Da wir solche Threads für Mac OS X Geräte, für Unix-/Linux-Derivate, für Android-Geräte und auch für iOS-Geräte haben, sah ich es an der Zeit, dass wir im Computerbereich uns im Rahmen der Informatik auch mal einer süßen Leckerei zuwenden, die zeitweise in den (computerspezifischen) Medien erwähnt wurde.
Die Rede ist vom

Raspberry Pi

Was ist der Gerät... äh... der Raspberry Pi?
Beim Raspberry Pi handelt es sich um einen kreditkartengroßen Ein-Platinen-Computer, der von der gleichnamigen Stiftung (Raspberry Pi Foundation) vermarktet wird mit dem Ziel, eine sehr kostengünstige Basis für Schulrechner (wirklich stark vereinfachend zusammengefasst) zu liefern, um das Studium der Informatik zu fördern sowie Spaß und Begeisterung daran zu wecken. Dabei soll der Ein-Platinen-Computer aufgrund seiner geringen Größe und des niedrigen Preises auch zu Experimenten reizen.

Was bietet der Raspberry Pi?
Hierzu greife ich auf den RPi Hub von eLinux.org zurück, die den Raspberry Pi vorstellen und auch eine schemenhafte Darstellung des Ein-Platinen-Rechners mit all seinen Anschlussmöglichkeiten zeigen (auch wenn hier noch die alten Angaben bezüglich des Arbeitsspeichers stehen, aber dazu später mehr).

Moment... es gibt ja zwei von der Sorte... eh?
Ja, den Pi gibt es in zwei Ausfertigungen, einem "Model A" und einem etwas besserem "Model B". Sie unterscheiden sich insoweit, dass
  • Model A über 256 MB RAM, Model B über 512 MB RAM verfügt
  • Model A einen USB-2-Anschluss, Model B zwei davon hat
  • Model B über einen LAN-Port (RJ45, 10/100 MBit/s) verfügt, Model A hingegen nicht

Ansonsten sind die Geräte baugleich.

Und wo kommt die Festplatte dran?
Zu Anfang nirgends, weil der Raspberry Pi sein Betriebssystem von einer SD-Karte ließt und lädt. Diese muss allerdings zuvor auf einem anderem Computer entsprechend vorbereitet werden. Wichtig ist bei der Sache, dass die SD-Karte über mindestens 2 GiB Speicher verfügt, besser 4 oder noch mehr, damit ihr da auch Platz habt. Aktuell haut beispielsweise Amazon SDHC-Karten (Class 10) mit 32 GB für um die 24 Euros raus.
Auf der Seite der Raspberry Pi Foundation werden einige Betriebssysteme zum kostenfreien Download angeboten und auch beschrieben, dass ihr das nicht von Hand auf die SD-Karte kopieren sollt.
  • Falls ihr Windows nutzt: Hier wird das Programm Win 32 Disk Imager empfohlen
  • Falls ihr ein Unix-/Linux-Derivat nutzt: Hier wird das Kommando dd genannt
  • Falls ihr Mac OS X nutzt: Hier kann das Programm RPi SD Card Builder


  • genutzt werden


Brauche ich sonst noch etwas?
Ja, und zwar:
  • Maus und Tastatur, jeweils mit USB-Anschluss (weil der Raspberry Pi keinen PS/2-Anschluss hat und keine Bluetooth-Geräte "von Haus aus" erkennt bzw. einbindet. Das muss nach dem ersten Start von Hand gemacht werden)
  • Einen Monitor mit HDMI, DVI (über einen DVI->HDMI-Adapter), Composite- oder Scart-Anschluss
  • Ein Netzteil (es sollte mindestens 700mA bei 5 Volt für den Raspberry Pi bereit stellen UND einen Mikro-USB-Anschluss haben)

Von Vorteil wären auch:
  • Ein aktiver USB-Hub (also mit eigenem Netzteil), weil USB-Anschlüsse beim Pi Mangelware sind
  • Netzwerkkabel (wenn ihr das "Model B" verwendet)
  • Einen SD-Kartenleser (um das Betriebssystem an eurem PC auf die SD-Karte zu bekommen), falls keiner an eurem PC vorhanden ist
  • Ein Gehäuse, damit der Raspberry Pi nicht mit den Lötenden auf der Unterseite der Platine auf einer Fläche aufliegt. Die üblichen Verdächtigen bieten zahlreiche Varianten an Gehäusen an. Falls ihr handwerkliche Begabung habt, könnt ihr euch natürlich auch selbst etwas zurecht zimmern, nur achtet immer auf den Abstand zwischen dem Pi und dem Boden des Gehäuses!


Und was jetzt?
Hier verweise ich auf die Rubrik Getting Started der Seite eLinux.org, wo alles beschrieben steht vom Füllen der SD-Karte mit einem für den Pi geeignetem Betriebssystem bis hin zur ersten Inbetriebnahme (siehe auch hier den Punkt "Und wo kommt die Festplatte dran?"). Denn ab gibt es zig Möglichkeiten, was mit dem Raspberry Pi alles angestellt werden kann.

Daher möchte ich hier auch fürs erste einmal aufhören mit meinem schier endlosem Redeschwall und einmal in die runde fragen:

Habt ihr ebenfalls einen Raspberry Pi? Welches Modell?
Was nutzt ihr alles an diesem Ein-Platinen-Computer?
Welche Anleitungen für den Pi haltet ihr für wichtig (und wo genau sind die zu finden)?
Was betreibt ihr alles an eurem Pi für Hardware?
Was will mit eurem Raspberry Pi auf Biegen und Brechen nicht klappen?
Wie habt ihr euren Raspberry Pi unter gebracht (in der Box, in der er geliefert wurde; in einem für den Pi gekauftem Gehäuse; in etwas selbst gebasteltem/zweckentfremdetem)?
Und zeigt ruhig auch Bilder, wie euer Pi bei euch ausschaut, während er seinen Dienst verrichtet.