So, hab Baten Kaitos nach circa 39 Stunde beendet und es reiht sich quasi wunderbar in meine Challenge ein xD Ist zwar nicht ganz so mangelhaft wie andere Titel die ich hier gespielt habe, und ich würde auch nicht unbedingt von abraten, aber es ist auch nichts was man unbedingt mal gespielt haben müsste. Außer vielleicht man will sich für das Prequel vorbereiten oder halt sehen inwiefern das im Vergleich zum ersten Teil verbessert wurde. Aber das kann ich ja momentan noch nicht einschätzen. Das Spiel ist jedenfalls sehr generisch. Man kämpft halt gegen ein böses Imperium, zwischendurch gibt es einen coolen Twist, aber dann gehts auch schon klischeehaft weiter. Die Story wurde dafür gut in Szene gesetzt, auch wenn es leider keine coolen FMV Sequenzen gibt. Und die Charaktere sind auch ganz okay, wenngleich Mizuti der einzige ist der einigermaßen einprägsam daherkommt, schon wegen dem seltsamen Outfit. Die Antagonisten sind allerdings extrem langweilig. Zu denen gibt es zwar teilweise noch etwas mehr zu erzählen als auf den ersten Blick ersichtlich ist, das macht sie aber nur unwesentlich besser.

Von daher würde ich die Story insgesamt als nett bezeichnen. Mehr aber auch nicht.

Aufs Gameplay trifft quasi das selbe zu. Die Idee ist zwar ganz nett, die Umsetzung aber mehr als mangelhaft. Warum fasse ich einfach mal stichpunktartig zusammen.

  • Waffen, Rüstungen und Items teilen sich allesamt das selbe Deck. Von daher kann es passieren, dass man überhaupt nicht ordentlich agieren kann, zum Beispiel wenn die ganze Hand voller Rüstungen ist, der Gegner einen aber nicht angreift um die Rüstungen irgendwie loszuwerden. Man kann die Karten zwar abwerfen, aber wenn sie im aktuellen Zug keinen Effekt haben, dann wird der Zug direkt abgebrochen. Man kann also nur eine Karte nach der anderen abwerfen. Und das ist einfach nur nervig. Dabei hätte es doch einige Möglichkeiten gegeben das System zu verbessern. Zum Beispiel indem man die Karten einmal pro Zug mischen kann, eventuell auch indem man Aktionen für opfert. Oder indem die Karten je nach Typ in andere Decks eingeteilt werden und dann auch nur in den Phasen verwendet werden können in denen sie tatsächlich eingesetzt werden können. Der globale Cooldown kann ja trotzdem erhalten bleiben.
  • Man muss sich innerhalb weniger Sekunden entscheiden welche Karten man einsetzen will und muss dann Stück für Stück jeden weiteren Angriff hinzufügen. Macht zwar durchaus Sinn da man gleichzeitig versuchen muss Kombos mit den Kartennummern zu bilden (am besten fortlaufend, oder zumindest gleiche Nummern hinereinander), das setzt einen aber trotzdem unnötig unter Druck und führt gleichzeitig dazu, dass die Kämpfe viel zu sehr in die Länge gezogen werden. Savyna ist in dieser Hinsicht das beste Negativ-Beispiel. Ihre Angriffe sind zwar schön schnell, dadurch wurden meine Züge aber mehrmals unterbrochen weil ich einfach nicht schnell genug den nächsten Angriff auswählen konnte. Von daher wäre es besser gewesen den Timer zu erhöhen, dafür aber alle Aktionen auf einmal auswählen zu können. Dann hätte die Angriffs-Animation eventuell schneller vonstatten gehen können.
  • Karten können sich im Laufe des Spiels in andere Karten verwandeln. Klingt ganz interessant, hat aber meistens nur dazu geführt, dass irgendwann meine Heil-Items verdorben und somit nutzlos waren. Was mir natürlich meistens erst in einem Kampf aufgefallen ist. Es gibt außerdem Karten die man miteinander kombinieren kann um die irgendwie aufzuleveln, aber das habe ich aufgrund der Zufalls-Komponente komplett ignoriert. Ist nur ab und zu rein zufällig passiert, was aber nur selten in die Kombo gepasst hat.
  • Ohne Grinding ist es irgendwann unmöglich ein volles Deck mit aktuellen Karten zu füllen. Dadurch hatte ich selbst nach mehr als der Hälfte des Spiels noch uralte Karten in meinem Deck stecken und konnte sie trotz Unmengen an Gold nicht ersetzen. Heilkarten (die nur außerhalb von Kämpfen verwendet werden) werden in Shops zwar ständig ersetzt, aber Angriffe halt nicht.
  • Um Geld zu verdienen muss man Gegner im Kampf fotografieren. Ist gegen Ende nicht so problematisch, kann anfangs aber etwas nerven. Zumal es da auch noch obskure Lichtverhältnisse gibt die sich mit Skills verändern lassen um den Wert der Fotos zu maximieren.
  • Das Spiel ist ingesamt zwar sehr einfach, aber zwischendurch gibt es eine handvoll Bosse die einfach nur absurd sind, wie oben bereits erwähnt. Den Endboss hätte ich da auch fast eingeordnet da er nicht nur doppelt angreifen kann, sondern an einer Stelle auch noch einen dritten Angriff bekommt und sich mit jedem einzelnen Treffer heilt. War aber scheinbar eine einmalige Sache. Oder ich hatte einfach nur Glück.
  • Es gibt außerdem einen Boss der ohne wirklichen Grund auf Glück basiert. Da muss man verdeckte Karten auswählen um die selbe Karte wie der Gegner auszuwählen. Am Ende war ich aber so gut wie tot da die richtige Karte aus einem vollen Deck zu wählen fast unmöglich ist und selbst die 50/50 Karte natürlich keinen Sieg garantiert.
  • Das Spiel sieht zwar hübsch aus, hat aber auch ein paar richtig nervige Stellen zu bieten. Darunter ein Eis-Dungeon in dem die Laufgeschwindigkeit teilweise massiv in den Keller sinkt und dann auch noch ein Sumpf in dem es noch viel schlimmer ist. Letzteres war allerdings eine extrem kurze Angelegenheit (2 Bildschirme). Und das selbe trifft auf die meisten Dungeons zu. Gleicht also das langsame Kampfsystem ein bisschen aus.
  • Das Magnus System mit dem man die Essenz bestimmter Items fangen kann klingt zwar interessant, ist teilweise aber viel zu limitiert und dazu auch noch unlogisch. Dass man Feuer einfangen muss verstehe ich zwar, aber warum zum Henker muss man einen Pflanzensamen oder eine Schriftrolle ebenfalls in Kartenform mit sich herumschleppen? Und warum gibt es eine Quest in der man Trümmer in Karten verbannen kann während ein paar Räume weiter die selbe Quest vorkommt, man dort aber gezwungen ist die Trümmer wegzuschieben?
  • Man kann nicht einfach so aufleveln sondern muss extra einen Speicherpunkt in einer Stadt aufsuchen um von dort aus in die Kirche zu reisen. Einzig im letzten Dungeon gibt es tatsächlich einen normalen Speicherpunkt bei dem das ebenfalls möglich ist. Erfüllt insgesamt aber keinen Zweck und hätte einzig für das Klassen Level Up (welches das Deck Limit und das Hand Limit erhöht) verwendet werden sollen.
  • Nach dem tollen Twist darf man nochmal alle Hauptdungeons besuchen, dort eine Tür finden, herausfinden wie sie sich öffnen lässt, wieder herausgehen, das entsprechende Magnus holen, und dann nochmal ins Dungeon gehen um einen Bosskampf auszutragen. Tolle Zeitverschwendung


Und das müsste auch das wichtigste gewesen sein. Einzig die Sprachausgabe wäre noch erwähnenswert, weil sie echt nicht gut ist. Hab die aber nur eine Stunde oder so ertragen und dann zur Undub gewechselt. Klingt um einiges besser.
Irgendwann mal schauen wie das Prequel so ist. Aber als nächstes werde ich mir wohl Trails in the Sky the 3rd anschauen. Mag zwar etwas anders sein als die Vorgänger, aber das wird mich hoffentlich etwas mehr begeistern können.