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Thema: Evangelion anno 2019

  1. #1

    Evangelion anno 2019

    Neon Genesis Evangelion + End of Evangelion Beobachtungen beim zweiten Durchgang, 16 Jahre später ... vielleicht eine gute Diskussionsgrundlage, zumal ich mir vorstellen kann, dass ich nicht der einzige bin, der das Erscheinen auf Netflix genutzt hat, um noch mal reinzuschauen. ^^


    – Ich hatte 16 Jahre lange den Eindruck, NGE wäre immer ein heilloser Clusterfuck ohne einen vernünftigen Abschluss gewesen, in allen Varianten. Jetzt fand ich End of Evangelion so richtig schön rund und die Serie zumindest konzeptuell in sich geschlossen. Welp. Womit ich btw. nicht sagen will, dass ich alles verstanden hätte, aber heute kann ich da besser mit leben. ^^
    – Das sind echte Teenager. Und: Echte Teenager sind echt selten in Animes! Und: Haben wir Shinji so sehr gehasst, weil wir genauso sehr Teenager waren?
    – Ich merke auch, dass ich vom Innenleben der Charaktere damals nichts gecheckt habe. Ich würde sogar sagen, ich habe nicht viel mitgenommen. Das ist heute anders. Gerade Shinji und Asuka als De-Facto-Protagonisten, aber auch die Erwachsenen ... Mannomann.
    – Die Kämpfe sind ... rough, fühlen sich überraschend greifbar, brutal an. Gerade im Vergleich mit anderen Mecha-Medien steht das Spektakel hier ziemlich hinten an. Das ist kein "Fighting as Sport", sondern "Fighting as War" in Reinform. Das Ganze ist auch sehr ... körperlich, richtiger Body Horror, gerade mit den EVAs. Krass. Und End of Evangelion setzt da noch mal einen drauf ... was für ein verstörender Film. Dass sich Menschen über den Haufen schießen, ohne dass es irgendwie "cool" wäre, macht das Ganze noch mal heftiger.
    – In Erweiterung: Selbstaufopferung (füreinander und aus diversen Gründen) ist ein ziemlich regelmäßig wiederkehrendes Thema, oder? Auch wenn ich nicht das Gefühl hatte, dass das geplant war, was der Entstehungsgeschichte nochmal einen gewissen Twist gibt, für mich.
    – Der Anime ist deutlich episodischer als ich ihn in Erinnerung hatte. Außerdem ist er horny AS FUCK, was manchmal echt gut passt und manchmal echt überhaupt nicht. Schön, dass sich gewisse Dinge im Medium niemals ändern.
    – Die Engel sind absolut großartig designed, jeder ist irgendwo überraschend und cool eingebunden.
    – Trotz allem ist die Serie aaalt. Das Charakterdesign und die Musik sind aaaaalt. ^_~ Genauso sehr sieht man aber, dass für End of Evangelion mehr Geld da war, und dass sie sich mal so richtig auslassen konnten.


    Also ja, ich bin überzeugt und behaupte das Gegenteil von allem, was ich die letzten 16 Jahre behauptet habe. Vielleicht einfach keine Serie für Teenies, trotz dem Gore, der Horniness und den ganzen Teenies.

    Discuss!

  2. #2
    Zitat Zitat
    Und: Haben wir Shinji so sehr gehasst, weil wir genauso sehr Teenager waren?
    Also ich hab Shinji nie gehasst. Oder zumindest nicht bis Rebuild 3.0...

  3. #3
    @Cipo: Stimme da ziemlich mit dir überein. Denke mal, als Jugendlicher wird man von der Serie emotional massiv stärker abgeholt, wenn man empfänglch dafür war. Deshalb war die Serie ja so prägend. Denke aber, aus "erwachsener" Perspektive beginnt man viele der Aspekte zu schätzen, die die Serie eben von der Standard-Unterhaltung abheben. Evangelion hat viel Eskapismus und ja auch einige der heute präsenten "Moe"-Charakter-Archetypen mitbegründet, aber trotzdem sind die Charaktere gleichzeitig erstaunlich real. Das fehlt den meisten Serien, die danach kamen. Weil es eben nicht so massenkompatibel ist. Verwässert aber auch dadurch natürlich.

    Rebuild habe ich noch nicht gesehen. Meinungen gehen hier ja auch stark auseinander, bin mal gespannt.

  4. #4
    Shinji-Hate war in unserer Peer Group damals sehr angesagt, ja. ^^

    Zitat Zitat
    Denke mal, als Jugendlicher wird man von der Serie emotional massiv stärker abgeholt, wenn man empfänglch dafür war. Deshalb war die Serie ja so prägend.
    Das kann sehr gut sein, auch wenn damals sicher mehr oder weniger aggressiv auf jeden reagiert hätte, der sowas vorgeschlagen hätte. 8D Und auch irgendwo interessant für mich, dass ich heute offenbar empfänglicher dafür bin. Hm!

    Rebuild werde ich mir erst ansehen, wenn dann mal alle vier raus sind. Ist für mich auch immer total krass, wie so Kram im Kino läuft, obwohl irgendwelche Cliffhanger erst Jahre später aufgelöst werden. o.o

  5. #5
    Wer mit Cliffhanger nicht klar kommt, sollte Kram aus Japan meiden. Sie lieben Cliffhanger. Und zwar am meisten die, die komplett aus dem Allerwertesten gezogen werden und alles miserabel machen, nur um das dann so lahm wie möglich aufzulösen. Blöderweise wird sich da nicht genug drüber beschwert.
    Glücklicherweise hatte ich nie Probleme mit offenen Enden und so. Tri-Ace hat mich schon früh genug in der Richtung geprägt. Denen ging ja eigentlich bei jedem Spiel irgendwann das Geld aus, und dann hat die Geschichte einfach mal aufgehört. Bei all den Anime, die nicht die ganze Geschichte adaptieren und ein in der Regel schlechtes eigenes Ende haben, kriegt man auch schnell ein dickes Fell. Eva fand ich jetzt auch nicht besonders schlimm. (Originale Serie)

    Geändert von Kiru (26.09.2019 um 13:23 Uhr)

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