Ehrenamtliche Arbeit

[Hyperion]

Etwas, was immer wieder unterschätzt wird, ist die unentgeltliche Arbeit wie etwa Hausarbeit, Gartenarbeit und diverse ehrenamtliche Arbeiten.

Doch haben ehrenamtliche Stellen überhaupt noch eine Zukunft in einer globalen Shareholder-Value-Welt? Immer mehr wird es IMO schwieriger, Leute zu finden, die ein Ehrenamt besetzen wollen zum Beispiel in einem Sportklub etc.

So habe ich in den letzten Jahren in einem Sportklub zuerst als Revisor gearbeitet, wechselte dann zum technischen Leiter und bin jetzt Kassier. Alles nur, weil bei der betreffenden Stelle niemand anderes gefunden wurde.

Andererseits werden auch ehrenamtliche Stellen gesucht. Besonders in Foren (wie hier) habe ich bemerkt, dass es User gibt, die beinahe alles tun würden, um Mod zu werden. Aber vielleicht wird diese Stelle nicht so sehr mit Arbeit verbunden als mit einem Titel.

Wie sieht ihr das?
Haben ehrenamtliche Stellen noch eine Zukunft oder muss bald auch dafür eine Entschädiung bezahlt werden?
Habt ihr ehrenamtliche Stellen besetzt? (Jetzt aber nicht gleich alle Mods, Admins, etc. melden)
Würdet ihr zukünftig eine solche ehrenamtliche Arbeit annehmen? (ausser Mod! )

[Pisces]

Wenn man die Leitung eines Lager voller Kinder während
2 Wochen ohne Bezahlung als Ehrenamtlich ansehen kann.
Jo dann hab ich wohl sowas

Ich denke schon, dass solche Stellen noch Zukunft haben
denn meistens sind sie mit etwasem verbunden was jemandem
Spass macht, das problem ist nur jene Person zu finden
die Freude an der Stelle hat.

[Zack]

Moinsen
hab auch mal ne zeit lang ehrenamtlich gearbeitet. und zwar als fußballtrainer bei ner c-jugend. war eigentlich ganz nett und hat auch einigermaßen spass gemacht. allerdings hatte ich immer wieder probleme mit denen umzugehen... *mag halt normalerweise keine kinder*
hmmm ich denke schon dass es weiterhin ehrenamtliche arbeit geben wird, aber niht mehr in dem maßen, wie es sie einmal gab. ich denke inzwschen ist diese arbeit auch sehr auf den kirchlichen teil zurückgegangen. und das wird es wohl in den nächten jahre auch immer mehr tun, denn wer arbeitet schon gerne nach seiner regulären arbeit und das ohne geld... ich denke kaun jemand, es sei denn, er sieht in dem, was er da macht einen wirklichen sinn und steht vollkommen dahinter...

[Sceddar]

ich weiss nicht, ob ich ehrenamtliche sachen übernehmen könnte. zumindestens jetzt noch nicht, da ich zu sehr an die schule gebunden bin. dennoch weiss ich von meinem vater, dass da wirklich seeehr viel arbeit hintersteckt. einerseits mag es ja praktisch sein, da fehlstd bei dem eigentlichen beruf ja dennoch bezahlt, leider bleibt wegen ehrenamtlichen ämter dennoch wenig zeit für freizeit, familie, etc. auchw enn sich das jetzt wenig anhört, mein vater ist nur politisch angagiert, hat aber dennoch sehr viele ämter inne bzw muss zu vielen terminen erscheinen, dass das auch mal bis in die abenstd gehen kann. von daher sollte man sich das ganze zweimal überlegen finde ich . obwohl sein vater als bürgermeister...

[Hippokrates]

Ich denke, dass ehrenamtliche Arbeit entweder ein ziemliches Comeback bekommt oder endgültig zum totalen Randphänomen wird. Heutzutage denkt man hauptsächlich an sich selbst.

Dahin passt auch die Geschichte mit den Mods. Wenn ich den Job mache, dann 'bin ich wer'. Wenn ich irgendwo in einem Pflegeheim alte Menschen betreue dann nimmt das vermutlich niemand zur Kenntnis...

[Yuna]

ich finde es schon ziemlich ehrenamtlich wenn ich mal die komplette BUde für meine Eltern sauber mache auch ohne Geld dafür zu bekommen

[Ifrit]

Ich habe auch das Gefühl das es zukünftig schlecht um solche Stellen steht denn die Menschen werden immer egoistischer, profitgieriger und sind sich selbst der Nächste und das mit Abstand.
Bewundernswert ist es da, dass gerade die, denen es selbst nur mittelmäßig oder gar schlecht geht, bei so etwas aushelfen und die feinen Pinkel die wirklich selbst in keinster Weise finanzielle oder gesellschaftliche Probleme haben, nur verächtlich die Nase über sowas rümpfen und ignorant bleiben.

Wenn ich z.B. sehe, was für ein Typ Mensch eher bereit ist, einem Obdachlosen ein paar cent in den Becher zu werfen, dann sind das in den meisten Fällen Leute die selbst auch nicht gerade in "Saus und Braus" leben, oftmals auch Jugendliche die mit n'em knappen Taschengeld und evtl. neben kleinen Nebenverdienst auskommen müssen.

Und ich bezweifle einfach, dass sich diese Haltung auch nur ein bisschen ändern wird.
Ich für meinen Teil bin immer gerne bereit wo auszuhelfen oder sowas zu machen, aber nur insoweit, das es für mich tragbar ist. Wenn ich über halbwegs ordentliches Einkommen verfüge, ein Dach überm' Kopf habe und genügend Freizeit aufbringen kann ist das alles kein Thema, aber wenn ich selbst bald am Hungertuch nage und gerade so in den Tag hineinlebe, habe ich wirklich nicht noch die Möglichkeit mich bei sowas zu engagieren.
Leider werden Menschen träge wenn es ihnen (zu) gut geht und dann leiden solche Dinge mit darunter...

[Cactrot]

Also ich denke schon, dass es auch weiterhin ehrenamtliche Arbeit geben wird. Meist ist diese Arbeit ja mit etwas verbunden, was Spass macht bzw. was einem am Herzen liegt, wie Pisces schon gesagt hat. Aber mehr noch: Der grösste Teil dieser Arbeit findet ja in Vereinen statt. Und diese können sich entsprechendes Personal schlicht nicht leisten. Folglich müssten, wenn ehrenamtliche Arbeit verschwindet, wohl auch alle kleinen Vereine zugrunde gehen...Und ich denke, dass es immer Leute geben wird, denen ihr Verein wichtig genug ist, ihn am Leben zu halten.
Ich selber arbeite zur Zeit an unserer Fachschaft an der Uni mit. Bin dort für die Finanzen verantwortlich. Ist manchmal recht stressig, vor allem wenn man das Amt übernimmt, und mehrere bereits mehrfach gemahnte Rechnungen offenstehen.
Und nicht zuletzt: Wenn wir Hausarbeit auch dazuzählen, dann wird ehrenamtliche Arbeit nie verschwinden. Es sei denn, in einer fernen Zeit werden wir alle genug Kohle haben, um uns die Wohnungen putzen zu lassen...

[akira62]

Hmm ich war immer irgendwie Ehrenamtlich tätig vom Klassensprecher bis zu div. sachen in meiner Kirche oder aber im Studium, Studentenvertreter in div. Gremien, alles durch. Naja und hier Mod. Wobei ich sagen muß das die meisten die Mod werden wollen es aus den falschen Gründen tun bzw. sich was tolles darunter vorstellen.

Nunja zum Thema, ich denke schon das es immer Leute geben wird die Ehrenamtlich was machen wollen und tun, aber es muß etwas sein woran sie Spaß haben und eine Beziehung aufbauen können. Ich glaube nicht das die Menscheit nur noch aus Egoisten besteht, aber ich bin auch ein Optimist.

[aitdFan]

Es stimmt schon. Immer mehr Leute arbeiten
nur noch für Geld. Trotzdem denke auch ich nicht,
dass es irgendwann keine Ehrenamtlichen mehr geben wird,
denn irgendwer arbeitet immer, weils ihm Spaß macht
und nicht nur um groß abzustauben.
Ich selbst mähe öfters bei Nachbarn den Garten.
Und das auch, weils mir Spaß macht.

[Soheil]

Das Problem mit der Nichtentberlichkeit der Ehrenamtlichkeit kenne ich auch nur zur genüge.
Wir haben dieses Jahr in unserem Studentenwohnheim nicht einmal einen Heimrat zusammen gekriegt, weil sich kaum jemand dafür engagieren wollte.
Es ist nun mal heutzutage sehr schwer, jemand zu finden, der sich "Gratis" zur Verfügung stellt und seine Zeit darin investiert.
Schuld ist aber nicht immer die Lust- oder Verantwortungslosigkeit:

- Viel hat auch der universitäre Umbruch mit den neuen Prüfungsordnungen dazu beigetragen, dass wir Studenten ein Studentenleben im "klassischem" Sinne nicht mehr führen können und von Prüfung zu Prüfung hetzen, damit wir bloss in der regulären Studienzeit fertig werden.

- Aber auch die (rechtliche) Komplexität vieler Posten , wie z.B. der Job eines Heimratsvorsitzenden, der im schlimmsten Fall mit seinem Privatvermögen für Verluste des Heimrats haften muss, sorgen dafür, dass sich nur wenige für diesen Job interessieren.

- Des Weiteren sehe ich auch bei vielen "Ehrenamtlichen" einen "Branchenwechsel" als ein Nebengrund für den angeblichen Schwund an:
Was ich damit meine? Nun...glaubt ihr denn, dass die ganzen Feuertäufer, Webmaster, Admins und Mods für ihre Arbeit finanziell entschädigt werden?
Nein, sie arbeiten auch ehrenamtlich. Einige zahlen sogar viel Geld dafür (siehe unsere Spendenaktion) oder investieren unglaublich viel Zeit und Kraft in diese Arbeit(siehe Seso) und bekommen dafür keine "müde Mark" - geschweige einen "wachen Cent!"

Ich denke, dass es letztendlich auch eine Sache der Persönlichkeit ist, ob man an einem ehrenamtlichen Job Spaß hat oder nicht - ohne das jetzt irgendwie werten zu wollen.
Ich persönlich bin neben meiner FT-Tätigkeit() noch in unserem Studentenwohnheim in mehreren ehrenamtlichen Teams (u.a. Partykeller-Team ) "beschäftigt" und bin noch Fussball-Schiri.

[letmedie]

Ich weiß nicht ob ihr es als Ehrenamtlichkeit seht: Ich fahre jedes Jahr als Helfer bzw. Betreuer in ein Ferienlager um auf die Kids 12 tage aufzupassen. Dabei handelt es sich um Kidner aus sozial schwächeren Familien und die Betreuer usw. machen das alle unentgeltlich, was ich IMO ziemlich klasse finde.
Vielleicht rührt auchd aher mein glaube, dass man einfach die Leute ansprechen muss und die meisten nicht in dieser ich-mach-nur-was-für-Geld-Gesellschaft hängen geblieben sind.

[NewYuna]

Ich arbeite gerne ehrenamtlich und mach es auch viel, z.B. in meinem Verein, in einer Ballettschule, bin Streitschlichterin in der Schule und mach auch sonst noch viel...

Man muss ja nich immer nur ans Geld denken, man kann auch einfach si mal was machen!