Für Gott und Kaiser!
Mein Leben als Feldherr für das heilige römische Reich deutscher Nation.
Heute: Was sagt der lispelnde Barde über die grausame Königin?
Genau: Dhijad mir wehgetan!


Die Ausgangslage war prekär - schottische Rebellen waren an der Nordküste Ostfrankr...ich meine, im Westen des deutschen Reiches gelandet und hatten dort mit unprovozierten und erbarmungslosen Attacken gegen die Städte Brügge und Antwerpen begonnen.
Dem Reich war klar, dass schnelles und schonungsloses Handeln von Nöten war, doch war der Frieden des Reiches an mehreren Fronten gefährdet.

Die meisten Generäle mussten zu diesem Zeitpunkt die Grenzen um Pamplona herum beschützen, wo sich der muslimische Sarazene eine große Streitmacht aufgebaut hatte, um das Reich in Chaos und Tod zu stürzen.
Der hochdekorierte General Eberhart war derzeit im heiligen Land... oder was er dafür hielt..., im Begriff, einen schottischstämmigen Abenteuer mit seltsam anmutendem Hut und Fuhrmannspeitsche davon abzuhalten, seine ungewaschenen Archäologenfinger an die Bundeslade zu heften.
Die anderen Generäle waren gute Verwalter, jedoch keine Krieger - sehr zum Verdruss des Kaisers.
Und da tat sich aus der Festung Stettin ein Recke hervor, der Name war Ulrich von Worms, von dem man sich sagte, dass er Würmer wie Feinde gleichermaßen unerbittlich verfolgen würde.
Dem Kaiser imponierte sein Genie...


...seine Männer hingegen liebten andere Qualitäten an ihrem Anführer.


Und er sollte es richten, trotz päpstlicher Auflage, nicht weiter das Blut verräterischer Schotten zu vergießen... doch der Weg von Stettin nach Edinburgh war lang und viel konnte passieren... auch im Vatikan...!


In der Zwischenzeit richten wir jedoch das Augenmerk auf den Verwalter des deutschen heiligen Landes... oder was sie dafür hielten...:
Eberhart wusste, dass sein Aufstieg und seine Lehen in Deutschland weiterhin an seinem Erfolg gemessen werden würden und dass die Adeligen, die vor Bordeaux ihre Söhne verloren, ihm noch immer grollten. Also schickte er aus Kairo heraus seinen besten General - gennant den Bastard - um weiteres Land den Sarazenen zu entreissen, was auch gelang, den Zorn der Fatimiden jedoch nachhaltig schürte.
Und schließlich war es soweit, die Streitmacht der Fatimiden rückte aus, die beiden christlichen Städte dem Feind zu entreissen!

Eberhart sah der Bedrohung gewohnt ruhig entgegen, es ist überliefert, dass er es mit einem trockenen "Muss dann eben einen Limes bauen.", was dank seiner genuschelten sprechweise nur als "Muslime bauen" verstanden wurde - eine Anweisung, die seine findigen Berater in Form von Moscheen dann auch schnell durchsetzten, was jedoch nicht unbedingt zur Verteidigung beitrug.
Trotzdem beeindruckte seine Tapferkeit im heiligen Land (oder was er dafür hielt) die Massen im Reich und so wurde Magdeburg vom Orden selbst mit einem Templerhaus belehnt.

Ab jetzt konnten wir Ritterbrüder...sss... ausbilden und in die Schlacht schicken! Der Kaiser frohlockte!



Zurück nach Ägypten, wo Hass auf Waffengewalt stieß, Zorn auf Vergeltung und Christen auf Muslime. Obschon es noch versprengte Truppen der Kreuzritter im ganzen Land gab, wussten die Deutschen, dass sie alleine auf sich gestellt waren.
Während Alexandria unter dem Bastard verwaltet wurde, der von seinem Mentor den Großteil der 'Jerusalem-Brigade' überstellt bekommen hatte, blieben dem Volkshelden Eberhart nur noch Ersatztruppen in Kairo - trotzdem war er guter Dinge... bis der Heerwurm des Abdullah beide Städte voneinander abschnitt.


Gegen den ausdrücklichen Befehl und Wunsch seines Oheims führte der junge und unerfahrene "Bastard" die 'Jerusalem-Brigade' gegen den übermächtig wirkenden Feind zu Felde.



Am Morgen des 3. April 1166 trafen die Heere des deutschen Wolfgang, Mündel des Eberhart auf die Truppen des muslimischen Heerführers Abu Abdullah und seinen Reservetruppen unter Salim.
Allen drei Heerführern war gemein, dass sie bisher keine Erfahrungen im Felde hatten, jedoch auch kampfstarke und sehr erfahrene Brigaden unter sich hatten.

Die Ritter unter Wolfgang hatten die explizite Anweisung, das junge Mündel Eberharts zu schützen, aus diesem Grunde entschieden sie nach kurzer Absprache mit dem General, sich gegen diese Übermacht defensiv im Karee zu formieren. Dies erfolgte auf einer Hügelkuppe, die fortan 'Kaisers Adamsapfel' nannte.


Als ersten Schlag schickte der feige General Abdullah die in seinen Augen durchaus entbehrlichen Truppen Salims gegen den deutschen Speerwall, die daraufhin an deutschem Stahl zerborsten und von der Kavallerie unter dem ungestümen Wolfgang selbst niedergeritten wurden.




Salim war unter geringen Verlusten geschlagen worden und hatte sein Leben unter den Piken und Schwertern des Reichs ausgehaucht. Abdullah hingegen hatte Späher entsandt, welche Schlachtformation und Kampftaktik des Reichs beobachtet und studiert hatten.
Als der Nebel dichter wurde, hieß er seine Truppen, sich zu sammeln...


Wolfgang entschied sich ob der breit gestreckten Front des Feindes, seine Linien ebenfalls in einem sacht ansteigendem U zu formieren, um die Reiterattacken auf ganzer Linie abfangen zu können und der Infanterie keine Schlupfwinkel zu seinen 2 Einheiten Armbrustern offenzulassen. Den Männern wurde befohlen, den Grund zu halten und unter keinen Umständen einzubrechen oder einen Rechtschritt des kaiserlichen Hügels preis zu geben.

Ernst nickten die Männer, die Anspannung war mit Händen greifbar, als Abdullah die deutschen Stunde um Stunde warten ließ, welche sich durch ihr defensives Verhalten selbst stets wach und wachsam halten mussten, zumal die Sicht durch den Nieselregen und Nebel stark eingeschränkt war.
Plötzlich Hufgetrappel von hunderten von Pferden, dazu das marschierende Geräusch von Soldatenstiefeln - der Feind war gekommen und die Männer bekreuzigten sich, während Abdullah einen schonungslosen Sturmangriff befahl, begleitet von den Trompeten Jerichos wurden auf beiden Seiten Befehle gebellt.




Der Aufprall beider Heere war grauenhaft und blutig, Pferd und Mensch erstickten an ihrem eigenen Blute...


Doch während die Söldner aus Schwaben und die preussischen Hilfstruppen wankten und zauderten, hielten die Truppen aus dem deutschen Reichskern Stand gegen die unendlichen Massen an muslimischen Speerträgern, die erbarmungslos drückten und von Luzifer getrieben kreischten, dass den Deutschen Angst und Bange wurde.


Und sie zertrampelten die Deutschen unter ihren tausenden von Stiefeln, unter ihren Schildern, ihren Leibern, die deutschen Linien waren im Begriff, zusammenzubrechen, die Entlastungsangriffe von Wolfgang endeten mit seinem Tod durch einen arabischen Großgrundbesitzer, der in Theben von Abdullah zusammen mit seiner Leibwache zwangsrekrutiert wurde. Er beendete das Leben des jungen Mündels des Volkshelden Eberhart, noch bevor dieser seinen Wert beweisen konnte.


Stille senkte sich über das Tal, die Deutschen waren geschlagen, die wenigen Überlebenden exekutiert worden. Abdullah wollte Niemandem am Leben lassen, der von der Vernichtung der "Jerusalem-Brigade" berichten konnte, auf das Eberhart überrascht werden würde und den Kopf seines Mündels an einer Speerspitze als Banner der Muslime sehen würde.
Der Chronist zieht es vor, über die Geschehnisse zu schweigen, die sich in Kairo zugetragen hatten, nachdem ein über 3000 Mann starkes Heer die Garnision von 200 Mann unter Eberhart angriff, es heißt jedoch, die Siegesfeiern dauerten mehrere Tage - ebenso wie die Folter des Volkshelden, der während seiner Tortur den aufgespießten Kopf seines toten Mündels ansehen musste.


Mit dem Verlust der letzten beiden Bastionen des Abendlandes in Ägypten, zog sich der Kaiser drei Tage zum Trauern zurück und er erkannte die Stärke durch die fatimidischen Sultane respektvoll an und gelobte, die nächsten einhundert Jahre keine Armee mehr in den Orient zu entsenden, so gramgebeugt tief traf ihn der Verlust eines der größten Helden des Reiches...



Lesen Sie morgen: "Eye on Edinburgh - der Kampf um die Krone Schottlands"