Okay, Update: Ich hatte noch zwei Filme geguckt, zu denen Berichte jetzt folgen werden. In den letzten 2,5 Wochen aber leider gar nichts mehr, weil mich andere Dinge in beschlag genommen haben und die Routine dann irgendwie gebrochen hat. Typisches Problem bei mir, aber auch nicht tragisch, denn ich werte die Challenge auch so als vollen Erfolg.
Von dem habe ich tatsächlich erst letztens gehört! Sieht echt interessant aus, wenn ich die Gelegenheit habe, werde ich den auf jeden Fall gucken. Scheint ja ziemlich abgefahren zu sein.
#11: Wonderful Days (원더풀 데이즈, 2003) // Regie: Kim Mun-Saeng // Laufzeit: 86 Minuten
Hintergrund
Wonderful Days ist ein koreanischer CGI-Film und eines der wenigen hochkarätigen Anime-Werke aus dem Land, das ein SciFi-Setting hat. Anders als viele anderen CGI-Werke aus Korea, die meist auf Kinder ausgelegt sind, ist der Stil eher realistisch gehalten, nicht unbedingt vergleichbar mit dem CGI Final Fantasy, sondern eher mit den neueren Werken von Polygon Pictures. Neben der 86-minütigen Kinofassung, die ich gesehen habe, gibt es auch einen 95-minütige Director's Cut, was ich leider erst zu spät erfahren habe.
Erwartungen
Ich wollte Wonderful Days schon seit Ewigkeiten geguckt haben. Mindestens seit 2013 habe ich ihn schon im Hinterkopf. Ich hatte einen philosophisch angehauchten SciFi-Film im Stil von Ghost in the Shell erwartet.
Eindrücke
Besonders philosophisch ist Wonderful Days nicht. Das ist aber auch gar nicht schlimm. Im Grunde ziehe ich eine atmosphärische, persönliche Geschichte auch einem kalten, distanzierten Werk mit philosophischen Gedankengängen vor, wie es sie im SciFi-Bereich recht oft gibt.
Im Grunde genommen ist Wonderful Days eine „unterdrückte Rebellen vs. böse Unterdrücker“-Geschichte in einem postapokalyptischen Setting. Die Handlung ist nicht so komplex, wie sie zunächst scheint, und die SciFi-Elemente tragen alle wunderbar zum Flair bei, ohne besonders essenziell für den größten Teil der Handlung zu sein.
Ich mochte Wonderful Days. Die dunklen, teils sehr beeindruckenden Kulissen, die atmosphärische Optik gepaart mit dem tollen Soundtrack, der hoffnungslosen Welt und die dazu passende melancholisch angehauchte Handlung haben ein äußerst stimmiges Gesamtbild ergeben. Das Konzept nutzt ein paar interessante Ideen, wie z.B. dass die Energiequelle der Stadt die Verschmutzung der Welt ist, aber diese Gedanken werden nicht weiter ausgebreitet und sind somit nur Flavor.
Der Film schenkt in 86 Minuten auch einigen Nebenfiguren etwas Zeit und es wird weder an Action-Szenen und besinnlichen Momenten gespart. Das Pacing hat mir sehr gefallen und auch wenn das Finale relativ typisch-melodramatisch war, war die audiovisuelle Präsentation des Endes doch so erstklassig, dass ich am Ende einen ziemlich positiven Eindruck vom Film hatte.
Wer postapokalyptische Settings und düstere SciFi-Geschichten mag, sollte auf jeden Fall mal einen Blick riskieren.
Unterhaltungswert: ★★★☆
Gesamtwertung: ★★★☆