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Thema: [Gestrandet] - Episode 1 - Bruchlandung (Tag 1)

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Stille. Ganz plötzlich war da Stille. Die Dame von Sitz 1B hatte den ganzen Flug lang pausenlos auf ihn eingeredet. Sicher, das war das Risiko, wenn jemand wie Ross Norway einen normalen Linienflug benutzte - die Leute kannten einen, zumindest einige. Trotzdem war er in solchen Situationen nicht wirklich oft von jemandem angesprochen worden, weil viele es sich schlicht auch einfach nicht trauten. Oder ihn sowieso verabscheuten.
    Nicht aber 1B. Diese Frau hatte es sich offensichtlich zur Aufgabe gemacht, Ross Norway ihre gesamte Lebensgeschichte darzubringen. Wenigstens war sie ein Fan, falls man das so sagen konnte. Zumindest war sie sehr erpicht darauf gewesen, ihren Namen in allen möglichen Sätzen zu erwähnen, damit er sich ihn merkte. Emily Clarke.
    Aber jetzt war von Emily Clarke nichts mehr zu hören. Hatte sie ihren letzten Satz überhaupt beendet?
    Völlig benebelt öffnete Ross die Augen. Schemenhaft erkannte er schwarze und orangene Farben und langsam verstand er, dass hier alles andere als Stille herrschte. In die Geräuschkulisse von fackelnden Flammen und krachenden Teilen mischten sich Rufe und Schreie. Und diese Hitze!
    War er ohnmächtig gewesen?

    Schnell griff Ross nach seinem Gurt, der ihn felsenfest in seinen Sitz gedrückt hatte. Die Schnalle fühlte sich unangenehm warm an, aber er bekam sie schnell auf. Ein kurzer Blick zu 1B - von Emily Clarke war nichts zu sehen. Nur eine dunkle Lache zierte ihren Sitz.
    Schaudernd stürze der blonde Amerikaner nach hinten, wo statt dem Flugzeughinterteil nur ein klaffendes Loch war. Der Weg in die Freiheit.

    Sobald er einen Fuß auf den warmen Sand gesetzt hatte erkannte er, dass schon ein paar andere Gestalten den Weg aus dem Wrack gefunden hatten. Ungläubig, als müsste er sich noch einmal vergewissern nicht zu träumen, drehte er sich noch einmal nach dem Flugzeug um. Er hätte fast gelacht. Ha. Haha. Das hatte nun wirklich niemand ahnen können. Solche Überraschungen schrieb nur das Leben. Er hätte vielleicht sogar einen kleinen Freudensprung gewagt, wenn alles anders gewesen wäre. Wenn hier 50 Personen am Strand gewartet hätten. Aber hier waren so wenige, es mussten sich noch Dutzende im Wrack befinden.

    "-ly?", rief nun jemand (Fabian), der offenbar kurz vor ihm das Flugzeug verlassen hatte. Ross erschauderte wieder. Dieser junge Mann suchte jemanden, aber er hatte nicht verstanden, was der Name gewesen war. -ly konnte alles bedeuten. Zum Beispiel Emily.
    "Hey, äh, wen suchst du?", sprach er den Kerl nervös an, der ihn überrascht musterte. "Vielleicht kann ich helfen?"

    Geändert von Lynx (25.04.2016 um 19:43 Uhr)

  2. #2
    schon im flugzeug??

    klar.

    hast deine halskette vergessen blödman
    dein glücksbringer

    nee oder?

    halte sie in der hand. Wie kann so ein riesenkerl immer so nervös seim und alles vergessen??
    *sein

    klar bin ich nervös. Ist großes event mann. Großes geld große show.
    kleiner pimmel
    haha

    FU!!
    >;)

    Paß gut auf sie auf solange ich weg bin, k?

    Deinem hundehalsband wird schon nix passiern

    Ich rede von meiner mutter idiot
    pass gut auf sie auf. Du weißt sie ist nicht mehr dieselbe.

    Jaa….

    Musst dir zeit für sie nehme. Keine weiberbesuche und so.

    Nichtmal deine ex??

    Anton…
    Ich meins ernst.
    kein bullshit diesmal. Schließe immer tür und fenster ab.

    ……

    versteck schlüssel
    sie muss 4 mal am tag medis nehmen.

    ich weiß das alles mr kaputte schallplatte
    hab deine gebrauchsanleitung schon erhalten

    du bist ein arsch anton
    aber ein witziger arsch
    deshalb verhaue ich dich so selten.

    haha

    SHIT

    ??
    ....
    yo poko waslos?

    Turbulenzen und so.
    hasse diese fliegenden konservendosen....
    Crash im auto, hast chance lebend rauszukommen
    crash im flieger….
    Willst was lustiges lesen?

    klar
    Wenn ein flugzeug abstürzt
    dann führt aufprallgeschwindigkeit dazu
    dass dein körper explodiert wie eine überreife melone

    thx

    Always there 4u buddy ;-)

    Arschges

  3. #3
    Richard war schon wieder ein wenig flau im Magen und die Buchstaben vor ihm, stammend aus einem abgegriffenen, zusammengetackerten Heft mit Football-Spielzügen, verschwammen immer wieder vor ihm.
    Seufzend drückte er sich tiefer in den bequemen Sitz und starrte aus dem Fenster, als er mehr spürte und hörte, als dass er es sah, wie sich etwas aus dem Playbook löste und zu Boden sank.
    Wie im Reflex griff er danach und hielt den Flyer des "Amsterdamer Rotlichtviertels" in der Hand, den er sich so wohlweißlich herausgelegt hatte und den er nun unschlüssig in den Fingen hielt.

    Eine volltättowierte niederländische Schönheit strahlte ihm auf Hochglanz entgegen und unbewusst strich Rich dort über das Papier, wo ihre Haare waren, als würde er ihr über Selbige streichen wollen.
    Er grinste kurz schelmisch als seine Klassenkameradin Brix ihn ansah, den Flyer bemerkte und theatralisch mit den Augen rollte und sich dann in abweisender Geste wieder ihren Ohrstöpseln widmete.

    Der junge Footballspieler blickte wieder auf den Flyer und ihm wurde klar, dass dieses Stück Papier ziemlich genau dafür stand, was bis jetzt so gut und schief gelaufen war.
    Er formte im Kopf die Gedanken, die er seiner Band sagen musste, wenn sie wieder festen Boden unter den Füßen hatten und ärgerte sich, dass im Licht der neuesten Ereignisse alles so anders gelaufen war.
    Amsterdam war perfekt gewesen. Bis zu jener Sekunde....

    Und dann glitt er in tiefen Schlaf.
    Als er wieder aufwachte - besser gesagt, aus dem Traum gerissen wurde, weil er geglaubt hatte, sich abermals übergeben zu müssen, stellte er mit Entsetzen fest, dass ihm brutal kalter Fahrtwind ins Gesicht wehte und ein Stück Eisen sich wie ein Speer neben ihm in den Sitz bohrte. Ein Alarmpiepsen war zu hören, Schreie, Panik... Und Rich wurde abermals ohnmächtig.

    Als er dann wieder aufwachte und es ihm vorkam, als wären Jahre vergangen, dröhnte sein Schädel noch immer.
    Er lag auf einem Stück Blech welches auf dem Sand lag und er war noch immer in seinen Sitz gepresst. Mit zitternden Fingern und verzweifelt schluckend, um das Rauschen in seinen Ohren in den Griff zu bekommen, löste er den Gurt und stand schwankend auf.
    Chaos war über sie gekommen, Fetzen von Blech des Flugzeugs und Reste von zerborstenen Bäumen lagen überall herum, daneben Utensilien, Gepäck, Blut und Leichen.
    Rich sackte das Herz in die Hose und er würgte kurz, als er einen abgerissenen Arm sah und er wünschte sich die erlösende Ohnmacht herbei.
    Sie wollte nicht kommen, im Gegensatz zu einer kleinen Explosion in der Nähe des stählernen, toten Flugzeugleibes, wahrscheinlich war etwas Deo in der Hitze explodiert.

    Und dieser Knall war wie der Startschuss einer Pistole, die einen Wettlauf eröffnete. Adrenalin schoss durch Richards Adern und er rannte auf das Flugzeug zu, japsend blickte er umher und suchte nach Verletzten, die in Gefahr laufen würden, zu verbrennen oder denen er irgendwie würde helfen können - und sei es nur um sie zu stützen, denn von Medizin wusste der junge Sportler nicht das Geringste.

    Geändert von Daen vom Clan (25.04.2016 um 19:44 Uhr)

  4. #4
    Sand.
    Sand und Meer.
    Ein herrlicher blauer Himmel, Sonnenschein und Palmen.
    Sam hob sein Coktail-Glass, "Sex on the Beach" wie er verschämt erkannte.
    Er fühlte sogar, das seine Wangen ein wenig rot wurden.
    Sowas bestellte er doch normalerweise nicht, viel zu peinlich so was vor fremden auszusprechen.
    Ach naja.
    Nun hatte er ihn und genoss den kühlen Geschmack auf der Zunge.

    Da kam Sie den Strand entlang; wie aus einem Traum.
    Mit schwingenden Hüften, einem verführerischen Bikini und einem hauchdünnen Tuch um die Schultern das mehr zeigte als verbarg.
    Sie lächelte ihm zu und kam gemächlich näher.
    Das erste Mal, dass er merkte das irgendwas nicht stimmte war, als er sie ansprechen wollte.
    Sie war ihm nicht unbekannt... woher kannte er sie?
    Er stutzte.
    Es schien ein ganzes Leben her zu sein.
    Aber er wusste, dass es wichtig war sich zu erinnern.
    Lebenswichtig.
    Woher nur...
    vertieft in gar nicht mehr so verführerisch verheißungsvollen Gedanken kräuselte sich seine Stirn, als er versuchte sich zu erinnern.
    Komm schon, Hirn, lass mich nicht im Stich.
    Was willst du mir sagen..?
    Wenn nur nicht das Lagerfeuer so stören würde...Lagerfeuer... Lagerfeuer??
    Mitten am Tag bei strahlendem Sonnenschein?

    Das Feuer dröhnte, knackendes Metal.
    Rufende und schreiende Menschen.
    Kreischen, ob mechanisch oder organisch ist nicht klar einzuordnen.
    Irgendwo explodiert etwas.
    Heiß.
    So heiß.

    Nur mit Mühe kann Sam seine Augen öffnen.
    Irgendwas hindert ihm daran diese Knochenarbeit zu verrichten.
    Sein rechtes Auge ist ganz verklebt und scheint geschwollen zu sein, zumindest lässt es sich auch nach übermenschlicher Anstrengung nicht öffnen.
    Dann muss das linke reichen.
    Aber alles ist so verschwommen.
    Was ist passiert?

    "Hal..lo.. Hilf..Au! Arrrgh"
    Scheiße tut das weh!
    Durch den ersten Schmerzenzstich gewarnt richtet Sam sich langsam auf.
    Seine Hände scheinen noch einwandfrei zu funktionieren und auch seine Beine sind wohl noch da, obwohl er das Linke nicht spüren kann.
    Abgesehen von diesem gewaltigen Schmerz.
    Es fühlt sich an, als würde jemand versuchen ihm sein Bein abzureißen - mit Erfolg.
    Schmerzhaftem Erfolg.
    Durch seinen verschwommenen Blick wirkt alles so surreal.
    Wären da nicht die schmerzen würde er denken, dass er träumt - oder das ihm jemand ziemlich abnormale Drogen eingeflößt hat.
    Zumindest stellt er es sich so vor, wenn man völlig zugedröhnt ist.
    Kann man schmerzen empfinden, wenn man auf nem Trip ist?
    Lange, viel zu lange konzentriert er sich auf diese Frage, kommt aber zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis.
    Daher schiebt sein im Schneckentempo arbeitendes Gehirn die verifizierung dieser Streitfrage auf später und versucht erneut den anhängenden Körper dazu zu bringen das wichtige Gehirn aus dem Zugriffsbereich des unangenehmen Feuers zu entfernen.
    Also taumelt das Anhängsel langsam los, bzw. schleift, da das linke Bein wirklich kaum zu gebrauchen ist, und bewegt sich weg von der immer größer werdenden Hitze.
    Obwohl sein Kopf leer ist und er keinen klaren Gedanken fassen kann, obwohl die ganze Welt verrückt zu spielen scheint und die Apokalypse hereingebrochen ist, merkt er plötzlich ein Stöhnen hinter sich.
    Nachdem er seinen Kopf langsam zur Seite gedreht hat, bemerkt er dort im Sand eine Gestalt, eine imposant große Gestalt.
    So weit bin ich erst gekommen?
    Trotz höchster Anstrengungen, war er erst wenige Meter vorangekommen, allein der Körper eines unbekannten Mannes bewies dies.
    Wäre er an ihm vorbeigekrochen, hätte er ihn bemerkt - hätte er doch, oder?
    Hätte Sam die Kapazitäten gehabt um darüber nachzudenken, wäre er wohl weitergekrochen.
    Die hat er aber nicht - zum Glück für den bewusstlosen Mann und wie sich später herausstellen sollte auch für ihn.
    So dreht er sich um und torkelt wieder die Mühsam errungenen Meter zurück.
    Denn das konnte er nun: torkeln.
    Ob sein Metabolismus langsam wieder in Schwung kam, oder ob ihm der regungslos daliegende Mann einen solchen Schock versetzt hat, dass sein Gehirn eine Ladung Adrenalin verordnet hat, konnte Sam nicht mit Sicherheit bestimmen.
    Eigentlich wusste er garnichts mehr mit Sicherheit.
    Außer vielleicht, dass er hier weg wollte.
    Angekommen bei dem Berg von einem Mann ließ Sam sich fallen und umgriff ihn.
    Wie; auch das wusste Sam nicht.
    Im Gegenteil, als er sich den Kerl später nochmal genauer anschaute, wunderte er selber sich wohl noch am meisten, wie er ihn auch nur einen Millimeter hatte bewegen können.
    Aber er schaffte es.

    Das Feuer wirkt weniger heiß.
    Strand.
    Meer.
    Ein Glas "Sex on the Beach" in der Hand.
    Da war sie wieder, die kleine süße aus dem Flugzeug.
    Ja genau, aus dem Flugzeug!
    Von daher kannte er sie!
    Die, die so angenehm gelächelt hatte, zumindest kurz; dass hatte er genau beobachtet.

    Sie sah ihn an und lächelte wieder.
    Sie hat ein großes Lächeln... hat man seinen Mund immer so weit auf, wenn man lächelt.. sieht fast aus, als ob sie schreien würde... jetzt kommt sie hergelaufen... ja, komm, lass uns den Sonnenuntergang gemeinsam genießen.
    Das letzte, was Sam wahrnahm - halb unter dem massigen Körper des von ihm aus dem Gefahrenbereich gezogenen Mannes begraben - war der angenehm weiche Sand unter ihm und Hände, die an ihm zerrten.
    Und dann nur noch vergessen.
    Ein Sonnenuntergang auf dem Gesicht und süßes, wohliges schwarz.

    Geändert von Eddy131 (25.04.2016 um 20:56 Uhr)

  5. #5
    Casey atmete einige Male ein und aus. Er konnte nicht wirklich die Tragweite der Katastrophe erfassen, die sich um ihn herum abspielte. Einige Überlebende konnte er um das Flugzeug herum ausmachen, aber auch genügend Schemen, die sich wohl nie mehr rühren würden. Sein Hirn blendete das im Moment einfach aus, es erschien unwirklich, wie in einem Traum. Doch er begriff, dass alles was im Moment zählte, sich im Flugzeug befand, sowohl Überlebende, als auch Ausrüstung, Nahrung, und vielleicht auch eine Möglichkeit Hilfe zu holen. Jeden Augenblick, aber, würde alles in den Flammen für immer verschwinden.

    Er näherte sich dem Flugzeug-Wrack auf einen sicheren Abstand, und begann sich umzusehen, dabei umkreiste er das Flugzeug. Er hatte dabei zwei Fragen im Kopf: Welche Teile des Flugzeugs brannten? Falls es nur der Heck war, konnte man vielleicht probieren den vorderen Teil zu betreten, und etwaige Überlebende zu retten, vielleicht auch einen Notruf im Cockpit abzusetzen. Die andere: Was konnte unmittelbar um das Flugzeug herum benutzen? Falls das Feuer schon zu weit ausgebreitet war, suchte er die Gegend nach allem ab, was ihm helfen konnte entweder Wasser zu transportieren, oder, falls er Glück hatte, direkt als Löschmittel in Frage kam.

    Geändert von Mivey (25.04.2016 um 20:04 Uhr)

  6. #6
    Fabian war gerade dabei loszugehen um nach Lilly zu suchen. Sobald er seine Schwester in Sicherheit wusste, konnte er sich um alles andere kümmern. Just als er den ersten Schritt machte, sprach ihn ein ein blonder, noch recht junger Mann an, der hinter ihm aus dem Flugzeug geklettert war.

    "Hey, äh, wen suchst du?", sprach er den Kerl nervös an, der ihn überrascht musterte. "Vielleicht kann ich helfen?"

    Er drehte sich um und musterte den Mann. Irgendwie kam er ihm sehr bekannt vor. Fabian war sich sicher ihn bereits einmal gesehen zu haben, nur wo? Jedenfalls sah er genauso verrust und seine Kleidung genauso aufgerissen wie Fabians aus, doch abgesehen davon schien es ihm gutzugehen. "Ich bin Fabian. stellte er sich mit merklichem deutschen Akzent vor. Danke für das Hilfsangebot, ich könnte es wahrscheinlich gut gebrauchen. Ich suche meine Schwester Lilly, 14 Jahre alt, lange braune Haare. Sie hat neben mir gesessen auf der 3A, doch ihren Sitz hat es aus dem Flugzeug gerissen. Ich hoffe sie ist nicht... bei diesen Worten brach für einen Moment seine Stimme. Ich hoffe es geht ihr gut. sprach er schließlich weiter. Dann drehte er sich zu dem brennenden halben Flugzeugwrack um. Wenn ich sie in Sicherheit weiß, müssen wir unbedingt etwas mit dem Feuer machen, wir werden es löschen müssen. Kein Schutzanzug, kein Garnichts... hoffentlich ist der Feuerlöscher noch intakt. Was für Voraussetzungen, am besten noch eine Rauchgasexplosion hinterher... wieder. begann er einen völlig anderen Faden aufzunehmen um sich abzulenken, bis er sich seiner Unhöflichkeit bewusst wurde Tut mir leid, ich bin noch ein wenig durch den Wind. Suchen sie zufällig auch noch jemanden? wandte er sich wieder dem fremden zu und versuchte entschuldigend zu grinsend während er die Hand ausstreckte.

    Geändert von wusch (25.04.2016 um 20:23 Uhr)

  7. #7
    Casey betrachtete das Flugzeug genauer. Das Cockpit sah ausgebrannt aus, darin würde vermutlich nichts mehr funktionieren. Der Brand schien vom linken Flügel auszugehen und sich von dort aus in den Innenraum zu fressen - offensichtlich hatte sich das Kerosin entzündet. im Innenraum schienen zunächst die Sitzpolster Feuer zu fangen, genauso wie die wenigen noch hängenden Jacken und einige der Taschen.

    Um das Flugzeug herum lagen nur Trümmer auf dem Boden, nichts, was auf den ersten Blick hilfreich erschien.

    Geändert von DSA-Zocker (25.04.2016 um 20:15 Uhr)

  8. #8
    Nach und nach drang sich der Lärm in sein Bewusstsein. Andreis Wimpern flatterten, dann öffneten sich die Augen, zuerst das Rechte, dicht gefolgt vom Linken. Sein Sitz stand irgendwie schief, der Körper war zur Seite gelehnt, festgehalten von einem zierlich aussehenden aber zuverlässigen Gurt. Von oben sah er auf seinen schlaff herabhängenden Arm hinab. Er wollte ihn einziehen, aber es gehorchte nicht. Hing da wie eine schlaffe Nudel, baumelte dabei leicht im Durchzug. Das Fiepen in seinen Ohren wurde unerträglich. Er strich sich langsam mit der Handfläche übers Gesicht, drückte sich dabei fest das Nasenbein. Zeit für die TÜV Prüfung: immer noch in der unbequemen Lage begann Andrei seine Glieder auf Funktionstüchtigkeit zu prüfen. Wackelte mit den linken Zehen, dann den Rechten. Streckte die Beine aus so weit er konnte. Die vorderen Sitzlehnen waren angehoben und verdeckten ihm die Sicht, boten aber genug Platz für kleine Streckübungen. Er bewegte seine Finger, zuerst links, dann rechts. Hob beide Arme an und ließ sie wieder sinken. Stellte dabei leicht entmutigt fest, dass der andere Arm immer noch reglos abhing wie eine stehengebliebene Uhrenpendel. Als nächstes tastete er seine Mundhöhle mit der Zunge ab. Es wäre nicht das erste Mal, dass er fündig werden würde, das hatte eher mit seinem Job zu tun. Zur eigenen Überraschung schien alles an seinem Platz zu sein. Der allzu vertraute Geschmack von Blut macht ihm nichts aus. Er muss sich während all dem Bullshit auf die Zunge gebissen haben.

    Er schien unverletzt. Trotzdem ließ ihn eine Sache nicht los. Irgendwas war nicht so wie es sein sollte. Er versuchte sich umzuschauen, aber die stechenden Schmerzen in seinem Hals brachte ihn von dem Vorhaben ab. Ja, ok. Flugzeugabsturz. Kommt vor... Zwar selten, aber kommt vor. Ich habe überlebt. Zwar auch recht unwahrscheinlich, aber kommt vor. Ohne den Kopf zu bewegen ließ er die Augen wandern. Die Eingeweide eines zerstörten Flugzeugs sehen in Filmen interessanter aus, stellte er ernüchtert fest. Bestimmt sah die echte Explosion und der echte Absturz auch aus wie der Feuchtschiss eines Rentners. Nichts spektakuläres, aber kommt vor. Habe ich denn wirklich drei Arme...?

    Mit dieser Erkentniss fing Andrei an sich zu winden als hätte ihm jemand eine Tarantel auf den Schoß geworfen. Die Hände rissen an dem Gurt, der immer noch mutig seinen Dienst verrichtete und Andrei im brennenden Wrack gefangen hielt. Das verdammt Teil gab einfach nicht nach. Also begann er sich stoßweise aufzubäumen, so stark wie es seine ungemütliche Lage gestattete. Mit jedem Ruck schob sich der eingeklemmte Arm immer weiter dem Boden entgegen. Mit all seiner Kraft stieß Andrei gegen seine Rückenlehne, das verkohlte und seit längerer Zeit besitzerlose Stück Fleisch verlor seinen Halt und glitt geräuschlos auf den Durchgang. Andreis Sitz entschloss sich ebenfalls nachzugeben und beide purzelten rückwärts auf den Boden.

    Geändert von truecarver (25.04.2016 um 20:26 Uhr)

  9. #9
    Es schien hoffnungslos. Casey hatte genügend über Hausbrände gelesen, und in seinen ersten Tagen als Tagelöhner bei Tagesblättern auch genügend darüber geschrieben um zu wissen wie schnell sich solche Feuer ausbreiten konnten. Dazu kam noch, dass eine gewöhnliche Wohnung nicht mit Tonnen an Kerosin vollgepumpt war. Sie bräuchten schon ein Wunder um das Ding komplett zu löschen, bevor es von selbst abbrennen würde. So schien es dem Journalist zu mindest, der sich wieder vom dem Wrack abwand.

    Da sah er plötzlich jemanden wie Bessesssen auf ihn zurennen. Nein, sein Blick galt wohl dem Flugzeug. Er sah sich frenetisch um und war wohl genauso wild wie Casey irgendwas - oder irgendwen - von den Flammen zu retten. Jetzt erst konnte sich Casey ihn genauer ansehen. Ein junger Mann, wohl kaum 20, aber wirkte wie ein Athlet. Er war sichtlich aufgeregt.

    Er wirkte nicht Deutsch, und so ging Casey auf Nummer sicher und sprach ihn in seiner wortwörtlichen Muttersprache an:
    "Glaub nicht, dass wir das Ding gelöscht bekommen. Nicht ohne ein Dutzend Feuerlöscher, oder einen Hydrant samt Schlauch."

    Geändert von Mivey (25.04.2016 um 20:41 Uhr)

  10. #10
    "Damn, Man, die verbrennen da drin.", sagte Richard tonlos und starrte mit weit aufgerissenen Augen in den Bauch des Flugzeugs, das sie hier abgeworfen hatte.
    Drinnen kokelten die Leiber Jener, die es nicht geschafft hatten und der Sportler spürte seinen seltsam empfindlichen Magen abermals revoltieren als er die Umrisse von Menschen erkannte, die nunmehr Kohle waren.

    Plötzlich durchzuckte es ihn siedendheiß und er packte Casey unabsichtlich - doch durch seine Aufregung ungewollt gerob und hart an der Schulter - und sagte mit bebender Stimme: "Scheisse! Meine Klassenkameradinnen sind da noch drin! FUCKFUCKFUCK!!!" Casey konnte erkennen, dass der junge Mann in diesem Moment vor Schreck fast den Verstand verlor und entschloss sich zum Handeln, indem er ihn nun an seinem Rest von Trikot packte und eindringlich sagte: "Wir MÜSSEN es gelöscht bekommen. SUCHE Feuerlöscher."

    Richard nickte kalkweiß und lief zusammen mit Casey los, sie versuchten augenscheinlich einen Feuerlöscher oder eine Löschdecke zu finden die es möglicherweise ebenfalls aus dem Wrack geschleudert hatte.

    "Wenn wir nichts finden..." schlug Rich im Laufen vor, während sie gezielt nach leuchtend roten Objekten Ausschau hielten. "...meinst du wir könnten diese Bleche nutzen um Sand auf den Brand zu schippen?"
    Casey konnte erkennen, dass der Blick des jungen Mannes noch immer wie fiebrig wirkte, als würde ihn die Sorge um Etwas fast zerreissen.

    Geändert von Daen vom Clan (25.04.2016 um 20:58 Uhr)

  11. #11
    "Ce draku...?"

    Böse Omen hatte Ewgenya vor dem Einsteigen ins Flugzeug nicht gesehen. Aber trotzdem hatte der Jet mitsamt aller Passagiere eine spektakuläre Bruchladung hingelegt. Wie auch immer sie es hingekriegt hatte - sie hatte überlebt, und das einzige was ihr fehlte waren Kopfschmerztabletten gegen die Migräne die sich in ihr aufgestaut hatte während der wieviel-auch-immer Stunden oder Minuten, in denen sie kopfüber und bewusstlos in ihrem Sitz hing in irgendeinem abgesplitterten Wrackteil der Boeing.

    "Ha-ha-HAHAHALLO?"

    Fast hörte es sich so an, als würde sie über diese Situation lachen, dabei war es ihr nur mittelschwer unmöglich, mit dem vor ihrem Brustkorb verknoteten Verbindungskabel der Atemmaske und dem dazugehörigen ultrafest zugezurrten Sicherheitsgurt Luft zu holen. Vor allem nicht, nachdem man vom Himmel gestürzt war wie ein verdammter Donnergott in Comicverfilmungen.

    "Hihihilfe! I-i-ich stecke fest in die... die dumme Scheise! Ha-ha-help!", schrie sie so laut wie sie konnte, während sie mit ihren Händen am Sicherheitsgurt rumfummelte wie eine Wahnsinnige.

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (25.04.2016 um 22:28 Uhr)

  12. #12
    Rich und Casey sahen sich in der Umgebung um, suchten nach einem Feuerlöscher oder einer Löschdecke. Da hinten, eine einzelne Packung mit der Aufschrift "Fire Blanket". Eine einzelne Löschdecke würde aber bestimmt nicht ausreichen ... vielleicht könnte man die Flammen zumindest ein wenig eindämmen, oder zumindest denjenigen, deren Kleidung schon Feuer gefangen hatte helfen.

    Einige der Trümmer hingegen sahen so aus, als könne man vernünftig Bleche abreißen und damit dann Sand aufs Feuer schaufeln.

    [Unteraufgaben für "Das Flugzeug brennt!" freigeschaltet]:
    Bleche beschaffen: Geforderte Eigenschaften: Intelligenz und Stärke
    Feuer mit Sand löschen: Geforderte Eigenschaften: Stärke Voraussetzung: Aufgabe Bleche beschaffen

    Geändert von DSA-Zocker (25.04.2016 um 21:13 Uhr)

  13. #13
    Das Fliegen hatte er gemieden, wo und wann immer es ging. Wegen dem Zittern. Doch dieses Mal war es Valentijn diese Unannehmlichkeit wert. Die Zugreise nach Frankfurt war ereignislos verlaufen. Nun saß er in einem Flugzeug, welches soeben vom Boden abhob - Ziel des Fluges: neuer Horizont. Und mit dem Aufstieg kam wie üblich das Zittern. Seine Beine zitterten, ganz sanft, unaufhörlich. Beunruhigend, wenn sich der Körper der eigenen Kontrolle entzieht. Als würde er sich dagegen wehren wollen, den Boden unter den Füßen so unvorgesehen lange zu verlassen. Er blickte um sich. Zur Linken nahm er wahr, wie eine Frau unaufhörlich auf einen weniger beteiligten Herrn einredete. Als er nach rechts neben sich blickte, lächelte ihm eine ältere Dame freundlich entgegen. Er lächelte zurück. Nicht länger bereit, dem Zittern unberechtigte Aufmerksamkeit zu schenken, setzte er sich seine Kopfhörer auf und schloß die Augen.

    Geweckt vom leichten Wackeln des Flugzeugs, öffnete er die Augen und zog seinen Gurt zu. Plötzlich ein Ruck. Valentijn spürte nicht länger das Zittern in den Beinen. Dann fasste ihn eine Hand an der Schulter. Es war die ältere Frau, sie wies auf die Sauerstoffmaske in ihrem Gesicht. Er kannte diesen Gesichtsausdruck - "alles wird gut" stand darin geschrieben. Noch immer wies sie auf die Maske, sogleich zog er seine an. Dann ging alles so schnell ...

    Allmählich kam Valentijn zu Bewusstsein. Ein Pfeifen in den Ohren, dazwischen Stimmen, Rufe. Seine Glieder unglaublich schwer. Er wollte aufstehen, doch der Gurt hielt ihn fest. Nach dem Öffnen ein weiterer Versuch, dieser sollte gelingen. Er überprüfte seinen Bewegungsapparat, konnte keine beeinträchtigenden Schäden feststellen. Dann endlich orientierte er sich. Neben sich seine Sitznachbarin, offenbar tot. Traurigkeit. Weitere Leiber über das Flugzeug verteilt, dieses ein Wrack. Ein sich ausbreitendes Feuer. Doch da, eine Bewegung! Eine junge Frau [Ewgenya] hing kopfüber in ihrem Sitz und schien sich nicht selbstständig aus dem Sicherheitsgurt lösen zu können. "Ha-ha-help!", schrie sie laut.

    "Warte! Ich helfe Dir!", rief Valentijn ihr zu. Er beruhigte sich einmal mehr, dann eilte er zu ihr. Seinen Körper unter ihren stemmend, bewegte er sie mit einem Arm seitswärts, während er mit dem anderen Arm den Gurt öffnete. "Geht es so?", fragte er, zunehmend beunruhigt von dem sich ausbreitenden Feuer.

    Geändert von Narrenwelt (25.04.2016 um 23:19 Uhr)

  14. #14
    '––– Mein Arm tut weh.'

    Das ist das erste, was ich denke, als ich langsam zu mir komme. Es fühlt sich ein wenig so an, als bestünden meine Gedanken aus Sirup, und bahnten sich ihren Weg in Zeitlupe durch mein Gehirn. Dunkel erinnere ich mich, geschlafen zu haben. Bin ich auf meinem Arm eingeschlafen, und deshalb schmerzt er?
    Mein zweiter Gedanke ist, wie warm es ist. Ein bisschen so, wie wenn im Sommer die Sonne aufs Bett scheint und man aufwacht, weil man langsam gegart wird.
    ’…nein, irgendwas stimmt da nicht.'
    Mir fehlt etwas. Zum Einen liege ich nicht auf meinem Arm, ich liege überhaupt nicht, habe ich den Eindruck. Aber warum habe ich dann die Augen geschlossen?
    Ich konzentriere mich. Ich habe geschlafen. Bis der Mann neben mir (’Welcher Mann?') mich geweckt hat; meinte irgendwas von wegen–––

    ”Das Flugzeug–––"

    Mein Herz macht einen Satz und irgendetwas macht etwas ’klick’. Der Flug nach New York. Mein Sitznachbar, der mich weckt, weil wir uns wegen Turbulenzen anschnallen sollen. Ich erinnere mich an die Atemmasken, die von der Decke fallen, an zeitversetzte Schreien der anderen Leute, die Übelkeit. Mein Nachbar, der mir sagt, ich solle die Schutzhaltung einnehmen. ’klick, klick’.

    “–––ist abgestürzt?"

    Als der Groschen fällt, reiße ich die Augen auf, aber die Luft ist so beißend, dass mir die Tränen kommen. Erst jetzt merke ich, dass ich die Luft angehalten habe und der Versuch, einzuatmen beschert mir einen Hustenanfall. Ich blinzele die Tränen weg und merke dabei, wie mir etwas klebriges ins linke Auge läuft. Als ich mir mit dem Handrücken durchs Gesicht wische, sehe ich ein Gemisch aus kaltem Schweiß, Blut und Ruß. Als ich endlich sehen kann, merke ich noch etwas - ich bin draußen. Aber es ist nicht die Sonne, die so warm ist, der Himmel ist pechschwarz vor Rauch. Die Hitze kommt von den brennenden Flugzeugteilen. Ein gutes Stück weiter erkenne ich das, was der Hauptteil des Flugzeugs sein dürfte. Lichterloh in Flammen stehend.
    Wie in Trance schaue ich dem Feuer zu, bis ich bemerke, dass jemand in meiner Nähe liegt.

    Ich brauche zwei Anläufe um zu ihm zu stürzen, da ich jetzt erst merke, wie weh mir alles tut - nicht nur der Arm. Der Mann liegt mit offenen Augen da, mit verzerrtem Gesicht und regungslos. Irgendetwas in mir verhindert, dass ich darüber nachdenke, was das heißt. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, …weiß ich nicht, was ich damit mache, und der Gedanke macht mir Angst.
    In einem plötzliche Anflug von Verdrängung rappele ich mich vorsichtig hoch und sehe mich schnell (zu schnell, gehetzt, panisch) um. Das Flugzeug scheint es zerrissen zu haben, das wird mir jetzt erst klar. Der Gedanke, zu rufen, kommt mir - aber meine Stimme blockiert, als ich ihn umsetzen will. Ich renne zu dem großen Wrack.

    Geändert von BDraw (25.04.2016 um 21:44 Uhr)

  15. #15
    Casey sah sich um, auf die Idee mit den Blechen war er gar nicht gekommen. Beim Umsehen wurde ihm auch klar warum. Alleine war so was nicht zu schaffen. Viele der Trümmerteile waren zu unförmig, und die scharfen Kanten konnte man kaum richtig anfassen, ohne sich die Hände aufzuschlitzen. Was sie brauchten war etwas das leicht genug war, leicht verbäult und greifbar.

    Langsam kam ein spürbarer Wind auf, glücklicherweise bließ es den Rauch in Richtung Wald, so dass sich Casey besser umsehen konnte. Er fand einige Teile der Flugzeug-Hülle, die wohl in Frage kämen, wenn man sie sicher anfassen konnte.

    "Hier, schau dir das mal!"
    Rief ihn schließlich der Junge. Er zeigte auf etwas am Boden und grinste siegessicher, seine Panik schien vorerst gewichen oder zumindest verdrängt. Casey war immer noch erstaunt wie schnell sich der Junge mit der Situation abfand. Er kam zu ihm und sah sich das Objekt näher an, es lag halb im Staub, aber die Aufschrift veriet es: Es war tatsächlich eine Löschdecke.

    "Eine alleine wird wohl nicht ausreichen, aber gut gemacht. Falls wir jemanden finden, der noch am Brennen ist könnte das Leben retten."

    "Aber was tun wir jetzt? Meine Klassenkameradinnen .. "


    "Keine Sorge, wir holen Sie da raus"
    Zumindest was von Ihnen übrig sind, dachte sich Casey. Es war schon eine Weile vergangen, und es sah nicht aus als ob irgendwas aus dem Flugzeug heraus kam. Die Flammen breiteten sich derweil immer weiter aus. Keine guten Überlebenschancen, aber Casey wollte den Jungen nicht noch mehr traumatisieren. Nicht so lange er seine Hilfe brauchen konnte.
    "Deine Idee vorhin war richtig gut, ich hab einige Trümmerteile finden können, mit der wir Sand in den Flugzeuginnenraum schaufeln könnten. Allein schaff ich das aber nicht, du musst mir beim anpacken helfen."


    "Ach übrigens, ich heiße Casey."
    Er streckte ihm die Hand aus.

    Geändert von Mivey (25.04.2016 um 21:47 Uhr)

  16. #16
    "Scheiße!"

    Der beißende Geruch war langsam zuzuordnen. Nicht, dass Brittney jemals etwas Derartiges gerochen hätte, aber der Kontext ließ für sie kaum einen anderen Schluss zu: Es musste sich um brennendes, menschliches Fleisch handeln. In diesem Flugzeug - und sie hätte sich für die Naivität ohrfeigen können, das nicht als selbstverständlich zu empfinden - lagen Leichen. TOTE Leichen. Und sie zwang sich dazu, nicht hinzusehen. Brix war nie eine von den Weichen gewesen, doch das hier war fern jeder Vorstellung, die man als glücklicherweise im ungewollten Luxus groß werdende, junge Erwachsene haben konnte. Das bislang größte Problem im Leben der 19-Jährigen - die politische Agenda ihrer faschistischen Mutter - war ein Scheiß gegen das, was sich hier abspielte.

    Die Bassistin konnte nicht sagen, ob sie sich die Todesschreie nur einbildete oder sie Wirklichkeit waren. Die Hektik, die um sie herum zu herrschen schien, war Wirklichkeit, so viel schien sicher. Doch es fiel ihr schwer, sich auf Explizites zu konzentrieren. Ihre Augen fuhren ziellos und - allem voran - unruhig umher, bis sie abrupt ein Ziel fanden. Nicht weit vor ihr stand eine massige Person, die aus dem Wirrwarr an audiovisuellen Eindrücken heraus stach. Und er sprach zu ihr.

    "Hey! Könntest... könntest du mir aus dem Ding hier raus helfen? Mh? Bitte?"

    Eine Sekunde der Stille.
    Zwei Sekunden der Stille.
    Drei Sekunden der St...-
    Na los!

    Ihre Beine setzten sich schwerfällig in Bewegung, überwunden die zwei Meter, die noch zwischen ihr und dem Osteuropäer lagen. Sie konnte hören, wie sie irgendetwas zu ihm sagte, doch sie hätte bei bestem Willen nicht sagen können, was genau. Als wäre es eine andere Person, die für sie sprach.

    Ihr Blick fuhr über den Gurt, der nicht einfach nur fest am Leib des mächtigen Kerls hing, sondern sich perfide um diesen gewickelt hatte. Es war beinahe ein Wunder, dass sie ihre Finger antreiben konnte, sich um die Misere zu kümmern, in die der Flugzeugabsturz diesen Mann gebracht hatte. War er darüber hinaus unverletzt? War sie überhaupt unverletzt? Diesem Mammut würde so schnell wahrscheinlich nichts das leibliche Wohlergehen streitig machen.

    Trotz des Adrenalins, das nicht aufhören wollte, durch ihre Adern zu pumpen, und der damit verbundenen Nervosität, beobachtete Brix ihre zwar zitternden Finger dabei, das Unheil aus Polyester doch zügig zu entwirren, welches seine teils versengte Kleidung bereits in derartige Falten gelegt hatte, dass ein Bügeleisen - sollten sie ein derartiges Gerät denn jemals wieder sehen - so seine Probleme damit haben würde. Mit dem Erfolg dieses Vorhabens kehrten Sekunde für Sekunde auch ihre Sinne wieder mehr in Kraft. Ihre Augen sahen besser, sie konnte nun eindeutig hören, das - und teilweise sogar, was - geschrien wurde, während sie den Gurt schließlich über die muskulösen Schultern und Oberarme des Hünen drückte und der Sitz an seinem Rücken von eben diesem abfiel, mit einem fast dumpfen Geräusch am Boden landete und dort etwas von der trockenen, körnigen Sandmasse aufwirbelte.

    "Ist sonst alles... okay?", stellte sie dem Mann die wahrscheinlich dümmste Frage ihres noch jungen Lebens.

    Geändert von MeTa (25.04.2016 um 22:03 Uhr)

  17. #17
    Ross setzte eine mitleidige Miene auf, atmete insgeheim aber erleichtert auf. Eine Lilly, keine Emily. Natürlich. Wäre auch ein komischer Zufall gewesen.
    "Suchen sie zufällig auch noch jemanden?", fragte Fabian, allerdings schwirrte sein Blick dauernd vom Strand zum Flugzeug und wieder zurück. Wie schaffte es der Kerl trotz seiner eigenen Sorgen immer noch höflich zu bleiben? War wohl wirklich durch den Wind.
    Sie entfernten sich schnellen Schrittes vom Wrack und Ross ließ sporadisch den Blick schweifen. Da lagen tatsächlich einige Sitze und die meisten waren herrenlos. Ob es den Passagieren zu Gute gekommen war, dass sie herausgeschleudert worden waren?
    "Nope, ich bin alleine gereist. Ich dachte du suchst vielleicht meine Sitznachbarin, die hatte einen ähnlichen Namen wie deine Lilly." Oder so ähnlich. "Naja, zum Glück nicht, sonst hätte ich dir schlechte Nachrichten gebracht." Ross klopfte Fabian auf die Schulter, der ihn verwirrt ansah.
    "Wie auch immer. Glaubst du echt, den Brand kann man noch irgendwie löschen?" Der junge Mann nickte und wiederholte in knappen Worten, was er vorhin gesagt hatte und diesmal ergab es zumindest etwas mehr Sinn. Da kannte sich wohl einer aus.
    Etwas ungläubig sah Ross noch einmal über die Schulter zum Flugzeug, das immer mehr von züngelnden Flammen eingenommen wurde. Seine Papiere waren sicher längst hinüber. Andererseits hatte er sie sicher in der Laptop-Tasche verstaut. Wie hitzeresistent die wohl war? Immerhin war der Brand vorhin noch nicht so weit vorgedrungen.
    Eigentlich waren die dummen Verträge egal. Aber der Laptop. Sämtliche seiner Aufzeichnungen waren dort gespeichert. Er hatte immer noch die handgeschriebenen Sachen in seinem Notizblock - schnell vergewisserte er sich, ob er noch in der Innentasche seines halb zerrissenen Sakkos war und war beruhigt - aber es war trotzdem etwas anderes. Wenn dieses Feuer wirklich gelöscht werden konnte... das wäre natürlich einwandfrei.

    "Also ich verstehe, dass du deine Schwester so schnell wie möglich finden willst, aber die Brandbekämpfung ist schon ziemlich wichtig. Ich verstehe davon echt nichts, aber wenn du willst kann ich deine Schwester suchen - ich weiß ja jetzt wie sie heißt und aussieht - und du kannst dich um das Feuer kümmern." Fabian schien kurz zu überlegen. "Hey, kein Problem wenn nicht, ist nur ein Vorschlag."

  18. #18
    Richard blickte zu dem jungen Mann und wischte sich den Schweiß von der Stirn, der durch das peitschende Adrenalin, die Hitze des Feuers und den harten Lauf aufgekommen war.
    Ohne nachzudenken schlug er mit seiner schweißnassen Hand ein und drückte sie kurz und fest. "Richard, aber du kannst mich Dick nennen. Oder Rich. Beides cool."

    Sie nickten einander noch kurz zu, dann griff Rich nach dem erstbesten Blech das er sehen konnte und riss daran.
    Leider hatte er die Größe des Blechs unterschätzt und so schwang dieses mit Gewalt zurück, schlug einmal krachend auf einen Koffer auf und beim erneuten Zurückschwingen lud es sich einen Schwall Sand auf, der Rich auf den Kopf geschleudert wurde.
    "Kacke...soviel dazu.", prustete und spuckte der junge Sportler den Sand zusammen mit den Worten aus.

    Schnell ließ er den Blick über die Bleche wandern. Sie waren verschraubt, kaputt, viele zu heiß und einige mit Elektronik versehen.
    "Ich sehe keine Geeigneten!", ließ er seinen Leidensgefährten Casey wissen, fügt aber noch hinzu: "Aber wenn wir erst Bleche haben, dann kann ich sie auf jeden Fall mit Sand füllen und dabei helfen, die Brände zu löschen, mit vollem Körpereinsatz, eh klar! Kriegst du... kriegst du dieses Blech hier weg? Oder von diesem da die Elektronik belöst, Cas?"
    [Rich meldet sich für Aufgabe Brand löschen mit Blechen, also Teil 2 der Aufgabe]


    Dabei nickte er ernst und wieder flog sein Blick umher, als würde er Jemanden suchen.

    Geändert von Daen vom Clan (25.04.2016 um 22:01 Uhr)

  19. #19
    Das Meerwasser traf Amy wie eine kühle, feuchte Hand aus Beton. Noch während die Wellen über ihr zusammenschlugen, atmete sie erschrocken ein, und verschluckte sich prompt an der allgegenwärtigen salzigen Brühe.

    Was...?

    Unkoordiniert zappelte sie umher und versuchte hustend, sich zu orientieren, irgendwie an die Oberfläche zu gelangen - nur um zu sehen, wie das hellere Wasser über ihr sich weiter und weiter entfernte, während der Druck auf ihren Ohren weiter und weiter stieg. Panik machte sich in ihr breit, als sie bemerkte dass sie immer noch ordentlich auf ihrem Sitz festgegurtet war.

    Rings um sie herum sanken kleinere Trümmerteile langsam dem Meeresgrund entgegen und wühlten das Wasser auf, und hier und da erschwerten Flüssigkeitswolken zusätzlich die Sicht.
    Kaffee. Wo auch immer der Gedanke gerade her kam, sie bekam diese absurde Feststellung nicht aus dem Sinn. Das ist der Kaffee mit dem die Stewardess vorhin rumging. Amy schauderte, kam endgültig in der Gegenwart an, und begann hektisch an ihrem Sitz herumzuzerren.

    Es konnten nur Sekunden seit dem Aufprall gewesen sein, aber für Amy zogen sie sich dahin wie Stunden - panische, schreckenserfüllte Stunden! -, in denen sie verzweifelt versuchte, den Verschluß des in sich verdrehten Gurts zu öffnen, während ihre letzten paar Bläschen an Atemluft aus ihren Lippen glitten und zur schier endlos entfernten Wasseroberfläche entschwebten.

    Und dann war da plötzlich eine Hand, und dann eine zweite, die zielsicher nach dem widerspenstigen Gurt griffen, und mit einem heftigen Ruck endlich den Verschluß öffneten. In dem zunehmend dreckigen und aufgewühlten Wasser fiel es Amy schwer, Details zu erkennen, als sie sich ihrem Retter zuwandte.... der just in diesem Augenblick von einem durchs Wasser pflügenden Trümmerteil erwischt wurde. Die Hand, die eben noch Amys Ellbogen ergriffen hatte, um sie nach oben zu leiten, wurde nach unten gerissen, und nur eine rote Wolke blieb vor Amy zurück.

    Endgültig in Panik verfallen, versuchte sie noch einmal zu schreien, schluckte dabei nur noch mehr Wasser, und paddelte dann mehr schlecht als recht zur Oberfläche.

    Wrackteile, Schreie, Leichenteile, und brennende Kerosinflecken begrüssten sie dort, und dahinter das rettende Ufer! Wie genau sie es letzen Endes an all den Hindernissen vorbei dorthin schaffte, wusste sie im Nachhinein nicht mehr genau. Nur, dass es eine unglaubliche Wohltat war, als sie endlich den hellen Sand unter Händen und Füßen spürte, und sich den Strand hinaufgeschleppt hatte. Gerade weit genug weg vom Wasser, um sich der Rettung sicherzusein - und dann traf sie das gerade Erlebte mit derartiger Wucht, dass sie sich erst einmal übergeben musste.

    Geändert von Shinshrii (25.04.2016 um 22:39 Uhr)

  20. #20
    Richard, oder Dick, wie er scheinbar wollte, war wohl kein Mann der langen Worte. Kaum hatte es Casey vorgeschlagen, schon warf er sich auf das erstbeste Blech, und konnte sich noch rechtzeitig retten als es gleich zurückschwang. Doch glücklicherweise war nichts geschehen.

    "Eben, ein geeignettes zu finden ist eben die Schwierigkeit."
    Casey ging zu einem der Trümmerteile die ihm geeignet erschien. Es war ein Teil der Innenwand, deutlich gebeugt. Wie Dick korrekt festgestellt hatte, waren noch Verkabelungen im Weg. Die ohne Ausrüstung zu entfernen würde einiges an Kraft erfordern, sofern man wusste wie man ziehen musste. Casey war kein Elektriker, aber unter Strom stand hier nichts mehr und mit etwas herumprobieren würde er wohl hoffentlch merken, wie man die Reste der Elektronik am besten entfernen konnte.

    "Hmm, ich denke ich weiß, wie ich die Käbel loswerde. Aber das händisch anpacken ist unsinnig. Ich schau ob sich hier etwas als Hebel eignet, um das Blech zu stemmen, dann sollte man das Zeug besser entfernen können."


    Casey sucht nach etwas, mit der das Blech aufgestemmt werden kann, eine Stange etwa, in den Trümmern um ihn herum.

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