    wieder ist eine Woche vergangen. Ich habe mehrere Baustellen angegangen, die ich im momentanen Zustand noch nicht preisgeben möchte, habe aber ein kleines Schmankerl mitgebracht. Es handelt sich um das... trommelwirbel...

    TEETH BRUSH MINIGAME!

    Eine Designphilosophie von SANTRIA! ist es, Quests möglichst kurzweilig und spaßig zu gestalten. Ich möchte vermeiden, dass der Spieler einfach nur von Ziel zu Ziel läuft, um schnell eine Zwischensequenz/einen Kampf zu triggern und dann eine Quest abzuhaken. Aus diesem Grund wird SANTRIA! nur so von Minispielen vollgestopft sein. Diese Minispiele beziehen sich auf die momentane Situation und werden entsprechend humoristisch aufgezogen werden. Schaut doch einfach selber:




    Eine weitere Designphilosophie, die ich verfolge, wird im gif (hoffentlich) ebenfalls deutlich: "Das Auge fürs Detail." Ich bin der Auffassung, dass es die kleinen, liebevollen Details sind, die für eine besondere Atmosphäre im Spiel sorgen. Das fängt beim Screenshaken während der Treffer an (danke an dieser Stelle an Tako für die diversen Hinweise), geht über situationsangepassten Interaktionssprechblasen und Parallax-Bubbles und hört anschließend bei der Animation des Protagonisten beim Zähneputzen auf. Solche Details kosten viel Zeit und Arbeit, lohnen sich aber im Endeffekt!

    Soviel von mir, ich bin auf eure Meinungen und Kommentare gespannt und ansonsten: Stay tuned und bis nächsten Sonntag!

  7. #7
    Mehr von solchen tollen und lustigen Minispielen! Und ja, genau solche Details fallen besonders positiv auf.

    Wie viel Zeit beanspruchen solche Minispiele denn so ca.? Der Auswahlbox nach zur Folge, kann man das Zähneputzen ja auch ausfallen lassen (nicht nachmachen, Leute!). Gibt es positive oder negative Effekte, wenn man sich die Zähne (nicht) putzt?

  8. #8
    Zitat Zitat von Linkey Beitrag anzeigen
    Mehr von solchen tollen und lustigen Minispielen! Und ja, genau solche Details fallen besonders positiv auf.

    Wie viel Zeit beanspruchen solche Minispiele denn so ca.? Der Auswahlbox nach zur Folge, kann man das Zähneputzen ja auch ausfallen lassen (nicht nachmachen, Leute!). Gibt es positive oder negative Effekte, wenn man sich die Zähne (nicht) putzt?
    Freut mich, wenn die Minispiele gut ankommen! Je nach Kompexität dauert die Enwicklung so eines Minispiels ~6-8 Stunden reiner Arbeitszeit (~2 Stunden Pixelart, ~2-3 Stunden Coden, ~2-3 Stunden Polishing), diese verteile ich aber über mehrere Tage, da ich sehr gerne mehrere Baustellen auf einmal bearbeite, auf die ich ausweiche, wenn ich irgendwo kurz mal hängen bleibe. Ein wenig Distanz wirkt oft Wunder!

    Zähneputzen muss man für die Quest so oder so, ich hab die Auswahlbox vor allem deswegen eingebaut, damit der Spieler nicht urplötzlich in ein Minispiel reingeworfen wird, sondern weiß: Oh, gleich kommt was!

    Als kleines Miniupdate:
    Ich habe mich wieder mal um die Worldmap gekümmert und diesen kleinen Hinterhof für die Arcade Hall gepixelt. Danke an dieser Stelle an Tako für die matratzige Hilfe und csg für die Easteregg-Idee (mal sehen, wer das Easteregg findet! ).


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