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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Station 7 – History in the making...

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  1. #1

    [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Station 7 – History in the making...



    Spielleitung: Daen
    Grafiken: Shinshrii


    Station 7 – To serve... and to protect
    Startzeit der Station im Spiel: 04. November 2033, vormittags
    Dauer des Tages in realer Zeit: Bis jeder gepostet hat








    Einleitung:



    Dies war der Moment, der die Geschichte der Menschheit neu definieren würde.
    Nach zwanzig Jahren am Ende der Nahrungskette, unterdrückt und fast ausgerottet vom Virus, den sie selbst geschaffen hatten, war es ebenfalls das Werk Jener, die das Verderben herbeigeführt hatten, ihre Rettung zu erschaffen.
    Diese Rettung in Form eines silbernen Sarges war durch tapfere Verteidiger der Menschheit aus China geborgen worden. Sie hatten vieles opfern müssen, als sie an nichts denn ihre Mission denkend und glaubend, sich selbst schützten, so dass die Rakete mit dem Heilmittel "Adam" sicher in der Baffin Bay ankommen konnte.
    Dort, wo auch ihre nun zerstörte Heimat sich befunden hatte, Shengs Hope, ein Ort, der gegründet worden war, den Sarg zu finden und dann zur Anlauf- und Sammelstelle aller Verzweifelten und Hoffnungssuchenden geworden war und sich zu einer für diese Tage blühenden Siedlung verwandelt hatte. Dank Fleiß und Arbeit und der Fähigkeit, Schatten der Vergangenheit hinter sich zu lassen.

    Von den 19 die aufgebrochen waren, hatten es nur 10 von ihnen bis zu diesem Moment, bis an diesen Ort geschafft. Doch hatten sie Spuren auf ihren Reisen hinterlassen, kleine Brotkrumen aus Mut und Zuversicht, kleine Leuchtfeuer aus Stärke und Hilfsbereitschaft und diesen kleinen Anzeichen waren Jene gefolgt, die ihnen auf der Reise begegnet waren und so waren sie alles Andere als allein mit dieser Aufgabe.
    Sie hatten sich die Vulture, ein wilder Clan aus Plünderern und Kriegern, die für sich die aztekische Mythologie entdeckt hatten, ebenso an ihre Seite geholt wie die Skypeople, die sich gerne Denen anschlossen, die selbst in ihrer verzweifelten LKage an nichts Anderes als zu helfen gedachten.

    Sie hatten ihre Familien und Geliebten befreit und sich dadurch den Spott ihrer Feinde eingefangen, das Diese sich nun postieren konnten.
    Doch dafür hatten sie das wertvollste Geschenk im Leben eines Menschen erhalten und gefunden - Liebe, Familie und der Wille zum Zusammenhalt. Etwas, wofür es sich zu leben und zu kämpfen lohnte!

    Ihre Feindin Georgina stand nun mit den versammelten Familien des Kultes versammelt zwischen ihrer Rettung.
    Sie hatten Schwärme an schleichenden, gierigen Untoten dabei, ebenso bis an die fünfzig der grausig mutierten, riesenhaften Kämpfer.

    Sie würden angreifen, sobald sie sich auf das Forschungszentrum zubewegten, ihre intrigante Feindin wartete nur darauf, dass sie sich durch das vermeintliche Minenfeld selbst dezimierten - möglicherweise ihr erster großer Fehler in dieser Schlacht.
    Und nun war es an ihnen, mit Mut und Kampfeswillen die zu verteidigen, die das Forschungszentrum betreten würden. Sie bis zum Ende zu beschützen, mit einer Kampflinie aus neuer und alter Technik, mit Waffen und Kriegern der neuen, wie der alten Welt!








    Zitat Zitat
    Lagebericht:
    Dies war der Moment!
    Der letzte Tag des Zeitalters der großen Zehren.
    Der erste Tag einer neuen Epoche der Menschen.
    Nun war es an ihnen, ein letztes Mal in die Bresche zu springen und die gefährlichste Schlacht ihres Lebens zu führen. Die Menschheit hatte jetzt nur noch sie. Die paar Wenigen, die an diesem Herbststag in San Antonio waren...
    Das Regelwerk zur Endschlacht:

    Es gibt insgesamt vier Bereiche, in denen die Schlacht stattfindet. Neben dem Feind gibt es zwei Zonen, namentlich Kampf- und Supportzone, deren einzige Aufgabe es ist, die Feindkräfte so lange aufzuhalten, dass die Reisenden, die mit Adam in das von Ellen ausgespähte Forschungszentrum eindringen, den Plan zur Freisetzung des Heilmittels durchführen können.

    Ganz im Osten liegt die Todeszone, so genannt, da dort die Feindkräfte aufmarschieren und in der sich der Feldherrenhügel von Georgina finden lässt. In dieser Zone gibt es nur durch den Jeep die Möglichkeit, vorzustoßen. Die Effekte des Jeeps sind zweigeteilt und vorher unbekannt.

    Die Kampfzone, eine vorgelagerte Zone mit den letzten Resten der noch intakten Kriegsmaschinerie der U.S.-Streitkräfte.
    Jede dort besetzte Station wird genug Feuerkraft erzeugen, um den Reisenden in der Forschungsstation Zeit zu verschaffen. Die Truppen der Vultures werden in dieser Zone kämpfen und die Feinde durch einen Flankenangriff schwächen,
    Regeltechnisch verstärkt die Kampfzone die Forschungsstation

    In der Mitte gibt es die Supportzone, da die Zeit keinesfalls reicht, Vorbereitungen vor Ort zu treffen, sind viele Geräte und Waffen aus der Kampfzone nicht im perfekten Zustand oder im Falle des MG-Nestes zu nah am Feind gelagert. Diejenigen, welche die Supportzone besetzen, helfen den Streitern aus der Kampfzone. Die Skypeople kämpfen in dieser Zone.
    Regeltechnisch verstärkt die Supportzone also die Kampfzone.

    Die Aufgaben in der Forschungsstation drehen sich darum, diese wieder mit Energie zu versorgen und dann den Sarg mit Adam in das Kontrollzentrum zu schaffen. Die Geretteten aus Shengs Hope postieren sich um das Forschungsgebäude und wehren Störangriffe ab.
    Ist es gelungen, also der Sarg am Ziel seiner Reise, endet das Spiel.

    Jeder Spieler und jeder oben gemeldete NPC kann jeder Station zugewiesen werden, aber natürlich ist nicht jeder gleich gut geeignet.
    Jeder NPC unterliegt dem gleichen Traitmodel wie die Spieler, wenn mir die Darstellung einigermaßen gut gelungen ist, ist es meist ableitbar, wer über welche Fähigkeiten verfügen könnte.
    (Auch NPCs können möglicherweise über gewisse Metaleveltraits verfügen…)

    Abhängig von der Aktivität der letzten Spieler kann es passieren, dass einige Personen über bleiben.
    Ist das der Fall, können Diese mit 100%iger Überlebenschance außerhalb der Schlacht positioniert werden.
    ODER sie können – nur unter der Prämisse, dass alle Stationen voll besetzt sind – einer beliebigen anderen Aufgabe hinzugefügt werden, wo sie für sich und jeden Teilnehmer der Aufgabe weitere +5% Erleichterung erzeugen.

    Jeder NSC verfügt außerdem über einen Moralwert, der sich direkt aus dem Erlebten und vor allem den Taten und Aktionen der Spieler gegenüber der Personen generiert und speist.
    So konnte beispielsweise Frank den Moralwert von Romero und YouAre stark anheben.
    Hat ein NSC das Gefühl, dass er "verheizt" oder regelrecht "geopfert" werden soll, dann kann es sein, dass er seine Stellung schändlich verlässt und zu fliehen versucht. Sein Bonus kommt dann nicht zum Tragen.













    Die Posting-Reihenfolge in der Endschlacht ist normalerweise wie folgt.
    Die Ergebnisse einer einzelnen Aufgabe werden immer allen Beteiligten mitgeteilt, ich bin sehr dankbar, wenn ihr etwaiges Überleben und potentielle Todesposts der NPCs mit übernehmt, sofern ihr Lust habt. ^^

    Aktuelle Posting-Reihenfolge:

    Aufgabe Charaktere Post von
    Vultures Vultures Daen
    Jeep 1 Haile, Eryn, Raoul Kerosa Caro
    Gully Voodoo, Thorn Shinshrii
    Panzer Frank, Wingman, Ellen, Sylvia Shinshrii, dann wusch
    Nesteingang Seeker, You Are Daen
    Jeep 2 Haile, Eryn, Raoul, Kerosa Daen zuerst, dann Metalevel & Caro
    MG Nest Howard, Henry, Romero Mivey & Kaia
    LKW Jäger, Sara Daen
    Mörser Ben, Liz Daen
    Skypeople Skypeople Shinshrii
    Shengs Hope Shengs Hope Shinshrii
    Jeep 3 Haile, Eryn, Raoul, Kerosa Metalevel & Caro, dann Daen
    Solaranlage Ranger, Enigma Sir Barett
    Tiefgarage Evi, Sheng Lynx
    Pförtnerhaus Lisa, Morris Layana
    Haupteingang Léo, Hugh, Pray, Blades Mephista & Gendrek, dann Daen

    Geändert von Daen vom Clan (30.11.2015 um 20:49 Uhr)

  2. #2


    Alles was gesagt werden musste war gesagt worden.
    Kein Wort war unnütz oder gar verschwendet gewesen.

    Als die Sonne sich feurig zeigte und zusammen mit dem warmen Wind aufkam, war dies wie ein geheimes Zeichen für Diejenigen, die den Irrsinn des großen Zehrens, der vor 21 Jahren begonnen hatte, endgültig beenden wollten. Bestrebt und entschlossen waren, der Menschheit die zweite Chance einzuräumen, die sie verdient hatte.
    Hände, die sich furchtsam und in Liebe umklammert hatten, lösten sich nun mit neuer Zuversicht, als jeder auf seinen Posten ging, sei es Plünderer, Siedler oder Kultistenmädchen.

    Die Vulture hatten sich nicht müde getanzt, im Gegenteil, sie wirkten, als wäre das ekstatisch gefeierte Fest ihr Lebenselixier gewesen, als hätten sie in dem Wunsch, heute zu sterben, alle Lebenskraft noch einmal gebündelt, all‘ die Zeit und Jahre, die ihnen als normale Menschen noch vergönnt gewesen wären, komprimiert und ihrer Wachheit und dem Zorn hinzugefügt.

    Die Skypeople, die hingegen fast vorschriftsmäßig ihre Ruhezeiten eingehalten hatten, waren somit aus anderem Grund hellwach und schienen noch immer vollkommen fasziniert zu sein, dass sie ihrer Vorgesetzten auf so überraschende Art und Weise begegnet waren.

    Und die Bewohner von Shengs Hope, die zerschundenen und geretteten, die ihre Heimat dargestellt hatten, versuchten ihren Dienst und ihr Soll zu erfüllen, auch wenn sich Viele von ihnen kaum auf den Beinen halten konnten. Doch vorangepeitscht von den Ermunterungen Shengs, dem antreibenden Worten von Wingman und vor allem durch das Vorbild Jener, die sie befreit hatten und sich bereits jetzt schon wieder in die nächste Schlacht stürzten, waren sie bestrebt, ihr Bestes zu geben.

    Es wurde ernst, als der Morgen anbrach und sie in kleinen Gruppen in Richtung Norden zogen.
    Der Plan war, dass sie sich so lange wie nur möglich versteckt hielten, um dann aus dem Schutz des Waldes des Golfclubs heraus zu ihren jeweiligen Stellungen rannten und stürmten um Diese dann so schnell wie möglich zu besetzen und in Betrieb zu nehmen.
    Ihnen war klar, dass Georgina die Scharade um das erlogene Minenfeld sofort enttarnen würde, sobald sie sich ungehindert durch die als tödlich ausgewiesene Zone bewegen würden.
    Der Angriffsbefehl ihrer Feindin würde dann sofort und rasch erfolgen und damit die Schlacht einleiten.
    Wurden sie entdeckt, und das war nur eine Frage der Zeit, gab es kein Zurück mehr.

    Wingman schwitzte in seinem Overall, der Tarnjacke, die er über die schwere Kevlarweste gezogen hatte.
    Da der Nachschub an hochwertiger Ausrüstung fehlte, wurde heute benutzt, was sich noch finden ließ und entsprechend war die kugelsichere Weste in so desolatem Zustand, dass sie einfach nicht richtig saß, sich ihm immer wieder schmerzhaft in die Seite bohrte und ihn wie ein Dorn in Zeh stetig daran erinnerte, dass er sich auf einem Schlachtfeld bewegte. Es war kein Manöver. Es war keine Übung und diesmal auch kein Krieg, den er aus tausend Meter Höhe in der relativen Sicherheit eines Kampffliegers erlebte.
    Heute würde er dem Feind näher denn je kommen.

    Der Busch vor ihm duftete und machte ihm zeitgleich klar, dass er nichts über die Welt wusste, die er gleich würde retten wollen.
    Er realisierte plötzlich, dass er die Jahre vor dem Krieg und die Jahre im Krieg nur für seine Aufgabe gelebt hatte. Er hatte funktioniert und war doch mit geschlossenen Augen durch eine rettenswerte, wundervolle Welt gelaufen. Es war surreal und albern, doch im Angesicht des kommenden, des drohenden Schreckens ärgerte es ihn, dass er eine so bekannte Pflanze wie diesen Busch nicht erkannte und er schwor sich in den bangen Sekunden, ehe von Seeker das Signal gegeben werden würde, dass er im Falle des Überlebens diese Welt bereisen wollte.
    Nicht als Soldat.
    Sondern zum ersten Mal als Mensch.

    Der Schweiß stach ihm in die Augen, als er endlich das Gelände vor sich sehen konnte und es wagte, aus dem Gebüsch Richtung Norden und nach Nordosten zu spähen.
    Er sah das riesige Forschungszentrum und das Hauptgebäude, das zum wichtigsten Ort der Menschheit geworden war. Und er sah das MG-Nest, den Jeep, den Mörser und selbst den halb im Sand eingegrabenen Panzer dort stehen, inmitten einer Wüste aus Stein, Ruinen und Staub, die einstmals der wunderschöne Vorort gewesen waren.
    Hier hatte die Welt die erste Schlacht verloren und das Zentrum aufgeben müssen, doch noch war der Krieg nicht entschieden.
    Sie würden aufpassen müssen, nicht zu stolpern, wenn sie durch die Ruinen sprinteten um ihre Stellungen zu besetzen, doch sie waren agiler im Gegensatz zu ihrem Feind.

    Und dann sah er die schwarze, wimmelnde Masse.
    Wie die Schatten von Wolken, die an einem sommerlich hellen Tag auf den Boden gezaubert werden, war es ein dunkler, schwarzer, riesiger Klecks, der sich in den steinigen Ruinen von San Antonio im deutlichen Kontrast abhob.
    Ihr Feind hatte keine Zelte, keine Wachen, keine Lagerfeuer.
    Sie waren einfach nur eine Armee aus schwankend dastehenden, Hunderten von Untoten. Faulende Gerippe mit ledriger Haut und frisch Gebissene und dazwischen immer wieder wie kleine Bauwerke, die mutierten Kultistenbrecher, die mit ihren mehr als zwei Metern deutlich aus der schmutzigen Masse heraus stachen.

    Und er konnte in weiter Ferne auch die Führung ihrer Feinde erkennen.
    Bald schon würde sich die Frontreihe nach vorne bewegen und Georgina nach hinten „spülen“, in den Schutz ihrer Armee, getragen und beschützt von Klauen und Mündern mit abgebrochenen Zähnen und archaischen Waffen.
    Und genau dorthin würde die Tochter seines besten Freundes aufbrechen.

    Er erinnerte sich an ihren bösen Streit, den er mit Sheng hatte. Seinem ältesten Verbündeten und Freund.
    Und wie hässlich es geworden war, als er ihm vorwarf, kein richtiger Vater zu sein, da er seine Tochter sinnlos opfern würde. Sheng war wie immer ruhig geblieben, doch war so tief getroffen, dass er sehen konnte, wie der stets hoffnungsvolle Funken in seinen Augen sich verdunkelt hatte.

    Seine Worte hatten ihm sofort leid getan, denn er wusste, dass sie ihrer Freundschaft nicht nur unwürdig sondern auch falsch waren. Was er gesagt hatte, war einzig und allein um seine eigene Unsicherheit und Hilflosigkeit zu überspielen, denn er hielt den Plan Hailes nicht nur für einen Fehler, sondern mehr noch für Selbstmord.
    Und mit dem Geheimnis, das er von ihr wusste, hatte er sie noch mehr ins Herz geschlossen.
    Sie jetzt in den sicheren Tod fahren zu sehen, hatte ihn mehr getroffen als er es je geglaubt hatte. Und ihn wütend und aggressiv gemacht.
    Und das Schlimmste war, dass sie sich nach diesem Gespräch durch ihre Aufgaben getrennt hatten und der Streit nun wie ein Damoklesschwert über ihnen hing.
    Er nahm sich fest vor, Sheng um Entschuldigung zu bitten, der so stoisch und voller Liebe und wie ein echter Vater an seine Tochter glaubte.
    Und er nahm sich vor, für den Bürgermeister als Freund da zu sein, wenn Haile etwas zustoßen sollte…

    Er war in Gedanken versunken gewesen und blickte nun hoch, als er das laute Getrappel und klirrende Geräusch von getragenen Waffen vernehmen konnte.



    In seltsam ungewohntem Gleichschritt und einer verstörenden Stille kamen die Vulture aus dem Wald geritten, schälten sich aus dem Blattwerk und den Ruinen und standen dann im Süden, der Flanke ihrer Feinde zugetan.
    Waren sie gestern schon ein erhebender Anblick gewesen, als sie so überraschend erschienen waren, so war ihr Schmuck jetzt an Pracht nicht mehr zu übertreffen.
    In wilden, bunten Farben von Gefieder, schweren Rüstungen aus Leder, teilweise auf Pferden und doch zu großen Teilen zu Fuß, standen sie dort, mit ihren improvisierten Schlag- und Hiebwaffen, kein einziges Gewehr war dort zu sehen, augenscheinlich aus Angst, dazu verleitet zu werden, nicht tief genug ins Gemetzel des Nahkampfes zu finden.

    Seeker stand genau zwischen Jenen, die zum Zentrum und der Verteidigungslinie sprinten würden und der Armee ihrer Leute, die sie heute in den Tod führen würde. Und obschon ihre Augen vor Hass fast glühten, war ihr Gesicht so voller Ruhe und Frieden, es wirkte, als könnte sie das Paradies des Vogelflugs am ewig blauen Himmel bereits vor Augen sehen.
    Bewegung kam in die grauschwarze Masse ihrer Feinde, als die Kultisten – sicherlich als Menschen voller Entsetzen – die Wilden entdeckten und Seekers Mund wurde zu einem spöttischen Grinsen, so breit, dass ihre Zähne zu sehen waren. Sie hob eine ihrer gefürchteten Sicheln in das Blau des Himmels und in diesem Moment erwachte die Kriegerin in ihr und Wingman spürte die Zuversicht, die alle vom Anblick Seekers ausgehend, sie erfüllte.
    Der aufkommende Wind spielte mit ihrem ledernen Umhang und den Federn und ihrem dunklen, schmutzig verfilztem Haar.
    Zusammen mit der Sichel, deren geschliffene Spitze sich in den Himmel reckte, blickte der Pilot fassungslos auf das, was sich neben ihm abspielte.
    Die Vulture griffen nach hinten und erst hielt der Pilot es für leichte Schilde, doch dann sah er, dass es… Winddrachen waren.
    Gebaut aus leichtem Holz und tausenden von Federn, vor der Zeit des großen Zehrens ein Kinderspielzeug, doch nun, als jeder zweite der Vulture einen solchen Drachen im Wind aufsteigen ließ, wirkte der Anblick wie eine Rotte hungriger Vögel, ein Schwarm von dunklen Geiern, die sich über den Vulture zusammenbraute und bereit war, die Feinde der Wilden zu vernichten.

    Seeker schloss die Augen und ließ einen gellenden, trillernden Schrei ertönen und mit diesem Schrei stürzten die Vulture nach vorne.
    Die Pferde holten weit aus, die wilden Krieger und Kriegerinnen zu Fuß jagten wild schreiend los.
    Und die Drachen folgten ihnen an ihren Schnüren und wirkten, als ob die gefiederte Schlange selbst ihnen Verstärkung gesandt hatte.

    Wingman musste nicht mehr nachdenken oder sich seiner Schritte entsinnen - er stemmte sich so hart und fest gegen die Erde, dass seine Knie schmerzten. Er sprang den ersten Schritt mehr als dass er ihn rannte und er jagte auf seine Position zu, spürte und wusste, dass die Freiwilligen an seiner Seite in genau diesem Moment dasselbe taten.
    Er hatte nicht einmal gemerkt, dass er aus Leibeskräften gebrüllt hatte, er realisierte es erst, als sein weit geöffneter Mund trocken wurde, genau in der Sekunde, in der die Streitmacht der Vulture heftig in die Reihen der Kultisten preschte und die beiden Armeen sich ineinander verkeilten.
    Unzählige der Lenkdrachen, die nun wie echte Vögel wirkten, wurden dabei losgelassen und verteilten sich wie Vogelschwärme im Wind.
    Als das Hauen und Stechen begann, taten die Vulture dies unter den Schwingen der Tiere, die sie verehrten…

    Und dann setzte sich die Streitmacht nach einem wütenden, hasserfüllten, bansheeartigen Schrei von Georgina in Bewegung.
    Diejenigen ihrer Feinde, die sich nicht verzweifelt gegen den Ansturm der Vulture stellten, rückten auf ihre Stellungen vor.
    Die Schlacht um San Antonio hatte begonnen.

    Geändert von Daen vom Clan (17.11.2015 um 20:50 Uhr)

  3. #3


    Das war so GEIL.

    Sosososososososo GEIL.

    Geiler als jeder Sex.
    Geiler als jedes Werkzeug.
    Geiler als eine Kawasaki.
    Und Kawasakis sind schon ziemlich geil.

    Kerosa ließ einen kleinen Freudenquietscher los, als der Jeep ansprang, Einfach so. Schlüssel umdrehen, fertig.

    Neben ihr saß diese wurmstichige Olle, mit dunklen Augenreifen bis an die Kniekehlen und bläulicher Haut. Kein Vergleich zu dem gottgleichen Wesen da auf der Rückbank. Shenga ist schon lecker. Und hat nette Titten.

    Kurz, bevor die Vier in den Wagen stiegen, was noch so ein kleiner, schwarzer Fellball aufgetaucht. Eine...Wie heißt das noch?...Katze. Sie strich der komischen Eryn-Tussi um die Beine, maunzte wie wild und war dann irgendwann wieder verschwunden. Eryn lächelte jetzt sogar wieder. Ein bisschen, zumindest.

    "Okay, Kinners und Reifenlutscher, aufgepasst, wir machen jetzt den geilsten Stunt der neuen Welt und der alten Welt, auf das die Motorenpriester noch Jahrzehnte davon bereichten!"
    "..."
    "Ach kommt, ein bisschen mehr Elan, bitte!"
    "...Yay?"

    Naja, besser als nichts.

    Kerosa drückte das Gaspedal durch und der Wagen setzte sich mit einem ordentlichen Ruck in Bewegung.

    "WOOOOHOOOOOOOOOOO!"

    Eine Hand am Lenkrad, die andere durch das zerstörte Dach gestreckt rollte Kerosa über den Driveway des Golfplatzes. Eryn sah wirklich scheiße aus, hatte aber immerhin die Güte kurz zu lächeln.

    "Was ist eigentlich der Plan?"
    "Hinfahren, aussteigen, der Bitch aufs Fressbrett geben, zurückfahren?"
    "...Bis wir dort sind. Wenn wir auf dem Weg nicht gegen einen alten Panzer knallen, weil du deine Augen nicht auf der Straße hast."
    "Pffff, Langweilerin. Ey, da hinten, alles okay?"

    Kerosa warf einen Blick nach hinten, mit Haile direkt hinter ihr und der Typ auf der anderen Seite, die Hände auf dem Mittelplatz ineinander verschlungen.

    "Nicht ficken, klar, wir sind gleich da!"
    "Okay, dein Plan?"

    Wie als Antwort drückte Kerosa noch heftiger aufs Gas - und brach links von der befestigten Straße heraus. Der kleine Jeep wurde ordentlich durchgerüttelt, als sie sich in die Masse der stürmenden Siedler einordnete und wie eine Vorhut vor der Hauptstreitkraft von Hailes Armee hinwegbrauste.

    "BEWEGT EURE HEIßEN, FAULIGEN ÄRSCHE, KOMMT, WIR LIEFERN DENEN EINE MEGA-SHOW!"

    Hysterisch lachend fuhr sie geradewegs auf die heranwankenden ersten Zombies zu, die sich verhältnismäßig schnell auf das MG-Nest zubewegten.

    "...Kerosa?"
    "!!!"
    "....KEROSA!"
    "!!!"
    "KEROSA!!!"
    "FUCK YEAH!"

    Der Jeep flog über einen kleinen Hügel, direkt in die ersten Feinde, die unter dem schweren Auto begraben wurden. Knochen knackten, Körper zerplatzten, aber den vier Insassen des Autos ging es blendend.

    "DAS MACHT MICH GEILER ALS DER BESTE FUCKING ORGASMUS!"

    Links und rechts flogen die Leichen nur so aus dem Weg, während Kerosa, immernoch mit voller Pulle und ohne den kleinsten Moment des Bremsens, durch die Gegnerhorden pflügte.

    "..."
    "Kerosa, das ist genial."
    "Sie werden es viel einfacher haben."
    "100 Punkte, Prinzessin! Das war der Plan! Nächster Halt! Georginas Mumu!"

    Kerosa schlug das Lenkrad nach Links und brach so wieder aus dem niemals enden wollenden Zustrom der Gegnerhorden heraus und fuhr einen großzügigen Bogen in Richtung der kleinen Anhöhe.

    "Sagt mal, haben wir eigentlich einen Plan, wenn wir da sind?"
    "..."
    "...Ähm..."
    "Naja, Fressbrett und so?"
    "Einen echten Plan. Wie wir da hoch kommen, zum Beispiel."
    "Naah, erstmal hinkommen."

    Kerosa fuhr in ein hochgewachsenes Feld, welches den Jeep komplett verbarg - zumindest besser, als einfach über das Ödland zu kommen wie die letzten Deppen. Es ging ein wenig bergauf. Nur noch wenige hundert Meter.

    "Seid ihr bereit?"
    "...Wofür...?"
    "SEID IHR BEREIT?!"
    "...Oh Gott."
    "HAHAHAHAHA!"
    "OH GOTT, NEIN!"

    Sie hielt direkt auf eine Klippe zu. Eine Klippe, die mindestens 10 Meter in die Tiefe. Hinunter, direkt in Georginas Lager, nun verwaist daliegend. Kerosa hatte sie im Prinzip einmal um die Feindbasis herumgefahren und näherte sich nun von hinten, immer noch mit Fullspeed. Und dann fuhr sie einfach über die Klippe.

    "!!!"
    "YIIIIHAAAAAAA!"

    Der Wagen überschlug sich nicht. Er tat gar nichts. Naja, er kam sehr unsanft auf dem Boden auf und drehte sich ein paar mal um die eigene Achse. Und dann standen sie. Direkt hinter Georginas Hügel. Und alle vier waren noch am Leben.

    "ICH BIN DIE FUCKING BESTE!"
    "Du bist die Beste."
    "Und jetzt. JETZT. finden wir die Tussi..."
    "...und hauen ihr auf's Fressbrett."

    Kerosa war nie in ihrem Leben stolzer.

    Geändert von Caro (17.11.2015 um 22:05 Uhr)

  4. #4
    An Seekers Seite war Voodoo stumm aus dem Wald herausgetreten - zum letzten Mal, wie er sehr wohl wusste. In der atemlosen Stille kurz vor Beginn der Schlacht atmete er tief ein und schloss die Augen - horchte in sich hinein, lauschte auf die winzigen Geräusche, die seine Stammesgenossen um ihn herum machten, und auf die an den Nerven nagenden Lauten, die von der untoten Horde herüberwehte. Schlurfende Füße, knirschende Zähne, das dumpfe stöhnen halbzerfallener Lungen... und über all dem, nur für ihn hörbar, das aufgewühlte Wispern der Geister, die ihn ungewohnt deutlich anspornten, ihn zum HANDELN antreiben wollten.

    Noch nicht...

    Neben ihm regte Thorn sich unruhig, und Voodoo spürte förmlich wie der junge Krieger ihn fragend ansah. Der Weg zu ihrem Wasserloch war lang, aber den Stamm noch vor der Schlacht verlassen? Undenkbar.

    "Noch nicht."

    Und dann, dann, endlich! Das Knattern der Drachen im Wind, Seekers gellender Schrei, ohrenbetäubend wiederholt von den unsichtbaren Stimmen in seinem Kopf...

    "JETZT!"



    Voodoo öffnete die Augen und ließ sich nach vorne in den Lauf fallen, sprintete mit dem Echo seines gellenden Schreis noch in der Kehle los - dicht hinter Seeker hinterher, und selbst wiederum gefolgt von den anderen Vultures, die wie er im Begriff waren das größte Opfer in dieser Schlacht darzubringen: sich fernab vom Feindesgetümmel zu bewegen, und so Gefahr liefen, der großen Schlange kein angemessenes Opfer darbieten zu können.

    Thorn neben sich, Seeker und You Are als Nestwächter zurücklassend - immerhin, ein halbwegs passender Titel - sprintete er weiter über das unebene Gelände, die lange schon zerfallenen Reste der alten Siedlung mit großen Schritten umlaufend. Vor sich sah er ein kleines Grüppchen von Westen kommend in Richtung des alten Panzers rennen, was Thorn und ihn noch schneller weiterhetzen ließ.

    Endlich an dem Punkt angekommen, den ein Späher der Himmelsleute ihnen am Morgen beschrieben hatte, nahm Thorn die gebogene Metallstange die man ihm in die Hand gedrückt hatte, und hebelte den metallenen Deckel in den Untergrund auf. Tatsächlich, ein Wasserstrom direkt aus den Tiefen der Unterwelt! Überraschend klar und kühl lag der träge dahinfließende Strom unter ihnen da. Hastig begannen die beiden damit, die mitgeschleppten Kübel hinunterzulassen und dann hinüber zum Panzer zu schleifen.

    Bald schon - nicht zuletzt durch die rasch steigende Sonne, die unbarmherzig auf das Schlachtfeld herunterbrannte - lief ihnen der Schweiß in Strömen über die Leiber, verklebte und verschmierte Federschmuck und Körperbemalung. Doch unbeirrt bahnten sie sich wieder und wieder ihren Weg über Schutthaufen und Krater hinüber zu dem metallenen Kasten, aus dem die irren Siedler unaufhörlich Schuß um Schuß in Richtung der Untoten feuerte. Und irre mussten sie sein, Thorns Meinung nach - einmal nur hatte er sich kurz zum Luftholen abgestützt... und lauthals fluchend seine Hand zurückgezogen, wohl wissend dass Voodoo es gesehen hatte. Die mussten da drin KOCHEN! Was man ihnen sonst auch vorwerfen mochte, auf ihre Art konnten diese so schwächlich wirkenden Leutchen wirklich ihren Beitrag leisten. Mit erneutem Elan schnappte sich kopfschüttelnd wieder seine Kübel, um beim nächsten Gang demonstrativ noch einen mehr mitzuschleppen.

    Voodoo nahm sich grinsend zwei Kübel mehr, und so entbrannte hier am Rand des Schlachtfelds, abseits des Getümmels und der geifernden Horden, ein Wettstreit bei dem die beiden, wie Packesel schwer mit Wasserkübeln beladen, darum wetteiferten wer der gefiederten Schlange zu Wohlgefallen am meisten kühles Nass zu der glühenden Höllenmaschine tragen konnte.

    Geändert von Shinshrii (17.11.2015 um 23:25 Uhr)

  5. #5
    Später war sich Wingman nicht sicher, wie genau er es so schnell zum Panzer hin geschafft hatte - hatte dieser erste Adrenalinstoß der beginnenden Schlacht ihn doch förmlich über das verwüstete Trümmerfeld dahinfliegen lassen.

    Als erster kam er bei dem halb im Sand vergrabenen Panzer an, und versuchte sich ein Bild der Lage zu machen. Wenigstens eine der Antriebsketten war gerissen, und die Reste eines fast schon wieder zugewehten Kraters direkt an der beschädigten Stelle ließ vermuten, dass eine Explosion das Metall auseinander gerissen hatte. Eine Handgranate? Oder doch eine Mine? Aber gegen wen außer den Untoten hatte man hier gekämpft? Wingman schob diese Frage vorerst beiseite - nach der Schlacht würde er Colonel Boyd danach fragen. Er hoffte nur, dass es tatsächlich ein 'danach' für sie alle geben würde. In diesem Ding hier würden sie hilflos feststecken, falls es den Untoten gelänge sie einzukesseln. Selbst wenn die Kette nicht gerissen wäre, die andere Seite des Gefährts steckte in einer kleinen Sanddüne fest, die glücklicherweise nicht bis zum Geschützrohr hinaufragte - freies Schußfeld also. Er wischte eine dicke Staubschicht von der Einstiegsluke, und zog sie mit einem kräftigen Ruck auf.

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    Keuchend kam Ellen an ihrem Bestimmungsort an, und stellte die schwere Autobatterie ab, die sie für die Geräte im Panzer mitgeschleift hatte. In der dichten Skypeople-Scavengerrüstung war ihr jetzt schon zu warm - aber was tat man nicht alles für die Leute, die an einen glauben? Schnaubend schob sie den wuchtigen Werkzeuggürtel an ihrer Hüfte zurecht und nickte ihren drei Mitstreitern zu. Für jemanden der vor langer Zeit mal dafür bezahlt wurde, dass Leute vor ihr knien durften, war ihr die fast ehrfürchtige Scheu, die ihr ihre Untergebenen zeigten, bemerkenswert unangenehm. Ich weiß schon wieso ich sie aus der Ferne organisiert hab. Das wird eh noch ein Problem werden. Sie schüttelte den Kopf und vertrieb den Gedanken. Wie auch immer es mit der "RedWitch" weitergehen würde, dieses Problem konnte erst einmal warten.

    Wingman riß die Luke auf, und abgestandene, jetzt schon warme Luft strömte ihr entgegen.

    "Puh... der Geruch hat sich nicht gebessert seit dem letzten Mal."
    "Das letzte Mal?" Wingman sah sie fragend an.
    "Hab alles nach Leichen durchsucht, als ich damals die Krater fürs Minenfeld präpariert hab... "
    "Gefährlich - aber eine respektvolle Geste den Toten gegenüber." Frank nickte anerkennend, und Ellen brachte es nicht übers Herz zu verraten, dass sie vorrangig ein paar Kadaver für überzeugende "Minen"explosionen benötigt hatte.
    Apropos Kadaver... sie warf einen Blick nach Osten, wo die schwankende Masse an Untoten langsam in ihre Richtung wanderte.
    "Ich seh zu dass ich die Elektronik zum Laufen bekomme." Mit diesen Worten verschwand Ellen als erste im Inneren des Gefährts.

    ~~~~

    Kaum hatte Colonel Boyd sich ins Fahrzeuginnere gleiten lassen, bedeutete Wingman Frank und Sylvia, ihr nachzufolgen. Sie hatte da drin nicht aufgeschrien, also musste es wohl sicher sein - und überhaupt, Frank würde das Innere fachmännisch sichern. Auf ihn war Verlaß.

    Wingman ließ den Blick noch einmal über die Umgebung streifen, bemüht mögliche blinde Flecke zu erkennen, durch die sich Feindkräfte unbemerkt würden nähern können. Durch den sacht abfallenden Hang vor ihnen sollten sie freies Schußfeld haben, und die nächstgelegendste Ruine, die mehr als einen halben Zombie verbergen könnte, war ausreichend weit weg. Weiter im Westen, durch einige Schutthaufen halb verdeckt, konnte er zwei buntgefiederte Gestalten ausmachen, die am Boden herumhantierten.

    Er winkte einmal in ihre Richtung, um sicherzugehen dass sie wussten wo sie hin mussten, und erhielt von der schlaksigeren der beiden Gestalten ein Winken als Antwort. Einigermaßen zufrieden, schwang er sich nun selbst zur Luke hinauf, und betrat seine Festung für die nächsten Stunden.

    "So, und jetzt - wie genau funktioniert dieses Ding eigentlich?"

    ~~~~

    Tief im Inneren des eh schon sehr beengten Panzers, in einem klaustrophobisch engen Zwischenboden, der kaum mehr als ein Spalt voller Kabelstränge und Leitungsrohre war, machte Ellen sich an die Arbeit. Die Verkabelung des Panzers war in miserablem Zustand, was nach so langer Zeit nicht weiter verwunderlich war - aber mit ein paar Lötstellen und großzügig verteiltem Isolierband würde hoffentlich alles eine ganze Weile halten. Und solange es nicht anfinge zu brennen, würde sich alles sicher auch weiter flicken lassen.

    Sie hatte gerade eine besonders knifflige Stelle zusammengeflickt - sah wie abgerissen aus, hatte sich hier etwa ein Tier rein verirrt? Eigentlich war die Luke doch geschlossen gewesen - und ließ den Kopf einen Augenblick gegen das warme Metall vor ihr sinken.
    So. WARM!
    Und so ... leise kratzend... und stöhnend...
    Alarmiert spitzte Ellen die Ohren und hörte neben dem leisen Zombiegeräuschen, die wohl - zum Glück! - nur von draußen zu kommen schienen, nicht etwa das laute Donnern des Panzergeschützes, sondern stattdessen die Stimmen ihrer Kampfgefährten von oben.

    Was zum...? Hastig robbte sie wieder zurück, und sah so nicht das verräterische Glitzern kalter Augen, die dort aufblitzten wo sie gerade noch gelegen hatte.

    ~~~~

    "Also schön - Checkpunkt 31.8: Schließen der Verschlusskappe für Geschützkammer!"


    "Check!"

    "Checkpunkt 31.9: Lösen des Abschuß-Sicherungshebels!"

    "Sehe ich nicht, der scheint abgebrochen zu sein - aber der Abschußknopf selbst sieht intakt aus. Ich werde einfach..."


    "Nein, halt! Moment! In dem Fall müsste man eigentlich, moment, das stand hier bei den Fehlerbeschreibungen...."

    Ellen hatte sich just im richtigen Augenblick aus den Eingeweiden des Panzers herausgewunden, um Zeuge zu werden wie Frank sich über Wingman hinweg, der im Schützensessel saß, nach vorne über die Armaturen beugte, während der ehemalige Waffenmeister von Shengs Hope, eine Hand wie vergessen auf dem Abschußknopf liegend, hektisch mit der anderen Hand in einem abgegriffenen, zerfledderten Büchlein blätterte, das über den Bedienelementen an die Wand geklemmt war - allem Anschein nach die Anleitung.

    Halt.

    Es gab eine ANLEITUNG mit CHECKLISTEN für dieses Ding?! Und die HIELTEN sich auf noch daran? Ungläubig starrte Ellen Wingman an, dann Sylvia und Frank, die ihrem Blick mit fast entschuldigendem Schulterzucken begegneten.

    "Er will sichergehen dass wir keine Fehler machen, schließlich..."

    "LEUTE! Der Feind kratzt uns draußen schon den Lack ab. SCHIESST EINFACH, VERDAMMT!"


    "Die Checkliste muss..."

    "Laden, zielen, schießen! Für Checklisten haben wir keine Zeit, also SCHIESSEN Sie, CAPTAIN!" Halb vergessene Reflexe traten in Aktion, und eh er sich versah, drückte Wingman auf den Knopf.

    ~~~~~

    Erstaunlich, wie man auch nach so langer Zeit ohne militärische Struktur noch sofort wieder in den instinktiven Gehorsam zurückfiel, wenn einem nur die richtigen Worte im richtigen Tonfall an den Kopf geschmettert wurden.

    Laden, zielen, schießen - wieder riß einer ihrer Schüsse ein Loch in die Reihen ihrer Gegner.

    Selbst wenn die Frau genaugenommen trotz des höheren Ranges nicht einmal seine Vorgesetzte war, zwanzig Jahre Apokalypse hin oder her. Was war das für ein Abzeichen? Australische Armee? Noch eine Frage für später - und langsam, ganz langsam wagte Wingman es, tatsächlich auf ein 'später' für sie alle zu hoffen.

    Laden, zielen, schießen - im Osten explodierte einer der monströs aufgequollenen Untoten, die wie Türme aus dem gewöhnlichen untoten Fußvolk herausragten.

    Nach den Startschwierigkeiten - und nachdem der eine verirrte Zombie, der frühzeitig an ihrer Außenhülle genagt hatte, erledigt war - hatten sich die drei Schützen schnell eingespielt, und wechselten sich jetzt regelmäßig zwischen ihren drei Stationen ab: Einer kümmerte sich ums Nachladen der großkalibrigen Munition, ein anderer klemmte sich in den engen Richtschützensessel und suchte das nächste vielversprechende Ziel heraus - vorzugsweise die ganz dicken Brocken, denen sie drüben im MG-Nest, Schnellfeuer hin oder her, kaum beikommen konnten. Und der dritte half entweder beim Nachladen, oder schob sich vorsichtig aus der oberen Luke heraus, um einzelne allzu Nahe gekommene Zombies zu erledigen, bevor sie versuchen konnten auf den Panzer zu klettern.

    Laden, zielen, schießen - unwillkürlich fing Wingman an zu grinsen. Es lief tatsächlich endlich mal alles nach Plan, und verdammt wollte er sein, wenn das hier nicht einen Heidenspaß machte!

    Na schön - es wurde mittlerweile wirklich verdammt heiß hier drin, aber durch den Einsatz der beiden Vultures draußen blieb es wenigstens einigermaßen erträglich. Dennoch hatte nicht nur er sich mittlerweile des einen oder anderen Kleidungsstücks entledigt, auch wenn er sich weiter standhaft weigerte, nach der Jacke auch noch die Kevlarweste los zu werden. Das wäre ihm dann doch zu schutzlos und ... nackt.

    ~~~

    Andere hatten solche Bedenken nicht. Jacke und Schutzweste lange schon ausgezogen, robbte Ellen, den dreckverschmierten Oberkörper nur mehr mit einem ehemals roten Tanktop bekleidet, auf dem Rücken weiter durch die Eingeweide des Panzers. Mit jedem Schuß der oben abgefeuert wurde, sprühten hier unten irgendwo Funken - und so kämpfte sie hier ihren eigenen kleinen Kampf, gegen eine etwas andere Art von Moder und Verfall als jede, die irgendwo da draußen gerade aufmarschierte. Den Blick auf die "Decken"-Verkabelung direkt vor ihrer Nase gerichtet, kam ihr rückblickend in den Sinn, dass es vielleicht doch sinnvoll gewesen wäre, den Verteidigungsperimeter - und damit unter anderem auch den Panzer - gelegentlich zu warten, und sich nicht nur auf das Minenfeld zu verlassen. Andererseits, woher hätte sie die Zeit nehmen sollen? Jedwede Reparaturen hätte sie im Dunkel der Nacht ausführen müssen, damit niemand sieht dass die Minen nur eine Farce sind - in der Zeit in der, neben dem frühen Morgen, am häufigsten Berichte ihrer Agenten hereinkamen.

    In Gedanken versunken, drückte sie gerade behutsam einen reparierten Leitungsstrang wieder zurück in seinen Kabelkanal, als sie plötzlich aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahrnahm.

    Funkelnde Augen, ein Haschen, ein Biss!

    "AAAH!" Erschrocken fuhr sie hoch, schlug mit der Stirn hart gegen die Decke des Kriechgangs... und spürte noch, wie ihr das Blut über die Stirn lief, als sie ihr schwarz vor Augen wurde.

    ~~~~

    Ein beharrliches, kräftiges Ziehen an ihrem Fuß riß sie wieder zurück ins Bewusstsein.

    "Ellen? Ellen, alles in Ordnung da drin?" Sylvia? Sie musste über das Donnern des Panzers hinweg gehört haben, wie sie geschrien hatte, als....

    Abrupt fuhr Ellen herum, versuchte auf dem engen Raum ihre Hände nach vorm zu bringen, um sich vor dem Zombie zu schützen der hier unten irgendwo herumkriechen musste, sie gebissen hatte.... und ließ die Arme dann ungläubig wieder sinken, als sie neben ihrem Kopf den Übeltäter sitzen sah - ein kleines dürres Kätzchen, dass sich jetzt possierlich die Pfoten putzte, und sie geflissentlich ignorierte.

    Ellen ließ den Kopf gegen das Bodengitter fallen und lachte.

    Lachte, bis sie weinen musste.

    Und ging dann, das Blut aus dem Gesicht wischend, wieder an die Arbeit.

    Geändert von Shinshrii (18.11.2015 um 21:51 Uhr)

  6. #6
    Es war nicht einfach nur heiß im Panzer, es war heißer, als es in der Hölle je sein könnte, schlimmer als wenn im Kessel einer Lok von 1885, welche 120 km/h schnell war, der rote Superzündi los ging. Nach seine Jacke hatte Frank schon ausgezogen, sobald er sich im Panzer positioniert hatte, mit ihr wäre er einfach nur an einem Hitzschlag gestorben. Ein erbärmlicher Tod in einer solchen Schlacht.
    Frank! Hast du irgendwo die Anleitung gesehen? fragte Wingman, der gerade auf dem Schützensitz platz genommen hatte. Als Soldat hatte er, Franks Meinung nach, einfach das recht dazu. Er gehörter zwar zur Luftwaffe und bediente daher eigentlich keine Panzer aber näher würden sie sowieso nicht dran kommen. Ellen oder auch Red Witch schien ihm eher eine Taktikerin zu sein als jemand der jemals wirklich im Gefecht gewesen war, wenn es sich vermeiden ließ.
    Wingmans Augen wanderten durch den Raum des Panzers, auf der Suche nach der Checkliste und der Anleitung. Schließlich würden sie selbige brauchen, um dieses Ding sinnvoll zum Laufen zu bringen. Frank begann sich ebenfalls umzusehen, nur um einen Moment später die Augen zu verdrehen. Der Wald vor lauter Bäumen. Du meinst nicht zufällig dieses kleine Büchlein, da direkt über den Bedienelementen neben deiner Hand? fragte Frank mit mildem Spott und leichter Belustigung in der Stimme

    -----------

    Das war so typisch Frank und Wingman. Sie waren gute, zuverlässige Männer, die alles für die Menschen um sie herum tun würden und dies in den vielen Jahren auch mehrfach bewiesen hatten, doch sie kamen einfach an keinem Regelbuch vorbei. Natürlich war dies auch irgendwie ein Teil dessen, was sie an ihrem Mann so liebte, seine Ehrlichkeit, seine Aufrichtigkeit und seine Weigerung vom rechten Weg abzukommen, was auch geschah, doch jetzt hatte es einfach nur noch etwas leicht bremsendes angenommen. Dort draußen kamen bereits die ersten untoten auf sie zugestürmt und sie hörte schon das MG-Feuer rattern und die ersten Mörsergranaten einschlagen, als die beiden ihre Checkliste durchgingen. Naja, sie werden schon wissen was sie tun und zumindest werden wir uns durch diese Liste nicht selbst in die Luft jagen. dachte sich Silvia und seufzte, während sie begann die Munition so bereit zu stellen, dass sie sie, sobald es einmal los ging, einfach nur noch greifen und einsetzen mussten. Auf diese Weise würden sie einige wertvolle Sekunden sparen können.
    Checkpunkt 31.9: Lösen des Abschuß-Sicherungshebels! ertönte Wingmans Stimme hinter ihr. Na endlich, das klang ja schoneinmal so, als ob es nun so langsam ans schießen ging.

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    Man konnte sagen was man wollte, aber diesen Panzer zu bedienen war einfach geil!
    Insgeheim hatte er ja schon immer davon geträumt einen Panzer zu bedienen und auch wenn dank der Hitze sein Oberkörper nur noch mit seinem Hemd bekleidet war, und das ewige schleppen der Munition auf Dauer eine echte Höllenarbeit war, war es das wirklich wert. BAZINGA! rief Frank euphorisch und riss schon fast reflexhaft die Hand in die höhe, nur um sich anschließend an der Decke des Panzers zu stoßen, als Wingman mit einem gutgezielten Schuss einen Brecher regelrecht zerfetzte. Es war ein ungemein befriedigender Anblick, eines dieser Viecher, die ihnen sonst so enorme Probleme bereiteten, einfach so explodieren zu sehen. Zu schade, das der Panzer nicht mehr fuhr, und sie nur den einen hatten. Als die Euphorie langsam abklang und er sich wieder daran machte, das nächste Projektil zu laden, fragte er sich leicht verwundert, aus welchen Untiefen seines Gedächtnisses dieses Wort nun wieder gekommen war und warum er plötzlich an Dungeons and Dragons und an Quantenphysik denken musste.

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    Hilfe,es werden zu viele für mich alleine! ertönte Stimme von aussen, als die Schlacht schon wesentlich weiter fortgeschritten war. Sie hatten die reihen der Gegner schon ausdünnen können, doch es kamen mehr, immer mehr und mehr. Silvia half mittlerweile ihrem Mann nicht mehr beim nachladen, sondern war nun dauerhaft draußen, um die Zombies davon abzuhalten, den Panzer zu erklimmen und sie einzusperren. Das war das zweischneidige an diesem Panzer. Durch diesen Panzer kam kein Zombie hinein, sie kamen jedoch auch nicht hinaus.
    Innerhalb nur eines Bruchsekundenbruchteils hatte Frank entschieden was er zu tun hatte. Ellen, übernimm du das Nachladen für mich, ich werde Silvia draußen unterstützen, bis die aktuelle Welle abgewehrt ist. sie öffnete gerade den Mund, vielleicht um zu wiedersprechen, doch Frank ließ sie nicht zu Wort kommen.ich werde meine Frau dort oben nicht im Stich lassen! sagte er bestimmt und mit erhobener Stimme Ausserdem weißt du so gut wie ich was passiert wenn wir einmal umzingelt sind: Das ist unsere Gottverdammte Beerdigung. ohne auf eine weitere Reaktion zu warten, kletterte er nach oben aus dem Panzer hinaus.

    --------------

    Es war wirklich gut, dass sie sich von Frank die besondere Muntion hatte aufdrängen lassen, denn damit schoss es sich irgendwie wirklich etwas besser als mit der einfachen Standartmunition und sie war sich sicher, dass sie ohne diesen kleinen Unterschied schon längst von einem der zahlreichen Zombies herunter gerissen worden wäre. Nachdem sie hastig das Magazin gewechselt hatte, schoss sie wieder auf 2 Zombies, die eben dabei waren den Panzer zu erklimmen. Noch war die Horde ein gutes Stück davon entfernt sie gänzlich zu umzingeln, doch der Trend war unbestreitbar abzusehen und einige der riesigen Brecher waren, dabei immer näher und näher zu kommen.
    Gewaltige Erleichterung machte sich in ihr breit, als sich die Verschlussluke öffnete und Frank heraus geklettert kam. Hier kommt die Kavallerie. verkündete dieser mit einem schiefen Grinsen, als er heraus kletterte. Genau zur richtigen Zeit. seufzte sie erleichtert.
    Die Erleichterung sollte jedoch nicht lange anhalten, denn nur ein halbes Magazin später drehte sie sich um, um einen anderen Teil des Panzers von den Zombies zu befreien. Dann sah sie ihn, diesen Gewaltigen Brecher mit seiner Keule, wie er gerade ausholte. Unfähig ein einzelnes Wort richtig heraus zu bringen, sah sie ihr Leben an sich vorbei ziehen. Ihre Kindheit und ihre Eltern. Die ersten Wochen des großen Zehrens. Ihre erste Begegnung mit einem jungen Polizisten Namens Frank. Die Geburt von Thomas.
    Sie war das Reh im Scheinwerferlicht. Der Wagen raste mit beängstigender Geschwindigkeit heran.

    ---------------

    F-F-F-Fr hörte er Silvias zu Tode verängstigte Stimme neben sich stottern. Als er sich umsah, gefror ihm das Blut in den Adern und die Welt schien sich für eine Sekunde, die ihm wie eine Stunde schien, zu verlangsamen. Ein riesenhafter, keulenbewehrter Brecher war bis zu ihnen durchgebrochen und war unmittelbar davor, Silvia zu zermalmen. Seine Frau schien zur Salzsäule erstarrt zu sein. Unfähig zu schießen oder auch nur auszuweichen. Gelähmt vor Angst. Er wusste nicht wie aber er schaffte es irgendwie, sich aus seiner eigenen Schockstarre loszureißen, richtete seine Pistole auf den Kopf des Brechers, betätigte den abzug und... *klick*
    Das Magazin, es war leer, er hatte vergessen zu zählen und er hatte keine Zeit nachzuladen. Irgendwie schaffte er es, seinen Verstand davor zu bewahren, sich zu verknoten. Kurzentschlossen sprang er auf Silvia zu, entschlossen sein Versprechen sie zu beschützen einzulösen und schob sich vor sie. Als er sicher zwischen ihr und dem Brecher stand, sagte er mit bebender Stimme: Pass für mich auf Thomas auf. und stieß sie von sich, in Sicherheit.
    Dann wurde es dunkel um ihn.

    Geändert von wusch (18.11.2015 um 23:38 Uhr)

  7. #7


    Seeker und YouAre standen auf der Anhöhe und in ihren Händen wogen die Waffen schwer.
    Die drei Männer vor ihnen, Howard, Henry und Romero sahen zuerst in Richtung der beiden schwer gerüsteten Frauen, die Beide vor Vorfreude wie irre lächelten und dann wieder zurück auf die Zombiehorde, die schnell kriechend und wankend auf das MG Nest zugekrochen kamen und bereits wild geifernd ihre Köpfe in den Nacken warfen, als sie das frische Menschenfleisch rochen.
    „Lasst sie bis zu uns kommen.“, sagte Seeker mit tiefer, rauer Stimme in der die Lust zu töten mit dunklem Timbre mitschwang.
    „NEIN!“, kam es heftig von dem älteren Mann. „Wir haben ein Maschinengewehr und werden sie auf Distanz halten. Romero, durchladen!“, herrschte Howard den Jüngsten schließlich an, der vor Angst zitternd gehorchte.

    Doch weder das Gewehr noch das die Klingen der beiden Vulture sollten das Ende der Untoten, die so begierig und mörderisch auf sie zu stapften, besiegeln!

    Denn noch ehe sie sich versahen, bretterte der Jeep von Kerosa durch die Feinde, die Seekers erste Trophäen hätten sein sollen und ihre mordlüstern nach oben gezogenen Mundwinkel sanken nach unten.
    „Große Schlange sei mein Zeuge, ich werde diese •••••••• umbringen…“, zischte sie wütend, während YouAre und die drei Männer dem Jeep augenscheinlich jubelnd hinterher johlten.

    Fest hatte die wilde Vulture ihre Sichel gepackt und in diesen Momenten drohte ihr Herz vor kochender Wut zu zerspringen.
    Sie musste dringend töten, sonst würde etwas in ihr zerbrechen und in genau diesem Moment hatte die Flamerider es gewagt, ihr den ehrenhaften Tod durch den Feind zu versagen.

    Ein frustrierter Schrei löste sich aus ihrer Kehle und sie schleuderte in irrer Wut ihre Machete auf den Boden, wo Diese zitternd stecken blieb.

    Hass brandete in ihr abermals auf und verwandelte sie in wohltuende Kälte als sie eine weitere Rotte von Feinden auf sie zukommen sah.
    Sie hatten das MG-Nest als die Gefahr erkannt das es war und eine Kultistin mit tiefschwarzer Hautfarbe und einer seltsam bestickten Robe führte ihren schwarzen Gaul immer wieder an das Nest heran, konnte jedoch noch nicht unter Feuer genommen werden, da die drei Männer noch immer emsig daran arbeiteten, das bleispuckende Todesinstrument so aufzubauen, dass ihnen keine Gefährdung entstehen würde.

    Und dann waren die ersten Untoten heran.
    Wie ein riesiger Stein ragte die Anhöhe mit dem Nest aus den wogenden Wellen ihrer Feinde, der ersten und zweiten Welle von knöchernen Kriegern ohne Leben und Verstand, die unter den bangen Blicken von Romero, der aussah, als würde er sich gleich in die Hose machen, herangeschwappt waren.
    Seeker blickte YouAre an, die ihren Speer fester packte und eine liebevolle, letzte obszöne Geste in Richtung Romero machte, für Seeker ein eindeutiger Liebesbeweis und eine gute und würde Art, sich von seiner großen Liebe zu verabschieden.

    Denn auch sie, die Gesandte der großen Schlange, die alte Sucherin, hatte auf ihre Art und Weise Abschied von dieser Welt genommen.
    Sie spürte, wie sie eine Welle der Erregung durchfuhr, als sie an die gemeinsame Zeit mit Hugh und Leo dachte und das Gefühl der Lust und Erregung, die Freude und das peitschende Adrenalin wurden nicht weniger, als zuerst ihre Faust in das Gesicht eines Zombies krachte und ihm da breiig weiche Gesicht zerfetzte, gefolgt von einem Streich ihrer Sichel, die einem der Untoten das Bein abtrennte und ihn zitternd zu Boden gehen ließ.

    YouAre ließ ihre Lanze kreisen und hielt die Untoten damit auf Distanz, wartete ab, servierte sie gar der alten Seeker, denn sie hatten schon oft zusammen gestritten und wussten, wie sich die jeweils Andere bewegte, wie sie kämpfte.
    Der nächste Lanzenstoß nagelte einen Untoten fest, YouAre drehte die Lanze und brachte ihn so in die Reichweite der Sichel von Seeker, die dankbar und grimmig lachend den Schädel des Untoten spaltete.

    Und obschon sie kämpften und stritten wie zwei Furien, wollte der Strom der Feinde nicht nachlassen.
    Seeker wollte sterben, sie musste sterben. Die Lieder von ihrem Mut MUSSTEN geschrieben werden und für eine Seeker gab es nur eine Art, den Clan zu verlassen. Zu sterben war ihre Aufgabe, denn sie musste den Platz für eine bessere Frau frei machen. Für Jemanden, der besser geeignet war, den Clan in die neue Welt zu führen.

    Sie blickte alarmiert nach rechts – am Gully schien alles in Ordnung, Thorn schwitzte unter seiner Last und Voodoo nickte grimmig in ihre Richtung. Sie schienen sich einen Spaß und Wettbewerb aus dem Schleppen zu machen, das war gut.

    Dann blickte sie nach links und sah zwei der Hope’Ari mit diesen "Granaten" stehen und furhwerken. Sie waren auch in enger Bedrängnis, konnten sich jedoch gut verteidigen.

    Ihr Blick jagte zurück, ihre Schwester YouAre kämpfte mit der Wut einer Rasenden, sie würden Beide diesen Ort beschützen.
    Und dann hörte sie den Schrei. Todesnot und Angst.
    Sie ging in die Knie und warf sich nach hinten, um einem Angriff zu entgehen, trennte dem Untoten dabei noch den Kopf ab und kam fliegenden Schrittes wieder zu stehen.
    Romero, der schwächliche Mann von YouAre war es, der geschrieen hatte, denn der Lauf des Maschinengewehrs wurde nach unten gedrückt!

    So konnten sie nicht feuern, denn ein großes schweres, schwarzes Brett war angelegt worden, ganz wie eine Sturmleiter während einer Belagerung.
    Wütend preschte sie nach vorne und sah einen der riesigen Mutantenbrecher mit violetter, hölzerner Gesichtsmaske und einer schwarzen, Robe, die seine Muskeln darunter gut erahnen ließ. Er hatte dieses Brett wohl aus einer Ruine geborgen und es wie eine riesige Rampe angelegt und dabei sogar noch das unverschämte Glück besessen, genau auf dem MG gelandet zu sein.

    Ihre Gedanken rasten, die ersten Untoten krochen bereits das Brett nach oben. Und es war viel zu schwer, um es zu bewegen, denn nun machte der riesige Kultist Anstalten, auf das Brett zu stapfen, das unter seinen Schritten erzittert.
    Sie vernahm dumpfen Gesang unter dem Holz und sah die zwei riesigen Äxte, die der Kerl nun aus seinem Rückengeschirr befreite.



    Und dann wurde es plötzlich ganz still und leise. Für Seeker hörte die Welt auf sich zu drehen, der Tanz hatte sein Ende gefunden, Ruhe und Bewegungslosigkeit wie im tiefen Wasser kehrte ein.

    Sie spürte, wie die gefiederte Schlange sie ansah und sie spürte den Blick ihrer Göttin auf sich.
    Und sie lächelte.
    Clan Vulture würde leben, sie hatte die beste dafür gefunden, die noch auf dieser Erde wandelte.
    Neben ihr ging YouAre zu Boden, wehrte sich aber wütend weiter, sie sah, wie die drei Männer sich aufmachten, den Rückzug anzutreten.
    Das MG-Nest war verloren, als der Schatten des Kultisten langsam auftauchte und er drohend seine beiden Äxte hob.

    Sie schrie.
    Sie wusste nicht was sie geschrien hatte, aber die Frau, eine Hope’Ari, die am großen Wagen gestanden war, rannte in ihre Richtung und warf ihr etwas zu. Sie schrie noch immer und es war wohl richtig, denn der riesige Mutant starrte alleine sie an.

    Im Licht der Sonne sah sie den silbernen Schemen den Sara ihr zugeworfen hatte – ein schlechter Wurf obendrein, denn es war hoch. Vielleicht zu hoch?

    Mit all der ihr verbliebenen Kraft schraubte sie sich in die Höhe, streckte sich, bis es sich anfühlte, als würde Himmel und Erde sie zerreißen, doch dann hatte sie den Gegenstand fest gefangen und in der Hand.

    Ihr Schrei war erstorben, ihre Kehle wie zerfetzt vom letzten Lebensatem ihres Schreis und dann konnte sie es sehen: Direkt hinter dem Kultisten war der Himmel so strahlend blau. Ein Himmel ohne Grenzen und ohne Wolken. Ein ewiger Himmel für sie zum Jagen und zum Dahingleiten im Wind.

    Sie rannte los, mit riesigen, ausufernden Schritten, ein Stück Metall schwer in ihrer Hand wiegend.
    Mit einem irrsinnigen Satz sprang sie über das Gewehr hinweg und genau auf den Kultisten zu.
    Sie hatte ihre Sichel verloren, hoffte, Leo würde sie vielleicht finden und die Augen des Kultisten hinter der Maske schienen zu lachen, als sie da unbewaffnet auf ihn zusprang.
    Doch dann blitzte das Silber in ihrer Hand auf.

    Seeker hatte keine wirkliche Ahnung, wie eine Mörsergranate funktionierte, doch sie wusste, dass die gefiederte Schlange ihre Hand leiten würde, als sie im Flug, mit aller Kraft ihrer Wut, den Jahrens des Hasses, der Verbitterung der gestohlenen Kindheit und der Freude der wiedergeborenen Vulture, die Granate aus weniger als einem halben Meter Entfernung in die Holzmaske krachen ließ.

    Ein greller Blitz.

    Und Seeker würde fortan nur noch in den Geschichten und Liedern auftauchen. Und in den Erinnerungen.
    Mit ihrem letzten Atemzug sah sie ihre Krieger und Kriegerinnen kämpfen und töten. Und sterben.
    Jeder von ihnen beanspruchte eine Seite in den Büchern der neuen Welt.
    Jeder von ihnen hatte den Klang in den Liedern verdient, gesungen von Jenen, die nach ihnen kommen würden und den Frieden verdient hatten. Die Hope’Ari hatten ihr dies gelehrt und sie hatte zugehört.
    Dann bohrten sich die Splitter der Granate in ihren Leib und ihr letzter Schrei erstarb und klang doch wie ein wütender Adler, sich aufmachend, den Himmel zu erobern…

    YouAre stand inmitten der Leichen der Feinde, die sie dahingemetzelt hatte.
    Als sie den Knall hörte, wankte sie vorsichtig nach oben und sah, wie das Brett, durch die Explosion in zwei Teile zerbrochen, vom MG rutschte und unten am Abhang aufschlug.
    Das Gewehr war wieder frei und sofort stürzten sich die Drei darauf, es zu bedienen.
    Sie hatten nun das beste Schussfeld, denn weit und breit waren keine Feinde mehr zu sehen.

    „Es war ein gutes Werk.“, flüsterte sie leise und starrte Romero an, der nun mit neuem Feuereifer sich am Gewehr zu schaffen machte.
    Ihr Blick war alleine und endlos auf ihn gerichtet, als sie langsam auf die Knie sank und den Boden mit dem Blut der Wunden aus dem Kampf tränkte.
    Sie liebte Romero sehr. Und sie war so unglaublich dankbar, dass er nicht auf die Idee kam, zu ihm zu blicken, als sie in Staub und Steine aufschlug und starb.
    Zu viele Bisse hatten sie erwischt. Und fortan würde sie als Vogel ihn bewachen und ihm ab und an ein Liedchen trällern.

    Geändert von Daen vom Clan (19.11.2015 um 09:55 Uhr)

  8. #8


    Die Kreatur hinter der Maske hatte alles getan was in seiner Macht stand.
    Er war bis zuletzt treu geblieben und hatte seine Rolle gespielt, die ihm das grausige Schicksal gespielt hatte.

    Als er davon überzeugt war, dass sie nun tot war oder sterben würde, hatte er sich geschworen, Rache zu üben. Es war leicht gewesen, sich der Dunkelheit anzuschließen, doch schmerzhaft und irrsinnig, den letzten Schritt zu gehen.
    Doch er war ihn gegangen.

    Er hatte sich beißen und infizieren lassen, damit es perfekt laufen würde.
    Geopfert hatte er seinen Finger und gewonnen ein neues Leben, das er gezielt eingesetzt hatte, das einzig Richtige zu tun. Endlich und zum ersten Mal.
    Er hatte die todgeweihtePerlmutter gebissen, damit sie eine Nachricht überbringen konnte.
    Er hatte unter Einsatz seines Lebens Wasser und Munition bereit gestellt und so sehr gehofft und gebetet, dass man es finden würde. Es helfen und den Unterschied machen würde.
    Er hatte die Position eines Mutantennestes verraten und so einem Scavenger ein schlimmes Schicksal erspart. Aber mehr noch, sein Plan war aufgegangen, sie hatten die Roben gefunden und die richtigen, die einzig richtigen Schlüsse getroffen.
    Es war der Kreatur unbekannt, wer dann in diesen Roben, angetan mit der gleichen Maske wie er, auf ihn zugekommen waren, doch sein größer, sein einziger und wertvollster Schatz hatte ihnen die Tür geöffnet und so mit den Sieg am Dome eingeleitet.

    Es schmerzte ihn, sein Kleinod verloren zu haben, als er es zwischen die Glastüren gesteckt hatte, doch er wusste, dass er zum ersten Mal in seinem Leben etwas Richtiges tat.
    Dann hatte er in der Dunkelheit zwei Schatten gesehen. Er hatte sie angestarrt und sie ihn. Er wusste nicht, wer darunter gesteckt hatte, doch er wusste, wen er sich von ganzem Herzen herbei gesehnt hatte. Doch er sprach sie nicht an, die Beiden ihn nicht und der Moment war verflogen.

    Und nun war er hier, am Ende einer Ära, am Spatenstich einer neuen Welt.
    Er marschierte mit seinen unoten Gefolgsleuten und spürte, wie sein Leib sich mehr und mehr verwandelte.
    Muskeln waren ihm gewachsen und sein Körper kannte keinen Schmerz mehr.
    Selbst der grausige Schmerz in seinem Herzen wurde nach und nach dumpf, die Sehnsucht verlor sich in Hoffnungslosigkeit und dem fast tröstenden Wissen, dass es ihn bald nicht mehr geben würde.

    Heute würde er nicht kämpfen. Er würde sich schnell töten lassen und hoffte, dass die wilde Plünderers-Sreitmacht der Feinde sich bis hierher durchkämpfen würde und ihm ein schnelles Ende bescherte.
    Vielleicht würde es gelingen, denn die nach vorne stapfenden Wellen von Feinden hatte ihn ganz in Richtung von Georgina getragen, die schreiend und keifend Anweisungen gab. Er hoffte, sie würde einfach vom Pferd fallen und sterben.
    Doch war dies nicht sein sehnlichster Wunsch. Eigentlich wollte er SIE noch ein letztes Mal sehen. Mehr als alles Andere in seinem Leben. Ein frommer, unsinniger Wunsch.

    Und dann sah Derrick durch die Augenlöcher seiner wunderschön geschnitzten und grün lackierten Holzmaske hindurch einen Jeep auf ihn zu düsen.

    Geändert von Daen vom Clan (19.11.2015 um 13:07 Uhr)

  9. #9
    "Bewegt eure Ärsche RAUS jetzt!”

    Ein letzter Blick zwischen Haile, Raoul und Eryn. Dann stiegen sie vom Jeep, das Päärchen schwungvoll und energisch, doch Eryn knickte schon hierbei ein. Sie sah ihre Freunde vorrennen. "Es ist noch zu früh!”, trieb sich die Schönheit selbst an und drückte die Beine durch. Sie musste dafür sorgen, dass Shengs Tochter genug Raum hatte, um zu fliehen.

    "HEEEEEEEEEEEEEEEEEEEY!”, brüllte sie mit bebendem Brustkorb, sich die Seele aus dem Leib schreiend, die Aufmerksamkeit der Feinde auf sich ziehend. Es funktionierte. Zumindest ein Teil von ihnen ließ von Haile ab. Sie mussten spüren, dass es sich bei der 25-Jährigen um eine von ihnen handelte. Oder bald handeln würde.

    Und dann trat sie Schritte nach vorne. Jeder dieser Schritte brannte, machte sie fertig. Doch sie hatte keine Wahl. Sie kämpfte für etwas und gegen etwas. Sie konnte noch nicht aufgeben. Und so zog Eryn ihr Gewehr von der Schulter und lief immer mehr Schritte, weg vom Jeep, weg von Kerosa, von der rettenden Sicherheit einer Rückreise. Der erste ihrer Feinde erfuhr einen Kopfschuss, den zweiten traf sie erst in der Schulter, warf ihn ein, zwei Schritte zurück, bevor auch er in den Kopf getroffen wurde und liegen blieb. Sie hatte Übung darin bekommen. Doch die Barfrau war nicht mehr so wendig, nicht mehr so schnell. Als zwei der Hünen auf sie zustapften, riss sie die Waffe herum, traf einen davon, doch der Zweite raste auf sie zu, bis sie keinen Ausweg mehr sah, als sich fallen zu lassen. Springen war unmöglich. Wie ein wilder Stier raste er einige Meter an ihr vorbei und machte erst dann kehrt, setzte wieder zum Rennen an. Mehrere Male scheiterte die Kellnerin am Aufstehen, bis es ihr mit zitternden Armen und Beinen gelang. Doch das Gewehr fiel ihr aus der Hand. Sie war schutzlos.

    Doch dann warf sich jemand gegen ihren Feind. Einer von ihnen. Ein Kultist kämpfte gegen den Riesen aus den eigenen Reihen, warf ihn um und vergrub die massiven Fäuste im Gesicht ihres Aggressors. Eryn sah dabei zu, verwirrt. Immer mehr Schläge trafen ihren Angreifer ins Gesicht, bis ihr Retter sich sicher war, dass er sich nicht mehr rührte.

    Es vergingen die längsten Sekunden, bis er aufstand. Er wandte sich um zur Frau, die so schwach und hilflos vor ihm stand. Und dann gingen die Finger, an denen sich schon Mutationen gebildet hatten, an die irgendwie bekannte, grün lackierte Maske, klemmten sich kraftvoll darunter und warfen sie von seinem Gesicht, die Kapuze folgte. Und Eryn stockte der Atem.

    ~~~



    ~~~


    Die Erinnerungen holten sie ein wie ein Sturm, der über die sandige, staubige Welt fegte. Die Welt, in der sie so viele Menschen hat kennen lernen dürfen, die gut zu ihr waren. Die Welt, in der sie zu diesen Menschen - und insbesondere zu dem, der da vor ihr stand - lange Zeit nicht gut gewesen war. Doch das war eine Eryn der Vergangenheit. Evi hatte es gesagt. Raoul hatte es gesagt. Sie wusste es selbst. Sie war nicht mehr dieser Mensch. Sie war besser als das. Sie sah es ein. Und die Welt gab ihr die Möglichkeit, am Ende für den da zu sein, den es immer am Schlimmsten getroffen hatte.

    Sie sah den Mann an, den sie verloren geglaubt hatte, und fiel ihm in die Arme, inmitten der tobenden Schlacht, in dessen Epizentrum Haile sich mit Georgina messen würde. Eryn hatte die Feinde von ihrer Freundin weglocken wollen und damit ihren größten Schatz zu sich geholt. Bedrohliche Gestalten wankten in geifernder Entschlossenheit auf sie und ihren Boss zu, der so viel mehr war als das. Sie fauchten, schrien Unverständliches, Wirres, das wohl nur sie verstanden.

    "Ich bin so froh!", schluchzte sie und drückte ihr Gesicht an seine Brust. Ihre Augen brannten und der dreckige Stoff dessen, was er trug, fing ihre Tränen auf. Sein Gestank war übler als je zuvor, doch nichts hätte der Irin egaler sein können. Sie war bei ihm. Er war bei ihr.

    "Ich liebe dich, Derreck," schrie sie ihn an, mit all der Kraft, die sie noch besaß. Sie hatte die Hände zu Fäusten geballt und mit diesen nach dem Stoff gegriffen, der an seiner Haut hing, schüttelte den Mann, dem sie all die Zeit Unrecht getan hatte und der auch dies mit sich machen ließ, an all das doch schon so lange gewöhnt. "Ich liebe dich!", wiederholte sie. Was auch passierte - das musste er wissen. Wäre da mehr Zeit gewesen, hätte sie es ihm hunderte Male mehr gesagt, wie so viel mehr. Doch in den wenigen Sekunden, die sie besaßen, konfrontierte sie ihn hektisch mit dem Wichtigsten. Er musste nicht wissen, was sie im Fawyerland getan hatte, um ihn zu rächen. Es war ohnehin lächerlich gewesen. Jetzt war nur Zeit für das Schöne.

    "Derreck, ich bin kein Spielzeug. Nicht mehr. Ich bin keine Strafe. Ich will keine Strafe sein." "Eryn!", unterbrach Derreck sie. Noch immer waren die beiden umzingelt von Feinden, solchen gleicher Größe und auch Hünen. Und beide Infizierten waren sich dem bewusst. "Dich... hier zu sehen ist das größte Geschenk. Du bist das größte Geschenk. Aber... aber... wir sollten...", fing er an und brachte die eigene, riesengroß gewordene Hand an die Schultern seiner Geliebten, drückte sie von sich weg und deutete dann auf die Monster, die vor ihnen immer näher kamen, keine Zeit zu haben schienen für das, was die beiden verband. Keine Geduld. Die Barfrau schüttelte mit dem Kopf.



    "Nein, Derreck."
    "Was?"
    "Nein."
    "Aber..."
    "Ich kann nicht mehr."

    Es war keine Lüge, keine Floskel. Nichts von dem, was man sagte, wenn man sich überfordert fühlte. Sie war am Ende ihrer Kraft und es überkam sie plötzlich. Der Kampf gegen das Gift in ihrem eigenen Körper hatte sie schwach gemacht. Sie hatte es bis hierher geschafft, doch jetzt verlor sie. Derreck verstand sofort. Er wusste, dass sie Recht hatte. Und er wusste, dass es ihm nicht anders ging. Noch sträubte er sich. "Aber, Eryn, i-..." - "Alles was mich in den letzten Stunden am Leben gehalten hat, war die Hoffnung, dich sehen zu können, wenn das alles vorbei ist. Dir sagen zu können, dass mir alles Leid tut. Ich war fürchterlich, gerade zu dir. Es ist noch immer eine Qual, mit meiner Vergangenheit zu leben. Aber es ist okay, mit dieser Gegenwart zu sterben." Wieder öffnete sich sein Mund, wieder wollte er protestieren, doch sie hinderte ihn daran. Ihre Lippen pressten sich auf die seinen, fast schmerzhaft küsste sie ihn, doch voller Leidenschaft. All die Zeit, die sie ihn verletzt hatte, ihn verhöhnt und erniedrigt. All das verlor an Gewicht, in diesen letzten Sekunden, die sie gemeinsam verbrachten. Und als sich der schier endlose Kuss löste, hatte Derreck es verstanden. "Ich liebe dich auch."

    Nie hatte ein Satz mehr Glück in ihr ausgelöst. Nie war ihr so warm ums Herz gewesen wie in diesem Moment, in dem das Gift alles dafür tat, es zu erkalten. Es war der Anfang ihrer Liebe und das Ende ihres Lebens. So unterschiedlich die beiden waren; nun schlugen ihre Herzen im selben Takt. Sie konnte nur hoffen, dass Evi und Raoul Recht behalten haben, dass sie wirklich zu einer Heldin geworden war. Dass auch dank ihr die Welt in Zukunft zu einem besseren Ort werden würde, an dem andere nicht durchmachen mussten, was sie und ihre Freunde zuletzt erlebt hatten. Sie wünschte sich, dass sich jemand um Snowball kümmern würde, die Katzendame, deren junges Leben so grausam begann, als lebendiger Köder für ein Zombie. Sie hoffte, dass die treue Vierbeinerin jemanden so akzeptieren und mögen würde, wie sie es mit der Frau getan hatte, die zuvor nie gut mit Tieren konnte. An diese Hoffnungen klammerte sich Eryn, wie sie sich an den Besitzer des Pubs klammerte, in dem sie so viel Zeit verbracht hatte. Doch sie war sich sicher. Die anderen waren stark. Sie würden es schaffen. Evi, ihre beste Freundin, und all die anderen. Sie würden es schaffen. Und so gerne sie das auch selbst mit angesehen hätte, so sehr reichte es doch, einfach nur davon zu wissen. Und wenn es ihr nicht verwehrt blieb, würde sie von oben dabei zusehen.

    "Will, ich komme...", sprach sie leise zu sich selbst, mit einem Schmunzeln auf den Lippen. "Und ich bringe jemanden mit."

    Ein Lächeln, zwei Gesichter. Ein letzter Blick zu den Feinden, dann nur noch Augen für sich. Wieder trafen sich ihre Lippen, dieses Mal sanft. Das letzte, was Eryn sah, war das Gesicht des Mannes, das sie so lange Zeit als hässlich empfand und doch war, was sie nun sehen wollte. Die Augenlider schoben sich nach unten. Nur noch schwarz. Keiner der beiden konnte sagen, ob es die wuchtige Pranke eines Kultisten oder seine Axt war, die das Paar in ihrer letzten Umarmung traf und vom Boden schleuderte.

    Eryn wusste, dass sie starb. Doch nichts hätte der Irin egaler sein können. Sie war bei ihm. Er war bei ihr.

    Geändert von MeTa (19.11.2015 um 14:02 Uhr)

  10. #10

    "HEEEEEEEEEEEEEEEEEEEY!”

    Die schwächer werdende Stimme von Eryn verklang in der schieren Masse der Krieger von Georgina. Raoul hatte Haile an der Hand gepackt und sie zur Seite gerissen, kaum, dass die sterbende Bardame in die andere Richtung verschwunden war. Er presste ihren Körper gegen eine Kiste mit riesigen Äxten und Brecherwaffen, die das Paar perfekt verbarg.

    "Wir müssen echt aufpassen, das Gewimmel ist um Georgina am schlimmsten."
    "..."
    "...Haile..."
    "...?"
    "Ich...ich...Was auch passiert..."
    "...?"
    "...egal, wir müssen weiter."
    "...!"

    War das...ein Abschied? Haile lächelte und drückte seine Hand, während Raoul immer wieder kurz hinter der Kiste auftauchte und anscheinend eine Route festlegte.

    Es klappte gut. Zu gut. Kaum hatte er einmal das Signal gegeben, konnten sie sich fast komplett unbehelligt durch die Feinde schleichen. Zu unbehelligt. Es trennten sie nur noch wenige Meter von ihrer Schwester, die auf dem Gipfel der kleinen Anhöhe stand und schon seit Minuten verdächtig still geworden war. Zu still. Als würde sie warten.

    Im Schatten der großen Kultistenbrecher bewegten sich die Beiden immer näher an das Lager von Georgina.

    Da war sie. Den Rücken zu Haile und Raoul gedreht, gehüllt in eine schwarze Rüstung, das wallende, dunkelblonde, lockige Haar wie eine Kaskade über ihrem Rücken geschwungen. Mit einer einzelnen Handbewegung von ihr öffnete sich eine Gasse zwischen den zahlreichen Untoten. Der Weg zwischen Georgina und Haile war frei. Wie mechanisch bildeten die Brecher und Fußtruppen einen Kreis, einen Ring für den Kampf, der über die ganze Welt entscheiden sollte.

    Langsam, vorsichtig, wachsam näherten sich Raoul und Haile. Er ging sogar ein wenig vor ihr, wie eine Leibwache, die Hand an der Waffe und anscheinend bereit für alles, was Georgina ihnen entgegenwerfen würde. Aber diese kicherte nur, bevor sie sich langsam umdrehte, Wahnsinn und eine beinahe schon kindliche Freude im Blick.

    "Da bist du ja endlich."
    "..."
    "Endlich bringst du mir, wonach ich so lange gesucht habe."
    "...!"
    "Du warst ein braves Kind. Hast immer gemacht, was man dir gesagt hat."
    "..."
    "Du bist zu so viel mehr nütze, als ich es erst dachte."
    "..."
    "Und jetzt erfülle deine Bestimmung!"
    "...Nein!"

    Georgina lachte böse.

    "...Als würde ich mir dir sprechen, Schwester."

    Hailes Augen weiteten sich, als Georgina die wenigen Schritte zu Raoul, ihrem Raoul, überwand und ihm die dünnen Arme um den Hals legte. Sie blickte ihrer Schwester direkt in die Augen, als sie ihm einen Kuss auf die Wange hauchte.

    Ihr Herz setzt aus, ihr Speer fiel ungenutzt zu Boden. Nein.

    "Töte sie."
    "...Ja, Herrin."

    [Raoul nutzt seinen geheimen Metalevel-Trait "Schwein".]



    Er drehte sich langsam zu Haile um, die ihre Hände vor den Mund geschlagen hatte, atemlos, sprachlos, in jedem Sinne des Wortes. Sie wurde betrogen. Georgina dagegen schwebte ein paar Schritte rückwärts und lachte schrill, hysterisch und vollkommen zufrieden mit sich selbst. Raoul zog seine Machete und ging einen Schritt auf das blonde Mädchen zu, welches vor Angst komplett gelähmt im Zentrum des Ringes stand.

    Er sah sie nicht an.
    Konzentrierte sich auf den Boden.

    Der erste Schlag war fast schon zärtlich, und Haile brauchte nur auszuweichen. Aber sie tat es nicht. Die Machete war alt, stumpf, keine Gefahr. Das Metall traf sie am linken Arm, hinterließ eine kleine Wunde.

    Okay.
    Du willst mich töten.
    Warum?
    Was habe ich dir getan?
    Nein.
    Ich will dir nicht weh tun.

    Elegant wich Haile jedem weiteren Schlag mit der Machete aus, immer rückwärts. Einen Schritt nach dem anderen. Sie schlug nicht zurück. Welchen Sinn würde das haben? Er sah sie immer noch nicht an. Wenn sie nur noch einmal sein Gesicht sehen könnte...Vielleicht lag darin eine Erklärung? Sie umklammerte mit dem blutenden Arm ihre Halskette. Seine Halskette.

    "..."
    "..."

    Seitenschritt. Wie im Tanz folgte er ihren Bewegungen durch den Ring. Haile konnte sich nicht überwinden, zurückzuschlagen. Sie wich immer wieder aus, aber sie konnten das Spiel nicht ewig so spielen. Nicht ewig weglaufen. Mit einem Satz schnellte das Mädchen nach vorne, auf Raoul zu, warf ihn in den Staub des Rings, fiel auf ihn, versuchte, seine Hände festzuhalten, wie sie es so oft getan hatten. Nur diesmal mit einem ganz, ganz anderen Zweck. Mit der grimmigen Macht der Verzweiflung erkämpfte sich Haile die Obermacht und saß auf seiner Brust, seine Handgelenke fest in ihren Händen. Er schaffte es immernoch, ihrem Blick auszuweichen.

    Tränen fielen auf seinen Körper.
    Sie schloss die Augen.
    Es war vorbei.
    Sie würde hier sterben.

    Mit einem einzelnen Ruck beförderte Raoul sie auf den Boden, sodass er sich nur oben befand. Hailes Widerstand erstarb.

    "Braver Junge. Haben die Peitschenhiebe doch etwas bewegt in deinem Spatzenhirn."
    "..."
    "Jetzt....JETZT übernehme ich."

    Georginas Lachen klang in Hailes Ohren, als sich ihre Schwester langsam näherte. Raoul stand auf und postierte sich hinter Georgina, wie ein Diener, ihren schwarzen Opferdolch in den Händen. Das grinsende Gesicht von Georgina, der Tochter der Nacht, beugte sich über Haile, die atemlos am Boden lag.

    "Sag Gute Nacht, Schwester."
    "..."

    Geändert von Caro (02.05.2018 um 19:19 Uhr)

  11. #11
    Romero riss seine Arme vor sein Gesicht um vom grellen Blitz der Granate nicht zu erblinden. Seine Ohren klingelten und er kauerte sich hinter dem MG zusammen. Eine Ewigkeit lang schien es zu dauern bis er den allgemeinen Lärm des Kampfes wieder wahrnahm. Dann spürte er wie einer der beiden alten Männer seine Schulter berührte und ihn aus seiner kauernden Stellung hochzog.

    “Schieß! Jetzt!”

    Er öffnete seine Augen. Das MG war wieder frei. Wie im Rausch griff Romero den Abzug des Gewehrs. Der Schweiß brannte in seinen Augen und war gleichzeitig unglaublich erfrischend. Er würde es schaffen, für seine Freunde, für all diejenigen die er während seines kurzen Lebens in dieser Hölle verloren hatte und für seine Zukunft mit You’are.

    Ein letzter nervöser Blick über seine Schulter versicherte ihm, dass Howard und Henry bereit waren ihn abzulösen falls es nötig sein sollte. Er betätigte den Abzug. Eine Salve löste sich aus der Browning M2, ihrem schwerem Maschinengewehr, und der Rückstoß schmerzte heftig. Savle um Salve löste sich. Adrenalin pumpte durch seinen Körper und die Untoten fielen wie Fliegen zu Boden. Er hatte nicht nur endlich die Möglichkeit sich im Kampf zu beweisen sondern, konnte auch das gesamte Schlachtfeld von ihrer erhöhten Position einsehen. Es war ein geiles Gefühl. Die immer währende Salve des MG schien das Chaos des Schlachtfelds zu bannen, für einen Moment schien es als wären sie in der Übermacht, als hätten sie alles im Griff. Der Gedanke, dass noch vor einigen Momenten ein Brecher es geschafft hatte bis fast in ihr Nest vorzudringen war vergessen. Das Opfer von Seeker hatte alles wieder ins Lot gebracht. Selbst Romero, aber, von seiner strategischen Position konnte sich nur schwer einen Überblick über das Kampfgeschehen zu machen. Der Jeep der an ihnen vorbeigestürmt war, und ihnen die wertvolle Zeit geschenkt hatte, die Waffe in Stellung zu bringen, war nirgendwo mehr zu sehen. Nur ein Meer an dunklen Gestalten, die langsam aber stetig in eine Richtung trieben - auf die Forschungsstation. Doch wie Wellen die an der Küste abprallen, so wurden auch die Gegnermassen vom Maschinengewehr zurückgeschlagen.

    Obwohl es wohl nur wenige Minuten dauern konnte, länger konnten sie die Waffe nicht ununterbrochen bedienen, schien es für Romero wie eine Ewigkeit. Unzählige der Kreaturen fielen den Metalböen zum Opfer, und doch schien ihr Andrang nicht zu enden. Gerade hatte Romero geschafft einen gigantischen Brecher zu fällen, und war noch im Siegesjubel, als er jäh abgebremst wurde.

    “Der Lauf wird zu heiß! Feuer einstellen!”
    , rief Howard und griff nach dem Eimer neben ihn. Das Wasser zischte jäh auf als es den Lauf der Waffe traf. Sie wussten, dass so eine raue Behandlung nicht gut für diese fast schon antike Waffe sein konnte, aber hier stand zu viel auf dem Spiel - Wartung und Instandhaltung spielten hier keine Rolle.

    -----


    Romero stieg von der Waffe runter und griff nach dem leeren Eimer neben Howard. Henry lud während dessen die Munition neu auf, inzwischen hatte er sogar etwas Übung, wirkte aber dennoch ein wenig unbeholfen, wohl wegen der Hektik. Jede Sekunde, die sie warteten erlaubte dem Feind sich Zugang zu verschaffen. Natürlich wäre es ideal gewesen, wenn sie mehrere Läufe gehabt hätten, aber nach 20 Jahren ohne industrielle Entwicklung war ein funktionaler Lauf, geschweige denn ein Neuwertiger, alles andere als leicht aufzutreiben. Und so mussten die drei Männer mit primitiveren Methoden zurechtkommen.

    Als Romero gerade vom Wasservorrat, den die Skypeople vor der Schlacht bereits organisiert hatten, sah er es. Es war zuerst unscheinbar, vielleicht wollte er es auch nicht war haben, doch zu vertraut war ihm diese Form, als dass er sie nicht sofort erkannte.

    Ein kurzer Schrei und dann war das laute Klirren des Eimers zu hören, als er von seiner Hand entglitt und er auf eine liegende Gestalt eilte. Romero ergriff sie bei der Schulter und drehte sie um. Ihre Augen waren noch geöffnet, ihr Ausdruck war traurig, aber ließ nichts von Schmerz oder Panik erkennen. Als sein Blick auf den Rest ihres Körpers glitt, sah er auch woran sie gestorben war. Die Bisswunden hatten ihr Übel zugerichtet und ihr Oberkörper hat eine Reihe von offenen Wunden. Romeros Hände waren blutüberströmt als er sie aufrichtete und innig umarmte.

    “Ach, liebste You’Are, warum bist du noch immer so schön…”
    , murmetle Romero, der seinen Tränen keinen Halt mehr geben konnte.

    In dem Moment sah auch Howard wo Romero geblieben war und sein Atem stockte. Das Liebespaar wurde vom Tod entzweit und er brauchte keine jahrelange Erfahrung um anhand der Blutlache und des regungslosen Körpers zu verstehen was sich ereignete hatte. Das Schlachtfeld war eben kein Ort an dem die Liebe gedeihen konnte, und es schmerzte den alten Mann sehen zu müssen wie ein so hoffnungsvoller Mensch eine Geliebte verlor. Er kannte dieses Gefühl, ein alter, unwillkommener Bekannter. Es verheilte, ja, wie aller Schmerz, doch blieb nur ein Loch zurück, und die gelegentliche Erinnerung, die wie ein Phantomschmerz die Seele anheimsuchte. Aber das würde Romero wohl selbst erfahren müssen. Jetzt wurde er woanders gebraucht. Nun war es an der Zeit zu kämpfen, die Trauer musste warten. So schwer es auch sein mochte sie zurückzuhalten.

    Howard näherte sich langsam an, ging auf die Knie und legte eine Hand auf seine Schulter.

    “Sie ist gestorben um dich zu verteidigen, Romero. Ich weiß selber wie es weh tut, ich kenne deinen Schmerz, glaub mir, aber ohne deine Hilfe können wir diese Waffe nicht bedienen, nicht für lange. Würde sie es nicht wollen, dass du weiter kämpfst?”

    Romero fasste sich und antwortete schmerz-verzerrt.

    “Nein, ich werde hier bei ihr bleiben. Ich werde niemals dieses Grab verlassen. Ach, hätt ich nur ein Gift, sodass ich mit ihr Ruhen könnte..”


    “Sind das die Worte des Mannes, in den sich die Vulture verliebt hatte? Der bereit war seinen eigenen Klan zu verlassen, und mit zusammen zu leben? Ich kann dir nicht sagen, wofür du leben sollst, Romero. Aber wenn du heute nicht bereit bist für die Zukunft alles Menschenvolks zu kämpfen, dann war ihr Opfer vollkommen umsonst. Tu es nicht für mich, oder sonst wen, tu es für ihr Andenken, gib ihrem Tod einen Sinn.”

    Howard stand auf, und streckte seine Hand aus.


    -----


    Henry hatte nur wenig Mitleid für den Jungen und sein gebrochenes Herz übrig. Sie hätten ihn bei den Frauen und Kindern in der Forschungsstation zurücklassen sollen. Er war zu jung, zu unerfahren, zu naiv. Das hatten sie jetzt davon. Sollte Howard sich doch um den Bengel kümmern, es gab jetzt wichtigeres zu tun.

    Zitat Zitat
    “Dad? Ich habe Angst.”
    ”Es wird alles gut. Die Polizeit wird sich schon darum kümmern. Wir bleiben erstmal hier bis alles vorbei ist.”
    ”Ich will zu Mom…”
    Das Gewehr war noch nicht völlig abgekühlt, sie hatten jedoch keine Zeit mehr zu warten. Wie eine Welle schoben sich die Untoten näher an ihren Standort heran. Die Waffe lag schwer in seiner Hand und drückte auch ihm unangenehm in die Schulter, doch jetzt war nicht der Moment wegen solcher Kleinigkeiten herumzuheulen.

    Zitat Zitat
    ”So?”
    ”Genau richtig. Versuch auf den Kopf zu zielen damit es nicht mehr weglaufen kann.”
    ”Ich hab getroffen oder? Ich hab getroffen!”
    ”Gut gemacht Will.. Heute Abend gibt es was gutes zu Essen.”
    Henrys Schüsse trafen noch genauso sicher ihr Ziel wie früher, auch wenn er merkte, dass ihm die Übung fehlte. Er war langsam. Nicht so wie der Junge. Einfach drauflos ballern und hoffen, dass man etwas traf um dann mit dem Glück eines Anfängers Reihe um Reihe an zerfallenden Kadavern niederzumähen.

    Zitat Zitat
    ”Es… es tut mir leid! Ich wollte das nicht wirklich! Sie war einfach plötzlich da und ich hatte schon abgedrückt und dann ist sie gefallen und…”
    Der Lauf des MGs begann bereits wieder zu glühen. Es wurden einfach nicht weniger. Für vier Untote die er niederstreckte, schienen sechs neue am Horizont aufzutauchen. Er durfte nicht aufhören zu schießen sonst würden das MG Nest überrannt werden.

    Zitat Zitat
    ”Will wir müssen reden.”
    ”Es gibt nichts mehr zu reden Henry. Lass gut sein. Lass es einfach.”
    “Scheiße. Scheiße! Hey seid ihr jetzt fertig, wir haben hier vorne ein Problem!”

    -----

    Romero kauerte noch immer über dem zerfetzten Kadaver von You’Are. Howard hatte gehofft, dass es ausreichen würde auf You’Ares Opfer zu verweisen. Doch vielleicht hatte er zuviel erwartet. Er selbst konnte sich kaum mehr an den Moment erinnern, als er erkennen musste, was aus seiner Familie geworden war, hatte es verdrängt. Konnte er wirklich wütend auf den Jungen sein? Howard wandte sich von ihm ab.

    Henry hatte keine Wahl. Er musste das Feuer unterbrechen oder das Gewehr würde das Zeitliche segnen. Wutentbrannt drehte er sich um.

    ”Ich weiß ihr seid hier unglaublich beschäftigt aber wir haben keine Zeit für diesen Kinderkram!” Er ging einige Schritte auf Howard zu. ”Entweder reißt der Junge sich jetzt zusammen oder wir werfen ihm den Kultisten als Ablenkung zum Fraß vor!”

    “Kinderkram? Du solltest am besten wissen, wie er sich fühlt! Will ....”

    “Nimm jah seinen Namen nicht in den Mund. Du warst es doch, der ihm diese Flausen in den Kopf getrieben hat. Seit du damals in Shengs Hope aufgekreuzt bist, hatte ich nur noch Ärger mit ihm! In dieser Welt gibt es keinen Platz für Idealismus, und deine Präsenz hat genau diese Seite ihn ihm geweckt und gestärkt. Du bist es doch, der ihn in den Tod getrieben hat!”

    Howard schwieg. Die Anschuldigungen trafen ihn schwer. Er wusste, dass Will sich des Risikos bewusst gewesen sein musste, als er in der Schlacht von Three Rivers sein Leben gab. Doch Henry sprach auch die Wahrheit, der Junge hatte zu ihm aufgeblickt. Er hatte es selbst nicht ganz verstanden, war er doch alles andere als ein Vorbild. Ein alter Mann, der mit seiner Vergangenheit nicht umgehen konnte und nur noch von einem Wahntraum geleitet war.

    “Dein Sohn starb, so dass andere Leben konnten. Es war ein großes Opfer, doch weißt du was schlimmer ist? Zu wissen, dass dein Kind starb, das Mädchen, das noch zu jung war sich zu verteidigen, ohne dass du ihr helfen konntest. Du hast den Luxus, Will so in Erinnerung zu behalten wie er noch lebte. Du musst nicht daran denken, wie deine Familie vom Virus entstellt wurde. Wie du sie … von ihrem Leid erlösen musstest.
    Ich kenne deinen Verlust, Henry. Und ich wünschte, es hätte mich erwischt, statt Will. Aber du hast kein Recht mir irgendetwas vorzuwerfen.”
    ---

    Nun war es wohl nur noch ein alter Greis, der das alte Maschinengewehr mannte, oder so schien es zumindest Howard. Romero war noch immer unfähig mit You’Ares Tod zurechtzukommen, und nach der Konfrontation eben mit Henry konnte er sich nicht vorstellen, dass dieser einfach weiter machen würde. Aber all das schien für einen kurzen Augenblick vergessen, als er wieder das schwere Geschütz auf Hochtouren trieb. Der Rückstoss war stärker als erwartet. Seine Schultern taten ihm bereits nach wenigen Sekunden höllisch weh. Die Salve warf die Angreifer wieder zurück, sie waren dieses Mal gefährlich nahe gekommen. Der Lärm der Waffe ließ ihn alles um ihn herum vergessen, es existierte nichts außer Tod und Vernichtung. Strömung die auf eine Brandung trifft, brachen die Kultisten am Feuer des MGs entzwei. Inzwischen war der Boden vor ihm übersät mit den Körpern der Monster. Auch wenn sie keinen Schmerz zu spüren schienen, als der Metallsturm sie pulverisierte, so war die Wucht des Aufpralls doch stark genug viele der gewöhnlichen Infizierten einfach wegzuschleudern. Lediglich die großen Brecher erforderten Vorsicht, konnten diese Bestien doch selbst einem schweren Maschinengewehr eine Zeit lang widerstehen.

    Die Zeit verlor alle Bedeutung, es exisierte nur noch die nie-endende Wellen an Feinden und der ebenso andauernde Schwall aus Blei, den die Waffe hinweg schleuderte und dieselbe Kraft wirkte im Rückprall auch auf Howard, der ihn nur noch geradeso aushalten konnte. Seine Reflexe konnten nicht mit denen von Romero mithalten, als dieser im Kampfesrausch die Feinde zurückgeschlagen hatte. Auch fehlte ihm Henrys Methodik, der geübt die Browning geführt hatte und so schien es, dass auch wenn er die Kultisten zurückhalten konnte, sie doch jedesmal näher und näher an ihre Position kamen. Dies blieb auch Howard nicht verborgen, und so wurden seine Bewegungen noch verzweifelter. Der pochende Schmerz in seinen Armen machte es ihm fast unmöglich den Lauf gerade zu halten, und so verfehlte er immer öfter das Ziel.

    Dann brach durch die Feinde ein Brecher, dieses Exemplar war besonders groß, fast so groß wie jener den Seeker mit in den Tod gerissen hatte. Sofort richtete Howard den Lauf auf ihn, doch besaß der Brecher eine übermenschliche Reaktionsfähigkeit und rannte im Zickzack-Kurs direkt auf das MG-Nest. Vielleicht hatten die Kultisten die sterblichen Überreste eines Football Spielers gefunden? Der alte Mann probierte so gut er konnte, das Monstrum aufzuhalten, doch es schien nichts zu nützen. Der Lauf der Waffe war inzwischen wieder gefährlich heiß geworden, doch Howard wusste, dass jetzt zum Kühlen keine Zeit war. Die Distanz zwischen dem Brecher und ihm schrumpfte von 50 Meter auf 25 Meter. Eine Salve traf ihn am Bein, doch ließ das Ungeheuer sich nichts anmerken. Von 25 Meter auf 12 Meter. Inzwischen war es leichter auf ihn zu zielen und so konnte Howard immer öfter einen Treffer landen. Unter 10 Metern. Howard wollte gerade abdrücken, als der Brecher plötzlich vor seinen Augen verschwand!

    Dann erschütterte ein Beben das MG Nest - und der Brecher, seinem Namen getreu, brach durch die Befestigung und stand nun direkt vor ihm. Noch bevor der alte Mann irgendetwas tun konnte, warf sich die Kreatur auf den Ursprung der Salven, die so viele seiner Kumpanen das Unleben gekostet hatte. Howard klammerte sich an das Geschütz und - drückte ab. Dann wurde es schwarz vor seinen Augen.


    ---


    Henry war es bewusst, dass die Anschuldigungen die er um sich warf haltlos waren. Es war einfach leichter anderen die Schuld für alles was geschehen war in die Schuhe zu schieben. Er hatte sich auf den Boden, neben eine der Barrikaden gesetzt und beobachtete seine beiden Kumpanen von dort aus. Romero schien sich etwas gefangen zu haben. Er saß noch immer neben der Leiche seiner Geliebten. Die Quelle seiner Tränen schien versiegt zu sein und er starrte mit leerem Blick auf das Schlachtfeld vor ihnen. Das monotone Geräusch des MGs gab Henry ein seltsames Gefühl der Sicherheit. Dann konnte er das Stampfen des Brechers hören. Henry sprang auf. Das Biest rannte auf sie zu und Howard würde es nicht aufhalten können. Was dann geschah, lief für die drei Verbündeten wie in Zeitlupe ab. Henry schrie nach Romero und rannte auf Howard zu. Er musste schneller sein als der Infizierte oder den alten Mann würde das zeitliche Segnen.

    Romero wurde durch einen lauten Schrei aus seinen Gedanken gerissen. Er sah noch Henrys panischens Gesicht, wie es sich von ihm abwandte und Howard wie er das MG bediente. Und dahinter, riesengroß und muskelbepackt, genau vor dem MG-Nest setzte ein Brecher bereits zum Sprung an. Heißes Feuer begann in ihm zu brennen als er seinen Blick auf die Bestie legte. Es war egal welches dieser Monster You’Are den letzten Atemzug genommen hatte, er würde sie alle töten. Der junge Mann griff sich die Waffe die neben seiner Geliebten zu Boden gefallen war und rannte los.

    Wenige Schritte trennten Henry von der Stelle an der Howard mit dem MG stand. Er streckte seinen Arm aus, es würde reichen wenn er den Arzt an einem Zipfel seines Hemdes erreichen würde. Es würde reichen. Sie konnten den Brecher bereits riechen. Sein Körper verdunkelte den Himmel über ihnen. Henry musste springen um die Distanz zwischen sich und Howard endgültig zu verringern. Er bekam etwas zu fassen das sich wie Stoff anfühlte und zog den schweren Körper mit all seiner Kraft mit sich.





    Die heiße Sonne brannte in seinem Gesicht und der Lärm des MGs drang durch seine Ohren. Howard öffnete seine Augen langsam. Die ersten Sekunden sah er alles etwas verschwommen. Ein Ruf erreichte sein Ohr, der sogar den Schusslärm übertönte. Die Waffe war also nicht beschädigt und er noch am Leben. Der alte Arzt setzte sich auf, rieb sich die Schläfe und sah sich um. Romero bediente die schwere Waffe. Neben ihm hockte Henry und schien ihm Anweisungen zuzurufen. Ein kurzer Schock durchfuhr Howards und begann erneut Adrenalin durch seinen geschundenen Körper zu pumpen. Links von den beiden, über die Barrikade des MG-Nests gelehnt lag der Brecher. Eine riesige Blutlache hatte sich unter dem gesammelt was hinter seiner Maske versteckt war. Was Howard aber erst einige Momente später auffiel war der lange, blutige Speer der sich durch die hölzerne Maske gebohrt hatte und aus dem Hinterkopf des Monsters herausragte. Howard hätte am liebsten laut losgelacht. Unglaublich. Er schloss seine Augen erneut. Er war wirklich ohnmächtig geworden und irgendwie hatten seine beiden Mitstreiter es geschafft ihn zu retten und den Brecher niederzustrecken. Hinter seinen geschlossenen Augenlidern schien sich die Sonne erneut zu verdunkeln. Mit allem rechnend hob er müde seine Augenlider. Eine Hand schwebte vor seinem Gesicht. Sie gehörte zu Henry. Mit neuer Energie durchzogen, ergriff Howard die schwielige Hand und wurde erneut auf die Füße gezogen. Henry sah ihn mit steinerner Miene an. Dann hob sich einer seiner Mundwinkel zu einem leichten Lächeln.

    ”Schlafen können wir, wenn wir tot sind.”

    Geändert von Mivey (22.11.2015 um 13:39 Uhr)

  12. #12


    Für Sara war es eine überraschend große Ehre gewesen, dass Frank ausgerechnet sie als die Person haben wollte, die sich im Falle des Ablebens um Thomas hätte kümmern sollen.
    Es imponierte ihr sehr, wie ernsthaft und umsichtig der Polizist alle Eventualitäten in Betracht zog um kein Chaos zu hinterlassen.
    Und sie machte sich ihre Gedanken, was sie würde tun können, um dem gerecht zu werden. Natürlich hatte sie sofort „Ja“ gesagt, denn das war ihre größte Stärke und ihre größte Schwäche.
    Der Fluch und Segen ihrer Existenz – sie sah Jemanden, der Hilfe brauchte und sagte Hilfe zu.
    Ohne nachzudenken.
    So war sie schon immer gewesen!
    Und sie würde damit nun nicht aufhören.


    Sie nickte Jegor zu, als sie nebeneinander in den Büschen lagen und den Ansturm der Vulture auf die verfeindeten Kultisten betrachteten und der Anblick war so schockierend, ein solche Bild, an das man sich noch lange erinnern würde, dass sie es fast versäumt hätte, ihrerseits aufzuspringen und los zu sprinten, doch der stämmige Russe zog sie mit einem russischen Urschrei mit hoch und zusammen rannten sie über die Trümmer auf den LKW zu.
    Es wirkte seltsam auf sie, denn das Gefährt, auf das sie zu rannte, hatte den Aufdruck eines riesigen Spielzeugladens aufgemalt und war wahrscheinlich in der schlimmsten Phase des Krieges einfach beschlagnahmt worden, um damit Granaten an die Front fahren zu können.

    Und wieder schob sich der Gedanke an Kinder in ihr Herz und fast stolperte sie, doch eine Hand tauchte aus dem Nichts auf und stützte sie, es war Ben, der breit grinsend neben ihr rannte und ihr in dieser Schrecksekunde aufgeholfen hatte. Sowohl die Mörserstellung als auch der LKW waren in greifbarer Nähe, als es scharf neben Saras Ohr fauchte.
    Liz hatte ihre Pistole gezogen und den ersten Untoten, der gerade im Begriff war, die Stellung nach oben zu klettern, direkt in den Kopf getroffen.

    „Gutes Schuss!“, schrie Jegor und Liz grinste. „Setz‘ es auf die Liste von Dingen, die du mir noch schuldest.“,sagte sie lachend und Jegor murmelte einen russischen Fluch zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Und dann waren die Vier inmitten im Wahnsinn der Schlacht gefangen!

    Mit hektischen Handgriffen schaufelten Ben und Liz den Mörser frei, während Jegor sich immer wieder gegen die Tür des LKWs warf, um das verrostete Schloss zu sprengen.
    Es war wie verteufelt, als ob Pech und Schwefel ihnen wie Unglücksboten gefolgt waren.

    Liz fluchte wie eine Wilde und Ben war gezwungen, mit seiner Machete immer mehr von den Untoten abzuwehren, die nach oben kletterten, die Lage wurde langsam bedrohlich, vor allem beim Mörser. Denn wie eine schwarze Flut aus wimmelnder Fäulnis schob sich die Armee der Feinde auf sie zu, und bald hätten sie ihre Abwehrstellung erreicht und sie wollten nicht die Letzten sein, die mit der Verteidigung beginnen würden.

    Sie wollten ihre Familien und Freunde einfach nicht im Stich lassen.
    Hektisch sah sie sich um und überlegte fieberhaft, während Jegor wütend gegen den LKW hieb. In Shengs Hope waren oft Dinge kaputt gegangen oder Tiere krank geworden. Und sie hatte es bis jetzt immer hinbekommen. Irgendwie. Denn sie war eine Macherin, Jemand, der Dinge in Ordnung brachte und keinen Gedanken an das „Wie“ verschwendete.
    Und sie würde jetzt nicht damit anfangen, zu hadern oder Optionen abzuwägen. Sie brauchte eine Lösung. Sofort. Und dann sah sie es!

    Direkt neben einer weiteren Leiche eines Untoten, die von Ben in dieser Sekunde gegen einen Stein am Boden geschleudert wurde, ragte der Griff eines Brecheisens aus dem Sand.
    Hektisch rannte sie in die Richtung, stürzte einem Untoten in den Rücken, den sie umklammerte und mit einem heftigen Schubser in Richtung Ben beförderte, der ihm den Schädel spaltete und sie dabei angrinste, beide nickten sich eine Sekunde nur zu. Liz sah herüber, wütend und mit scharfem Befehl nach den Granaten rufend.

    Das MG hatte noch nicht zu feuern begonnen und der Panzer ebenfalls nicht, sie hatten ebenfalls noch keinen Schuss abgefeuert und waren schon jetzt in arger Bedrängnis.
    Plötzlich hatte sie das Brecheisen fest umklammert und war bei Jegor angekommen, der ihr schnell Platz machte und ein „Gutes Idee!“, brüllte, während er sofort den Platz bei Ben einnahm und ihm half, die Untoten abzuwehren.

    Mit klopfendem Herzen blickte Sara nach hinten und sah die schlimme Situation an der Mörserstellung.
    Und das Schloss, das am LKW angebracht worden war, hatte sich verkeilt, da die Tür nicht sauber schloss.
    Es würde ein unsicherer und harter Kraftakt werden, das Schloss so zu sprengen und sie setzte die Brechstange an, nicht gewillt, sich diese eine letzte Sekunde zu gönnen. Fixiert alleine auf ihre Aufgabe und Mission. Doch die Schreie der Kämpfenden, das ohrenbetäubende Krachen von Explosionen und die schrillen Kampfschreie der Vulture ließen das Blut in ihren Adern erstarren und gaben ihr Recht.

    Sie blickte in Richtung Osten und sah den verzweifelten Kampf von Liz, Jegor und Ben und sie entschloss sich zu handeln!
    Ohne ein weiteres Mal nachzudenken, setzte sie die Brechstange am glatten Metall an, ohne einen weiteren Augenblick innezuhalten und trotz des schlechten Griffs, den sie hatte, rammte sie ihren Arm nach unten und das Schloss sprang kreischend auf, als sich das berstende Metall der Türöffnung wie ein scharfes Schrappnell in ihre rechte Handfläche bohrte.
    Sie spürte den Schmerz nicht und riss die Tür auf.

    Und dort lagen die Granaten – kistenweise verpackt und problemlos zugänglich. Sie grinste und wunderte sich zum ersten Mal über den blutigen Handabdruck am weißen Metall des LKWs der vorher noch nicht dagewesen war, schlichtweg, weil ihr auf Funktionalität getrimmter Problemlöserverstand sich weigerte, die Verletzung anzuerkennen.

    Dann hörte sie einen heiseren Schrei – die furchteinflößende Vulture, eigentlich eine Plünderin und wie durch ein Wunder auf ihrer Seite, verlange nach einer Waffe und deutete auf die Granate in ihrer Hand. Auch hier gab es für Sara kein Nachdenken, kein zweiter Gedanke, sie drehte die Granate um, so dass sie nicht mit der Spitze nach vorne fliegen würde und warf sie der Vulture in seinem sanften Bogen zu.

    Das war ihre erste Granate gewesen und Diese war an die Seeker gegangen, nun wollten der Rest zu zur Stellung getragen werden.
    Und damit begannen Jegor und Sara die Granaten zur Stellung zu tragen, wo Liz und Ben nach kurzer Eingewöhnungszeit riesige Krater in die Reihen ihrer Feinde sprengten.
    Panzer und das Maschinengewehr hatten ebenfalls zu feuern begonnen und soweit sie das überblicken konnte, stand ein Großteil ihrer Leute noch. Und die Kultisten trugen schreckliche Verluste davon. Ihre Reihen konnten sich nicht so schnell füllen, wie die entfesselte Kriegsmaschinerie der alten Welt mit Explosion und Bleiregen Lücken in ihren Ansturm schlug.

    Sie hielt einen Moment inne und lächelte, neben ihr kam Jegor zu stehen der breit grinsend das Inferno betrachtete, das sie anrichteten.
    Alle drei Stationen waren besetzt und hatten keinerlei Probleme mit dem Nachschub. Was auch immer sie taten, es würde dem Forschungszentrum sehr helfen, so viel war sicher, schienen die Kultisten doch nicht einmal die erste Verteidigungswelle durchbrechen können.
    „Jegor, beweg deinen Arsch und bring uns mehr Granaten!“, hallte der Schrei von Liz durch das Tönen des Bombardements und Jegor, der noch immer neben Sara stand, fluchte grinsend: „Immer schrei. Immer Brullen. Du kannst mich mal.“
    „Das mache ich auch, wenn wir das überleben. Und jetzt: GO!“, kam es von ihr zurück und Jegor machte auf dem Absatz kehrt, um weitere Granaten zu holen.

    Sara war fasziniert vom Anblick und dem langsam und leise aufkommendem Gefühl des nun in erreichbarer Nähe griffbereiten Sieges.
    Die Linien hielten und zu sehen, wie Panzer und Artillerie ihren Feinden zusetzte, erfüllte sie mit Sicherheit und Hoffnung.
    Nur wenige Feinde waren durchgekommen, einige von ihnen schrecklich verstümmelt, ein paar Wenige brannten noch und wieder Andere zogen sich geifernd an den Händen nach vorne, da ihre Füße weg gesprengt worden waren.
    Eine der Kreaturen, ein Mann, der die Fetzen einer kugelsicheren Weste trug und dessen untote Haut den Schimmel von vielleicht einem Jahr des Bisses aufwies, tauchte plötzlich vor ihr auf.
    Sie war überrascht, doch nicht unvorbereitet und ein einzelner Zombie war keine Gefahr für eine erfahrene Siedlerin wie sie.

    Ihre Beinarbeit war perfekt und schnell schlug sie mit dem gefundenen Brecheisen nach der Kreatur – doch etwas stimmte nicht.

    Saras Hand stand plötzlich in Flammen und sie konnte das Brecheisen nicht mehr halten, geschweige denn führen!
    Sie blickte fassungslos zu Boden, wo im Sand und Steingewirr die Brechstange lag, umgeben von Blut, das die weißen Trümmersteine bedeckte. Und dann spürte sie den pochenden Schmerz zurückkehren und nun nahm sie zum ersten Mal die Verletzung an ihrer Hand wahr!
    Fassungslos blickte sie auf ihre blutende Hand, als ein irrsinniger Schmerz an ihrem Hals explodierte.
    Noch bevor sie wusste, was es war, roch sie den Gestank nach Fäulnis und so ging sie in die Knie, als der Untote, dieser einzelne Untote, der normalerweise keine Gefahr darstellte, ihr den Hals zerbiss und sie Blut spucken ließ.
    Und als Jegor, der verzweifelt schreiend auf sie zugerannt kam, den Untoten mit zwei Schüssen niederstreckte, erstickte die Handwerkerin Sara an ihrem eigenen Blut.
    Weil sie sich niemals die Zeit für einen zweiten Gedanken genommen hatte.
    Weil Hilfsbereitschaft und Problemlösung über allem stand.

    Geändert von Daen vom Clan (22.11.2015 um 16:04 Uhr)

  13. #13


    Während weiter vorne die Vultures wild in Richtung Feind stürmten und sich in den Kampf gegen die schwarze Flut warfen, marschierte weit hinter ihnen, kurz hinter der Frontlinie, eine ganz andere Art Armee auf das Schlachtfeld. In den alten, abgewetzten und vielfach geflickten Uniformen einer Nation, die es seit zwei Jahrzehnten nicht mehr gab, eilten die Skypeople aus ihrer Deckung hervor auf den ihnen zugewiesenen Standort zu.

    Sie mochten in der Tat keine Soldaten sein - aber jeder, der es soweit geschafft, der bis hierhin überlebt hatte, war durch die harte Schule ungezählter Plündererüberfälle und Untotenangriffe gegangen, und wusste sich, Soldat hin oder her, sehr wohl seiner Haut zu erwehren. Und was ihnen an Kampfkraft fehlte, das machten sie durch andere Talente wahrlich mehr als wett.

    Rasch und diszipliniert, auch wenn in den Augen des einen oder anderen durchaus Nervosität und Unruhe aufblitzte, sicherten sie ihren Standort - die mit Shotguns Bewaffneten vorneweg, dahinter die Equipment tragenden Supporttruppen, und einige der Zivilisten aus Shengs Hope, die nicht imstande waren zu kämpfen, dann zuletzt als Rückendeckung die wenigen Glücklichen, die aus den Beständen der RedWitch einige der seltenen, antiken Schnellfeuerwaffen erhalten hatten. Das Zielobjekt, in dem die Skypeople ihr Basislager aufschlugen, war eine Ruine östlich des Forschungszentrum. Vor langer Zeit ausgebrannt, hatte das Gebäude zwar sein Dach verloren, aber ein Großteil der steinernen Wände - ungewöhnlich für eine Gegend, in der kleinere Häuser meist aus Holz bestanden - stand noch. Das Innere war frei von Untoten, was die älteren erleichtert unter ihnen aufatmen ließ. Sie hatten schon angesichts einiger angekohlter Smiley-Schilder an der Außenseite erahnt, wofür das Gebäude einstmals verwendet wurde, und eine Vielzahl verblasster Malereien an den Wänden, und unter von den Jahren festgebackener Asche hervorblitzender, halb geschmolzener bunter Plastikklumpen bestätigte ihre Vermutung - dies musste einmal ein Kindergarten gewesen sein.

    In aller Eile wurde ein größerer Raum freigeräumt, und die mitgebrachten Feldbetten, Tragen, und Kisten über Kisten selbstgefertigter Verbände und Kräuterarzneien bereitgestellt. Die, die zum Kämpfen nicht imstande waren, drängten sich in einer Ecke zusammen - mochten sie hier auch fast an der Frontline sein, es war immer noch sicherer hier, umgeben von Kämpfern, als zurückgelassen irgendwo tiefer in der Stadt. Die wenigen Alten aus Shengs Hope scharten die Kinder um sich, fest entschlossen sie so gut wie möglich abzulenken und zu behüten vor dem, was draußen gerade vor sich ging. Der kleine Thomas hatte sich schon auf dem Weg an Juls Seite geheftet, und wich auch jetzt nicht von ihr weg.

    Draußen bezogen derweil Wachposten Stellung, um den Perimeter des Lazaretts zu sichern, und die schnellsten und kräftigsten Läufer der Skypeople machten sich bereit, um Verletzte einzusammeln, wann und wo auch immer die weiter draußen postierten Späher mit Flaggenzeichen Bedarf anmeldeten.

    Inmitten des geschäftigen Chaos, nach allen Seiten Anweisungen verteilend, bemühte sich Agent Snow, Enigmas rechte Hand und Stellvertreter, die Übersicht nicht nur über das Lazarett, sondern gleich über das halbe Schlachtfeld zu halten. Seine Leute wuselten zielstrebig um ihn herum, und sie erfüllten ihre Aufgaben sicher und zufriedenstellend, aber dennoch... sowohl ihr Anführer als auch ihre mysteriöse Befehlshaberin waren nicht hier, sondern irgendwo da draußen, und auch wenn es sich keiner anmerken lassen wollte, schlug ihr Fehlen doch merklich auf die Moral. Dennoch - sie hatten so lange standgehalten, sie würden auch diese Herausforderung meistern!

    ~~~~



    Nachdem die Vultures wild vorgestürmt waren, um sich dem Feind geradezu in den Rachen zu werfen, und die Skypeople mit militärischer Präzision und Disziplin vorrückten, wirkten die Überlebenden von Shengs Hope, die sich um den Kryotank scharten, um zusammen mit den Freiwilligenteams zum Forschungszentrum vorzustoßen, auf den ersten Blick wie ein recht jämmerlicher Haufen. Erschöpft und gezeichnet von der wochenlangen Gefangenschaft und den Strapazen des Gewaltmarschs, wirkten sie mit den zusammengeklaubten Waffen und in den schlecht sitzenden Kevlarwesten und sonstigen Rüstungsteilen so, als würden sie nicht einmal einer einzigen Welle der herannahenden Untoten standhalten können.

    Bei näherem Hinschauen jedoch war keiner unter ihnen, der seine Waffe nicht mit festem Griff gepackt hielt, und Angst und Unsicherheit wichen mit jedem Schritt, den sie ihrem Ziel näher kamen, aus ihren Augen, und wurden durch Entschlossenheit ersetzt. Sie hatten allesamt gelitten, hatten Freunde und Familie verloren, und doch - wenn dies hier gelingen würde, dann hätten sie all das nicht umsonst erlitten. Ein Heilmittel... keine Angst mehr vor jedem kleinen Kratzer, vor wankenden, um sich beißenden Gestalten im Dunkel - sondern Hoffnung, für sie selbst, für ihre Kinder, und für die seltsamen Verbündeten, die sich hier mit ihnen eingefunden hatten. Und natürlich würde es auch, früher oder später, den Untergang ihrer Peiniger bedeuten. Und das? Das war jede Entbehrung wert, das musste sie einfach wert sein - und so stapften sie entschlossen dreinblickend weiter, kämpften sich mit fast trotzigem Blick über die aufgeplatzte alte Straße, hin zu ihrem Ziel.

    Wie ein menschlicher Schild scharten sie sich um den Erlösung versprechenden Tank - Scavenger und Farmer, Händler und Handwerker, jung und alt gleichermaßen. Und mittendrin die Mutigen, die sich tief ins Innere des verfallenden Gebäudes vor ihnen wagen würden, um hoffentlich ein neues Zeitalter für sie alle einzuläuten. Erst kurz vor dem Forschungszentrum löste sich der enge Pulk auf, und gab den Tank und die Freiwilligen frei, die ihm den Weg bereiten würden.

    "Also schön, wie besprochen - die mit den Schußwaffen decken die Einsatzteams, und der Rest hält sich bereit um den Eingang zu verteidigen, sobald der Tank drin ist. Los!" Ranger setzte sich mit Enigma in Richtung der Nordostecke des Gebäudes in Bewegung, und Sheng umkreiste zusammen mit Evi in großem Bogen das Pförtnerhäuschen, um zum Eingang der Tiefgarage zu gelangen. Zeitgleich mit diesen beiden Teams lösten sich weitere kleine Grüppchen und schwärmten rings um das Gebäude aus. Falls die Kultisten sie hier aus einem Hinterhalt heraus angreifen würden, wäre es wirklich Glückssache wenn sie auf Anhieb die wirklich wichtigen Leute erwischen würden...

    ~~~~


    BOOOOM!

    Ein lauter Knall hallte über das Schlachtfeld - der Panzer! Als wäre dieser erste Schuß das Signal gewesen, den Kampf nun auch an der ersten Frontlinie vorbei zu ihnen nach hinten zu tragen, brach auf einen Schlag die Hölle los.

    Zwar hielt die Verteidigungslinie im Osten - noch! - dennoch schafften es immer wieder einzelne Untote, zwischen den Stellungen hindurchzuschlüpfen, und zielstrebig weiter auf das Forschungszentrumzuzuhalten. Einer nach dem anderen pflückten die Scharfschützen der Skypeople sie zielsicher von den Füßen - hier würde kein Angreifer durchschlüpfen!

    Auf der anderen Seite des Forschungszentrums dagegen...

    Sie hatten sich rings um das zerfallende Gebäude postiert, und notdürftig hinter Schrott und Ruinen verborgen, und dann... nichts. Aus der Ferne wehten Schreie und untotes Stöhnen herüber, immer wieder übertönt vom Donnern des Panzers und des Mörsers, und den peitschenden Salven des MGs. Rings um das Forschungszentrum dagegen herrschte beinahe atemlose Stille.

    Als die Zeit verstrich, ohne dass etwas geschah - nun gut, jemand turnte auf dem Dach herum, aber dass musste einer von ihnen sein -, warfen sich die Zivilisten von Shengs Hope aus ihren Verstecken heraus erst fragende, dann vorsichtig erleichterte Blicke zu. Sollte es am Ende doch so einfach sein?

    Dann brach einer der Skypeople-Späher aus dem Gebüsch nördlich der Anlage hervor, stolperte alle Heimlichkeit vergessend in Panik auf die Versteckten zu, eine Hand an seinen Hals gedrückt. Er strauchelte, fing sich, strauchelte wieder, und ein dicker roter Strom quoll zwischen seinen Fingern hervor, als er mitten im "Minenfeld" zusammenbrach. Und dann sahen sie sie - hinter ihm, aus dem Unterholz, preschten dutzende Gestalten heran: Kultisten, keine Untoten, waren es, die jetzt schreiend und waffenschwingend auf das Forschungszentrum zugerannt kamen, schnurstracks Richtung Süden eilend, um zum Eingang und zum Tank zu gelangen. Eine erste Schrecksekunde verstrich - gute Vorsätze waren eines, aber so plötzlich wieder mit ihren robentragenden Peinigern konfrontiert zu sein, doch etwas ganz anderes. Dann aber, als sie erkannten dass die Kultisten sie nicht bemerkt hatten, und einfach stumpf an ihren Verstecken vorbeirannten, grinsten die Überlebenden von Shengs Hope einander an, erhoben sich, und fielen dem Dreckspack mit geballter Feuerkraft in den Rücken. Ehrenhaft? Scheiß auf Ehre - das war die Rache für Shengs Hope!

    ~~~~



    An allen Enden des Schlachtfeld blitzten jetzt die Flaggen der Späher auf, und die Sanitäter wetzten los, so schnell ihre Beine sie trugen. Zumeist ging es nach vorn, direkt ins Herz der Schlacht zu den sich durch die Horde schnetzelnden Vultures, die sich erst dann verarzten ließen, wenn sie schwer verletzt hinter ihren weiten weiterkämpfenden Stammesgenossen zurückgeblieben waren - und sich auch dann nur soweit wieder zusammenflicken ließen, bis sie im Stande waren sich wieder zurück in die Schlacht zu stürzen. Aufgeben und ausruhen, den Stamm im Stich lassen? Niemals! ... ein Umstand, den einer der Skypeople-Sanitäter schmerzhaft lernte, als er einen Krieger auf seine Trage zu lotsen versuchte, der sich ungeduldig einen großen Riss am Bauch hatte klammern lassen - wohlgemerkt, nachdem der Sanitäter den noch darin feststeckenden, angefaulten Fingernagel entfernen musste. Nur der Tatsache dass sie gerade Verbündete waren, hatte er es zu verdanken, dass der Krieger ihn angesichts des beleidigenden Rückzugsangebots nur eine Kopfnuss verpasste.

    Ein paar ähnliche Zwischenfälle später, und Agent Snow spürte die Moral nun deutlich einknicken. Kopfschüttelnd bahnte er sich einen Weg nach draußen, vor den ehemaligen Gebäudeeingang, wo wie durch ein Wunder ein Fahnenmast den Wandel der Zeit überlebt hatte. Hastig zog er aus seinem Rucksack die "Geheimwaffe" hervor, die ihm die RedWitch noch kurz vor der Schlacht zugesteckt hatte, und machte sich ans Werk. Wenn mir damals, bevor ich mitten in der Scheiße wieder aus Russland hierher zurück geflohen bin, jemand erzählt hätte dass ich mal über diesen Anblick freue.... Gut, damals hätte ich auch nicht gedacht, wieder ausgerechnet bei der NSA zu landen. Er riß einmal, zweimal, dreimal kräftig an der Leine am Mast, und sah dann zu wie sich über ihm die amerikanische Flagge entfaltete und anfing, im Wind zu knattern.

    So klein diese Geste, dieses einfache Stück Stoff jedem anderen auch erscheinen mochte, bei seinen Leuten verfehlte sie ihre Wirkung nicht. Mit neuem Elan warfen sie sich in ihre Aufgaben, konzentrierten sich nun darauf, nach vorne wo die Schlacht am schlimmsten tobte, einfach nur möglichst viele Verbände und Schmerzmittel zu liefern - keine Tragen, die die Vultures eh verschmähten.

    Auch die Versorgung des weiter westlich, am Forschungszentrum gelegenen Truppen aus Shengs Hope verlief nun wesentlich glatter: unermüdlich unterstützten die Skypeople die Zivilisten, versorgten ihre Verwundeten (die sich hier sogar tatsächlich abtransportieren ließen, wenn sie nicht mehr stehen konnten!), und lieferten Wasser, Medikamente und Aufputschmittel an diejenigen, die weiter die Stellung um das Zentrum hielten.

    Es würde noch ein verdammt langer und verdammt schwerer Tag werden - doch Snow blickte hinauf zu den über allem flatternden Stars and Stripes und schöpfte Zuversicht.

    Geändert von Shinshrii (22.11.2015 um 18:22 Uhr)

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